Dienstag, 17. Juli 2018

Das große Bienensterben - Realität oder...?





































Liebe Leserinnen und Leser,
Na? Habt ihr auf den Bildern etwas entdeckt? Kleiner Tipp: schaut auf die Blüten!!Und?
Wie viele Bienen konntet ihr auf der Blumenwiese entdecken? Und wie sieht es auf der grünen Wiese aus?
In unserem nachfolgenden Blogbeitrag geht es um genau diese kleinen, gestreiften fliegenden Helden und deren Zukunft hier bei uns in Deutschland.
Wir nähern uns zunächst allgemein dem Thema an. Anschließend wollen wir genauer beleuchten, ob das Bienensterben nur allgemeine „Panikmache“ ist, oder ob und warum die Bienen sich wirklich in Gefahr befinden. Im zweiten Teil setzen wir uns dann intensiv damit auseinander, warum Umweltbildung in der Schule wichtig ist. Und wie man die prekäre Situation der Bienen den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen kann. Zur näheren Veranschaulichung haben wir dazu zwei Unterrichtsstunden und ein eintägiges Projekt geplant.
Wir freuen uns auf eure Kommentare und wünschen euch jetzt viel Spaß beim Lesen.
                                                                        
Flin, Julia, Mara, Juliane und Johanna










Inhaltsverzeichnis

1. Das Wunderwerk: Die Biene
    1.1. Die Anatomie
    1.2. Die Bienentypen
    1.3. Lebensbedürfnisse eines Bienenvolkes
2. Bedeutung der „Honigfabriken“
    2.1. Aktuelle Zahlen& Daten
    2.2. Bestäubungsleistung der Honigbiene
3. Das Bienensterben
4. Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Verhinderungsversuche
   4.1. Auswirkungen
   4.2. Ist die Biene in ihrer Funktion ersetzbar?
   4.3. Was kann man gegen die Problematik tun?
5. Rolle der Umweltbildung
   5.1. Warum Umweltbildung?
   5.2. Leitziele ökologischer Zivilisierung
   5.3. Was rechtfertigt die Durchführung von umweltbezogenen Projekten?
6. Entwicklung von mobilen ortsbezogenen Angeboten
   6.1. Was ist mobiles ortsbezogenes Lernen?
   6.2. Nutzungsdimensionen und Potenziale
   6.3. Modell zur Entwicklung
7. Planung einer Unterrichtseinheit am Beispiel der Bienen
   7.1. Vorbereitung
   7.2. Durchführung
   7.3. Nachbereitung
8. Literatur










1.    Das Wunderwerk: Die Biene

1.1.           Die Anatomie  

 

„Apis mellifera“[1], die honigtragende Biene. Jedem ist der Begriff der umgangssprachlich bezeichneten „Biene“ bekannt. Die Aufgabe eine Biene nach ihrem Aussehen zu beschreiben würde vermutlich jeder Erwachsene und jedes Kind mit Bravour bestehen. Schwarz- gelb gestreifter Hinterleib, zwei Flügel, sechs Beine und einen Kopf. Stimmt bis dahin alles. Doch im nachfolgenden Text möchten wir den Aufbau der Honigbienen genauer beleuchten.
Zunächst noch einen wichtigen Fakt vorangestellt. Biene ist nicht gleich Biene. Allein in Mitteleuropa existieren neben der Honigbiene „noch Hunderte von anderen Bienenarten“[2]. Die anderen Bienenarten kann man unter dem Begriff „Wildbienen“ zusammenfassen. Diese Unterscheidung spielt im späteren Verlauf bezüglich der Bestäubung eine wichtige Rolle. Nun aber zurück zur Honigbiene. 


Abbildung 1: Die Biene von Kopf bis Stachel














Die Biene wird, wie alle anderen Insekten in drei Teile geteilt. Dabei nimmt man die Unterteilung in Kopf, Brust und Hinterleib vor. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, beschränken wir uns auf die wichtigsten Organe bzw. Funktionen der jeweiligen Körperabschnitte.  Aber nun alles der Reihe nach.

Der Kopf:
Der Kopf der Biene ist ähnlich wie beim Menschen mit vielen verschiedenen lebenswichtigen Funktionen ausgestattet. Einen großen Teil des Kopfes bilden die Augen. Je nach Bienentyp fällt die Größe der Augen unterschiedlich aus. Die Augen, die wir ohne Mikroskop am Kopf der Biene erkennen können, sind die Facettenaugen. Diese bestehen aus vielen tausend Einzelaugen[3] . Sie erfüllen ebenso wie beim Menschen die Funktion des Sehens. Jedoch bei Weitem nicht so genau wie beim Menschen. Bienen erkennen in groben Punkterastern[4]. Auch werden Farben beim Fliegen nur in Grautönen wahrgenommen. Jedoch kann eine Biene ultraviolettes Licht erkennen. Dies ist für die Orientierung der Biene im Freien von großer Bedeutung[5]. Honigbienen besitzen zudem noch sogenannte „Drei-Punkt-Augen“[6]. Diese sind nur sehr schwer zu erkennen. Sie sitzen zwischen den Facettenaugen. Man spricht auch von „Ocellen“[7] im wissenschaftlichen Sinne. Die Bienen können durch diese besser zwischen hell-dunkel unterscheiden. Man vermutet sie sind der Licht- Kompass der Bienen. Über die genaue Funktion ist man sich jedoch noch nicht sicher. 
Neben den Augen sind das Mundwerkzeug und das Saugorgan wichtige Bestandteile des Kopfes. Der Rüssel, der als Saugorgan bezeichnet wird, ermöglicht der Biene das Aufnehmen aller wichtigen Nähstoffe (Honigtau, Wasser oder Nektar). Das Mundwerkzeug dient bei allen Arbeiten im und außerhalb des Baus als Greif- und Kneifwerkzeug der Biene. Im Vergleich zu einer Wespe, kann eine Biene damit jedoch keine Fruchtschalen (z.B. Weintrauben) durchstoßen[8].  

Die Brust:
Der Thorax bildet das Zentrum des Bewegungsapparats[9]. Hier laufen viele Muskeln der Flügel, der Beine, des Kopfes und des Hinterleibs zusammen. 

Der Hinterleib:
Der Hinterleib der Biene ist der komplexeste Teil. Hier finden viele Stoffwechselprozesse auf engstem Raum statt. Anders als beim Menschen besitzen Bienen ein offenes Kreislaufsystem[10]. Das Herz wird als Herzschlauch bezeichnet. Er fängt im Hinterleib der Biene an und pumpt so die Hämolymphe bis in den Kopf. Dort verlässt die Hämolymphe das Gefäß und fließt frei im Gewebe wieder zurück in den Hinterleib. Mit Hilfe der Hämolymphe werden zwar Nährstoffe und Abbauprodukte transportiert jedoch keine Atemgase[11]. Neben dem Stachelapparat, den Wachs- und Duftdrüsen und dem Tracheensystem befinden sich die Verdauungsorgane und die Honigblase im Hinterleib der Arbeiter- Biene. Die Königin und die männlichen Bienen sind zum Teil unterschiedlich aufgebaut. Die Honigblase gehört zum Vorderdarm. Sie kann man mit einem Kropf vergleichen[12]. Wichtigstes Element der Honigblase ist der Ventiltrichter. Er dient dazu den Honig von festen Bestandteilen zu trennen. Diese werden dann in den Mitteldarm weitergeleitet. Der gespeicherte Honig kann nun an unterschiedlichen Stellen zur Verfügung gestellt werden.  




1.2.           Die Bienentypen[13]

 

In einem Bienenvolk leben verschiedene Bienentypen, die sich in ihrem Aussehen und ihrer Funktion unterscheiden. Die größte und bedeutsamste Biene in einem Volk ist die Königin. Sie ist das Oberhaupt und hält das Gefüge zusammen. Ihre wichtigste Aufgabe ist das Eier legen (befruchtete und unbefruchtete) um den Erhalt des Volkes zu sichern. Ohne einen weiteren Bienentyp wäre das Legen von befruchteten Eiern jedoch nicht möglich. Der Drohn.  Die männliche Biene erfüllt im Bienenvolk nur die Aufgabe, die Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Die Aufgabenliste der Arbeiterinnen ist erheblich länger. Sie leben im Sommer am kürzesten im Vergleich zu den anderen Bienentypen und übernehmen diverse Aufgaben im Volk. Dazu gehören: die Brut versorgen, die Königin und die Drohnen zu füttern, den Stock sauber zu halten, Waben bauen, Honigtau und Pollen sammeln und vieles mehr. Jedoch ist festzuhalten, dass jede Biene in einem Bienenvolk ihre Berechtigung hat.

Abbildung 2: Die drei Bienentypen


















1.3.           Lebensbedürfnisse eines Bienenvolkes  

 

Ganz allgemein gesprochen benötigt eine Biene Nahrung, Luft, Wasser und Wärme zum Leben. Doch Nahrung ist nicht gleich Nahrung. Bei der Biene unterscheidet man zwischen Energienahrung und Aufbaunahrung[14]. Die Energienahrung der Biene ist der Honig. Diese braucht die Biene für ihre verschiedensten Aktivitäten. Vor allem aber zum Fliegen. Der Honig wird, wie oben erwähnt, in der Honigblase gespeichert. Hier kann er, je nach Bedarf, in den Darm weitergeleitet werden, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Geht der Biene während dem Flug die Honigblase leer, wird sie flugunfähig und stirbt. Die Pollen hingegen dienen als Aufbaunahrung. Sie liefern Eiweiß und Fett. Bei einem Überangebot werden Pollen ebenso wie Honig in den Waben eingelagert. Die Bienentypen werden in unterschiedlichen Maß mit einem Futtersaft aus Pollen und Honig versorgt. Jedoch hat man festgestellt, dass die Entwicklung einer Arbeitsbiene abhängig ist von der Pollennahrung direkt nach dem Schlüpfen[15]. Ein weiteres wichtiges Nahrungsmittel ist Wasser. Wasser wird nicht eingelagert. „Es dient jeder einzelnen Biene als Stofftransport im Körper“[16]. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Honigbiene auf einen genau abgestimmten Lebensraum angewiesen ist. Steht eine Teilkomponente nicht zur Verfügung wird es schwierig für die Biene. Dazu nachher mehr.









2.    Bedeutung der „Honigfabriken“

 

Im nachfolgenden Text möchten wir einen Blick auf die Entwicklungen der Bienenvölker in Deutschland werfen und uns anschließend der Bedeutung der Bestäubung durch die Honigbiene widmen. 



2.1.           Aktuelle Zahlen& Daten

 

Abbildung 3: Bienenvölker im Verlauf von 26 Jahren


















Anhand dieses Balkendiagramms lässt sich die Entwicklung der Anzahl der Bienenvölker erkennen. Man sieht, dass die Anzahl der Bienenvölker gerade wieder ansteigen. Nachdem sie vor etwa 10 Jahren rapide gesunken sind. Die Hintergründe und mögliche Theorien dafür werden wir im späteren Verlauf klären.





2.2.           Bestäubungsleistung der Honigbiene

 

Bienen sind durch ihre Organisation in einem Volk sehr effizient. Sie können durch „Tänze“ verschiedene, gute Sammelstellen mit anderen Bienen ihres Volkes kommunizieren. Zusätzlich steigern sie ihren Nahrungsertrag und damit die Bestäubungsleistung für unsere Nutzpflanzen, in dem sie sich arbeitsteilig aufteilen. Es gibt Arbeiterbienen, die kümmern sich um die Brut und es gibt Bienen, die sind nur für das Eintragen der Tracht zuständig. Es ist ein gemeinschaftliches Gefüge, das sich über hunderte von Jahren perfekt entwickelt hat. Deshalb zählt die Biene neben dem Rind und dem Schwein zu den drei wichtigsten Nutztieren[17].
Doch wie sehr ist dieses gemeinschaftliche Zusammenspiel und gleichzeitig voneinander abhängige Gefüge in Gefahr?




3.    Das Bienensterben

 

Die ersten Berichte über das Bienensterben wurden 1869 veröffentlicht. Es gibt bis heute verschiedene Spekulationen über mögliche Ursachen, wie zum Beispiel den Pollenmangel, giftigen Honig oder einige ungewöhnlich heiße Sommer und kalte Winter.
Es ist kaum ein Jahrzehnt vergangen, ohne das auf der Welt irgendein mysteriöses Massensterben von Bienen stattfand. Jede seltsame Krankheit in den letzten Jahrzehnten wurde mit einem neuen Namen versehen. „Zwischen 1891 und 1896 wurde es in Colorado „Maikrankheit“ genannt. 1915 erlitten New Jersey, New York, Ohio und Ontario massive Bienenverluste. Als „Schwünde“ wurde das Bienensterben 1930 im Norden der USA im Frühjahr und Winter genannt.“[18]
 Im Winter 1963/64 gingen tausende von Völker von Louisiana bis Kalifornien an unbekannten Ursachen zugrunde. Ein Imker der seit 55 Jahren Bienen züchtet berichtete, dass er so etwas noch nie erlebt hätte.

„1970 wurde der Begriff „disappearing disease“, auch Verschwindekrankheit, für ein verwirrendes Phänomen geprägt, das in 27 Staaten Bienen auslöschte.“[19]
Nicht nur in Amerika gab es so viele Verluste, auch in Australien 1872 sollen bereits viele Bienenvölker verschwunden sein. Im Jahr 1910 schätzte der Präsident der Victorian Apiarists Associaation, dass die Imker in der australischen Stadt Stawell 80% ihrer Bienen verloren hatten. Damals machte man fälschlicherweise den Honig von Eukalyptusbäumen für die alarmierend hohe Todesrate verantwortlich. Der Honig von den Eukalyptusbäumen fermentierte im Winter anscheinend zu schnell, weshalb die Bienen verhungerten.
1995 betraf es dann auch Frankeich. Imker warnten damals davor, dass raue Mengen ihrer Bienen „dahin schmelzen“ würden. Es wurde dokumentiert, dass der Verlust der Bienen durch die damals verwendeten Spritzmittel kam.[20]

Allerdings war bis zur aktuellen Krise Großbritannien vermutlich der bis dahin größte Schauplatz der bekanntesten Bienenepidemien. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Krankheit das erste Mal auf der „Isle of Wight“ (eine vorgelagerte Insel an der Südküste Großbritanniens) entdeckt und vernichtete im Laufe von 5 Jahren 90% der Bienenvölker auf der Insel. „1912 waren sich die Forscher sicher das Rätsel um die Isle of Wight Krankheit gelöst zu haben, als sie in den Bienen den Parasiten „Nosema apis“ entdeckten. Einige Jahre später identifizierte ein Professor von der Universität Aberden Dr. John Rennie, einen weiteren Blutsaugenden Parasiten, die Tracheenmilbe „Acarapis woodi“, die in den Atemorganen der Bienen lebt und ihnen das Atmen erschwert.“[21]
Damals hieß es in einem Bericht: „Kein einziges Gebiet mit Bienenhaltung in Großbritannien blieb von der Geißel verschont.“[22]Die betroffenen Bienen verschwanden nicht, sondern krochen zu Tausend flugunfähig aus dem Stock und verteilten sich fächerförmig auf dem Boden vor dem Bienenstock.

Da die Symptome der „Isle of Wight Krankheit“ bei Bienen festgestellt wurden, die stark mit „Acarapis woodi“ infiziert waren, wurde das Leiden in „Acarapidose“ umgetauft. Ein kleines Problem gab es allerdings, manche Bienen die das Parasit in sich hatten, konnten trotzdem noch fliegen. 1950 beschloss ein britischer Parasitologe Lesley Bailey, dem Problem auf den Grund zu gehen. Er konnte nicht glauben das die Acarapidose für den großen Schwund an Bienen verantwortlich sei, da manche Bienenschwärme überlebten, auch mit der Krankheit. Seine Aussage war, dass es den Wissenschaftlern von damals an Wissen fehlte, sie aber unbedingt eine Erklärung haben wollten. Deshalb nahmen sie an, dass eine Infektionskrankheit die Bienen tötete, da ähnliche Symptome auch in Frankreich, der Schweiz und in Russland auftraten, war dies eine naheliegende Annahme. 

Bailey wiedersprach dem aber: „Dies ist ein höchst bemerkenswerter Verlauf, wenn er von England ausging, insbesondere weil Bienentransporte während der ersten Weltkriege und der russischen Revolution recht schwierig gewesen sein muss.“[23]
Nur wenn das Immunsystem der Bienen zusammenbrach konnten die Milben eine Infektionskrankheit auslösen, die ein Bienenvolk überwältigte und vernichtet, weil die Milben ein normales latentes Virus entweder aktivieren oder verbreiteten. 
Durch die schlechten Umweltbedingungen Anfang des 20. Jahrhunderts konnten die Milben einen ganzen Stock befallen. Im März sammelten die Bienen den Nektar und den Blütenstaub, allerdings konnten sie durch die Schlechtwetter Periode im April kaum raus und steckten sich so gegenseitig an. Ausschlaggebend für das schlechte Immunsystem der Bienen war sicherlich auch noch, dass die Imker zu der Zeit giftige Flüssigkeiten, wie saure Milch, Salz und Fleischextrakt gaben, um die Pollen in dem Stock zu entfernen. Die Imker hatten zu dieser Zeit nämlich Angst, dass durch die Pollen der Mastdarm der Bienen überdehnt werden würde.
„Die „Isle of Wight Krankheit“ klang zwischen 1913 und 1926 dann allmählich ab, berichtete die British Beekeepers Association.“[24] 1929 berichtete die gleiche Gesellschaft, dass so eine hohe Todesrate noch nur selten auftritt.



1975 ergab eine große Umfrage unter Imkern in den USA, dass in den 15 Jahren zuvor in mindestens 27 Staaten auf spektakuläre Weise Bienen verschwunden waren. 9 von 46 Bieneninspektoren, die auf die Umfrage reagierten, schätzten, dass in den 5 Jahren zuvor 43.000 Bienenvölker ausgelöscht worden waren. 15 Bieneninspektoren machten Pestizide für die Verluste verantwortlich.
Für Imker ist die Bedrohung durch Pestizide nichts Neues. Seit den 1950er Jahren wurden Feldfrüchte in den ganzen USA hemmungslos mit giftigen Chemikalien besprüht.
„1953 berichtete ein Imker, dass er 800 Bienenvölker durch die Pestizide verloren hat, da der Staat New York ein großes Obstanbaugebiet mit DDT (Insektizid) besprühen lassen hat. Als die Farmer kein DDT mehr benutzen durften, stiegen sie auf andere Chemikalien um, die noch viel giftiger für die Bienen waren, da sie für die Bienen wie Pollen aussahen und die Bienen so die Chemikalien in die Bienenstöcke brachten.“[25]
 
Trotzdem schlossen Wissenschaftler, die die Umfrage 1975 ausgewertet hatten, Pestizide als Ursache für das Verschwinden der Bienen aus. Ihrer Aussage zufolge, fand man in keinem der von der Bienenkrankheit betroffenen Gebieten Hinweise auf groß angelegte Sprühaktionen oder chemische Rückstände in Pflanzen. Sie meinten auch, dass Bienen die an einer Pestizidvergiftung leiden, sich anders verhalten würden, als Bienen die an der Verschwindekrankheit litten. Bienen die durch Pestizide krank wurden sterben meistens im Freien und man würde sie auf dem Boden finden. Dagegen würden Völker mit der Verschwindekrankheit an einer Schlechtwetterperiode zugrunde gehen, weil fast alle Arbeiterinnen aus dem Stock verschwinden und nur noch eine Handvoll Bienen und die Königin zurücklassen würden. Zusammenfassend sind die Merkmale der Verschwindekrankheit, dass die Völker sterben und dahin schinden, wobei viel eingelagerter Honig zurückbleibt; die Königin in der Regel noch am Leben ist; die meisten Bienen auf freiem Feld sterben und die Krankheit meistens im Frühjahr oder im Herbst bei kaltem Wetter ausbricht.
Eine weitere viel diskutierte Hypothese lautet, dass durch Inzucht der Bienen, diese einen Gendefekt haben und dadurch irgendwann alle sterben, dies konnte man allerdings im Labor nie nachweisen.
Seit den 1990er Jahren wird vermehrt auch das Massensterben in Europa beobachtet. Greenpeace ist der Meinung, dass immer monotonere Landschaften, der Einsatz von Pestiziden, der Verlust von intakten Ökosystemen, aber auch Parasiten die Hauptgründe dafür sind. Der Zusammenhang zwischen dem Bienensterben und dem Pestizideinsatz wird mittlerweile durch immer mehr Studien bestätigt.

