Samstag, 22. September 2018

Tierexperimente im Unterricht - Sinnvoll oder Tierquälerei?



Tierexperimente im Unterricht -  Sinnvoll oder Tierquälerei?

Beitrag von:  Carolin Horn, Pauline Mosdzien, Theresa Schneider, Osman Ucar, Nicolai Wittel

Wir wollen den Biologieunterricht abwechslungsreich gestalten. Doch ist es wirklich so abwechslungsreich, wenn wir jedes Mal ein anderes Video anschauen und dazu mal ein Arbeitsblatt auszufüllen, welches im Nachhinein keine Beachtung mehr von den Kindern bekommt, sondern lediglich im Ordner aufbewahrt wird, vielleicht kurz für die Kontrolle nochmal angeschaut wird, und dann im Papierkorb landet? Was ist, wenn man mit den Kindern etwas praktisches macht und sie zum Denken und Umdenken anregt? Genau das hört sich doch super an, oder? Aber was brauchen wir dazu, um auch mal spannende Themen in der Realität zu zeigen?- Richtig, Experimente!
Spricht man heutzutage von Tierexperimenten /Tierversuchen, so hat man meist ein bestimmtes Bild vor Augen: Affen, Mäuse oder andere Lebewesen, die aufgrund der Wissbegierde der Wissenschaftler oder für die Pharmaindustrie zu Tode gequält werden und furchtbares Leid erfahren müssen. 
Eine nicht unbedeutende Rolle für die Verbreitung dieses Bildes spielen die Medien, auf die jeder von uns vollkommen frei zugreifen kann: 
Gibt man „Tierexperimente“ bei Google ein, so werden einem zahlreiche Artikel gegen Tierversuche, Tierquälerei, und weitere grauenvolle Dinge vorgeschlagen. 

Dies und all die negativen Bewertungen von Tierexperimente wollen wir in unseren Blogeintrag von einer anderen Seite beleuchten: Wir wollen euch zeigen, dass Tierexperimente in der Schule positive Seiten mit sich bringen. Experimente, bei denen besonders das Tierwohl im Vordergrund steht, haben nämlich nichts  mit Tierquälerei zu tun.
Gerade in der heutigen Zeit, in der Kinder sich jederzeit Tiere, durch die Möglichkeiten der Technik, immer und überall ansehen können und etwas über sie lesen können, sollen die Experimente das Tier zum Kind bringen. Kinder sollen ein Verständnis dafür bekommen, wie man mit Tieren umgehen muss, um ihnen nicht weh zu tun, was sich brauchen, um zu überleben, etc. Die Kinder sollen nicht nur etwas über das Tier, sondern eventuell auch von dem Tier lernen. 
Wir sprechen von Experimenten, bei denen beobachtet werden soll. 
Beispielsweise:

Kann ein Regenwurm eigentlich sehen? Man kann zumindest keine Augen beim Regenwurm erkennen.  Vielleicht braucht er in der dunklen Erde gar keine Augen? Oder hat er vielleicht welche, die wir nur nicht sehen können?





Experiment vs. Versuch

Versuche und Experimente werden häufig durchgeführt, um Sachverhalte besser nachvollziehen zu können und um den theoretischen Unterricht auch praktisch zu veranschaulichen. Aber auch, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.
In der Schule werden die beiden Begriffe wild durcheinander gewürfelt. Man findet in Schulbüchern Versuchsanweisungen, in denen im einen Satz von Experiment, im nächsten Satz von einem Versuch gesprochen wird. 
Doch was ist nun der Unterschied zwischen einem Versuch und einem Experiment? Oder gibt es überhaupt Unterschiede? Was genau versteht man unter einem Experiment, und was unter einem Versuch? 

Bei einem Experiment handelt es sich um eine zentrale empirische Methode der modernen Wissenschaft. 
Experimente weisen folgende Merkmale auf: 
  • Es ist im Voraus eine „Hypothese“ oder Fragestellung vorhanden, welche Eigenständig bearbeitet/erstellt wird. 
  • Die besagte Hypothese ist nicht wissenschaftlich belegt, sondern lediglich als Vermutung festgelegt und eventuell (nicht notwendigerweise) begründet. 
  • Bei Experimenten ist der Ausgang dessen nicht unbedingt bekannt.
  • Experimente verlaufen nach einem bestimmten Algorithmus (nach Soostmeyer 2002) 



Bei Versuchen besteht der Anfang aus einer Handlungsherleitung.
Die Frage, welche bei einem Experiment immer vorausgeht, gibt es bei einem Versuch nicht.
Außerdem ist bei Schüler- Versuchen das Ergebnis immer bekannt (zumindest dem Lehrer). 
Versuche verlaufen ebenso wie Experimente nach einem gewissen Algorithmus ab (Soostmeyer 2008):







Kurz und knapp zusammengefasst bedeutet das: 



Jetzt stellt Ihr euch bestimmt die Frage, weswegen wir in unserem Beitrag immer explizit von „Experimenten mit Tieren Sprechen“, wo doch in der Schule eigentlich immer klar vorgegeben ist, wie die SchülerInnen vorgehen müssen. Außerdem ist dem Lehrer immer bewusst, was passieren soll, bzw. wie das Experiment ausgehen sollte, sonst würde es ja nicht durchgeführt werden. 

Es ist nicht leicht, dafür eine eindeutige Antwort zu finden, da sowohl Aspekte aus der Definition des Experiments, als auch des Versuchs zutreffen. Die Fakten sind in dem Fall irritierend, und man würde tendenziell lieber von einem Versuch sprechen, doch da es sich bei den Tieren um lebendige Lebewesen handelt, von denen niemand im Voraus zu 100% sagen kann, wie genau das Tier reagiert, und somit der Ausgang des Experiments eben nicht bekannt ist,  ist an dieser Stelle die Bezeichnung Experiment passender. 




Gütekriterien 

Wer wissenschaftliche Experimente durchführt, der sollte unbedingt auch mit den geltenden Gütekriterien vertraut sein. Ohne diese Gütekriterien können die Ergebnisse nicht als aussagekräftig anerkannt werden. Dabei unterscheidet man in Haupt- und Nebenkriterien.
Als erstes sei hier die Objektivität genannt. Als objektiv kann ein Experiment gelten, wenn unabhängig von der durchführenden Person das gleiche Ergebnis bei der Durchführung, Auswertung und der Interpretation erzielt wird. Ein weiterer Punkt ist die Reliabilität. Sie gibt an, ob das Testergebnis zuverlässig ist. Dies kann beispielsweise durch die Re-Test-Methode erprobt werden, also durch die mehrfache Durchführung eines Versuches. Je genauer die Testergebnisse übereinstimmen, desto reliabler ist das Experiment. Das dritte und wichtigste Hauptkriterium ist die Validität oder auch Gültigkeit. Sie sagt aus, dass ein Experiment genau das messen soll, was es zu messen vorgibt. Dies zu überprüfen, ist nicht so einfach zu erreichen. Oft wird die These aufgestellt, dass es die Validität nicht gebe, sondern sie sich vielmehr in verschiedene Arten untergliedere. Diese alle ausführlich darzustellen, würde an dieser Stelle zu weit führen, jedoch sei hier als Beispiel die Konstruktvalidität genannt. Diese kann empirisch nachgewiesen werden. Wenn ein Testergebnis stark mit Ergebnissen anderer Tests oder Experimenten korreliert, die das gleiche theoretische Konstrukt messen sollen, kann die Konstruktvalidität als gegeben angesehen werden.
Wenn diese drei zentralen Faktoren gegeben sind, kann das Ergebnis als wissenschaftlich gelten. 
Darüber hinaus gibt es aber auch noch Nebenkriterien. Diese zu erfüllen, kann je nach Art des Experimentes nicht immer gewährleistet werden. Zu den Nebenkriterien zählt beispielsweise die Ökonomie, also dass das Experiment mehr wirtschaftlichen Gewinn einbringt, als es Kosten verursacht, oder die Nützlichkeit des Experiments in sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht.
Betrachtet man nun Experimente mit Tieren im Unterricht, so fragt man sich, welche Bedeutung den Gütekriterien zukommt. Sicher haben sie einen anderen Stellenwert, als in der wissenschaftlichen Forschung, denn die Lehrperson ist in der Regel nicht daran interessiert, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, sondern die Absicht ist vielmehr ein Erkenntniszuwachs auf Seiten der Schülerinnen und Schüler. Und trotzdem ist es unerlässlich, sich diesen Gütekriterien bewusst zu sein und diese als Lehrkraft beim Aufbau eines Experimentes zu berücksichtigen. Schließlich ist auch eines der Lehrziele, Schülerinnen und Schüler mit der wissenschaftlichen Arbeitsweise vertraut zu machen.




Rechtliche Grundlagen

Auch im rechtlichen Bereich ist es von größter Bedeutung den Tierversuch, der Schmerzen, Schäden und Leiden der Tiere in Kauf nimmt, vom beobachtenden Experimentieren im Unterricht zu unterscheiden.
Denn im Gegensatz zu Tierversuchen, die in der Schule verboten sind, sind Experimente mit Tieren, die zur Veranschaulichung oder Beobachtung dienen, ausdrücklich erwünscht. Auch die Haltung von Tieren in der Schule, zu pädagogischen Zwecken, ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, da es rechtlich gesehen keine Tierversuche sind und somit keine Genehmigung benötigt wird.
Allerdings gibt es im juristischen Bereich einige Grundlagen, die jede Lehrerin und jeder Lehrer, die oder der lebende Tiere mit in den Unterricht bringt, kennen sollte.
Zwei Hauptfaktoren stehen dabei im Mittelpunkt: Zum einen das Wohl des Tieres, zum anderen die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler.
Wenn es um das Tierwohl geht, ist der bekannteste und zentralste Anhaltspunkt das Tierschutzgesetz, das in vollem Umfang selbstverständlich auch für den Umgang mit Tieren in der Schule gilt. Schon im ersten Absatz in § 1 ist der Grundsatz für jeglichen Umgang mit Tieren verankert:

"Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."

Als erste Voraussetzung, um dies zu gewährleisten, braucht es unbedingt eine kundige Lehrkraft, die im Umgang mit Tieren vertraut ist und die Verantwortung übernimmt. Sie sollte die Bedürfnisse und die Lebensweise des Tieres kennen und auf einen artgerechten Umgang achten. Eine artgerechte Tierhaltung bedeutet laut §2 des Tierschutzgesetzes, dass das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend ernährt, gepflegt und verhaltensgerecht untergebracht werden muss. Die Unterkunft des Tiers darf dabei seine Möglichkeiten der Bewegung nicht so weit einschränken, dass das Tier Schmerzen erleidet. Hierfür trägt der Halter, in diesem Fall die Lehrerin oder der Lehrer, die volle Verantwortung, auch wenn Schülerinnen und Schüler an der Pflege und im Umgang mit dem Tier beteiligt sind.
Dies gilt allgemein für die Haltung von Tieren in der Schule, aber auch bei Demonstrationen oder Experimenten, beispielsweise bei Verhaltensbeobachtungen. 

Aber nicht nur das Wohl des Tieres ist ein wichtiger Aspekt, sondern auch die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler, auf die die von der KMK herausgegebenen "Richtlinien für die Sicherheit im Unterricht" hinweist. Denn es ist möglich, dass infektiöse Krankheiten vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Daher ist es grundsätzlich nicht erlaubt, kranke Tiere, Tiere, die Krankheiten übertragen oder Vergiftungen auslösen (beispielsweise durch Absonderung von Sekreten), im Unterricht einzusetzen, auch nicht zu Beobachtungs- oder Demonstrationszwecken.
Der Lehrer muss zudem vor der Anschaffung des Tieres klären, ob sich in der Klasse eventuell Allergiker befinden.

Beim Einsatz von Säugetieren ist unbedingt darauf zu achten, dass diese aus kontrollierten Zuchten stammen, wie z.B. aus einem Zoohandel. Bei Vögeln gilt zusätzlich, dass sie den Einfuhrbedingungen entsprechen und eine amtstierärztliche Bescheinigung vorliegt, dass die Tiere frei von Ornithose sind.
Selbst bei Fischen und Reptilien sollte auf Gesundheit geachtet werden, denn diese können an Fischtuberkulose bzw. Salmonellen erkranken, die ebenfalls auf den menschlichen Körper übertragen werden können. Bei behaarten bzw. befiederten Tieren spielen zudem Hautpilzerkrankungen und Parasitenbefälle, z.B. von Läusen, Zecken oder Würmern eine bedeutende Rolle. Wird irgendein Anzeichen bemerkt, das auf einen Befall oder eine Erkrankung hinweist, so ist das Tier unverzüglich einem Tierarzt vorzustellen. 


"Wenn sich bei den Personen, die Kontakt mit diesem Tier hatten, irgendwelche Krankheitszeichen (z. B. Hautveränderungen, Hautjucken, Durchfall, Unwohlsein) zeigen, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, der ausdrücklich auf den Tierkontakt hingewiesen werden muss."(https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/TierSchG.pdf )
Ein weiterer Punkt sind die Hygienestandards, die beim Umgang mit Tieren gelten. Diese sollten mit den Schülerinnen und Schüler im Vorfeld besprochen werden und ihnen bekannt sein. Während des „Tierunterrichts“ dürfen keine Essenspausen gemacht werden und die Kinder müssen sich vor und nach jedem Kontakt mit dem Tier gründlich die Hände waschen und möglichst auch desinfizieren. Auch Flächen wie Schultische oder das Lehrerpult müssen nach dem Kontakt gereinigt werden. Die Unterkunft des Tiers (Käfig, Aquarium, …) muss regelmäßig gesäubert werden.

Aber wo bekommt man eigentlich ein Tier zu Unterrichtszwecken her, wenn es nicht möglich ist ein Tier in der Schule zu halten? Es gibt deutschlandweit Schulbiologiezentren, bei denen die Tiere ausgeliehen werden können, die von ausgebildeten Tierpflegern artgerecht betreut und gepflegt werden. Die Rückgabe des Tieres muss im Schulbiologiezentrum Hannover in drei Wochen erfolgen, wobei es auch Tiere gibt, bei denen, nach Rücksprache, ein längerer Aufenthalt möglich ist. Nach Ankunft der Tiere im Schulbiologiezentrum steht das Tier kurz unter Quarantäne, um es auf mögliche Erkrankungen zu prüfen und so andere Tiere nicht zu gefährden. Außerdem gibt für die Tiere, die regelmäßig ausgeliehen werden, Ruhepausen.
Einfacher ist es sich Tiere aus dem Freiland zu beschaffen, wie beispielsweise Wirbellose wie der Regenwurm. Diese fallen juristisch gesehen nicht unter das Tierschutzgesetz, wobei selbstverständlich trotzdem ein würdevoller Umgang mit dem Tier leitend sein soll.
Zudem gilt es hierbei noch den Artenschutz zu beachten. Dazu gehört das Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege und die Bundesartenschutzverordnung. Wenn im konkreten Fall Zweifel herrschen, sollten diese Gesetze unbedingt zu Rate gezogen werden. 





Auswirkung der Experimente auf Kinder 


Experimente, bei denen das Tier Leid erfährt sind in Deutschland laut §7 des Tierschutzgesetztes verboten, da sie nur bereits bekanntes Wissen reproduzieren. 
Doch das sezieren von toten Tieren oder Tierteilen ist noch erlaubt. Allerdings fragt sich, ob diese Experimente im Unterricht den erhofften Effekt auf die Schüler haben.
Den Schülern soll daran den Aufbau des jeweiligen Tieres veranschaulicht werden. 
Aus eigener Erfahrung im Biologieunterricht ist es allerdings fraglich, ob dieses Ziel erreicht wird, da ein Organ nicht so übersichtlich ist, wie eine Zeichnung im Buch. Die Zeichnungen, die selber angefertigt werden sollen, sind auch nicht sehr hilfreich. Dadurch kommt es in dieser Art von Experimenten eher weniger zu einer Erkenntnis. 
Dazu prägen solche Versuche Schüler – zumindest jene in niedrigeren Klassen -, je nach dem wann sie durchgeführt werden und wie häufig sie durchgeführt werden, mehr oder weniger in negativer Art und Weise.  Daher könnten diese Versuche die Kinder daran hindern, eine verantwortungsvolle, positive Mensch – Tier Beziehung aufzubauen. Denn durch solche Versuche wird ein Bild des Tieres als Mittel, Wissen zu gewinnen übermittelt, egal ob das Tier sterben muss. 
Eine vollkommen andere Wirkung auf Kinder haben Experimente mit lebendigen Tieren, meist in Form von Pflege oder Beobachtung des Tieres oder der Tiere. Denn hier haben die Kinder – zumindest über einen kleinen Zeitraum – die Verantwortung für das Tier, das sie im Unterricht beobachten. Sei es eine Schnecke, die sie gerade mit Löwenzahn „füttern“ oder der Schulhamster, mit dem sie im Unterricht Kontakt haben. Im Umgang mit den Tieren lernen die Kinder diese Verantwortung wahrzunehmen und lernen, was es bedeutet Verantwortung zu haben.
Dazu kommt, dass durch den direkten Kontakt mit Tieren Ängste oder Ekel vor diesen abgebaut werden können. Das beste Beispiel hierfür sind Schnecken. Viele Kinder verbinden mit Schnecken „eklig und schleimig“. Im Umgang mit ihnen überwindet die Neugierde den Ekel und das Bild der Schüler von diesen Tieren ändert sich zum Positiven, was sich auch im Umgang mit diesen Tieren im Alltag außerhalb der Schule widerspiegelt.
Besonderen Wert haben solche Begegnungen mit Tieren im Unterricht für Kinder, die sonst wenig Kontakt mit Tieren haben.
Durch Beobachten von Tieren kann der Sachunterricht gestützt werden, da die Handlungen von lebendigen Tieren das Gelernte veranschaulichen und so das Lernen vereinfachen. Ein Beispiel hierfür ist die Beobachtung von der Metamorphose von Fröschen auf Ausflügen mit der Schulklasse an einen See in der Nähe der Schule.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Sezieren von Tieren wenig vorteilhafte Wirkung auf die Schüler hat. Beobachten und Pflegen von lebendigen Tieren hat allerdings – zumindest in der Grundschule und niedrigen Klassenstufen der Sekundarstufe – viele positive Wirkungen auf den Unterricht und die Schüler selbst.





Fragebogen zum Thema: „Experimentieren mit Tieren im Unterricht“

Wir haben eine Befragung in unseren Blogeintrag eingebaut, da es uns wichtig ist, auch mal in den Schulalltag einzusehen und auch, um uns mit den LehrerInnen und den SchülerInnen über das Thema „Tierexperimente“ auszutauschen.
Das Ziel dieser Umfrage ist es, zu erfahren, ob die Kinder Interesse am Experimentieren haben. Denn wir, als angehende LehreInnen, wollen, dass die Kinder den Biologieunterricht so praktisch wie möglich erleben. Dafür sind Experimente notwendig. Wir hören in den Vorlesungen oft, dass Experimente wichtig sind und Kinder sich diese wünschen. 

 Doch wie sieht die Wahrheit aus? 

Um dies herauszufinden, ging unsere Gruppe an eine Schule und führte dort eine Befragung durch. Um die 103 SuS nicht schon vor Beginn der Befragung zu beeinflussen oder eine bestimmte Richtung zu lenken, teilten wir den Fragebogen aus und und erklärten lediglich kurz, was wir in dem Fragebogen von ihnen wissen wollten. Jedem/r SchülerIn war es selbst überlassen, an dieser Umfrage teilzunehmen. Um die Kids zusätzlich zu motivieren, haben wir für sie eine kleine Belohnung bereitgestellt. 

