Dienstag, 15. Juni 2021

Kompetenzbegriff für Schlauis

Lässt sich der Kompetenzbegriff auf die Sonderpädagogik G übertragen? 

„Alltagskompetenz“, „Schlüsselkompetenz“, „Sachkompetenz“, „Kompetenzorientierter Unterricht“ – da blickt doch keiner mehr durch!

Anhand der vier fiktiven Schüler Anna, Tom, Max und Mara lernen Sie in diesem Buch die unterschiedlichen Kompetenzbegriffe kennen, wenden diese auf die Sekundarstufe I und den Biologieunterricht an und widmen sich der spannenden Frage, ob der Kompetenzbegriff auf die Sonderpädagogik des Förderschwerpunkts Geistige Entwicklung übertragen werden kann. Dabei ist es egal, ob Sie im ersten oder sechsten Semester stecken und ob Sie bereits Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung haben oder nicht. 
 


Nachdem Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie mit dem Kompetenzbegriff besser umgehen können!

Sie finden das Buch hier oder unter folgendem Link: https://drive.google.com/file/d/1CZXR00jvFMiKuFvDzOMZosHZldGCcb_t/view?usp=sharing

Wir freuen uns über Fragen, Rückmeldungen und Kritik und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen,

die Autorinnen Svea Bundschuh und Johanna Lutze




15 Kommentare:

  1. Liebe Svea und liebe Johanna,

    ich finde euren Blog-Beitrag super!!!
    Er ist sehr ansprechend gestaltet. Das Format „…für Schlauis“ und den Beitrag als Buch zu gestalten, finde ich eine kreative Alternative zu einem „Standard-Beitrag“.

    Ihr habt das Buch sehr strukturiert, verständlich und abwechslungsreich aufgebaut. Zu Beginn jeden Kapitels habt ihr klar vorgegeben, was einem in diesem erwartet und das finde ich immer sehr angenehm.

    Ich habe durch euren Beitrag den Begriff „Lernchancen“ neu gelernt und einen Einblick in den Bereich geistige Entwicklung bekommen. Außerdem habt ihr mich mit der Frage bezüglich einer Benotung an einem SBBZ G wirklich zum Nachdenken angeregt. Bisher kenne ich von Waldorfschulen das Konzept „keine Noten“, aber ich finde es interessant darüber nachzudenken im Zusammenhang mit diversen Schulformen. Wie bei so vielem gibt es auch hier immer Vor- UND Nachteile.

    Das wichtigste zum Schluss: Ich habe durch euer Buch einen besseren Durchblick durch das „Kompetenz-Chaos“ bekommen und das war ja schließlich euer Ziel ;)

    Liebe Grüße
    Anne

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  2. Hallo Zusammen,
    ich fand euren Blogbeitrag wirklich sehr informativ. Die direkte Gegenüberstellung der Verwendung des Kompetenzbegriffs und der Benotungsgrundlage in der Realschule und in der Sonderpädagogik zeigt sehr gut die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede auf. Ich denke, es wäre für alle Schularten sinnvoll von einer reinen kompetenzbasierten Beurteilung ein bisschen hin zur Beurteilung in Abhängigkeit von „Lernchancen“ zu wechseln. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass bei vielen SuS die Motivation steigen würde, wenn sie erreichbare Ziele hätten, so eine Art A-Note und B-Note, wobei die A-Note der sozialen Bezugsnorm, der Fachkompetenz entspricht und die B-Note der individuellen Bezugsnorm und somit der Lernchance. Um so etwas zu realisieren müsste es natürlich kleinere Klassen geben.
    Liebe Grüße
    Sabine

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  3. Liebe Johanna und liebe Svea,

