Donnerstag, 23. Juni 2016

Fachsprache und ihre Bedeutung im Fach Biologie



Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

unser Blogbeitrag knüpft an die Vorlesung "Fachsprache im naturwissenschaftlichen Unterricht" vom 25. April 2016, gehalten von Prof.‘in Dr. Sandra Nitz, an. 

Er thematisiert Fachsprache und ihre Bedeutung für das Fach Biologie. 

In unserem Beitrag zeigen wir verschiedene Perspektiven auf. Wir möchten Ihnen theoretische Hintergründe, sowie entsprechende Praxisbezüge darlegen.  

Damit Sie sich mit der Thematik auseinandersetzen können, haben wir ein paar Fragen formuliert. Diese sind als Hilfestellungen gedacht. Sie dürfen gerne eigene Gedanken, Anregungen oder auch Kritik äußern! 

Anregungen für Kommentare

Fachsprache im Biologieunterricht
 
  • Was assoziieren Sie mit Fachsprache? Notieren Sie ihre spontanen Gedanken! … Lesen Sie anschließend den Blogbeitrag! Finden Sie Ihre Assoziationen darin wieder? Was haben Sie Neues dazugelernt? Was hat Sie überrascht? 
  • Wie viel „Fachchinesisch“ gehört in den Biologieunterricht? Nehmen Sie Bezug zu dem Cartoon auf dem Deckblatt unseres Blogbeitrags.  
  • Nennen Sie Vor- und Nachteile von Fachsprache im Biologieunterricht! Kann man auf Fachsprache im Fach Biologie verzichten?  
  • "Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.‘‘ (Antoine de Saint-Exupéry)      Kommentieren Sie das Zitat des französischen Schriftstellers mit Bezug auf die Fachsprache. Haben Sie ähnliche, persönliche Erfahrungen gemacht?                                                 Abgerufen am 28. Mai 2016 von http://zitate.woxikon.de/sprache
  • Welche Erfahrungen haben Sie während ihrer Schulzeit mit Fachsprache im Biologieunterricht gemacht? Wie wollen Sie als angehende Lehrperson den SuS die Fachsprache in Ihrem Biologieunterricht vermitteln?  
  • Sie kennen sicherlich das Gesellschaftsspiel TABU. Stellen Sie sich vor, Sie sind an der Reihe und müssen Ihren Mitspielern das Wort „Mitochondrium“ erklären, ohne die darunter aufgeführte Wörter zu verwenden. Welche Schwierigkeiten treten auf? Was schlussfolgern Sie in Bezug auf die Ökonomie der Fachsprache? 
                           Mitochondrium
                              Zellorganell
                                     ATP
                               Zellatmung
                                Kraftwerk

Kommunikation im Biologieunterricht
  • Dem Kompetenzbereich „Kommunikation“ wird in den Bildungsstandards fächerübergreifend ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Was hat Kommunikation mit dem Biologieunterricht zu tun? Kommunizieren gehört doch zum Fach Deutsch?!
Fachsprache - Alltagssprache
  • „Alltagsvorstellungen sind für SuS und ihre Lehrkräfte ein großes Hindernis. Daher müssen sie durch korrektes fachliches Wissen ersetzt werden!“ Nehmen Sie Stellung zu dieser Aussage!
Multimediales Lernen
  • Um gelungene Arbeitsblätter zu erstellen, müssen Lehrkräfte einiges beachten. Bewerten Sie die von uns eingestellten Arbeitsblätter anhand der Prinzipien des multimedialen Lernens.
Wir freuen uns über Ihre Beiträge!
Liebe Grüße, 
Isabell Endres, Jana Bühner, Stefanie Frank & Christoph Wilhelm 
Arbeitsblatt 2
Arbeitsblatt 1






































66 Kommentare:

  1. Hallo ihr vier,

    Euer Blogeintrag beleuchtet das Thema „Fachsprache“ in vielen Bereichen sehr ausführlich.

    Ich möchte gern ein paar Vor- und Nachteile von Fachsprache im Biologieunterricht erläutern.
    Zuerst zu den Vorteilen:
    SuS können sich präzise über etwas unterhalten, ohne es groß beschreiben zu müssen. Durch die Fachsprache gibt es konkrete Bezeichnungen für schwierige Sachverhalte, für die es sonst keine passende Bezeichnung gibt. Auch bietet die Verwendung von Fachsprache eine Möglichkeit zur Kommunikation. Die Fachsprache ermöglicht eine schnellere und zweckmäßigere Kommunikation. SuS werden dadurch immer kompetenter. Ein weiter Vorteil ist das Zugehörigkeitsgefühl. Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn man ein Vorgang mit Fachbegriffen beschreiben kann und jeder versteht sofort was man meint.

    Es gibt aber auch Nachteile beim Verwenden von Fachsprache.
    Im ersten Moment ist die Fachsprache erstmal unverständlich. Wenn SuS dann einen Text mit lauter Fachsprache bekommen, dann wirkt das sehr frustierend. Ein weiterer Punkt ist, dass die Verwendung von Fachsprache manchmal auch Kommunikationsschwierigkeiten bewirkt. Es kann schnell zu Verwirrung kommen, wenn die Kommunikationspartner nicht genau wissen, ob vom gleichen Inhalt die Rede ist, durch Verwendung falscher Fachsprache.
    Und ein weiterer Nachteil ist, der meiner Meinung nach am Größten ist: SuS die nicht gut im Biologieunterricht mitkommen und lernschwächer sind, haben große Schwierigkeiten mit den Fachbegriffen und sie werden dann von der Kommunikation ausgeschlossen.

    Ich kann letztendlich sagen, dass es trotzdem sehr wichtig ist, dass SuS lernen mit der Fachsprache zu kommunizieren. Dies ist allerdings nur möglich, nachdem die SuS die Sprache gelernt haben. Der SuS soll ein Fach erlernen und zugleich auch die Sprache des Faches erwerben. Doch damit jeder SuS den gleichen „Wortschatz“ hat und sich am Unterrricht mit Fachsprache beteiligen kann, sollten die Fachbegriffe häufig angewandt und wiederholt werden.

    Außerdem gehört die Fachsprache zu den Kompetenzen, die der Biologieunterricht vermitteln soll. Den Ziel des Biologieunterrichts ist die Vermittlung von biologischen Fachwissen, Erkenntnisse reflektieren und Sachverhalte beurteilen können. SuS sollen problemhaltige Situationen im Biologieunterricht bewähltigen können. Eine wichtige Kompetenz ist dabei die Kommunikation. (dies ist u.a. Fachsprache verstehen und anwenden können).

    Liebe Grüße
    Sarah-Lea Käfer

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    1. Hallo Sarah- Lea,
      die Nachteile bei Verwendung der Fachsprache, die du aufgezeigt hast kann ich gut verstehen. Ich denke aber, dass Lehrer und Lehrerinnen bestimmten Schwierigkeiten bei Verwendung der Fachsprache in gewisser Weise entgegen wirken können. Ich selbst finde es z.B. sehr schwer einen Text zu lesen, der viele Fachwörter enthält. Schnell geht dabei die Motivation verloren. Deshalb ist es wichtig, dass Lehrer und Lehrerinnen genau darauf achten, ob und wie viele Fachwörter in einem Text enthalten sind. Es wäre hierbei gut, wenn Lehrer und Lehrerinnen die weniger wichtigen Fachwörter versuchen zu umschreiben oder unter dem Texte eine Hilfstabelle mit der Bedeutung der Fremdwörter bereitstellen, um so den Schüler und Schülerinnen eine Hilfe anzubieten. Lehrer und Lehrerinnen müssen, wie du schon beschrieben hast darauf achten, dass alle Schüler und Schülerinnen die Fachsprache verstehen und verinnerlichen. Lernschwachen Schüler und Schülerinnen sollten sie bei Schwierigkeiten vielfältige Materialien zu Verfügung stellen, sodass diese auch mit den Fachwörtern vertraut werden können. Hierbei ist es besonders wichtig, das Lehrer und Lehrerinnen Defizite möglichst früh erkennen, da bestimmte Fachwörter in höheren Klassenstufen vorausgesetzt werden und, wie du schon beschrieben hast , dass die Schüler und Schülerinnen nicht bei Kommunikationen ausgegrenzt werden . Hier könnte man sich nun überlegen, wie Lehrer und Lehrerinnen schwachen Kindern Fachwörter und das Verständnis dafür beibringen können und welche Materialien sie ihnen zu Verfügung stellen könnten.

      Liebe Grüße,
      Stefanie Frank

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  2. Hallo,

    mir gefällt euer Blogeintrag sehr gut er ist sehr informativ und ihr habt viele Anregungen für Kommentare genannt.

    Ich persönlich finde, dass es auf die Frage, wie viel Fachsprache im Biologie Unterricht verwendet werden sollte sehr schwer ist eine allgemeingültige Antwort zu finden.
    Ich gehöre auch zu den Menschen, die im ersten Moment eine etwas negative Einstellung gegenüber Fachsprache haben. Denn ich finde es ist durchaus so, dass man mit der Verwendung von Fachsprache bestimmte Leute, wenn auch unbewusst, ausgrenzt.

    Im Unterricht ermöglichen Fachbegriffe zwar eine schnellere und einfachere Kommunikation jedoch nur dann, wenn alle SuS diese Begriffe bereits kennen. Was ich in diesem Zusammenhang sehr wichtig finde ist, dass man als Lehrer nie davon ausgehen sollte, dass die SuS bereits alle Fachbegriffe kennen. Der Fachlehrer kennt sich in dem jeweiligen Thema gut aus und gebraucht die Fachbegriffe ganz automatisch und bemerkt eventuell gar nicht, dass er sie verwendet und bedenkt darum nicht, dass die SuS ihm möglicherweise darum nicht folgen können. Darum finde ich es sinnvoll, wenn der Lehrer immer wieder fragt, ob die SuS Probleme mit bestimmten Begriffen haben und sie bereits am Anfang der Unterrichtsstunde darauf hinweist sich zu melden wenn sie Probleme haben. Ebenfalls könnte es möglicherweise nützlich sein zusammen mit den SuS eine Fachbegriff-Liste mit den Fachbegriffen die er benutzen möchte zu erstellen. Dadurch sieht er zum einen welche Begriffe die SuS bereits kennen und läuft zum anderen weniger Gefahr zu vergessen die Fachbegriffe zu erklären.

    Jedoch finde ich trotzdem dass Fachsprache und Fachbegriffe sehr wichtig für den Biologieunterricht sind. Man kann zwar bestimmte Vorgänge oder Dinge auch erklären bzw. einfacher umschreiben oder benennen. Lernen die SuS dann jedoch nicht auch den entsprechenden Fachbegriff dazu, so wären sie z.B. gegenüber SuS welche die Fachbegriffe dazugelernt haben möglicherweise im Nachteil; wird nämlich später einmal der Fachbegriff erwähnt so wissen die SuS welche ihn kennen sofort worum es geht und die anderen SuS denken möglicherweise dass es sich um etwas unbekanntes handelt, wobei sie das Wissen jedoch haben aber es nicht mit dem Fachbegriff assoziieren können. Spätestens im Studium wird dann davon ausgegangen, dass man die Fachbegriffe kennt und automatisch weiß, wovon die Rede ist und somit durchaus nützlich sie zu kennen.

    Ich als Lehrer würde jedoch keine, im Bezug auf die Fachsprache, zu komplizierte Texte zu verwenden. Natürlich dürfen und sollen auch die verwendeten Texte Fachsprache enthalten aber in meinen Augen sollte es sich dabei nur um fachspezifische Fachsprache handeln. Denn je öfter die Schüler die Begriffe hören und erklärt bekommen, desto besser können sie sie sich einprägen. Ich würde aber darauf achten, dass die Texte nicht zu viele fachfremde Fachbegriffe enthält, denn diese könnten die SuS verwirren.

    Zusammenfassend kann ich also sagen, dass die Verwendung von Fachsprache durchaus wichtig für den Biologieunterricht ist. Der Lehrer sollte jedoch alle verwendeten Fachbegriffe selbst einführen und den SuS Möglichkeiten zum Nachfragen geben.

    Liebe Grüße
    Jasmin Bajus

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    1. Hallo Jasmin,
      auch ich finde Fachsprache im Biologieunterricht wichtig und unumgänglich. Es ist gut, dass du auf das Spiralprinzip eingegangen bist. Hier wird nämlich deutlich, dass der Biologieunterricht immer weiter auf vorausgesetztes Wissen aufbaut und immer mehr vorausgesetzt wird, unter anderem auch bestimmte Fachbegriffe. Ich schließe mich deiner Meinung an, dass Lehrer und Lehrerinnen die Fachwörter immer wieder im Unterricht wiederholen sollten. Durch das Wiederholen bleiben die Begriffe auch langfristig im Gedächtnis. Zu Wiederholung stehen den Lehrer und Lehrerinnen verschiedene Methoden zur Verfügung wie zum Beispiel Mindmaps oder Dominos. Hierbei sollte auch immer beachtet werden, dass mögliche Defizite bei Schüler und Schülerinnen rechtzeitig erkannt werden. Werden diese nämlich nicht bemerkt, wird der Schüler, die Schülerin in höheren Klassenstufen oder auch im Studium immer wieder Probleme haben. Eine gute Möglichkeit ist, wie du geschrieben hast, dass Schüler und Schülerinnen immer wieder die Möglichkeit zum Nachfragen bekommen. Auch das regelmäßige Fragen nach Problemen kann dabei hilfreich sein.

      Liebe Grüße,
      Stefanie Frank

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  3. Hallo Sarah-Lea, hallo Jasmin,

    vielen Dank für eure ausführlichen Kommentare.
    Beim Durchlesen eurer Beiträge ist mir aufgefallen, dass ihr beide das Problem der Ausgrenzung fachfremder Menschen durch Fachsprache ansprecht. Das ist durchaus ein Risiko, welches mit der Verwendung von Fachsprache einhergeht. SchülerInnen kommen nicht als Experten, sondern als Laien in die Schule. Fachwörter sind für sie meist, so wie es auch bei der 13-jährigen Marah der Fall ist, „unbekannte Wörter“, deren Inhalt sie nicht verstehen. Dadurch kann eine asymmetrische Beziehung zwischen den SchülerInnen und der Lehrperson entstehen. SchülerInnen können von der Kommunikation im Biologieunterricht ungewollt ausgeschlossen werden.

    Trotzdem kommt ihr beide zu dem Fazit, dass Fachsprache ein wesentlicher Teil des Biologieunterrichts ausmacht. Dies begründet ihr am Beispiel einiger Vorteile der Fachsprache.

    So stellt sich natürlich die Frage, wie eine Lehrperson Fachsprache verwenden kann, ohne dabei einzelne SchülerInnen auszugrenzen.

    Jasmin, du nennst hier schon einige Möglichkeiten, wie dies gelingen kann. Mir gefällt dein Vorschlag, eine Liste mit den häufig verwendeten Fachwörtern anzulegen. Ich hatte Biologie in der Oberstufe und wir haben zusammen mit unserer damaligen Biologielehrerin ein Glossar erstellt. Ich fand es gut, dass wir als Klasse die Möglichkeit bekommen haben, uns gemeinsam mit unserer Lehrerin auf bestimmte Fachwörter zu einigen. Einmalig verwendete Fachwörter haben wir in unsere Liste nicht aufgenommen. Unser Glossar war in verschiedene Themenbereiche (Zelle, Evolution…) gegliedert und somit sehr übersichtlich. Dies hat uns erlaubt, Verständnisprobleme mit einem Blick, ohne fremde Hilfe, zu lösen.

    Vielleicht fallen euch noch weitere Möglichkeiten ein, um als Lehrperson möglichst die Teilhabe aller SchülerInnen an „Experten-Diskussionen“ zu gewährleisten.

    Liebe Grüße,
    Jana Bühner

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  4. Hallo,

    euer ausführlicher Beitrag zu Fachsprache war sehr interessant, weshalb ich mir einige Gedanken dazu gemacht habe.