„Heutzutage stellt die Varroa-Milbe auch ein großes Problem dar. Nach einer Langzeitstudie der Goethe Universität steigt die Zahl der Biene, die von der Milbe befallen wurden. Im Winter 2011 zählten die Forscher in einem Untersuchungsgebiet in Hessen mehr Milben als in den 3 Jahren zuvor. (Die Varroa- Milbe zehrt vom Blut des Opfers und überträgt so Krankheitserreger. Wird ein Bienenvolk also nicht behandelt, kann es an dem Milbenbefall zugrunde gehen. Derzeit versuchen Forscher ein schonendes Mittel für die Bienen zu entwickeln, mit dem sie den Bienen helfen können. Ein schonendes Mittel, mit dem die Imker ihre Völker retten können, gibt es bis jetzt noch nicht.“ [26])


Abbildung 4: Varroa Milbe















Bis heute teilen sich die Meinungen unter den Wissenschaftlern und auch den Imkern. Engelsdorp, Professor an der Universität Maryland, bringt das Problem wie folgt auf den Punkt: „Die Verluste, die seit über 100 Jahren eintreten, könnten völlig separate Ereignisse sein oder aber zu einem Zyklus des Verschwindens gehören. Bis jetzt können wir darüber nur spekulieren.“[27]






4.    Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Verhinderungsversuche

4.1.           Auswirkungen

 

In der weltweiten Landwirtschaft ziehen 76% der Nutzpflanzen einen Nutzen aus Bestäubern. 80% dieser Pflanzen werden von Bienen bestäubt. Die Biene hat unter den blütenbestäubenden Insekten die größte Bedeutung. Laut dem internationale Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Biodiversitäts-Konvention) gilt die Bestäubung als unverzichtbare Ökosystemdienstleistung, die weltweit bedroht ist.[28]
Viele Kulturpflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Dazu zählen zum Beispiel: Tomaten, Äpfel, Erdbeeren, Pfirsiche, Mangos, Getreide, Weinreben, Karotten, Gurken, Zitrusfrüchte, Zwiebeln, Sonnenblumen, Baumwolle und verschiedene Nüsse. Auch Klee und Luzern werden von Bienen bestäubt und als Futtermittel in der Fleisch- und Milchindustrie verwendet. 



Abbildung 5: Ertrag der mit und ohne Biene erzielt wird




 Insekten spielen bei ungefähr 35% der weltweiten Lebensmittelproduktion eine Rolle. Das Aussterben der Bienen hätte für die Menschen also eine bedeutende Auswirkung. Viele Pflanzen könnten sich nicht mehr weiter vermehren. Durch den Rückgang der Pflanzenvielfalt und -anzahl verhungern darauf angewiesene Insekten, Vögel und auch Säugetiere, die sich davon ernähren. Das hätte enorme Auswirkungen auf unser Ökosystem. Durch den Ernteausfall kommt es zum einen zu einem Nahrungsmangel in einigen Gebieten der Welt, zum anderen zu einem Vitaminmangel von Vitamin A und Folaten. Auch eine Zunahme von Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist wahrscheinlich. Das Aussterben der Bienen würde jährlich zu 1,42 Millionen zusätzlichen Todesfällen führen.[29]  


Abbildung 6: Auswirkung des Bienensterbens





4.2.           Ist die Biene in ihrer Funktion ersetzbar?

 

In manchen Regionen in China gibt es eine alternative Bestäubungsmethode. Bäume werden von Menschen bestäubt. Dazu nutzen sie Wattebäuschchen oder Pinsel und Pollen, die in kleine Flaschen abgefüllt sind. Dafür muss zunächst einmal Blütenstaub gesammelt werden, der dann auf die Blüten gepinselt wird. Ein Baum muss dabei mehrmals bestäubt werden, denn die Blüten sind nicht alle gleichzeitig aufnahmefähig. Die Landwirtschaftsuniversität in Peking hat dazu Forschungen durchgeführt und die Leistungsfähigkeit der Biene und des Menschen verglichen. Dabei kommt die Bestäubung durch Menschenhand nicht an die durch Bienen heran. Um die Bienen weltweit zu ersetzen fehlen die Kapazitäten.[30]




4.3.           Was kann man gegen die Problematik tun?

 

Natürliche und naturnahe Lebensräume sind zur Förderung von Bienen notwendig. Greenpeace hat einige Forderungen an Landwirte, die Politik und die Industrie aufgestellt, um so auf die Agrarkrise und das Bienensterben zu reagieren. 

Sie fordern ein sofortiges Verbot aller Pestizide, die für Bestäuber schädlich sind. Für manche Mittel gibt es schon eingeschränkte Verbote, diese sollen ausgeweitet werde. Des Weiteren sollen Aktionspläne zum Schutz der Bienen erstellt werden. Diese sollen kontrollieren ob und welche Chemikalien in der Landwirtschaft eingesetzt werden und überwachen wie es um die Gesundheit der Bienen steht. Ökologische Agrarmodelle sollten finanziell gefördert werden um von chemieintensiven Modellen weg zu kommen. Außerdem sollte mehr in die Erforschung von ökologischen Lösungen investiert werden. Es gibt bereits landwirtschaftliche Beratungssysteme. Diese sollten EU-weit mehr genutzt werden, um sich über funktionierende Methoden zum Schutz der Bienen und zum Wegkommen der Chemie lastigen Landwirtschaft auszutauschen. Gut bewirtschaftete Flächen sollten als „im Umweltinteresse genutzt“ ausgewiesen werden. Das soll die Biodiversität und die natürlichen Funktionen von Agrarökosystemen schützen.[31]
 
Das Ziel sollte also eine Landwirtschaft sein, die ohne chemische Pestizide auskommt und Schädlinge auf ökologische Weise bekämpft werden. Der Weg dahin könnte so aussehen:
Zunächst müsste man, wie von Greenpeace gefordert, die chemischen Pestizide nach und nach verbieten und stattdessen die ökologische Landwirtschaft einführen. Diese Pestizide sind nicht nur für die Bienen gefährlich, sondern können auch für den Menschen gesundheitsschädlich sein. Außerdem vermindern sie das Angebot an Blüten auf Ackerflächen und hat zu einer ökologischen Verarmung geführt. 

Natürliche und naturnahe Lebensräume müssen geschützt werden. Dies ist für die Förderung der Biodiversität von Pflanzen wie auch Tieren von großer Bedeutung. Des Weiteren sollte man versuchen solche Lebensräume in landwirtschaftlichen Betrieben wieder herzustellen um Nistplätze und mehr Blütenressourcen für Bienen zu schaffen. So schaffen es die Betriebe, die maximale Bestäubungsleistung ihrer Pflanzen aufrecht zu erhalten und Bienenvölker haben die Möglichkeit sich wieder zu erholen. Als natürliche oder naturnahe Lebensräume zählen krautige Ackerrandstreifen, brachliegende Flächen, Hecken und Waldbestände, naturnahe Grünlandflächen und traditionell bewirtschaftete Heuwiesen. Lässt man kleinere Flächen ungemäht, dient das den Bienen als Rückzugsort. Damit die Bienen solche Flächen auch effektiv nützen können ist es von Bedeutung, dass diese Schutzflächen über die ganze Agrarlandschaft hinweg geschaffen werden und Bienen überall verteilt diese Flächen aufsuchen können. 

Als letzten Aspekt lässt sich noch die Aufwertung von Lebensräumen mit Blühstreifen nennen. Dazu sollten Samenmischungen aus Pollen- und nektarreichen Pflanzen entwickelt und verwendet werden, da die Bienen diese bevorzugt anfliegen. Außerdem sollten diese mit natürlichen Feinden von Pflanzenschädlingen angereichert werden und der Einsatz natürlicher Mittel der Schädlingsbekämpfung generell gefördert werden.[32]









5.    Rolle der Umweltbildung 

 

5.1.           Warum Umweltbildung?

 

Die Umweltbildung befasst sich hauptsächlich mit der Thematik, wie die Umwelt und ihre Bewohner in Wechselwirkung miteinander stehen. Dabei wird vor allem Bezug genommen auf die Einwirkung des Menschen auf seine Umgebung, aber auch auf dessen Einstellung, die er gegenüber z.B. der Natur zeigt.
„Umweltbildung als lebenslanger Prozess“: unter diesem Motto lässt sich gut verstehen, warum es wichtig ist die Sensibilität für Natur und Umwelt schon in der Kindheit zu stärken und positive Erfahrungen und Erinnerungen bei Kinder und Schüler[33] entstehen zu lassen. Durch „Naturerleben“ können diese Erfahrungen durch den Schulunterricht an Kinder- und Jugendliche weitergegeben werden. Dadurch entsteht ein Verständnis für die Wichtigkeit und die Rolle der Umwelt.
In „Biologie, Methoden und Grundlagen“ (BERCK, 2005) werden unterschiedliche Typen der Naturerfahrung beschrieben:


Individuelle Orientierung
Kultureller Bezug
Tätigkeit
Erkundend, erkennend
Wissenschaftlich
Naturkundliche Studien,
Hobbys
Ökologisch, schützend
Naturschutz
Naturschutzaktivitäten u.ä.
Instrumentell, nutzenorientiert
Wirtschaftliche Nutzung
Jagen, Fischen etc.
Ästhetisch
Ästhetische Naturbetrachtung
Zimmerpflanzen
Wandern, Fotografie,
Naturzeichnen
Sozial, partnerschaftlich
Haus-/ Kuscheltiere
Pflegen, Spielen
Abbildung 7: Typen der Naturerfahrungen 



 In „Mobiles ortsbezogenes Lernen“ (LUDE und SCHAAL, 2013) werden diese noch ergänzt durch erholungsbezogen, medial, spirituell, abenteuerlich, nachtbezogen und destruktiv.
Im Unterricht geht es nun darum unterschiedliche Naturerfahrungen hervor zu rufen.

Gerade in unserer Gesellschaft, in der Ressourcen knapp werden und die Natur zusehends vom Mensch und der Wirtschaft beeinflusst wird, ist es wichtig im Blick zu behalten, dass wir als Menschen auch ein Teil der Natur sind und somit Verantwortung für uns, aber auch für die Lebewesen und die Landschaft um uns herumhaben.
Wichtig ist zu verstehen, dass wir als Menschen nicht getrennt von unserer Umwelt betrachtet werden können, sondern uns eher als Teil von solchen sehen sollten. BÖLTS formuliert in seinem Buch über „Umwelterziehung“ mehrere Rahmenkategorien zur Umweltbildung: die Natur, die „Subjekt-Objekt“-Beziehung und Natur-Mensch-Verhältnis. Hierbei stellt er heraus, dass es unterschiedliche „Natur“ gibt: die „Äußere Natur“ (nicht vom Mensch geschaffene Natur), die „innere Natur“ (der eigene Körper), die „Lebenswelt“ (die Nachfrage nach Biologischen Produkten usw. im alltäglichem Leben als Zeichen unserer Verlustangst im Hinblick auf die Natur) und die Naturwissenschaft (Mensch als Faktor bei Erklärung von innernatürlichen Prozessen mit Natürlichem als Ursachen). Das Mensch-Natur-Verhältnis soll durch die Einbindung von Umweltbildung in den Unterricht gestärkt werden, um ein Umweltbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen zu schaffen.
In „Mobiles ortsbezogenes Lernen“ (LUDE, SCHAAL, 2013) wird die Entwicklung des Umweltbewusstseins als freistufiger Prozess beschrieben:
Durch Umweltwissen entsteht eine gewisse Umwelteinstellung aus der ein bewusster Umgang eines Menschen mit seiner Umwelt resultiert.





5.2.           Leitziele ökologischer Zivilisierung

 

BÖLTS beschreibt hierzu drei Leitziele ökologischer Zivilisierung:
Mensch-Natur
Der Mensch sammelt durch Ereignisse in oder mit der Umwelt und Erfahrungen entstehen. Dies geschieht in der Form einer strukturierten Sensibilisierung. Die Aufgabe der Umweltbildung ist es, diese Erfahrungen im Unterricht zu aktivieren.
Lebenswelt-Natur
Gefördert sollen außerdem Einstellungen, die einen verantwortbaren Lebensstil vermitteln und die den Blick auch auf noch-nicht-gesehene Objekte lenkt, die Neugier steigert.
System-Natur
Als letztes soll die Umweltbildung eine Form der Persönlichkeitsentwicklung sein, durch die Systemzusammenhänge klar werden, die auch im alltäglichen Leben weiterhelfen.




5.3.           Was rechtfertigt die Durchführung von umweltbezogenen Projekten?

 

Laut dem Modell der Artengenese von BERICK und KLEE basiert das Interesse und Handeln auf einem Schrittmodell, in dem z.B. die erste Faszination an der Umwelt und die emotionale Knüpfung an Erfahrungen beinhaltet sind. Die Aufgabe der Schule ist es, diese Schritte zu initiieren und den Schülern überhaupt die Möglichkeit zu geben gute Erfahrungen in der Natur zu sammeln und daraus einen Pfad zu legen für eigenständiges Weiterlernen. BÖLT beschreibt die Umweltbildung als lebenslangen Prozess in dem wir nie auslernen, da wir ständig mit anderen Umgebungen in Auseinandersetzung treten.  Aber wohin dieser Weg dann führt liegt in der Hand des Menschen selbst. Die Schule versucht im Biologieunterricht ein Wegweiser zu sein, wie die richtige Richtung sein könnte und zeigt auch auf, welches Handeln in Zukunft für unsere Gesellschaft und die Welt und vielleicht auch die Wirtschaft förderlich wäre. Somit sind und werden aus Kindern wertvolle Teile der Gesellschaft.


Abbildung 8: Modell zur Genese von Arteninteresse; Siebenschrittmodell - von der Faszination zum Handeln






6.    Entwicklung von mobilen ortsbezogenen Angeboten

 

6.1.           Was ist mobiles ortsbezogenes Lernen?

 

Die Bedeutung dieses Begriffes liegt schon im Namen selbst. Zuerst steht die Mobilität im Vordergrund. Zum einen die Mobilität im Sinne, dass man sich befreit vom Klassenzimmer und auch außerhalb der Schule Projekte und Lerneinheiten durchführt. Zum anderen ist das mobile Endgeräte in Form von GPS-Geräten, Smartphones u.Ä. miteingeschlossen.
Daraus resultiert, dass man die Möglichkeit erhält mit den Schülern direkt vor Ort (ortsbezogen) sich zu bewegen und somit ein ganz anderes Naturerleben zu gewährleisten. Dies ist vor allem für die Umweltbildung sehr von Vorteil, da es häufig schwierig ist, den Schülern im Klassenraum ohne jeglichen realen Bezug die Natur nahe zu bringen oder ein Verständnis für die Umwelt zu entwickeln. Außerdem sorgt es für Motivation und Interesse bei den Schülern, da sie hier ihre Geräte aus dem alltäglichen Leben verwenden dürfen. Fast jeder Schüler ab Klassenstufe 5 besitzt heutzutage ein Smartphone oder hatte bereits Kontakt damit. Die Materie ist also schon weitgehend bekannt und es sollte kein Problem sein die Einheiten durchzuführen. Allerdings sollte überdacht werden in welchem Rahmen und welcher Klassenstufe man mobiles Lernen einführen möchte. 
Wichtig ist ebenfalls die Vor- und Nachbereitung der Lerneinheit, da es ein aufwändigerer Vorgang ist und die Verhältnisse meist viel komplexer sind. Aus diesem Grund sollte man sich vorher ausreichend damit beschäftigen. Oft benötigt es außerdem die Erstellung von, noch nicht vorhandenen, Plattformen oder Online-Tests für die Kinder.
Es bietet sich hier an „klassische“ und „neue“ Medienformate zu verbinden. Zum Beispiel Videos oder Internetrecherchen zur Vorbereitung für den Umgang mit dem Thema im Ortsbezug zu verwenden.
Eine Frage wird aber dadurch aufgeworfen: Ist die Nutzung von mobilen Endgeräten ab einem jungen Alter schon förderlich für die Entwicklung des Kindes?
Sollten wir nicht im Hinblick auf die wachsende Digitalisierung nicht wenigstens in der Schule auf solche Technologien verzichten?






6.2.           Nutzungsdimensionen und Potenziale

 


LUDE und SCHAAL unterteilen die Nutzungsdimensionen der Verwendung von mobilem ortsbezogenen Lernen in drei Dimensionen: 

Pädagogisch-methodisch
Bestimmte Fähigkeiten der Schüler werden gefördert: Kooperation und Kommunikation untereinander, aktive-konstruktive Vorgehensweisen durch Förderung von Eigenproduktivität und Eigensteuerung im Lernprozess.
Allerdings bleibt auch die Möglichkeit den Lernprozess zu steuern beispielsweise durch bestimmte Fragestellungen oder Inputs ausgehend von der Lehrkraft. Somit erhält die Lehrkraft eine instruktionale Unterstützung ihrer Autorität und dies ist Voraussetzung für das Gelingen des Projektes aufgrund ihrer Vor- und Nachbereitung.


Inhaltlich-didaktisch
Im Didaktischen Rahmen steht die Umweltbildung und die Naturerfahrung im Vordergrund (ästhetisch, erkundend, instrumentell, naturschutzbezogen, sozial, erholungsbezogen, medial, spirituell, abenteuerlich, […]; LUDE (2006))
Die Entwicklung der Umwelterfahrung wird hier gefördert. Von Umweltwissen zu einer Umwelteinstellung und schließlich zu einem bewussten Umwelthandeln.

Wirtschaftlich
Diese Dimension beschreibt die Voraussetzungen, die man benötigt für die Durchführung eines solchen Projektes. Darunter fällt das Budget, das Personal, die Materialien, die Aufgabenverteilung und eventuelle finanzielle Unterstützung.

Über diese Dimensionen sollte man sich auf jeden Fall vor der Planung eines Projektes bewusst sein.




6.3.           Modell zur Entwicklung 

 

Zur Entwicklung von mobilen ortsbezogenen Lernangeboten gibt es ein Modell nach dem man vorgehen kann. (LUDE, SCHAAL et al. (2013): "Mobiles ortsbezogenes Lernen")
a)      Zuerst sollte man sich über die Zielgruppe klar werden und genau festlegen, welche Fertigkeiten und Kenntnisse die Schüler mitbringen müssen. Außerdem müssen die Lernziele klar formuliert sein und auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Was ist der Charakter der Veranstaltung (entdeckend? belehrend?). Wichtig ist welche Kompetenzen durch das Projekt gefördert werden sollen (Medienkompetenz, Sozialkompetenz, …).
Einer der zentralen Punkte ist das Kennen und die Beachtung der Interessen der Schüler, da diese, je nach Geschlecht, Klassenstufe oder Gruppe, variieren. 
b)      Im zweiten Schritt geht es dann darum, den Inhalt Ziel- und Nutzergerecht aufzubauen. Die Gesichtspunkte der sachlichen Klärung und der didaktischen Strukturierung spielen eine große Rolle. Hierbei hilft der erste Schritt. Man hat durch die Festlegung der Zielgruppe schon die Lernziele gegeben. Ebenso ist auch der inhaltliche Anspruch durch Berücksichtigung der Interessen festgelegt. Es ist zudem eine Überlegung bezüglich der methodischen Umsetzung nötig. Was sind die Kompetenzen, die gefördert werden sollen? Soll nur eine Abrufung der Informationen vor Ort stattfinden. Oder müssen Aufgabe gelöst werden und somit stufenweise selbst Informationen erhalten. Wie sollen diese Informationen dann präsentiert werden? Jede Gruppe selbst und/oder dann mit anderen ergänzen.
c)      Zuletzt sind es die Rahmenbedingungen, die vorherrschen. Das heißt die personelle und finanzielle Situation, die Technologien, die zur Verfügung stehen. Auch der Ortsbezug bleibt nicht unbeachtet. Schließlich sollte man Bezug auf die eigene Umwelt nehmen in Nähe der Schule und die Möglichkeiten erschließen, die sich in nächster Umgebung bieten







7.    Planung einer Unterrichtseinheit am Beispiel der Bienen

 

Um die didaktische Begründung unseres Themas deutlicher zu machen, wollen wir anhand der Planung einer passenden Unterrichtseinheit unterschiedliche Arten des mobilen ortsbezogenen Lernens und dem Einsatz von Medien im Biologieunterricht aufzeigen. Die Grundlage hierfür ist ein Exkursionstag, der im Zeichen der Biene steht und der durch entsprechende Vor- und Nachbereitung eine Einbettung in das Unterrichtsgeschehen erhält. 