    ich finde ihr habt den Blockbeitrag super interessant und informativ gestaltet. Durch die genaue Erklärung der Kompetenzbereiche und der verschiedenen Lernchancen, konnte man schnell und einfach einen gesamt -Überblick über das Thema bekommen. Es wurde sehr interessant erklärt und ich hatte Spaß am Lesen. Durch das Beispiel mit den Kindern Max, Anna, Mara und Tom konnte man sich in die Situation hineinversetzen und war Teil des Ganzen. Auch das von euch gewählte Unterrichtsthema finde ich sehr gut durchdacht, da es sich besonders für den Unterricht im Bereich der Sonderpädagogik G, gut einbeziehen lässt. Dass ihr erst auf das Unterrichtsthema im Allgemeinen und anschließend auf die Unterrichtsmethode in den unterschiedlichen Klassenstufen eingegangen seid, finde ich sehr gelungen. So konnte man sich zuerst einen Überblick über das Thema verschaffen, bevor man sich mit den Möglichen verschiedener Lernstrategien und einem passenden Lernmaterial befasst. Zur Leistungsbewertung in der Sekundarstufe im Vergleich zur Sonderpädagogik im Bereich G, finde ich eure Argumente sehr spannend. Ich persönlich finde, dass in der Sonderpädagogik keine Noten vergeben werden sollten, da es zwar bei fitten Schülern zu einer eventuellen Lernmotivation führen kann, bei leistungsschwachen hingegen es eher überfordernd oder gar nicht verstanden wird. Auch lassen sich die Noten nicht so einfach wie in der Sekundarstufe vergeben, da in G- Klassen von Sonderschulen keine Klassenarbeiten oder derartiges geschrieben werden.

    Liebe Grüße,
    Nathalie

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  4. Alicia Hermann7. Juli 2021 um 03:21

    Liebe Svea und Johanna,

    ich finde euren Blogbeitrag sehr gut gelungen! Er ist interessant und informativ gestaltet. Es hat richtig Spaß gemacht ihn zu lesen und sich Gedanken zu machen. Das Format "...für Dummis" war mir zuvor nicht bekannt aber ich finde gut, dass ihr dieses Format gewählt habt, denn dadurch hebt sich euer Blogbeitrag von anderen Standard-Blogbeiträgen ab. Das Format bringt sozusagen einen frischen Wind hinein. Dadurch dass ihr die fiktiven Schüler eingesetzt habt, konnte man sich sehr gut in die Situationen hineinversetzten und sich das Thema besser erschließen. Ich finde euren Blogbeitrag klar strukturiert und verständlich aufgebaut. Wie auch Anne in ihrem Kommentar vermerkt hat, finde ich es auch sehr übersichtlich, dass ihr zu Beginn jedes Kapitels kurz erläutert habt um was es sich handelt und was mich als Leser erwartet. Auch ich empfand dies als sehr angenehm.
    Was ich persönlich aus sehr ansprechend fand, waren die Fragen die ihr an die Leser gestellt habt. Dadurch konnte man sich eigene Gedanken machen und ich kann euch sagen sie haben auch wirklich zum Nachdenken angeregt.
    Durch die kurze Einführung zum Thema Kompetenzen und Kompetenzbegriff wurde mein bisheriges Wissen nochmals aufgefrischt und ich konnte einen schnellen und einfachen Überblick erhalten.
    Ich studiere ebenfalls Sonderpädagogik mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und war deshalb persönlich sehr dazu angeregt euren Blogbeitrag zu lesen. Ich konnte viele neue Erkenntnisse gewinnen welche mich in der Arbeit im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung weiterbringen können.
    Die Gegenüberstellung der Kompetenzen in der Sekundarstufe 1 mit Kompetenzen in der Sonderpädagogik G am Beispiel des Biologieunterrichts fand ich sehr interessant, da ich mich zuvor noch nicht mit den Kompetenzen in der Sekundarstufe 1 auseinandergesetzt habe und ich nicht gewusst habe, dass es einige Überschneidungen im Bildungsplan gibt. Die Überschneidungen haben mich überrascht. Jedoch finde ich es gut, dass es diese Überschneidungen gibt, denn auch Kinder mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung haben ebenso das Recht gleiche Erkenntnisse beziehungsweise gleiches Wissen vermittelt zu bekommen wie andere Schüler (hier Sekundarstufe 1), natürlich auf einem anderen und individuellem Lernniveau.
    Der Begriff "Lernchancen" konnte ich mittels eurem Blogbeitrag neu lernen. Ich finde das gewählte Beispiel zu einer möglichen Unterrichtsstunde gut durchdacht, denn es eignet sich für den Unterricht im Bereich der Sonderpädagogik G. Jeder der fiktiven Schüler konnte entsprechend seinem Aneignungsniveau sich mit dem Inhalt auseinandersetzen.
    Zu der von euch gestellten Frage, ob eine Benotung am SBBZ erfolgen soll, habe ich mir lange Gedanken gemacht. Ich bin letztendlich zu der Ansicht gekommen, dass in der Sonderpädagogik keine Noten vergeben werden sollten. Wenn man die Leistung der Schülerinnen und Schüler anhand von Klassenarbeiten messen wollen würde, müsste wahrscheinlich fast jede Klassenarbeit auf ein anderes Lernniveau ausgelegt sein. Ebenso könnte es bei Leistungsschwächeren dadurch zu einer Überforderung führen und/ oder zu einem Motivationsverlust. Ich persönlich finde einen Förderplan im Bereich Sonderpädagogik G zur Überprüfung der bereits erreichten Ziele sinnvoller, wie den Leistungsnachweis beispielsweise durch eine Klassenarbeit. Somit können individuelle Lernziele erreicht und gefördert werden. Natürlich gibt es immer Vor- und Nachteile vielleicht hat jemand noch eine andere Ansicht bezüglich des Leistungsnachweises an SBBZs, dies würde ich auch sehr interessant finden.
    Auf alle Fälle wollte ich nochmals zum Schluss betonen, dass mit der Blogbeitrag echt gut gefallen hat.