    Stichworte, die mir spontan beim Begriff Fachsprache eingefallen sind, wären: Schwierige Sprache, Gegenteil von Alltagssprache, Sprache der Experten für das jeweilige Fach, dient der fachspezifischen Kommunikation, Unverständnis für Laien. Im Blogeintrag wird deutlich, dass die fachsprachliche Kommunikation nicht nur über die Verbalsprache, sondern durch andere Darstellungsformen ( symbolisch, bildlich) erfolgt, was mir anfangs nicht sofort zum Thema eingefallen wäre. Der Begriff Fachsprache löst in mir eher negative Assoziationen aus, was womöglich mit eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit zusammenhängt. Eine Fachsprache muss man sich aneignen, dies muss über Jahre hinweg antrainiert werden und erfordert einige Bemühungen. Bei Nichtwissen von Fachbegriffen, die Teil der Fachsprache sind, kommt oft Unverständnis und Frustration zum Vorschein. Gerade SuS, die Schwierigkeiten mit dem Auswendiglernen haben, haben es viel schwieriger als manch anderer. Sie könnten die biologischen Prozesse und Zusammenhänge verstehen, würde es ihnen nicht an der Fachsprache mangeln. Meiner Meinung nach muss man es den SuS erleichtern, sich die Begrifflichkeiten einzuprägen. Eine Herausforderung des/der Biologielehrers/in sehe ich darin, dass es diesem schwer fällt, zu differenzieren, was Fachsprache ist oder nicht. Zudem muss man vom Gedanken weggehen, dass SuS unbeschriebene Blätter sind. Daher muss man sich zuallererst Gedanken darüber machen, welches Vorwissen die SuS mitbringen, welche Fachbegriffe sie von den vorigen Jahren kennen und was sie eventuell vergessen haben könnten. Nach der Begriffsdefinition ist es sinnvoll, den neuen Begriff mit anderen bekannten Begriffen in Beziehung zu setzen. Da bekanntlich der Nürnberger Trichter nicht funktioniert, sondern laut konstruktivistischer Lerntheorie jeder Mensch abhängig von seinen Erfahrungen und vorherigem Wissen lernt, bietet es sich an, das Überprüfen, Vertiefen und Üben von Fachsprache im Unterricht voranzutreiben. Hierfür soll die Fachsprache von den SuS durch wiederholte Verwendung trainiert werden. In Fremdsprachenfächern ist es hilfreich, ein Vokabelheft zu führen, weshalb ich auch die Idee von meinem Kommilitonen zur Erstellung eines Glossars sehr schön finde. Hilfreich können desweiteren Mind-Maps sein. Eine Übung, die wir im Biologieunterricht hatten, war ein Memory-Spiel . Dazu gab es Karten mit Symbolen/Bildern und Wörtern mit einer dazugehörige Karte, die diese beschreibt oder definiert. Die Kombination der zwei Karten sorgte für eine Wiederholung des zuvor Gelernten. Für die Klärung der übrig gebliebenen Karten konnte man daraufhin in der Literatur oder im Schulaufschrieb nachsehen. Im Biologieunterricht fand ich es auf Arbeitsblättern oftmals hilfreich, wenn in den Texten hinter neuen Fachbegriffen in Klammern die Bedeutung stand und auch nach dem Durchlesen erst einmal die neuen Begriffe vom Lehrer erläutert wurden. Dabei ist es auch wichtig, in Sätzen nicht allzu große Akkumulationen von Fachbegriffen einzubauen. Ansonsten erreicht man das, wie es in eurem Cartoon dargestellt wird. Es kommt zu Überforderung und kann zum kompletten Abschalten führen. Die Fachbegriffe in der Biologie können als Werkzeuge zur Kommunikation verstanden werden, die es erst ermöglichen, tief in die Materie einzudringen und sind deshalb nicht auszudenken. Da es jedoch einige Begriffe gibt, die innerhalb der gesamten Schullaufbahn nur ein Mal vorkommen, ist es sinnvoll Begriffsökonomie zu betreiben. Man sollte sich daher auf die wesentlichen Begriffe beschränken, die über die Jahre hinweg wichtig und für das Verständnis vieler Themen von hoher Bedeutung sind.

    Liebe Grüße
    Yasemin Polat

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Hallo Yasemin,

      du schreibst in Deinem Kommentar, dass die Fachsprache bei Dir negative Assoziationen auslöst und nennst als Grund hierfür die Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit.
      Ich bin mir sicher, dass du damit nicht alleine bist.

      Fachsprache macht jedoch einen wesentlichen Teil des naturwissenschaftlichen Unterrichts aus und stellt, wie wir es in unserem Blog beschrieben haben, bei sinnvollem Umgang ein Qualitätsmerkmal gelungenen Unterrichts dar. Fachsprache kann also nicht einfach aus dem Biologieunterricht gestrichen werden.

      Deshalb sollten wir uns als
      angehende LehrerInnen überlegen, wie wir einen angemessen Umgang mit Fachsprache in unserem Biologieunterricht erreichen können.

      Mit "angemessen" meine ich unter anderem...
      -eine regelmäßige Wiederholung häufig verwendeter Fachwörter
      -den Verzicht auf einmalig verwendete Fachwörter
      -das Vermeiden von Verständnisschwierigkeiten
      ...

      Was verstehst du unter einem "angemessenen" Umgang mit Fachsprache im Biologieunterricht?

      Yasemin, das von Dir erwähnte Memory sehe ich als gute Möglichkeit, SchülerInnen das Erlernen von Fachwörtern zu erleichtern. Durch spielerische Zugänge kann der Wissenserwerb Spaß machen und zu einem positiven Lerneffekt führen.

      Liebe Grüße,
      Jana Bühner

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    3. Hallo Jana,

      für mich ist ein angemessener Umgang mit der Fachsprache im Biologieunterricht ebenfalls, dass versucht wird Fachwörter einzuführen, die nicht nur einmal von Bedeutung sind. Es würde nur die SuS verwirren, sie könnten es sich wahrscheinlich nicht merken und sehen den Sinn des Lernens dieses Fachwortes nicht. Es ist deshalb als LehrerIn auch wichtig, die Fachwörter im Kontext zu erklären, Lernbrücken aufzubauen und mehrmals zu wiederholen. Man sollte die SuS auffordern und auch genug Zeit einräumen, Fragen zu den Fachbegriffen zu stellen.

      LG
      Yasemin Polat

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  5. Hallo ihr vier,

    mir gefällt euer Beitrag sehr gut. Er behandelt das Thema ‚Fachsprache‘ sehr ausführlich und anschaulich. Ich habe einiges dazugelernt.

    Ich weiß noch genau, dass mich als Schülerin, das auswendig lernen von neuen Fachbegriffen immer sehr genervt hat. Aber kann man deshalb auf Fachsprache im Biologieunterricht verzichten?

    Hier sind einige Nachteile zum Thema Fachsprache:
    1. Das Auswendiglernen von Fachbegriffen ist sehr trocken und für viele Schüler sehr langweilig. Dadurch können manche Schüler Lust am Biologieunterricht verlieren. Weniger Lernen und den Überblick über das Thema verlieren.
    2. Ein zweiter Nachteil ist, dass zu viele Fachbegriffe auf wenig Text Verständnisprobleme hervorrufen können. Dadurch kann die Leistung von lernschwächeren Schülern weiter abfallen.

    Hier einige Vorteile zum Thema Fachsprache:
    1. Wenn man Fachbegriffe sicher beherrscht, können komplexe Sachverhalte besser erklärt werden. Beispielsweise ist es sehr schwer die Photosynthese zu erklären, wenn man ständig die Begriffe neu umschreiben muss. Wenn die SuS wissen, was ein Chloroplast ist, wird das ganze erheblich erleichtert. Bei einigen Zusammenhängen ist ein Erklären ohne Fachsprache sicherlich gar nicht möglich. Durch Fachsprache können spannendere Themen im Biologieunterricht erklärt werden und die Motivation der SuS nimmt zu.
    2. Durch Fachsprache kann sehr viel Zeit gespart werden, weil eben das Umschreiben, von einigen Dingen wegfällt. Die Schulbuchtexte sind viel kürzer und die Erklärungen des Lehrers fallen viel kürzer aus. Zeit, die dann an anderen Stellen investiert werden kann. Was denke ich für das nervige Auswendiglernen entschädigt.
    3. Außerdem: Fachsprache wird im Studium und in der Arbeitswelt vorausgesetzt. Als Lehrer hat man die Pflicht die Sus auf das spätere Leben vorzubereiten. Muss also auch Fachsprache in den Unterricht integrieren.

    Mein Fazit:
    Meiner Meinung nach sollte Fachsprache auf jeden Fall Bestandteil des Biologieunterrichts sein! Es erleichtert viele Sachen und spart viel Zeit. Einige spannende Themen kann man erst mit Fachsprache erklären. Um einige Fachbegriffe kommt man also nicht darum herum. Als Lehrer/in sollte man gezielt Fachbegriffe auswählen. Unnötige Fachbegriffe sollten SuS nicht lernen müssen. Die benötigten Fachbegriffe sollten von jedem SuS gut gekonnt werden. Also meiner Meinung nach kann man im Biologieunterricht auf keinen Fall auf Fachsprache verzichten.

    Liebe Grüße
    Katharina

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    1. Hallo Katharina,
      das freut mich sehr zu lesen, dass dir unser Blog-Beitrag gefallen hat, und dass wir dein Wissen zu diesem Thema erweitern konnten.

      Ich stimme mit deinen Vor-und Nachteilen vollkommen überein und bin mit dir einer Meinung. Ich denke, dass vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern nicht auf die Verwendung von Fachsprache verzichtet werden kann. Wie du auch schon geäußert hast, ist es sehr wichtig, dass die Lehrperson die Fachausdrücke filtert und die Schülerinnen und Schüler keine "unnötigen" bzw. "überflüssigen" Fachbegriffe lernen müssen.

      Vielen herzlichen Dank für deinen ausführliches Kommentar und deine Liste mit Vor- und Nachteilen.

      Liebe Grüße
      Isabell

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    2. Liebe Katharina,

      du hast dir Gedanken gemacht und dich ausführlich mit den Vor- und Nachteilen von Fachsprache auseinandergesetzt. Das ist dir gut gelungen! Du Vorteile von Fachsprache, sowie Schwierigkeiten aufgezeigt, wenn im Biologieunterricht kein sinnvoller Umgang mit Fachsprache erfolgt. Nach Leissen ist der sinnvolle Umgang mit Fachsprache ein Qualitätsmerkmal für gelungenen Unterricht. Gerade deshalb es für L. unabdingbar, sich mit einer sinnvollen Vermittlung auseinanderzusetzen. [1]

      L. sollten zu Beginn einer neuen Einheit eine geeignete Auswahl an fachsprachlichen Wörtern treffen, um einer Begriffsüberfrachtung, bzw. einer Überforderung vorzubeugen. Das gleiche gilt für fachsprachliche Texte, die SuS zu lesen bekommen.

      Sinnvolles Lernen von Termini (fachsprachlichen Wörtern)

      Früher wurde davon ausgegangen, dass Lernen ein Prozess vom Nicht-Wissen zum Wissen darstellt. Diese Theorie ist allerdings längst überholt. SuS verfügen schon zu Beginn einer Unterrichtseinheit über ein gewisses Wissen. Kommt neues Wissen hinzu, so wird dieses in bereits bestehende Wissensstrukturen integriert (Assimilation) oder das bereits bestehende Wissen entsprechend angepasst (Akkomodation). [2]

      Wie du selbst geschrieben hast macht es daher wenig Sinn, fachsprachliche Wörter auswendig zu lernen, ohne den jeweiligen Kontext zu berücksichtigen. Fachsprachliche Wörter sollten nie isoliert betrachtet werden. Fachsprachliche Wörter sollten von L. immer in entsprechenden Theorierahmen oder mit Hilfe von Begriffsnetzen dargestellt werden. Dabei kann bspw. durch Concept-Maps SuS das Lernen erleichtert werden indem Zusammenhänge visualisiert werden. SuS können neue bisher unbekannte fachsprachliche Wörter besser in einem Gesamtzusammenhang einordnen. [3]

      Um einem wenig motivierendem Auswendiglernen von fachsprachlichen Wörtern vorzubeugen bietet sich neben den concept maps eine Vielzahl an Methoden und Möglichkeiten, Fachsprache sinnvoll zu vermitteln. SuS können ein entsprechendes Glossar anlegen, ein Wörterverzeichnis mit entsprechenden Erklärungen. Unter Umständen bietet sich auch eine spielerische Vermittlung an, durch Kreuzworträtsel, Erklärungsspiele oder Zuordnungsaufgaben von fachsprachlichen Wörtern und entsprechenden Definitionen.

      Die Kunst besteht für L. darin, das Interesse und die Neugierde der SuS zu wecken, sodass diese aus Motivation und Interesse sich bemühen, neue bisher unbekannte biologische Inhalte und Konzepte verstehen und verinnerlichen.

      Fachsprache – präzise Verständigung

      Die Vorteile von Fachsprache hast du gut erkannt. Insbesondere im naturwissenschaftlichen Unterricht sind sie unumstritten. Fachsprachliche Wörter stehen immer für einen Referenten. Dadurch wird eine präzise Verständigung über fachliche Inhalte ermöglicht und ungenauen Umschreibungen vorgebeugt. [4]

      [1]vgl. Leisen, J. (2005). Unterricht Physik 3. Seelze: Erhard Friedrich Verlag GmbH

      [2]vgl. Kattmann, U. (2015). Schüler besser verstehen: Alltagsvorstellungen im Biologieunterricht. Hallbergmoos: Aulis Verlag

      [3]vgl. ebd.

      [4]Fluck, H. R. (1985). Fachsprachen. Tübingen: Franke Verlag


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  6. Hallo ihr vier,

    das Thema zu eurem Beitrag finde ich sehr interessant und durchaus wichtig, weshalb ich mich in meinem Kommentar dazu beziehen möchte.

    Fachsprache kann man im Schulalltag und vor allem im Biologieunterricht nicht ausweichen. Für die einen Schülerinnen und Schüler stellt sie erhebliche Hürden und erschwert ihnen die Teilnahme am Unterricht, da die Schülerinnen und Schüler die Fachbegriffe nicht mit vorhandenem Wissen verknüpfen können. Für die anderen ist es eine Vereinfachung, da sie ein Wort dazu haben um ihr Wissen auszudrücken.

    Im Fach Biologie spielen Fachbegriffe eine sehr zentrale Rolle, da viele Begriffe aus dem Lateinischen entnommen wurden. Um über biologische Phänomene reden und sie vertiefen zu können sollte zunächst das Sprachenproblem überwunden werden, um alle Schülerinnen und Schüler mit in den Unterricht einbeziehen zu können. Dazu wäre es von Vorteil Fachbegriffe wie Vokabeln im Fremdsprachenunterricht anzugehen und nicht zu viele auf einmal zu unterrichten. Die Maximumgrenze im Fremdsprachenunterricht für das Einführen neuer Vokabeln ist 12 pro Unterrichtsstunde.

    Vorteile der Fachbegriffe sind unter anderem, dass wenn alle Schülerinnen und Schüler die Begriffe gelernt haben, es zu einer reibungslosen Kommunikation im Unterricht kommt und man sich dadurch besser verständigen kann. Außerdem ist von Vorteil, dass biologische Fachbegriffe generell auch in anderen Sprachen verwendet werden können, sodass sich Schülerinnen und Schüler auch in Fremdsprachen über biologische Phänomene unterhalten können.

    Allerdings könnte es Schwierigkeiten geben, da alle Schülerinnen unterschiedlich lernen und einigen es schwer fällt neue Begriffe zu lernen. Dadurch könnte die Kommunikation im Biologieunterricht gehindert oder gestockt werden, da durch die Klärung von Begriffen viel Zeit beansprucht wird.

    Daher finde ich es wichtig, dass die Lehrperson sich am Anfang jeder Stunde etwas Zeit dafür nimmt, um die Fachbegriffe zu klären und den Schülerinnen und Schülern mit einfachen Kollokationen und sehr einfachen Wörtern zu erklären. Alternativ könnte die Lehrperson Fachbegriffe durch Bilder vernetzen, damit sich die Schülerinnen und Schüler die Begriffe besser einprägen können.

    Aus persönlichen Erfahrungen kann ich berichten, dass Fachbegriffe oft nur vorgegeben waren und ich als Schülerin diese auswendiglernen musste. Es war oft so, dass wir Lückentexte oder Bilder mit Beschriftungslücken bekamen, die wir dann selber ausfüllen und lernen mussten. Falls es mal dazu kam, dass man eine Lücke falsch ausgefüllt hatte, wurden die Begriffe falsch eingeprägt. Bei solchen Aufgaben ist es also sehr wichtig, dass eine Kontrolle seitens der Lehrperson erfolgen muss. Um die Begriffe schließlich zu verinnerlichen und zu verfestigen könnte man spielerisch vorangehen. Dazu könnte man die Klasse in zwei teilen und in zwei Reihen aufstellen lassen. Anschließend könnte die Lehrperson ein Kärtchen hochhalten, wo zum Beispiel ein Körperteil abgebildet ist (z.B. Elle). Der Schüler, der das Bild zuerst benennt ergattert für die eigene Gruppe dadurch einen Punkt. Durch ein solches Spiel würde ein Konkurrenzkampf entstehen und alle Schülerinnen und Schüler wären dabei, da sie wollen, dass ihre Gruppe gewinnt. Auch der Spaßfaktor wäre sehr hoch, wodurch die Schülerinnen und Schüler wiederum besser lernen.

    Im Allgemeinen ist zu sagen, dass Fachbegriffe im Biologieunterricht unverzichtbar sind. Sie sorgen für eine vereinfachte Lernatmosphäre und dafür, dass die Schülerinnen und Schüler dem Unterrichtsgeschehen beser folgen können. Die wichtigste Rolle hat dazu die Lehrperson, die die wichtigsten Begriffe filtriert und in der Lage ist diese auf bestem Wege zu vermitteln.

    Liebe Grüße,
    Burcu

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    1. Hallo Burcu,
      während meiner Schulzeit habe ich, genau wie du, die gleichen Erfahrungen bezüglich der Fachbegriffe im Biologieunterricht gemacht. Oft habe ich auch nur die Fachbegriffe auswendig gelernt, ohne genau zu verstehen, was diese wirklich bedeuten. Ich sehe es auch als ein großes Problem, wenn Schülerinnen und Schüler sich Fachbegriffe falsch einprägen. In folgenden Schuljahren werden diese Schülerinnen und Schüler immer wieder Probleme mit Fachbegriffen bekommen. Das Beispiel, dass du genannt hast, um die Begriffe zu verinnerlichen und zu verfestigen finde ich gut. Jedoch muss hier der Lehrer, die Lehrerinn vor allem auf die schwächeren Schülerinnen und Schüler achten, die bei diesem Spiel schnell untergehen können oder sich überfordert fühlen. Vielleicht könnte man, bevor man dieses Spiel spielt den schwächeren Schülerinnen und Schülern zusätzliche Materialien zu Verfügung stellen und erst dann, wenn die Lehrkraft das Gefühl hat, dass alle Schülerinnen und Schüler die Begriffe verinnerlicht haben zur Wiederholung und Verfestigung das Spiel spielen.
      Ich finde es gut, dass du erwähnst, dass man nicht zu viele Fachbegriffe auf einmal einführen sollte. Hier müssen die Lehrer und Lehrerinnen individuell, je nach Klasse und Schulart entscheiden wie viele Fachbegriffe sie einführen können, ohne dass dabei die Freude am Unterricht verloren geht. Lehrer und Lehrerinnen müssen auch darauf achten, dass die Begriffe beim Einführen gut erklärt werden.
      Hier könnte man sich überlegen, wie man bestimmte Fachbegriffe den Schülern und Schülerinnen gut veranschaulichen könnte.
      Spannend wäre zum Beispiel auch, wenn man sich überlegt, ob und wie man Fachbegriffe in einer Sonderschule einführen und benutzten kann.