7.1.           Vorbereitung 

 

1. Unterrichtsstunde

Der Unterrichtseinstieg spielt eine bedeutende Rolle bei der Erarbeitung eines neuen Themas. Es ist die erste der drei Unterrichtsphasen (Unterrichtseinstieg, Erarbeitung und Ergebnissicherung). Das neu zu bearbeitende Thema soll den Schülern zugänglich gemacht werden. Dabei verlassen die Schüler das Pausengeschehen und betreten die Welt des Lernens. Der Unterrichtseinstieg sollte Interesse auslösen. Eine Möglichkeit in den Unterricht einzusteigen und dabei die Schüler zu aktivieren, ist das Rollen- oder in unserem Fall das Pollenspiel.



Abbildung 9: Schaubild (H. Mayer 1994, Band 2, Unterrichtseinstiege)

















Aufbau des Spiels:
Jeder Schüler übernimmt die Rolle einer Biene und befestigt dafür jeweils ein Klettband am rechten und linken Schuh. Die Schüler werden in zwei Gruppen eingeteilt, diese Gruppen spielen gegeneinander. Auf dem Boden des Spielfelds sind Wollknäuel (Pollen) verteilt, auf den gegenüberliegenden Ecken des Raumes befindet sich je ein Behältnis.

Ziel des Spiels:
Ziel des Spiels ist es, mit den Klettbändern möglichst viele Pollen (Wollknäuel) aufzunehmen und im Behältnis des eigenen Teams zu sammeln.

Ende des Spiels:
Das Spiel ist beendet, wenn alle Pollen eingesammelt sind. 

Ermittlung des Gewinnerteams:
Am Ende des Spiels gewinnt das Team mit den meisten Pollen (Wollknäuel) im Behältnis.


Spiele im Unterricht:
Spiele lösen die in der Schule vorherrschende Fremdkontrolle durch Selbstdisziplinierung, sie erziehen zu sozialem Verhalten und die Beteiligten müssen im Regelfall eine Balance zwischen Egoismus und Solidarität entwickeln.

Nun gilt es das im Einstieg entwickelte Interesse auf den Gegenstand des Unterrichts zu lenken, die Biene. Um den Schülern einen ersten Input zu bieten, eignet sich beispielsweise eine Abbildung zur Anatomie der Biene (wie in 1.1 Anatomie einer Biene).
Für die fachliche Auseinandersetzung können entsprechende Lernaufgaben gestellt werden, diese zielen darauf ab den neuen Lerninhalt zu erschließen und mit bekanntem Stoff zu verknüpfen. Um die Schüler optimal auf den Exkursionstag vorzubereiten gilt es, die womöglich durch eigene Erfahrungen der Schüler, entwickelte Angst vor Bienen abzubauen. Ergänzend zur Anatomie könnte daher ein kurzer Film über Bienen gezeigt werden. Hierbei setzt man vor allem auf das emotionale Potenzial eines Filmes, die entspannte Kinosaalatmosphäre und eine gewisse Zuschauerrolle oder eine vertraute häusliche Atmosphäre (Filme sind heutzutage aus dem Alltag der Lernenden nicht mehr wegzudenken)[34] sorgt für Motivation und nimmt den Schülern die Angst vor Bienen.



2. Unterrichtsstunde:

In der zweiten Unterrichtsstunde möchten wir weiter von einzelnen Details zur Biene wie Ihre Anatomie hin zu einem Gesamteindruck des Bienenlebens. Dazu gehört das Leben der Biene im Bienenstaat und Ihre Aufgaben, von Bau der Waben mit verschiedenen Zellengrößen über das Pflegen des Brutnests und das Heranziehen neuer Nachkömmlinge bis hin zum Sammeln von Nektar, Pollen und Wasser. Ein möglicher Unterrichtsaspekt könnte hier auch das Basteln von sechseckigen Bienenwabenzellen sein, die dann von allen Schülern zusammengefügt werden können und eine große Bienenwabe als Gemeinschaftsprojekt ergeben.

Bienen-App:
Damit sich die Schüler möglichst selbstständig neue Informationen über Bienen und deren Lebensumfeld aneignen können, bietet sich die Benutzung einer App über dieses Thema an. Die sogenannte „Bienen App“ ist ein kostenloses Angebot des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, welches auch offline ein interessantes Lernangebot bereitstellt. In einer modernen Schule mit Tablets können die Schüler in Kleingruppen Informationen und Wissen über die App selbstständig erarbeiten. Die Bienen App bietet neben dem umfangreichen Wissen über Bienen auch ein Pflanzenlexikon. Ebenfalls gibt es Einblicke in die Arbeit eines Imkers. Die App kann also vorrangig als Informationshilfe genutzt werden. Der Umgang mit Medien stellt außerdem eine Abwechslung im Schulalltag dar, weckt Interesse am eigentlichen Lerninhalt und motiviert.

Sicherheitsbelehrung:
Abschließend sollten die Schüler als Vorbereitung für den Exkursionstag eine Sicherheitsbelehrung erhalten. Hier gilt es zu klären, was wichtig beim Umgang mit Bienen ist. Erneut kann man den Schülern nahelegen das Bienen keine Gefahr darstellen, solange sie sich nicht bedroht fühlen.










7.2.           Durchführung

 

Geocaching

Abbildung 10: Geocachgerät
Die von uns ausgewählte Methode des mobilen ortsbezogenen Lernens ist das Geocachen. Kurz erklärt ist das eine Form der Schnitzeljagd, in der jedoch auf die herkömmliche Spurensuche verzichtet wird und die Orte durch GPS-Geräte und vorgegebene Koordinaten gesucht werden.
In Verbindung zu unserem Thema ist es wichtig, dass die Schüler nicht nur die Theorie im Klassenzimmer erfahren, sondern direkt mit der Natur in Kontakt kommen. Hier bilden die mobilen Endgeräte wie das GPS-Gerät eine „Brücke zum Naturerleben“ (LUDE, SCHAAL et al. (2013): "Mobiles ortsbezogenes Lernen").

Viele Kinder, die vielleicht sonst nie freiwillig in die Natur gehen würden, werden animiert, ihre Umgebung zu erforschen. Auch der Umgang mit Karten und Orientierungshilfen wird erlernt, was durchaus nützliche Kompetenzen sind für das weitere Leben. 



Die Schüler erhalten zum Einstieg in den Exkursionstag einen Forscherrucksack pro Gruppe, in dem notwendigen Materialien vorhanden sind: ein GPS-Gerät, eine Karte, eventuell Lupen zur Untersuchung, Blätter zum Schreiben und zeichnen, Stifte, ein Tablet und eine Kamera.
Abbildung 11: Forscherrucksack
Für die Durchführung unseres Projektes wird ein ganzer Exkursionstag geplant. Die Schüler sollen nacheinander die unterschiedlichen Lebensräume einer Biene erforschen. Vergleichend dazu steht auch eine bienenunfreundliche Umgebung auf dem Plan. Ziel soll es sein die weitere Umgebung rund um die Schule zu entdecken. So wird der Ortsbezug hergestellt. 
In Wissensfragen und Beobachtungsaufgaben wird beispielsweise erörtert, was für Pflanzen die Bienen mögen, wo sie leben und wie sie Pollen sammeln. Hierbei werden die Schüler in Gruppen eingeteilt, die unterschiedliche Stationen ablaufen. Die nächsten Koordinaten erhalten die Kinder erst, nachdem sie erfolgreich eine richtige Lösung in eine Eingabemaske eingegeben haben. Diese befindet sich auf dem zur Verfügung gestellten Tablet oder einem anderen Endgerät. Die Schüler arbeiten in ihren zugeteilten Gruppen. Kooperationen könnte dadurch gefördert werden, dass jede Gruppe andere Stationen abläuft, aber alle Antworten braucht, um am Ende erfolgreich zu sein und die Zielkoordinaten zu erhalten. Die Gruppen könnten über ihr Endgerät die Eingaben der anderen Gruppen einsehen und somit die nötigen Informationen erhalten. 

Das Hauptthema und somit die Quintessenz während der Durchführung sollte die Beobachtung sein, dass wenig Bienen bei einer hohen Bebauung oder einer gemähten Wiese anzutreffen sind. Ganz im Gegensatz zu einer Blumenwiese oder einem stark bepflanzten Vorgarten. Die Schüler sollen sich (in jungen Jahren schon) mit der Problematik des Bienensterbens auseinandersetzen und auf emotionaler Ebene abgeholt werden. Sie sollen durch die Einheit auch verstehen, was das Bienensterben mit uns Menschen zu tun hat und was für Auswirkungen es hat. 

Durch die Suche der Caches mit Fragen und Zusatzinformationen wird die Umwelt sehr viel detaillierter wahrgenommen als bei einem normalen Spaziergang.
In der Gruppe müssen sich die Schüler selbst organisieren und Verantwortliche einteilen für jeden Bereich. Die Teamfähigkeit der einzelnen Beteiligten wird hier in Frage gestellt. So kann es zum Beispiel einen Zeitwächter geben, der die Uhr im Blick behält, einen der das GPS-Gerät bedient, einen der für die Informationssammlung und Eingabe auf dem Endgerät zuständig ist, usw.
Hier wird allerdings auch der Planungsaspekt der Ressourcen deutlich. Es muss genau abgestimmt sein, was gebraucht wird und ob dies technologisch, finanziell und personell gewährleistet ist. Beispielsweise braucht jede Gruppe einen Begleiter, ein Tablet, ein GPS- Gerät und eine Kamera.

Ziel der Geocacheroute ist eine örtliche Imkerei, in der die Einheit dann weitergeführt wird, nachdem alle Beteiligten den Weg gefunden haben.


Warum aber Geocachen? Und lässt sich der Einsatz davon als Medium im Biologieunterricht rechtfertigen?
„Unterrichtsmedien sind reale Gegenstände, die Lernobjekte oder Hilfsmittel sind.
Als Lernobjekte ermöglichen sie Erfahrungen, die dem Erreichen von Lernzielen dienen.
Als Hilfsmittel werden sie dazu verwendet, Lernobjekte zugänglich zu machen oder zu
Erzeugen“ (Von Martial, I. & Ladenthin, V. (2005). Medien im Unterricht. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.)
Geocachen kann hier sowohl als Lernobjekt, als auch Hilfsmittel gesehen werden. Die Kinder und Jugendlichen lernen hier den Umgang mit mobilen Endgeräten, die ihnen helfen, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden. Die Schüler müssen zudem durch die gemeinsame Aufgabenstellung miteinander kommunizieren, um ans Ziel zu kommen. Hierbei werden Verständigung und Kommunikation gelernt. Die Natur wird außerdem direktes Naturobjekt und das mobile Endgerät der Zugang dazu. Es handelt sich also auch um ein Mittler zwischen Schüler und Lernobjekt für einen besseren Zugang zum Thema. Außerdem werden nicht nur Informationen geliefert, die die Schüler abrufen können, sondern sie setzen sich mit dem Thema durch die Ortsbegehung und die Begegnung mit dem lebenden Objekt sehr eng auseinander.

Das mobile Endgerät als Medium übernimmt hierbei die Funktion der Erlebnis- und Erfahrungshilfe. Die Schüler sammeln durch den Kontakt mit den Tieren in der Natur Erfahrungen und finden, vielleicht auch erst dadurch, einen Zugang zu ihrer nächsten Umgebung (auch dadurch, dass sie sich dort dann besser auskennen).
Auf jeden Fall weckt es Interesse bei Schülern.




Besuch beim Imker

Vorbereitung
Ein Besuch beim Imker muss im Vorhinein gut geplant und vorbereitet werden. Die thematische Vorbereitung findet in diesem Beispiel im Unterricht statt, indem die Schülerinnen und Schüler das Thema Biene behandeln. Die Lehrperson sollte rechtzeitig den Kontakt zu dem Imker suchen und seinen Wunschtermin weitergeben. Außerdem muss man noch überlegen, ob man bestimmte Themenwünsche hat. Man könnte Beobachtungen von Bienen durchführen, das Innere eines Schaukastens betrachten, selbst Honig schleudern oder den Imker entscheiden lassen, was in der Vergangenheit gut ankam. Da unser Hauptthema die Problematik des Bienensterbens ist, bietet es sich an dieses Thema in den Vordergrund zu rücken. In dem Gespräch mit dem Imker sollte man auch noch erfragen, ob bestimmte Anforderungen an die Kleidung oder Ausrüstung der Kinder gestellt werden. 
Vor dem Besuch muss ein Elternbrief ausgeteilt werden, um abzufragen ob ein Kind eine Allergie hat und um die Genehmigung der Eltern für die Teilnahme einzuholen. Die Lehr- und Begleitpersonen sollten vor dem Besuch nochmal ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse für den Fall eines Stichs auffrischen. Im Unterricht und am besten auch nochmal direkt vor dem Besuch sollten Verhaltensregeln besprochen werden, um die Bienen nicht unnötig zu reizen.


Durchführung
Der Imker ist die Zielstation des Geocaching, hier kommen alle Gruppen zusammen und bekommen bei einer Vesperpause die Möglichkeit sich über ihre Erfahrungen des Tages auszutauschen. 
Im Bildungsplan der Sekundarstufe 1 findet man zu dem Fach Biologie folgenden Hinweis: „Es ist darauf zu achten, lebende Objekte (zum Beispiel Schnecken, Insekten, Würmer, Spinnen) in den Unterricht zu integrieren. Es sollten Lernorte im Freien (zum Beispiel Wiese, Wald, Schulgarten, Schulhof, Gewässer, Steinmauer) aufgesucht werden.“ (http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/IK/5-6/07 ) Außerdem wird erwähnt, dass der Fokus darauf liegt, Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftliche Fragestellungen zu begeistern, was besonders durch direkte Naturerfahrungen erreicht werden kann.




Abbildung 12: Ein Imker beim Erklären
Ein Besuch beim Imker, bei dem die Schüler die Bienen unter Anleitung in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können, entspricht diesen Kriterien. Das Ziel des Besuchs beim Imker ist, den Schülern die Bedürfnisse von Bienen näherzubringen und ihnen zu vermitteln, was man zur Unterstützung ihrer Gesundheit tun kann. 

Die Schüler haben, nachdem sie im Unterricht nur mit Abbildungen von Bienen gearbeitet haben, beim Geocaching bereits erste Kontakte mit Bienen gesammelt. Wenn sich herausstellt, dass eine Person seine Angst vor Bienen nicht überwinden kann, ist es möglich, dass diese beim Besuch des Imkers nicht teilnimmt. Niemand sollte dazu gezwungen werden, etwas zu tun, wovor er Angst hat. Dennoch sollte es ein Ziel sein, dass alle daran teilnehmen, um die „[...] Förderung positiver Emotionen der Schüler gegenüber Tieren und Pflanzen ab.” (RETZLAFF-FÜRST & HORN 2002, 47). 

Beim Imker bekommen die Schüler die Chance noch mehr über die bereits im Unterricht besprochene Sozialform der Bienen zu lernen, die verschiedenen Arten (Königin, Arbeiterinnen, Drohne) zu sehen und auch mehr über die Gesundheit der Bienen zu erfahren. Sie bekommen aber auch neue Informationen mitgeteilt. Die Schüler sehen, wie Honig entsteht und dürfen bei der Herstellung helfen. 

Außerdem können sie ihr Wissen nutzen um dem Imker, der hier als Experte auftritt, Fragen zu stellen. Dadurch werden ihre Kompetenzen im Bereich Kommunikation gestärkt, indem sie Zusammenhänge zwischen dem im Unterricht gelernten und ihren Beobachtungen des Tages herstellen. Der Besuch zielt auch darauf ab, die Kompetenzen im Bereich Bewerten zu stärken. Die Schüler entwickeln Handlungsmöglichkeiten für ein naturverträgliches Leben zum Schutz der Bienen und erkennen welche Probleme bei der Umsetzung auftreten können. [35]










7.3.           Nachbereitung 


Die Nachbereitung der Unterrichtseinheiten ist ein fester Bestandteil der Unterrichtsplanung des Lehrers. In der Nachbereitung wird der Vergleich des Unterrichtsentwurfes mit dem tatsächlichen Unterrichtsverlauf geprüft, also inwieweit die beabsichtigten Bildungs- und Erziehungsergebnisse erreicht wurden.[36]  Für die Schüler wird eine Sicherung und Wiederholung des neu angeeigneten Wissens vorgenommen. Hierfür eignet sich das Erstellen einer Fotostory mit den Bildern die am Exkursionstag erstellt wurden.

Fotostory:
Um die gesammelten Eindrücke des vergangenen Exkursionstages noch einmal zu wiederholen, bietet es sich an die Fotos der einzelnen Stationen erneut zu betrachten und in einer Fotostory zu dokumentieren. Diese soll in Kleingruppen selbstständig von den Schülern erstellt werden. Die Schüler lernen dabei selbstgesteuert und selbstverantwortliches Lernen, den Umgang mit der Digitalkamera, außerdem fördert diese Aufgabe die Teamfähigkeit, die Lese- und Schreibkompetenz und den Einfallsreichtum bei der kreativen Gestaltung Ihrer Fotostory. Die Aufgabe der Schüler wird es dabei sein, Texte zu den Fotos zu planen und zu erstellen, welche dann von den anderen Gruppenmitgliedern überarbeitet und umgesetzt werden können.[37]


 

































Abbildung 13: Schüler beim Imkern






















Bienen App:
Außerdem möchten wir erneut auf die „Bienen-App“ zurückgreifen.
Besonders spannend ist ein Quiz, das als Abschluss der medienbezogenen Arbeit stehen kann. Die „Bienen-App“ bieten Fragerunden auf drei Level bei deren richtiger Beantwortung man bestimmte Abzeichen erhält. Das Quiz kann in Kleingruppen gespielt werden und wiederholt so das Bienenwissen der Schüler. Am Ende steht die Auszeichnung als „Bienen-Experte“.

Vom Wissen zum Handeln:
Besonders gelungen gilt die Unterrichtseinheit, wenn sie nachhaltig ist.
Dies ist sie, wenn sie kontextuell, innovativ und ganzheitlich auf die Schüler wirkt.[38]
Sie sollte Bezug zur Lebenswelt der Schüler haben, neues Denken und Handeln fördern und einen Nutzen aufweisen. Man könnte nun zum Beispiel Ideen sammeln, wie der Biene Gutes getan werden kann. Dazu gehört das Säen von Bienen freundlichen Pflanzen, der Verzicht auf Pestizide oder das Bauen eines Bienenhotels, welches als Nistmöglichkeit für Wildbienen dienen kann.