 Nach dem Ausfüllen der Fragebögen und Verdauen der Belohnung, haben wir einen kleinen Vortrag zum Thema Tierexperimente gehalten, um die SuS darüber aufzuklären. Am Nachmittag folgte dann noch eine Diskussion mit den Schülern zu unserem Thema. Während dieser Diskussion hat sich gezeigt, dass auch in den Vorstellungen der Kinder, die Tierexperimente gleich mit Qual und Tod verbunden wurden. Dies war für uns ein guter Ansatzpunkt, die Diskussion zu starten, da wir den Kindern ein ganz anderes Bild der Tierexperimente vorstellen wollten.



Auswertung des Fragebogens „Schüler“

Schüler insgesamt: 103






2. Wie oft hast Du in allen Fächern dieses Schuljahr experimentiert?








3. Wie oft hast Du schon in diesem Schuljahr im Biologieunterricht experimentiert?




4. Hast Du schon mal mit einem Tier experimentiert? (wenn ja, mit welchem?)



5. Findest Du es in Ordnung, wenn man in der Schule Experimente mit Tieren macht? 



6. Leiden die Tiere Deiner Meinung nach unter den Experimenten? 





7. Stell Die vor, Du experimentierst mit Tieren, was könntest du die eher vorstellen?


8. Bei welchem Thema dieses Schuljahr hättest Du gerne experimentiert? 





9. Würde es Dir helfen, wenn man mehr (Tier-) Experimente mit in den Biologieunterricht einbindet?



10. Welches Tier würdest Du gerne mal untersuchen? 




11. Findest Du, dass an der Schule zu wenig experimentiert wird? 



Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, dann erkennt man leicht, dass es immer wichtig wird zu experimentieren. Die 8. und 9. Klasse hat am wenigsten experimentiert. Doch in der 6. und 7. Klasse wurde schon mehr experimentiert. Auf der Nachfrage, welchen Grund dies hat, antworten die Lehrer einheitlich, dass die neuen naturwissenschaftlichen Räume dies möglich machen. 
Diese Schule hat dieses Schuljahr ihre neuen Räumlichkeiten bekommen und kann somit jetzt mehr experimentieren. Alle BiologielehrerInnen wollen diese Räume in Zukunft mehr nutzen, um mehr Experimente durchzuführen. 
Da sind wir schon bei der Frage angekommen, ob die Kinder sich das überhaupt wünschen. Und wir können es nur bejahen, denn 75 % aller befragten Kinder wünschen sich mehr Experimente. Davon sind sogar 35 %, die sich mehr Tierexperimente wünschen.  Das hätten wir am Anfang unserer Befragung nicht erwartet, dass trotz der zunächst negativen Reaktionen von den Kindern 35 % mit Tieren experimentieren wollen.  Doch auch da haben die Kinder bestimmte Wünsche. 54% der Kinder wollen lieber mit toten Tieren experimentieren. 
In der Diskussion sind wir natürlich darauf eingegangen und haben nachgefragt, warum sie lieber mit toten Tieren experimentieren wollen. Die Antwort ist eindeutig gewesen: „Wir haben Angst die Tiere zu quälen, wenn sie noch leben“. Da hatten wir wieder das Vorurteil, was wir vermutet hatten.  Wir fragten dann bewusst, ob das wirklich immer so sein muss, dass die Tiere gequält werden. Dann meinten die Kinder aus dem Block der 41 %, die lieber mit lebendigen Tieren experimentieren. Daraufhin meinte eine Schülerin, dass man ja nur die Lebensbedingungen nachstellt und die Tiere nicht mitbekommen müssen, ob es ein Experiment ist oder nicht. Und diese Aussage bestätigten wir. Denn bei einem Tierexperiment in der Schule wird dem Tier kein Schaden zugefügt, beispielsweise durch die Verabreichung von Chemikalien. Es soll einfach nur als Anschauungsobjekt dienen, um die Natur besser zu verstehen.
Schaut man sich die Wünsche der Kinder an, welche Tiere sie interessieren, sieht man, dass es viele
unrealistische Vorstellungen gibt. Doch andererseits wurden auch viele Tiere genannt, die man im Unterricht einbauen könnte. Die meisten kamen aus der Nähe der Kinder, also solche, denen sie täglich begegnen. Andererseits wurden auch Biologiethemen genannt, deren Erarbeitung sich anhand einfacher Beispiele anbieten würde.

Letztendlich lässt sich zusammenfassen, dass das Interesse und der Wunsch nach mehr Praxis existiert. Die meisten SchülerInnen wünschen sich mehr Experimente im Unterricht, auch solche mit Tieren. Ein großer Anteil dieser SchülerInnen befürchtet aber, dass die Tiere beim Experimentieren gequält werden, was auch auf falsche Vorstellungen und die fehlende Differenzierung zwischen wissenschaftlichen Versuchen zu Forschungszwecken und dem beobachtenden Experimentieren in der Schule zurückzuführen ist. Durch die Diskussion und der Auswertung der Umfrage kommen wir zu dem Schluss, dass man sich auf jeden Fall für mehr Experimente mit Tieren einsetzen sollte und den Kindern zeigen, dass dies nicht zwangsläufig mit dem Quälen oder Missbrauchen der Tiere zu tun hat.


Befragung der Lehrer 

Anschließend haben wir uns auch mit den Lehrern unterhalten. Uns war es wichtig zu wissen, welche positiven oder auch negativen Erfahrungen sie beim Experimentieren gemacht haben und ob es ihrer Meinung nach Meinung sinnvoll ist, sich für Tierexperimente einzusetzen.













Auswertung des Fragebogens „Lehrer“
Während der Auswertung des Fragebogens wurde klar, dass dieser nicht so leicht auszuwerten ist, wie der Fragebogen der Schüler. Da sich mehr offene Fragen in diesem Fragebogen befanden, welche sich nicht so gut in Diagrammen darstellen lassen, erfolgt hier die Auswertung in Form eines Textes. Was während der Auswertung auffällig wurde: Wir haben an der Schule nur zehn Lehrer gefunden, die sich über dieses Thema überhaupt geäußert haben. Das fanden wir sehr erschreckend und es zeigte uns, dass viele LehrerInnen schon gar nicht bereit sind, sich mit diesem Thema zu befassen.

Es haben sich insgesamt 7 Lehrerinnen und 3 männliche Lehrer zu diesem Thema geäußert.

Was uns außerdem bei der Auswertung auffiel ist, dass viele LehrerInnen nicht Biologie studiert haben, es jetzt aber unterrichten müssen, aufgrund der momentanen Situation des akuten Lehrermangels an vielen Schulen. 70 Prozent der befragten Personen haben noch keine Tierexperimente durchgeführt. Lediglich 30 Prozent haben schon positive Erfahrungen mit Tierexperimenten gemacht. Diese haben auch Biologie studiert und dies auch als „Wunschfach“ unterrichtet. Bei den Experimenten wurden Schmetterlinge gezüchtet, Fische untersucht und ein Froschauge seziert. Die LehrerInnen beschrieben, dass sie hauptsächlich positive Rückmeldungen erhalten haben, da so ein praktischer Zugang zu einem biologischen Thema ermöglicht werden konnte. Es wurde sehr oft genannt, dass die Kinder sehr interessiert waren und auch konzentrierter waren, weil sie Verantwortung in die Hand gelegt bekommen haben. „Denn bei den Experimenten werden viele Vorschriften gegeben und wenn die Schüler Tierexperimente machen dürfen, fühlen sie sich besonders, denn nicht jeder hat die Möglichkeit ein Tier zu untersuchen.“ So schrieb es eine Lehrerin auf den Bogen. Dass Ekel bei den Schülern aufkommt, sei verständlich. Dieser wurde neben den positiven Effekten sehr oft beschrieben. Hierzu auch die Meinung eines Lehrers, der mit den Kindern ein Fisch untersuchte. „Es ist vollkommen normal, wenn Kinder im ersten Moment eine komische Reaktion zeigen. Das machen wir Menschen immer. Sobald etwas anders ist, als wir es gewohnt sind. Doch man muss sich auch mal aus der Komfortzone raus bewegen und etwas Neues entdecken und erkunden. Aber man sollte immer an das Wohl des Tieres oder auch Menschen denken. Und für Tierexperimente, denke ich, kann man auch diesen Schritt aus der Komfortzone machen.“
60 % der Befragten Lehrer sind der Meinung, dass Tierexperimente eine große Bereicherung für den
Biologieunterricht sein können, aber nur wenn das Wohl des Tieres im Vordergrund steht. Die anderen 40 % der Befragten sind eher gegen Tierexperimente und sind der Meinung, dass die Kinder dadurch nicht mehr lernen, als bei "normalem" Unterricht. Diese verbinden Tierexperimente meist auch mit Tierquälerei, so wie es bei Forschungszwecken oft vorkommt oder mit Experimenten mit toten Tieren. Dadurch steige das Interesse am Biologieunterricht nicht an.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass es gemischte Meinungen zu dem Thema Tierexperimente gibt, unsere Umfrage bei im Großen und Ganzen jedoch bei allen positiv ankam. Die meisten LehrerInnen erachten Experimente mit Tieren für sinnvoll und bereichernd. Ihrer Meinung nach öffnen sie den SchülerInnen einen praktischen Zugang zu biologischen Themen und ermöglichen neue Erfahrungen. Allerdings sind nur wenige LehrerInnen dazu bereit, diese Verantwortung und den Mehraufwand in Kauf zu nehmen.
Was bei Tierexperimenten immer an erster Stelle stehen muss, ist das Wohl des Tieres. 
Man sollte den Kindern nicht beibringen, dass man mit Tieren alles machen kann, was man will. 
Tierexperimente sollten vielmehr bewusst und geplant eingesetzt werden und auf jeden Fall mit den SchülerInnen im Voraus gut reflektieret werden. Außerdem sollte man die Altersstufe und die Reife der Klasse betrachten, um solche Experimente durchzuführen.




Unsere Meinung zu dem Thema


Pauline:

Meiner Meinung nach, sollten viel mehr Experimente durchgeführt werden. Ich konnte mich in der Schule auch immer besser an die Stunden zurück erinnern, in denen wir selber experimentieren durften. Außerdem fiel es mir dann leichter die biologischen Zusammenhänge zu verstehen. Ich war nie gut, im bloßen Auswendiglernen, ich musste in Biologie immer verstehen wie genau was miteinander zusammenhängt. Daher waren für mich gerade in der Sekundarstufe die Experimente sehr wichtig, denn wenn ich mir das einmal veranschaulicht hatte (am besten durch ein Experiment), war es für mich viel einfacher, es im Kopf zu behalten. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es nicht nur mir so ging. 
Außerdem haben Experimente auch immer einen gewissen Spaßfaktor und machen einen staubtrockenen Unterricht etwas belebter und spannender. 
Experimente, bei denen dem Tier nicht geschadet wird, sind meiner Meinung nach, das beste, was man im Biologieunterricht machen kann. Zum einen verlieren die Kinder Berührungsängste gegenüber dem Tier (Bsp. Regenwurm) zum anderen kann man beobachten, wie sich das Tier im Vergleich zum Menschen anders verhält. Es bewegt sich anders, es nimmt anders Reize wahr und es isst anders und vor allem andere Dinge. 
In meiner Grundschulzeit hatten wir jedes Jahr kleine Küken, die so lange bei uns blieben, bis der Käfig nicht mehr genug Platz für sie zur verfügung stellte. Dann kamen sie auf ein Grundstück mit zahlreichen anderen Tieren. So konnten wir sie regelmäßig besuchen und sehen, wie sie weiter wuchsen. 
Unsere Aufgabe war es, immer nach den Küken zu schauen, sie zu füttern, den Käfig zu säubern, etc. Außerdem dienten uns die kleinen Tierchen als Malvorlagen für den Kunstunterricht. Zwei der wichtigsten Dinge, die wir währenddessen gelernt haben sind Respekt gegenüber anderen Lebewesen und Verantwortung über ein anderes Lebewesen zu tragen. 
Ab der Sekundarstufe wurde dies leider immer weniger und unsere Anschauungsobjekte beschränkten sich hauptsächlich auf ausgestopfte Tiere. Bis hin zur Oberstufe wurden dann die lebendigen Tiere vollkommen aus dem Unterricht gestrichen. Selbst das Sezieren wurde sehr minimalistisch gehalten (1x in 11.&12. Klasse).
 Das finde ich sehr schade. Daher ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und für sich, als angehenden BiologielehrerIn, herauszufinden, an welcher Stelle man eventuell die Möglichkeiten haben könnte, Experimente in den Unterricht einzubauen und inwiefern man dies mit sich selbst vereinen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Sezieren von Lebewesen nicht bei jedem auf dem Stundenplan stehen wird, aber das bedeutet nicht, Tiere vollkommen außen vor zu lassen. Wir haben euch in unserem Blog gezeigt, dass man sie auch anders in den Unterricht mit einbringen kann und ich kann jedem von Euch nur ans Herz legen, sich damit auseinanderzusetzen. 



Osman:

Experimente mit toten Tieren, wie zum Beispiel das Sezieren von Schweineaugen, ist für viele SchülerInnen eine prägende Erfahrung. Beim Experimentieren lernen die SchülerInnen viel mehr als nur den Lernstoff für die nächste Klassenarbeit, sondern auch Arbeitsmethoden und Vorgehensweisen für wissenschaftliches Arbeiten. Experimente bedeuten außerdem Abwechslung für die Klasse, was die Bereitschaft der SchülerInnen zur konzentrierten Mitarbeit steigert. Die Haltung von lebendigen Tieren in einer Klasse, kann es SchülerInnen, die die Möglichkeit ein Tier zu Hause zu halten nicht haben, ermöglichen, die Erfahrung zu machen, für ein Lebewesen Verantwortung zu übernehmen. Erfahrungsgemäß beeinflusst das Tier die Klassenklima positiv.



Carolin:

Ich bin für Tierexperimente im Biologie Unterricht.
Denn Sie bieten einen praktischen Einblick in biologischen Themen. Ich denke nicht umsonst lernen wir verschiedene Möglichkeiten in der Uni kennen. Klar werden die Kinder Angst haben etwas Neues zu probieren. Sich ekeln und Vorurteile haben. Das hört doch auch dazu. Doch das hatte Ich am Anfang auch gehabt, aber man kann viel draus lernt.  Es hat mir gezeigt, dass man vieles besser versteht, wenn man es mal gesehen hat. Tierexperimente sind genau dafür da. Man soll über diese Gefühle reden und drüber diskutieren. Zum Beispiel wie wir mit anderen Tieren und Menschen umgehen. Ich denke durch den Respekt gegenüber den Tieren können die Kinder auch etwas über Respekt gegenüber Menschen lernen. Im Biologie Unterricht wird immer über nachhaltige Biologie gesprochene und wir sollen den Grünen Fußabdruck verdeutlichen. Warum nicht anhand von Tierexperimenten?  Wir töten für Wurst Tiere, warum sollte man dann nicht das Auge oder das Herz untersuchen? Ist das nicht auch nachhaltig? Ich denke mit diesem Thema kann man viele Themen ansprechen und drüber diskutieren. Ich denke die Kinder lernen wieder guten Umgang mit Tier und Mensch kennen. Deshalb denke ich das Tierexperimente ein sehr wichtiges Thema für angehende Biologielehrer ist. Und wir sollten diese Missverständnisse aufzeigen und zeigen welche positive Entwicklung es für die Kinder haben kann. Klar ist es schwer, aber wir sind doch schon verrückt denn wir wollen die heutige Jungend unterrichten. Deshalb lass uns noch verrückter sein und der Gesellschaft zeigen, dass Tierexperimente nicht gleich Tierversuche sind. 



Theresa:

Sicher sind Experimente mit Tieren in der Schule eine Angelegenheit, die gut durchdacht sein will. Nicht jedes Tier eignet sich für jede Klassensituation und jede Unterrichtseinheit. Und doch sind Tierexperimente, meiner Meinung nach, ein Thema, das in der Praxis zu wenig berücksichtigt wird. Denn gerade in unserer heutigen Zeit sind zwar vielen der Lebensraum, die Lebensweise usw. von manchen Tieren bekannt, doch dieses Wissen, so spannend es auch dargestellt ist, kann keineswegs reale Erfahrungen mit Tieren ersetzen. Gerade diese Möglichkeit fehlt vielen Kindern weitgehend, was durch verschiedene Ursachen erklärt werden kann. Nicht nur der zunehmende Medienkonsum, sondern auch die Verhäuslichung und die Ängstlichkeit mancher Eltern spielen hierbei sicherlich eine Rolle. Umso mehr ist es, meiner Ansicht nach, Aufgabe der Schule, Kindern diese Erfahrungen im Umgang mit Tieren zu ermöglichen. Denn durch eigenes Erleben können Erfahrungen gesammelt werden, die sonst nicht möglich sind. Wer beispielsweise einmal die Gelegenheit hatte eine Blindschleiche in die Hand zu nehmen, der ist vielleicht überrascht, dass sie sich gar nicht so klitschig anfühlt, wie man zuvor gedacht hat. Tierexperimente tragen also auch dazu bei, häufig verbreitete Fehlvorstellungen abzubauen. Aber nicht nur persönliche Erfahrungen sind für unsere Schülerinnen und Schüler von Bedeutung, sondern vor allem auch das Verhältnis zu Tieren im Hinblick auf die gesellschaftliche Entwicklung. Denn wie soll die zukünftige Generation einen achtsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur, und somit auch mit Tieren, seien sie nun wildlebend oder als Haustiere gehalten, entwickeln, wenn sich ihr Erfahrungsschatz auf ein Minimum und bloße Theorie beschränkt? Denn je mehr man Tiere in ihrem Körperbau, ihrer Lebensweise und in ihren Bedürfnissen kennenlernt, desto mehr wird einem bewusst, wie wichtig es ist, unsere heimischen Tierarten zu schützen. Experimente mit Tieren in der Schule sind daher meiner Meinung nach etwas sehr Lohnendes, auch wenn sie sicherlich ihre Grenzen haben. Nicht jeder Lehrkraft ist es möglich, eine Schlange in den Unterricht mitzubringen und ebenso ist es nicht leistbar, alle Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Trotzdem sollte dies nicht als vorgeschobenes Argument dienen, auf Tierexperimente im Unterricht völlig zu verzichten.
Natürlich darf auch der Mehraufwand bei der Unterrichtsvor- und Nachbereitung und die Verantwortung, die die Lehrkraft trägt, durchaus nicht vernachlässigt werden. Jedoch macht sich dieser Aufwand früher oder später sicherlich bezahlt und in den meisten Fällen ist es für Schülerinnen und Schüler viel motivierender mit lebenden Tieren "in echt" zu arbeiten, als ein trockenes Arbeitsblatt zu bearbeiten. Und nicht zuletzt ist es für den Lehrenden selbst eine abwechslungsreiche Art und Weise seiner Klasse einen Einblick in das Tierreich zu geben. Gegen einen ergänzenden Dokumentarfilm, der die gewonnenen Erkenntnisse nochmals vertieft, hat dann sicher niemand etwas einzuwenden.



Nicolai:

Meiner Meinung nach sind nur Tierversuche sinnvoll, die mit der Beobachtung und der Pflege der Tiere zu tun haben, da hier z.B. das Verantwortungsbewusstsein gefördert wird. Tierversuche, die mit der Sezierung von Tieren zu tun haben sind eher weniger sinnvoll, da sich kaum Erkenntnisse aus Sezierungen in der Schule ergeben. Dazu kommt, dass für solche Sezierungen teilweise Tiere sterben müssen, wenn nicht gerade Abfälle vom Schlachter wie Schweineaugen verwendet werden. Und Tiere zu töten für keine Erkenntnis und keinen nennenswerten Profit halte ich für nicht vertretbar.