      Liebe Grüße,
      Stefanie Frank

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    2. Liebe Burcu,

      du schreibst, dass man Fachsprache im Biologieunterricht nicht „ausweichen“ kann. Dabei ist Fachsprache kein unausweichliches Übel, sondern vielmehr die Chance auf eine genaue präzise Kommunikation. Um einen sinnvollen Lernerfolg zu gewährleisten, sollte durch die L. im Vorfeld eine geeignete Auswahl an fachsprachlichen Wörtern getroffen werden.

      Du gehst davon aus, dass Fachsprache SuS die Kommunikation erleichtert, sofern sie bereits über ein entsprechendes Vorwissen verfügen.

      Betrachtet man das Vorwissen von SuS, so sind Klassen in der Regel heterogen. SuS haben unterschiedliche, individuelle Erfahrungen gemacht. Daher verfügen sie untereinander nicht über den gleichen Wissenstand. Jeder SuS verfügt allerdings über vorhandene Wissenstrukturen. Die Kunst der L. besteht darin, bisher unbekannte fachsprachliche Ausdrücke so einzuführen, dass ein Lernerfolg erzielt wird. SuS generieren entweder neues Wissen (Assimilation) oder es findet ein Umlernen statt. Dabei wird neu Gelerntes in bereits bekannte Wissenstrukturen integriert (Akkommodation).[1]

      Natürlich ist es für L. sinnvoll eine geeignete Auswahl an fachsprachlichen Wörtern zu treffen. Werden neue, bisher unbekannte fachsprachliche Wörter eingeführt, sollte sollte Anzahl begrenzt sein, um einer Begriffsüberfrachtung vorzubeugen.

      Ich bezweifle allerdings, dass es Sinn macht, neue, bisher unbekannte fachsprachliche Wörter wie Vokabeln auswendig zu lernen. Vielmehr macht es Sinn, fachsprachliche Wörter in dem entsprechenden Theorierahmen einzuführen. Um SuS die Verortung des fachsprachlichen Wortes im Gesamtzusammenhang zu erleichtern macht es Sinn, Begriffsnetze (z.B. concept maps) zu erstellen. Dadurch können SuS den Gesamtzusammenhang visuell, übersichtlich besser nachvollziehen.[2]

      Um ein Verstehen und ein Verinnerlichen der fachsprachlichen Wörter zu verstärken bieten sich verschiedene Methoden an. So können SuS ein entsprechendes Glosar anlegen, als Verzeichnis von fachsprachlichen Wörtern mit entsprechenden Erklärungen. Unter Umständen bietet sich eine spielerische Vermittlung mit Kreuzworträtseln, Erklärungsspielen oder auch Zuordnungsaufgaben an. Dein vorgeschlagenes Spiel klingt nach einer guten Idee. Je nach Klasse sollte man Spiele jedoch sehr bedacht auswählen und individuell abwägen. Dein vorgeschlagenes Spiel kann, insbesondere bei leistungsschwachen SuS, zu einem enormen Druck führen. Spiele lassen sich in der Regel jedoch immer etwas abwandeln und können dadurch individuell der jeweiligen Klasse angepasst werden.

      Du erwähnst den Vorteil der reibungslosen Kommunikation. Das hast du gut erkannt. Fachsprachliche Wörter stehen für einen eindeutigen, einnamigen Referenten. Dadurch wird eine präzise Verständigung über fachliche Inhalte ermöglicht und ungenauen Umschreibungen vorgebeugt.[3]

      Dein Vorschlag zu Beginn einer Unterrichtseinheit unklare fachsprachliche Begriffe zu erklären finde ich sehr hilfreich. Auch die Vernetzung von fachsprachlichen Begriffen mit entsprechenden Abbildungen kann ein Verstehen erleichtern.

      Vielen Dank für deine ausführliche Auseinandersetzung mit unserem Blog.

      Liebe Grüße,

      Christoph

      [1] vgl. Kattmann, U. (2015). Schüler besser verstehen: Alltagsvorstellungen im Biologieunterricht. Hallbergmoos: Aulis Verlag
      [2] vgl. Berck, K. H., Graf, D. G., Fischer, A., & Iaman, M. (2005). Biologiedidaktik: Grundlagen und Methoden. Wiebelsheim: Quelle und Meyer Verlag GmbH & Co.
      [3] Fluck, H. R. (1985). Fachsprachen. Tübingen: Franke Verlag

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  7. Wie auch ihr in eurem Blogeintrag feststellen konntet ist Fachsprache in den Naturwissenschaften und damit auch der Biologie unabdingbar. Fachsprache ermöglicht eine Einheitlichkeit der Sprache in den verschiedenen Disziplinen und ermöglicht dadurch eine möglichst unmissverständliche Kommunikation. Grund dafür ist, dass mithilfe von Fachbegriffen bestimmte Vorgänge oder Dinge definiert werden und dadurch eine Exaktheit bilden.
    Bei der Anwendung von Fachsprache im Biologieunterricht ist jedoch zu beachten, dass das Erlernen neuer Begriffe einen eigenen Lernprozess darstellt. Es geht hierbei meist nicht um ein stures Vokabeln lernen, sondern oft um den Prozess einer Begriffsbildung. Der Begriff „Zelle“ beispielsweise beinhaltet verschiedene Arten von Zellen, mit unterschiedlichen Merkmalen. Es bedarf also einer Reihe von Beispielen bis der Begriff „Zelle“ differenziert angewendet werden kann.
    Die Schwierigkeit im Biologieunterricht besteht darin, dass im Gegensatz zu einer Fremdsprache, nicht erstrangig um die Erweiterung des Wortschatzes und das Erlernen neuer Vokabeln geht. Vielmehr steht eine Thematik im Vordergrund, die jedoch verschiedene Fachbegriffe impliziert. Daraus folgt, dass zwei Lernprozesse parallel stattfinden müssen. Zum einen das Verstehen einer bestimmten Thematik, zum anderen das Erlernen neuer, unbekannter Begriffe. Und genau hier liegt die Problematik. Denn laut Gottfried Merzyn „treten in einer Unterrichtsstunde etwa 9 neue Fachbegriffe auf, d.h. alle 4 bis 5 Minuten einer.“ Und jedes 25. Wort eines Schulbuchtextes ist ein Fachbegriff, wobei rund 50% dieser Begriffe nur ein einziges Mal verwendet werden. Glaubt man diesen Erkenntnissen stellt sich die Frage, wie nachhaltig die Verwendung dieser Fachbegriffe sein kann und was es für die Lernprozesse der SuS bedeutet. Merzyn hat auch dafür eine Erklärung. SuS sind infolge dieser Vielfalt an Fachbegriffen nicht in der Lage sie verstehen zu können. Allerdings sind sie dennoch aufgefordert diese zu verwenden, was zu einem Auswendiglernen ohne verstehen führt und den Dialog im Biologieunterricht hemmt, da die SuS, aus Angst die Fachbegriffe nicht richtig anwenden zu können, zunehmend weniger Beteiligung zeigen.
    Diesen Ansätzen zufolge ist es die Aufgabe der Lehrkraft den Einsatz von fachspezifischen Begriffen vor jeder Unterrichtseinheit zu überdenken und auf ein nötiges Minimum zu reduzieren. Des Weiteren muss für die SuS genügend Zeit zur Verfügung stehen die gelernten Worte anwenden und üben zu können. Diese Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit neben der thematisch-fachspezifischen Wissenserweiterung eine Förderung der Sprachkompetenz gelingen kann.

    Quelle: http://www.schulentwicklung.nrw.de/cms/upload/fids/downloads/5_naturwissenschaften_mercyn.pdf; Stand: 26.6.2016, 22.30 Uhr

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    1. Hallo Laura,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

      Ich bin vollkommen einer Meinung mit deiner Argumentation.
      Eine qualifizierte Lehrkraft wird daran ausgemacht, dass sie in der Lage ist die Schülerinnen und Schüler möglichst gut in den Unterricht mit ein zu binden und den Stoff gut zu vermitteln. Fachbegriffe sind im naturwissenschaftlichen Unterricht unabdingbar und nicht weg zu denken. Aufgabe der Lehrperson ist es dennoch, die wichtigsten und ausschlaggebendsten Fachwörter raus zu filtern und nur diese den Schülerinnen und Schüler dar zu bieten, da es sonst zu Komplikationen und Missverständnissen kommt.

      Vielen Dank für deine hochwertige Quelle und dein Interesse an unserem Blog-Beitrag.

      Liebe Grüße
      Isabell

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  8. Hallo ihr,

    zunächst einmal vielen Dank für euren Beitrag. Ich nehme einiges neues mit. Ihr habt das Thema wirklich gut und verständlich aufgeführt.

    Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich früher im Biologieunterricht Fachbegriffe auswendig lernen „musste“. Auf der einen Seite hat es mich immer genervt, aber auf der anderen Seite fand ich es dann toll, wenn ich den Fachbegriff kannte und einsetzen konnte. Ich habe mich dann immer wie eine richtige Biologin gefühlt.

    Nun aber zu einigen Nachteilen, die das Fachchinesisch mit sich bringt. Fremdwörter auswendig zu lernen ist sehr einseitig und oft langweilig für die SuS. Das erinnert schnell an eine Fremdsprache und einige SuS könnten die Lust am Biologieunterricht verlieren. Ein weiterer Nachteil ist, dass es schnell zu Missverständnissen oder Ähnlichem kommen kann, wenn Fachsprache verwendet wird. SuS oder auch der Lehrer können schnell einander vorbei reden. Des Weiteren kann es für SuS sehr anstrengend und mitunter auch frustrierend sein, wenn in Fachsprache gesprochen wird. SuS die sich mit den Begriffen nicht so gut auskennen werden sozusagen vom Unterrichtsgespräch ausgeschlossen und können den Anschluss verlieren. Auch können die Leistungen von schwächeren SuS weiter abfallen, da sie dem Unterricht nicht folgen können.
    Fachsprache hat aber auch einige Vorteile. Durch die Verwendung von Fachbegriffen können sich SuS exakter über ein Thema unterhalten. Sie müssen nicht dauernd etwas umschreiben. Für schwierigere Sachverhalte gibt es nur ungenaue Beschreibungen. Da ist es oft leichter den Begriff zu nennen und alle wissen, um was es geht. Ein weiterer Gewinn durch die Fachsprache ist Zeit. Das umständliche Umschreiben fällt im Unterricht weg. Hinzu kommt, dass in jeder Klassenstufe neue Begriffe dazu kommen und diese aufeinander aufbauen. Da ist es sehr hilfreich, wenn Lehrer schon früh anfangen leichte Fachbegriffe einzuführen. Zum Schluss gibt es den SuS auch ein gutes Gefühl. Sie fühlen sich durch die Verwendung von Fachbegriffen als kleine Experten. Das motiviert.

    Schlussendlich kann ich sagen, ich bin der Meinung Fachsprache und Fachbegriffe gehören zum Biologieunterricht. Manche Themen werden erst mit den richtigen Fachbegriffen verständlich. Es gehört zu einer „biologischen Bildung“ dazu bestimmte Fachbegriffe zu kennen und mit ihnen umgehen zu können. Unnötige Fachbegriffe sollte der Lehrer weglassen. Wie so oft muss das Maß stimmen und altersgerecht sein.

    Liebe Grüße
    Céline

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    1. Hallo Céline,

      du beleuchtest in Deinem Kommentar die Vor- und Nachteile von Fachsprache und vertrittst die Meinung, dass Fachsprache möglichst früh Teil des Unterrichts sein sollte.

      In einem anderen Kommentar habe ich bereits erwähnt, dass ein Begriff mit verschiedenen Termini versehen werden kann. Man spricht in diesem Fall von Synonymen.
      Ein Beispiel für Synonyme:
      Der hübsche bunte Falter, welcher im Sommer auf unserem Flieder sitzt, nennen wir „Schmetterling“. Die wissenschaftliche Bezeichnung für Schmetterling ist „Lepitoptera“.

      Wirft man einen Blick in die heutigen Schulbücher, dann stellt man schnell fest, dass diese prall gefüllt mit Synonymen sind. Durch die Verwendung unterschiedlicher Termini wird ein Schulbuchtext zwar literarisch abwechslungsreicher, auf der anderen Seite aber auch schwieriger zu lesen. Die SchülerInnen müssen dann erkennen, dass es sich bei den Termini um den gleichen Begriff handelt.

      Es stellt sich die Frage ab wann, d.h. ab welcher Klassenstufe, Termini von LehrerInnen eingeführt werden sollten.

      Céline, du bist der Ansicht, dass Termini bereits in unteren Klassenstufen im Unterricht integriert werden sollten. Warum? Wo siehst du Vorteile?

      Was denkt ihr Kommilitonen/Kommilitoninnen darüber?
      Ist es Eurer Meinung nach sinnvoll, deutsche Bezeichnungen bei jüngeren SchülerInnen und Termini erst bei älteren SchülerInnen einzuführen? Sollte in den unteren Klassenstufen vom „grünen Blattfarbstoff“ und erst in den höheren Klassenstufen von „Chlorophyll“ die Rede sein?

      Nochmals schnell zu Deinem Kommentar, Céline…
      Du musst aufpassen! Es gibt einen Unterschied zwischen „Fremdwörtern“ und „Fachwörtern“.

      Fachwörter sind Wörter, die in fachlichen Kontexten Verwendung finden und daher für Laien häufig unverständlich sind.
      Fremdwörter sind häufig phonologisch sowie auch graphematisch für das Deutsche untypisch, da sie einer anderen Sprache entlehnt wurden.[1] Sie werden jedoch im alltäglichen Leben gebraucht.

      Liebe Grüße,
      Jana Bühner

      Quellenangaben
      Bücher:
      [1] Busch, A., & Stenschke, O. (2014). Germanistische Linguistik (3. Aufl.). Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG.

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    2. Anmerkung:

      Fachwörter stellen heutzutage einen wesentlichen Teil der alltäglichen Kommunikation dar.
      Es ist von einer "Verfachsprachlichung des Alltags" (Kniffka & Roelcke 2016, S. 18) die Rede.
      Aufgrund dieser Tatsache gewinnt die Fachsprache auch im Hinblick auf die Teilnahme am öffentlichen Leben zunehmend an Bedeutung.

      Quellenangaben
      Bücher:
      Kniffka, G., & Roelcke, T. (2016). Fachsprachenvermittlung im Unterricht. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG.

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  9. Liebe Kommilitonen,

    vielen Dank für euren ausführlichen Beitrag zum Thema Fachsprache und ihre Bedeutung im Biologieunterricht. Euer Blogeintrag ist sehr informativ geschrieben und gibt viele Anregungen.

    Was assoziiere ich mit Fachsprache/-begriffen?

    Fachbegriffe werden innerhalb eines bestimmten Fachbereichs/ Fächergemeinschaft als eine Sprache zur eindeutigen Verständigung genutzt. Dabei hat ein Begriff eine genaue Zuordnung zu einem bestimmten Sachverhalt.

    Es gibt, wie schon von Kommilitonen angeführt, Vor- und Nachteile für die Verwendung von Fachbegriffen im Unterricht. Meiner Meinung nach ermöglichen sie im Unterricht eine präzise Verständigung über fachliche Inhalte und sollten deswegen auch eingeführt werden. Die SuS sollten Fachbegriffe und ihre gezielte Verwendung lernen, damit sie ihre fachlichen Kommunikationen, sowohl mündlich als auch schriftlich, formulieren bzw. ausdrücken können. Dafür müssen eindeutige, klare Definitionen für Fachbegriffe im Unterricht festgelegt werden. Zudem benötigt die Einführung dieser Fachbegriffe im Unterricht Zeit und Wiederholungen. Sie sollten komprimiert eingeführt werden. Die SuS sollten diese Begriffe notieren (möglichst mit Artikel und Definition), um immer wieder darauf zurückgreifen zu können z.B. in ihren Heften oder auf Karteikarten oder Plakaten. Ebenso müssen Fachbegriffe erläutert und klar definiert werden, damit eine korrekte Verwendung gewährleistet ist. Zusätzlich können Fachbegriffe unterschiedlich im Unterricht veranschaulicht werden, durch Skizzen, Fachtexte, Fotos, Experimente, Gesten, usw.

    Auch im Bildungsplan 2016 wird für die Sekundarstufe I gefordert, dass SuS die Kompetenzen erlernen, „biologische Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache beschreiben oder erklären“ [1] zu können und „Zusammenhänge zwischen Alltagssituationen und biologischen Sachverhalten herstellen und dabei bewusst die Fachsprache verwenden“ [2] können.

    Ich finde, dass Fachbegriffe eine zentrale Rolle im (Biologie)Unterricht spielen. Zu meiner Schulzeit war es oft lästig diese zu Lernen, doch die Kenntnis darüber ist ausschlaggebend, vor allem, wenn man in diesem Bereich studieren, bzw. arbeiten möchte. Deswegen sollten schon in niedrigen Klassenstufen bestimmte Fachbegriffe eingeführt und benutzt werden. Im Unterricht sollten die Motivation und das Interesse der SuS an Fachbegriffen geweckt werden. Sie sollten die Verwendung von diesen verstehen und nutzen. Dazu müssen Fachbegriffe regelmäßig wiederholt werden, durch z.B. Kreuzworträtsel, Erklärungsspiele, Zuordnungsaufgaben, Begriffslisten oder Karteikarten usw.