Was denkt ihr darüber? Schreibt uns einfach einen Kommentar. Vielleicht wollt ihr euch dazu äußern, wie brenzlig ihr die Situation bzgl. der Bienen seht? Auch freuen wir uns, wenn ihr uns eure Denkweise zum Thema Umweltbildung in der Schule mitteilt. Denkt ihr so eine Einheit ist sinnvoll? Habt ihr andere Ideen, wie man die Kinder über das fortschreitende Bienensterben informieren und bilden kann? Oder habt ihr andere wichtige und vergleichbare Themen, von denen ihr sagt, die müssen unbedingt auch Teil einer Unterrichtseinheit sein.
Jetzt freuen wir uns auf das Lesen eurer Kommentare!
Liebe Grüße,
Flin, Julia, Mara, Juliane und Johanna




8.    Literatur


Bücher:

·         Benjamin, Alison/ McCallum, Brian (2009), Welt ohne Bienen. Köln. Fackelträger Verlag

·         Breck (2005). Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. Quelle &Meyer Verlag GmbH& Co

·         Bölts (1995). Umwelterziehung. Grundlagen, Kritik, Modelle für die Praxis. Wissenschaftliche Buchgesellschaft

·         Imhoof, M.: More than honey: vom Leben und Überleben der Bienen. Freiburg [im Breisgau]: orange-press, 2013

·         Lampeitl, Franz (2006), Bienen halten, Stuttgart: Ulmer

·         Dr. Liebig, Gerhard (2002), Einfach imkern, Leitfaden zum Bienen halten, Tübingen: Druckpunkt GbR

·         Lude, Schaal, Bullinger, Bleck (2013). Mobiles ortsbezogenes Lernen in der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige  Entwicklung. - der erfolgreiche Einsatz von Smartphone und Co. in Bildungsangeboten der Natur. Schneider Verlag Hohengehren GmbH

·         Michelle Allsopp, Reyes Tirado, Paul Johnston, David Santillo und Patricia Lemmens; Plan BEE – Leben ohne Pestizide: Auf dem Weg in Richtung ökologische Landwirtschaft, Greenpeace (2014)

·         Ott, M.: Bienen verstehen – Der Weg durchs Nadelöhr. Lenzburg: Fona, 2015
·         RETZLAFF-FÜRST, C.& F. HORN (2002): Ästhetische Urteile von Grundschulkindern zu ausgewählten bildhaften Tierdarstellungen – eine Studie zum „Konzept der formalen und inhaltlichen Faktoren“ In: KLEE, R.& H.BAYRHUBER[Hrsg.]: Lehr- und Lernforschung in der Biologiedidaktik, Band1. Studienverlag, Innsbruck, 47-60.
·        
           Scheidegger (2018). Umweltbildung. Planungsgrundlagen und didaktische Handlungsfelder. hep verlag ag. Bern
·         Tautz, Jürgen (2007), Phänomen Honigbiene, München: Elsevier


Internetseiten:

·         http://deutscherimkerbund.de/2-Willkommen (letzter Besuch: 10.05.2018)
·         https://www.die-honigmacher.de/ (letzter Besuch: 10.05.2018)
·         http://www.bienenschade.de/Honigbienen/Anatomie/anatomie.htm (letzter Besuch: 09.05.2018)
·         https://beecare.bayer.com/bilder/pdf/Bienenverluste.pdf (letzter Besuch: 12.05.2018)
·         http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/IK/5-6/07 (letzter Besuch: 25.06.2018)
·         http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/PK (letzter Besuch: 25.06.2018)
·         http://www.egarden.de/wissen/bienensterben-165597.html (letzter Besuch: 01.06.2018)
·         http://www.gartengnom.net/besuch-beim-imker/ (letzter Besuch: 25.06.2018)
·         https://www.mellifera.de/blog/bienen-schule-blog/abenteuer-biene.html (letzter Besuch: 05.06.2018)
·         https://www.pinterest.de/pin/546342998525444343/ (letzter Besuch: 04.06.2018)
·         https://regglisweiler.albverein.eu/geocaching/ (letzter Besuch: 04.06.2018))


Abbildungen

·       Foto von Blumenwiese und Graslandschaft: Eigentum von Johanna Winselmann
·      Abb. 4: https://www.planet-wissen.de/natur/insekten_und_spinnentiere/bienen/bienensterbenvarroapagjpg100~_v-           gseapremiumxl.jpg 
·      Abb. 5: Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V.
·      Abb. 7: Breck (2005). Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. Quelle &Meyer Verlag GmbH& Co
·      Abb. 8: Breck (2005). Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. Quelle &Meyer Verlag GmbH& Co
Abb. 11: https://www.pinterest.de/pin/546342998525444343
Abb. 12: http://www.johannes- gymnasium.de/johannes_gymnasium/Gemeinschaft/Arbeitsgemeinschaften/Imker-AG/
Abb. 13: https://www.mellifera.de/blog/bienen-schule-blog/abenteuer-biene.html



[1] Tautz, S. 12
[2] Liebig, S. 41
[3] Vgl. Lampeitl, S. 21
[4] Vgl. Tautz S. 75
[5]Vgl. Lampeitl, S. 21
[6] Lampeitl, S. 21
[7] https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24103.html
[8] Vgl. Lampeitl, S. 23
[9] Vgl. Lampeitl S.24
[10] Vgl. https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24203.html
[11] Vgl. https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24203.html
[12] Vgl. https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24203.html
[13] Vgl. Liebig, S. 51ff 
[14] Vgl. Lampeitl, S. 51ff
[15] Vgl. Lampeitl, S. 58
[16] Lampeitl, S. 60
[17] Vgl. http://deutscherimkerbund.de/163-Bienen_Bestaeubung_Zahlen_die_zaehlen
[18] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008 
[19] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[21] https://beecare.bayer.com/bilder/pdf/Bienenverluste.pdf
[22] https://beecare.bayer.com/bilder/pdf/Bienenverluste.pdf
[23] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008 
[24] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[25] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[26] https://www.planet-wissen.de/natur/insekten_und_spinnentiere/bienen/pwiebienensterben100.html
[27] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[28] vgl. de Bruine (2010)
[29] vgl. https://www.welt.de/newsticker/news1/article144085452/Aussterben-von-Bienen-haette-gravierende-Folgen.html
[30] Vgl. Imhof (2013)
[31] vgl. Allsopp (2014)
[32] vgl. Allsopp (2014)
[33] Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet, die stets die weibliche Form miteinschließt. 
[34] https://www.ph-freiburg.de/daf-filmportal/filmdidaktik-daf.html
[36]http://www1.ovgu.de/unimagdeburg_media/Studium/Studieninteressenten/Studienberatung/Zentrum+für+Lehrerbildung/Mentoren+Gymnasien_Sekundarschulen/Unterrichtsfach+Mathematik/Didaktischer+Aufbau+einer+Unterrichtsstunde.pdf
[37] http://www.pb.seminar-albstadt.de/bereiche/deutsch/fotoroman.pdf
[38] Huckle, J. & Sterling, S. (Eds.) (1996), https://www.ph-heidelberg.de/fileadmin/ms-institute/institut-ntg/pdf-dateien/lehr-lernkonzepte-vortrag.pdf




36 Kommentare:

  1. Liebe Blogger,
    Vielen Dank für euren Blogbeitrag. Ihr habt, wie ich finde nicht nur ein interessantes sondern auch ein aktuelles Thema gewählt.
    Ein großer Teil eures Beitrags befasst sich mit dem Bienensterben. Interessant dabei fand ich, dass dieses Phänomen wohl schon sehr lange bekannt ist, die jeweiligen Ursachen aber noch nicht im Detail bekannt sind, bzw. kein eindeutiger Grund auszumachen ist. Bedenkenswert ist in dem Zusammenhang aber auch, dass das Sterben sich nicht nur auf die Bienen bezieht, sondern dass das Insektensterben insgesamt unzählige weitere Arten betrifft.

    Das Umweltinstitut München fasst dazu insgesamt sieben Faktoren für das aktuelle Insektensterben zusammen:
    1. Insektizide
    2. Der Cocktaileffekt/verschiedene Umweltgifte
    3.Monolulturen
    4. Unachtsame Mahd
    5. Die Varroamilbe
    6. Der Klimawandel
    7. Überzüchtung

    Nun habt ihr euch auch der Frage gewidmet, was gegen das Bienensterben/Insektensterben unternommen werden kann. Aufgeführt habt ihr unter anderem Forderungen von Greenpeace für ökologische Agrarmodelle, das Schützen naturnaher und natürlicher Lebensräume und zuletzt die Aufwertung von Lebensräumen durch Blühstreifen.
    Der Naturschutzbund stellt auf seiner homepage auch Maßnahmen vor, die jeder zuhause auf seinem Balkon oder im Garten umsetzen kann. So können beispielsweise Pflanzen gewählt werden, deren Blüten nicht „gefüllt“ sind, also deren Staubblätter nicht zu Blütenblättern gezüchtet wurden. Denn in gefüllten Blüten finden die Bienen keine Pollen und keinen Nektar mehr. Auch sollte man darauf achten, den Bienen ein ganzjähriges Nahrungsangebot zu schaffen. Hilfreich ist hier auch die Internetseite www.wildbienen-kataster.de.
    Auch im Pflanzenbestimmungsbuch von Lüder finden sich Hinweise, welche Blütenformen für welche Insekten geeignet sind.

    Für euer Unterrichtsbeispiel habt ihr euch einen ganzen Themenkomplex überlegt. Das bietet sich bei einem solchen Thema an. Mobiles ortsbezogenes Lernen lässt sich mit verschiedenen Geogames gestalten. Neben dem Geocaching wäre hier z.B. noch die Arbeit mit Actionbounds zu nennen. Sicherlich ist diese Form des Lernens für SuS motivierend. Durch von euch konzipierte Fragen und Zusatzinformationen sollte auch ein Mehrwert bzgl. des Lernens erreicht werden können. . Persönlich hätte ich es noch gut gefunden, wenn ihr konkrete Beispiele zu Fragestellungen oder Zusatzinformationen vorgestellt hättet.
    Insgesamt finde ich euren Beitrag sehr gelungen und eure Überlegungen zum Unterricht sehr durchdacht und gut strukturiert.

    Liebe Grüße
    Kathrin

    Literaturangaben:
    • www.nabu.de/balkon -und-garten
    • www.wildbienen-kataster.de.
    • http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/artensterben/bienen/gruende-fuer-das-bienensterben.html
    • Lüder, Dr.R. (2017): Grundkurs Pflanzenbestimmung. Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Quelle & Meyer Verlag. 8. Auflage. S. 25-29



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    1. Liebe Kathrin,

      erst einmal danke für deinen Kommentar. Es freut uns, dass dir unser Beitrag gefallen hat. Du hast recht, das Sterben betrifft nicht nur die Bienen, sondern kann als ein generelles Problem des Insektensterbens gesehen werden. Wir haben uns jedoch ausschließlich für das Beispiel der Bienen entschieden, da diese die Hauptbestäuber unserer Pflanzen sind und ihr Aussterben deshalb große Auswirkungen für uns Menschen hätte, wie man in Kapitel 4 unseres Beitrags nachlesen kann.

      Der Großteil der Beispiele, die du für das Insektensterben nennst, entsteht durch den Menschen und deshalb sind wir auch in der Pflicht etwas dagegen zu unternehmen.

      Es ist schön zu sehen, dass du dich mit diesem Thema auseinandergesetzt hast und noch weitere Beispiele herausgesucht hast, wie man selbst etwas für die Bienen tun kann. Es ist eben nicht nur wichtig, dass sich in der Art der Landwirtschaft etwas verändert, sondern auch, dass die Menschen für das Thema sensibilisiert werden und die Notwendigkeit sehen auch selbst etwas zu unternehmen. Im letzten Aspekt im Kapitel 4.3 „was kann man gegen diese Problematik tun?“ gehen wir kurz darauf ein, dass es Pflanzen gibt, die Bienen bevorzugt anfliegen. Schön, dass du diesen Aspekt noch weiter recherchiert und Ideen für die Umsetzung genannt hast. Welche Pflanzen das sind kann man außerdem auch noch in der Bienen-App nachlesen, die wir auch schon in unserem Beitrag erwähnt haben. Wenn du dich mit dem Thema noch etwas außführlicher beschäftigen möchtest würde ich dir diesen Flyer empfehlen. (http://www.imker-schwarzenbek.de/wp-content/uploads/ratgeber-fuer-bienenfreunde.pdf) Hier findest du noch mehr Tipps, was man selbst für die Bienen tun kann.

      Es gibt viele verschiedene Angebote, neben Geocaching, die man für die Durchführung von mobilem ortsbezogenen Lernen nutzen kann. Wir haben in unserem Beitrag eines dieser Angebote etwas ausführlicher dargestellt. Für welches man sich entscheidet ist davon abhängig mit was die Klasse und auch man selbst besser klarkommt und auch jedem selbst überlassen. Man kann Argumente für jedes der Angebote finden. Wir haben versucht mit der Unterrichtseinheit eine Art Rahmenplan für das Thema zu erschaffen, an dem man sich orientieren und für seinen eigenen Unterricht anwenden kann. Die vorgestellten Methoden sind immer nur Beispiele für eine mögliche Umsetzung des Themas und müssten für eine wirkliche Nutzung im Unterricht noch weiter ausdifferenziert werden. Das ist auch der Grund, weshalb wir keine expliziten Fragestellungen und Zusatzinformationen genannt haben. Hier darf jeder selbst überlegen, wie er das genau umsetzen möchte.

      Liebe Grüße
      Mara

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  2. Liebe Flin, Julia, Juliane, Mara und Johanna,

    euer Blogbeitrag ist sehr informativ und anschaulich gestaltet. Ihr habt gut strukturiert und umfassend das Thema rund um die Bienenproblematik dargestellt. Sehr gut gelungen sind zudem, meiner Meinung nach, die Anregungen, inwiefern man dieses Thema rund um die Biene im Unterricht verwirklichen und praktisch umsetzen kann.

    Laut OECD-Projekt DeSeCo (Definition and Selection of Key Competences, 2005) wird eine interaktive Anwendung von Medien, eine Interaktion in Gruppen und eigenständige Handlungsfähigkeit als Schlüsselkompetenzen und Ziele von Bildung nachhaltiger Entwicklung definiert. Dies stimmt mit eurem Praxisvorschlag sehr gut überein. Zum einen existiert ein Medieneinbezug, wobei die Schülerinnen und Schüler Medienbildung erfahren. Ein Kollaborieren in einer heterogenen Gruppe ist bei dem dargestellten Geocaching ebenfalls gegeben, da sie selbstbestimmt in Teams den außerschulischen Lernort erkunden und gemeinsam Stationen durchlaufen und deren Aufgaben lösen müssen, um die nächsten Koordinaten zu erhalten. Die dritte Schlüsselkompetenz, welche die eigenständige Handlungsfähigkeit beinhaltet, ist in eurem Beispiel bei dem Besuch bei einem Imker enthalten. Die Schülerinnen und Schüler dürfen hier selbst Hand anlegen und beispielsweise selbst Honig schleudern, was sicherlich eine besondere und einzigartige Erfahrung für alle Kinder ist.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass das dargestellte Projekt sehr gut strukturiert aufgebaut und ein „roter Faden“ erkennbar ist. Die Kernkompetenzen laut dem Staatsministerium Kultus erkennen, bewerten und handeln unterstreicht dies nochmals. Zuerst werden Informationen rund um die Biene beschaffen und aufgearbeitet und die Problematik rund um das Bienensterben erkannt. Anschließend wird bewertet und reflektiert, wie man dieser Problematik entgegenwirken kann, also welche Maßnahmen welche Personengruppe inwiefern einführen und umsetzen könnte, welche zudem von den Schülerinnen und Schülern beurteilt und hinterfragt werden. Letztendlich gehört zu einem kompetenzorientierten Unterricht nicht nur das theoretische Fachwissen, sondern auch das Handeln. Die Kinder erfahren dadurch Mitverantwortung für die aktuelle Bienenproblematik und sind aktiv beteiligt, dem Bienensterben mit ihrem eigenen Engagement ein Stück weit entgegenzuwirken, indem sie beispielsweise ein Insektenhotel bauen oder im Schulgarten eine Blumenwiese entstehen lassen.

    Eine andere Möglichkeit die Natur zu erforschen stellt zudem die App Actionbound dar. Auch hier erlangen die Schülerinnen und Schüler unteranderem Medienkompetenz, sowie Sozialkompetenz und Fachwissen im bestimmten Bereich, indem zusammen in Gruppen schrittweise Aufgaben erarbeitet werden oder ein Actionbound für andere Spieler erstellt wird.

    Schlussendlich ist euer Beitrag sehr gelungen und ich habe einen umfassenden Einblick in diese Thematik erhalten, wobei ihr sehr gut aufgezeigt habt, wie man dieses spannende und wichtige Thema gewinnbringend mit Kopf, Herz und Hand erarbeiten kann.

    Liebe Grüße
    Leonie

    Quellen:
    http://www.oecd.org/education/research/oecdstudieidentifiziertschlusselkompetenzenfurpersonlichessozialesundokonomischeswohlergehen.htm
    http://www.cambio-aktionswerkstatt.de/wp-content/uploads/2017/05/Bildung-für-nachhaltige-Entwicklung-BNE.pdf

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    1. Liebe Leonie

      Vielen Dank für dein Interesse an unserem Beitrag. Genau das haben wir uns auch gedacht, als wir uns unseren Ansatz erdacht haben. Die Schülerinnen und Schüler erfahren ihre nächste Umgebung durch eigenes Handeln und lernen zusätzlich, dass man arbeitsteilig und im Team oft weiter kommt, als alleine. Teamfähigkeit ist denke ich eine der wichtigsten Kompetenzen für das spätere Leben.

      Was an dem Imkerbesuch noch toll ist, außer dass die SuS selbst etwas tun dürfen, ist generell die Motivation die aus einem Ausflug allgemein entsteht, da dies häufiger interessanter und spannender ist als Unterricht in der Schule. Verbunden mit den digitalen Endgeräten ist das eine super Kombination.

      Und du hast recht, Actionbound wäre tatsächlich eine gute Möglichkeit ( auch für ältere Schülergruppen) das Thema noch expliziter und anspruchsvoller zu gestalten. Noch etwas, was ich bei meiner Recherche gefunden habe, wäre ein Lehrpfad, den die SuS für andere Gruppen in unterschiedlichen Altersstufen erstellen könnten. Hier wird dann auch das Gelernte nochmal reflektiert und darüber nachgedacht, wie andere das Thema vielleicht verstehen könnten.

      Danke für deinen Kommentar :)
      Gruß von Juliane

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  3. Liebe Blog-Gruppe,

    vielen Dank für den interessanten, aufschlussreichen und spannenden Beitrag! Ich finde es gut, dass ihr im Vorfeld einen Überblick über die Funktionen und den Aufbau der Bienen geschaffen habt, somit kann man sich besser in die Problematik hineinfinden.

    Ich war ziemlich erstaunt, als ich gelesen habe, dass das Aussterben der Bienen einen derart massiven Einfluss auf uns Menschen hat, nämlich dass es dadurch zu 1,42 Millionen zusätzlichen Todesfällen kommt. Daher ist es wichtig, die SuS so früh wie möglich, an diese problematische Situation heranzuführen und Vorschläge aufzuzeigen, die das Aussterben der Bienen verhindern können. Damit die SuS aber die Wichtigkeit darin selbst empfinden, ist es sinnvoll, die aufkommenden Gefahren und Verluste für Mensch und Umwelt aufzuzeigen.

    Die von euch geschilderte Idee, in die Natur zu gehen und mithilfe von Geocaching selbst zu forschen, stellt sich als sehr gelungenen heraus, aber auch der anschließende Besuch beim Imker. Denn die SuS selbst erkunden zu lassen, ist motivierend und schafft positive Erkenntnisse im Hinblick auf die Natur.
    Um die wichtigen Funktionen, die Bienen in der Natur erbringen, und das Ausmaß deren Verluste den SuS aufzuzeigen, könnte man einen Unterrichtseinstieg zum Thema "Bienensterben" wie folgt gestalten: Die Lehrperson bringt einen Korb voll mit Kulturpflanzen, wie Tomaten, Äpfel, Erdbeeren und vielen weiteren Pflanzen mit, welche von der Bestäubung der Bienen abhängig sind, und stellt diesen auf den Tisch. Anschließend hält er jede Pflanze separat hoch und befragt die SuS, wer diese gerne isst. Somit können die SuS bereits einen Lebensweltbezug herstellen. Im Anschluss daran, zeigt die Lehrperon ein Video, in dem gezeigt wird, welche Vitamine für den menschlichen Körper wichtig sind, in welchen Nahrungsmitteln diese enthalten sind und inwiefern unsere Gesundheit davon abhängt. Im Anschluss daran schildert die Lehrerin oder der Lehrer, dass durch das Sterben der Bienen all diese Pflanzen im Korb nicht mehr existieren können und die Gesundheit der Menschen ins Wanken gerät. Auf diese Weise könnte die Problematik stärker im Kopf der SuS verankert sein und eine Verbindung hinsichtlich der Folgen des Verlustes von Bienen, zum alltäglichen Leben herstellen.

    Euer Beitrag animiert für weitere Ideen und bietet ein tolles Beispiel für eine gelungene Exkursion an. Ausflüge und selbstständiges Forschen bleiben den SuS in Erinnerung und sind gleichzeitig förderlich für den Zusammenhalt der Klassengemeinschaft.