Fazit:

Zusammenfassend könnt Ihr sehen, dass jeder von uns für das Experimentieren mit lebendigen Tieren ist, bei denen das Tierwohl nicht gefährdet wird. Bei Versuchen mit toten Tieren, gehen die Meinungen allerdings auseinander. Bei der Gestaltung unseres Beitrags sind verschiedenste Meinungsauseinandersetzungen entstanden, die wir nicht in dieser Fülle in den Beitrag einfließen lassen konnten. Daher haben wir ein paar anregende Fragen an euch, um diese Diskussion hier eventuell weiterführen zu können. 
Wir Studenten an der Ph Ludwigsburg lernen in Seminaren und Vorlesungen viele Tierexperimente und Versuche kennen. Denkst Du, man kann diese so im Schulalltag umsetzen? 
Wie würdest Du dich zu Tierexperimenten positionieren? 
Denkst Du, Tierexperimente können den teilweise oft zähen und trockenen Biologieunterricht spannender gestalten? 
Bei welchen Tieren hältst du es für sinnvoll, diese im Klassenzimmer oder in der Schule zu halten, um diese auch für Experimente einsetzen zu können?


Wir freuen uns auf Deine Teilnahme an unserer Diskussion! 








Quellen 
https://www.tierversuche-verstehen.de (letzter Aufruf: Di. 11.09.2018, 11:18 Uhr)



http://www.hansthiele.de/unterricht/index-un.htm (letzter Aufruf: Di. 11.09.2018, 12:02 Uhr)

https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/TierSchG.pdf (letzter Aufruf: Do. 20.09.2018, 11.32 Uhr) 

 https://www.sichere-schule.de/_docs/pdf/S_31_RISU-2014.pdf S.87 (letzter Aufruf: Do. 20.09.2018, 10.00 Uhr)


https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7216 (letzter Aufruf: Fr. 07.09.2018)
https://www.betzold.de/blog/tiere-in-der-schule/ (letzter Aufruf: Fr.07.09.2018)
Abbildungen


Abb2: https://www.philso.uni-augsburg.de/lehrstuehle/.../01_Grundlagen_GribS.pptx

Abb3: https://www.philso.uni-augsburg.de/lehrstuehle/.../01_Grundlagen_GribS.pptx

















42 Kommentare:

  1. Liebes Bloggerteam,

    Danke für diesen Beitrag der sich mit einem Thema beschäftigt, mit dem wir als Biologielehrer/innen uns irgendwann auseinander setzen werden. Ich stimme euch zu, dass das Erleben der Biologie am realen Exponat bei weitem mehr Eindruck hinterlässt als das bloße Arbeiten mit Arbeitsblättern. Ich fand es sehr gut, dass ihr die rechtlichen Grundlagen zusammen getragen habt und man auch auf dieser Seite eine gute Grundkenntnis erhalten hat. Auch eure Umfrage in der Schule fand ich anschaulich, da sich so ein realer Gefühlsspiegel der SuS darstellt und man einen Eindruck über die Einstellung von SuS und Lehrpersonal bekommt.

    Ihr schreibt, dass Tierversuche an toten Tieren generell erlaubt sind, es aber fraglich ist ob der erwünschte Effekt erzielt werden kann. Die Frage bleibt, was ist der erzielte Effekt?

    Ich selbst habe nie ein Tier im Unterricht sezieren dürfen, habe er mir aus persönlichem Interesse aber immer sehr reizvoll vorgestellt. Ein Bild in einem Buch ist natürlich anschaulicher und leichter zu erkennen, aber die Realität sieht in den meisten Fällen anders aus. Das spannende ist die Konfrontation mit der Realität. Das Erkennen wie komplex und zerbrechlich ein Lebewesen aufgebaut ist. Euren Punkt, dass Kinder ein Gefühl entwickeln könnten dass Tiere quasi „zum Nutzen der Wissenschaft“ getötet bzw. gequält werden dürfen, ist ein interessanter Aspekt, den ich so noch nicht gesehen habe. Mein zu erzielender Effekt wäre wissenschaftliches Abreiten zu lernen, Feinarbeit, verstehen dass getane Schritte nicht so ohne weites rückgängig gemacht werden können und natürlich die eigene Komfortzone zu überwinden und sich auch mal mit etwas unangenehmeren Themen aktiv zu beschäftigen.

    Um keine Tiere extra zu töten, wäre das verwerten von Tierresten beispielsweise eine gute Alternative. Vielleicht fallen beim örtlichen Schlachter Augen oder ähnliches ab, das man kostengünstig oder umsonst beschaffen könnte. Ich halte daran fest, dass es für die SuS einen Mehrwert und einen Lerneffekt hat, zu verstehen wie komplex und kompliziert Lebewesen beschaffen sind.

    Aus Sicht der Lehrer/innen ist es ein Riesen Aufwand die Tiere vorzubereiten, die Klasse währenddessen unter Kontrolle zu haben und dann später wieder alles aufzuräumenden. Auch sind die Reaktionen nicht vorhersehbar. Wie groß ist der Ekel, können die SuS diesen überwinden und wie arbeiten sie dann am Exponat?

    Ein lebendes Tier zu verwenden, zielt auf einen anderen Effekt ab. Die SuS sollen, wie ihr schon aufgezählt haben, Dinge wie Verantwortung, Beobachtungsgabe oder das Verhalten der Tiere gelernt werden. Auch an dieser Stelle ist die Lehrkraft wieder gefordert. Es beinhaltet eine große Verantwortung die es zu tragen und verteilen gilt. Auch hier sehe ich die Vorteile überwiegen. SuS sollten gerade lernen Verantwortung zu übernehmen und das auch langfristig. Gerade durch die Länge einer solchen Verpflichtung, kann den SuS klar werden, dass das wovor sie bei den Tierversuchen am meisten Angst haben, nämlich das Tier könnte leiden, in diesem Moment in ihren Händen liegt. Es ist interessant zu sehen wie viele von diesen SuS bereit sind gewissenhaft dafür zu sorgen ein Tier vor diesen Leiden zu bewahren. (artgerechte Haltung, evtl. ausmisten, füttern, etc.)

    Zusammenfassen lässt sich festhalten, dass es meiner Meinung nach einen reisen Aufwand für die Lehrperson darstelltet, aber der Mehrwert überwiegt. Man sollte sich vorher nur klar darüber sein, was ich den SuS vermitteln möchte.

    Danke für dieses interessanten Beitrag

    Grüße Marius

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    1. Lieber Marius,

      Da wir unseren Hauptaugenmerk auf die Experimente mit lebendigen Tieren gesetzt haben, ist es schön zu hören, dass Du Dich uns anschließt und erkennst, dass sie den Aufwand wert sind, den man für sie betreiben muss.
      Natürlich kann man solche Experimente nur durchführen, wenn man die Möglichkeiten an der Schule hat und auch ist es von Vorteil, wenn man die Klasse gut kennt.
      Zudem ist der von Dir angesprochene Mehr-Aufwand ein großer Aspekt, den man sich vorher bewusst machen muss, bevor man solche Projekte auf die Beine stellen möchte.

      Bei den Versuchen an toten Tieren haben wir uns die Frage gestellt, ob der erwünschte Effekt erzielt werden kann, da die Reaktionen darauf, ein Organ selbst untersuchen zu dürfen, von SchülerIn zu SchülerIn sehr unterschiedlich ist.
      Der gewünschte Effekt wäre es ja, dass die SuS auch mal kennenlernen, wie sich solch ein Organ anfühlt, wie zerbrechlich oder robust es ist, wieviel Kraft man benötigt, um einen Schnitt zu setzen, oder geht das Skalpell wie durch Butter? 
Außerdem ist es denke ich auch ein Ziel aufzuzeigen, dass es in der Realität eben nicht alles so übersichtlich ist, wie in den Schulbüchern.

      Ich persönlich hatte immer viel Spaß am Sezieren und Erkunden der Organe, allerdings war ich damals eine der Einzigen, die auch wirklich mit gemacht hat. 
Die Anzahl der SchülerInnen hat sich schon vor Beginn des Sezierens halbiert und es wurden auch im Laufe der Unterrichtsstunde immer mehr SchülerInnen, die sich auf dem Gang aufhielten, da sie es nicht mit sich selbst vereinbaren konnten oder wollten, die Organe zu sezieren. 

Für unseren Lehrer war dies immer mit einem sehr großen Aufwand verbunden, der sich am Ende von 33 SuS für maximal 6-7 wirklich gelohnt hat.
      Daher ist es vorher meiner Meinung nach sinnvoll mit der Klasse abzuklären, ob sich das überhaupt jemand vorstellen kann und man sollte die Klasse gut kennen. Wenn nämlich die Hälfte der Mädchen Vegetarier ist, und sagen, sie fassen keine toten Tiere an, so war das damals bei mir, ist die Frage: Lohnt es sich den Aufwand zu betreiben, wenn man von Anfang an weiß, die Hälfte wird nichts daraus machen, sondern den Raum zu verlassen?
      Außerdem ist es vielleicht auch wichtig erst mit etwas kleinem (Bsp. Auge) zu Beginnen, bevor man sich an größere Organe wie beispielsweise das herz wendet.

      Ich schließe mich Dir vollkommen an, dass du sagst das erlernen wissenschaftlichen Arbeitens im Vordergrund stehen sollte.
      Und auch dein Vorschlag, die Organe aus Schlachtabfällen zu verwenden finde ich einen guten Punkt, da soweit ich weiß, alle Organe die wir damals seziert haben, tatsächlich auch von einem Schlachthof der Umgebung kamen und als „Abfall“ für uns bereit gestellt wurden.


      Vielen Dank für Deinen Kommentar und schön, dass Du Dir Gedanken zu dem Thema gemacht, und diese mit uns geteilt hast.

      Liebe Grüße
      Pauline

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  2. Liebes Bloggerteam,
    vielen Dank für euren interessanten Beitrag. Ich finde eure Einleitung in das Thema sehr gut gelungen, da ihr mit vielen Fragen arbeitet, die zum Weiterlesen anregen. Es wird gleich deutlich, dass das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden kann und in welche Aspekte ihr betonen möchtet. Ich stimme mit euch überein, dass ein Unterricht mit Lebewesen die Lernmotivation der SuS fördern kann (Vgl. Gropengießer et.al., 2013, S.299).
    Ich finde den Überblick über die Thematik gut zusammengefasst und die Fragebögen machen das sensible Thema nochmal persönlicher und somit auch greifbarer. Euren Antworten ist zu entnehmen, dass für euch auch oft der pflegerische Aspekt im Fokus steht. In der Schule mit Lebewesen zu arbeiten ermöglicht oft Fragen der Beziehung zwischen verschiedenen Lebewesen und der Umwelt zu behandeln und das Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu fördern. (Vgl. ebd., S.308). In diesem Kontext finde ich es sinnvoll, das Thema „Tierversuche“ im Unterricht zu behandeln.
    Es wird deutlich, dass es unterschiedliche Meinungen und Grenzen gibt, darüber wertfrei zu diskutieren scheint für die Meinungsbildung wichtig zu sein. Vor allem positiv zu bewerten ist, dass die Rolle der Medien, hinsichtlich der Meinungsbilder in der Gesellschaft zu dem Thema, von euch genannt wird. Ich möchte mich im folgenden mit diesem Aspekt eures Beitrags näher beschäftigen.
    Ich stimme euch zu, dass es zuweilen schwierig ist, ein emotional aufgeladenes Thema wie dieses, reflektiert und kontrovers zu behandeln, oder entsprechendes Material dazu zu finden. Um die SuS hinsichtlich dieses Sachverhaltes zu sensibilisieren, könnte man unterschiedliche Beiträge von unterschiedlichen Seiten ansehen und miteinander vergleichen. Dabei sollen die SuS damit konfrontiert werden, welche Schwerpunkte gesetzt werden und wie bestimmte Sachverhalte stärker – oder weniger stärker emotionalisiert werden. Mich hat vor allem ein Video des WDR beeindruckt, in welchem das Thema „Tierversuche“ auf zwei ganz unterschiedliche Weisen dargestellt wurde (https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-tierquaeler-oder-menschenretter-100.html).
    Der medienpädagogische Forschungsverband Südwest stellte in seiner „JIM – Studie 2017“ fest, dass für Jugendliche die Nutzung von Youtube als Informationsquelle immer mehr an Bedeutung gewinnt. Jugendliche verbringen viel Zeit im Internet. Hier können sie erreicht, aber auch beeinflusst werden. Daher ist es wichtig, dass sie lernen, wie man kritisch mit Quellen umgeht und wie man bewegte Bilder reflektieren und einordnen kann. Vor allem aber auch, weil es sich hierbei um ein Medium handelt, welches die SuS regelmäßig selbst nutzen, kann dies einen positiven Effekt auf die Konzentration und die Fokussierung auf das im Video dargestellte Thema haben. Dies kann letzten Endes zu einer Reflektion des eigenen Handelns und zu einem erheblichen Erkenntnisgewinn führen.

    Meiner Meinung nach ist es seitens der Lehrperson vor allem wichtig, eine positive und verständnisvolle Atmosphäre zu schaffen, in der unterschiedlichste Meinungen diskutiert werden dürfen und mit Problemen wie Ekel oder Angst sorgsam und wertschätzend umgegangen wird.

    Liebe Grüße
    Neitah

    Quellen:
    1: [Gropengießer, Harald, Harms, Ute, Kattman, Ulrich (Hrsg.)](2013): Fachdidaktik Biologie. Hallbergmoos: Aulis Verlag.
    2: http://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2017/
    3: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-tierquaeler-oder-menschenretter-100.html

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    1. Hey Neitah,
      danke für das positive Feedback unseres Beitrages. Du hast es gut erkannt, dass wir uns mit den lebendigen Tieren beschäftigen. Wir sagen, dass diese Experimente mit den lebendigen Tieren am meisten zielführend in der Schule sind. Leider muss ich dich berichtigen, da es somit keine Versuche mehr sind, sondern Experimente. Ich denke das ist auch nochmal ein Aspekt, was wir als angehende Lehrer/innen unterscheiden sollten. Um dies zu unterstützen ist es wichtig, das man die Medien dazu nutzt, da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich finde die Idee die du gebracht hast sehr interessant und wirklich gut. Doch befürchte ich dort auch ein wenig Schwierigkeiten, denn wie wir auch bei unserer Reschersche feststellen mussten, viele Videos aus der Forschung kommen. Und da finde ich es schwer den Kindern zu erklären, dass wir sowas nicht machen werden. Wie du schon gesagt hast, sollte es mehr Videos geben, welche auch vielleicht von Studenten gedreht wurden oder sogar von Lehrer aufgenommen wurden. Um zu zeigen, dass die Schülertierexperimente etwas ganz anderes ist als die Tierversuche in der Forschung. Gerade deshalb finde ich es negativ, dass wir den Kindern es erst auf Videos zeigen und dann in der Realität. Wir als angehende Lehrer/innen sollten einfach wieder viel mehr Praxis in den Unterricht einbringen. Und nicht so viel von den Videoportalen aus den Alltag der Kinder zeigen. Sondern sie mal auf neue Seiten und Medien umlenken. Vielleicht zur Einfürung ein kleines Kurzvideo zeigen. Aber dann relativ schnell in die Praxis gehen. Hier ist es natürlich wichtig den Umgang zu besprechen und die rechtlichen Dinge anzuklären. Und dann dürfen die Kinder starten und experimentieren. Zur Diskussion in einem Klassenzimmer sind solche Videos aus "Youtube" gut. Mir persönlich wäre aber wichtig, dass jedes Kind offen seine Gefühle auch aufschreiben kann und somit auch Respekt innerhalb der Klasse aufgebaut werden kann. Der Lehrer sollte dafür den Grundstein legen, dies hast du sehr gut formuliert. Deshalb war uns das Thema, extrem wichtig, um Uns selber aber auch andre Studenten auf das Thema aufmerksam zu machen. Zu zeigen, dass man die Tiere nicht gleich tot vor sich liegen hat. Oder sie schlecht behandelt, um nur "Wissen" herauszubekommen.

      Zum Schluss kann man sagen, wir müssen die Kinder auch über Datenvermittlung aufklären und das man vieles erst überprüfen sollte bevor man urteilt. Aber um nicht gleich zu urteilen, braucht man eine eigene Meinung und ich denke durch Tierexperimente im Biologie Unterricht, kann man die Meinung der Kinder sensibilisieren. Das A und O ist dabei natürlich das Wohlfühlen innerhalb der Klasse, aber auch das der Lehrer vermittelt, dass alle Meinungen akzeptiert werden.

      Liebe Grüße
      Caro

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    2. Liebe Carolin, danke für deine Antwort. Natürlich habe ich mich bei meinem Beitrag nur auf einige Aspekte eurer Ausarbeitung konzentriert. Dabei war es mir eben wichtig zu zeigen, dass das Thema sehr stark moralisiert und dass ich denke hier eine Chance zu sehen dieses Thema mit medienkritischen Teilen zu verknüpfen, da es für die Kinder extrem wichtig ist diese Formate reflektiert zu betrachten und, wie du ja auch meintest, sich der Quellenlage bewusst zu werden. Natürlich ist so ein Video mehr als Einstieg gedacht um eine Grundlage für Diskussionen zu schaffen. Das praktische Erleben kann wohl nie (oder noch eine ganze Weile nicht, man weiß nie was noch so kommt) durch das Ansehen eines Videos ersetzt werden.
      Liebe Grüße
      Neitah

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    3. Hey Neitah, ich danke dir für die konstruktive Rückmeldung zu meinem Kommentar, in dieser Ansicht finde ich es super diese beiden Themen zu verknüpfen und aufzuzeigen, was die Medien mit einen machen können.
      Ich denke ehr, das es angebrachter wäre dieses Video nach dem experimentieren zu zeigen, um dann eine Diskussion anfangen zu können. Somit können die SuS auch ihre eigene Meinung und Erfahrung einbringen.
      Ich hoffe sehr, dass nicht alles digitalisiert wird, denn ich finde ja schon so oder so das wir viel zu wenig Praktisches im Biologieunterricht machen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Caro

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  4. Liebes Bloggerteam,
    vielen Dank für euren sehr interessanten Blogbeitrag. Als ich die Überschrift gelesen habe ging es mir wie den meisten: Ich war gleich negativ eingestellt, da ich auch zuerst an richtige Tierversuche dachte. Umso schöner war es dann, als ich in eurem Beitrag erkannte, dass ihr den Tieren nichts Böses wollt und diese auch nur zu Darstellungszwecken eingesetzt werden sollen.
    Euren Fragebogen fand ich sehr schön und doch erschreckend, dass in der Zwischenzeit so wenig experimentiert wird. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere (Gymnasium), dann fällt mir auf, dass wir in den Naturwissenschaften immer experimentierten, sobald sich etwas anbot. In Physik gab es (vor allem in der Oberstufe) keine Stunde, in der wir nicht experimentierten und Sachen ausprobierten. In Chemie war es ähnlich und in Biologie wurde immer experimentiert sobald es im Geringsten mit dem Thema verbunden werden konnte. Allerdings nur maximal 2-3x mit lebenden Tieren und das auch nur in der Unterstufe.
    Wenn ich mir nun überlege, wie man lebende Tiere im Biounterricht einbauen kann, so sind mir gleich zwei Ideen in den Sinn gekommen:
    Als erstes musste ich an den Einbau der Regenwürmer zum Thema Ökosystem denken. In einem „Regenwurmschaukasten“ kann hierbei veranschaulicht werden, wie organische Abfälle zersetzt werden und der Boden aufgelockert wird. Dadurch wird auch anschaulich gemacht, dass diese kleinen unscheinbaren Tierchen einen enormen Beitrag zu einem funktionierenden Ökosystem leisten. Vielleicht wird der ein oder andere dadurch in den wärmeren Jahreszeiten einen Regenwurm zurück in die Erde zu setzen falls dieser sich durch einen Regenguss auf die Straße verirrte, anstatt auf diesen draufzutreten und ihn zu töten.
    Anbei ist ein Link, der diesen „Regenwurmschaukasten“ verdeutlicht und eine Anleitung zum Nachbauen bietet. https://www.wurmwelten.de/bau-eines-regenwurmschaukastens/ (letzter Aufruf am 23.09.18, 19:40 Uhr)
    Des Weiteren muss man ja nicht immer das Tier ins Klassenzimmer bringen. Man kann auch mal den Tieren einen Besuch abstatten. In einem Zoo, Tierpark oä. kann man die Tiere auch in Unterricht einbringen. Die Wilhelma in Stuttgart bietet eine Zooschule an, bei der zu verschiedenen Themen Workshops angeboten werden. Dieses Angebot könnte man (Voraussetzung: finanzielle Möglichkeit) nutzen um etwa das Thema Sozialverhalten, Anpassung an den Lebensraum etc. zu veranschaulichen.
    Zusammenfassend kann man sagen, dass Experimente im (Bio-)Unterricht eine schöne Alternative zu den üblichen Unterrichtsmethoden sind, da sie abwechslungsreich sind und die Theorie in realen Bedingungen veranschaulicht. Allerdings ist es wichtig, diese überlegt und mit dem Blick zum Wohl der Tiere einzusetzen. Sicher ist ein solches Experiment/eine solche Veranschaulichung durch lebende Tiere mit einem höheren Aufwand verbunden. Allerdings bin ich der Meinung, dass sich so etwas schon gelohnt hat, wenn man ein Glitzern und eine Freude in den Augen der SchülerInnen sieht, da sie durch den Einbau von Praxis immer motivierter bei einem Thema sind und dadurch auch mehr vom gelernten Stoff behalten.
    Liebe Grüße
    Myriam
    PS: nochmals vielen Dank für euren schönen Blogbeitrag!