    Liebe Grüße,
    Alicia

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  5. Hallo ihr Beiden,

    es ist wirklich eine kreative Idee den Blogbeitrag als Buch zu gestalten. Es ist sehr übersichtlich strukturiert, mit genug Absätzen und wichtigen Wörtern fett markiert. Dadurch lässt sich der Beitrag bzw. das Buch sehr flüssig und angenehm lesen. Auch finde ich es sehr gut, wie ihr die Informations- und Anregungskästen gestaltet habt und dabei noch Gebärden eingeführt und benutzt habt.

    Auch den Begriff der Lernchancen habt ihr für mich in ein ganz neues Licht gerückt und mir wurde wieder bewusst wie individuell man den Unterricht in den SBBZs an die Schüler anpassen kann und vor allem sollte, damit Lernziele erreicht werden können. Auch der Teil zur Benotung an SBBZs (mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) hat mich zum Nachdenken gebracht, wie das System ohne Noten wohl auf anderen Schulen umgesetzt werden könnte und wie es vielleicht manchen Schülern helfen würde durch die Schulzeit zu kommen ohne ständigen Notendruck zu haben.

    Alles in allem finde ich euren Blogbeitrag sehr gelungen und habe nun einen besseren Überblick über das Chaos des Kompetenzbegriffs gewonnen.

    Liebe Grüße
    Yolanda

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  6. Hallo ihr beiden,

    ich finde euren Blog-Beitrag sehr kreativ gestaltet. Gerade die Anordnung im "Buchformat" finde ich sehr originell und hat den Leser auch zum Weiterlesen motiviert. Er war aber nicht nur sehr gut gestaltet, sondern auch sehr gut strukturiert und informativ. Durch das Markieren der wichtigsten Begriffe und Fazit habt ihr es dem Leser möglich gemacht, diese auch zu erkennen. Ich finde es sehr gut, dass ihr zu Beginn nochmals die eigentlichen Definitionen erläutert habt und am Schluss eines jeden Kapitels ein Fazit verfasst habt. So hatte man einen sehr guten Überblick. Die imaginären Schüler haben meiner Meinung nach auch sehr zum Verständnis beigetragen!
    Für mich interessant waren jedoch, die Vergleiche zur Sonderpädagogik. Diese haben mich im Zusammenhang mit der Benotung stark zum Nachdenken gebracht.

    Durch euren Blog-Beitrag habe ich nun einen besseren Überblick im Hinblick auf den Bereich der Kompetenzen und euer "Buch" hat Ordnung in das zuvor genannte Chaos gebracht. Wie er auch versprochen hat!