    Liebe Grüße
    Jana

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    1. Hallo Jana,

      vielen lieben Dank für deinen Kommentar.
      Die Idee mit dem Obstkorb finde ich einen sehr kreativen Einstieg. Durch diese kleine Auswahl an Obst und Gemüse würden den Kindern die Auswirkungen des Bienensterbens stark bewusst. Ich denke so ein irritierender Beginn weckt in den Kindern fast automatisch den Wunsch diesen drastischen Fortschritt aufzuhalten. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln damit eigenständig den Wunsch den Bienen zu helfen. Nun ist man als Lehrkraft gefordert. Ich denke, dass das Bauen von Nisthilfen oder das Anlegen einer Bienenwiese in der Nähe der Schule genau die richtigen Schritte sind. Natürlich ist vor dem Aussäen der Samen das Einverständnis des Wiesenbesitzers einzuholen. Unter Umständen besitzt ein Lehrerkollege eine „Stückchen“ oder Eltern der Klasse stellen ihren Garten zur Verfügung.
      Auch könnte man einen zweiten Besuch beim Imker planen und dann dort tatsächlich den Imker bei seiner Arbeit aktiv unterstützen. Hier wäre es angebracht, wenn man die Klasse in Kleingruppen unterteilt und nur diese helfen. Denn sonst ist es schnell chaotisch und zu viel Betrieb am Bienenstock. Damit steigt die Gefahr, dass die Bienen eine Bedrohung empfinden und sie würden sich schnell aggressiv verhalten. Dies gilt es zu vermeiden. Aus diesem Grund könnten parallel die übrigen Kinder in Stationenarbeit die verschiedenen Arten des Honigs entdecken, erforschen und probieren. Zum Abschluss dieser Unterrichtseinheit könnten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrperson verschiedene Kuchen backen ohne den Gebrauch von Haushaltszucker. Um diesen zu ersetzen nutzt man nur Honig als Süßungsmittel. Der frisch gebackene Kuchen könnte dann allen Schülerinnen und Schülern der Schule zum Probieren zur Verfügung gestellt werden.
      Ich denke, dass es bestimmt noch viele andere Zugänge zu diesem aktuellen Thema gibt. Dein Vorschlag für den Unterrichtseinstieg behalte ich aber auf jeden Fall im Hinterkopf.

      Vielen Dank und liebe Grüße,
      Johanna

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  4. Liebe Blogger,
    vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag. Ihr habt euch mit einem aktuellen und wichtigen gesellschaftlichem Problem auseinandergesetzt.
    Mir war klar, dass Bienen wichtige Insekten in unserem Ökosystem sind, doch dass sie zu den drei wichtigsten Nutztieren mit Rindern und Schweinen zählen ist mir neu und fasziniert mich zugleich. Schockierend ist für mich die Information, dass das Aussterben der Bienen zu einem erhöhten Aufkommen an Krankheiten und folglich einer erhöhten jährlichen Sterberate um 1,42Millionen Menschen führt. Mir leuchtet der Grund nicht ganz ein. Ich wäre dankbar um eine Erklärung.
    Ins Auge gestochen sind mir die Prozentzahlen der Erträge mit und ohne Bienen. Allein hier wird klar, dass wir handeln müssen.
    Abbildung 3 zeigt die Menge der Bienenvölker im Verlauf von 26 Jahren. Warum ist ein Aufschwung im Bestand der Bienenvölker zu erfahren? Gibt es wesentliche Gründe, an denen wir anknüpfen können?
    Da Pestizide laut den aktuellen Studien dazu beitragen, dass das Bienensterben von statten geht, muss die Politik meiner Meinung nach in die Verantwortung gezogen werden. Wie ihr beschreibt muss die ökologische Landwirtschaft in den Vordergrund gerückt werden und chemieintensive Modelle soweit wie möglich verboten werden. Bei der Thematik der Pestizide ist mir das politisch stark diskutierte Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in den Sinn gekommen. N-tv (2017) beschreibt die organische Phosphorverbindung als "Heilsbringer der Landwirtschaft zum möglicherweise krebserregenden Gift“. Gift für uns Menschen einerseits und Gift für Tiere andererseits. In der Muttermilch und dem Urin der Menschen wurden Teilbestände von Glyphosat entdeckt. Nach „Einschätzung der renommierten Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2015“ wurde Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. „Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa) und auch das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hingegen sehen das anders. Bei fachgerechter Anwendung finde sich kein Anhaltspunkt für eine krebserzeugende Wirkung, erklärte etwa das BfR nach der Auswertung hunderter Studien.“ Doch wie sieht es mit der Auswirkung bei Tieren aus? Teilweise werden Futterpflanzen abgetötet, die für manche Tiere als Nahrungsquellen dienen (vgl. N-tv 2017). Laut Schulze tötet Glyphosat alles, was grün ist. Folglich finden Insekten keine Nahrung mehr (vgl. Süddeutsche Zeitung 2018). In dem Artikel „Pestizide bedrohen Bienen“ der Süddeutschen Zeitung (2018) wird erwähnt, dass sich das Pestizid negativ auf das Nervensystem der Insekten auswirkt. Die Chemikalien sind schon ab weniger als zwei Milliardstel Gramm für Bienen tödlich. „In geringerer Konzentration beeinträchtigen die Mittel den Orientierungssinn der Insekten, die dann viel länger brauchen, um in ihren Stock zurückzufinden“ (Süddeutsche Zeitung 2018). Trotz dem Einsatz einflussreicher Politiker „in der EU ist der umstrittene Wirkstoff bis Ende 2022 zugelassen“ (vgl. Frankfurter Allgemeine 2018). Wenn das Bienensterben ein derart großes Ausmaß nimmt und Bienen so wichtig für unser Ökosystem sind, dann verstehe ich nicht, warum die Politik nichts dagegen unternimmt.

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  5. Eventuell könnte man dieses Thema als politische Diskussion im Klassenzimmer zum Anlass nehmen. Die Bewertungskompetenz wird geschult und verschiedene Rollen können eingenommen werden. Die Diskussion vertieft den Kompetenzbereich Kommunikation.
    Zum mobilen ortsbezogenen Lernen kommt mir ebenfalls die Actionbound App in den Sinn. Da diese jedoch mehrfach genannt wurde möchte ich eine weitere App einführen. In meinem Seminar „Bewegung und Digitalisierung im Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen“ haben wir uns mit der „hp reveal“ App beschäftigt. An unterschiedlichsten Orten können Infos in Form von Fotos und Videoaufnahmen versteckt werden, welche gefunden werden müssen. Die Lehrkraft selbst kann diese verstecken oder verstecken lassen. Auch Aufgaben können hier eingesetzt werden. Möglicherweise kann man aus eurer angesprochenen „Bienen-App“ etwas kopieren und somit die Flut an Informationen auf das wesentliche reduzieren. Verschiedene Schwierigkeitsgrade sollten bearbeitbar sein, damit das Konzept der Inklusiven Fachdidaktik fruchten kann. Jedoch kann sich gegenseitig auch ausgeholfen werden.
    Auch die Idee Samen zusähen, die Pflanzen gedeihen lassen, welche für Bienen eine gute Nahrungsquelle bieten, finde ich super. Im Schulgarten kann der Anfang gemacht werden. Daheim kann auf dem Balkon die Aktion fortgeführt werden. Somit ist eine Nähe zu der Natur vorhanden und Schülerinnen und Schüler haben durch Erfahrungen die Möglichkeit einen emotionaleren Bezug zu den Nutztieren zu bekommen.
    Ich bedanke mich recht herzlich für euren Blogkommentar. Er hat mir den Anlass gegeben mich mehr mit der Thematik auseinanderzusetzten.
    Liebe Grüße
    Eure Sabrina
    Literaturangaben:
    Frankfurter Allgemeine (2018): Allgemeine Infos über Glyphosat. Online im Internet: http://www.faz.net/aktuell/wissen/thema/glyphosat vom 27.07.2018
    n-tv (2017): Was ist Glyphosat genau? Online im Internet: https://www.n-tv.de/wissen/Was-ist-Glyphosat-genau-article20101176.html vom 27.07.2018
    Süddeutsche Zeitung (2018): "Glyphosat tötet alles, was grün ist". Online im Internet: https://www.sueddeutsche.de/politik/pestizide-glyphosat-toetet-alles-was-gruen-ist-1.3934493 vom 27.07.2018
    Süddeutsche Zeitung (2018): Pestizide bedrohen Bienen. Online im Internet: https://www.sueddeutsche.de/politik/landwirtschaft-pestizide-bedrohen-bienen-1.3886258 vom 27.07.2018

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  6. Liebe Blogger,

    ich war wirklich schockiert, was für verheerende Auswirkungen das Sterben der Bienen auf den Ertrag vieler Lebensmittel und Nutzpflanzen hat.

    Besonders gut gefallen hat mir, dass ihr eine ganze Unterrichtseinheit ausgearbeitet habt. Beim Lesen musste ich an meine eigene Schulzeit denken. Wir hatten damals in der achten Klasse mit dem Thema Bienen begonnen. Die Unterrichtseinheit fand in Kooperation mit einem nahegelegenen Imker statt. Das komplette Schuljahr wurde meine Klasse zu Bienen-Paten. Mehrfach besuchten wir „unser“ Bienenvolk und lernten viel über Verhalten und „Pflege“ der Tiere. Natürlich durften wir dann auch unser eigenen Honig herstellen und mit nach Hause nehmen!

    Durch den außerschulischen Lernort war meine ganze Klasse Feuer und Flamme und engagiere sich richtig für seine „Schützlinge“. Toll war dabei auch, dass wir nicht nur über 2-3Wochen Bienen im Unterricht behandelt haben, sondern über das Jahr verteilt immer wieder die Bienen besuchten, Veränderungen feststellen und so selbst herausfinden konnten, was den Bienen schadet und was ihnen „hilft“. Wir hatten am Ende des Schuljahres sogar in Eigeninitiative einen Stand in der Innenstadt organisiert, an dem wir Honig verkauften und die Besucher durch Plakate und im Dialog über Bienen und ihre Bedeutung informierten. Den Erlös spendeten wir an eine Organisation, die sich für den Schutz von Bienen einsetzt.

    Das Konzept der Bienenpatenschaft kam in unserer Schule richtig gut an. In den nachfolgenden Jahren übernahm immer eine andere achte Klasse die Patenschaft für das Bienenvolk.
    Vielleicht gäbe es ja auch in anderen Schulen die Möglichkeit für ein Jahr die Patenschaft für ein Bienenvolk zu übernehmen. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei wie wichtig Bienen für unsere Umwelt sind und wie sich Veränderungen von Wetter (beispielsweise lange Trockenphasen oder sehr kalte und lange Winter), aber auch der Einsatz von Pestiziden o.Ä. auf das Verhalten und die Gesundheit der Bienen auswirken.

    Es freut mich sehr, dass ihr euren Blogbeitrag einem so wichtigem Thema gewidmet habt! Meiner Meinung nach sollte sich jede Klasse mit Bienen intensiv auseinander setzen. Das Aussterben der Tiere hätte (wie in eurem Blogbeitrag beschrieben) massive und irreversible Folgen für Pflanzen, Tiere und den Menschen.

    Viele Grüße
    Lena

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    1. Liebe Lena,

      Das hört sich ja richtig gut an, was du von deiner eigenen Schulzeit erzählst! So etwas hätte ich mir in meiner Zeit als Schüler auch gerne gewünscht. Nicht nur, dass die Motivation der Schüler steigt ist hierbei wichtig, sondern auch, dass Kinder oft im jüngeren Alter Angst vor Bienen haben und man beobachten kann, dass Bienen, Wespen und andere fliegende Lebewesen häufig in eine Schublade gesteckt werden. Wenn Kinder und Jugendliche durch den Biologieunterricht und direkten Kontakt mit den Tieren Erfahrungen in dem Bereich sammeln, können sie den Nutzen und die Notwendigkeit dieser Tiere sehr viel besser verstehen, können differenzieren zwischen unterschiedlichen Arten und ihren Funktionen im Ökosystem und werden auch anders mit ihnen umgehen.

      Patenschaften sind eine richtig gute Idee, vor allem wenn man einen motivierten Imker im der Nähe hat, der bereit ist Schulklassen über das Jahr verteilt zu betreuen. An einer mir bekannten Schule in meiner Nachbarschaft geht das noch über Patenschaften hinaus, denn hier haben die Schüler ein Projekt gestartet, in dem sie eigene Bienenvölker halten und der Imker sie bei der Pflege und Arbeit an den Bienen unterstützt. Daraus ist dann eine Schülerfirma entstanden, die selbst Honig herstellt, ihn verkauft und auf Märkten und Stadtfesten in der Umgebung über die Bienen und ihre Lebensweise berichtet und informiert. Das ist sicherlich auch eine tolle Sache, da die SuS hier in unterschiedlichen Bereichen ihre Fähigkeiten steigern, wie zum Beispiel in Biologie die Artenkenntnis über Insekten und Pflanzen, im kaufmännischen Bereich, in dem sie ihren eigenen Honig vermarkten und auch im Bereich der Kommunikation, in dem sie ihr persönliches Anliegen im Hinblick auf die Bienen an andere Menschen weitertragen und ihr Interesse am Thema zeigen können.
      Und die SuS an dieser Schule sind richtig stolz auf ihre Bienen ;)

      Es freut mich, dass dir unserer Beitrag gefallen hat und dass wir dir ein paar gute Gedanken zum Thema geben konnten.

      Gruß von Juliane

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    2. Hallo Juliane,

      dass die SuS an der von dir beschriebenen Schule eigene Bienenvölker halten, ist auch toll!

      Weißt du zufällig, wer sich um die Bienen kümmert, wenn Schulferien sind? Übernimmt dies dann der begleitende Imker, die Lehrkräfte oder sogar die SuS selbst?

      Ich stelle es mir schon als eine Herausforderung vor, wenn die SuS nahezu die komplette Arbeit mit den Bienen übernehmen. Ich persönlich würde deshalb für meine spätere Arbeit als Lehrkraft eher die Variante mit "nur" einer Patenschaft für ein Bienenvolk bevorzugen.

      Aber ich bin mal gespannt, wie die Schule mit den eigenen Bienenvölkern das geregelt hat!

      Liebe Grüße
      Lena

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    3. Hallo Lena,
      danke für deine Antwort.
      Soweit ich weiß teilen sich der Imker und die SchülerInnen die Arbeit in den Schulferien, wobei der Schwerpunkt beim Imker liegt, da die Schüler ja sehr unzuverlässig da sind in den Ferien und häufig im Urlaub.
      Ich kann es gut verstehen, dass du die Patenschaft bevorzugen würdest. So würde es mir sicherlich auch gehen, da es einem sehr viel Arbeit erspart.
      Liebe Grüße von Juliane

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  7. Hallo liebes Bienen-Team,
    danke für euren tollen Blogbeitrag, der mir sehr viele neue Informationen zum Thema mitgegeben hat. Euer Blogbeitrag hat mein Interesse geweckt und mich zum Lesen animiert, da es ein aktuelles Thema ist, bei dem sich alle angesprochen fühlen sollten.
    Vorab möchte ich euch mitteilen, dass mir euer Beitrag sehr gut gefallen hat. Ihr habt einen schönen Einstieg und eine gute Gliederung. Man erfährt schon zum Auftakt des Beitrags viele spannenden Informationen rund um das kleine Lebewesen. Ebenfalls fand ich die Tabellen „Mit und ohne Ertrag der Biene“ und „Auswirkung des Bienensterbens“ sehr passend gewählt, da man in diesen deutlich sehen kann, wie Bienen unseren Alltag beeinflussen, ohne dass wir es merken. Des Weiteren habt ihr aufgezählt, wie man Allgemein dagegen vorgehen kann, das Aussterben der Bienen zu verhindern bzw. sie zu schützen. Was mich interessiert ist, was kann die einzelne Person bzw. das Individuum dafür tun?
    Gut aufgelegt fand ich eure Unterrichtsstunden und euren Exkursionstag, aus dem ich einiges an Nutzen gewonnen habe. Schön strukturiert, gut beschrieben, tolle Ideen. Im Großen und Ganzen ist zu erwähnen, dass Unterrichtsstunden genau so aussehen sollten. Vor allem euren Einstieg mit dem Spiel finde ich ausgezeichnet. Daraus kann man nun schlussfolgernd eure zwei Fragen zum Thema mobiles ortsbezogenes Lernen beantworten. Meiner Meinung nach kann es durchaus förderlich sein, dass Kinder schon im Jungen Alter mit mobilen Endgeräten zu tun haben. Mittlerweile sind diese nicht nur da, um auf Facebook & Co. herum zu stöbern, sondern es können auch viele informative Sendungen und Apps genutzt werden. Ebenso durch die heranwachsende Digitalisierung ist es sicherlich nützlich, dass Kinder schon im frühen Alter lernen, damit umzugehen, da Sie im späteren Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit damit konfrontiert werden. Auf der anderen Seite sollten wir, als zukünftige Lehrkräfte, darauf achten (wie oben geschrieben), wie, wann und in welchem Umfang mobile Endgeräte im Schulunterricht genutzt werden sollten. Alles in allem ein sehr gelungener Beitrag, in dem ich viel dazu gelernt habe.

    Mit freundlichen Grüßen

    Simon Szlek

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    1. Hallo Simon,

      ein summendes Dankeschön für deinen Kommentar. Wir freuen uns darüber, dass du Freude am Lesen unseres Kommentares hattest und zusätzlich noch bisher unbekannte Informationen erhalten hast.
      Im Folgenden möchte ich gerne auf deine Frage eingehen. Was ein einzelnes Individuum unternehmen kann für den Erhalt und die Unterstützung der Honigbienen.
      Das Hauptargument jedes Bienenfreundes ist das Anpflanzen von bienenfreundlichen Pflanzen (vgl. https://deutscherimkerbund.de/167-Bienen_Bestaeubung_Bienenweide) Hierbei geht es darum, den Insekten möglichst das ganze Jahr Pollen und Nektar zur Verfügung zu stellen. Im Frühjahr kann man die fleißigen Helferlein beispielsweise mit Krokusblüten aus dem kalten Winter helfen. Auch Obstbäume sind ein begehrter Anflugsort für Bienen im Frühjahr. Wenn man eine bunte Mischung an Blumen und Gewächsen direkt vor seiner Haustür haben möchte, investiert man sein Geld am besten in eine Samenmischung. Meistens sind solche Mischungen extra gekennzeichnet als besonders „bienenfreundlich“. Allerdings ist uns vollkommen klar, dass nicht jeder ein Garten vor der Haustür hat. Aber vielleicht ein Balkon mit einem kleinen Kräuterbeet. Hier würden sich vor allem Thymian, Schnittlauch oder Zitronenmelisse eignen (vgl. https://deutscherimkerbund.de/167-Bienen_Bestaeubung_Bienenweide).
      Im Falle, dass man keinen „grünen Daumen“ besitzt, kann man sich handwerklich für die Insekten betätigen und eine kleine Nisthilfe für Wildbienen basteln. Hier findet man eine kleine Anleitung und wichtige Tipps für den Bau: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/bienen/13704.html. Für so ein kleines Bienenhotel ist auch nicht sonderlich viel Platz nötig.
      Gesetzt dem Fall, dass man weder einen Garten oder Balkon noch handwerkliche Lust verspürt, könnte jeder Einzelne auf anderen Wegen helfen. Beispielsweise bei der Auswahl und Kauf des Honigs. Hier ist wichtig darauf zu achten vor allem regional und am besten direkt vom Imker zu kaufen. Im Supermarkt angebotener Honig ist meistens eine Mischung mehrerer Honigsorten aus verschiedenen Ländern. Auch nicht EU- Länder sind darunter anzutreffen. Das hier bestehende Problem ist nicht nur der lange Transportweg, der sich klimaschädlich auswirkt, sondern auch der Einsatz von Gentechnik in anderen Ländern (vgl. https://www.bienenretter.de/hilf-den-bienen/). Ebenso sollte man darauf achten, welche Nahrungsmittel man selbst konsumiert. Auch hier gilt die Devise: regionale und saisonale Produkte kaufen. Hier kann man davon ausgehen, dass weniger bienenschädliche Pestizide benutzt wurden um einen guten Ertrag zu erzielen.
      Wir hoffen, dass wir dir einige interessante Ideen mitgeben konnten.
      Liebe Grüße,
      Johanna

      Literatur:
      https://www.bienenretter.de/hilf-den-bienen/
      https://deutscherimkerbund.de/167-Bienen_Bestaeubung_Bienenweide
      https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/bienen/13704.html

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  8. Hallo zusammen,
    erst einmal Danke für diesen ausführlichen Beitrag zu einem sehr spannenden Thema.