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    1. Hallo Myriam,

      danke für dein positives Feedback zu unserem Blogbeitrag!
      Meine Erfahrung war, dass die Experimente in Richtung Oberstufe immer mehr abnahmen, das variiert wahrscheinlich von Schule zu Schule. Als erschreckend würde ich die mangelnde Zahl der Experimente in Biologieunterricht allerdings nicht bezeichnen. Denn die strengere Regulierung zeigt, dass im Bereich des Tierschutzes einiges passiert. Schade für die Kinder - vor allem in den niedrigeren Klassenstufen - ist es allerdings schon. Mehr Versuche an lebendigen Tieren (vor allem Beobachtung) wären hier definitiv wünschenswert. Die Idee mit dem Regenwurmkasten ist sehr gut, vor allem sehr einfach zu bewerkstelligen, da man Regenwürmer aus der Natur holen darf. Dazu lernen die Kinder, wie du bereits gesagt hast, das Tier wertzuschätzen. Danke dafür!
      Die Beobachtung der Tiere im Zoo betrachte ich eher zwiegespalten. Einerseits ist es schön für die Kinder und sie können die Tiere live erleben. Andererseits werden sie dort kaum natürliche Verhaltensweisen beobachten können, da sich vor allem Säugetiere in Gefangenschaft anders verhalten als in der freien Natur. Die Workshops allerdings sind bestimmt sehr lehrreich für die Kinder, da Zoomitarbeiter vermutlich wesentlich mehr über das Verhalten ihrer Tiere wissen als ein Lehrer, da sie täglich mit diesen Tieren zu tun haben. Allerdings werden hier – wie du bereits gesagt hast – die Kosten eventuell ein Problem sein.
      Mit dem Aspekt des Aufwandes hast du noch einen Punkt angesprochen, der in unserem Blogbeitrag leider etwas zu kurz kommt. Denn dies ist ein wichtiger Punkt, den man in seine Überlegungen, ob man einen Tierversuch im Unterricht machen will, einbauen sollte. Denn die Beobachtung von lebendigen Tieren ist eines der aufwendigsten Experimente, die man machen kann. Denn neben dem Anschaffen der Tiere gehört auch noch die Pflege und Überwachung des Umgangs mit dem Tier der Schüler und noch vieles mehr zu solch einem Versuch. Allerdings schließe ich mich deiner Meinung an, dass das Ergebnis dieser Versuche mit lebenden Tieren, also Beobachtung und Pflege, vermutlich den damit verbundenen Aufwand wert sind.
      Liebe Grüße,
      Nicolai

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  5. Liebes Blogger-Team
    Danke für euren informativen Blogbeitrag. Ich bin ein großer Tierliebhaber (wie sicherlich die meisten Biologielehrer) weshalb mich euer Blog direkt angesprochen hat.
    Ich finde es sehr gut, dass ihr die rechtlichen Voraussetzungen zum Thema "Tiere im Unterricht" recherchiert habt. Dazu möchte ich noch eine kleine Anmerkung machen. Ihr schreibt, dass das Sezieren von toten Tieren / Tierteilen erlaubt ist. Wichtig ist an dieser Stelle finde ich, darauf hinzuweisen, dass dies nicht auf alle Tiere zu trifft. Müssen Tiere extra für den Sezierkurs getötet werden, ist dies in Deutschland ebenfalls verboten. "Tierversuche und tierverbrauchende Übungen, die mit Schmerzen, Leiden und Schäden für die betroffenen Tiere einhergehen, einschließlich Sektionen von toten Tieren, stellen einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar" (Quelle: https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/infos/studium/119-tierverbrauch-in-der-schule) Es dürfen also keine Mäuse getötet werden, um diese in der Schule zu sezieren. Anders sieht es bei Schlachtabfällen wie Schweineaugen aus. Das Schwein wird getötet, um es zu essen und die Augen würden entsorgt werden. Diese für den Unterricht zu verwenden ist somit erlaubt.
    Ich finde es kann durchaus ein positiver Lerneffekt durch das Sezieren erreicht werden. Die SuS lernen sauber und sorgfältig zu arbeiten. Sie erkennen zum einen, wie robust das Auge gebaut ist (es aufzuschneiden ist gar nicht so einfach, wie man annehmen könnte) zum anderen wie empfindlich die Linse darin ist (angestochen und sie ist für immer kaputt). Auch könnte darauf hingewiesen werden, wenn SuS die Augen und das Sezieren eklig finden, dass die Tiere zum Verzehr getötet werden. Diesen Fakt verdrängen die SuS häufig. Außerdem kann hier auch an das Thema "Tierversuche in der Wissenschaft" angeknüpft werden, um den SuS die Möglichkeit einer adäquaten Bewertung dieses kontroversen Themas zu ermöglichen.

    Ich finde es aber toll, dass ihr auch eine andere Möglichkeit der Tierexperimente beleuchtet. Das Arbeiten mit lebendigen Tieren bietet sich v.a. in der Unter- und Mittelstufe an. Es ist erschreckend wie wenig Kinder in diesem Alter mit lebendigen Tieren in Kontakt kommen. Ich selbst war mit einer siebten Klasse in der Wilhelma im Streichelzoo und viele Kinder hatten noch nie eine Ziege angefasst. Wie Theresa in eurem Beitrag schreibt, lernen die Kinder vor allem durch Interaktion mit der lebenden Umwelt, dass diese geschützt werden muss. Die Hemmschwelle, ein Insekt einfach zu töten ist meiner Meinung nach deutlich höher, wenn man sich mit diesen beschäftigt hat, gesehen hat, wie sie leben, fressen, sich fortbewegen.

    Ich habe zwei meiner Ideen für Tierexperimente im Unterricht im folgenden aufgelistet. Gerne höre ich eure Meinung dazu.
    • Schaukasten "von der Raupe zum Schmetterling"
    Schmetterlinge sind leider immer weniger in der Natur zu sehen, anhand der Langzeitbeobachtung können die Schüler lernen, wie sich eine Raupe fortbewegt und ernährt, wie sie sich verpuppt und warum und hoffentlich miterleben, wie der Schmetterling schlüpft
    • verschiedene Insekten um deren Lebensweise zu beobachten, wo leben sie, was fressen sie, sind sie wirklich so eklig wie ich anfangs dachte...

    Wichtig ist bei lebenden Tieren im Unterricht auch, mit den Eltern zu sprechen. An einer Schule haben sich Eltern beschwert, dass die Kinder mit vermeintlichem Ungeziefer arbeiten müssen, wie Kellerasseln. Oft müssen bei lebenden Tieren im Unterricht nicht nur die Vorurteile der SchülerInnen sondern auch der Eltern abgebaut werden.

    Danke nochmal für euren gelungenen Blogbeitrag. Ihr habt euch erkennbar viel Mühe gegeben. Die Umfrage ist für uns angehende Lehrer besonders interessant. Schön fand ich auch, dass ihr alle am Schluss ein eigenes Statement zu diesem Thema geschrieben habt.

    Liebe Grüße
    Laura

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  6. Liebes Blogger-Team,
    erst einmal vielen Dank für euren interessanten Beitrag!
    Als ich eure Überschrift gelesen habe musste ich mir eingestehen, dass ich bisher noch nicht bewusst darüber nachgedacht habe, ob Tierversuche ein Problem im Unterricht darstellen können.
    Ebenso wenig habe ich mir über deren Verankerung im Gesetz Gedanken gemacht, weshalb ich es toll finde, dass ihr dies so übersichtlich in eurem Beitrag dargestellt habt.
    Auch sehr positiv finde ich eure Grafiken zur Unterscheidung von "Experiment" und "Versuch". Ich finde, dass diese sehr anschaulich gestaltet sind und einen gute Hilfe zur genauen Unterscheidung darstellen.

    Ich teile Neitahs Meinung, dass man vor dem Experimentieren in der Klasse klärt was der Unterschied zwischen Tierversuchen in der Industrie, oder Forschung und den Experimenten die wir in der Schule machen ist. Ich denke, dass das den SuS die Angst nehmen würde, die Tiere zu verletzen.
    Ich selbst bin sehr für Experimente mit Tieren im Unterricht. Sowohl für solche mit lebendigen Tieren, als auch die in denen Organe seziert werden. Denn dafür werden, wie schon in den vorherigen Kommentaren erwähnt, nicht extra Tiere getötet. Und auch nur das sezieren kann einen Mehrwert für die SuS haben.

    Als weitere Idee für ein Experiment mit lebendigen Tieren, schlage ich die Arbeit mit Asseln vor.
    Man könnte die SuS eventuell selbst eine Art Terrarium bauen lassen und die Asseln über längere Zeit beobachten. (Größe, Farbe, ob sie sich eher in trockener, oder feuchter Erde wohler fühlen, usw..)

    Was die Beschaffung der Tiere für den Unterricht angeht, habt ihr Zoohandlungen genannt. Mit der Begründung, dort werde kontrolliert gezüchtet.
    Hierbei solltet ihr (bzw wir alle) darauf achten, ob dies auch wirklich stimmt. Denn oft ist es so, dass die Zuchtbestimmungen in großen Zoohandlungen nicht eingehalten werden. (Inzucht, eher "Tierproduktion" als Tierzucht, ähnelt Massentierhaltung, trächtige (Jung)tiere, da oft keine, oder falsche Geschlechterbestimmung).
    Mehr dazu findet ihr unter diesen Quellen:
    https://www.peta.de/Zoohandel
    https://www.peta.de/zoohandlungen-kein-gewinn-fuer-tiere

    Dies soll keine Kritik sein, sondern nur ein Tipp um später die richtige Wahl für den eigenen Unterricht treffen zu können:)

    Vielen Dank noch einmal für euren informativen Beitrag!
    Liebe Grüße,

    Julia

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    1. Hey Julia,
      erstmal danke, dass du dir die Zeit genommen hast unseren Beitrag durchzulesen. Ich finde auch das es ein wichtiges Thema für uns als angehende Lehrerinnen ist.
      Danke für diese Information, bezüglich den Hinweiß auf die Zuchtbestimmungen in großen Tierhandlungen. Ich habe davon auch schon sehr oft gehört, dass die Tiere nicht komplett richtg bestimmt werden. Es kam auch schon mal vor, dass man Fische falsch bestimmt hat und falsch gekreuzt hat. Es entstanden Klone, die nicht weiterverkauft werden durften. Und fand das Thema selbst ein bisschen kritisch. Doch das habe ich weiter nachgeforscht und herausgefunden, dass diese Zoohandlungen, wo die Tiere für die Tierexperimente in der Schule, jedes Jahr abgecheckt werden. Es wird von einem Amt vom Staat geprüft. Ob Sie die Reglungen der Tierhaltung wie es vom Gesetz vorgeschrieben wird, einhalten.

      Liebe Grüße Caro

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  7. Liebe Bloggergruppe,

    die Frage von Tierexperimenten im Biologieunterricht ist für uns kommenden Lehrkräfte denke ich sehr essentiell. Deutlich stellt ihr dar, dass vor allem SchülerInnen begeistert sind selbst tätig zu werden, hingegen bei den befragten Lehrkräften nicht alle bereit sind mit Tieren im Biologieunterricht zu arbeiten. Dies hat mich schon ein wenig verwundert.
    Für mich überwiegen klar, wie für Marius auch, die Vorteile von Tierexperimenten im Biologieunterricht.
    SchülerInnen können nicht nur Bilder oder Filme zur Veranschaulichung heranziehen, sondern viel mehr selbstständig etwas erkunden beispielsweise beim Sezieren. Die Biologie ist nun mal die Wissenschaft, die sich mit Lebewesen beschäftigt, somit lebensnah ist und sehr viele Anschauungsobjekte anbietet. Der Unterricht wird dadurch nicht nur interessanter, ebenso werden SchülerInnen sowohl psychomotorisch, als auch kognitiv und affektiv gefordert, durch mehrere Sinne kann der Unterrichtsgegenstand wahrgenommen und erlernt werden. Vor allem wenn es um komplexe Vorgänge geht, die somit viel besser nachvollzogen werden können sind Tiere als Anschauungsobjekt eine große Bereicherung. Selbstverständlich ist dabei immer ein respektvoller Umgang zu bedenken bei einem lebendigen, wie auch toten Tier. In der heutigen Zeit spielt auch der Alltag außerhalb der Schule für die Kinder und Jugendlichen eine wichtige Rolle, wobei sich die Frage stellt, haben SchülerInnen überhaupt Kontakt zu Tieren, in was für einer Umgebung und welchem Umfeld halten sie sich auf?
    Mir persönlich geht es so, dass zwar an der PH viel theoretisches gelehrt wird, doch zum Beispiel im Seminar „Biologische Arbeitsweisen“ habe ich viele Anstöße und Ideen gezeigt bekommen, was für Tierexperimente oder Beobachtungen im Biologieunterricht eingebracht werden können. Diese müssen selbstverständlich für das Niveau der SchülerInnen noch angepasst werden, doch im Großen und Ganzen bekommt man in den unterschiedlichsten Seminaren sozusagen eine Grundlage und einen Denkanstoß, was alles möglich ist, wenn man sich als Lehrperson die Mühe gibt etwas vorzubereiten und zu organisieren.
    Man muss nur für sich selbst klären, was soll den SchülerInnen dadurch für Kompetenzen oder Erkenntnisse nahe gebracht werden, wie wird das in eine Unterrichtseinheit eingefügt aber auch was alles im Voraus vorbereitet werden muss, sollte klar bedacht und geplant werden.
    Als Lehrperson muss sicherlich viel vorbereitet und bedacht werden, doch die SchülerInnen können von Tieren im Unterricht als Anschauungsobjekt meiner Meinung nach nur profitieren.

    Liebe Grüße,
    Jasmin

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  8. Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure positiven Rückmeldungen! Besonders die vielen Praxisanregungen haben mich sehr gefreut. Als angehende Biolehrer/innen mit noch geringer eigener Erfahrung ist es, denke ich, für jeden wertvoll solche Ideen zu sammeln, um später im ISP, im Referendariat oder im "echten Lehrerleben" ein Repertoire zu haben, auf das man zurückgreifen kann.
    Ganz sicher will ein Unterricht mit lebenden Tieren immer sehr gut durchdacht sein, wie jetzt schon mehrfach genannt wurde. Dabei wurde mir der Aspekt, den Jasmin zum Schluss noch anspricht, besonders wichtig: Ich muss als Lehrkraft wissen welches Ziel mein Unterricht verfolgt, also welche Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern gefördert werden sollen! Das ist sicherlich für jeden Unterricht wichtig, aber beim Einsatz von Tieren sollte es eben auch bedacht werden. Denn es geht ja nicht nur darum die Kinder und Jugendlichen zu begeistern, sondern der Mehrwert, den ein lebendiges Anschauungsobjekt mit sich bringt, muss auch wirklich genutzt werden. Es geht also nicht nur darum, ein möglichst ausgefallenes Tier mitzubringen, sondern vor allem auch darum, in welcher Art und Weise das Experiment aufgebaut ist und in welchem Rahmen es in den Unterricht eingebaut wird. Ziele können dabei ganz unterschiedliche gesetzt werden. Es kann dabei eher der Körperbau des Tieres, sein Verhalten oder seine natürliche Lebensweise in den Vordergrund rücken. Möchte ich Wissen vermitteln, die Beobachtungskompetenz stärken oder Erfahrungen ermöglichen, wie beispielsweise sich von einer Weinbergschnecke einen Stärkebrei vom Finger knabbern zu lassen?
    Am besten ist es natürlich, wenn verschiedene Bereiche angesprochen werden und eins ist bei solchen Unterrichtsstunden sicherlich nicht zu vernachlässigen: Es muss genügend Zeit eingerechnet werden!
    An Julia: Danke für deinen Hinweis bezüglich der Zoohandlungen! So weit hatte ich ehrlich gesagt, gar nicht gedacht, aber dein Einwand ist selbstverständlich berechtigt. Wer im Baumarkt um die Ecke seine Tiere kauft, der unterstützt damit sicherlich keine seriöse Tierhaltung. Gleiches gilt auch für den Einkauf von Tieren im Internet, wo man immer vorsichtig sein sollte. Besser an einen seriösen Züchter wenden!
    Ein Aspekt, der mich noch beschäftigt, betrifft die Wahl des Tieres. Auf der einen Seite finde ich es besonders wichtig, dass Schülerinnen und Schüler in Kontakt mit heimischen Tierarten gebracht werden. Zum einen, da es leider heute nicht mehr selbstverständlich ist, dass Kinder und Jugendliche die heimischen Tierarten kennen (in unserem Biologiekurs in der Oberstufe konnten die meisten alle molekularen Vorgänge von DNA zu RNA und mRNA usw. erklären, aber fast niemand konnte ein Rotkehlchen von einer Blaumeise unterscheiden…), zum anderen weil diese Tiere viel einfacher und stressfreier (sowohl für das Tier als auch für den Lehrer) zu beschaffen sind. Soll man sich also ausschließlich für Asseln, Regenwürmer, Weinbergschnecken und CO entscheiden oder liegt gerade im Unbekannten der Reiz? Ist es für Schülerinnen und Schüler nicht eine noch viel größere Bereicherung exotische Tiere wie Echsen oder Schlangen hautnah zu erleben? Oder ist die Gefahr zu groß den Tieren nicht entsprechen zu können und sie doch (wenn auch ungewollt) zu quälen, indem man sie dem Stress vieler Hände und unnatürlicher Umgebung aussetzt?
    Ich bin gespannt auf eure Meinung!