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  7. Liebe Johanna, liebe Svea,

    danke für euren Beitrag! Wie bereits mehrfach erwähnt gebt ihr einen informativen, übersichtlichen und klar strukturierten Einblick in den Kompetenzbegriff. Schön ist, dass ihr die Inhalte mit Bilder sowie konkreten Beispielen verdeutlicht und Anregungen für die praktische Umsetzungen aufzeigt.
    Zu eurer Frage, ob Schüler und Schülerinnen am SBBZ geistige Entwicklung eine benotete Leistungsbeurteilung erhalten sollen, habe ich mir ausführlich Gedanken gemacht. Nicht zuletzt, weil ich selbst Lehramt Sonderpädagogik mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung studiere. Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine Leistungsbeurteilung mit Ziffernnoten aufgrund der Heterogenität der Schülerschaft am SBBZ und der damit einhergehenden erschwerten Operationalisierung einiger Kompetenzbereiche kaum zu bewerkstelligen wäre. Insbesondere bei Schülern und Schülerinnen mit einer Mehrfachschwerstbehinderung sehe ich hier große Schwierigkeiten. Es ist für mich daher unabdingbar, dass die Schüler und Schülerinnen am SBBZ geistige Entwicklung eine Leistungsbeurteilung in Form eines individuellen Lernberichts erhalten.
    Allerdings habe ich mich im Umkehrschluss gefragt, ob davon ausgegangen werden kann, dass die Schüler*innen an einer Realschule alle das gleiche Leistungsniveau zeigen, auch innerhalb der einzelnen Niveaustufen, und bin zu dem Schluss gekommen, dass auch diese Schülerschaft ein gewisses Maß an Heterogenität aufweist. In der logischen Konsequenz müsste also auch der Leistungsbeurteilung dieser Schüler*innen die Individualnorm zugrunde gelegt werden. Meiner Meinung nach ist es grundsätzlich unmöglich, in einer Ziffernnote die Bandbreite und Varianz eines Schülers oder einer Schülerin wiederzugeben. Zudem spiegeln Noten immer nur kurzfristige Lerneffekte wieder. Sie zeigen weder, welche Fortschritte ein Schüler/eine Schülerin gemacht hat, noch welche Kompetenzen er/sie hat.
    Ein „Nachteil“ individueller Lernberichte ist natürlich der zusätzliche Zeitaufwand für die Lehrkräfte, insbesondre in Klassen mit großer Schüler*innenanzahl. Zudem ist der weitere Bildungsweg zum aktuellen Zeitpunkt auf Ziffernnoten ausgelegt. Bis das Schulsystem dahingehend reformiert wird, wären Notenzeugnisse mit zusätzlichem Kommentarbogen an der Sekundarstufe I meines Erachtens eine denkbare Zwischenlösung. Was meint ihr?
    Ausgehend von diesen Überlegungen denke ich auch, dass es sinnvoll wäre, den Lernchancen-Begriff aus der Sonderpädagogik G auf die Sekundarstufe I zu übertragen und jeweils die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler*innen in Bezug auf den Bildungsinhalt zu analysieren, diese in der Ergebnissicherung zu reflektieren und ggf. neu anzupassen.

    Liebe Grüße
    Tamara

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  8. Hallo alle zusammen,
    vielen Dank für das positive Feedback und die Überlegungen zu unseren Fragen. Bisher wurde sich vor allem zur Benotungsthematik geäußert. Dabei wurde sich aufgrund folgender Argumente gegen eine Benotung an SBBZ G Schulen positioniert:
    • Klassenarbeiten müssten alle auf ein anderes Lernniveau ausgelegt sein (viel Aufwand)
    • erschwerte Operationalisierung
    • Benotung könnte leistungsschwache Schüler überfordern, zu einem Motivationsverlust führen, setzt unter Druck
    • Ziffernnote spiegeln nur kurzfristige Lerneffekte wider, zeigen nicht, welche Fortschritte ein Schüler gemacht hat
    Zudem ist eine spannende Diskussion zur umgekehrten Fragestellung entstanden: Sollte die Benotung auch an Regelschulen abgeschafft werden?
    Hier wurde argumentiert, dass die Schülerschaft auch an Regelschulen heterogen ist, weshalb auch hier individuelle Berichte formuliert werden sollten.
    Dazu weitere Impulsfragen: Stimmen Sie den bisherigen Argumenten zu? Uns würde die Meinung eines Regelschullehramtsstudent interessieren: Könnten Sie sich vorstellen, in Zukunft vermehrt Lernbericht zu formulieren? Wie erging es Ihnen selbst zu Schulzeiten mit Noten? War jemand auf der Waldorfschule und kann dazu seine Erfahrungen teilen? Sollten die Noten vielleicht nur in bestimmten Fächern abgeschafft werden (würde die Biologie zu diesen Fächern zählen?)
    Vielen Dank und viel Spaß beim weiteren Kommentieren
    Johanna Lutze