    Liebe Grüße
    Melanie Hauff

    Quelle:

    [1],[2] Bildungsplan 2016 Baden-Württemberg. URL: http://www.bildungspläne-bw.de/,Lde/Startseite/ALLG/ALLG_SEK1_BIO_pk_02 (Stand: 26.06.16)

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    1. Hallo Melanie,
      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Wie du schon beschrieben hast, finden sich Fachbegriffe auch im Bildungsplan wieder. Ich denke, dass hier die Bedeutung von Fachbegriffen im Biologieunterricht nochmals deutlich angesprochen wird. Eine herausfordernde Aufgabe ist hierbei, dass Schüler und Schülerinnen „biologische Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache beschreiben oder erklären“ sollen.
      Oftmals haben Schüler und Schülerinnen vor der schulischen Thematisierung eine bestimmte Vorstellung von Begriffen, die jedoch nicht immer mit der biologischen Bedeutung übereinstimmt. In unserem Blogbeitrag haben wir hierzu das Beispiel mit den Insekten aufgeführt. Hierbei gehören für Kinder, aber auch für viele Erwachsene zum Beispiel Spinnen zu den Insekten. In der biologischen Bedeutung sind jedoch Insekten und Spinnen unterschiedlichen Klassen zugeordnet. Hier muss der Lehrer, die Lehrerin zu Beginn erst einmal feststellen, was Schüler und Schülerinnen zu einem bestimmten Begriff assoziieren. Danach muss die Lehrkraft den Schüler und Schülerinnen verständlich erklären, dass in der Biologie bestimmte Begriffe eine andere Bedeutung haben als im Alltag. Als nächstes müssen die Schüler und Schülerinnen die Bedeutungen verinnerlichen. Das ist nicht immer einfach. Jeder von uns hat wahrscheinlich schon erlebt, wie schwer es sein kann, wenn man sich zum Beispiel ein bestimmtes Wort falsch eingeprägt hat, dies dann wieder zu löschen und sich die richtige Bedeutung oder aber auch die richtige Schreibweise zu merken. Das kann Schüler und Schülerinnen erleichtert werden, wenn sie die Bedeutung des Wortes verstehen und wenn die Lehrkraft diesen Lernprozess durch Skizzen, Fachtexte, Fotos, Experimente, Gesten, usw. wie du schon aufgeführt hast, unterstützt. Auch das Wiederholen der Begriffe ist dabei entscheidend um die biologische Bedeutung dauerhaft zu verinnerlichen.
      Nur wenn alle Schüler und Schülerinnen die biologische Bedeutung eines Begriffes kennen kann eine eindeutige Verständigung ohne Missverständnisse im Unterricht stattfinden. Lehrer und Lehrerinnen muss bewusst sein, dass Schüler und Schülerinnen biologische Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache nur beschreiben und erklären können, wenn sie die richtige Bedeutung und nicht die Alltagsvorstellung von einem Begriff entwickelt haben.

      Liebe Grüße,
      Stefanie Frank

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  10. Hallo Ihr,

    zuerst möchte ich ein Lob an euren Blogbeitrag aussprechen. Ihr gebt viele Anreize zum Weiterdenken, wodurch man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt.
    Außerdem ist euer Beitrag sehr schön und vielfältig gestaltet, was das Lesen erleichtert und insgesamt den Beitrag etwas auflockert.
    Ich kann mich meinen Kommilitonen nur anschließen, dass es gewisse Vor- und Nachteile zur Fachsprache im Biologieunterricht gibt. Ich denke, dass ein bestimmtes Mittelmaß am sinnvollsten wäre.
    Darunter verstehe ich, dass man auf keinen Fall auf Fachbegriffe verzichten sollte. Es gehört zur Biologie dazu und mit der Zeit hat man diejenigen, die man immer wieder hört, im Gedächtnis und kann sie anwenden.
    Ich stimme hier auch Sarah-Lea zu, die den entstehenden Ausschluss in der Kommunikation erwähnt. Auch für den Alltag beziehungsweise zum Allgemeinwissen gehören meiner Meinung nach Begriffe, wie Fotosynthese zu dem Wortschatz dazu.
    Was ich aber hierbei für wichtig empfinde ist, dass man als Lehrer die Fachbegriffe auch immer gut und verständlich erklären sollte.
    Im Endeffekt bringt es wenig ein Glossar anzulegen und auswendig zu lernen, ohne das Verständnis zu haben.

    Ich selbst hatte in der Oberstufe von meiner Lehrerin ein Glossar in die Hand gedrückt bekommen, bei welchem ich vielleicht die Hälfte der Begriffe kannte und verstanden hatte – so bringt es natürlich wenig.

    Als ich in einer fünften Klasse der Haupt-und Realschule „die Zelle“ eingeführt hatte, kamen natürlich auch die Fachbegriffe auf. Meine Mentorin meinte aber, ich solle zuerst die Zelle an die Tafel malen und die SuS fragen, was sie denken wie die Bestandteile heißen könnten. Bei der Zellwand beispielsweise war es einfach darauf zu kommen.
    Es wurde dann aber immer schwieriger und ich musste mehrere Hinweise geben. Ich denke aber, dass die SuS dadurch einen guten Zugang zu den Begriffen bekommen hatten und sich die meisten auch gut merken konnte. Aber zum Beispiel der Begriff „Vakuole“ konnten sie weder richtig aussprechen, noch sich wirklich merken. Wie ich aber schon erwähnt hatte, kamen sie mit der Zeit rein, da sie es immer öfter gehört hatten.

    Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Fachsprache einfach dazu gehört und nicht wegzudenken ist, vor allem in der Biologie. Die Aufgabe des Lehrers ist es, diese einfach und verständlich zu erklären. Dabei kann man natürlich das Niveau an die Jahrgangsstufe und Schulart anpassen. Durch Wiederholung und Klärung der Verständnisproblemen werden die SuS einen besseren Zugang zu den Begriffen finden und diese verstehen.

    Liebe Grüße,
    Anna-Lena Kugler

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    1. Liebe Anna-Lena,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Man merkt das du dir Gedanken über Fachsprache und ihre Bedeutung im Fach Biologie gemacht hast. Bemerkenswert finde ich, dass du schon erste Erfahrungen in der Rolle als L. mit der Vermittlung von Fachsprache gemacht hast.

      Fachsprache - Alltagssprache

      Fachsprache, bzw. der Umgang mit ihr ist ein wesentlicher Bestandteil der Naturwissenschaften. SuS haben allerdings immer wieder Schwierigkeiten, da fachsprachliche Wörter auch in ihrer Alltagssprache in anderen Kontexten Verwendung finden. Der Inhalt ist jedoch meist nicht gleichbedeutend. [1] Daher kommt es unter SuS oft zu irreführenden Assoziationen und Bedeutungszuweisungen. [2] Gerade deshalb ist es, wie du selbst schreibst, wichtig als Lehrer fachsprachliche Wörter immer gut und verständlich zu erklären.

      Auswahl statt Überforderung

      Lehrer sollten für geplante Unterrichtseinheiten immer eine Auswahl an fachsprachlichen Wörtern treffen um einer Überforderung und Begriffsüberfrachtung vorzubeugen.
      Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, fachsprachliche Wörter zu vermitteln. Dabei müssen L. jedoch darauf achten, dass SuS fachsprachliche Wörter nicht wie Vokabeln auswendig lernen, sondern die entsprechenden, grundlegenden biologischen Konzepte verstanden haben. Ansonsten lernen SuS leere Worthülsen, ohne Inhalt, die schnell wieder vergessen sind. Die Vermittlung von fachsprachlichen Wörtern kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Hilfreich sind oft Strukturierungshilfen, wie concept maps, um Zusammenhänge visuell nachvollziehbar darzustellen. [3]

      Schön, dass du schon erste Erfahrungen mit der Vermittlung von fachsprachlichen Begriffen sammeln konntest. Sofern man sich als S noch nicht mit der Zelle beschäftigt hat, klingen die entsprechenden fachsprachlichen Bezeichnungen fremd. Gerade deshalb gefällt mir deine Vorgehensweise, die SuS nach möglichen Namen von Zellorganellen zu fragen. Die SuS machen sich selbstständig Gedanken und können sich den ein oder anderen Namen erschließen. Das es den SuS schwerfällt, sich ungewohnte Begriffe wie „Vakuole“ zu merken ist nicht verwunderlich. Gerade deshalb macht es Sinn, eine sinnvolle Auswahl an fachsprachlichen Wörtern zu treffen, diese zu erklären und evtl. entsprechende Abbildungen zu zeigen. Gerade durch die Vernetzung von fachsprachlichen Wörtern mit entsprechenden Abbildungen oder auch durch Erstellen von Begriffsnetzen können sich SuS die Funktion einzelner Zellorganellen besser erschließen und den Gesamtzusammenhang überblicken. [4]

      Du erwähnst auch die Relevanz von regelmäßigen Wiederholungen, sodass fachsprachliche Begriffe verinnerlicht werden. L. sollten die Wörter sehr genau erklären, entsprechende Hilfestellungen bieten und bei Unklarheiten weiterhelfen. Durch entsprechende Vorgehensweisen und Unterrichtsgestaltung kann eine sinnvolle und nachhaltige Vermittlung von Fachsprache im Biologieunterricht gelingen.

      Vielen Dank für deinen interessanten und aufschlussreichen Blogkommentar.

      Liebe Grüße,

      Christoph

      [1] vgl. Berck, K. H., Graf, D. G., Fischer, A., & Iaman, M. (2005). Biologiedidaktik: Grundlagen und Methoden. Wiebelsheim: Quelle und Meyer Verlag GmbH & Co.

      [2] vgl. Kattmann, U. (2015). Schüler besser verstehen: Alltagsvorstellungen im Biologieunterricht. Hallbergmoos: Aulis Verlag

      [3] vgl. Berck, K. H., Graf, D. G., Fischer, A., & Iaman, M. (2005). Biologiedidaktik: Grundlagen und Methoden. Wiebelsheim: Quelle und Meyer Verlag GmbH & Co.

      [4] vgl. ebd.






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  11. Hallo Anna-Lena,

    schön, dass Dir unser Beitrag gefallen hat.

    Ich bin beim Lesen Deines Kommentars über folgende Zeilen gestolpert:
    „Ich selbst hatte in der Oberstufe von meiner Lehrerin ein Glossar in die Hand gedrückt bekommen, bei welchem ich vielleicht die Hälfte der Begriffe kannte und verstanden hatte – so bringt es natürlich wenig.“

    Hier sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an.
    LehrerInnen steht grundsätzlich eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung (Glossar, Fachwort-Memory…), um SchülerInnen das Erlernen von fachlichen Wörtern zu erleichtern. Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen dem „Kennen“ eines Fachwortes und dem „Begreifen“ (vgl. Begriff) eines Fachwortes.

    Das Begreifen bedarf des Denkens. Ein Begriff ist eine kognitive Einheit und kann mit verschiedenen Termini (fachliche Wörter) versehen werden kann. Um einen Begriff zu begreifen, muss wiederum die Thematik hinter diesem verstanden werden.

    Daher ist es wichtig, dass SchülerInnen zunächst den gedanklichen Inhalt verstehen, um dann im zweiten Schritt erst die dazugehörigen Termini zu lernen.

    Hätte Deine Lehrerin in der Oberstufe diese Reihenfolge beachtet, dann hättest du bestimmt mit mehr Begriffen etwas "anfangen können".
    Das Lernen von Termini sollte also nicht mit dem sturen Auswendiglernen von Vokabeln im Fremdsprachenunterricht gleichgesetzt werden.

    Liebe Grüße,
    Jana Bühner

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    1. Hallo Jana,

      danke für deine Antwort.

      Ich kann dir nur Recht geben!
      Ich denke das, was du ansprichst, gehört auch zu dem Lehrerberuf dazu und ich verstehe nicht, wie manche (z.B. meine Biologie Lehrerin in der Oberstufe) einfach den Schülern etwas in die Hand drücken können ohne etwas zu erklären und dann auch noch ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
      Ich kann nur nicht nachvollziehen, wie es manchen anscheinend so unklar ist, dass man Schülern schwierige Sachen erklärt, damit sie einen Zugang zum Thema oder in unserem Beispiel zu den Fachwörtern bekommen können.

      Hoffen wir einfach, dass wir das in Zukunft anders handhaben werden :-)

      Liebe Grüße,
      Anna-Lena Kugler

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  12. Hallo ihr Vier,
    Ich finde euren Blogeintrag sehr ausführlich und vielseitig und gut gelungen. Außerdem gefällt mir, dass ihr euch viele gute Anregungen zum Kommentieren überlegt habt.

    Höre ich von „Fachsprache“, so verbinde ich mit diesem Begriff sofort komplizierte Fremdwörter die man auswendig lernen muss und mit denen der Unterricht auf einmal viel verwirrender und anspruchsvoller wurde. Relativ einfache Vorgänge, die davor alltagssprachlich verständlich erklärt wurden, hörten sich durch Verwendung lateinischer Bezeichnungen oder generell durch Fachwörter plötzlich höchst kompliziert an und das Niveau schien rapide anzusteigen. In meiner Schulzeit ging es mir ähnlich. Anfangs wurden verschiedene Vorgänge wie die Zellteilung alltagssprachlich und anhand von Bildern erklärt, sodass ich das Gefühl hatte, ich habe es verstanden. Doch dann wurden Fachbegriffe eingeführt und ich merkte schnell, dass ich wenn ich diese und ihre Bedeutung nicht auswendig lernte, den Überblick verlieren würde. Zurückblickend waren die Begriffe schon überschaubar, doch zu Schulzeiten hatte ich das Gefühl, es gab sehr viele ähnliche Wörter, die jedoch unterschiedliche Bedeutungen hatten.

    Beim Lesen eures Beitrags hat mich dann überrascht, dass ich Fachsprache nur mit etwas „Verbalen“ verbunden habe. Dass Fachsprache auch bildlich, symbolisch, verkörpert und gegenständlich sein kann, ist mir im ersten Moment nicht eingefallen, doch wenn man genauer darüber nachdenkt, gehört das alles natürlich auch zur Fachsprache, denn man brauch in allen Bereichen Vorwissen um sowohl mit Fachbegriffen als auch Modellen, Diagrammen oder Warnhinweisen umgehen zu können. Besonders in schematischen beschrifteten Darstellungen ist es wichtig, den Vorgang sowie die dazu gehörigen Begriffe verstehen und wiedergeben zu können. Hierbei muss die Lehrkraft die Grundlage bilden und den SuS ein gewisses Maß an Vorwissen vermittelt haben. Wie ihr am Beispiel des Begriffes „Insekt“ beschrieben habt, werden viele Fachbegriffe auch im Alltag verwendet, aber eben nicht ganz korrekt. Man weis zwar grob was gemeint ist, doch wird hier nicht aufs Detail geschaut. So wird Fachsprache schon verwendet, bevor im Biologiunterricht geklärt wird, was genau der Begriff eigentlich meint und umgedacht wird und man vielleicht das nächste mal bei der Verwendung genauer nachdenkt.

    Als angehende Lehrerin würde ich versuchen, ein gesundes Maß an Fachsprache im Unterricht einzuführen. Nicht zu viel, damit die SuS dem Unterricht noch gut folgen können, nicht zu wenig, da schließlich ein gewisses Niveau erreicht werden sollte und sich die SuS auch fachgerecht ausdrücken können. Um Verständnisprobleme zu vermeiden, würde ich zusammen mit den SuS eine Art „Vokabelliste“ für Fachbegriffe erstellen mit Definitionen oder auch passenden Symbolen oder Bildern und diese immer wieder, soweit genug Zeit dafür vorhanden ist, widerholen. Um nicht nur die verbale Form der Fachsprache zu fördern, finde ich es außerdem wichtig, dass die SuS mit Diagrammen und schematischen Darstellungen umgehen können, da diese in vielen anderen Bereichen des Lebens ebenso auftauchen. So würde ich so oft wie möglich mit visuellen Darstellungen arbeiten, zusammen mit den SuS selbst Diagramme erstellen und so versuchen, die SuS an die Fachsprache heranzuführen. Ich finde es außerdem wichtig, dass man sich langsam an die Fachbegriffe herantastet, sodass die SuS nicht überfordert sind mit den Texten und deren Inhalte gut verstehen. Hierbei muss man natürlich darauf achten, auf welchem Stand die Klasse ist und einschätzen können, was machbar ist und was sie überfordert. Die Lehrkraft muss hierbei sehr aufmerksam sein und die SuS genau beobachten, was jedoch nicht unterschätzt werden darf.
    Liebe Grüße, Lea

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    1. Hallo Lea,

      vorerst schon einmal vielen herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar,

      ich stimme dir bei allen Argumenten vollkommen zu.
      Ich bin auch der Meinung, dass man Themen, die man auch ohne Verwendung von Fachbegriffen erklären und erläutern kann, auch vorerst ohne dies probieren sollte. Viele Schülerinnen und Schüler sind sofort verwirrt, sobald Fachbegriffe dazu kommen, da sie die Zusammenhänge dann nicht mehr richtig nachvollziehen können.
      Deshalb ist es auch sehr wichtig als Lehrperson, nicht nur die Fachbegriffe stur abzufragen, sondern wirklich zu prüfen, ob die Zusammenhänge und alles drum herum auch verstanden wurde, damit es nicht zu späteren Missverständnissen kommt.
      Wie du auch schon geschrieben hast, ist es sehr wichtig, seine Schülerinnen und Schüler gut zu kennen und zu beobachten, damit man direkt Hilfestellungen anbieten kann, wenn diese erwünscht sind.

      Liebe Grüße und vielen Dank noch einmal für deinen Kommentar.
      Isabell

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  13. Vielen Dank für euren interessanten Blog-Eintrag. Ich habe mich für meinen Blog-Kommentar an eurer Aufgabe zum Multimedialen Lernen versucht. Im Folgenden lest ihr also meine Bewertung der Arbeitsblätter 1 und 2 bezüglich der Prinzipien multimedialen Lernens.