    Ihr habt sehr interessant erläutert, wie früh schon über das Bienensterben diskutiert wurde. Mit dem großen Problem der Varroamilbe haben aktuell fast alle Imker zu kämpfen. Interessant ist, dass die Varroamilbe 1997 nach Deutschland eingeführt wurde. Befallene asiatische Honigbienen wurden aus Forschungsgründen eingeführt und befallen mittlerweile weltweit, mit einziger Ausnahme Australien, Honigbienenvölker. Imker gehen dieses Problem unterschiedlich an. Vom Herausschneiden der Drohnenbrut oder einer kompletten Brutentnahme, bis hin zur Bekämpfung durch Chemikalien werden verschiedene Wege geführt, um gegen die Milbe anzukämpfen. Das Herausschneiden von Brut ist ein großer Eingriff in das Bienenvolk und hat in den letzten Jahren das Verhalten der Varroamilbe verändert. Während sie sich früher hauptsächlich in männlicher Brut vermehrt hat, wechseln sie zunehmend auch auf die weibliche Brut über. Dadurch werden auch Sammlerbienen im Entwicklungsstadium verletzt, sodass es zu erheblichen Schädigungen der Sammlerbienen kommt. Interessant wird es in den nächsten Jahren zu beobachten, wie die Imker mit dem Befall umgehen. Man könnte diskutieren, ob es eine mögliche Herangehensweise wäre, die Bienen unbehandelt der Varroamilbe zu überlassen und abzuwarten wie sich der Bestand der Bienenvölker und der Varroamilbe entwickelt. Denn ein Parasit hat nicht das Ziel seinen Wirt komplett zu vernichten, denn damit vernichtet er auch seinen Lebensraum.
    Ist eine Brutentnahme ein zu großer Eingriff in die Natur?


    Liegt der Fokus auf das Sterben der Honigbiene?

    Mein Gefühl ist es, dass es beim Bienensterben hauptsächlich die Honigbiene thematisiert wird, da diese für den Imker relevant sind. Schön zeigt ihr mit dem Diagramm, wie die Anzahl der Honigbienenvölker zurückgeht und in den letzten Jahren wieder leicht ansteigt. Dieser Rückgang wirkt erst bedrohlich aber der Anstieg zeigt doch, dass man dem Rückgang entgegenwirken konnte. Problematisch sehe ich dagegen das Wildbienensterben. Viele Wildbienenarten sind oligolektisch, also auf eine Pflanzengattung oder sogar auf eine Pflanzenart spezialisiert sind. Monokulturen und das Vernichten des natürlichen Lebensraumes der Wildbienen tragen dazu bei ¹. Mittlerweile stehen von ca. 500 Wildbienenarten fast die Hälfte auf der roten Liste der bedrohten Tierarten².

    Ein sehr interessanter Film der viele Facetten rund um das Thema Bienen zeigt, ist der Film „More than Honey“ und insbesondere auf das Thema Bienensterben eingeht. Hier ist der Fokus zwar auch auf der Honigbiene, aber er zeigt wie der Einsatz von Pestiziden auf die Umwelt Einfluss nimmt, und wie auf manchen Teilen der Erde das Fehlen der Bienen durch die Arbeit von Menschen ausgeglichen werden muss.


    Zur zweiten Unterrichtsstunde:

    Eine schöne Einführung zur Behandlung der Anatomie der Biene, wäre es, die SuS eine Biene skizzieren zu lassen. Hier lässt sich an den Vorerfahrungen der Schüler anknüpfen. Die Bilder können anschießend verglichen werden. Wie viele Beine hat eine Biene? Wo setzen diese an? Besteht der Körper aus einem Segment oder dreigeteilt (Kopf, Thorax, Abdomen), Ist sie wirklich schwarz-gelb gestreift? Nachdem vergleichen kann nun am Realobjekt beobachtet und verglichen werden. Hierzu kann man einen Imker kontaktieren, ob er tote Bienen aus seinen Völkern im Kühlschrank aufbewahren kann, damit diese für den Unterricht genutzt werden können. Hier würde dann auch der erste Kontakt mit dem Realobjekt hergestellt werden welcher dann in der Natur und am Bienenstock erweitert wird.
    Erst danach halte ich den Einsatz einer Bienen-App für sinnvoll. Die inneren Organe der Biene sind von außen nicht zu beobachten, dass hierfür das Medium eines Tablets oder Smartphones genutzt werden können um Informationen zu sammeln.

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    1. Besuch beim Imker

      Um einen weiteren Zugang zu Bienen zu bekommen, können vom Imker Drohnen aus dem Volk entnommen werden. Drohnen können nicht stechen, sodass bei manchen SuS die Angst genommen werden kann, wenn vor ihnen gezeigt wird, dass nichts passiert. Dies kann für SuS ein Highlight sein und die Beziehungen zur Biene, und damit zur Umwelt stärken. Eventuell sollte dann aber auch darauf hingewiesen werden, dass es sich um eine Drohne handelt und dies nicht auf alle Bienen übertragbar ist.

      Das Thema Biene ist deshalb so gut gewählt, da es so vielfältig ist. Man kann mit den Kindern die Natur erleben und die Bienen und Pflanzen beobachten. Mobile Endgeräte können hier unterstützend eingesetzt werden. Hier habt ihr schön beschrieben, wie man die Bienen-App und Geocatching nutzen kann. Durch einen Besuch bei einem Imker und die Heranführung an das lebende Tier, kann die Beziehung zwischen den Kindern und den Bienen, sowie der Umwelt nachhaltig gestärkt werden. Ein langfristiges Ziel könnte es sein, eine Schulimkerei ins Leben zu rufen. Damit könnten die Bienenvölker das ganze Jahr über beobachtet und für den Unterricht genutzt werden.

      Danke für einen Blogeintrag zu einem Thema, für das es sich auf jeden Fall lohnt sich auseinanderzusetzen.

      Gruß, Benny

      ¹ https://www.deutschland-summt.de/faq-details/konkurrenz-196.html [Eingesehen am 26.07.2018]
      ² https://www1.wdr.de/wissen/natur/bienen-in-nrw-100.html [Eingesehen am 26.07.2018]

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  9. Liebe Blogger,

    vielen Dank für den sehr interessanten Blog zu diesem aktuellen und brisanten Thema und das super Unterrichtsbeispiel.

    Das Thema „Bienensterben“ hat mich sofort angesprochen, weil ich zuletzt den Roman „Die Geschichte der Biene“ von Maja Lunde gelesen habe. Der Roman spielt sowohl in der Vergangenheit 1852, wo ein neuer und effektiverer Bienenkasten konstruiert wird, als auch in der Gegenwart 2007, wo es um das Bienensterben geht und dann noch in der Zukunft 2098, wo die Bienen ausgestorben scheinen.

    Die von euch aufgezählten Fälle des Bienensterbens und deren Auswirkungen haben mir verdeutlicht, wie aktuell das Thema tatsächlich ist. In dem Roman werden im Jahr 2098 Bienen durch Menschen als Bestäuber ersetzt und als ich in eurem Blog gelesen habe, dass das schon heute in China so ist, war ich wirklich schockiert.

    Die Forderungen von Greenpeace die ihr als Lösungsansätze für das Bienensterben nennt, halte ich für sehr wichtig. Auch in der Politik wurde mit dem EU-weiten Verbot von drei bienenschädlichen Insektiziden im Freiland ein erster Schritt in Richtung einer Umsetzung der Forderungen gemacht (https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-04/eu-verbietet-drei-bienenschaedliche-insektizide; Eingesehen 02.08.2018).

    Aufgrund seiner Aktualität sehe ich das Thema wie ihr als sehr bedeutsam für die Umweltbildung.

    Ich halte es für sehr wichtig, den Schülern bewusst zu machen, welche große Rolle Bienen in unserem Leben spielen. Vielen Kindern ist nur bewusst, dass wir von den Bienen Honig bekommen und sie kennen gar keinen weiteren Nutzen von Bienen. Selbst wenn die Schüler wissen, dass Bienen Pollen sammeln und Pflanzen bestäuben, ist ihnen oft nicht klar, dass es ohne diese Bestäubung viele Früchte gar nicht geben kann. Diesen Punkt würde ich mit den Schülern zentral herausarbeiten. Ich finde es ebenfalls sehr wichtig, den Schülern zu zeigen, wie sie selbst mit ihrem Handeln etwas gegen das Bienensterben machen können und zum Beispiel mit der Klasse auf dem Schulhof eine Blumenwiese speziell für Bienen zu pflanzen.

    Die Idee mit dem mobilen, ortsbezogenen Lernen und dem Imkerbesuch halte ich für sehr geeignet um Schülern das Thema ganzheitlich näher zu bringen.
    Wenn man einen ganzen Tag Zeit hat, zum Beispiel an einem Projekt- oder Exkursionstag lässt sich eure Unterrichtsstunde gut umsetzen. Im normalen Unterricht mit Doppelstunden müsste man die Unterrichtsstunde aufteilen, dann kann man sie aber auch sehr gut umsetzen.

    Liebe Grüße,
    Nina

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    1. Hallo Nina,

      Danke für deinen Kommentar. Es freut uns zu hören, dass dir unser Blogeintrag gefallen hat. Schön zu shen, dass auch andere Leute das Thema als sehr wichtig empfinden.
      Bienen werden in ihren Funktionen und besonders in ihrem Nutzen häufig unterschätzt. Nicht nur von Kindern sondern besonders auch von Erwachsenen. Wenn die SuS nach dem Besuch beim Imker zuhause erzählen, was sie alles erfahren haben und was man selbst tun kann um die Bienen zu retten, werden vielleicht auch die Eltern sensibiliert und helfen ihren Kindern bei der Umsetzung einer Aktion zu gunsten der Bienen.
      Ich denke auch wenn man sich die Erträge der Nutzpfanzen mit und ohne Bienen anschaut, wird einem bewusst, welche große Bedeutung die Bienen haben und das wir mit ihnen eindeutig besser dran sind als ohne.

      Liebe Grüße Mara

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  10. Vielen Dank, für euren Blogbeitrag.

    In eurem Unterrichtsentwurf gefällt mir besonders der Besuch bei einem Imker. Die Expertenbefragung beleuchtet das Problem Bienensterben aus Sicht eines Fachmanns und stellt eine Nahstelle zu fächerübergreifenden Ansätzen, wie Bewertung oder ethischen Aspekten von Biologie, dar. Jedoch sollte auch eine Expertenbefragung Vor- und Nachbereitet werden. Bevor ein Experte mit der Klasse aufgesucht wird, kann ein Fragebogen oder ein Interviewleitfaden entwickelt werden. Dabei werden im Voraus Fragen formuliert, in Themengebiete gegliedert und zusammengefasst. Zudem muss vor dem Gespräch vereinbart werden, wie dieses dokumentiert wird und welche Aufgaben die Schülerinnen und Schüler währenddessen übernehmen. Beispielsweise können einige Schüler den Imker interviewen und andere notieren wichtige Aussagen. Während des Interviews ist es wichtig, dass der Experte in der Lage ist, Antworten so zu formulieren, dass diese von den Schülern verstanden werden. Da die Lehrkraft die Befragung begleitet, kann diese im Gespräch intervenieren. Die Ergebnisse des Gesprächs können im Plenum ausgewertet werden und als Reportage für eine Schülerzeitung zusammengefasst werden (Spörhase & Ruppert, 2018, S. 145 ff).

    Ein weiterer Aspekt welcher zum Bienensterben führt, ist die gezielte Zucht von Honigbienen. Imker lassen sich häufig Bienenköniginnen aus aller Welt liefern, um Zuchtziele wie Honigertrag und Sanftmüdigkeit der Bienen zu garantieren. Dabei gehen jedoch lokale Anpassungen verloren, Krankheiten und Parasiten werden verbreitet und die natürliche Selektion wird durch die Zucht außer Kraft gesetzt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Imker auf Importe von Königinnen verzichten (Willinger, 2018).

    Quellen:
    Spörhase, U., & Ruppert, W. (2018). Biolgogie Methodik. Berlin: Cornlesen Verlag GmbH.
    Willinger, G. (27. 04 2018). Zeit Online. Abgerufen am 04. 08 2018 von Rettet die Bienen, aber nicht so!: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-04/bienensterben-ursachen-pestizide-imker-klimawandel/komplettansicht

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  11. Liebe BloggerInnen,

    vielen Dank für den sehr interessanten Blogbeitrag. Meiner Meinung nach ist es ein sehr wichtiges Thema, welches mein persönliches Interesse sehr geweckt hat. Ich spiele seit einer Weile schon mit dem Gedanken selbst Hobby-Imkerin zu werden.

    Wie wichtig Bienen für uns Menschen sind, wird erst allen wirklich deutlich, wenn sie nicht mehr da wären. Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft ohne Bienen habt ihr im Punkt 4.1. deutlich aufgezeigt. Die Ertragsreduktion variiert von ca. 30% bis sogar zu 98%, das bedeutet, dass ohne Bienen oder andere bestäubende Insekten, die Landwirtschaft teilweise kaum noch Erträge erzielen kann.
    Jedoch muss man bei diesem Thema auf eines genau achten, dass es einen ziemlichen Unterschied gibt der Anzahl von Honigbienen und den Wildbienen.
    Laut Spiegel Online hängt die Anzahl der Honigbienen davon ab, wie viele Menschen sich dazu entscheiden ImkerIn zu werden, denn die Honigbiene ist ein Nutztier. Laut der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinigten Nationen hat sich die Anzahl der Bienenstöcke weltweit verdoppelt (seit den Sechziger Jahre). Jedoch ging die Anzahl in Deutschland stetig bergab, aber der aktuelle Trend ist erfreulicherweise wieder ansteigend. Jedoch kann man sich auf diesen Tatsachen nicht ausruhen, da es durchaus ein Bienensterben gibt. Es ist damit nicht die Honigbiene gemeint, die die meisten kennen. Sondern die Wildbienen, die sehr vom Aussterben bedroht sind. Laut der Internationaler Naturschutzunion IUCN ist ungefähr jede zehnte Wildbienenart vom Aussterben bedroht, doch kaum einer kennt die Wildbiene. Das gewaltige Artensterben der Wildbiene und anderer Insekten wird vom Menschen verursacht. Denn laut Dr. Werner von der Ohe (Leiter des Laves Institutes für Bienenkunde, Celle) sterben die Wildbienen vor allem deshalb aus, weil ihre Habitat durch Bebauung zerstört werden. Durch das Fehlen von Hecken oder Blühpflanzen finden die Bienen keine Brutplätze und keine Nahrung.

    Was mir an eurem Blogbeitrag noch gut gefallen hat, ist, dass ihr ein Unterrichtsbeispiel zu eurem Blog hinzugefügt habt. Durch die Kindersendung „Biene Maja“ kennen bestimmt einige Kinder die Biene. Natürlich ist die Biene auch ein Begriff im Zusammenhang mit dem Honig, aber ich denke, dass einige Kinder nicht wissen wie Honig entsteht und wie man diesen gewinnt. Da wir einen Bekannten haben, der Imker ist, konnte ich das im privaten Umfeld einmal beobachten und durfte selbst die Honigschleuder bedienen. Durch „Biene Maja“ kann man das Interesse der Kinder wecken (im jungen Alter besser als später), jedoch sollte man den Kinder deutlich aufzeigen, dass die Abbildungen von Biene Maja nicht der Realität entspricht. Aber meiner Meinung nach kann man darüber einen guten Einstieg in das Thema erlangen und den Kindern eine wichtige Nachricht mitgeben, dass die Biene (Honigbiene oder Wildbiene) sehr wichtig für uns ist und wir mit allen Händen versuchen sollten, dass wir wieder mehr Lebensraum erschaffen und nicht noch mehr davon zerstören.Denn wenn auch die Honigbiene nicht vom Aussterben bedroht ist (solange es genug Imker gibt), sind die Wildbienen und andere bestäubende Insektenarten davon bedroht und dies sollte nicht ignoriert werden, da wir für dieses Aussterben durch unseren Lebensstil verantwortlich sind.

    Deshalb nochmals vielen Dank für diesen tollen Beitrag, der mich dazu angeregt hat, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen.

    Liebe Grüße,
    Sophie

    Literatur:
    >http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/weltbienentag-die-honigbienen-sterben-nicht-a-1208252.html
    >Topagrar.com - Lesen Sie mehr auf: https://www.topagrar.com/news/Acker-Agrarwetter-Ackernews-Bienensterben-was-steckt-dahinter-9185060.html

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    2. Hallo Sophie,

      wir freuen uns mit dem Blogeintrag Dein Interesse geweckt zu haben und ganz besonders darüber, dass Du mit dem Gedanken spielst, selbst Hobbyimkerin zu werden.

      Wie wir in der Vorlesung bei S. Schaal gelernt haben, ist es besonders wertvoll nicht nur ein situationales Interesse zu wecken, sondern wie es bei Dir der Fall ist, ein individuelles Interesse zu erreichen. Dass gerade bei diesem Thema Möglichkeiten zum Handeln mit sich bringt.

      Du hast Recht, es ist wichtig Honigbienen von Wildbienen zu unterscheiden. Honigbienen sind Nutztiere und ihre Haltung kann durchaus lukrativ sein und Profit erbringen. Solange dies der Fall ist werden Imker nach Möglichkeiten suchen Ihre Bienen vor dem sterben z.B. durch die Varroamilbe zu schützen.
      Anders ist dies bei Wildbienen, die meist alleine statt in Völkern leben, Ihre Haltung ist nicht lukrativ. Wie so oft spielt hier also wirtschaftlicher Egoismus eine Rolle. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts führte man fremdländische Bienen in Deutschland ein, die heute als Standard circa das Fünffache der früheren Honigmenge liefern. Wirtschaftlich gesehen können die deutschen Wildbienen nicht mit solchen Hochleitsungszuchtrassen mithalten und so verliert sich das wirtschaftliche und somit auch das allgemeine Interesse an Ihnen und Ihrem Erhalt.

      Hauptgrund für das Aussterben ist die Vernichtung des Lebensraumes und der Niststätten, die du bereits angesprochen hast. Viele Wildbienenarten sind angewiesen auf offene Sand-, Lehm- und Kiesgruben, Ruderalflächen, Böschungen, ungestörte Feld- und Walränder, ungeschotterte Wege, mürbes und morsches Totholz etc. All diese Nistmöglichkeiten waren früher in größerer Zahl und Ausdehnung vorhanden und wurden in den letzten Jahrzehnten schlicht als unschön und unprofitabel angesehen und folglich aus Ordnungsliebe „begrünt“, zugeschüttet, befestigt, asphaltiert, verbrannt und kompostiert. Stichwort Blumenwiese statt englischer Rasen. Aber auch Klimaschwankungen und der Einsatz von Pestiziden spielen eine Rolle.

      Um einen Überblick zum Wildbienensterben zu erlangen, habe ich die 2014 von Dr. Westrich veröffentlichte aktuelle „Rote Liste der Bienen“, die Ergebnisse landes- und bundesweiter Gefährdungsanalysen auflistet, herausgesucht. Demnach sind 28 Arten von Wildbienen bereits nachweisbar ausgestorben oder verschollen, 25 Arten so bedroht dass sie in absehbarer Zeit aussterben werden, wenn die Gefährdungsursachen fortbestehen. 81 Arten der Wildbienen gelten als stark gefährdet, weitere 88 Arten als gefährdet, da ihre Anzahl erheblich bzw. merklich zurückgegangen ist oder durch laufende bzw. absehbare menschliche Einwirkungen bedroht ist.

      Schön das Du im privaten Umfeld Erfahrungen mit dem Herstellen von Honig insbesondere dem Honigschleudern sammeln dürftest. Wir freuen uns auch, dass dir unser Beispiel zu einer Unterrichtseinheit zu Thema Bienen und Bienensterben gefällt, bei dem es auch um das sammeln praktischer Erfahrungen geht. Deine Idee zu einem Unterrichtseinstieg über die „Biene Maja“ gefällt mir gut, vor allem da Maja eine besonders freundliche Biene ist und die Kinder bereits einen positiven persönlichen Bezug zu Ihr und Bienen allgemein gewinnen können. Wie du bereits erwähnt hast ist dann jedoch der Bezug zu Realität besonders hervorzuheben um von diesem sinnlich- anschaulichen Unterrichtseinstieg der Abwechslung im Unterricht bietet und Neugier bei den SchülerInnen weckt in die tatsächliche Unterrichtsthematik einzusteigen.

