Mittwoch, 6. Juli 2016



Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

unser Blogeintrag beschäftigt sich ergänzend zur Vorlesung vom 23. Mai 2016 zum Thema „Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gehalten von Prof. Dr. Armin Lude.


Erstellt von Julia Michel, Sarah Kirschnick, Laura Reuhs und Viktoria Pesch

















13 Kommentare:

  1. Liebe Kommilitoninnen,

    vielen Dank für euren ausführlichen Beitrag zum Thema „Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Er ist ausführlich und sehr informativ.

    Ich würde gerne der Frage nachgehen, welche weiteren Umsetzungen von BNE es im Unterricht gibt. Dabei würde ich auf das Thema Schokolade (Nr.6) näher eingehen.

    Macht Schokolade glücklich? Diesem Thema gingen die SuS der Marburger Theodor-Heuss-Schule, aus der Klassenstufe 6 mit dem Jugendwaldheim Roßberg, nach. Sie erarbeiteten gemeinsam „globale, soziale und ökologische Zusammenhänge ihres Konsumverhaltens.“[1]

    Die Zielgruppe ist in diesem Fall die Klassenstufe 6 und ausgelegt für ein Alter von 11-13 Jahren. Die Durchführung der Einheit „Schokolade“ ist fächerübergreifend. Der Konsum von Schokolade nimmt einen besonderen Stellenwert zu Ostern und Weihnachten ein, deswegen eignen sich diese Zeiten am besten. Die wenigsten SuS können jedoch sagen, was Schokolade ist, oder wie und aus was diese hergestellt wird. „Das Projekt spricht besonders die ethische Forderung nach Gerechtigkeit, die Armutsbekämpfung und die Veränderung der Konsumgewohnheiten als einige der Dimensionen der Agenda 21 an.“ [2] Folgende Fächer können zum Thema Bezug nehmen: Biologie, Sport, Mathe, Deutsch, Kunst, Geschichte, Geographie, Gesellschaftslehre und Sozialkunde. Im Fach Biologie können Themen, wie Ernährung und Monokulturen / Plantagenanbau bearbeitet werden.

    Das Projekt wurde durch Stationsarbeit im Jugendwaldheim, einer Projektwoche im Unterricht und einem Besuch im Schokoladenmuseum ausgeführt.

    Die SuS testeten im Jugendwaldheim den Geschmack von unterschiedlicher Schokolade, auch von Fairtrade Schokolade. Danach sammelten sie erste Informationen zum Thema Schokolade durch das Arbeiten an Stationen. Es gab Stationen zum künstlerisch-kreativen Bereich (z.B. Pralinenherstellung aus Knetmasse), zum Grundlagenwissen (z.B. die Kakaopflanze) und spielerische Stationen (z.B. Schätzspiele). In der Projektwoche wurde fächerübergreifend mit Thementagen gearbeitet. An Tag eins der „Infotag“, an Tag zwei der „eine Welt-Tag“, an Tag drei „Labortag“, an Tag vier „Werbung“ und an Tag fünf war „Kindertag und Verarbeitung von Schokolade.“

    Das Fazit fiel so aus: Die SuS hatten nicht nur Spaß, sondern haben auch jede Menge dazu gelernt. „Kaum ein Schüler wusste vorher, wie Schokolade hergestellt wird, geschweige denn, wo die Rohstoffe herkommen und wie die Lebensbedingungen auf einer Plantage sind. Besonders beeindruckt waren sie von der Tatsache, dass die Kinder einer Kakaoplantage, die die Kakaobohnen ernten, das Endprodukt Schokolade selten kennen.“ [3]

    Das Ziel dieses Projektes ist „eine längerfristige Verhaltensänderung bzgl. des Kaufes von fair gehandelten Produkten zu erreichen.“ [4] Des Weiteren sollen die SuS für solche Themen sensibilisiert werden und diese in Erinnerung behalten.