    Liebe Grüße
    Theresa

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  9. Liebes Bloggerteam,
    vielen Dank für euren ausführlichen Blog. Ganz toll war natürlich euer Fragebogen mit anschließender Auswertung in vier verschiedenen Klassenstufen. Den Lehrerfragebogen fand ich ergänzend dazu sehr interessant. Allein schon, wenn man sieht, dass gar nicht alle Lehrer bereit sind, einen Fragebogen auszufüllen.

    Wenn ich an Experimente mit Tieren denke, denke ich an zweierlei. Zum einen an die Experimente für die Wirtschaft und die Forschung. Diese verbinde ich durchaus mit Tierquälerei. Zum anderen an die Experimente im Biologieunterricht. Die haben für mich allerdings keinen Bezug zur Tierquälerei.

    Schaut man sich die Frage an, wie oft die Kinder in den unterschiedlichen Klassenstufen experimentiert haben, so ist das Ergebnis erschreckend. 88% der 6. Klassenstufe und alle 9. Klässler haben gar nicht im Biologieunterricht experimentiert. Das ist wirklich sehr schade. Frontalunterricht und Arbeitsblätter sind für einen „lebendigen“ Biologieunterricht meiner Meinung nach zu wenig.

    Generell finde ich es gut mit Schülerinnen zu experimentieren, da es eine Verbindung zur Praxis darstellt. Hierbei werden viele Kompetenzen gefördert. Auf der prozessbezogenen Ebene wird die Erkenntnisgewinnung, die Kommunikation und die Bewertung gefördert. Auf der konzeptbezogenen Ebene wird das Fachwissen gefördert. Die SchülerInnen müssen selber aktiv werden und mit-, nach- und ggf. auch umdenken und handeln.

    Bei der Frage, ob es sich um einen Versuch, oder um ein Experiment handelt, bereitet mir auch immer Kopfzerbrechen. Meine Tochter kam letztes Jahr des Öfteren von der 2. Klasse nach Hause und meinte, dass sie morgen im Sachunterricht experimentieren werden. Ich meinte dann immer, dass sie Versuche machen würden und keine Experimente. Sie meinte daraufhin, da es der Unterricht ihrer Lehrerin sein werde, wären es Experimente, so wie die Lehrerin gesagt hätte.
    Erst als wir in Fachdidaktik darüber geredet haben, konnte ich das auch etwas entspannter sehen. Viel wichtiger ist es mal ein Experiment oder einen Versuch durchgeführt zu haben, als über die fragwürdige Definition zu streiten.

    Für die Grundschule würden mir Ameisen gefallen. Die sind einfach zu bekommen, bzw. man kann sie übers Internet bestellen. Sie sind auch einfach in der Handhabung (auch in den Ferien). Man braucht ein Nest, die Ameisenfarm und eine Auslaufstelle. Das Nest kann man so gestalten, dass eine Seite für die SchülerInnen transparent ist (z.B. mit Plexiglas), so kann man den ein oder anderen Einblick gewähren und die Ameisen beobachten. Ein weiteres Argument, dass für die Ameisen spricht, ist, dass es keine Einzelgänger sind, sondern ein sehr soziales Volk.

    Viel Spaß beim Kommentieren!
    Eine schöne restliche vorlesungsfreie Zeit,
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      vielen Dank für deinen Kommentar und die positiven Rückmeldungen zu unserm Beitrag.

      Ich finde die Umfrage auch sehr erschreckend und schließe mich Dir da vollkommen an, dass es wichtig ist, den Unterricht abwechseln zu gestalten. Und da gerade unsere kleinen Experimente optimal dafür sind, da sie, Wie du schon sagst, viele Kompetenzen fördern, sind sie in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung für den Unterricht.

      Beim Schreiben des "Kapitels" zu Experiment und Versuch und was genau der Unterschied ist, haben wir uns auch echt schwer getan, denn es gibt so viele unterschiedliche Quellen und jede sagt etwas anderes. So viele Wissenschaftler, die eine andere Meinung dazu haben. Gerade Versuchsanleitungen im aus dem eigenen Chemieunterricht vermischen die beiden Begriffe vollkommen wahllos. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eigentlich niemand so wirklich den Unterschied kennt. Doch ich denke wir haben es so ganz gut dargestellt, um zumindest einen groben Überblick zu bekommen.

      Deine Idee mit dem Ameisen gefällt mir auch sehr gut, denn so hat man die Möglichkeit sie sehr gut zu beobachten. Allerdings muss man bei Ameisen immer darauf achten, dass sie überall, durch den winzigsten Schlitz, einen Ausweg finden. Daher sollte die "Anlage" dann auch wirklich gut durchdacht sein, sonst hat man nach den Ferien eine kleine Ameisenplage im Klassenzimmer.

      Vielen Dank, Ich wünsche Dir auch noch eine schöne restliche Vorlesungszeit.

      Liebe Grüße
      Pauline

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  10. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren sehr interessanten Beitrag.
    Zunächst einmal finde ich es gut, dass ihr euch die Mühe mit der Befragung der SuS sowie Lehrkräfte gemacht habt. Allerdings sind einige Abbildungen etwas unscharf (Abbildung zu Frage 8 und 10) und deshalb schwierig zu interpretieren.

    Da es, wie nach eurer Lehrerbefragung deutlich wurde, für viele Lehrkräfte eine zusätzliche Belastung darstellt, Tier-Experimente zu organisieren und vorzubereiten (Beispielsweise die Beschaffung im Schulbiologiezentrum und das klären der rechtlichen Grundlagen), will ich hier eine Alternative nennen: viele deutsche Zoos haben eine pädagogische Abteilung, genannt „Zooschule“. Anstatt die Tiere umständlich in die Schule zu holen und sie damit zu stressen, könnte man „einfach“ (Beispielsweise in Projektwochen oder an Klassentagen) in den Zoo gehen. Dort kann man auch Tiere beobachten, die exotisch sind, sowie auch Tiere, die man nicht in die Schule holen kann. Außerdem ist sichergestellt, dass es den Tieren gut geht und die Haltung artgerecht ist, da die Zoos bestimmte Vorschriften einhalten müssen. Hier gibt es einen Bericht von „radiobremen“ vom 19.06.2017:

    https://www.youtube.com/watch?v=l6o39ARyQPw

    Wenn es tatsächlich um die Beobachtung von Tieren geht, würde ich mit meiner Klasse in den Zoo gehen und ein Tier aussuchen, welches wie in diesem Bericht, beobachtet werden soll. Hinzu kommt, dass Zooschulen außerdem noch Führungen für die Schulklassen anbieten sowie Workshops und Tierbegegnungen mit Schlangen, Fröschen, Papageien, Ratten etc. So wie z.B. die Wilhelmaschule in Stuttgart:

    http://www.wilhelma.de/de/wilhelmaschule.html

    Was haltet ihr von dieser Idee? Die Zooschulen bieten sogar kostenlose Fortbildungen für Lehrkräfte an. Außerdem könnte man sich im Zoo die verschiedenen Artenschutzprojekte anschauen und mit den Schülern thematisieren. Zudem gibt es die Möglichkeit, Tierpate zu werden. Das sind alles Möglichkeiten, um die Mensch-Tier Beziehung zu stärken.

    Nun zum Experimentieren mit toten Tieren im Unterricht: eurer Meinung nach ist es nicht notwendig und erkenntnisbringend, den Aufbau des jeweiligen Tieres durch eigenständiges Sezieren zu veranschaulichen. Ich gebe euch Recht, dass man den Aufbau und die Strukturen beim Sezieren nicht so klar erkennen kann wie bei einer Zeichnung im Buch. Doch das ist nun mal die Realität. Ich finde, man sollte die Schüler auf jeden Fall mit dem Sezieren eines Organs konfrontieren. Gerade das, die Realität muss den SuS nähergebracht werden. Diese fördert Kompetenzen (handwerkliches Geschick, SuS müssen sich überwinden). Wichtig dabei ist, dass sie beides verknüpfen (Die Theorie, so wie sie im Buch steht und die Praxis) und den Zusammenhang von Struktur und Funktion erkennen. Die Gefahr, dass die SuS auf negative Art und Weise geprägt werden und sie hindert, eine positive Mensch-Tier Beziehung aufzubauen, sehe ich nicht. Vor allem wenn das Sezieren für die SuS Überwindung kostet sollte man genau da anknüpfen und mit den Schülern darüber diskutieren. Und dann, wie Carolin in ihrem Kommentar erwähnt hat, fragen: wir töten für Wurst Tiere, warum sollte man dann nicht das Auge oder das Herz untersuchen? Ist das nicht auch nachhaltig? Nach Beendigung der Diskussion kann man dann entscheiden, ob man in Zukunft wieder seziert. Wichtig finde ich zudem, dass man schon früh lernt, die zu sezierenden Organe als Materie anzusehen und nicht als Tier.

    Ihr sagt zusammenfassend, dass das Sezieren wenig vorteilhafte Wirkung auf die SuS hat. Worauf bezieht ihr euch? Ist das eure persönliche Meinung oder bezieht ihr euch auf bestimmte Quellen?
    In der Befragung ist deutlich geworden, dass über die Hälfte der SuS (54 %) Experimente mit toten Tieren machen wollen. Das zeigt ja, dass ein sehr großes Interesse seitens der Schüler besteht.

    Viele Grüße,

    Saskia Forster

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    1. Liebe Saskia,

      Schön zu hören, dass unsere Bemühungen mit dem Umfrage tatsächlich auch gut ankommen.Das mit den Unscharfen Abbildungen zur mir leid, aber ich fand es leider etwas kompliziert hier Abbildungen hochzuladen, daher sind dies nur Screenshots. Ich hoffe es geht trotzdem einigermaßen.
      Dein Aspekt mit den „Zooschulen“, finde ich eine sehr gute alternative, wenn man nicht die Möglichkeiten hat, Tiere in die Schule zu bringen oder wenn man nicht weiß, wo man die Tiere herbekommen soll allerdings sind regelmäßige Zoobesuche meiner Meinung nach nicht finanzierbar, gerade dann, wenn die Schule nicht in der nähe eines Zoos liegt. Außerdem sollen die Experimente ja nicht nur mit außergewöhnlichen Tieren gemacht werden, sondern auch mit Tieren, die sich vor unserer Haustüre befinden. Beispielsweise heimische Insekten sind ein gutes Beispiel hierfür. Außerdem verhalten sich die Tiere in Gefangenschaft nochmal ganz anders als Inder freien Natur. So ist es beispielsweise etwas besonderes mal einen Löwen aus nächster Nähe zu sehen. Zur Beobachtung der Verhaltensweise ist dies allerdings unmöglich, da gerade die Löwen in der Wilhelma unter schrecklichen Bedingungen leben (meiner Meinung nach).

      Ich schließe mich Dir an, und unterstütze das sezieren von Organen. Allerdings sollte man dazu die Klasse gut kennen und auch einschätzen können, wie die SuS reagieren.
      Im großen und Ganzen gehen hier die Meinungen weit auseinander, nicht nur in unsere Gruppe, sondern auch bei anderen, die wir dazu gefragt haben.

      Danke für deinen hinterfragenden und auch kritischen Kommentar,

      LG Pauline

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  11. Liebe Blogger,

    Ihr habt einen sehr interessanten Blogbeitrag geschrieben, der zu Nachdenken anregt!
    Ich denke Tierexperimente im Biologieunterricht können eine große Bereicherung darstellen und die Motivation und das Interesse der SuS fördern. Allerdings nur dann, wenn sie gut vorbereitet und geplant sind. Ein enorm wichtiger Aspekt bei der Vorbereitung ist meiner Meinung nach, dass die Lehrperson mit der Klasse bespricht, wie man sich im Umgang mit lebenden Tieren richtig verhält. Es sollten vorab Verhaltensregeln aufgestellt werden, die dafür sorgen, dass das Experimentieren sowohl für die Klasse als auch das Tier stressfrei bleibt.

    Für mich waren die rechtlichen Grundlagen sehr spannend, da ich mich bisher noch nicht mit diesem Thema beschäftigt habe und deshalb nicht wusste, dass es so spezifische Regeln bezüglich der Herkunft und Gesundheit der Tiere gibt, was aber natürlich sehr gut ist. Allerdings habe ich mich während des Lesens gefragt, ob man als Lehrperson dann auch nicht sein eigenes Tier in den Unterricht mitbringen darf. Während meiner Schulzeit hat mein Biologielehrer mal seinen Hund mitgebracht, um uns die Merkmale von Raubtieren zu veranschaulichen. War das laut den rechtlichen Grundlagen dann etwa illegal?

    Was das Ausleihen von Tieren betrifft, bin ich etwas skeptisch, denn ich denke es ist dem Wohl der Tiere nicht unbedingt zuträglich, wenn sie ständig umhergereicht werden. Ich finde es jedoch gut, wenn in der Schule Tiere gehalten werde, da die SuS so Verantwortung lernen und eine affektive Beziehung zu den Tieren aufbauen können.
    Wenn man keine Tiere ausleihen möchte und es auch nicht möglich ist, Tiere in der Schule zu halten, dann finde ich den Vorschlag der Zooschule von Saskia aus dem Kommentar über mir sehr gut. Eine andere Möglichkeit ist ein Besuch auf dem Bauernhof. Über das „Projekt Lernort“ Bauernhof gibt es viele landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Türen für Schulklassen öffnen. Die Landwirtinnen und Landwirte besuchen Schulungen um sich als Lernort Bauernhof-Betrieb zu qualifizieren, dabei werden ihnen einige pädagogische Grundlagen mitgegeben, um den SuS wertvolle Erfahrungen auf dem Betrieb vermitteln zu können. Meist ist es möglich, direkt mit den Tieren in Kontakt zu kommen. Weitere Informationen und qualifizierte Betriebe in Baden-Württemberg finden sich hier: https://www.lob-bw.de/. Zudem gibt es einen anderen Beitrag in diesem Blog, der sich mit diesem Thema beschäftigt.

    Zum Abschluss möchte ich noch etwas zum Sezieren sagen. Dieses Thema ist sehr sensibel und muss mit Fingerspitzengefühl behandelt werden, ich bezweifle allerdings, dass es die SuS negativ prägt, wenn mit dem Thema richtig umgegangen wird. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet meiner Meinung nach die Hinführung zum Thema. Es ist wichtig, es behutsam einzuleiten und die SuS nicht damit zu überfallen. Zudem sollte deutlich gemacht werden, woher die Organe kommen und dass dafür nicht extra Tiere getötet werden.
    Dass die Strukturen eines echten Organs nicht so übersichtlich sind, wie am Modell oder in einer Zeichnung ist klar, jedoch können SuS genau deshalb beim Sezieren viel lernen, da sie sich intensiv mit den Strukturen auseinandersetzen müssen, um sie zu verstehen.
    Natürlich darf niemand dazu gezwungen werden und wenn man das Sezieren als Lehrperson nicht vertreten kann, dann sollte es im Unterricht nicht behandelt werden.
    Allerdings finde ich, dass es nicht von vorneherein ausgeschlossen werden sollte, da ja auch eure Umfrage gezeigt hat, dass das Interesse der SuS daran sehr groß ist.

    Liebe Grüße,
    Charlotte

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  12. Liebes Bloggerteam,
    Wie ich finde, habt ihr ein sehr ambivalentes Thema gewählt, das je nachdem, welches Gebiet es betrifft von der gleichen Person anders bewertet werden kann. Mir jedenfalls geht es so. Den Tierversuch in der Medizin zum Beispiel kann ich nicht schlechtheißen, weil wir Menschen so sehr davon profitieren dürfen, doch kann ich ihn auch nicht gutheißen, denn wer gibt uns das Recht so eigennützig anderes Leben zu gefährden und/oder auszulöschen? Wird der Tierversuch aber in der Kosmetik betrieben, fehlt mir jedes Verständnis. In der Schule ist es ähnlich. Als Lehrer möchte ich später Respekt vor Tieren und der Umwelt vermitteln. Das eine vom Anderen zu trennen scheint mir unlogisch. Und wie kann ich das tun, wenn ich es befürworte Tiere aufzuschneiden, obwohl ich genau so viel lernen kann, wenn ich mir Bilder anschaue? Oder einen Film? Oder eine Animation?
    Man muss leider davon ausgehen, dass nicht alle SuS ein Stundenthema oder eine Unterrichtseinheit mit Tierversuchen so interessant finden, dass sie nie mehr wieder vergessen werden, was sie gesehen und gelernt haben. Manche ekeln sich davor. Manche weigern sich vielleicht am (dann unnütz getöteten) Tier den Versuch durchzuführen. Dafür lohnt es sich nicht Tierleben zu opfern. Lassen wir den Tierversuch (solange noch keine bessere Methode gefunden wurde) in den Medizinischen Labors, in denen die Heilmittel für seltene oder tödliche Krankheiten entwickelt werden.
    Andere Versuche mit Tieren, bei denen sie weder verletzt oder getötet noch in irgendeiner Weise schlecht behandelt werden, kann man dagegen bestimmt auch gerne in der Schule einsetzen.
    Die SuS in meiner OEP-Klasse haben zum Beispiel auch Schmetterlinge gehalten, beobachtet und wieder freigelassen. Auch, wenn das der Definition eines Versuches nicht genau entspricht, können wir doch am lebenden Tier viel lernen.
    Ich könnte mir zum Beispiel auch vorstellen, dass SuS, die Haustiere haben diese in Absprache mit dem Lehrer sogar für ein paar Stunden mitbringen könnten. Hier ist natürlich (wie du gesagt hast Theresa) wichtig, dass der Stress für die Tiere nicht überwiegt. Vielen Kindern fehlt der Kontakt zu Tieren vielleicht, dann könnten solche Begegnungen zu größerer Empathie gegen Tiere und somit zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit ihnen führen. Ich selbst habe jetzt im OEP eine Stunde über die Anatomie des Hundes in einer 3. und 4. Klasse abgehalten, bei der ein überaus geduldiger Hund anwesend war, an dem ich jedes Körperteil, das besprochen wurde, direkt zeigen konnte. Die SuS waren begeistert und dem Hund hat das sicher nicht geschadet (ich hoffe jedenfalls, dass sein Magen die vielen Leckerlis vertragen hat).
    Mein Fazit zum Thema ist also: Man darf Tierleben nicht verschwenden. Das passiert aber sobald man Tiere tötet, ohne sich davon einen großen Vorteil (zum Beispiel Erfolg im Kampf gegen schlimme Krankheiten) zu versprechen. Und es ist mir auch nicht möglich für den Erhalt aller möglicher Arten (von der Biene bis zum Eisbär) zu plädieren, gleichzeitig aber für SuS, die das Opfer der Tiere vielleicht keineswegs würdigen können, ein Tier zu töten. Wir sollten Tiere gern in den Schulalltag inkludieren, aber das in einer wertschätzenden, wirklich verantwortungsvollen Weise, bei der das Tier unversehrt bleibt.