      Wir hoffen dass du deine Idee mit der Hobbyimkerei bald umsetzen kannst und weiterhin am Thema dranbleibst.

      Vielen Dank für Dein Kommentar und liebe Grüße,
      Flin.

      Literatur:
      http://www.wildbienen.de/wbf-bist.htm
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/weltbienentag-die-honigbienen-sterben-nicht-a-1208252.html
      Dr. Westrich „Rote Liste der Bienen“ (5. Fassung) vom 05. Oktober 2014.

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  12. Liebe Blogger,
    Danke für diesen informativen und ausführlichen Beitrag zu einem, wie ich finde, der wichtigsten Themen der heutigen Zeit. Beim Lesen des Beitrags wurde auch mir wieder bewusst, wie wichtig unsere Bienen sind und wie dramatisch die Folgen ohne sie sind/sein werden. Was bei mir zu großem Unverständnis geführt hat war, dass der Landwirtschaft das Problem noch nicht so ganz bewusst sein mag. Dass man, wenn man von der Landwirtschaft lebt, einen möglichst hohen Ertrag bei der Ernte erzielen möchte leuchtet mir noch ein, dass man dies jedoch durch Unmengen an Spritzmittel, wie Insektiziden, zu erreichen versucht jedoch weniger, denn dadurch werden viele nützliche Insekten wie die Bienen geschädigt oder sogar getötet. Dass die Bienen aber verantwortlich sind für die Bestäubung der Pflanzen und ebenfalls für hohen Ertrag sorgen sollten die Landwirte ja wissen. Deshalb ist mir noch nicht ganz klar, wieso hier sprichwörtlich „am eigenen Ast gesägt wird“. Vermutlich weil die Auswirkungen der Insektiziden noch nicht starke genug spürbar sind, jedoch wird der Zeitpunkt irgendwann kommen und bis dahin kann es schon zu spät sein.
    Bei weiterer Recherche habe ich erfahren, dass die Insektizide zwar schlimm für die Bienen sind, jedoch nicht der hauptsächliche Grund für das Bienensterben sind. Viel schlimmer ist unsere Art der Landschaftsgestaltung. Wir legen in unseren Gärten Steinwüsten an und legen einen grünen Rasenteppich aus, wir flurbereinigen Feldgehölze, fällen Bäume, legen Moore trocken und pflügen Ackerrandstreifen. Blütenreiche Wiesen werden gemäht und an das Vieh verfüttert, sodass die Blütenvielfalt sich auf Löwenzahn und Gänseblümchen beschränkt. Des Weiteren wird das Land mit Straßen, Parkplätzen und Gewerbegebieten versiegelt. Dass die Bienen und weitere Insekten hier keinen Lebensraum, keine Nahrung und keine Brutstätten finden liegt wohl auf der Hand. Hier liegt wohl das Hauptproblem, das für das Massensterben der Insekten verantwortlich ist. Deshalb sollten wir auch hier zuerst nachbessern, indem wir beispielsweise eine Wildwiesenquote einführen, oder generell darauf achten, dass Wildwuchs nicht als schlecht betrachtet wird. Letzteres ist wohl der Auftrag an uns Lehrkräfte. Es ist wichtig unsere Abhängigkeit von den Insekten deutlich zu machen und im Unterricht zu behandeln und Lösungsvorschläge gegen das Massensterben zu behandeln. Vielleicht ist es sogar möglich landschaftstechnisch etwas mit den SchülerInnen am Schulgelände zu verändern, das den Insekten zu Gute kommt.
    https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-04/bienensterben-ursachen-pestizide-imker-klimawandel (10.08.18)
    Liebe Grüße
    Manuel Feinauer

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    1. Lieber Manuel,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Du hast Recht, Landwirte sollten ein Interesse daran haben Bienen zu schützen und diese nicht durch Insektizide gefährden, da sie eine wichtige Rolle bei der Bestäubung der Nutzpflanzen spielen. Ich habe herausgefunden dass laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Zulassung und Anwendung von bestimmten neonikotinoidhaltigen Pflanzenschutzmitteln mit der Verordnung (EU) Nr. 485/2013 eingeschränkt ist. Die Quelle dazu: https://www.bmel.de/DE/Tier/Nutztierhaltung/Bienen/_texte/BienenImkerei.html;jsessionid=2B026A6253E32BEF5D94CAB476C02227.1_cid385#doc464524bodyText1

      Neonikotinoide wirken auf Bienen ähnlich anziehend wir Nikotin auf Menschen. Pflanzen die damit behandelt wurden scheinen Bienen regelrecht anzulocken. Schädigen die Tiere dann jedoch. So wird beispielsweise das Nervensystem angegriffen, Lernvermögen und Orientierungsfähigkeit werden eingeschränkt.
      Zudem wurde 2016 die „Verordnung über das Inverkehrbringen und die Aussaat von mit bestimmten Pflanzenschutzmitteln behandeltem Saatgut“ vom Bundeslandwirtschaftminister Christian Schmidt unterzeichnet. Es ist also durchaus Engagement zu sehen, ob dieses ausreichen wird um die Artenvielfalt und Anzahl der Bienen zu fördern, ist die andere Frage.

      Wie du beschrieben hast sind Insektizide nur ein möglicher Grund für das Bienensterben, ein anderer ist unsere Landschaftspflege. Es gibt bereits erste Nachbesserungsversuche um Bienen wieder mehr Lebens und Nistraum zu gewähren. In Stuttgart wurde ein Projekt gestartet indem man durch mehr bunte Wiesen in der Stadt Biotope für die Insektenwelt zu schaffen. Von den 660 Hektar Fläche rund um den CHarlottenplatz sind mittlerweile 400 Hektar Wiese und nur noch 155 Hektar typischer Rasen auf denen sich laut Nabu 43 Arten von Wildbienen tummeln. Den Artikel dazu gibt’s hier: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.wildwiesen-teure-wiesen-fuer-biene-maja-und-co.7022c5d9-4b71-4491-bcf2-6fbddc55d870.html .

      Doch nicht immer freuen sich die Städter über diese Wildwiesen. So schmähte in Ratingen ein Plakat mit der Aufschrift „ Zustand der Flora wie in der Ukraine vor dem Chernobil 1986“ eine Wildwiese. Der Anblick der Wiesen die nur zweimal im Jahr gemäht werden hatte wohl einige Stadtmenschen irritiert. Hier gilt es extensiv von ungepflegt zu unterscheiden, übereifrige Ordnungsliebe ist auf einer Wildwiese fehl am Platz. Den Artikel zum Protestplakat findest du hier: http://www.wz.de/lokales/kreis-mettmann/ratingen/protestplakat-schmaeht-wildwiesen-1.2703263

      Deine Idee einer Wildwiesenquote klingt toll, so hätten Bienen und andere Insekten garantiert mehr Lebensraum. Auch deine Idee das Schulgelände mit den SuS Bienenfreundlich zu gestalten finde ich super. Von einem Projekt in dem Wildwiesenfläche, Bienenhotels oder Nistplätze geschaffen werden hätte alle, sowohl Bienen als auch SuS etwas.

      Vielen Dank nochmal für deinen Kommentar und Liebe Grüße,
      Flin.

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  13. Teil 1!!
    Liebe Bloggerinnen,
    Ich habe mit großem Interesse euren Blog- Beitrag gelesen und finde, dass ihr ein passendes, sowie aktuelles Thema gewählt habt. Gerade euren Einstieg fand ich sehr gelungen. Ich konnte die salzige Luft und das Rauschen der Wellen an meinem Küchentisch förmlich spüren.
    Während des Lesens war ich doch schockiert über die Daten und Fakten, welche in eurem Beitrag gefallen sind und musste mir selber eingestehen, dass ich mir dieser nicht bewusst war. Ihr habt dieses wichtige Thema trotz seiner Vielfalt kompakt und informativ zusammengefasst. Interessant fand ich vor allem eure Grafik „Wie gelangt der Müll in das Meer?“, da diese veranschaulicht, dass auch geringe Aktivitäten zur Verunreinigung des Ökosystems führen, wie beispielweise das Zähneputzen, bei welchem in den Zahncremes häufig kleine Plastikkügelchen enthalten sind, um den Reinigungseffekt zu verstärken. Des Weiteren, ist aus meiner Sicht der Selbstversuch und die Umfrage ein gelungener Teil eures Beitrages und hat mir persönlich nochmal gezeigt, wie bedeutend es ist, die Heranwachsenden „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zu lehren und diese ausreichend zu informieren.
    Der Umgang mit Plastik und dessen angemessene Entsorgung ist gerade in Schwellen - und Entwicklungsländern ein gravierendes Problem. Indien beispielweise versinkt in Müll. 9000 Tonnen Müll entstehen an einem Tag in Neu-Delhi. Das liegt zu einem Teil daran, dass es kein staatliches Müll-Management-System gibt, zum anderen Teil auch an der mangelnden Bildung, sowie am Druck, der auf den Entwicklungsländern liegt, sich zum Industriestaat zu transformieren. Ich sehe zum einen das Problem in der Politik und ihrem späten Handeln, sowie bei den einzelnen Individuen. Maßnahmen wie ein verschärftes Gesetz beim Umgang mit der Mülltrennung wäre eine Möglichkeit, sowie die von Günther Oettinger ins Spiel gebrachte Plastiksteuer:

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  14. Teil 2!!
    Außerdem sehe ich es als Aufgabe der Industriestaaten sich politisch sowie wirtschaftlich in den Entwicklungs –und Schwellenländer (Produktionsländern) zu engagieren. So müsste z.B. für mehr Bewusstseinsbildung und strengere Regulation in Bezug auf den Umgang mit Müll gesorgt werden. Des Weiteren sehe ich bei den Industriestaaten das Problem der Ignoranz bzw. des Verdrängens, da es nicht unmittelbar diese Staaten betrifft. Ich denke auch, dass die Folgen des Plastikkonsums in der Bevölkerung zwar bei vielen Individuen als ein Problem wahrgenommen werden, aber nicht als so problematisch, dass Handlungsbedarf bestehen würde. Erst wenn unmittelbar das einzelne Individuum betroffen ist, sehe ich einen kollektiven Zusammenschluss.
    Um SuS das Bewusstsein für dieses Themenfeld näher zu bringen, fände ich einen Selbstversuch passend. Dieser könnte beispielsweise sein, dass die SuS über einen Zeitraum dokumentieren sollen, wieviel Plastikmüll sie selber einkaufen und wegschmeißen und wie sie den Umgang mit der Mülltrennung in ihrer Umwelt wahrnehmen. Dies könnten sie in Form eines Tagebuchs dokumentieren. Man könnte einen Zeitraum von drei Wochen festlegen und anschließend in zwei Unterrichtsstunden die Ergebnisse der SuS zusammenfassen. Die SuS könnten ihre Dokumentationen vor der Klasse präsentieren und schildern, was sie durch dieses Projekt gelernt haben und worauf sie in der Zukunft achten werden.
    Liebe Grüße
    Sarah
    Quelle: RP ONLINE Autor Florian Rinke – Indien versinkt im Müll (14.02.17) online unter: https://rp-online.de/politik/indien-versinkt-im-muell_aid-19302361 [ eingesehen am 25.08.18]
    Quelle: Süddeutsche Autor Thomas Kirchner- Europa sagt dem Plastikmüll den Kampf an (16.01.2018) online unter: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/abfall-europa-sagt-dem-plastikmuell-den-kampf-an-1.3827505 [eingesehen am 25.08.18]

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  15. Liebes Blogger-Team,
    herzlichen Dank für den lehrreichen Blogbeitrag zu dieser aktuellen Thematik, die uns alle beschäftigen sollte. Die Strukturierung eures Blogbeitrages hat mir sehr gefallen, vor allem der Überblick über den Aufbau und die Struktur der Biene. Die Wichtigkeit der Thematik möchte ich mit einem Zitat von Albert Einstein verdeutlichen: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“
    Das Kapitel 4.2, ob die Funktionen der Biene ersetzbar sind, hat mich am meisten interessiert. Denn wie immer versuchen die Menschen, die Natur mit eigenen möglichen Funktionen zu ersetzen. Allerdings sollten wir nicht versuchen, wenn die Bienen vom Aussterben bedroht sind, die Funktionen der Bienen selbst zu übernehmen. Viel wichtiger wäre es, Maßnahmen zu treffen, um diese Tierart am Leben zu erhalten. Im Endeffekt hat die Landwirtschaftsuniversität Peking bewiesen, dass die Leistungsfähigkeit der Biene nicht mit der des Menschen zu vergleichen ist.

    Die Maßnahmen, die ihr in eurem Beitrag erwähnt habt, sind sehr hilfreich. Ich möchte noch weitere Maßnahmen aufzählen, die jeder von uns alleine gegen das Bienensterben ausführen kann. Würden alle Menschen auch nur ein wenig gegen das Bienensterben unternehmen, würden Bienen eine positivere Zukunft haben und somit auch die Menschen.
    1. Lebensraum für die Bienen schaffen: Insektenhotel bauen/kaufen; sind nicht nur für die Gärten von Vorteil, sondern auch für die Balkone;
    2. Nahrungsangebot: die richtigen Pflanzen aussähen, sei es im Garten oder auf dem Balkon; die Pflanzen sollten zu unterschiedlichen Zeiten blühen, damit die Bienen an allen Jahreszeiten davon profitieren können;
    3. Honig aus eigener Region: durch den “Import“ von Honig aus anderen Regionen, können Bienenkrankheiten eingeschleppt werden;
    4. Verzicht auf Pestizide: Alternative ist zum Beispiel Abdecken des Bodens durch Stroh- oder Rindenmulch;
    5. Spende an Umweltorganisationen oder eine Bienen-Patenschaft unterstützen;
    6. Hobbyimker: Bienenstöcke nicht nur in Gärten, auch auf Balkonen, in Parks oder Verkehrsinseln, da in der Stadt keine Pestizide versprüht werden.

    Diese Maßnahmen können ebenfalls mit den SchülerInnen zusammen bearbeitet werden. Man könnte sogar durch einen Pausenverkauf Spendengeld für die Bienen einsammeln oder sogar eine Hobbyimkerei mit der ganzen Klasse betreiben.
    Die Unterrichtsbeispiele in eurem Blogeintrag haben mir sehr gut gefallen. Ihr habt euch echt viel Mühe gegeben. Am meisten hat mir die Idee mit dem ortsbezogenen Lernen gefallen, da diese Aktivität das Interesse und die Motivation der SchülerInnen wecken würde. Die SchülerInnen entwickeln dadurch das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Bienen. Das entwickelt auch die positive Einstellung zur Nachhaltigkeit bei den SchülerInnen.

    Nochmals vielen Dank für den tollen Beitrag.
    Viele Grüße,
    Feyza

    Literatur:
    1) URL: https://www.bienenretter.de/hilf-den-bienen/ [28.08.2018]
    2) URL: https://www.skeptiker.ch/skepsis-im-kleinen-falsche-zitate-einstein-und-das-sterben-der-bienen/ [28.08.2018]
    3) URL: https://www.mellifera.de/beegood/bienenpatenschaft/ [28.08.2018]

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    1. Hallo Feyza,

      Danke für deinen Kommentar. Bei deiner Aussage, dass man lieber schauen soll wie man die Bienen retten kann und nicht wie man sie ersetzt kann ich dir nur zustimmen. Oft merkt man jedoch erst wie wichtig etwas war, wenn man es nicht mehr hat und dass sollte um jeden Preis vermieden werden!
      Du nennst tolle Umsetzungemöglichkeiten mit denen man dem Aussterben der Bienen entgegenwirken kann und von denen jeder von uns mindestens eine auh ohne großen Aufwand und Probleme umsetzen kann.
      Schön, dass dir auch unsere Ideen für den Unterricht gefallen haben. Sollte das Thema bei den SuS interesse wecken, kann man im Nachgang einer solchen Projektwoche auch eine Bienen-AG in der Schule gründen. Hier kann man eigene Bienen halten und den gewonnenen Honig in der Schule oder auf dem Wochenmarkt verkaufen. Die AG Teilnehmer werden zu richtigen Bienenexperten und können andere Schüler und Klassen über das Thema informieren. Hierzu gibt es im Internet einige Berichte. Vielleicht möchtest du dir ja mal einen anschauen: https://www.barnim-gymnasium.net/index.php/ags/bienen-ag oder https://www.igszell.de/projekte/bienen-ag/

      Liebe Grüße
      Mara

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  16. Liebe Bienengruppe,
    ich finde Euren Artikel sehr interessant. Besonders beeindruckend finde ich wie viele fachwissenschaftliche und fachdidaktische Aspekte Ihr miteinbezogen habt. Euren Aufbau halte ich für sehr gelungen. Dass Ihr zuerst auf die Biene, an sich, eingeht, über das Bienensterben, bis hin zur Umweltbildung und praktischen Anwendung. Andere Ansichten habe ich jedoch bei einigen fachwissenschaftlichen Aspekten: Honigbienen sind nicht schwarz-gelb gestreift, sondern haben ein braunes/orangenes Fell. Wespen sind schwarz. Diese Unterscheidung ist deshalb wichtig, damit Schüler_innen lernen, dass gestreifte Insekten nicht gleich gestreifte Insekten sind (vgl. Vogelhuber 2018). Vom Bienensterben sind vor allem Wildbienen betroffen. Honigbienen sind Nahrungskonkurrenten und können daher zu Bestandseinbussen führen. Darum ist Imkern kein Naturschutz, im Gegenteil: in der Nähe von Naturschutzgebieten sollten keine Honigbienenstände aufgestellt werden (vgl. Landolt et al. 2012, S.125ff). Wildbienen sind effektivere Bestäuber als Honigbienen und es gibt Blütenpflanzen die nur von bestimmten Wildbienen bestäubt werden können. Wildbienen sind zudem nicht abhängig von einem Imker, denn sie sind witterungsresistenter und können bereits bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ausschwärmen (vgl. Landolt et al. 2012, S.13ff.). Trotzdem hat ein Besuch bei einem Imker, wie Ihr ihn in 7.2 beschrieben habt, viele Vorteile. Schüler_innen sind, wie Ihr bereits erwähnt habt, damit unter Bewegung und an der frischen Luft. Außerdem kann durch den Umgang mit Drohnen die Angst vor Bienen allgemein genommen werden. Diese können mutigen Schüler_innen in die Handfläche gegeben werden. Die BNE-Aspekte sind bei Bienen zahlreich, denn es geht ja schließlich um heimische Tiere. (Beachtete werden muss, dass viele Honigbienen nicht heimische Nutztiere - und keine Wildtiere - sind. Sie würden ohne einen Imker nicht überleben.) Eine Mensch-Natur-Verflechtung, wie Ihr es in Punkt 6 angesprochen habt, ist gut zu erkennen. Bienen sind durch ihre zahlreichen Funktionen (Bestäubung, Nahrungsmittelproduktion und Bionik) sowohl verträglich für die Natur, als auch zukunftsfähig. Eine für Schüler_inenn interessante Funktion sind die sogenannten „sniffer bees“. Diese können Drogen und Bomben erkennen (vgl. Schimpf: Seminar „Bienenkunde“; Sommersemester 2017). Besonders in Minengebieten sind diese effektiv, da sie keine Mine explodieren lassen, diese trotzdem zuversichtlich erkennen und dabei kostengünstig sind (vgl. Markus 2014, S. 31). Da Bienen Schüler_innen geläufig sind, ist der Alltagsbezug dieses Themas sehr hoch. Dabei ist es wichtig, eventuell falsche Vorstellungen anzusprechen, die zum Beispiel durch Fernsehserien, wie „Biene Maja“, entstanden sind. Bei Bienen finde ich besonders interessant, dass sie nicht nur ökologisch, sondern auch im Bereich Bionik, einen großen Nutzen haben. So wird zum Beispiel der Wabenbau von Bienen, aufgrund seiner hohen Stabilität, häufig als Vorbild für menschliche Bauten genommen. Darum kann ich mir eine gute Kooperation zwischen den Fächern Biologie und Technik vorstellen: zum Beispiel beim Bau eines Wildbienenhotels.