    Liebe Grüße
    Melanie Hauff

    Quelle:
    Heun, Matthias und Schmitt, Sibylla (2002): Schokolade – ein bitterer Nachgeschmack. BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
    URL: http://www.institutfutur.de/transfer-21/daten/materialien/Werkstattmaterialien/06.pdf

    [1,2] Schokolade – ein bitterer Nachgeschmack. BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. S.4

    [3, 4] Schokolade – ein bitterer Nachgeschmack. BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. S.13

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    1. Liebe Melanie,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut uns sehr, dass dich unser Thema interessiert hat und du dich zu einem weiteren Projekt Des Transfer 21 beschäftigt hast.
      Natürlich ist es für die Kinder in der heutigen Zeit wichtig zu wissen, dass Schokolade nicht einfach im Regal eines Supermarktes liegt, sondern auch zu wissen, wo „Schokolade“ herkommt und wie sie hergestellt wird.
      Dabei können vielzählige Faktoren für die SuS neu sein. Die globale Vernetzung, die bei der Herstellung von Schokolade entsteht, ist den SuS vorher nicht bewusst, wird durch das Projekt ersichtlich.
      Auch die Wertschätzung der Arbeit hinter der Schokolade spielt meiner Meinung nach eine große Rolle. So lernen die SuS, dass der günstige Preis einer billigen Schokolade mit den Arbeitsbedingungen der Arbeiter auf den Plantagen zusammenhängt. Es steht also in der Verantwortung des Käufers, welches Produkt er kauft und wen er damit unterstützt.
      Denn wenn die Arbeiter der Kakaoplantagen bei geringem Lohn nur wenig Geld und viele Pestizide zur Verfügung stehen, um möglichst viel Ertrag zu möglichst geringen Betriebskosten zu erhalten; bleibt die Natur und die Nachhaltigkeit, sowie die Gerechtigkeit oftmals auf der Strecke.
      Solche und viele weitere Problematiken treffen auf die SuS, die dann – wie bereits von dir erwähnt – die „globalen, sozialen und ökologische Zusammenhänge ihres Konsumverhaltens“ [1] nähergebracht bekommen.
      Da dies uns alle, aber auch zukünftige Generationen betrifft, ist es besonders wichtig den SuS Ihre Verantwortung gegenüber der Natur und sowohl heutiger, als auch zukünftiger Generationen aller Erdteile und die damit verbundene nötige Gerechtigkeit aller ans Herz zu legen.
      Meiner Meinung nach ist dies ein gelungenes BNE Projekt, da alle Kennzeichen einer BNE enthalten sind.

      Liebe Grüße,
      Viktoria Pesch

      [1] Schokolade ein bitterer Nachgeschmack. BLK – Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. S.4

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  2. Hallo ihr Vier,

    euer Beitrag hat mir gut gefallen. Er war sehr interessant zu lesen :-).

    Ich möchte mich zu der ersten Anregung äußern: Welche Faktoren können bei der Entwicklung eines nachhaltigen Verhaltens ein Rolle spielen?
    Meiner Meinung nach spielt die Einstellung der Familie eine große Rolle. Wenn die Familie zu Hause nachhaltig lebt, also Müll trennt etc., dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das Kind die Einstellung übernimmt.
    Ein weiterer wichtiger Faktor sind sicherlich auch die direkten Naturerfahrungen. Hat das Kind positive Erfahrungen in Bezug auf Natur erlebt, wird die Einstellung natürlich auch beeinflusst. Wenn man gute Erfahrungen mit der Natur gemacht hat, wird man sicherlich auch besser mit ihr umgehen. Hat man schlechte Erfahrungen gemacht, hat das sicherlich einen negativen Effekt auf die Entwicklung des nachhaltigen Verhaltens.
    Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Wissen, dass Kinder über die Natur haben. Beispielsweise sind gewisse Tierarten für den Menschen nutzlos oder eklig, übernehmen für unser Ökosystem aber eine wichtige Aufgabe. Mit dem Wissen über diese Tiere würde sich die Einstellung der Kinder zu den Tieren sicherlich zum positiven verändern.
    Ist sind also ganz unterschiedliche Faktoren, die Entwicklung von nachhaltigem Verhalten beeinflussen. Als Lehrer kann man zwar nicht auf die Einstellung der Familie einwirken. Allerdings kann man das Wissen und die Naturerfahrungen beeinflussen.