    Liebe Grüße,
    Irina

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    1. Liebe Irina,
      erstmal danke das du meinen Blog gelesen hast. Wie bereits in unserem Blog erwähnt, kommen die Tierorgane von bereits getöteten Tieren aus einer geprüften Schlachterei. Zum Beispiel habe ich in meiner 10ten Klasse ein Schweine Auge sezieren dürfen. Uns war es wichtig als Klasse, dass wir wissen woher das Auge stammt. Unsere Biologie Lehrerin legte das Formular des Schulamtes vor die Nase. Dort fanden wir die Versicherung das es sich um eine Nachhaltige Fleischerei handelte, sodass wir sicher wussten das wir nur ein vorher getötetes Tier sezierten. Das Schulamt legt besonderen Wert drauf, dass die Lehrer und Lehrerinnen begründen warum sie es von "dieser" Fleischerei nutzen. Das heißt die Tiere wurden nicht unnütz getötet, sondern sogar für eine guten Zweck weiterverwendet werden. Nun zu deinem mitgebrachten Hund in deiner OEP Stunde: Rechtlich gesehen hast du gegen die hygienischen Bedingungen von Tierhaltung verstoßen (Baden-Württembergs) , denn die besagen das Du eine kundige Lehrkraft sein musst. Außerdem musst Du nachweisen können, dass der Hund frei von Krankheiten ist. Jetzt weiß ich nicht in wie weit du mit den Kindern die Hygiene Vorschriften besprochen hast wie zum Beispiel, dass sich die SuS nach jedem Kontakt mit dem Hund die Hände zu waschen haben oder dass kein Essen oder Trinken im Raum stehen dürfen.
      Aber ich bin auch deiner Meinung das Tiere nicht unnütz getötet werden sollten und wir uns als zukünftige kundige Lehrkräfte informieren sollten woher Wir unsere Tiere-/Organe beziehen.
      Die Idee meiner Biologie Lehrerin finde ich super, denn somit können Wir den Kindern zeigen, dass Sie keine Tiere töten, um ihr Wissen zu erweitern.

      Mit freundlichen Grüßen Caro

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  13. Hi liebe Blogger,

    danke für diesen Beitrag zu einem spannenden und durchaus diskussionsfähigen Thema. Wenn man den Begriff Tierexperimente hört, dann denkt man vielleicht an die eigene Schulzeit zurück und erinnert sich an so manches selbst durchgeführte Experiment, zum Beispiel der Lauf einer Maus durch ein Labyrinth oder die Reaktion von Regenwürmern auf Licht und Dunkelheit. Aber vielleicht denkt man auch, gerade auch durch den Einfluss der Medien, an die ganzen Berichte über Tierversuche und -experimente, bei denen, wie ihr es sinngemäß auch aufgeführt habt, die Tiere scharenweise leiden müssen und das alles für die Stillung der menschlichen Neugier oder die Veredelung einer Hautcreme. Der Begriff ist also durchaus sowohl positiv, als auch negativ behaftet. Entsprechend sinnvoll ist es, wie ihr es mit eurem Beitrag geschafft habt, genauer zu informieren und mögliche Missverständnisse und Sorgen zu vermeiden, beziehungsweise zu entkräften. Gleich zu Beginn auch erstmal zu klären, was der Unterschied zwischen einem Versuch und einem Experiment ist, ist sinnvoll, nicht nur für das allgemeine Verständnis, sondern auch, weil es didaktisch von größter Wichtigkeit ist, den Schülerinnen und Schülern die Unterschiede und Eigenschaften zu verdeutlichen.

    Das Thema rund um Tiere in der Schule und was dort mit ihnen gemacht wird hat in der Vergangenheit des öfteren für hitzige Diskussionen gesorgt, nicht nur hierzulande, sondern auch weltweit, zum Beispiel in Kanada. Meist waren diese Diskussionen auch nicht unbegründet, denn ein nicht artgerechter, teils sogar sehr schlechter Umgang mit den Tieren auf dem Schulgelände wurde vielerorts immer wieder festgestellt. Dabei ging es nicht immer nur um die Experimente, beziehungsweise -versuche an sich, sondern auch um die Unterkünfte, die Nahrung und die durchgeführte Pflege und Verwaltung, zum Beispiel bei der Käfigreinigung. All das hat dazu geführt, dass in vielen Ländern, so auch Deutschland, Verordnungen und Richtlinien eingeführt wurden, an die sich Schulbehörden und Lehrende zu halten haben. Die meisten dieser Richtlinien ähneln sich von Land zu Land, meist wird sich dabei auf das „Canadian Council of Animal Care“ (CCAC) berufen. Von der kompetenten Überwachung von Experimenten durch ausgebildete Fachlehrer, über Gewährleistung von artgerechter Nahrung und Unterkunft und deren Überwachung, bis hin zum Verbot von tierquälenden und gar chirurgischen Aktionen am lebenden Tier ist in diesen Richtlinien alles relevante vorzufinden. Auch wird immer wieder, zum Beispiel durch Schulämter, aufgeführt, wie wichtig es, auch aus didaktischer Sicht, für junge Menschen ist, durch Schulexperimente mit Tieren ein Gefühl von Verantwortung durch den Umgang mit den Tieren zu entwickeln und die Achtung vor dem Leben deutlich vor Augen gesetzt zu bekommen. Denn es sind ja nicht nur die Experimente, die uns Informationen liefern, sondern auch der allgemeine Umgang mit einem Tier. Deshalb ist es an vielen Schulen auch selbstverständlich, dass nicht nur die Fachlehrkräfte sich um die Tiere kümmern, sondern dabei von ihren SuS unterstützt werden, es vielleicht sogar, natürlich unter Aufsicht und vorheriger Anleitung, den SuS komplett selbst zu überlassen, für das Wohlbefinden des Tiers zu sorgen. Das zeugt nicht nur von Verantwortungsbewusstsein, sondern auch von einer charakterlichen Reife auf Seiten der Schüler und darum geht es uns ja letztendlich.

    Mir gefällt euer Beitrag sehr gut, inhaltlich ist er gelungen, sowohl aus informeller, als auch aus didaktischer Sicht. Dafür ein Lob.

    Grüße
    Robin

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  14. Liebe Verfasser,

    Tierversuche und Tierexperimente – Themen, die in unserer Gesellschaft, und natürlich auch in den Klassenzimmern unserer Schulen, für heftige Diskussionen sorgen. Doch das ist genau das Problem! Denn viele Schüler und Schülerinnen, und auch einige Lehrkräfte, sehen keinen Unterschied in Tierversuchen und Tierexperimenten, was eure Umfrage in einer Schule bestätigt. Doch diese beiden Bereiche sind stickt voneinander zu trennen. Das „Tierexperimente“ zur Veranschaulichung und/oder zur Beobachtung dienen und im Unterricht sogar erwünscht sind, wissen viele Schüler und Schülerinnen nicht. Mithilfe eures Blogbeitrags können jedoch diese falschen Vorstellungen behoben werden.

    Im Folgenden werde ich nicht explizit auf eure vorgeschlagenen Fragen eingehen, sondern allgemein Stellung zu Experimenten mit Tieren im Unterricht nehmen.
    Als aller erstes kann ich nur sagen, dass ich eure Meinungen, die ihr am Ende eures Blogbeitrages geäußert habt, genauso teile. Egal auf welcher Art man mit Tieren im Unterricht arbeitet, das Wohl des Tieres sollte in keinem Fall gefährdet werden. Deshalb sollte man sich als Lehrperson auch vor Beginn einer Unterrichtsstunde mit einem lebenden Tier viele Gedanken darüber machen, sich im Voraus ausführlich mit dem Tier auseinandersetzen und ausreichende Informationen sammeln. Damit meine ich, dass wenn man Tiere im Unterricht einsetzen will, im Umgang mit diesem Tier kundig sein muss. Entscheidet sich zum Beispiel eine Lehrkraft dazu, mit ihren Schülern und Schülerinnen Hühner zu halten, wobei die Kinder vielleicht das erste Mal Verantwortung übernehmen müssen, wodurch diese Haltung pädagogisch sehr wertvoll ist, sollte die Lehrkraft mit der Unterbringung, der Lebensweise, der Pflege und den Bedürfnissen des Tieres vertraut sein. Des Weiteren finde ich, dass der Umgang mit lebenden Tieren nicht jeder Klasse zumutbar ist. Dabei spielt vor allem auch das Alter und die Reife der Schüler und Schülerinnen eine wichtige Rolle. Das aller wichtigste in meinen Augen ist jedoch die Erfahrung der Lehrkraft mit den Schülern und Schülerinnen und ihr Vertrauen gegenüber diesen.

    In Bezug auf Experimente mit toten Tieren behauptet ihr in eurem Beitrag, dass es mithilfe einer Sezierung eher weiniger zu einer Erkenntnisgewinnung kommt. Das sehe ich jedoch anders. Denn ich finde, dass durch eine Sezierung Vieles veranschaulicht werden kann und bestimmte Vorstellungen bestätigt oder wiederlegt werden können. Wie zum Beispiel die Lunge, bei der durch eine Präparation bewiesen werden kann, dass es sich nicht um einen Holkörper handelt, wovon viele Schüler und Schülerinnen, und auch Studierende, ausgehen. Es ist deshalb wichtig zu betonen, dass die Kinder und Jugendlichen durch die Präparation nicht lernen sollen, wie das Tier aussieht, wie ihr es ihn eurem Blogbeitrag beschreibt, sondern wie zum Beispiel das Herz, das Auge oder die Lunge eines Menschen (ungefähr) aussehen. Aufgrund dessen würde ich eure Aussage, dass das „sezieren von TIEREN wenig vorteilhafte Wirkungen auf die Schüler hat“ bestätigen, jedoch nicht wenn es um einzelne Organe geht. Betrachtet man die Auswertung eurer Umfrage finde ich es erschreckend, dass die 9. Klasse der Schule überhaupt nicht experimentiert hat, obwohl es hier viele Themen gibt, bei denen sich gerade Experimente mit Tierorgangen gut eignen würden.

    - Fortsetzung folgt -

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  15. Allgemein finde ich eure Idee mit der Schülerumfrage sehr gut. Denn diese beweist, wie bereits erwähnt, die negativen Bewertungen von Tierexperimenten, die ihr jedoch hoffentlich mithilfe des Fragebogens und der anschließenden Aufklärung beheben konntet. Dennoch sollten nicht nur die Schüler eurer Schule aufgeklärt werden, sondern alle Menschen in Deutschland, um Vorurteile, Ängste und Diskussionen zu beseitigen und zu vermeiden.
    Auch ich habe mithilfe eures informativen und aufklärenden Blogbeitrags einen anderen Blick auf dieses Thema gewonnen. Deshalb wäre ich in meiner Zukunft als Biologielehrerin bereit, die Verantwortung und den Mehraufwand für Tiere im Unterricht in Kauf zu nehmen, um meinen Schülern Erfahrungen und praktische Zugänge zu biologischen Themen zu ermöglichen und ihnen die Chance zu geben, biologische Zusammenhänge durch Experimente zu verstehen.
    Aufgrund dessen meine Stellung zu eurer Frage „Tierexperimente im Unterricht – Sinnvoll oder Tierquälerei?“: ganz klar SINNVOLL!

    Liebe Grüße
    Sarah Mildner

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    1. Liebe Sarah,

      Erstmal: "Wow" mit dem Einstieg deines Kommentars hätten wir ja glatt unseren Beitrag starten können. Man merkt sofort, dass Du Dir wirklich Gedanken zu dem Thema gemacht hast.
      Ich finde bei dem Thema sezieren ist es schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, da es doch sehr viele Verschiedene Meinungen dazu gibt. Dennoch schließe ich mich Dir an, wenn Du sagst, dass das Sezieren einzelner Organe, wie Beispielsweise der Lunge, auch sehr wichtig für das Verständnis sein können.
      Außerdem ist es schön zu hören, dass wir Deinen Blick auf unser Thema ein wenig ändern konnten, beziehungsweise, dass Du versuchst in Zukunft als Biologielehrerin auch auf das Thema einzugehen.
      Zum Schluss ist es natürlich Top, dass Du unsere Anfangsfrage aus der Überschrift auch noch für Dich beantwortest und da stimme ich natürlich auch mit Dir überein. Natürlich sind solche Experimente im Unterricht sinnvoll!

      Vielen Dank für Deinen Kommentar!

      LG Pauline

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  16. Liebe/r Carolin, Pauline, Theresa, Osman und Nicolai,
    Danke für euren spannenden Blogbeitrag. Das Thema Erkenntnisgewinnung, bringt ja seit 2016 das Experimentieren explizit in den Bildungsplan. Es sieht dort auch vor, die Morphologie und Anatomie von Lebewesen zu untersuchen und zu vergleichen. Natürlich geht das mithilfe eines Arbeitsblattes, besser im Gedächtnis bleibt jedoch immer ein Experiment.
    Ich fand euren Blogbeitrag sehr gut gelungen, besonders gut hat mir der praktische Bezug gefallen und dass ihr Umfragen mit sowohl SuS als auch Lehrer/innen gemacht habt.
    Spannend ist dabei sicher auch, dass einige der befragten Lehrer/innen fachfremd unterrichten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie durch die mangelnde biologische Ausbildung vielleicht auch nicht wissen, wo sie beispielsweise ein Tier für ein geeignetes Experiment her bekommen. Vielleicht gehen sie auch aufgrund eines kleineren Ideenpools vorsichtiger an Experimente mit Tieren heran. Ich kann mich spontan an drei Seminare erinnern, in welcher wir Experimente mit Tieren ausführlich diskutie-ren konnten und Ideen für tierfreundliche Experimente sammeln konnten. Das fehlt Lehrer/innen, die fachfremd unterrichten.
    Ich fand die Auswertungen auch der Schülermeinungen sehr interessant. Spannend wäre es sicherlich auch noch gewesen, die Meinung der SuS zu speziellen Experimenten zu sehen um dort einen Unter-schied festzustellen. Auch Abneigung oder Ekel gegenüber manchen Tieren spielt ja manchmal mit rein.
    Ein weiterer spannender Punkt wäre, ob es den SuS bei manchen Tieren mehr ausmacht mit ihnen zu experimentieren (Hund, Katze…), als mit anderen (Regenwurm, Maden, …).

    Grüße,

    Anke

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  17. (Teil 1)
    Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Meiner Meinung nach habt ihr euch ein, für uns Biologiestudenten, besonders interessantes Thema ausgesucht. Ich bin Sonderpädagogikstudentin und habe schon von einigen Seminaren Anregungen für den Einsatz von Experimenten mit Tieren oder auch zum Sezieren mitgenommen.Oft überlege ich schon jetzt, wie ich später als Lehrerin meinen Biologieunterricht so spannend wie möglich gestalten kann und ein wichtiger Faktor dafür sind natürlich Experimente. Wie ihr in eurer Umfrage auch festgestellt habt, wird tendenziell immer noch zu wenig experimentiert. Ob es sich dabei auch wirklich um Experimente und nicht um Versuche handelt ist die nächste Frage. Die Ergebnisse haben mich eigentlich, bis auf die Frage, ob die SuS lieber mit toten oder lebendigen Tieren experimentieren würden, wenig überrascht. Den Grund dafür konntet ihr ja direkt im Austausch mit den SuS heraus finden und auch die herrschenden Vorurteile und Ängste abbauen. Darum find ich, dass ihr alleine für diese SuS schon wertvolle Arbeit geleistet habt. Dass nur wenige Lehrer bereit waren an der Befragung teilzunehmen war für mich leider auch nicht überraschend. Aber ich denke genau das ist jetzt für uns als angehender Lehrerinnen und Lehrer ein Ansporn etwas daran zu ändern. So wie ich es beobachte holen sich noch viele Studierende nach Seminaren wie „Arbeitsweisen in der Grundschule“, wo viel mit Tieren experimentiert wurde oder „Humanbiologie II“ noch Tipps für die Umsetzung der ganzen Ideen. Ein Punkt der auch mich immer wieder stutzig macht sind die ganzen Auflagen und Kriterien, die man für einen sicheren Umgang einhalten muss. Nachdem ich diese nun in eurem Beitrag gelesen habe, sollte das auch kein Hindernis mehr sein. Denn eigentlich sollten diese Auflagen eine Selbstverständlichkeit für jeden sein. Vielleicht ist, wie auch bei mir, diese Unwissenheit über „alles was man dabei beachten muss“ ein Grund warum sich viele Lehrer gar nicht auf dieses Terrain begeben. Ich möchte auch noch etwas über meine persönlichen Erfahrungen erzählen. Während meiner Grundschulzeit wurde an sich schon wenige Versuche durchgeführt und leider kein einziges Experiment mit Tieren. Als ich dann auf dem Gymnasium war hatten wir in den Biologieräumen Stabheuschrecken und ein Aquarium mit Axolotl. Ich vermute die waren zur Dekoration da, denn in den ganzen 9 Jahren haben wir nicht einmal diese Tiere in den Räumen thematisiert. Aufgefallen ist mir das erst jetzt, wo ich selber Lehramt studiere und merke, welche Chancen meine Lehrer da verpasst haben einen spannenden Unterricht zu gestalten und eine Beziehung zu den Tieren aufzubauen.
    Aus meiner eigenen Erfahrung glaube ich, dass manche Themen in bestimmten Stufen mehr Interesse wecken als andere. In der 5. und 6. Klasse haben fast alle meiner Klassenkameraden und ich in den Pausen fleißig Würmer und Raupen gesammelt, um sie dann zu beobachten und quasi als „Pausenhaustier“ zu halten. Nur ein Schuljahr haben wir im Biologieunterricht Mehlwürmer erhalten, die wir daheim pflegen und beobachten sollten. Aber es hatte sich inzwischen schon ein regelrechter Ekel aufgebaut, sodass dieses Experiment von den meisten sehr ungern durchgeführt wurde und tatsächlich haben sich auch kaum Käfer entwickelt. Darum glaube ich, dass es nicht nur für das Sezieren, sondern auch für Experimente mit z.B. Würmen, Schnecken etc. besser und schlechter geeignete Klassenstufen gibt. Das Sezieren war für mich DAS Highlight aller Biologiestunden. Es war zwar „nur“ ein Schweineauge und kein Herz, aber die Erfahrungen und Erkenntnisse die ich beim Sezieren gesammelt habe, kann mir kein Lehrbuch vermitteln. Die wirklich feste und robuste Lederhaut, der glitschige Glaskörper und vor allem die Pupille, die ich mir immer ganz anders vorgestellt hatte, sind tief in meinen Erinnerungen behaftet.

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  18. (Teil 2)
    Meines Erachtes nach ist auch das Anfertigen von Skizzen ein wichtiger wissenschaftlicher Bereich in der Biologie. Man lernt mit Modellen, erkennt beim Sezieren, dass diese Modelle nur im entferntesten darstellen wie etwas eigentlich aussieht und überlegt sich dann eine eigene möglichst Originalgetreue Darstellung in seiner eigenen Skizze. Dabei erfolgen wieder so viele Denkprozesse, die man mit einem Text oder Film gar nicht anstößt.
    Zum Schluss möchte ich nochmal eure Gewählte Methode, also die Umfrage loben. Anstatt dieses Thema nur theoretisch aufzuarbeiten habt ihr direkt die betroffenen Personen gefragt, was sie sich wünschen und ob überhaupt ein Bedarf nach mehr Tierexperimenten besteht. Dieser Ansatz hat mir sehr gut gefallen. Nach diesen eindeutigen Wünschen seitens der Schüler hoffe ich, dass wir später als Lehrerinnen und Lehrer besser auf diesen Wunsch eingehen können.