    Liebe Grüße Luisa

    Literaturverzeichnis
    Landolt, Ruth; Zurbuchen, Antonia; Müller, Andreas (Hg.) (2012): Wildbienenschutz. Von der Wissenschaft zur Praxis. Ruth und Herbert Uhl-Forschungsstelle für Natur- und Umweltschutz. Berne: Haupt (Bristol-Schriftenreihe, Band 33).
    Markus, Mario (2014): Unsere Welt ohne Insekten? Ein Teil der Natur verschwindet. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verl.
    Vogelhuber, Heidi (2018): „Frieren Bienen im Winter?“. Hg. v. SÜDWEST PRESSE. Ludwigsburg. Online verfügbar unter https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ludwigsburg/_frieren-bienen-im-winter_-23689153.html, zuletzt aktualisiert am 18.07.2018.

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  17. Liebes Blogger Team,

    erst einmal vielen Dank für euren Beitrag.
    Ich finde ihr habt ein Thema gewählt was in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und vor allem auch in der Schule immer mehr behandelt wird und wichtiger wird. Euer Beitrag ist meiner Meinung nach gut Strukturiert und ihr erklärt im ersten Abschnitt von Aufbau, Unterschiede, Arten, Bienensterben und Bienenforschung der letzten Jahrzehnte sowie die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft kurz und knapp mit den wichtigsten Details. Interessant fand ich, dass schon für über hundert Jahren als man anfing die Bienenforschung in großem Stil zu dokumentieren, Bienensterben (auch nur teilweise in bestimmten Regionen der Welt) festgehalten und beobachtet wurde. In den aktuellen Medien wird das immer so dargestellt als sei erst seit wenigen Jahren oder Jahrzehnten durch überwiegend Menschlichen Einfluss das Bienensterben eingeleitet worden. Auch interessant und empfehlenswert an diesem Punkt der Film „More than honey“!

    Nun zum anderen Abschnitt eures Blogbeitrages.
    Sehr attraktiv finde ich die Idee mit den mobilen und ortsbezogenen Angeboten, die ihr in eurem Beitrag auch näher erläutert. Außer des Klassenzimmers finden sich die Orte, die für die Biologie und gerade für die Umweltbildung für SuS gerade interessant sind. Die Mischung aus Benutzung moderner Geräte und Aktivität im Freien stellt eine gute Brücke für die SuS sich auch mehr mit der Natur zu beschäftigen. Wichtig und auch gut in eurem Beitrag eingebracht finde ich, dass ihr auch berücksichtigt welchen Aufwand (Punkt 6.3) sich hinter einem solchen Projekt verbirgt und sich die Lehrkraft gut darauf vorbereiten muss. Der Unterrichtseinstieg (Spiel Bienen und Pollensammeln) finde ich eine guten Ansatz um neben dem Fachwissen auch einen anderen Charakter in den Unterricht einfließen zu lassen. Jedoch muss ich erwähnen, dass bei solchen Spielen oft ein falsches Verständnis der Biene vermittelt werden kann, wenn diese nicht ausführlich Nachbesprochen werden und sich vorher überlegt wurde welches Ziel mit dieser Übung verfolgt wird. Zum Thema Geocaching mit der Verbindung zum außerschulischen Lernort, kann ich nur sagen das es für die SuS ein gute und vor allem attraktive weise ist ihnen das Thema und wichtige Naturerfahrungen näher zu bringen. Auch die Idee eine Exkursion zu einem Imker zu machen ist sicher lehrreich, jedoch würde ich mir wünschen das sowohl zum Geocaching als auch zu der Nachbearbeitung mehr ins Detail gegangen wärt.
    Zusätzlich würde ich zum Thema Umweltbildung noch gerne Vorschlagen, dass man die SuS nicht nur auf einen kurzen Zeitraum mit dem Thema konfrontiert, sondern evtl auch ein Langzeitprojekt durchführt, bei dem die SuS nachhaltiger und routinierter ihr Wissen einbringen und erweitern können sowie ihre erlernten Kompetenzen verfeinern könnten. Beispiel dafür wäre die Erweiterung der Schule zu einer Imkerschule oder die Durchführung einer längeren Dokumentation von Wetterparametern, Beobachtung von Insekten auf dem Schulgelände und Veränderung der Natur im Laufe eines Jahres um so den Schülern auch über einen längeren Zeitraum näher zu bringen wie vor allem alle Insekten und Natur miteinander wechselwirken und verbunden sind und nicht nur die Biene eine wichtige Rolle spielt.

    Grüße und vielen Dank für euren Blogbeitrag
    Franz

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  18. Hallo Blogger Team,

    euer Blogeintrag ist wirklich gelungen. Ihr habt die Problematik erkannt und auf dem Punkt wiedergegeben. Auch mit dem Punkt der Bedeutung der "Honigfabriken" habt ihr die erschreckende Wahrheit ans Licht geführt.

    Was mir persönlich sauer aufgestoßen ist, dass man nur forscht wie man die Blüten manuell bestäuben könnte anstatt aktive die Bienen zu schützen. Den das Problem mit dem Bienensterben hat sich die Menschheit selbst geschaffen, in dem wir unsere Bedürfnisse über alles gestellt haben. Den durch Verwendung von umweltschädlichem Düngemittel sind wir einer der größten "Feinde" der Biene.

    Daher finde ich euren Ansatz mit dem ortsbezogenen Lernangeboten sehr gut. Denn die Schülerinnen und Schüler von Heute sind die Entscheidungsträger von Morgen. Bei ihnen müssen wir ein Umdenken bewirken, nur so können sich auch kommende Generationen an unserer Umwelt erfreuen. Und dies wird mit euren Angeboten gelingen. Die SuS zu motivieren mit einem Spiel oder das gewohnt Lernumfeld zu verlassen und sich mit dem Umweltschutz aktiv zu beschäftigen wird das Interesse der Schüler steigern.

    Zusammenfassend möchte ich sagen dass ihr ein großes Problem angesprochen habt, und dieses äußerst informativ wiedergegeben habt. Es ist unsere Pflicht, als angehende Biologielehrer, unseren Schüler den Umweltschutz ans Herz zu legen. Nur so können wir die Bestäubung auf traditionelle Art und Weise gewähren.

    Beste Grüße Marvin

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  19. Liebe Blogger,
    euer Beitrag behandelt ein Thema, was uns hier in Deutschland unmittelbar und massiv betrifft. Seit Jahrtausenden lebt der Mensch in Symbiose mit den Bienen. Neben den direkten Produkten wie Honig sorgen die Bienen durch das Anfliegen der Blüten und dem damit verbundenen Bestäuben von diesen für die Ernährung des Menschen. Dass die Honigbiene zu den Top 3 der Nutztiere gehörte, war mir allerdings nicht bewusst. Recherchiert man über die Vielzahl an Pflanzen, die durch Bienen bestäubt werden, begegnen einem sehr hohe Zahlen: „Rund ein Drittel der Nahrungsmittel, die wir Menschen zu uns nehmen, wachsen nur, weil sie von Bienen und anderen Insekten bestäubt werden. Honigbienen tragen Schätzungen zufolge 80% dieser Bestäubung bei.“[1] Bei den Obstbäumen liegt der Bestäubungsanteil der Honigbiene sogar bei über 90%. Es wäre undenkbar, wenn die Honigbienen aus unseren Landwirtschaft verschwinden würde.

    Wie ihr angemerkt habt, ist in China der Honigbienenmangel bereits so stark vorangeschritten, dass Plantagenbesitzer die Bestäubungsleistung zu großen Teilen selbst bewerkstelligen müssen. Durch den chinesischen Politiker Mao Zedong wurde angeordnet, dass die Bevölkerung für die Dezimierung der Spatzenpopulationen sorgen sollte, da diese für geringere Ernten sorgen würden. Dass mit dieser systematischen Ausrottung aber auch der Fressfeind von vielen Insekten verschwunden war, wurde nicht bedacht. Die Folgen waren, dass die Felder nun vielfach schlimmer von Insekten heimgesucht wurden und es zu schweren Hungernöten kam. Aufgrund dessen behalf man sich mit einer ganzen Palette von Pestiziden und Insektiziden. Der unnachsichtige Einsatz von diversen Pestiziden hat aber nicht nur die schädlichen Insekten betroffen, sondern hat auch die Bienenpopulationen deutlich schrumpfen lassen. Die verbliebenen Völker konnten und können die Vielzahl an Plantagen nicht mehr bewältigen, weshalb Plantagenarbeiter mit Pinseln und Säcken mit Pollen zu den Bäumen gehen und jede einzelne Blüte per Hand bestäuben.
    Das allein klingt schon nach einer Menge Arbeit, doch die Menschen dort haben nicht nur das Problem der manuellen Bestäubung. Für diese Arbeit werden nämlich auch die entsprechenden Pollen benötigt. Dafür werden hunderte Kilogramm Blüten gesammelt, die nachher – meist auch per Hand – von ihren Pollen befreit werden.
    Diese Tragödien haben sich vor gut 50 Jahren abgespielt und die Menschen kämpfen heutzutage immer noch mit den Folgen davon.

    Im Vergleich zur Honigbiene schneidet der Mensch nicht im Geringsten so effektiv ab. Mal abgesehen davon, dass die Bienen keinen Lohn für ihre Dienstleistung verlangen.
    Diese Szenarien verdeutlichen, was passieren kann, wenn die Biene aus der Natur verschwindet. Daher finde ich es sehr gut, dass ihr euch diesem wichtigen Thema gewidmet habt und es für uns aufbereitet habt. Mir gefällt sehr gut, dass ihr zuerst einmal die Anatomie der Biene erklärt habt und damit den theoretischen Grundbaustein gelegt habt.
    Wir als angehende Biologielehrer haben die Aufgabe, unseren SuS diese Themen zu vermitteln. Den von euch vorgestellten Unterrichtsentwurf finde ich sehr passend und ich bedanke mich dafür.

    Liebe Grüße,
    Jessica

    [1] URL: http://www.bee-careful.com/de/initiative/der-einfluss-von-bienen-auf-unsere-taegliche-ernae/

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  20. Liebe Blogger,

    danke für euren optisch und inhaltlich gewissenhaft ausgearbeiteten Blogbeitrag. Der Beitrag lässt sich trotz seines wissenschaftlichen Niveaus angenehm lesen und ihr untermauert eure Ausführungen stets mit seriösen Quellen.

    Für mich war das Bienensterben imer ein aktueller Prozess, da mir nicht bewusst war, dass es diesen Effekt schon öfter in der Geschichte gab. Dennoch glaube ich, dass ein gesellschaftliches und politisches Umdenken nötig ist um den Bienen und damit auch uns eine Zukunft zu bieten.

    Die Nichtersetzbarkeit der Biene hat mich an einen Artikel erinnert, der sich mit dem von euch erwähnten "Von-Hand-Bestäuben" beschäftigt. Beim lesen weiß man nicht so recht ob man lachen oder weinen soll, da der Versuch so absurd wirkt. (http://www.bee-careful.com/de/initiative/menschliche-bienen-china/)

    Die Forderungen von Greenpeace und anderen Umweltorganisationen halte ich für sehr sinnvoll, es bleibt aber abzuwarten ob sich die ökologischen Interessen gegen die wirtschaftlichen durchsetzen können.

    Die Umweltbildung in der Schule halte ich persönlich deshalb auch für sehr wichtig, da sie nicht zuletzt für die Einstellung der SuS gegenüber ihrer Umwelt verantwortlich ist. Ihr arbeitet die dabei zu beachtenden Aspekte klar und gut strukturiert heraus.

    Eure Unterrichtseinheit ist sehr gut durchgeplant und wirkt auf die SuS durch die vielen praktischen Anteiele sehr motivierend. Alternativ zum Geocaching könnte ich mir auch ein Actionbound vorstellen, dass die SuS Etappenweise zum Ziel führt.

    Liebe Grüße David

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  21. Teil 1
    Liebes Blog-Team,

    vielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag. Ihr habt euch mit einem sehr stark diskutierten Thema auseinandergesetzt und es war sehr interessant zu lesen, was ihr herausgearbeitet habt.
    Die von euch vorgeschlagene Unterrichtseinheit bei einem Imker fand ich eine super Idee und würde diese genauso in den Unterricht einbauen. Wie ihr auch in eurem Blog geschrieben habt, ist so ein Besuch beim Imker sehr aufwändig und es muss viel beachtet werden. Eine gute Planung ist grundlegend.
    Die Gründe der Bienensterberate, die ihr aufgelistet habt, sind bedenklich. Eure Vorschläge zum Schutz der Bienen sind sinnvoll, jedoch schwer bis gar nicht umsetzbar. In dem Teil 4.3 habt ihr geschrieben, dass eine Ausweitung der Verbote für alle Pestizide geben soll. Auch sollen ökologische Agrarmodelle gefördert werden um von der „chemielastigen Landwirtschaft wegzukommen.“ Durch das verminderte Angebot an Blüten auf den Ackerflächen der Landwirte findet eine ökologische Verarmung statt.
    Das waren die Punkte die mich am meisten zum Nachdenken angeregt haben. Ich habe beschlossen mich mit einem Spezialisten von der Uni Hohenheim in Verbindung zu setzen und konnte ein sehr interessantes Gespräch führen.
    Statistisch gesehen ist eine Zunahme der Bienenvölker zu erkennen. Ebenso steigt die Zahl der Imker an, welche im Rahmen des Imkerprogramms zielgerichtet an Aus-und Weiterbildungen, sowie Schulungen teilnehmen können.
    Honigbienenpopulationen unterliegen jahreszeitlichen Schwankungen und auch dem Klimawandel. Geänderte Blühphasen, lange Wärmeperioden im Winter und plötzliche Temperaturschwankungen schwächen die Honigbiene und diese sind infolgedessen anfälliger für Krankheiten, Parasiten und eben auch der Varroamilbe. Durch die hohe Dichte der Völker breitet sich die Varroamilbe sehr schnell aus und stellt das Hauptproblem des Bienensterbens dar. 2013 wurde ein Varrose-Bekämpfungskonzept eingeführt, welches Winterausfall verringert und die Völkerzahlen stabilisierte. Im Frühjahr 2017 gab es einen vermehrtes Völkersterben durch einen Spätfrost und einer kalten Frühjahrsphase. Es gab kein Nektar und die Bienen verhungerten. Die sogenannte Frühtrachternte viel zum größten Teil komplett aus. Nur wenige bis gar keine Fälle stehen im Zusammenhang mit falsch eingesetzten Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft.
    In eurem Blog habt ihr die „Aktionspläne zum Schutz der Bienen“ erwähnt. Chemikalien, die in der Landwirtschaft verwendet werden, sollen kontrolliert werden. Das werden sie! Landwirte sind dazu verpflichtet nur die vom BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelschutzverordnung) zugelassene Pflanzenschutzmittel einzusetzen und müssen hierbei die Bienenschutzverordnung beachten. Es gibt jährliche Pflanzenschutzkontrollen, die diese Vorgaben und deren Einhaltung überprüfen. Bei der unteren Landwirtschaftsbehörde stehen den Landwirten Pflanzenschutzberater zur Verfügung. Bienengefährliche Neonikotinoide, welche die Orientierungslosigkeit, die Sammelleistung, das Immunsystem, den Fortpflanzungserfolg verschlechtern, sind in der EU verboten. Zu den drei bienengefährlichen Neonikotinoide gehören Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam. Schon viel früher wurde der Einsatz dieser Pflanzenschutzmittel in Deutschland eingeschränkt. Für die Landwirte, die Gärtner und die Verbraucher wäre es wünschenswert auf die Pflanzenschutzmittel zu verzichten, schließlich stellen diese auch einen Kostenfaktor dar. Es müssen aber pflanzliche Produkte in einer bestimmten Menge und Qualität erzeugt werden. Mensch und Tier müssen ernährt und Energie gewonnen werden. Qualitativ hochwertige Produkte tragen zum Wohlbefinden aller bei. Die Menge und die Qualität der pflanzlichen Produkte werden nicht nur durch die immer größere Flächenknappheit eingeschränkt, sondern auch durch den Befall mit Krankheiten und Schädlingen.

    Liebe Grüße
    Katja

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  22. Teil 2

    Der Lebensraum von Insekten muss geschützt werden. Die Entwicklung der Landwirtschaft ist an der Entwicklung der Artenvielfalt und der Insekten beteiligt. Jedoch tragen unsere immer weiter ausgebreiteten Industriebauten, die vielen Industriegebiete, zunehmende Wohnbebauungen, der Straßenausbau, die modernen Steingärten und der kurz gemähte Rasen der Bevölkerung ohne Blühpflanzen, einen weitaus größeren Teil dazu bei, den Lebensraum von Insekten einzuschränken.
    Die Landwirtschaft trägt ebenfalls zur Entwicklung der Umwelt bei, jedoch kann sie nicht alleinig für alles Schlechte verantwortlich gemacht werden. Unsere Landwirte sind diejenigen, die als Hauptschuldige am Pranger stehen und dazu verpflichtet werden Maßnahmen gegen negative Entwicklungen umzusetzen. Trotz dem Verschulden aller-ist das fair und vor allem gerechtfertigt?

    Vielfältige Landwirtschaft wird politisch gefördert und Landwirte sind bereit diese Forderungen umzusetzen. Vieles wird schon auf freiwilliger Basis ohne Vergütung jedoch mit zusätzlichen Kosten und Aufwand. Nicht alle Maßnahmen können unentgeltlich erfolgen. Landwirte müssen mit deren Flächenbewirtschaftung Tiere ernähren, den Handel mit Rohstoffen beliefern und deren Lebensunterhalt verdienen. Politische Programme unterstützen die Landwirte, da viele Maßnahmen sehr teuer sind und keinen Ertrag liefern. Es muss einem immer bewusst sein, dass es ohne Landwirtschaft gar keine Landschaft mehr gäbe. Keine Pflege, keine Offenhaltung, keinen Lebensraum für viele andere Tiere. Umfragen ergaben, dass Landwirte mehr als bereit dazu sind, mehr für die Artenvielfalt zu leisten, als sie es ohnehin schon tun.
    Ein politisches Agrarumweltprogramm ist „FAKT“: Landwirte können an dem Programm teilnehmen und werden bei der Umsetzung finanziell unterstützt. Entscheidet sich ein Landwirt für das Programm, muss er sich an zusätzliche Richtlinien halten, verpflichtet sich und wird zusätzlich kontrolliert.
    Die Fruchtartendiversifizierung, bei der jährlich mindestens fünf verschiedene Kulturen angebaut werden müssen und der Getreideanteil an der Gesamtfläche max. 2/3 betragen darf, trägt zu einer vielseitigeren Landschaft bei. Zudem gibt es zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr Nahrung für Bienen. Die Erhaltung der Streuobstbestände wird ebenfalls politisch gefördert und wirkt sich sehr positiv auf die Bienen aus. Es werden bis zu fünf Hektar verschiedene Blühmischungen pro Betrieb angebaut mit einem sehr hochwertigen Nahrungsangebot für Bienen und Insekten. Begrünungsmischungen werden zum Schutz des Grundwassers und der Erosion des Ackerbodens ausgesät und dienen nebenbei auch als Nahrungsquelle für Insekten. Einige Betriebe heuen ihre Grünlandflächen. Hierbei werden Blütenpflanzen und Gräser erst nach dem Aussamen gemäht, sodass die Artenvielfalt auf den Wiesen erhalten bleibt. Der Anbau von Raps liefert viele Pollen und Nektar für die Bienen. Zudem wird die ökologische Landwirtschaft politisch gefördert und erreichte im Jahr 2017 9000 Betriebe mit 186 000 ha, die an dem Programm teilgenommen haben. Die Politik und die Landwirte sind an der Erhaltung der Lebensräume und der Steigerung der Artenvielfalt aktiv beteiligt und aktiv an der Umsetzung.
    Seht euch mal um. In unserer Gegend kann ich in den letzten Jahren immer mehr blühende Ackerflächen beobachten. Es gibt Blühstreifen um Maisfelder, die Pflanze „Durchwachsene Silphie“, die teilweise den Mais ersetzen soll und schön gelb blüht und schöne bunt blühende Wiesen. Viele unserer Landwirte sind sichtbar bemüht den Anforderungen der Gesetze, den Verbrauchern, dem Handel, dem Naturschutz und der Industrie gerecht zu werden. Jedoch ist alles in allem gar nicht so einfach und es gibt viele Zielkonflikte.

    Liebe Grüße
    Katja

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