    Duale Codierung
    AB 1: Dem Foto der Katze könnte man zuschreiben, dass es die Größe und vielleicht noch das Gewicht einer Katze verdeutlicht. Allerdings fehlen dafür eigentlich Maßstäbe bzw. Vergleichsobjekte (z.B. ein Maßband, weiterer Gegenstand mit bekannter Größe). Der Ernährungstyp „Fleischfresser“ könnte zusätzlich dargestellt werden, wenn das Foto eine Katze zeigt, die eine Maus oder einen kleinen Vogel im Maul hält. Darüber hinaus könnten auch die Inhalte des Steckbriefs abgewandelt werden, um mehr Informationen mit dem Foto darzustellen (z.B. Aussehen, Fellfarbe).
    AB 2: Die Bilder von Hello Kitty und Garfield verdeutlichen nicht die im Text stehenden Informationen. Wenn überhaupt, wird das Aussehen, also die Fellfarbe der Katzen dargestellt, da Hello Kitty weiß und Garfield rot getigert ist. Ich sehe allerdings ein viel größeres Problem darin, dass die Grafiken keine echten Katzen zeigen. Deutliche Unterschiede sieht man zum Beispiel an den Pfoten, den Augen usw. Im schlimmsten Fall werden dadurch Fehlvorstellungen gefördert. Eine weitere Codierung (abgesehen von einem Foto), die auch wirklich Informationen grafisch darstellt, wäre z.B. eine Landkarte auf der die ursprüngliche Herkunft Ostafrika markiert ist.

    Kohärenz
    AB 1: Bezüglich dieses Punktes gefällt mir das AB sehr gut. Sowohl Text, als auch Bild sind sparsam eingesetzt, ohne die Informationen darunter leiden zu lassen.
    AB 2: Da die Grafiken keine Informationen verdeutlichen, sind sie auch nicht wichtig. Inwieweit die Informationen im Text wichtig bzw. relevant sind, finde ich schwierig zu beurteilen. Bei dem Abschnitt über den natürlichen Feind der Katze frage ich mich allerdings schon, warum er auf dem AB ist. Außerdem kann die Darstellung des Diagramms verbessert werden. Die Achsen sind nicht im rechten Winkel und offensichtlich verschoben. Außerdem ist die Beschriftung der Achsen nicht optimal.

    Räumliche Nähe
    AB 1 und AB 2: Die räumliche Nähe wird meiner Meinung nach bei beiden ABs erfüllt. Die Grafiken sind neben dem Steckbrief, das Diagramm neben der Tabelle und die Arbeitsaufträge neben den dazugehörigen Informationen. Allerdings ist das AB 2 übersichtlicher gestaltet, z.B. durch den Rahmen um den Steckbrief.

    Simultane Darstellung
    AB 1 und AB 2: Da beide ABs eine Seite umfassen sind die jeweiligen Informationen immer simultan dargestellt.

    Modalität und Redundanz
    AB 1 und AB 2: Beide ABs arbeiten mit Text statt mit Sprache (was ja grundsätzlich auch in der Natur eines ABs liegt). Im Unterricht könnte man die Informationen aus dem Steckbrief vielleicht mündlich erarbeiten und parallel ein Bild einer Katze zeigen. Dann dient der Steckbrief mit dem Bild als Ergebnissicherung, auf die meiner Meinung nach auch nicht verzichtet werden sollte.

    Wie ihr seht, habe ich mir bei manchen Punkten schwer getan die Arbeitsblätter zu bewerten. Habt ihr Ergänzungen?

    Viele Grüße
    Carmen Herrmann

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  14. Hallo Isabell, Jana, Stefanie und Christoph,
    euer Blog Beitrag ist sehr ansprechend gestaltet und sehr gut gegliedert.

    Ich würde sagen Fachsprache ist in der Biologie sehr wichtig, es ermöglicht präzise Ausdrucksformen und vermeidet Missverständnisse.
    SuS kommen mit unterschiedlichen Vorerfahrungen in den Biologie Unterricht. Oft sind solche Vorerfahrungen an Alltagssprache gebunden. Die Aufgabe der Lehrkraft besteht darin diese Alltagssprache oft auch mit umgangssprachlichen Elementen in Fachsprache und exakte Formulierung zu wandeln. Allerdings ist es sehr wichtig dabei auf die Vorerfahrungen einzugehen und an diese Anzuknüpfen. Dies einmal im Hinblick auf den Inhalt, wie in der Vorlesung am Beispiel der Photosynthese. Bei der SuS durch eine Zwischenvorstellung zum eigentlichen Prinzip der Nährstoffgewinnung durch Photosynthese gelangen sollen. Andererseits sollte auch auf die Alltagssprache der SuS eingegangen werden. Zum Beispiel werden umgangssprachlich viele kleine Tiere als Insekten bezeichnet. Egal ob Tausendfüßler, Mücke, Wespe oder Spinne. Dabei muss im Unterricht auf die Merkmale der Insekten eingegangen werden, um dann gemeinsam mit den SuS zu diskutieren ob zuvor genannte Tiere auf diese Merkmale zutreffen. So können sich Kinder von der Umgangssprache lösen, und durch die passenden Fachbegriffe solche Missverständnisse vermeiden.

    In eurer Einleitung stellt ihr außerdem die Frage, warum Kommunikation in den Biologie Unterricht gehört. Im ersten Moment könnte man sagen dies wäre ein Aspekt, der nur für den Deutsch Unterricht zutrifft. Allerdings ist im Bildungsplan verankert, dass die SuS die Fähigkeit zur Diskussion und allgemeinen Kommunikation erlernen sollen.
    Für diesen Aspekt ist auch das Fach Biologie gut geeignet. Zum Beispiel können SuS in Gruppenarbeiten lernen, die eigenen Vorschläge einzubringen und zu verteidigen. Solche Formen der Unterrichtgestaltung regen SuS zur Kommunikation mit ihren Mitschülern an.
    Dabei sollte die Lehrkraft SuS auf präzise Formulierungen hinweisen und anregen an sinnvollen Stellen Fachwörter zu verwenden.

    Liebe Grüße Verena Haußmann

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    1. Hallo Verena,

      vorab schon mal vielen lieben Dank für deinen Kommentar.

      Ich stimme dir vollkommen zu. Als Lehrerin oder Lehrer muss man die Vorerfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler mitbringen aufarbeiten, damit es dann nicht zu Missverständnissen kommt. Meiner Ansicht nach sollte man den Schülerinnen und Schülern beistehen beim Lernen der Fachbegriffe, damit sie verstehen warum man diese können sollte und dass die Zusammenhänge verständlich werden.

      Deine Argumentation zu der Kommunikation durch Fachbegriffe finde ich auch sehr gut gelungen und stimme komplett zu.

      Vielen Dank und liebe Grüße
      Isabell

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  15. Hallo Zusammen,

    Ich möchte mich auch diesem gut gelungenen Beitrag mit meinen Gedanken anschließen.

    Ich habe keine guten Erinnerungen an Fachsprache in Biologie zu meiner Schulzeit. Mein Lehrer hat regelmäßig Abfragen gemacht, bei denen er hauptsächlich einzelne Wörter wie Vokabular abgefragt hat. Ich hatte immer ziemlich Angst vor den Abfragen. Durch Angst wird das Gehirn blockiert. Es kann nicht mehr kreativ denken.
    Dadurch das ich immer einzelne Wörter auswendig gelernt habe, sind die Zusammenhänge total untergegangen. Der ganze Biologieunterricht basierte irgendwann nur noch auf Auswendiglernen. Verständnis hatte ich eigentlich überhaupt keines. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum ich und viele andere sehr wenig aus diesem Unterricht mitgenommen haben. Denn wenn man Zusammenhänge versteht, kann man sich Dinge viel besser einprägen, vor allem auch auf einen längeren Zeitraum gesehen.

    So viel also zu meinen schlechten Erfahrungen. Dadurch habe ich ein Beispiel gegeben, welche Rolle meiner Meinung Fachsprache nicht spielen darf. Aber wie und in welchem Ausmaß soll sie dann angewendet werden?

    Wichtig ist für mich im Biologieunterricht, dass Zusammenhänge verstanden werden. Ein gewisses Maß an Fachsprache ist dafür notwendig aber meiner Meinung nach nur dann, wenn es kein passendes und deutlich einfacheres Synonym gibt. Mir fallen da einige Beispiele ein, bei denen ich es nicht wichtig finde, Fachsprache dafür anzuwenden. Ein Beispiel ist für mich: monözisch und diözisch. Ich finde, man kann genauso von einhäusig und zweihäusig sprechen.

    Ich denke auch, wie viele hier schon kommentiert haben, dass SuS auf keinen Fall mit zu viel Fachsprache konfrontiert werden sollten. Dadurch würde man der Gefahr unterlaufen, dass sie überfordert sind und dadurch jegliches Kompetenzerleben fehlt. So kann es schnell passieren, dass die SuS ihre Motivation verlieren, obwohl sie vielleicht in dem Thema interessiert gewesen wären.
    Natürlich schadet es nie, wenn eine Lehrkraft immer wieder Fachbegriffe kurz anspricht. SuS die ein großes Interesse für bestimmte Themen in Biologie haben, sind dann meiner Meinung nach auch motiviert diese zu lernen. Dadurch dass sie dann intrinsisch motiviert sind können sie sich die Begriffe dann auch viel besser einprägen.

    Wichtig ist aber natürlich, dass man den Unterricht nicht unnötig verkompliziert, indem man jegliche Fachsprache versucht zu umgehen. Das würde dazu führen, dass Zusammenhänge erst recht erschwert werden und es zu Missverständnissen kommt.

    Außerdem finde ich es wichtig, dass man mit den SuS zusammen überlegt wie es zu einzelnen Fachbegriffen kommt, also wie sich das meist aus dem lateinisch stammenden, Wort zusammensetzt. Dadurch haben die SuS auch immer einen Bezug zu dem Wort, ohne es rein auswendig zu lernen. Außerdem wird somit verhindert, dass SuS Fachbegriffe falsch einordnen und dadurch Schwierigkeiten bekommen, es richtig einzusetzen. Man sollte also auf jeden Fall die Bedeutung der Fachsprache in Biologie mit den SuS thematisieren.

    Außerdem finde ich es sehr wichtig, dass zumindest unter den Lehrkräften an derselben Schule geklärt ist, wie viel Fachsprache erwartet wird. Denn jeder von uns kennt den Satz: „Das müsst ihr aber schon wissen!“.
    Solange man die SuS nicht mit Fachsprache überfordert sind sie denke ich auch motiviert welche zu erlernen. Denn welcher Schüler oder welche Schülerin gibt nicht gerne mit einem super schlauen Wort zu Hause an ;). Außerdem, wie hier auch schon erwähnt, bekommt man durch die Beherrschung von Fachsprache ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl zur Biologie und deren Fachleuten.

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    1. Zusammenfassend heißt das alles für mich: Fachsprache ist wegen ihrer Eindeutigkeit und Unmissverständlichkeit sehr wichtig. Es sollte aber gut durchdacht sein, wieviel Fachsprache notwendig ist. Außerdem sollte die Lehrkraft immer bedenken, dass die SuS gleich zwei Herausforderungen zu bewältigen haben im Biologieunterricht. Zum einen die inhaltlichen Zusammenhänge zu verstehen und auf der anderen Seite den Erwerb der Fachsprache zu meistern. Beides sollte unterrichtlicher Inhalt sein. Auf keinen Fall darf der Erwerb der Fachsprache Nebensache für die Hausaufgaben werden.
      Liebe Grüße,
      Pia Wittner

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    2. Liebe Pia,

      vielen Dank für deinen aufschlussreichen Blogbeitrag. Es ist wirklich schade, dass es deinem L. in deiner Schulzeit nicht gelungen ist Inhalte und fachsprachliche Begriffe lernförderlich und sinnvoll zu vermitteln. Druck zu erzeugen ist nie ein geeignetes Mittel. Druck führt, wie du selbst schreibst dazu, dass das Gehirn blockiert. Lerninhalte werden durch den damit verbundenen Druck als etwas Negatives angesehen. Die Motivation und das Interesse bleiben damit auf der Strecke.
      Umso schöner finde ich es allerdings, wie du dich mit der Thematik auseinandergesetzt hast und dir Gedanken über positive, motivierende Methoden und Möglichkeiten machst.

      Du erkennst genau, dass insbesondere im Fach der Biologie Zusammenhänge eine wesentliche Rolle spielen. Es macht daher wenig Sinn, einzelne fachsprachliche Wörter auswendig zu lernen. Vielmehr ist es für L. oft sinnvoll, Inhalte bzw. Zusammenhänge zwischen fachsprachlichen Wörtern visuell übersichtlich darzustellen. Dafür eignen besonders gut Begriffsnetze, wie mind-maps, sodass SuS einzelne fachsprachliche Begriffe in einem Gesamtzusammenhang einordnen können.[1]

      Du schreibst selbst, dass fachsprachliche Wörter nur dann genutzt werden sollten, wenn sich kein entsprechendes einfacheres Synonym finden lässt. Dein Beispiel (monözisch, bzw. einhäuig) stellt ein passendes Beispiel dar. Ich gebe dir Recht, dass L. immer eine geeignete und begrenzte Auswahl an fachsprachlichen Wörtern treffen sollten, die sie in ihrem Unterricht verwenden. Das gleiche gilt für Texte, die SuS zu lesen bekommen.[2]

      Fachsprache ist wesentlicher Bestandteil der Naturwissenschaften. Es macht allerdings keinen Sinn, Fachsprache im Unterricht dahingehend zu verwenden, als dass sie die SuS stärker behindert als sie ihnen die interne Kommunikation, sowie das Verständnis biologischer Konzepte und Zusammenhänge erleichtert.[3]

      Man merkt, dass du dich in deinem Beitrag intensiv und konstruktiv mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Trotz deiner eigenen negativen Erfahrungen während deiner eigenen Schulzeit, erkennst du das Potenzial und die Chancen der Fachsprache in Bezug auf eine klare und präzise Kommunikation, sowie ein besseres Verständnis biologischer Phänomene und Zusammenhänge. Du hast dich ausführlich damit auseinandergesetzt, wie eine gute Vermittlung gelingen kann und zeigst entsprechende Möglichkeiten auf.

      Vielen Dank für deinen interessanten, aufschlussreichen Blogbeitrag.

      Liebe Grüße,

      Christoph

      [1]vgl. Berck, K. H., Graf, D. G., Fischer, A., & Iaman, M. (2005). Biologiedidaktik: Grundlagen und Methoden. Wiebelsheim: Quelle und Meyer Verlag GmbH & Co.

      [2]vgl. Kattmann, U. (2015). Schüler besser verstehen: Alltagsvorstellungen im Biologieunterricht. Hallbergmoos: Aulis Verlag

      [3]vgl. Fluck, H. R. (1985). Fachsprachen. Tübingen: Franke Verlag




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    3. Liebe Pia,

      vielen Dank für deinen aufschlussreichen Blogbeitrag. Es ist wirklich schade, dass es deinem L. in deiner Schulzeit nicht gelungen ist Inhalte und fachsprachliche Begriffe lernförderlich und sinnvoll zu vermitteln. Druck zu erzeugen ist nie ein geeignetes Mittel. Druck führt, wie du selbst schreibst dazu, dass das Gehirn blockiert. Lerninhalte werden durch den damit verbundenen Druck als etwas Negatives angesehen. Die Motivation und das Interesse bleiben damit auf der Strecke.
      Umso schöner finde ich es allerdings, wie du dich mit der Thematik auseinandergesetzt hast und dir Gedanken über positive, motivierende Methoden und Möglichkeiten machst.

      Du erkennst genau, dass insbesondere im Fach der Biologie Zusammenhänge eine wesentliche Rolle spielen. Es macht daher wenig Sinn, einzelne fachsprachliche Wörter auswendig zu lernen. Vielmehr ist es für L. oft sinnvoll, Inhalte bzw. Zusammenhänge zwischen fachsprachlichen Wörtern visuell übersichtlich darzustellen. Dafür eignen besonders gut Begriffsnetze, wie mind-maps, sodass SuS einzelne fachsprachliche Begriffe in einem Gesamtzusammenhang einordnen können.[1]

      Du schreibst selbst, dass fachsprachliche Wörter nur dann genutzt werden sollten, wenn sich kein entsprechendes einfacheres Synonym finden lässt. Dein Beispiel (monözisch, bzw. einhäuig) stellt ein passendes Beispiel dar. Ich gebe dir Recht, dass L. immer eine geeignete und begrenzte Auswahl an fachsprachlichen Wörtern treffen sollten, die sie in ihrem Unterricht verwenden. Das gleiche gilt für Texte, die SuS zu lesen bekommen.[2]

      Fachsprache ist wesentlicher Bestandteil der Naturwissenschaften. Es macht allerdings keinen Sinn, Fachsprache im Unterricht dahingehend zu verwenden, als dass sie die SuS stärker behindert als sie ihnen die interne Kommunikation, sowie das Verständnis biologischer Konzepte und Zusammenhänge erleichtert.[3]

      Man merkt, dass du dich in deinem Beitrag intensiv und konstruktiv mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Trotz deiner eigenen negativen Erfahrungen während deiner eigenen Schulzeit, erkennst du das Potenzial und die Chancen der Fachsprache in Bezug auf eine klare und präzise Kommunikation, sowie ein besseres Verständnis biologischer Phänomene und Zusammenhänge. Du hast dich ausführlich damit auseinandergesetzt, wie eine gute Vermittlung gelingen kann und zeigst entsprechende Möglichkeiten auf.

      Vielen Dank für deinen interessanten, aufschlussreichen Blogbeitrag.

      Liebe Grüße,

      Christoph

      [1]vgl. Berck, K. H., Graf, D. G., Fischer, A., & Iaman, M. (2005). Biologiedidaktik: Grundlagen und Methoden. Wiebelsheim: Quelle und Meyer Verlag GmbH & Co.

      [2]vgl. Kattmann, U. (2015). Schüler besser verstehen: Alltagsvorstellungen im Biologieunterricht. Hallbergmoos: Aulis Verlag

      [3]vgl. Fluck, H. R. (1985). Fachsprachen. Tübingen: Franke Verlag




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  16. Hallo ihr Vier,
    euer Blogeintrag ist sehr ausführlich und beleuchtet das Thema in vielerlei Hinsicht.