    Liebe Grüße
    Katharina

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    1. Liebe Katharina,

      in deinem Kommentar hast du weitere wichtige Faktoren zur Entwicklung eines nachhaltigen Verhaltens genannt.

      Wie du schon genannt hast, ist die Familie eine prägende Instanz für Kinder. Kinder orientieren sich im Laufe ihrer Entwicklung stets an Vorbildern. Aus diesem Grund hat die Familie auch im Hinblick auf nachhaltige Einstellungen eine große Vorbildfunktion.

      Auch die direkten Naturerfahrungen stehen in großem Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld. Eine wichtige Rolle hierbei spielt das Zutrauen und Ermutigen von Seiten des sozialen Umfelds. Kindern sollte es ermöglicht werden vielfältige Naturerfahrungen zu sammeln, dazu benötigen sie jedoch die Unterstützung und das Vertrauen der Eltern.

      Schlechte Erfahrungen und Misserfolg sind wichtige Komponenten eines Lernprozesses. Dieser Lernprozess muss jedoch nach einem Misserfolg fortgeführt werden und kann durch positive Erfahrungen und Erfolg "überstrahlt" werden. Auch hierbei kann die Familie als motivierender Faktor ins Spiel kommen.

      Das von dir angesprochene Wissen, kann meiner Meinung nach, vor allem auch Faszination bei Kindern auslösen und dadurch das Interesse an der Natur wecken. Am besten geschieht dies in Verbindung mit Naturerfahrungen.

      Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich ein ganzes Netzt aus förderlichen Faktoren, für die Entwicklung eines nachhaltigen Verhaltens, bildet, indem ein Faktor, den anderen beeinflusst.

      Liebe Grüße
      Laura Reuhs

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  4. Hallo,
    euer Blogbeitrag ist sehr spannend macht auf eines der prekärsten und dringendsten Themen unserer Zeit aufmerksam: Nachhaltigkeit.
    In meinem Kommentar möchte ich erweiternd an zwei Beispielen die direkte Umsetzung des Themas in der Schule aufzeigen.

    Erste Idee (Thema Müll):
    Die Schülerinnen und Schüler sammeln in einem abgegrenzten Gebiet Müll. Dabei wird an jeder Fundstelle eine Markierung angebracht (z.B. ein Hütchen o.ä.). Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler das entstandene Bild auswerten und mögliche Folgen der Umweltverschmutzung diskutieren. In einem weiteren Schritt kann mit dem gesammelten Müll die Mülltrennung und deren Funktionen behandelt und geübt werden.
    Eine weitere Möglichkeit ist das Anlegen eines Komposts auf dem Schulgelände.

    Zweite Idee (Thema Wasser/Strom sparen):
    Bevor man diskutiert, wie man am besten Strom und Wasser sparen kann, sollte den Schülerinnen und Schülern bewusst werden, an welchen Stellen im Schulhaus diese verbraucht werden. Anschließend können die Schülerinnen und Schüler durch Fotos oder selbst gestaltete Schilder an Waschbecken und Lichtschaltern auf die sparsame Nutzung von Wasser und Strom hinweisen.
    In kalten Monaten kann dieser Punkt durch das Thema "richtiges Lüften und heizen" ergänzt werden (zum Beispiel durch Erstellen eines Comics oder einer Fotostory).
    (Meiner Erfahrung nach fühlen sich die Schülerinnen und Schüler danach oft als Sparexperten und weisen Mitschüler und andere Lehrkräfte auf ein korrektes Verhalten hin.)