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  9. Liebes Bloggerteam,

    euer Beitrag hat mir sehr gut gefallen! Er war unglaublich informativ und ich habe einiges dazu gelernt.
    Hier möchte ich kurz auf die Frage eingehen, was für mich für und was gegen eine Benotung der Schülerleistungen an SBBZs G spricht.
    Wie ihr auch schon erwähnt habt, kann ich mir gut vorstellen, dass ein fehlender Leistungsdruck eventuell zu mehr Spaß am Lernen und am Unterricht führ. Dabei kann ein gewisser Druck natürlich auch motivierend und anspornend sein.
    Ohne eine Benotung der Leistungen wird aber wiederum ein Konkurrenzdenken vermieden, was sich vielleicht an SBBZs durch die kleineren Klassen besonders auswirken und einzelne Schüler:innen demotivieren würde.
    Sehr spannend fand ich auch den Abschnitt eures Blogs über die Leistungsfeststellung der SBBZs G durch reine Beobachtung der Mitarbeit am Unterricht. Ich halte dieses Konzept für sinnvoll, da wie ihr auch beschrieben habt ein direkter Vergleich mithilfe von Klausuren zwischen den Schüler:innen mit unterschiedlichem Förderbedarf nur sehr schwer möglich ist.
    Mir kam der Gedanke, dass man vielleicht auch nur einzelne Fächer benoten könnte, in denen ein Vergleichen der Leistungen gut möglich oder sehr wichtig ist.
    Was haltet ihr davon?

    Viele Grüße
    Malena

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    1. Liebe Malena,

      ich habe mich mit deiner Frage, ob man nur einzelne Fächer benoten sollte, beschäftigt. Bei dieser Frage bin ich etwas zwiegespalten.
      Zuerst habe ich mir die Frage gestellt, welche Fächer benotet werden sollten? Nur die Themenfelder Mathematik und Sprache – Deutsch, oder auch Selbstständige Lebensführung oder Natur, Umwelt, Technik?

      Für das Benoten und die Leistungsrückmeldung im SBBZ G spricht, dass dadurch der Anschluss an nachschulische Möglichkeiten in der Arbeitswelt erleichtert wird. Außerdem entspricht die Beurteilung einer Würdigung der Leistung und kann dadurch zu Motivation und Leistungsfreude führen, weil die Schüler/innen eine realistische Selbsteinschätzung entwickeln können.
      Jedoch wurden in den Kommentaren viele Argumente, gegen eine Benotung am SBBZ G formuliert, zum Beispiel, dass die Benotung die Schüler/innen unter Druck setzt oder dass die Ziffernnote nur kurzfristige Lerneffekte widerspiegeln und nicht zeigen, welche Fortschritte ein Schüler/in gemacht hat.

      Ich bezweifle, dass eine Benotung von einzelnen Fächern eine nachschulische Möglichkeit in der Arbeitswelt erleichtert, weil dieses Zeugnis dann nicht mit den anderen Zeugnissen aus Regelschulen zu vergleichen ist. Jedoch könnte dadurch die Anerkennung der Schüler/innen teilweise gestärkt werden.
      Insgesamt bin ich eher gegen die Benotung in einzelnen Fächern.

      Oder wie seht ihr das? Welche Meinung, habt ihr zu der Frage, dass man vielleicht auch nur einzelne Fächer benoten könnte, in denen ein Vergleichen der Leistungen gut möglich oder sehr wichtig ist?

      Liebe Grüße
      Svea Bundschuh

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  10. Nadine Böttcher22. Juli 2021 um 04:28