    Ich habe keine schlechten Erinnerungen, wenn ich an die Fachsprache in den drei Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik zurückdenke. Die Lehrer, die mich unterrichtet haben, fragten die Fachwörter nie wie in einem Vokabeltest ab. Unter Texten mit vielen Fachwörtern standen immer Erklärungen zu den Wörtern, die wir nicht kannten- und wenn es doch noch welche gab, die nicht darauf standen, konnten wir jeder Zeit nachfragen. Die meisten wichtigen Wörter hat man sich im Laufe der Zeit angeeignet und konnte sie auch bei Gesprächen im Unterricht anwenden, allerdings war es auch nie ein Problem, wenn man einzelne Begriffe umschrieben hat wenn man das Fachwort nicht wusste.
    Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Fachsprache für manche SuS ein Problem werden kann, wenn von der Lehrperson nicht genügend Hilfestellungen (wie die Worterklärungen unter Fachtexten) gegeben werden.

    Nun möchte ich ein paar Vor- und Nachteile erläutern, die beim Umgang mit einer Fachsprache auftreten können.
    Vorteile:
    1. Durch das Beherrschen der Fachsprache kann Zeit gespart werden, denn es entfallen Umschreibungen von SuS und der Lehrperson, da die Begriffe gezielt genannt werden können. Außerdem benötigt die Lehrperson keine Zeit, um die Bedeutung von Fachbegriffen zu erläutern und die Kommunikation im Unterricht kann reibungsloser verlaufen, als wenn immer wieder Begriffserklärungen eingeschoben werden müssen. Hinzu kommt, dass auch komplexere Fachliteratur herangezogen werden kann, was die Auswahl der Texte für den Lehrer einfacher macht.
    2. Ein weiterer Vorteil des Beherrschens von Fachsprache ist, dass die SuS diese in ihrem weiteren Leben auch nutzen können. Oft wird eine gewisse Fachsprache sogar im Studium und auch im Berufsleben vorausgesetzt und wird als sogenanntes „Allgemeinwissen“ bezeichnet.

    Nachteile:
    1. Durch das Auswendiglernen von Fachsprache müssen die SuS Zuhause sehr viel Zeit für das jeweilige Fach investieren, wodurch sie schnell die Lust an diesem Fach verlieren können.
    2. Ein weiterer Nachteil ist, dass nicht immer alle SuS die Bedeutungen der Fachbegriffe genau verstanden haben. Dadurch kommt es zu Verständnisproblemen und die betroffenen SuS haben Probleme dem Unterricht zu folgen und an der Unterrichtskommunikation teilzunehmen.

    Es gibt natürlich viele weitere Vor- und Nachteile, die ich hier aber nicht alle erläutern kann. Zusammengefasst finde ich, dass es schon wichtig ist, eine gewisse Fachsprache in den Unterricht zu bringen, da es eben auch ein Teil der Bildung ist, die ein Mensch von der Schule mitnehmen sollte. Allerdings muss die Lehrperson die verwendeten Fachbegriffe erklären und auf die wichtigsten begrenzen- ich finde es auch immer von Vorteil, wenn die SuS die Begriffe wiederholen können (z.B. wird der Begriff vom Lehrer erklärt und in den darauffolgenden Stunden kommt der Begriff nochmals in einem Text vor, bei dem er nochmal kurz erläutert wird). Es ist schon zumutbar, dass die SuS gewisse Fachbegriffe kennen und auch verwenden können, allerdings muss dies auch in einem gewissen Rahmen gehalten werden, damit die SuS den Spaß am Fach nicht verlieren aber trotzdem eine gut Grundlage für ihr weiteres Leben mitnehmen können.

    Liebe Grüße
    Leonie Graner

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    1. Hallo Leonie,

      vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine positive Rückmeldung bezüglich unseres Blog-Beitrags.

      Du beschreibst die Fachsprache als „ein Teil der Bildung (…), die ein Mensch von der Schule mitnehmen sollte“.
      Ich teile Deine Meinung und würde sagen, dass die Fachsprache auch außerhalb des Schulhofs sowie im Erwachsenenalter einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft einnimmt.

      Der Germanist H. Moser brachte diese Feststellung bereits 1974 folgendermaßen zum Ausdruck:
      Es werde „aus Sondersprachen bestimmter sozialer Gruppen oder Kulturbereiche, heute besonders aus Fachsprachen, (…) fortwährend Wortgut in die allgemeine Hochsprache übernommen“ (Moser 1974, S. 534).

      Einzelne fachsprachliche Wörter, aber auch fachsprachliche Texte, prägen unsere Alltagskommunikation.
      Fachsprache taucht in vielen Bereichen (Wissenschaft, Technik…) auf.
      An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel aus der Medizin nennen. Der Arzt verschreibt dem Patienten ein „Antibiotikum“. Um es richtig einnehmen zu können, muss dieser in der Lage sein, die Packungsbeilage zu lesen, die eine hohe Dichte an fachsprachlichen Wörtern aufweist.

      Welche weiteren Fachgebiete neben der Medizin fallen Dir ein, die eine hohe Dichte an Fachwörtern aufweisen?

      Um am öffentlichen Leben teilnehmen zu können und nicht als Laie ausgegrenzt zu werden, wird eine gewisse Kenntnis an Termini vorausgesetzt. Deshalb ist es meines Erachtens sehr wichtig, fachsprachliche Kompetenzen von SchülerInnen möglichst früh zu fördern.

      Liebe Grüße,
      Jana Bühner

      Quellenangaben

      Bücher:
      Maurer, F., & Rupp, H. (Hrsg.). (1974). Deutsche Wortgeschichte (3. Aufl.). New York: Walter de Gruyter.

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  17. Hallo zusammen!

    Danke für diesen ausführlichen und gut gelungenen Blogbeitrag, der durch die vielen Anregungen zum Kommentieren einlädt.

    Ich muss gestehen, dass ich mir noch nie Gedanken zum Thema Fachsprache gemacht habe und schon gar nicht im Zusammenhang mit naturwissenschaftlichem Unterricht. Es gehört einfach dazu im Biologie-, Chemie- und Physikunterricht die Sprache der Biologen, Chemiker oder Physiker zu lernen und sich anzueignen. Und Fachsprache begegnet uns ja auch nicht nur in der Schule und in den Naturwissenschaften, sie begegnet uns unser Leben lang und quasi überall. In allen Wissenschaften unterscheidet sich die Sprache deutlich von der Alltagssprache, denn jede Wissenschaft besitzt ihre eigene Fachsprache. Teilweise werden die Fachwörter aus der Alltagssprache übernommen und bekommen eine neue Bedeutung, was bei den SuS häufig zu Verwirrung führt, wie im Beispiel mit den Insekten. Jedoch sind die meisten Fachwörter Fremdwörter. In der Mathematik kommt so eine ziemlich exakte Sprache zustande, da Fachbegriffe erst genau definiert werden und dann auch nur eine einzige Bedeutung haben, was in den Naturwissenschaften angestrebt, aber nicht erreicht wird. Das liegt daran, dass die Bedeutung der Begriffe sich mit der Wissenschaft entwickeln und Fachwörter nur im Kontext der Zeit zu verstehen sind. Auch dies führt bei vielen SuS zu Schwierigkeiten.
    Im naturwissenschaftlichen Unterricht steht die Sprache sehr im Vordergrund, da häufig das Unterrichtsgespräch oder das Schülerexperiment in der Gruppe als Unterrichtsform gewählt wird. Die SuS kommen nicht darum herum Begriffe zu lernen und Fachsprache zu sprechen. Wichtig ist, dass die Lehrperson ihre SuS beim Erlernen der Fachsprache begleitet. Ein Sachverhalt sollte auf verschiedenen Sprachebenen kommuniziert werden, mal mehr alltagssprachlich, dann wieder fachsprachlich, mal mehr bildhaft und anschaulich, dann wieder abstrakt. Es erfordert viel Geduld und eine gute Planung der Lehrperson. Die Begriffsbildung kann sich manchmal über Jahre hinziehen. Eine sorgfältige, langfristige Unterrichtsplanung, mit Einteilung in unterschiedliche Niveaus und Zwischenzielen in den einzelnen Klassenstufen, ist hier wichtige Voraussetzung.
    Eine Flut von Fachbegriffen kann zur Unbeliebtheit des naturwissenschaftlichen Unterrichts bei SuS beitragen, weshalb eine zu große Zahl von Fachwörtern in den einzelnen Unterrichtsstunden vermieden werden sollte.
    Naturwissenschaftliche Zusammenhänge werden bei Benutzung einfacher Alltagssprache meist besser verstanden. Dies ist in den unteren Klassenstufen besonders wichtig, denn je weniger Fachsprache die SuS schon beherrschen, desto mehr behindert sie die Verständigung. Die SuS müssen peu à peu den Umgang mit den Fachbegriffen lernen und die Fachsprache aus der Alltagssprache heraus entwickeln.


    Viele Grüße, Kathrin Fischböck


    Quelle:
    http://www.schulentwicklung.nrw.de/cms/upload/fids/downloads/5_naturwissenschaften_mercyn.pdf


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    1. Liebe Kathrin,

      du hast dich mit der Fachsprache und ihrer Bedeutung, sowie ihrer Vermittlung im Fach Biologie auseinandergesetzt. Du schreibst, dass sich Fachsprache immer deutlich von der Alltagssprache unterscheidet. Dabei muss allerdings genauer differenziert werden. Fachsprachliche Wörter finden auch in der Alltagssprache in anderen Kontexten Verwendung. Das bedeutet, dass Fachsprache und Alltagssprache immer über eine gewisse Schnittmenge an verwendeten Wörtern verfügen.[1]
      Durch den Kontext lässt sich meist erschließen, ob es sich um Fach- oder Alltagssprache handelt. Ihre Bedeutung ist dabei meist nicht deckungsgleich.[2]

      In deinem Blogkommentar schreibst du folgenden Satz:

      „In der Mathematik kommt so eine ziemlich exakte Sprache zustande, da Fachbegriffe erst genau definiert werden und dann auch nur eine einzige Bedeutung haben, was in den Naturwissenschaften angestrebt, aber nicht erreicht wird.“

      Du gehst davon aus, dass Fachsprache in den Naturwissenschaften ungenau definiert ist. Wie wir in unserem Blogbeitrag (S.3) geschrieben haben, bezeichnen Termini in den Naturwissenschaften allerdings klar definierte fachliche Wörter, die für einen eindeutigen, einnamigen Referenten stehen. Diese Deutlichkeit ermöglicht eine präzise Verständigung über fachliche Inhalte. Dadurch wird unnötigen, ungenauen Umschreibungen vorgebeugt. Wenn von einem Mitochondrium gesprochen wird, weiß jeder, dem das fachliche Wort vertraut ist, was gemeint ist. Ist das fachliche Wort (Mitochondrium) meinem Gegenüber nicht bekannt, bin ich gezwungen es kompliziert zu umschreiben. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass sich mein Begriff (gedankliche Vorstellung) sich nicht mit dem Begriff meines Gegenübers deckt.[3]

      Du schreibst, dass biologische Sachverhalte mal mehr alltagssprachlich, dann wieder fachsprachlich kommuniziert werden sollten. Führt man sich allerdings die Chance der präzisen Verständigung vor Augen, so kann Fachsprache SuS helfen. Sie ist weniger als Hindernis, sondern vielmehr als Hilfestellung gedacht, biologische Sachverhalte, Konzepte und Zusammenhänge zu verstehen und zu verinnerlichen. Deshalb macht es für mich mehr Sinn, eine geeignete, begrenzte Auswahl an fachsprachlichen Wörtern zu treffen, und diese den SuS zu vermitteln. Die fachsprachlichen Wörter sollen auch dahingehend eingeführt werden, dass sie SuS das Verstehen erleichtern.

      Vielen Dank für deine Auseinandersetzung mit dem Umgang von Fachsprache im Fach Biologie.

      Liebe Grüße,

      Christoph Wilhelm

      [1]vgl. Berck, K. H., Graf, D. G., Fischer, A., & Iaman, M. (2005). Biologiedidaktik: Grundlagen und Methoden. Wiebelsheim: Quelle und Meyer Verlag GmbH & Co.

      [2]vgl. Kattmann, U. (2015). Schüler besser verstehen: Alltagsvorstellungen im Biologieunterricht. Hallbergmoos: Aulis Verlag

      [3]vgl. Fluck, H. R. (1985). Fachsprachen. Tübingen: Franke Verlag








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  18. Hallo,
    gerne würde ich die Frage aufnehmen die ihr gestellt habt: „Wie viel ‚Fachchinesisch‘ gehört in den Biologieunterricht?“.
    Zuallererst ist der Blick in den neuen Bildungsplan hilfreich: Im neuen Bildungsplan für 2016 wird die Fachsprache drei Mal genannt. Zwei Mal unter dem Punkt „2.2 Kommunikation“:
    „Die Schülerinnen und Schüler können…
    4. biologische Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache beschreiben oder erklären
    5. Zusammenhänge zwischen Alltagssituationen und biologischen Sachverhalten herstellen und dabei bewusst die Fachsprache verwenden“.
    Das dritte Mal ist die Fachsprache beim Operator „beschreiben“ zu finden. (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2016). Bildungsplan 2016 Allgemeinbildende Schulen SekundarstufeI online unter: www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/Startseite/ALLG/ALLG_SEK1_BIO)
    Interessant dabei ist, dass es keinerlei Anhaltspunkte gibt, was unter Fachsprache zu verstehen ist. Auch scheint es keine Abstufungen zu geben, keine Niveaus. Alle SuS haben DIE Fachsprache zu verwenden. Also scheint es der Lehrkraft überlassen, welche genauen Anforderungen sie an die SuS stellt. Genau das ist auch eure Frage. Meiner Ansicht nach müsste sich jede Lehrkraft einen Begriffskatalog zurechtlegen, welcher im passiven und/oder aktiven Wortschatz der SuS verankert werden soll. Auch halte ich es für inkonsequent im Bildungsplan mit Niveaustufen zu arbeiten, aber die Fachsprache von allen SuS im vollen Umfang zu verlangen. Daher fände ich auch hier eine Abstufung für zielführend. So könnte man einen Grundstock an Fachsprache von allen SuS verlangen und im Weiteren müssen schwächere SuS Fachbegriffe nur im passiven- und Starke diese im aktiven Wortschatz besitzen. Denn der Unterricht soll nicht aus ‚Fachchinesisch‘ bestehen. Dieser Begriff zeigt bereits, dass darauf Unverständnis folgt, worauf die SuS abschalten würden. Nein, lieber sollte der Unterricht aus gezielt eingesetzten Fachbegriffen bestehen, wobei gilt: Mir Maß zum Ziel.

    Liebe Grüße

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    1. Hallo Heiko,

      vielen Dank für Deinen Beitrag.
      Ich teile Deine Meinung, dass in den Bildungsplänen des Landes Baden-Württemberg das Thema Fachsprache äußerst schwammig formuliert wird und dadurch einige Fragen aufwirft.

      Die beiden Autoren Gabriele Kniffka und Thorsten Roelcke beschäftigen sich in ihrem diesjährig erschienenen Buch „Fachsprachenvermittlung im Unterricht“ unteranderem mit diesem Thema. Ich habe einen Abschnitt ihres Buches gelesen, den ich Dir an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte…

      „(…) die Standards zeichnen sich vielmehr durch eine ganze Reihe an Problemen aus:

      • Selektivität und Heterogenität im Hinblick auf angestrebte einzelne fachsprachliche Kenntnisse und fachkommunikative Kompetenzen; die zu fördernden Kenntnisse und Kompetenzen werden also nur in unsystematischer Auswahl angegeben. Hinzu kommt das (weitgehende) Fehlen eines echten Spiralcurriculums, also einer zyklisch aufeinander aufbauenden, kontinuierlichen Kompetenzerweiterung.

      • Pauschalität (Unterspezifizierung) hinsichtlich struktureller Kenntnisse und Kompetenzen auf der Ebenen der Lexik, der Grammatik und des Textes sowie im Hinblick auf pragmatische Kompetenzen bei der Produktion und Rezeption von geschriebenen und gesprochenen Fachtexten; die zu fördernden Kenntnisse und Kompetenzen werden also bisweilen zu allgemein angegeben.

      • (Weitgehendes) Fehlen weiterer pragmatischer sowie kognitiver und ethischer Gesichtspunkte wie zum Beispiel Leistungen und Schwächen von Fachsprachen, Übergänge zwischen Fach- und Gruppensprachen, Wissenstransfer zwischen Experten und Laien oder Überwindung von Kommunikationsbarrieren (…).“
      (Kniffka & Roelcke 2016, S. 28)

      Ich denke, diese Aussagen unterstreichen Deine Ansicht, dass in den Bildungsstandards allgemein von DER FACHSPRACHE gesprochen wird, ohne diese genauer zu definieren. Ich denke, dass dies unter anderem an der Komplexität des Begriffes liegt. In den Bildungsstandards wird versucht, komplexe Inhalte möglichst knapp zusammenzufassen.

      Liebe Grüße,
      Jana Bühner

      Quellenangaben

      Bücher:
      Kniffka, G., & Roelcke, T. (2016). Fachsprachenvermittlung im Unterricht. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG.