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es zahlreiche Beispiele zur praktischen Umsetzung des Themas in der Schule gibt. Wichtig dabei ist, dass das globale Thema Nachhaltigkeit für die Schülerinnen und Schüler greifbar gemacht wird. Dabei soll deutlich werden, dass jeder einzelne für die Umwelt verantwortlich ist und jeder noch so kleine Beitrag substanziell wichtig für das "große Ganze" ist. Wir als Lehrkräfte dienen als Vorbilder und sollten deshalb bewusst und nachhaltig mit unserer Umwelt umgehen. Zu fast allen Teilbereichen des Themenkomplexes Nachhaltigkeit und Umweltbildung gibt es direkten Bezug zur Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schüler und Ansätze die sich direkt im Alltag umsetzen lassen.

    Liebe Grüße
    Yannick






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    1. Hallo Yannick,

      vielen herzlichen Dank für deinen ideenreichen Kommentar. Du hast einige tolle Ideen zum Thema BNE gefunden.
      Deinen Beitrag zum Thema Müll fand ich großartig. Dies lässt sich hervorragend mit einer Klasse umsetzen und das spätere Bild mit den Hütchen wird die SuS bestimmt zum Nachdenken anregen.
      Leider lehnen viele Schulen das Projekt „Kompost“ ab, da es nachweislich Ratten anziehen soll und einige Schulen haben auch schon ohne Kompost ein Rattenproblem. Hier würde ein Obststückchen Abhilfe schaffen, welches manchen Schulen glücklicherweise zur Verfügung steht.

      Deine zweite Idee zum Thema Wasser und Strom finde ich auch sehr gut und hilfreich. Hier kam mir gleich das Thema „Expertengruppen“ in den Sinn. SuS bekommen unterschiedliche Themen zur Auswahl und müssen sich umfangreiches Wissen darüber aneignen, welches sie dann den anderen Mitschülern vermitteln. Doch auch Fragen von diesen müssen die Expertengruppen beantworten können. Das Gefühl ein Experte zu sein erfüllt viele SuS mit Stolz, welches dazu führen kann, dass SuS ein Thema ernster nehmen und auch im alltäglichen Leben anwenden.

      Grundlegend stimme ich dir zu, dass Lehrer/Innen als Vorbild für SuS dienen, darum sollten wir nicht nur in der Schule umweltbewusst handeln, sondern auch in unserem alltäglichen Leben. Denn SuS merken sehr schnell, ob ein Lehrer mit Überzeugung für etwas einsteht oder ein Thema unterrichtet, weil es im Lehrplan eben so steht.


      herzlichen Grüße
      Sarah Kirschnick

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  6. Hallo,
    euer Blogbeitrag zum Thema „Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist sehr gelungen.
    Es ist sehr wichtig das Thema Nachhaltigkeit im deutschen Bildungssystem zu verankern. So schreibt es auch die Agenda 21 vor, welche im Jahre 1992 in Rio verabschiedet worden ist.
    Eines der wichtigsten Themen finde ich, ist die Mülltrennung. Deutschland ist eines der wenigen Länder, welche eine so sorgsame und detaillierte Mülltrennung durchführen. Erstens die Unterscheidung von privatem Hausmüll und industriellem Müll. Der Abfall wird nicht nur gesammelt, sondern sortiert und verwertet bzw. entsorgt. Somit wird verhindert, dass der Müll widerrechtlich abgeladen wird und die Umwelt verschmutzt.
    Eine Maßnahme um weniger Müll zu produzieren, ist die Abschaffung der kostenlosen Plastiktüten in diversen Geschäften. Es werden nun verschiedene Alternativen angeboten wie Mehrzweckbeutel oder Papiertragetaschen, bzw . werden Plastiktüten nur zum Verkauf angeboten. Durch diese drastische Maßnahme konnte der Rückgang der Umweltverschmutzung zum Beispiel in den Ozeanen, in Bezug auf Plastiktüten bewiesen werden.
    Dies sind Themen über welche jeder informiert sein sollte, um seine eigene Meinung bilden zu können und sein Handeln, ob umweltbewusst oder nicht, mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Somit ist die Umweltbildung und die Bildung für nachhaltige Entwicklung ein wichtiger Bestandteil des allgemeinbildenden Unterrichts im deutschen Schulsystem.
    LG Jenny Wagner