    Liebe Grüße

    Seyran Sarikaya

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    1. Liebe Seyran,
      danke für deine ausführliche Antwort auf unseren Blogbeitrag. Es freut mich zuhören, dass Dir die Umfrage geholfen hat, dir Gedanken über das Thema zu machen. Ich finde es erstaunlich, dass du so viel experimentiert hast in deiner Schulzeit. Du beschreibst ziemlich gut das die Fachfremden Lehrkräfte sehr unerfahren sein können in Bezug auf Tierexperimente. Die Schule sollte dafür sorgen, dass die Fachlehrer an Seminaren/Weiterbildungen rund über Tierexperimente im Biologieunterricht teilnehmen können. Um einfach dort die rechtlichen Grundlagen, sowie Vorrausetzungen kennenlernen. Ich denke, dass dadurch auch die Abneigung gegenüber den Tierexperimenten verschwinden würden. In der Befragung wird deutlich, dass die Lehrer/innen die Tierexperimente verneinen, dass Wort mit Qual und Töten in Verbindung bringen. Dies passiert, denke ich durch die Verallgemeinerung des Begriffes Tierexperimente in unserer Gesellschaft. Deshalb finde ich es sinnvoll, dass solche Seminare, wie zum Beispiel „Biologische Arbeitsweisen“ oder „praktische Humanbiologie“ auch für ausgelernte Lehrkräfte zur Verfügung angeboten werden sollten. Ich habe mich auch erst intensiv mit diesem Thema beschäftigen, als wir unseren Blogbeitrag auf dieser Seite aussuchen sollten. In den Vorlesungen wird uns Biologiestudenten ständig vorgeredet das mehr Praxis im Biounterricht kommen soll. Somit Wir wieder Interesse am Biologieunterricht fördern. Was macht man nun aber, wenn man humanistische Themen praktisch beibringen möchte? Genau vor diesen Fragen standen meine Kommilitonen und Ich. Die einzige logische und wirklich lehrreiches didaktische Mittel war für Uns die Tierexperimente. Somit entschieden wir uns unseren Blogbeitrag über dieses Thema zu schreiben. Wie du schon gesagt hast, war es uns wichtig zu zeigen, welche Richtlinien man einhalten muss. Um Euch Tipps zu geben und euch zum Nachdenken zu bringen. Ich denke, dass wir als Zukünftige Biologie Lehrerinnen sehr gute Seminare an der PH Ludwigsburg bekommen. Dort bekommen wir eine detaillierte und didaktisch begründet Erklärung, für den Einsatz der Tierexperimente. Uns werden super Themen vorgeschlagen mit dazugehörigen Tierexperimenten. Womit wir in der Lage sind die Tierexperimente den Kindern sicher und auf humanistische Art zu zeigen. Und das Wissen der Kinder erweitern. Außerdem wird der Kontakt zwischen Tier und Mensch gezeigt. Der respektvolle Umgang mit Tieren und Tierorganen. Ich teile deiner Meinung, dass Skizzen sehr hilfreich sind, um Tierexperimente besser zu veranschaulichen. Didaktisch gesehen hilft es sogar Kindern ihr Wissen wieder zu projizieren und abzurufen. Ich denke nur an uns. Ich gehe davon aus, dass wir dort Alle gleich sind. Wenn wir unsere Ergebnisse aufgezeichnet haben und somit festgehalten haben. War das Wissen was Wir über das Tierexperiment mit der Skizze gelernt habe schneller abzurufen als wenn wir es nur durchgeführt haben. Durch die motorische Handlung haben wir das gelernte Wissen in Kopf abgespeichert und es mit einer Handlung verknüpft. Unser Gehirn kann nicht alles abspeichert, was er gelernt hat. Das wichtigste ist auf der Skizze zu sehen und kann damit wieder abgerufen werden. Zum Schluss wollte ich noch sagen das es mich freut das Wir noch einen weiteren Mitstreiter haben die Tierexperimente im Biologieunterricht befürworten.

      Liebe Grüße
      Caro

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  19. Hallo ihr Lieben,

    erst Mal ein großes Lob an euch. Euer Beitrag ist gut strukturiert, übersichtlich und verständlich formuliert. Ihr habt es auf den Punkt gebracht und euer Thema nicht unnötig ausgeschlachtet. Ich bin begeistert wie viel Mühe ihr euch mit den Umfragen gemacht habt. Es ist sehr interessant, auch Meinungen aus dem echten Leben zu hören und es bringt eine gute Abwechslung zu den vielen Fakten.

    Ich selbst habe mich dabei ertappt, dass mir bei eurem Titel zu erst die Bilder von Laborraten, misshandelten Affen und blutigen Schweineherzen in den Kopf geschossen sind. Umso spannender, dass eben genau diese Sichtweise von euch noch einmal durchleuchtet wird. Ich glaube, der Unterschied zwischen Tierversuchen und Tierexperimenten ist nur wenigen bei ersten Überlegungen in den Sinn gekommen. Ein guter Aspekt relativ Zeitnahe am Anfang eures Beitrags diese beiden Begriffe voneinander zu distanzieren, denn dies ermöglicht einem, in objektiver Sichtweise das Lesen eures Blog-Beitrags fortzufahren.

    Ich selbst stehe diesem Thema mittlerweile etwas offener gegenüber. Als Vegetarierin und absolute Tierliebhaberin fällt es mir schwer, das Sezieren an toten Ratten oder Fröschen zu befürworten, aber ihr habt hier deutlich dargestellt, dass es eben auch anders geht.
    Diese Erfahrung konnte ich selbst machen.
    Ich befinde mich momentan in meinem OEP und ich durfte selbst an Tierexperimente teilnehmen. Die SuS in meiner Klasse haben verschiedenste Experimente rund um das Thema "Schnecken" vollzogen. Dabei standen ihnen fünf afrikanische Riesenschnecken zur Verfügung. Unter anderem wurde getestet ob diese Schnecken Licht oder Schatten mehr mögen, wie gut sie sich an Oberflächen festsaugen können und was diese am liebsten fressen. Die SuS wurden beim Einführen in die Experimente noch einmal explizit auf den richtigen und respektvollen Umgang mit den Tieren hingewiesen. Mein Fazit: Es hat durch und durch wunderbar funktioniert. Die SuS hatten einen unglaublichen Spaß daran, mit den Schnecken zu arbeiten und die Arbeitsblätter, auf welchem die Experimente und die dazu passenden Aufgabenstellungen notiert waren, waren in Windeseile ausgefüllt. Und das, obwohl es sich dabei um langsame Schnecken gehandelt hat.
    Das schöne an der ganzen Sache ist, dass diese Schnecken nun offiziell die "Haustiere" der SuS sind. Sie haben ein eigenes Terrarium und jede Schülerin und jeder Schüler muss seinen Teil zur Schneckenpflege beitragen.
    Auch in den Ferien müssen sich die SuS abwechselnd um diese faszinierenden Tiere kümmern.
    Wie ihr erwähnt habt, war der Ekel am Anfang definitiv größer als die Neugier, doch je mehr die Kinder sich mit den Tieren auseinander gesetzt haben, desto mehr überwog die Neugierde und das Interesse gegenüber den Schnecken. Zum Schluss war es allen SuS möglich, die afrikanischen Riesenschnecken anzufassen und auf die Hand zu nehmen, und dass mit Freude.

    Das Wort Tierexperimente ist immer noch sehr negativ belastet, sollte aber nicht miteinschließen, dass diese Tiere ausnahmslos gequält werden und unter der Experimentierfreude der Menschen leiden müssen. Geht man an die Sache richtig ran, ist es vermutlich sogar eine rundum positive Sache. Dadurch lernen die SuS respektvoll mit Tieren umzugehen. Sie lernen die Faszination der Tierwelt kennen und werden zu einem besseren Umgang mit den Tieren erzogen. Sie werden dazu animiert erstmals richtig Verantwortung zu übernehmen und sich zu kümmern. Ein überaus positiver Nebeneffekt, sollt man Tierexperimente in seinen Unterricht miteinbeziehen.

    Nochmals großes Lob an euch.

    Liebe Grüße,
    Hannah

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    1. Liebe Hannah,

      zunächst mal vielen lieben Dank für deine positive Rückmeldungen zu unserem Beitrag, freut mich, dass er Dir gefallen hat.

      So wie ich das Deinem Kommentar entnehme, hast Du ganz genau verstanden was wir sagen wollten und hast dazu noch die perfekte Anwendung dieser Experimente mit erleben können. Es freut mich zu hören, dass die Experimente tatsächlich an Schulen so durchgeführt werden, wie wir es uns vorgestellt haben.
      Wie Du selbst gemerkt hast, stimmt es dass das Wort "Tierexperiment" negativ belastet ist, allerdings können wir als zukünftige LehrerInnen genau daran etwas ändern, sodass unsere SchülerInnen beim Wort Tierexperiment zuerst an etwas positives und interessante Erfahrungen mit Tieren denken, bevor ihnen der Gedanke mit gequälten Tieren kommt.

      Vielen dank für Deinen Kommentar

      LG Pauline

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  20. Liebes Blogger-Team,

    vielen Dank für euren interessanten Beitrag, der die Sicht für das Potential erweitert, das in Tierexperimenten für den Biologieunterricht schlummert.
    Es ist logisch, dass man als Lehrperson die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Tierexperimenten abwägen muss und die Wahl des Tieres auch vom jeweiligen Thema und des Lernziels abhängt. Der befürchtete Mehraufwand bzgl. Beschaffung und Betreuung der Tiere in Verbindung mit einem unterschätzen Nutzen für die SchülerInnen scheint der Hauptgrund dafür zu sein, dass Tierexperimente nicht oft eingesetzt werden. Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass das Verhalten von Tieren im Vornherein nicht vorhersehbar und planbar ist, d.h. man kann als Lehrperson nicht sicher sein, dass ein Experiment so „klappt“ oder das Ergebnis bringt, das man sich vorstellt. Doch genau dieser Umstand ist ja Teil des wissenschaftlichen Arbeitens! Und das ist neben blanker biologischer Theorie genau das, was wir als Lehrpersonen im Fach Biologie SchülerInnen vermitteln können und sollten.
    Neben dem Erlernen von Verantwortungsübernahme, Abbau von Ängsten und Ekel, spricht für das Tierexperiment im Unterricht auch, dass (lebendige) Tiere mit allen Sinnen wahrgenommen werden können. Außerdem ist der Aufbau einer persönlichen Bindung zum Tier möglich. Das Experiment und die Beobachtung sollten aber selbstverständlich nicht nur auf emotionaler Basis erfolgen, sondern erkenntnisgeleitet veranstaltet werden, denn Emotionen können eine objektive Beobachtung beeinträchtigen. (1) Deshalb halte ich die Vermittlung, wie man wissenschaftlich arbeitet, sowie eine ausführliche Reflexion für zentral, um einen Erkenntnisgewinn für die SchülerInnen zu erleichtern.
    Abschließend möchte ich kurz auf eine Tierart eingehen, die sich unerwartet gut für den Einsatz im Unterricht eignet: Madagaskar Fauchschaben. Sie erfüllen zahlreiche Vorteile: Ihre Haltung ist einfach, da sie sehr pflegeleicht sind und selbst einen Sturz unbeschadet überstehen. Des Weiteren ist auch die Beschaffung der Fauchschaben einfach. Es besteht sowohl keine Verletzungsgefahr (z.B. kratzen/beißen nicht, keine unvorhersehbaren Sprünge), als auch keine Ansteckungsgefahr, da sie keine Krankheiten übertragen. Der Einsatz dieser interessanten Tiere bietet sich z.B. eindrücklich im Rahmen des Themas „Revierkampf“ an. Auch Putzen, ihre Umwelt erkunden, Klettern oder das Fauchen, welches ihnen ihren Namen gibt, sind gut beobachtbare Verhalten dieser Tiere. (2) Unter folgendem Link könnt ihr euch bei Interesse etwas genauer über die Fauchschaben informieren: http://benecke.com/pdf/2007_03_Praxis_der_Naturwissenschaften_Fauchschaben_als_Lehrmittel_Mark_Benecke_Fauchschaben.pdf
    Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, gerade weil Fauchschaben keine „kuscheligen“ Tiere sind, aber trotzdem so einfach im Umgang sind, mögliche Angst- und Ekelgefühle schnell abgebaut werden. So können letztlich die eindrücklichen Beobachtungen ihr Potential entfalten.

    Liebe Grüße,

    Jacqueline Caroline Hirsch

    (1) vgl. Christoph Randler, Unterrichten mit Lebewesen (S.299f), in Gropengießer, Harms, Kattmann (Hrsg.) Fachdidaktik Biologie, 11. Auflage 2018
    (2) M. Benecke, Fauchschaben als Lehrmittel. Praxis der Naturwissenschaften: Biologie (PdN-BioS) 56(2):44-48 (März 2007) http://benecke.com/pdf/2007_03_Praxis_der_Naturwissenschaften_Fauchschaben_als_Lehrmittel_Mark_Benecke_Fauchschaben.pdf

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  21. Hallo liebes Bloggerteam,

    das Thema eures Blogbeitrags hat mich sofort angesprochen weshalb ich mich entschieden habe diesen auch zu lesen und auch sehr interessant fand. Besonders die Umfragen haben mir sehr gut gefallen, weil man dadurch gut sehen konnte wie die Einstellung zu Tierversuchen ist.

    Ich stimme euch vollkommen zu, dass Tierexperimente ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts sein sollten. Da heutzutage viele Kinder überhaupt nicht mehr in den Kontakt mit Tieren kommen finde ich es wichtig, dass man im Unterricht Tiere mit einbezieht.
    Ihr habt die Problematik von Tierversuchen ausgeführt, deshalb denke ich, dass es wichtig ist insgesamt Tiere mit einzubeziehen und um die Problematik zu umgehen es einfach auch schon wichtig ist zum Beispiel einen Ausflug in den Wald, auf den Bauernhof usw. zu machen um dort Tiere zu beobachten. So führt man diesen kein Leid zu, kann aber trotzdem vieles lernen und die Schülerinnen und Schüler werden für Tiere sensibilisiert.

    Ich finde ihr hättet noch Beispiele bringen können für Tierversuche bei denen den Tieren kein Leid zugefügt wird, aber das wurde ja dann in den Kommentaren gemacht. Ich denke hier hat jede Lehrperson nun gute Anregungen für akzeptable Tierversuche.

    Vielen Dank für den tollen Blogbeitrag!

    Liebe Grüße
    Elena

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  22. Hallo liebes Bloggerteam,

    mir gefällt, dass ihr verschiedene Sichtweisen eingearbeitet habt und klar unterschieden habt zwischen Versuch und Experiment. Eure Umfrage inklusiv Auswertung finde ich hilfreich.

    Tiere und Natur sind auch in SBBZ’s mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung interessant. In dem SBBZ, in dem ich mein BFD gemacht habe, werden keine Tierexperimente gemacht, dennoch spielen Tiere eine Rolle. Viele SuS haben Reittherapie und blühen im Kontakt zu den Pferden richtig auf. Sie übernehmen z.T. Verantwortung beim Striegeln. Ich habe erlebt, dass sehr schweigsame SuS plötzlich ganz viel geredet haben und sich freuten. Die Schullandheime finden oft an Bauernhöfen statt, wo die Kinder z.B. Schweine, Schafe und Kühe beobachten und streicheln können. Dabei wird auch besprochen, wo Milch herkommt. Beliebt ist es auch in den Wald zu gehen und dort Dinge zu erkunden, viele SuS könnten dort Stunden zubringen. Wichtig ist, auf einen richtigen Umgang mit den Tieren zu achten, da viele SuS sich Gefahren nicht bewusst sind.

    Bei meiner Recherche zu Hunden in der Schule bin ich darauf gestoßen, dass Österreich als erstes Land offizielle Richtlinien zur tiergestützten Pädagogik hat. „Im Zentrum des Ansatzes der hundegestützten Pädagogik steht die wissenschaftlich belegte positive Wirkung von Tieren auf die Schülerinnen und Schüler.“1. „Schulhunde werden von einer für den pädagogischen Hunde-Einsatz ausgebildeten, externen Begleitperson geführt. Die Hunde werden auf ihre Eignung getestet, entsprechend ausgebildet und regelmäßig überprüft.“2. „Zu den wichtigsten pädagogischen Zielsetzungen (…) zählt ihr Beitrag zur Verbesserung des sozialen Gefüges in der Klasse, der Lehrer-Schüler-Beziehung, des Klassenklimas und der individuellen sozialen Kompetenz der Schüler.“2. In Deutschland gibt es geschätzt etwa 1000 Schulhunde.2. Mit Schulhunden kann denke ich v.a. bei SuS mit geistiger Behinderung viel erreicht werden. SuS mit Kommunikationsschwierigkeiten fällt, meiner Erfahrung nach, der Kontakt mit Tieren leichter und sie werden im Kontakt zu Tieren und auch Menschen gefördert.

    Auf diese Weise, wie ihr es beschrieben habt, Tiere in den Unterricht zu integrieren, finde ich gut. Die Wertschätzung und das Interesse an Tieren und der Natur steigt, vor allem für Kinder die wenig Kontakt dazu haben, ist es bereichernd. Noch schöner als Tiere im Klassenzimmer finde ich Tiere in ihrer natürlichen Umgebung bzw. bei Bauernhoftieren in ihrem Zuhause, denn dadurch zeigt sich auch die Lebensweise.

    Liebe Grüße
    Nadja Blumrich

    Quellen:
    1. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Österreich (23.04.2018): Leitfaden Hunde in der Schule. URL: https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/ba/hundeinderschule/hundeinderschule.html [Zugriff: 29.09.2018].
    2. Sylke Schmidt: Tiergestützte Pädagogik. URL: https://www.tierisch-gute-schule.de/schulhund-informationen/ [Zugriff: 29.09.2018].