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  19. Hallo,

    eure Anregungen für die Kommentare haben wirklich ihren Dienst geleistet.
    Ich habe mir, wie von euch vorgeschlagen, zunächst einmal Gedanken gemacht, was ich unter Fachsprache verstehe und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen: Fachsprache sind Begriffe, die bestimmte fachliche Inhalte genau definieren und somit keinen Spielraum für Interpretationsmöglichkeiten lassen. Fachsprache ist nur für die Kommunikation unter „Wissenden“ sinnvoll, da sie sich so leichter verständigen können, „nicht-Wissende“ mit dem Begriff wenig anfangen können oder ihn sogar falsch verwenden. Für „nicht-Wissende“ sind Fachbegriffe oftmals schwierige Wörter mit komplizierten Definitionen, deren Inhalt auch leichter oder verständlicher dargestellt werden kann. Ich denke jedem ging es in der Schule mal so, dass er dachte: „Ach so.. das soll das bedeuten, warum sagt man das nicht gleich so?“
    Trotzdem sollte meiner Meinung nach im Biologieunterricht auf jeden Fall Fachsprache verwendet werden, denn auch die SuS können zu kleinen „Wissenden“ werden und sich damit korrekter und besser ausdrücken können. Dabei ist es meiner Ansicht nach wichtig, nicht überall und immer Fachsprache zu verwenden, da es sonst zu kompliziert und unübersichtlich („Was bedeutet dieses Wort noch mal?“) werden könnte. Ich würde also nach dem Prinzip so viel Fachsprache wie nötig aber so wenig wie möglich verfahren.
    Es ist außerdem wichtig, den SuS nicht nur irgendwelche Fachbegriffe an den Kopf zu knallen, sondern ihnen erst den Inhalt in verständlicher Sprache (vergleichsweise mit eurem Tabu Beispiel; Mitochondrium = ein Teil der Zelle, das zuständig für die Energiebereitstellung ist, also die Zelle mit Energie versorgt) zu erklären, damit sie den Inhalt wirklich verstehen können und dann hinzufügen, dass dies auf „auf schlau“ also Fachsprache den folgenden Namen hat.
    Wie bereits erwähnt haben „nicht-Wissende“ manchmal eine falsche bzw. teilweise falsche Vorstellung von einem Fachbegriff, die sie so aus dem Alltag kennen. Ich denke schon, dass es wichtig ist den SuS den Unterschied zwischen der wahren Bedeutung des Fachbegriffs und der Alltagsvorstellung der SuS zu schaffen, ohne dabei die SuS „schlecht zu machen“, da sie aus ihrem Alltag eben nur diese Bedeutung kennen. Ich würde ihnen also die fachlich korrekte Bedeutung in der Biologie ergänzend zu ihrer Vorstellung im Alltag versuchen beizubringen.

    Liebe Grüße,
    Viktoria Pesch

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  20. Hallo,
    euer Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Ich habe allerdings noch eine Frage zu den beiden Arbeitsblättern, die ihr erstellt habt. Inwiefern nehmen die Aufgaben Bezug auf Fachsprache? Lernen die Schülerinnen und Schüler neue Fachwörter? Wenn ja, welche? Und wenn ihr die Kompetenzen im Fach Biologie, in dem Fall, die Kommunikation (Informationen sach- und fachbezogen erschließen und austauschen), ansprecht, ist die Aufgabe ja nicht sehr kommunikativ gestaltet. Natürlich muss nicht jede Aufgabe kommunikativ sein; ich verstehe nur nicht ganz inwiefern die Aufgabe entweder die Kommunikation oder die Fachsprache thematisiert.

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    1. Hallo Carmen,

      wie wir in unserem Blog-Beitrag erwähnt haben, findet die fachsprachliche Kommunikation auf unterschiedlichen "Sprachebenen" statt und bedient sich verschiedener Repräsentationen.

      Wir haben das multimediale Lernen in unserem Beitrag erwähnt, da es sich auch mit dem Umgang verschiedener Darstellungsformen beschäftigt.
      Du kannst es aber als weiterführendes Thema unseres Blogs betrachten.

      Konnte ich Deine Frage beantworten?
      Bei Unklarheiten kannst du jederzeit schreiben...

      Liebe Grüße

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  21. Hallo ihr vier,

    erst einmal möchte ich euch mitteilen, dass ich euren Blogbeitrag für sehr gelungen empfinde. Er ist in vielerlei Hinsicht informativ, gibt einen guten Überblick über euer Thema und regt, vor allem mit den Fragestellungen zu Beginn, dazu an sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

    Ich habe mich zu Beginn mit der Frage beschäftigt, was ich mit Fachsprache assoziiere und welche Erfahrungen ich mit dem Umgang dieser in meiner eigenen Schulzeit gemacht habe.
    Ich empfinde die Fachsprache als Hürde für SuS. Wenn ich an meine Unterrichtszeit zurück denke, fällt mir auf, dass ich vor allem im Chemieunterricht nie "richtig" an die Fachsprache ran geführt wurde. Das liegt wohl daran, dass die Lehrkraft mit Fachbegriffen um sich "geworfen" hat, ohne diese genauer zu erklären. Für SuS fällt es folglich schwer dem Unterricht zu folgen und das Interesse daran zu behalten.

    Ich finde Lehrkräfte sollten für den richtigen Umgang mit der Fachsprache sensibilisiert werden. Mit der Zeit und den Jahren als Lehrer, kann ich mir vorstellen, dass es schwerer fällt sich in SuS reinzuversetzen und das Verständnis aufbringen zu können, dass es (mehr) Erklärungen von Fachbegriffen bedarf. Aber genau dazu sollte ein Lehrer stets in der Lage sein. Das Bewusstsein, dass SuS vielleicht gar nicht so viel Vorwissen besitzen, wie gedacht, sollte vorhanden sein. Der Lernprozess von Fachbegriffen sollte über das Alltagsverständnis hinaus zur Fachsprache und ihrer Bedeutung gehen.

    Meiner Meinung bedarf der Biologieunterricht auf jeden Fall der Fachsprache. SuS müssen so ran geführt werden, dass sie das Interesse, auf Grund von fehlendem Verständnis, nicht verlieren.
    Zu Beginn würde ich mir ein Bild des Alltagsverständnisses bei Einführung eines neuen Themas verschaffen, auf welches dann aufgebaut werden kann, bzw. welches umgelernt werden muss, falls es falsch ist. Über dieses Alltagsverständnis würde ich dann themenbezogene Fachbegriffe einführen. Zum Beispiel könnten Fachbegriffe dann in themenbezogene und später themenübergeifende Mindmaps eingearbeitet werden, damit den SuS auch Zusammenhänge dieser Begriffe verdeutlicht werden. Solche Mindmaps würde ich mit den SuS zusammen erarbeiten und gestalten, da ich die aktive Teilnahmen an solchen Lernprozessen für sehr wichtig halte.
    Zusammen mit dem SuS könnten auch Lernkärtchen erstellt werden. Diese Lernkärtchen (vergleichbar mit Vokabelkärtchen im Fremdsprachenunterricht) könnten mit Hilfe von Begriffserklärungen, Eselsbrücken oder Bildern gestaltet werden und somit für ein besseres Verständnis sorgen.

    Ich denke solche Vorgänge eignen sich super, um SuS (v.a. in Klasse 5, 6, 7) an die Fachsprache ran zuführen, um später dann immer weiter darauf aufbauen zu können.

    Liebe Grüße,
    Sanja Rühle

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  22. Hallo,
    vielen Dank für euren interessanten Blogeintrag.
    Ich möchte mich in meinem Kommentar mit der TABU-Situation auseinandersetzen.
    In der Fachsprache benutzen wir Begriffe, die für komplexe Konstrukte stehen. Ein Fachbegriff beschreibt also umfassende Vorgänge, Strukturen oder andere Phänomene. Ohne Fachsprache müssten einzelne Vorgänge umständlich beschrieben werden. Voraussetzung für die Nutzung von Fachsprache ist das Wissen über die Konstrukte, die durch sie beschrieben werden.
    Beispiel: Erst wenn man Struktur, Funktion und Bedeutung eines Mitochondriums verstanden hat, kann man den Fachbegriff sicher verwenden.
    Der Vorteil von Fachsprache ist die Ökonomie. Ein einzelner Fachbegriff kann komplexe biologische Vorgänge beschreiben, die ohne Fachsprache umständlich und sehr umfangreich zu beschreiben wären. Bei der Nutzung von Fachsprache ist es allerdings wichtig, dass alle am Dialog Beteiligten die Bedeutung der einzelnen Fachbegriffe kennen.
    Die Schwierigkeiten, die Fachsprache mit sich bringt, wird durch das TABU-Spiel deutlich. Um einen Fachbegriff erklären zu können sind weitere Fachbegriffe notwendig. Folglich entsteht eine Art Hierarchie von Fachbegriffen. Versucht man einen biologischen Komplex ohne Fachbegriffe zu erklären, sind aufwendige Umschreibungen notwendig. Außerdem besteht dann die Gefahr, dass man das Phänomen nicht vollständig oder nur unzureichend beschreibt.
    Da ein Fachbegriff auf den nächsten aufbaut, ist es für uns als angehende Lehrkräfte wichtig, Fachbegriffe und den sicheren Umgang mit Fachsprache früh einzuführen. Auch wenn Fachsprache im Unterricht für die Schülerinnen und Schüler am Anfang anstrengend und fremd sein mag, erspart sie ihnen durch ihren definierenden und klaren Charakter umständliche Beschreibungen und Erklärungen.
    Der Nutzen von Fachsprache im Unterricht sollte, den Schülerinnen und Schülern transparent gemacht werden.

    Liebe Grüße
    Yannick

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    1. Hallo Yannick,

      ich würde sagen, dass Du mit Deinem Kommentar zu unserer TABU-Frage den „Nagel auf den Kopf getroffen“ hast.

      Mithilfe des TABU-Spiels wollten wir die Ökonomie der Fachsprache verdeutlichen. So kann, durch die Verwendung von Fachsprache, oftmals auf umständliche Beschreibungen und Erklärungen verzichtet werden.

      Du schreibst, dass die „Voraussetzung für die Nutzung von Fachsprache (…) das Wissen über die Konstrukte, die durch sie beschrieben werden", ist.

      Hast du meinen oben aufgeführten Kommentar gelesen?
      Dort habe ich das Folgende geschrieben…

      „ (…) Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen dem „Kennen“ eines Fachwortes und dem „Begreifen“ (vgl. Begriff) eines Fachwortes.

      Das Begreifen bedarf des Denkens. Ein Begriff ist eine kognitive Einheit und kann mit verschiedenen Termini (fachliche Wörter) versehen werden kann. Um einen Begriff zu begreifen, muss wiederum die Thematik hinter diesem verstanden werden.

      Daher ist es wichtig, dass SchülerInnen zunächst den gedanklichen Inhalt verstehen, um dann im zweiten Schritt erst die dazugehörigen Termini zu lernen.“

      Du hast Recht. Die Verwendung von Fachsprache macht nur dann Sinn, wenn SchülerInnen die dahinterstehende Thematik verstanden haben.

      Daher ist es meiner Meinung nach auch wichtig, dass LehrerInnen sich bewusst auf eine Auswahl an Fachwörtern beschränken, welche eine allgemeine Verwendung finden. Lieber sollten weniger Fachwörter eingeführt, diese aber von den SchülerInnen „begriffen“ werden.

      Zudem sollten LehrerInnen darauf achten, dass Begriffe mit unterschiedlichen Fachwörtern belegt werden können. In solchen Fällen spricht man von "Synonymen". Die Verwendung von Synonymen setzt ebenfalls ein Vorwissen der SchülerInnen voraus und bedarf gegebenenfalls eines Umlernens.

      LehrerInnen sollten sich bei der Verwendung von Fachwörtern auch immer möglichen Missverständnissen der SchülerInnen bewusst sein.
      Ein Beispiel:
      „Samenzelle“ und „Spermium“ sind Synonyme. Der Termini „Samenzelle“ kann jedoch zu Missverständnissen führen, da in der Botanik mit „Samen“ ein Pflanzenembryo bezeichnet wird und nicht die Keimzelle eines Mannes gemeint ist.

      Fachsprache hat also durchaus seine Berechtigung im naturwissenschaftlichen Unterricht, sollte von LehrerInnen aber gut überlegt verwendet werden.

      Liebe Grüße,
      Jana Bühner

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  23. Hallo ihr Vier,

    Euer Blog Beitrag ist sehr interessant und anregend, vielen Dank.
    Ich finde die Bedeutung von Fachsprache in der Kommunikation sehr spannend.
    Da Kommunikation ja ohne hin zu vielen Missverständnissen führen kann, wird es mit der Einführung von Fachsprache sicher nicht gerade leichter.
    Ich denke, dass viele Schüler und Schülerinnen sich abgesehen von negativen Assoziationen auch abgeschreckt oder eingeschüchtert von Fachsprache fühlen können, wenn die Termini neu und unbekannt sind.
    Ich stimme euch zu, das die Fachbegriffe durch möglichst verschiedene Weisen im Unterricht eingebracht werden sollten und in stets in einen Kontext gesetzt werden müssen.
    Man könnte dem Problem der Fachsprach z.B. auch durch ein Vokabelheft entgegenwirken, dadurch wird den SuS die Bedeutung der Fachsprache verdeutlicht und gerade bei vielen neuen Begriffen ist man in der Lage den Überblick zu behalten -auch nach dem Unterricht.
    Ein weiteres Problem der Fachsprache ist denke ich, dass gerade SuS, die wenig Interesse und Motivation am Fach Biologie haben sich noch eher von dem Fach abwenden.
    Es ist daher wichtig den SuS nicht nur die Übersetzung eines Fachbegriffs vorzulegen, sondern auch zu begründen warum nun dieser Begriff verwendet werden soll.

    Ich finde es sehr interessant das auch Symbole etc. in den Bereich der Fachsprache eingeordnet werden können, unter diesem Aspekt hatte ich Fachsprache noch nicht betrachtet.
    Wobei ich sagen muss das ich persönlich dem Ganzen etwas kritisch gegenüber stehe.
    Kann man die bildlichen, symbolischen oder gegenständlichen Darstellungen wirklich der Fachsprache zuordnen?
    Natürlich lernt man die Bedeutung der einzelnen Symbole doch ob diese so sehr mit Fachsprache verknüpft sind ist für mich fraglich.
    Bei den meisten Symbolen z.B. handelt es sich um eine codierte Botschaft, nicht nur um einen Fremdbegriff, wie z.B. „Vorsicht leicht entzündlich“.
    Ich persönlich würde diese Botschaften definitiv auf sprachlicher Ebene einordnen, da sie als Repräsentationen von Sprache stehen aber Fachsprache?
    Es kommt hinzu, dass gerade bei Symbolen die Bedeutung gelernt wird, aktiv angewendet werden sie aber (meistens) nicht.
    Somit handelt es sich meiner Meinung nach eher um eine Form von passivem Wortschatz, ich erkenne die Bedeutung des Symbols oder eines Bilds, aussprechen oder wirklich anwenden muss ich es aber meistens nicht.

    Liebe Grüße
    Isabel

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  24. Hallo liebes Redaktionsteam,
    euer Blogeintrag hat mir sehr gefallen und inspiriert zu lesen. Ihr habt sehr viele und tolle Anregungen in eurem Blog verwendet, die zum Kommentieren einladen. Diese würde ich gerne nutzen.

    1.Wie viel Fachchinesisch gehört in den Biologieunterricht? Nehmen sie Bezug zu dem Cartoon auf dem Deckblatt unseres Blogbeitrags.
    Der Cartoon zeigt einen älteren Herrn der in Hieroglyphen spricht, ein jüngerer steht daneben und kratzt sich am Kopf über seinem Kopf thront ein dickes Fragezeichen. Die Überschrift des Cartoons lautet Fachchinesisch, warum einfach wenn es auch kompliziert geht? Ich finde, um Schüler in Verwirrung zu bringen braucht man keine Fachwörter anzuwenden. Wo es sinnvoll ist um bestimmte Sachverhalte richtig darstellen zu können, kann man Fachbegriffe nicht weglassen das ist ganz klar. Aber oft werden sie auch in solchen Massen verwendet, dass ein Schüler gar nicht mehr mitkommt und sich nur fragt von was der Lehrer denn nun redet. Es gehört so viel wie nötig und so wenig wie möglich Fachchinesisch in den Biologieunterricht, ich denke damit ist das Richtige Maß erreicht um nicht für zu viel Verwirrung zu sorgen.

    2.Nennen sie Vor- und Nachteile von Fachsprache im Biologieunterricht! Kann man auf Fachsprache im Fach Biologie verzichten?
    Die Vorteile sind ganz klar, wenn man einmal etwas richtig beim Namen nennen kann hat man es später bei anderen Dingen auch leichter sich klar auszudrücken. Sobald man die Fachwörter für bestimmte Vorgänge gelernt hat kann man diese auch zuordnen und weis von was gesprochen wird. Wenn man nach der Schule in Richtung Biologie ein Studium einschlägt und die Fachwörter der Biologie im Unterricht schon beim Namen genannt hat, wird man es im Studium leichter haben als wie wenn man nochmals von vorne anfangen muss.
    Nachteile sind, dass es durch die Fachsprache schnell zu Desinteresse führen kann weil die Schüler auf Anhieb nicht gleich alles verstehen. Ich persönlich finde das im Biologieunterricht nicht auf die Fachsprache verzichtet werden kann, denn das Fach lebt davon und ohne Fachsprache würde jeder die Dinge anders nennen und erklären und keiner wüsste, wovon der andere gerade spricht.

    Liebe Grüße
    Helena Kiltz

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    1. Hallo Helena,
      Vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich stimme dir zu, dass Fachsprache schnell zu Desinteresse führen kann, wenn die Schüler und Schülerinnen nicht alles gleich auf Anhieb verstehen. Ich denke aber, dass lehrer und Lehrerinnen dem entgegenwirken können, in dem sie darauf achten, nicht zu viele Fachbegriffe auf einmal einzuführen und versuchen, diese neuen Begriffe so genau wie nur möglich zu erklären und zu veranschaulichen. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Begriffe dann möglichst oft im Unterricht verwendet werden und wenn die Lehrkraft immer weider nachfragt ob diese Begriffe für jeden Schüler klar sind. Wichtig ist auch, dass sich der Lehrer, die Lehrerin Gedanken darüber macht, welche Begriffe wirklich wichtig für den Unterricht sind, da zu viele Fachbegriffe im Unterricht auch wieder zu Desinteresse im Biologieunterricht führen können.

      Liebe Grüße,
      Stefanie Frank

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  25. Hallo ihr vier,
    euren Beitrag finde ich sehr ausführlich, informativ und regt zum Kommentieren an.