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  7. Liebe Julia, Liebe Sarah, liebe Laura, liebe Viktoria,
    vielen Dank für euren umfangreichen und sehr informativen Blogbeitrag.
    Ein sehr schönes und langfristiges Projekt zum Thema Umweltbildung und Nachhaltigkeit ist meiner Meinung nach das Anlegen eines Schulgartens.
    Ein Schulgarten bietet viele verschiedene Möglichkeiten den SuS die Natur näher zu bringen. So können sie selbst kleine Felder und Beete anlegen und Obst, Gemüse oder Getreide selbst anpflanzen, anbauen und schließlich ernten. Sie erlernen wichtige Kenntnisse im Gartenbau und in der Landwirtschaft und erweitern ihr Wissen über Ökosysteme, den natürlichen Kreislauf und die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Organismen. Sie erleben, wie viel Arbeit in einem kleinen Stückchen Gemüse steckt und lernen ihr Essen zu schätzen. Ihnen wird vermittelt, dass man Obst und Gemüse mit kleinen Druckstellen nicht sofort wegwerfen, sondern stets versuchen sollte es noch bestmöglich zu verwerten. Sie sehen, dass Pflanzenanbau auch ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel möglich ist.
    Die SuS erlangen wichtige Kompetenzen im Bereich der Kommunikation, in dem sie gemeinsam planen müssen, was an welcher Stelle, wann wachsen soll und wie sie sich die anfallenden Arbeiten untereinander aufteilen. Wenn verschiedene Klassenstufen im Schulgarten arbeiten, dann müssen die SuS aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen lernen miteinander zu kommunizieren und können auch voneinander lernen. Dadurch wird das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Schule gestärkt. Die SuS lernen sich gegenseitig zu helfen und Verantwortung zu übernehmen.
    Kritiker des Schulgartens führen oft das Argument an, dass für ein solches Projekt im Biologieunterricht keine Zeit sei. Würde man alle anfallenden Arbeiten nur in den Biologiestunden ausführen so hätten sie sicherlich Recht. Doch so ist es nicht gedacht. Der Schulgarten sollte vielmehr als zusätzliches Element zum Biologieunterricht fungieren. Im Biologieunterricht wird die Grundlage geschaffen, aber anschließend übernehmen die SuS selbst die Pflege des Gartens – freiwillig oder als kleine Hausaufgabe. Auch das Gründen einer Schulgarten-AG wäre denkbar. Wenn alle mithelfen, dann ist der Zeitaufwand für jeden Einzelnen gering, der Nutzen für jeden aber sehr groß! So ein Schulgarten macht nicht nur Spaß und erleichtert das Lernen, er kann auch nachhaltig den Bezug der SuS zur Natur positiv beeinflussen und so ein langfristiges Interesse der SuS an der Natur und an ihrer ökologischen und nachhaltigen Nutzung wecken.
    Gerade in der heutigen Zeit, wo viele SuS sich kaum noch draußen aufhalten und den Blick für die Natur verloren haben, ist es wichtig den SuS die Schönheit der Natur neu zu zeigen. Denn nur wenn man etwas kennt, möchte man es auch schützen.