    Liebe Svea und Johanna,
    Ihr habt euch mit eurem Beitrag so viel Mühe gegeben! Und was soll ich sagen: Die Arbeit hat sich gelohnt. Das ihr das Format des Buches gewählt habt, ist nicht nur sehr originell, sondern steigert zudem die Interesse am Lesen. Euer Blog enthält einen inhaltlich hochwertigen Beitrag, ein kreativ ausgestaltetes Design sowie zahlreiche kognitive Anregungen. Vor allem der Vergleich von Sekundarstufe und Sonderpädagogik helfen bei der Orientierung innerhalb des Themas. Im Folgenden möchte ich auf ein paar Fragen und Ausschnitte eures Beitrags eingehen:
    Was sollen Kinder mit Behinderung lernen? Welche Kompetenzen sind besonders wichtig?
    Ich denke, dass bei Kindern mit kognitiver Beeinträchtigung kein Unterschied bezüglich der Kompetenzen gemacht werden soll. Alle Kompetenzen die für die Schüler*innen des Gymnasium, der Realschule etc. wichtig sind, sind auch für Kinder mit kognitiver Beeinträchtigung wichtig! Auch sie können Kompetenzen des Inhalts, der Methode und der Orientierung sowie der Reflexion erlernen. Gerade für die Inklusion ist es wichtig, dass hier kein Unterschied gemacht wird. Zwar muss der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe an den jeweiligen Schüler und der jeweiligen Schüler*in angepasst werden, trotzdem denke ich, dass alle Kompetenzen auch von kognitiv beeinträchtigten Schüler*innen bewältigt werden können, auch wenn man der Output nicht direkt überprüft wird.
    Die individualisierte Lernchancen in der Sonderpädagogik ist meines Erachtens sehr bedeutend, da sich die schwere der kognitiven Beeinträchtigung sehr stark unterscheidet. Jeder Schüler und jede Schülerin sollte die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten voll ausschöpfen zu können
    Die Thematik der Notengebung ist nicht nur in der Sonderpädagogik, sondern auch in der Sekundarstufe 1 und 2 kontrovers zu betrachten. Noten können nur eine Momentaufnahme darstellen und gegeben nicht wirklich die Kompetenz des Schülers und der Schülerin wieder. Dennoch wird für die berufliche Weiterbildung ein Zeugnis erfordert. Wahrscheinlich würde es eher zur Integration der kognitiv Beeinträchtigten kommen, wenn diese ein Zeugnis mit Noten vorweisen könnten.
    Durch euren Vortrag wurde mir eine Sache bewusst. Wieso können wir das Konzept der Sonderpädagogik nicht auch auf die Sekundarstufe 1 und 2 übertragen? Wieso müssen die Schüler*innen dort unabhängig von ihren individuellen Können die gleichen Lösungen finden? Wir haben zu wenig Lehrer*innen, um einen Lernbericht und Förderplan für jeden Schüler und jede Schüler*in aufzustellen, aber das wäre meines Erachtens angebracht. Die Schüler*innen würden dann individuell gefördert werden.
    Einzige Kritik: Achtet auf eure Formulierung. Der Begriff der ,geistigen Behinderung‘ wird eben nicht den individuellen Fähigkeiten der kognitiv-intellektuell Beeinträchtigten gerecht.
    Zusammenfassend lässt sich sagen:
    - Euer Beitrag ist mit viel Mühe, Fleiß und Arbeit entstanden.
    - Die vielen Grafiken und Beispiele erleichtern das Verständnis.
    - Die Zielsetzung jedes Kapitels wird klar formuliert.
    - Der Aufbau ist schlüssig.
    - Der rote Faden zieht sich durch den ganzen Beitrag.
    - Die Bedeutung und Umsetzung von Kompetenzen im Unterricht werden gewinnbringend erklärt.
    - Ein spannender Einblick in die Sonderpädagogik wird geleistet.
    - Ein sehr hochwertiger und spannender Beitrag: Klasse!

    Liebe Grüße,
    Nadine Böttcher

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    1. Liebe Nadine,
      Danke für deinen Beitrag! Grundsätzlich befürworte ich den Gedanken, dass alle Kinder alles lernen dürfen. Ich stelle mir aber immer wieder die Frage, wie dies praktisch aussieht. In einer Regelklasse zum Thema Fotosynthese würde man z.B. die chemische Formel oder den Aufbau der Chloroplasten bearbeiten. Ist es das, was auch ein Schüler mit schwerer geistiger Behinderung lernen soll? Wie könnte die Stunde für ihn gestaltet werden, sodass die Kompetenzen des Biologie-Unterrichts ohne äußere Trennung (würde dem Inklusionsgedanken widersprechen) angesprochen werden?
      Vielen Dank auch für deinen Hinweis zum Terminus „Geistige Behinderung“. Alternativen lauten „Intelligenzminderung“ oder „Lernschwierigkeiten“. Im ICD-11 wird der Begriff „Intellectual Development Disorder“ eingeführt werden. Möglicherweise setzt sich dann die Übersetzung „Intellektuelle Entwicklungsstörung“ durch. (vgl. Neuhäuser et al., 2013, Geistige Behinderung, S.17) Wir haben den Ausdruck „Geistige Behinderung“ gewählt, da dieser in der aktuellen deutschsprachigen Fachliteratur verwendet wird, in der Alltagssprache gebräuchlich und für Leser leichter zuzuordnen ist. Uns ist wichtig, dass der Behinderungsbegriff dabei grundsätzlich hintenangestellt wird, da er nur ein sekundäres Merkmal darstellt (Menschen MIT geistiger Behinderung). Wir sind uns der Thematik bewusst und stellen klar, dass wir durch die Verwendung des Begriffs niemanden diskriminieren möchten.
      Liebe Grüße, Johanna Lutze