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  23. Hallo liebes Blogger-Team,
    ich fand es sehr spannend, euren Blog zum Thema Tierexperimente zu lesen! Das Thema hat mich gleich angesprochen, da es als angehende Biolehrerin für mich wichtig ist, sich damit auseinander zu setzen und den SuS einen spannenden Biounterricht bieten zu können. Gerade im Fach Biologie, das sich ja bekanntlich mit der Lehre des Lebendigen befasst, ist es natürlich interessant, SuS Wissen am lebenden Objekt zeigen zu können. Dennoch steht bei mir wie bei euch auch, das Tierwohl im Vordergrund. Deshalb fand ich es auch sehr schön, dass ihr euren Blog nicht nur bei der Theorie belassen habt, sondern euch die Mühe gemacht habt, anzuschauen wie in der Realität die SuS und Lehrkräfte zu diesem Thema stehen. Die Menge an SuS, die sich mehr Tierexperimente wünscht, zeigt, dass damit der Unterricht motivierender gestaltet werden könnte. Schön finde ich, dass aber SuS Interesse daran haben, dem Tier nicht zu Schaden. Deswegen ist für mich aber auch das Sezieren von toten Tieren keine gute Option. Meiner Meinung nach wäre der Mehrwert in der Schule dafür nicht gegeben, da gerade auf Schulniveau anhand Abbildungen und Videos gute Einblicke in den groben Aufbau der Tiere gegeben werden können. Anders verhält es sich mit dem Sezieren einzelner Organe, die vom Schlachter übrig bleiben. Natürlich sollte dies wie schon erwähnt wurde, nur in Klassen stattfinden, von denen der Lehrer weiß, dass die Mehrheit der SuS ein Interesse daran hat. Im Gegenteil zu deinen Erfahrungen, Pauline, hatte meine damalige Klasse mehrheitlich Spaß am Erkunden des Schweineherzens. Ich denke, die Reaktionen der SuS hängen teilweise aber auch davon ab, wie der Lehrer das Thema vorbereitet und ob er es schafft, erste Berührungsängste zu nehmen.
    Aber zurück zum Thema Tierexperimente mit lebenden Tieren – gerade dabei finde ich es wichtig, dass die Lehrkräfte nicht nur Berührungsängste nehmen, sondern dass den SuS von Beginn an ein respektvoller Umgang gelehrt wird und ihnen ihre Verantwortung bewusst ist. Man könnte also vor den Tierexperimenten besprechen, inwiefern Rücksicht auf das Tier genommen werden muss und worauf zu achten ist. In diesem Zusammenhang könnten Tierexperimente auch in das Thema Tierhaltung mit aufgenommen werden, das beispielsweise im Gymnasium im Unterstufenfach BNT behandelt wird.
    Wie von meinen Vorrednern schon angesprochen, finde ich einen Schaukasten für z.B. Regenwürmer eine gute Idee für den Unterricht. Auch das Mitbringen eines Stücks Waldboden wäre eine Option. Besonders wichtig finde ich aber, die Tiere so wenig wie möglich aus ihrem Umfeld zu reißen. Deswegen sehe ich auch gar nicht im Vordergrund, in der Schule selbst viele Experimente mit Tieren durchzuführen, da ich finde, dass dies immer mit einem gewissen Stressfaktor für die Tiere verbunden ist. Man könnte in der Schule z.B. viele Experimente mit Pflanzen durchführen und Tierexperimente eher mit Ausflügen verbinden. Daher könnte man Tiere realitätsnah erleben, wenn man Ausflüge zu einem nahegelegenen Bach unternimmt und mit Bestimmungsschlüsseln Bewohner identifiziert. Auch mit dem Besuch eines Bauernhofs können SuS einiges über Tiere lernen. Erfahrungen mit Tieren halte ich also grundsätzlich für wichtig, da es auch ermöglicht, dass die SuS eine Beziehung und damit Respekt zu den Tieren aufbauen können. Das Tierwohl muss aber immer beachtet werden.
    Liebe Grüße
    Saskia

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  24. Hallo Bloggerteam,
    ich bedanke mich für euren Aufschlussreichen Kommentar. Gerade durch eure Befragungen und eure ausführliche Erklärung zwischen dem Unterschied eines Versuchs im Gegensatz zum Experiment hatte ich die Möglichkeit mir meine eigene Meinung zu bilden. Es stimmt dass die heutigen Medien einen sehr großen Einfluss auf uns haben, denn auch wir sind Opfer dieser Medien. Dies macht sich bemerkbar indem viele Lehrkräfte sich gar nicht mehr trauen solche Versuche durchzuführen, da hier oft ein gewisses Verletzungsrisiko vorherrscht, welches viele einfach nicht mehr in Kauf nehmen wollen. Letztendlich sollen sie aber nur zum Wohl des Tieres dienen, was zur Folge hat, dass man das Tier näher an die Kinder bringen kann, wie im Blog bereits genannt. Kommt man jetzt jedoch dazu ein Tier zu sezieren wird die Diskussion immer heißer. Denn es kann tatsächlich sein, dass die Kinder anfangen die Tiere zu objektivieren, da diese einfach nur noch als Arbeitsmittel gesehen werden. Zudem kommt der Punkt, dass im Gegensatz zu allen Zeichnungen im Buch eine hohe Unübersichtlichkeit vorliegt. Auch das Argument das sich die Ängste und der Ekel gegen über Tieren legen können ist ebenfalls in die andere Richtung zu beobachten. Das heißt es können sich genauso Ängste und Ekel durch ebendiese Erfahrung bilden. Jedoch bin ich der Meinung, dass die Positiven Punkte überwiegen, weshalb auf jeden Fall mehr Experimente und Versuche durchgeführt werden sollten.
    LG Andrija

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  25. Liebes Bloggerteam,
    Vielen dank für diesen spannenden und sehr inteeressanten Bogbeitrag.

    Ich finde das Tierexperimente sehr gut im Schulalltag umzusetzen sind und auch eingesetzt werden solten. Den dadurch lernen die SUS einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Tieren kennen und bekommen einen besseren Zugang zu der Tierwelt.
    In meiner Schule hatten wir früher ein Aquarium um das sich jede Klasse kümmern musste. Es lief dann so ab dass jede Woche eine andere Klasse für das Aquarium zuständig war.
    Dies führte dazu das alle sich für die Fische verantwortlich gefühlt haben und das Interesse an den Tieren gestiegen ist. Schließlich wollte jeder wissen wie es den Fischen geht, auch wenn seine Klasse gar nicht mehr dazu zuständig war.
    Mir persönlich hat die Erfahrung mit dem Aquarium viel gebracht. Den ich fand Fische davor immer total langweilig und hatte kein Interesse an ihnen. Jedoch habe ich durch das Experiment gelernt das Fische alles andere als Langweilig sind und das es sich bei ihnen auch nicht nur im Tiere handelt, die ein bisschen im Wasser rum schwimmen.
    Unser Lehrer hat damals im Unterricht viel mit uns über die Fische gesprochen und da alle SUS einen persönlichen bezug zu den Tieren hatten, war die Aufmerksamkeit und Motivation deutlich höher.
    Daher stimmt ich euch voll und ganz zu das Tierexperimente eingestezt werden sollten und das jeder Lehrer sich dazu Gedanken machen sollte.
    Liebe Grüße
    Jenny Richter

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  26. Liebe Carolin, Pauline, Theresa, Osman, Nicolai,

    Ähnlich wie in der Schule wird das Prinzip der Tierversuche auch in der medizinischen Forschung verwendet. Leider bedeutet dies, dass Jahr für Jahr Millionen Tiere zu Forschungszwecken getestet werden, um mögliche Risiken oder Nebenwirkungen erkennen und verhindern zu können. Neueste Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass Tierversuche bald ein Ende haben werden. So haben Computersimulationen des Herzens das Potenzial, die Medikamentenentwicklung zu verbessern und zeitgleich Tierversuche zu reduzieren. Bislang galten Tierversuche als die zuverlässigste Strategie zur Überprüfung neuer Medikamente, doch dies ist nicht nur teuer und zeitaufwendig, sondern, wie auch weiter oben diskutiert, moralisch zweifelhaft. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass einige Nebenwirkungen aufgrund der biologischen Unterschiede zwischen Menschen und Tier übersehen und analog auch im Unterricht die Humanbiologie nicht optimal verdeutlicht werden. Das macht Entwicklung neuer Testmethoden umso wichtiger.
    Die Idee von virtuellen Modellen von Organen treibt Wissenschaftler aus aller Welt seit längerem um. Sie sollen es ermöglichen, medizintechnische Geräte, operative Eingriffe oder Medikamente ohne Risiko und Materialverbrauch, dafür aber in beliebiger Variation zu testen. Im „Living Heart Project“ bringen Wissenschaftler aus aller Welt ihre bisherigen Ergebnisse zusammen, um gemeinsam ein solches Computermodell des menschlichen Herzens zu entwickeln und beständig zu verbessern, welches auch in der Schule mit Virtual Reality Equipment zum Einsatz kommen kann.
    Die Daten dafür stammen unter anderem von Herzmuskelzellen aus humanen Stammzellen, die gezielt gezüchtet werden, um damit verschiedene Wirkstoffe zu testen. Mit deren Hilfe kann die Interaktion zwischen pharmazeutischem Wirkstoff und menschlichen Zellen erstmals umfassend untersucht werden. „Noch unterscheiden sich die künstlich gezüchteten Herzmuskelzellen von ihren natürlichen Vorbildern. Die Lücke wird jedoch kleiner und kleiner.
    The Living Heart Project
    Kann man ein so komplexes menschliches Organ wie das Herz am Computer originalgetreu abbilden? Die französische Firma Dassault Systèmes meint: Ja. Entstanden aus einem Spin-off eines Luftfahrtunternehmens, entwickelte die Firma zuerst CAD-Programme für die 3D-Modellierung. Heutet bietet Dassault Systèmes ein umfassendes Lösungsportfolio für alle Bereiche der Entwicklung in 3D an. Das „Living Heart“ soll aber nicht nur als anschauliches Modell dienen: Anhand des Modells soll es auch möglich sein zu simulieren, wie das Herz auf Faktoren wie Krankheiten, Medikamente oder medizinische Eingriffe reagiert.
    Für die Erstellung des Herzmodells hat sich das Unternehmen mit Experten aus Wissenschaft, Medizin und Medizintechnik zusammengetan. Auch Pharmaunternehmen unterstützen das Projekt, und in Zusammenarbeit mit der US-Gesundheitsbehörde U.S. Food and Drug Administration (FDA) werden Möglichkeiten getestet, das Modell für die Prüfung neuer medizinischer Geräte zu testen.
    Meiner Meinung nach können 3D-Modelle eine Lösung in der polarisierenden Diskussion um Tierexperimente sein, da man sie nicht nur wie bisher anschauen kann, sondern interaktiv Versuche und Experimente durchführen kann.
    Die kritisch zu betrachtende Tierschutzorganisation PETA hat auch ein sehr interessantes Video zu der PETA "EYE TO EYE" Virtual Reality Live Acting Experience über Tierexperimenten allgemein erstellt: https://demodern.de/projekte/peta-eyetoeye-virtual-reality.

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  27. Hallo liebes Bloggerteam,
    wie ich in ein paar Kommentaren herausgelesen habe, wurde durch eure Überschrift bei einigen Studenten zunächst ein negatives Gefühl hervorgerufen, was bei mir überhaupt nicht der Fall war.
    Wie auch bei den Studenten, ist es bei den Schülern immer individuell, was sie vom Experimentieren mit lebendigen oder toten Tieren halten.
    Experimente mit lebenden Tieren in der Schule, egal um welche Tiere es sich hierbei handelt, ist für die Tiere immer mit Stress verbunden (Geräuschpegel, etc.). Sicher ist es für die SuS spannender, mit lebenden Tieren zu arbeiten, aber für die Tiere ist es nicht zwangsläufig eine gute Wahl.
    Wie man aber in der Umfrage sehen kann, können sich die SuS sehr gut vorstellen, mit toten Tieren Experimente zu machen.
    Natürlich sind Abbildungen im Buch präziser, da man bei einem echten Organ nicht alles genau sehen kann, wenn man noch nichts davon gehört hat. Trotz allem würde ich nicht zustimmen, dass das Experimentieren mit Organen oder toten Tieren auf alle SuS einen negativen Einfluss hat, denn viele finden es sehr interessant. Wie in eurem Blogbeitrag auch zu lesen ist, finden einige Lehrer, dass man nur mehr lernen kann, wenn man auch mal über seinen Schatten springt. Wenn man allerdings nicht mit toten Tieren oder Teilen davon im Unterricht an sich experimentieren will, könnten sich die Lehrer auch überlegen, ob sie eine AG anbieten, in der genau solche Themen behandelt werden und die SuS, die sich dafür interessieren, an dieser AG teilnehmen können. Des Weitern kann man Experimente mit toten Tieren bzw. Organen auf jeden Fall im Biologie Leistungskurs machen, da die SuS sich bewusst dafür entschieden haben, sie sich also dafür interessieren. Um die biologischen Inhalte deutlicher darzustellen, sollte man allerdings auf jeden Fall Verbindungen zu Abbildungen im Buch bzw. auf Arbeitsblättern schaffen.
    Trotz allem möchte ich auch noch auf den Unterschied von Experiment und Versuch eingehen und darauf, ob diese Unterscheidung in der Schule wichtig ist oder nicht. Es sollte besprochen werden, welche Methoden es im Bereich der Erkenntnisgewinnung gibt.
    Selbst wenn man in den Bildungsplan für Biologie im Bereich der Erkenntnisgewinnung schaut, steht als Überbegriff: „Experimente planen, durchführen und auswerten“ und als Unterpunkt: „Beobachtungen und Versuche durchführen und auswerten“
    Aber wo ist jetzt hier die Unterscheidung zwischen Versuch und Experiment, wenn der Versuch schon im Bildungsplan als Unterpunkt des Experimentes gesehen wird?
    Auch in vielen Abbildungen, wie bei der in eurem Blogbeitrag, werden die beiden Begrifflichkeiten vermischt. Bei eurer Abbildung zum Thema Versuch steht statt dem Begriff Versuch der Begriff Experiment.
    Dabei ist es so wichtig, die SuS mit den wissenschaftlichen Arbeitsweisen korrekt vertraut zu machen. Hierbei spielen im Bereich des Experimentes die Gütekriterien eine wichtige Rolle. Doch kaum ein Lehrer behandelt die Gütekriterien im Biologieunterricht, obwohl diese zentral für die Durchführung bzw. das Verständis eines Experimentes sind. Das einzige Fach, in dem ich in meiner Schulzeit etwas von den Gütekriterien gehört habe, war in Pädagogik und Psychologie auf einem Sozialwissenschaftlichen Gymnasium, obwohl wir da keine Experimente durchgeführt haben, sondern uns nur verschiedene angeschaut haben. In Biologie haben wir so viele Experimente durchgeführt, aber nie was von den Gütekriterien gehört.
    Liebe Grüße, Belinda

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  28. Liebes Blogger-Team,
    vielen Dank für euren Beitrag. Ich finde, ihr habt die Kernaspekte zum Thema Tierversuche gut getroffen. Vor allem eure Veranschaulichung zu Experimenten und Versuchen finde ich sehr gelungen.
    Ich bin allerdings nicht ganz der Meinung, dass das Sezieren von Tieren bzw. einzelnen Organen wenig positive Wirkung auf die SuS hat. Ich finde es sinnvoll, wenn den Kindern vor Augen gehalten wird, dass es in einem tierischen Organismus nicht so „übersichtlich“ aussieht wie auf Abbildungen oder in Modellen. Sie sollen meines Erachtens lernen, dass die Strukturen in einem echten Tier nicht so einfach anzuschauen und zuzuordnen sind. Natürlich sind Modelle ein wichtiger Aspekt für die Erkenntnisgewinnung im Biologieunterricht, trotz allem bin ich der Meinung, dass ein Schüler oder eine Schülerin wissen sollte, wie es in einem echten Organismus aussieht.
    Trotzdem sollte man vorsichtig mit dem Sezieren umgehen und, wie ihr bereits erwähnt habt, nicht zu früh damit anfangen, sondern die SuS eher in höheren Klassen damit in Berührung kommen lassen.
    Tierversuche in den Biologieunterricht zu integrieren, um Erkenntnisgewinnung zu erzielen, erachte ich als äußerst adäquat. Durch Experimentieren mit Tieren wird zuerst das Vorwissen der Kinder aufgerufen, indem sie das Wissen über das Tier, bzw. über das Verhalten mit dem Tier beweisen. Danach werden Aufmerksamkeit und Interesse auf den neuen Lerninhalt gerichtet, da vor einem Experiment eine (problemorientierte) Frage steht. Daraufhin wird versucht, die Frage mithilfe von Beobachtungen und Experimenten zu beantworten.
    Zu beachten ist allerdings, dass man die Kinder nicht mit zu schweren Experimenten und Aufgaben überrollt, sondern langsam an das Experimentieren heranführt, indem man mit leichten Versuchen einsteigt, damit sich langsam eine Experimentierkompetenz, mit der die SuS Hypothesen bilden können, aber auch wissen, wie man Experimente plant, organisiert und durchführt, ausbilden kann.
    Durch Experimentieren und Beobachten lernen SuS Phänomene von lebendigen Organismen zu hinterfragen und dadurch schrittweise an Erkenntnisse gelangen.
    Dass ein kompetenzorientierter Biologieunterricht handlungsorientiert ist, ist wohl das stärkste Argument für Tierexperimente im Unterricht. Es ist aber wichtig, wie ihr bereits herausgearbeitet habt, dass vorab Regeln mit den Kindern besprochen werden, die den Umgang sowohl mit lebenden, als auch mit toten Tieren besagen.
    Versuche oder Experimente, die beispielweise die Sinne eines Regenwurms oder einer Schnecke veranschaulichen sollten, sind meines Erachtens nach bedenkenlos. Ein Experiment mit einem Säugetier, indem eine Verhaltensweise unter bestimmten, für den Unterricht angemessenen Bedingungen, beobachtet wird, erachte ich ebenfalls als unbedenklich. Man sollte als Lehrperson aber wissen, wo die Grenzen bei Tierversuchen liegen. Das Tierwohl darf unter keinen Umständen gefährdet werden, weshalb eine gute Vorbereitung, aber auch eine gründliche Beaufsichtigung der Klasse während des Experiments Voraussetzung dafür sind. Dadurch wird ein besserer Zugang zu biologischen Phänomenen erreicht, als nur durch Medien- oder Modelleinsätze.
    Viele Grüße
    Alena


    Quellen:
    Labudde, Peter (Hg.) (2013): Fachdidaktik Naturwissenschaft. 1.-9. Schuljahr. Wien: UTB Verlag
    http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BIO/PK/01

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  29. Liebes Bloggerteam,

    Danke für euren interessanten und informativen Blogbeitrag. Eure Einleitung ist euch sehr gut gelungen. Besonders gut und interessant fand ich die Umfrage mit den Schülern und den Lehrkräften. Über die Ergebnisse war ich nicht überrascht, denn es war mir bekannt, dass zu wenig Experimente im Unterricht stattfinden. 88% der 6. und 9. Klässler haben noch nie experimentiert, das ist traurig. Als Schülerin war ich auch enttäuscht, dass wir im Biologieunterricht selten Experimente durchgeführt haben.
    In der 8.Klasse durften wir selber ein Schweineauge präparieren und ich kann mich erinnern, dass alle Schüler sehr begeistert waren. Daher finde ich, dass Tierexperimente in den Unterricht gehören. Man sieht, dass es in der Realität anders ist als auf den Bildern. Die Schüler werden hier selber aktiv und lernen das eigenständige Handeln und Umdenken. Aber auch Kompetenzen wie Fachwissen und Kommunikation werden gefordert. Dennoch sollte man bei solchen Tierexperimenten darauf achten, dem Tier nicht zu schaden. Vor allem im Hinblick auf die Schüler ist es nicht einfach, da viele Angst vor Tieren haben. Ein weiteres Problem ist, dass viele Schüler das Gefühl des Ekels überwinden müssen.
    Auch aus der Sicht der Lehrkräfte ist der Aufwand sehr hoch. Wenn man Tierexperimente im Unterricht durchführen möchte, so sollte man als Lehrkraft darauf achten, dass eine artgemäße Haltung der Tiere vorliegt: Klima, Licht etc. Auch in den Ferien und Wochenenden muss die Fütterung und Pflege sichergestellt werden.
    Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Aufwand zwar hoch ist aber dennoch viele Vorteile mit in den Unterricht einbringt.
    Danke nochmals für euren interessanten Beitrag.

    Liebe Grüße
    Gülnaz

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  30. Hallo liebes Bloggerteam,
    vielen Dank für Euren sehr informativen Blockeintrag zum Thema „Tierexperimente im Unterricht – Sinnvoll oder Tierquälerei?“. Mich hat Euer Eintrag direkt sehr angesprochen, da ich im ISP das Thema „Schnecke“ mit meiner jahrgangsübergreifenden Klasse 1-2 SBBZ Lernen behandelt habe. Besonderes Highlight war für die Schüler unter anderem ein Terrarium mit Weinbergschnecken, welches für zwei Wochen im Klassenzimmer stand. Als ich ein halbes Jahr später zu Besuch war, erzählten sie mir immer noch sehr begeistert von den Schnecken und erinnerten sich auch noch an die verschiedenen Versuche. Das hat mir gezeigt, dass es durchaus sinnvoll ist Tierversuche im Unterricht durchzuführen. Allerdings kommt es auch auf die Umsetzung an. Zu Beginn der Einheit haben wir die Kinder gefragt, was sie für wichtig im Umgang mit den Schnecken erachten und haben anschließend mit ihnen Regeln dazu aufgestellt. Am Ende der Einheit konnten wir Lehrkräfte ein ins positive veränderte Verhalten und Bewusstsein der Schüler gegenüber Tieren feststellen.
    Meiner Meinung nach eignet sich allerdings nicht jedes Tier dazu im Klassenzimmer gehalten zu werden. Es sollten Tiere sein, die keine intensive Pflege benötigen wie z.B. Kaninchen. Das Tier sollte auch über das Wochenende im Klassenzimmer bleiben können, da sonst der Aufwand zu groß wird. Tiere, wie z.B. die Weinbergschnecke oder Asseln können ohne Probleme für einen Zeitraum im Klassenzimmer gehalten werden.
    Viele Grüße
    Annika

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