    Viele Grüße
    Sina

    Quellen:
    >> Walder, Fernande: Der Schulgarten in seiner Bedeutung für Unterricht und Erziehung. Deutsche Schulgartenbestrebungen vom Kaiserreich bis zum Nationatismus, Bad Heilbrunn/OBB. 2002, S. 96ff.
    >> Giest, Hartmut (Hrsg.): Umweltbildung und Schulgarten. Eine Handreichung zur praktischen Umweltbildung unter besonderer Berücksichtigung des Schulgartens, 2. Unveränd. Aufl., Potsdam 2010
    >> Bildungsserver Rheinland-Pfalz: Unterrichtsformate
    [http://nachhaltigkeit.bildung-rp.de/schulische-netzwerke/schulgartennetzwerk/infoportal-schulgarten/unterricht-im-schulgarten/unterrichtsformate.html] (15.08.2016)

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    1. Liebe Sina,
      vielen lieben Dank für deinen sehr wertvollen Kommentar.
      Ich finde deine Idee zur Umsetzung von BNE in einem Schulgarten wirklich toll, sei es im Biologieunterricht oder in einer AG!
      Ich selber kann berichten, dass es an meiner alten Grundschule in Pattonville auch einen Schulgarten gibt, wo allerdings jede Klasse ihr eigenes Beet hat und sich somit die Klassenstufen darin nicht überschneiden. Trotzdem bekommen die jüngeren SuS Hilfe und Unterstützung durch die älteren. Mir selber hat die Arbeit im Schulgarten immer sehr viel Spaß gemacht und ich denke auch, dass diese ein guter Grundstein für ein nachhaltiges Handeln sein kann. Wie du bereits angesprochen hast, werden hier alle Kennzeichen einer BNE erfüllt.
      Erweiternd zu einem Schulgarten könnte ich mir auch sehr gut eine Imker-AG oder allgemein eine Tier-AG vorstellen, da hier die SuS ebenfalls mit und in der Natur gemeinsam arbeiten und dafür auch ein Verantwortungsgefühl entwickeln können. Auch die Wertschätzung für andere Lebewesen und die Natur können sich verstärken.
      Liebe Grüße,
      Viktoria Pesch

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  8. Liebe Kommilitoninnen,
    euer Beitrag liest sich sehr angenehm. Super, dass ihr euch so viel Mühe gemacht habt.

    Welche Faktoren können bei der Entwicklung eines nachhaltigen Verhaltens ein Rolle spielen?
    Auf diese Frage möchte ich gerne näher eingehen.
    Meiner Meinung nach spielt die Einstellung des Umfeldes eine große Rolle.
    Schmeißen die Freunde den Müll auf den Boden anstatt in den Mülleimer, liegt es Nahe, dass man selber sein Bonbonpapierle nicht noch ne halbe Stunde bis zu nächsten Mülleimer tragen wird.
    Legen die Eltern keinen wert darauf Energie zu sparen, sondern lassen die Heizung voll laufen während die Fenster offen sind, oder den Fernseher an während man im Garten liegt, werden die Werte der Nachhaltigkeit nicht wirklich vermittelt.
    Diese Erfahrungen können wir als Lehrkraft leider nicht steuern, wenn sie nicht unter unserer Aufsicht geschehen.
    Jedoch können wir den SuS die Natur näher bringen. Wir zeigen ihnen was für Auswirkungen ihr Handeln auf ihre Umwelt hat. Um so besser man sich mit der Welt in der man lebt auskennt um so ehr entwickelt man ein Gespür für sie und somit ein Bewusst sein über die Abdrücke die man auf der Welt hinterlässt.
    Auch können wir den SuS zeigen wie sie mit kleinen Gesten etwas Gutes tun können. Ich zum Beispiel wusste ganz lange nicht, dass ein Handyladekabel in der Steckdose Strom verbraucht obwohl kein Handy mehr dran hängt. Jetzt wo ich es weiß, kommt es aus der Wand wenn ich es nicht mehr brauche.
    Dieses Wissen zu vermitteln liegt in unserer Hand.

    Liebe Grüße
    Aline Heckner

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