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  11. Hallo alle zusammen,

    vielen Dank für das positive Feedback, aber auch für die konstruktive Kritik.
    Es wurde sich weiter zur Thematik der Benotung an SBBZ`s geäußert. Diese hat Johanna in ihrem Kommentar bereits zusammengefasst. Über weitere Meinungen und Argumente dafür oder dagegen würden wir uns freuen.
    Außerdem wurde aufgeführt, dass die Leistungsfeststellung meist durch reine Beobachtung der Mitarbeit am Unterricht sattfindet.
    Fallen euch weitere Ideen für eine Leistungsfeststellung in der Sonderpädagogik G ein? Habt ihr bereits von der Portfolioarbeit gehört? Was haltet ihr davon?
    Hier findet ihr ein paar interessante Berichte und Informationen dazu:
    http://www.portfolio.laborschule.de/downloads/Biermann%20_Wie%20kommt%20Neues%20in%20die%20(Labor-)Schule%20-%20Potfolio-1.pdf (28.07.2021)
    http://www.transfer-21-hh.de/downloads/LI_HH_Individualisierter_Unterricht.pdf (28.07.2021)

    Zudem wurde sich mit der Frage befasst was sollen Kinder mit Behinderung lernen?
    Dabei ist die bis jetzt vertretene Meinung, dass für Schüler/innen mit kognitiver Beeinträchtigung die gleichen Kompetenzen wichtig sind, wie für Schüler/innen an einer Regelschule. Sieht ihr das genauso? Oder hat dazu jemand eine andere Meinung? Vielleicht, dass bei Schüler/innen an einem SBBZ G manche Kompetenzen bzw. Lernchancen stärker gefördert werden sollten als an einer Regelschule?

    Vielen Dank und viel Spaß beim weiteren Lesen und Kommentieren ��
    Svea Bundschuh

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  12. Hallo ihr zwei,

    ich finde euren Blog-Beitrag wirklich sehr gelungen. Formal überzeugt er aufgrund der übersichtlichen Struktur des Vergleiches von SEK I und SBBZ GENT. Inhaltlich gefällt mir daran sehr gut, dass man vor allem als Leser*in ohne Vorerfahrungen im Bereich der SBBZ GENT einen sehr umfassenden Einblick in den Bildungsplan und dien Unterrichtsstruktur bekommt. Wichtige Fakten sind gekennzeichnet und heben sich vom Text ab. Das Verhältnis zwischen Schrift und Abbildungen ist angemessen. Ihr habt alles am Beispiel von unterschiedlichen Schüler*innen erklärt, was mir sehr gut gefallen hat. Dadurch bekommt die Theorie den nötigen Praxisbezug und Veranschaulichung. Durch diese Realitätsnähe wird neben Veranschaulichung auch das Interesse beibehalten, da man eine (fiktive) Klasse im Unterricht verfolgen kann.
    Die Idee Gebärden auch in Texte einfließen zulassen, die von Menschen ohne Behinderung gelesen werden, finde ich ziemlich cool. So verschwimmen die Grenzen der Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Das könnte helfen Barrieren abzubauen und Menschen mit Behinderung auch in der Gesellschaft eine bessere Teilhabe zu ermöglichen.

    Alles in allem bietet der Blog-Beitrag sowohl für Leser*innen mit und ohne Erfahrungen im Bereich Sonderpädagogik neue Einblicke und Anregungen. Vielen Dank dafür!

    Liebe Grüße
    Elisabeth

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