    Ich möchte mich zu Vor- und Nachteile äußern von Fachsprache im Biologieunterricht und wie die Fachkraft möglicherweise entgegenwirken kann.
    Fachbegriffe ermöglichen eine schnellere und einfachere Kommunikation zwischen den SuS im Unterricht. Dies funktioniert aber nur, wenn alle SuS die bereits kennen und verstehen.
    Die Lehrkraft sollte SuS mit Defiziten früh erkennen und sie unterstützen (z.B mit Materialien) die Fachbegriffe zu verinnerlichen.
    Denn es ist ein gutes Gefühl viel im Unterricht zu verstehen und im gleichen Fachchargon wie die anderen SuS mit reden zu können.

    Ich glaube, es ist aber auch demotivieren für die Schüler einen Text zu bekommen mit endlich vielen Fachbegriffen. Hierbei sollte die Lehrkraft schauen wie viele Fachbegriffe im Text enthalten sind und auf einige schon vorher eingehen, diese mit anderen Worten zu beschreiben oder Merksätze aufzuschreiben.

    Alles im allem finde ich es sehr wichtig, Fachbegriffe im Unterricht zu behandeln und in Fachsprache zu kommunizieren. In eurem Blog-Eintrag erwähnt ihr auch, dass der sinnvolle Umgang mit Fachsprache ein Qualitätsmerkmal gelungenen Unterrichts ist.
    Deshalb kann Fachsprache nicht einfach aus dem Biologieunterricht gestrichen werden.

    Liebe Grüße
    Lena

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    1. Hallo Lena,

      vielen Dank für deinen Kommentar, es freut mich, dass dir unser Blog-Beitrag gefallen hat.

      Ich stimme dir zu, dass Fachbegriffe nur eine einfachere Kommunikation zwischen den Schülerinnen und Schülern und auch den Lehrern ermöglicht, wenn alle Beteiligten die Begriffe richtig verstehen. Und genau das ist meiner Ansicht nach die Aufgabe der Lehrperson. Die Lehrperson muss Missverständnisse aus der Welt schaffen und sollte die Fachbegriffe so erklären und erläutern, dass wirklich alle Schülerinnen und Schüler die Fachwörter verstanden hat und auch ihre Zusammenhänge zueinander. Deshalb ist es auch sehr wichtig, seine Schülerinnen und Schüler gut zu kennen und zu bemerken, wann es zu Missverständnissen kommen könnte.

      Bei der Demotivation eines Textes mit zu vielen Fachbegriffen stimme ich dir auch vollkommen zu. Als Lehrperson muss man abschätzen können, wie viel man den Schülerinnen und Schülern zutrauen kann und eventuell differenzierte Arbeitsblätter anfertigen, damit wirklich jeder Schüler und jede Schülerin mitkommt im Unterricht.

      Liebe Grüße und vielen Dank nochmal
      Isabell

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  26. Liebes Autorenteam,

    spontan fällt mir zur Fachsprache ein, dass jedes Fach einen eigenen Fachterminus hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir speziell der Lateinunterricht in der Schule noch heute dabei hilft, viele Fachbegriffe zu verstehen, ohne sie je kennengelernt zu haben. Die Fachsprache ist eine Norm, auf die sich der jeweilige Fachbereich einigt, um eine internationale Diskussion und Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Für die Forschung ist dies ein sehr großer Gewinn.
    Auch in der Schule halte ich es für wichtig, dass man die Basics der verschiedenen Fachsprachen lernt. So ist es in der Biologie wichtig, dass man das Wort Enzyme kennt und in Deutsch, dass man weiß was man unter einem Verb versteht. Diese Fachwörter ermöglichen es über komplexere Zusammenhänge zu sprechen oder überhaupt über die Sache zu sprechen. Gerade bei der Sprachbetrachtung ist es schwierig über die Sprache selbst zu sprechen ohne die konkreten Worte zu benutzen, weshalb man stattdessen Wortarten oder Satzglieder nutzt. In der Biologie halte ich es für weniger relevant, dass die SuS alle Knochen bei lateinischen Namen kennen lernen, doch wichtige Organe oder Organelle von Körpern oder Pflanzen nennen zu können, die zum Beispiel den Vergleich von verschiedenen Tierarten oder von Tier- und Pflanzenzellen ermöglichen, ist unbedingt etwas, was in der Schule gelehrt werden sollte. Diese Begriffe zeichnen sich dadurch aus, dass man schon in der Schule einen Mehrwert daraus schöpfen kann. Man sollte also die Köpfe der SuS also nicht stumpf mit Fachtermini füllen, sondern diese dann nutzen, wenn klar ist, welche Bildungsziele damit erreicht werden können. Denn natürlich sind Fachtermini für die SuS vor allem durch ihren oft fremdsprachigen Wortursprung deutlich schwerer zu erlernen und weniger fassbar.
    Nach der Lektüre eures detaillierten Eintrags ist mir bewusst geworden, dass es verschiedene Ebenen gibt, auf welchen man von Fachsprache sprechen kann. Das war mir zuvor nicht bewusst. Auch die mögliche, einer schulischen Auseinandersetzung vorausgehender Wertung von Seiten der SuS z.B. beim Thema Insekten, habe ich mir so noch nie bewusst gemacht. In dem wesentlichen Punkt der Ökonomie, die der Fachsprache innewohnt, stimmt meine Meinung mit eurer überein. Ich denke, dies konnte man den vorangehenden Ausführungen entnehmen.
    Ich möchte Euch danken für die Anregung, sich über die Fachsprache Gedanken zu machen, die darüber hinausgehen, wie viel Fachsprache man verwenden möchte. Ihr habt Euch sehr vielseitig mit dem Thema auseinandergesetzt und ich persönlich konnte für mich einige neue Ideen aus eurem Eintrag mitnehmen.

    Liebe Grüße
    Annika

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    1. Hallo Annika,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde es gut, dass du schreibst, dass der Lateinunterricht in der Schule beim erlernen bzw. beim Ableiten von Fachbegriffen hilft. In deinem Beitrag zeigst du nochmals deutlich, wie wichtig Fachsprache ist. In Forschungen bei denen sich viele Personen aus verschiedenen Ländern beteiligen wäre es sehr schwer, wie du schon geschrieben hast, Diskussionen zu führen und Vergleiche zu ziehen ohne auf gemeinsame Begriffe zurückgreifen zu können. Man müsste sich erst einmal eine gemeinsame Fachsprache erarbeiten was sehr aufwändig wäre. Auch ich bin der Meinung, dass man sich als Lehrer/ Lehrerinn genau überlegen muss, welche Fachbegriffe die Schüler und Schülerinnen lernen sollten. Erwartet man nämlich von den Schüler und Schülerinnen dass sie möglichst viele Fachbegriffe unabhängig von der Relevanz im Biologieunterricht lernen so werden sie überfordert. Schüler und Schülerinnen können sich nur die Fachbegriffe langfristig merken, die im Unterricht dann auch gebraucht werden. Nur so kann die Freude am Biologieunterricht trotz Fachsprache erhalten werden. Ich finde es zudem wichtig, dass Fachsprache nicht im Vordergrund des Biologieunterrichts steht, sondern nebenbei in Verbindung mit spannenden Aktivitäten z.B. Versuchen eingeführt wird.

      Liebe Grüße
      Stefanie Frank

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    2. Liebe Isabell,

      du hast du ausführlich mit dem Thema Fachsprache und ihrer Bedeutung im Fach Biologie auseinandergesetzt. Das Vokabelheft ist eine schöne Idee. Die SuS können ein Verzeichnis mit einer kurzen Definition anlegen und bei Bedarf darauf zurückgreifen. Ich stimme deine Aussage zu, dass fachsprachliche Ausdrücke viele SuS abschreckt, insbesondere die SuS, deren Motivation bereits begrenzt ist. Daher ist es sicher sinnvoll, eine geeignete Auswahl zu treffen, um die SuS nicht unnötig zu belasten. Des Weiteren schreibst du, dass SuS den Sinn erkennen müssen, bestimmte fachsprachliche Ausdrücke zu verstehen und zu verwenden. Das gilt generell für einen positiven Lernerfolg. Verstehen SuS nicht warum und für wen sie lernen, so macht Lernen keinen Sinn. Die Kunst der L. (Lehrkraft) besteht darin, sowohl die nötigen fachsprachlichen Ausdrücke als auch die Sinnhaftigkeit und Relevanz der verwendeten Ausdrücke zu vermitteln. Diesen Aspekt hast du gut aufgegriffen und schlüssig dargestellt.
      Es hat mich gefreut, dass du die Möglichkeit hattest dein Wissen durch unseren Blogbeitrag zu erweitern. In deinem Beitrag zweifelst du daran, ob bildliche, symbolische oder gegenständliche Darstellungen tatsächlich der Fachsprache zugeordnet werden. Bei den genannten Darstellungen handelt es sich um codierte Botschaften. Für ein Verstehen wird vorausgesetzt, dass die entsprechenden Darstellungen richtig gedeutet und verstanden werden. Zeichen sind in unserem Alltag allgegenwärtig und für die meisten Menschen ohne Probleme zu verstehen. Zeichen haben immer eine Stellvertreter-Funktion. Ein Zeichen steht immer für etwas Anderes. [1] Denken wir beispielswiese an Straßenschilder in unserer Umgebung so können wir die entsprechende Information umgehend entschlüsseln. Fahren wir in ein entferntes Land, so kann es durchaus vorkommen, dass wir nicht in der Lage sind, entsprechende Zeichen zu entschlüsseln. Zeichen, bzw. das Deuten und Entschlüsseln von Zeichen ist folglich immer einer begrenzten Anzahl an Personen vorbehalten die sowohl die Information entschlüsseln können, als auch den zugehörigen Kontext kennen. Im Biologieunterricht werden ganz bewusst verschiedene Symbolsysteme verwendet (Multicodalität) um verschiedene Sinne der SuS anzusprechen (Multimodalität)[2]. Zeichen dürfen nicht auf verbalsprachliche Zeichen reduziert werden, sie umfassen weit mehr. SuS müssen lernen, zu interpretieren, zu integrieren und zu konstruieren. Das Interpretieren zielt darauf ab, dass SuS Texte und Bilder verstehen. SuS sollen darüber hinaus Zusammenhänge zwischen den Repräsentationen herstellen können. Sie sollen lernen bereites verinnerliche Repräsentationen herzustellen und gegebenfalls abbilden zu können.
      Du hast geschrieben, dass du die Bedeutung eines Bildes oder Symbols erkennst, es aber nicht aussprechend oder anwenden musst. Dieser Aussage würde ich wiedersprechen. Es scheint zwar, dass wir Symbole und Bilder nur deuten müssen. Wir gehen aber auch mit ihnen um. SuS müssen lernen entsprechende Informationen herauslesen und mit anderen Repräsentationen in Beziehung zu setzten oder bereits verinnerliche Informationen zu generieren und abzubilden.[3]

      [1] vgl. Busch, A., & Stenschke, O. (2014). Germanistische Linguistik (3.Aufl.). Tübingen: Narr Francke Attempo Verlag GmbH + Co.KG.

      [2] vgl. Issing, L. J. & Klimsa, P. (Hrsg.) (1995). Information und Lernen mit Multimedia. Weinheim: Beltz PVU.

      [3] vgl. Nitz, S. (2012). Fachsprache im Biologieunterricht: Eine Untersuchung der Bedingungsfaktoren und Auswirkungen. Christian-Albrechts-Universität, Kiel.


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  27. Hallo,

    Gelungener und sehr ausführlicher, informativer Artikel zum Einsatz von Fachsprache im Biologieunterricht.
    Ich möchte gerne auf ein paar eurer Anregungen etwas näher eingehen.
    Zuerst einmal zur Frage, wie viel Fachsprache in den Biologieunterricht in der Schule gehört. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass auch im Schulunterricht Fachsprache verwendet wird. Ich finde, der Fachunterricht soll den Schülern nicht nur fachliches Wissen vermitteln, sondern immer auch einen Eindruck geben, was in dem Fach passiert, wie in dem Bereich gearbeitet wird, einfach einen Einblick geben – in dem Fall in die Biologie.
    Kaum einer wird bestreiten, dass die biologische Fachsprache in der Wissenschaft keine geringe Rolle spielt, sondern überall verwendet wird, wo es nun mal um die Biologie geht und mit ihr gearbeitet wird.
    Die hauptsächliche Rechtfertigung der Fachsprache liegt meines Erachtens darin, dass man sich mit ihr ganz präzise ausdrücken kann, man nennt ein Fachwort und jeder Biologe weiß sofort worum es geht. Hätte man diese Fachbegriffe nicht, müsste man das Objekt oder den Sachverhalt, den man meint, jedes Mal ganz ausführlich beschreiben, was gar nicht so einfach ist, da sich viele Dinge in der Biologie recht ähnlich sind, zum Beispiel einzelne Zellorganelle oder ähnliches, wo eine grobe Umschreibung alleine nicht ausreichen würde.
    Genau dieses sich präzise und verständlich Ausdrücken reicht bis in den Schulunterricht hinein und ist ein weiterer Grund, der für mich den Einsatz der Fachsprache an dieser Stelle legitimiert. Allerdings sollte der Lehrer in der Schule darauf achten, dass das Verständnis des Sachverhaltes nicht unter dem Nutzen der Fachsprache leidet, was meiner Erfahrung nach schnell mal passieren kann, wenn zu viele Fachbegriffe im Spiel sind. An der Stelle des Lehrers würde ich mir daher vorher gut überlegen, welche Wörter wirklich wichtig sind und unbedingt in den Unterricht gehören, und auf welche man in der Schule auch mal verzichten kann, weil sie eh sehr selten benutzt werden. Eine kleinere Auswahl an Begriffen, die oft benutzt werden, lässt das ganze überschaubar bleiben und die Schüler können sich neben dem Erlernen der Fachsprache auch auf die inhaltlichen Aspekte konzentrieren. Im Vergleich zu den Biologen, die in der Wissenschaft tätig sind und die wichtigen Grundlagen der Biologie in der Regel schon kennen, sind die Schüler erst dabei, genau diese zu entdecken und kennenzulernen.
    Aber ganz auf die Fachsprache im Biologieunterricht z verzichten, macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Und auch wenn Schüler oftmals über die vielen Begriffe schimpfen, glaube ich, dass im Grunde genommen die meisten von ihnen auch deren Sinn einsehen würden, wenn man sie mit der Alternative des ständigen Umschreibens konfrontieren würde.

    Liebe Grüße
    Jessica Renz

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    1. Liebe Jessica,
      die Bedeutung von Fachsprache im Biologieunterricht hast du gut und ausführlich dargestellt.

      Du hast anschaulich beschrieben, dass Fachsprache eine präzise und genaue Verständigung ermöglicht. Dadurch können umständliche Umschreibungen vorgebeugt werden. Desweiteren gehst du darauf ein, dass L. immer abwägen sollten wieviel Fachsprache notwendig und sinnvoll ist, um biologische Inhalte und Konzepte zu vermitteln und zu verstehen. L. sollten daher immer eine geeignete Auswahl treffen.

      Die Bedeutung von Fachsprache für den Biologieunterricht wird auch Bildungsplan 2016 aufgeführt. SuS sollen Kompetenzen entwickeln, „biologische Sachverhalte unter Verwendung von Fachsprache zu beschreiben oder erklären“ [1] zu können. Außerdem sollen sie weitere Kompetenzen entwickeln, um „Zusammenhänge zwischen Alltagssituationen und biologischen Sachverhalten herzustellen und dabei bewusst Fachsprache verwenden.“ [2]

      Du schreibst, dass durch die getroffene Auswahl an fachsprachlichen Begriffen SuS neben dem Erlernen der Fachsprache sich auch auf inhaltliche Aspekte konzentrieren können. Das Erlernen, bzw. der Umgang mit fachsprachlichen Wörtern und das Verinnerlichen von Inhalten ist ein Prozess, der parallel abläuft und sich gegenseitig bedingt. Fachsprache ist notwendig um komplexere biologische Inhalte zu verinnerlichen und entsprechende Konzepte zu verstehen.

      L. bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten und Methoden, Fachsprache sinnvoll zu vermitteln. So bietet es sich an ein Glossar anzulegen mit den jeweiligen fachsprachlichen Wörtern, sowie einer kurzen Erklärung, bzw. Definition. Desweiteren eignen sich Kreuzworträtsel, Erklärungsspiele oder auch Aufgaben, bei denen SuS fachsprachliche Begriffe entsprechenden Definitionen zuordnen müssen, um fachsprachliches Wissen zu generieren und zu festigen.

      [1] Landesinstitut für Schulentwicklung (2016). Bildungsplan Baden-Württemberg. Abgerufen am 29.09.2016 von http://www.bildungspläne-bw.de/,Lde/Startseite/ALLG/ALLG_SEK1_BIO_pk_02

      [2] ebd.



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  28. Hallo Isabell, Jana, Stefanie und Christoph, danke für den ausführlichen Blogeintrag, ich finde ihn sehr gelungen.
    Nun zu ein paar eurer Fragen. Ich denke nicht, dass man im Biologieunterricht nicht komplett auf Fachsprache verzichten kann. Man sollte sie jedoch an das Klientel anpassen. Ich studiere Lehramt für Sonderpädagogik und denke das es für die meisten Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf schwierig ist sich die Begriffe überhaupt zu merken, sie je nach Begriff eher für Verwirrung sorgen würden und es schwer wäre sie in Verbindung mit dem gelernten Phänomen/Vorgang zu bringen. Trotzdem würde ich auch nicht komplett darauf verzichten, sondern nur wenige und „einfachere“ Begriffe verwenden.
    Ich selbst hatte meiner Meinung nach eine gute Biologielehrerin, ich konnte den Inhalten immer gut folgen, hatte Spaß im Unterricht und kann mich nicht an Probleme mit Fachsprache erinnern. Ich denke das war deshalb so, weil sie uns viel selbstständig hat erarbeiten lassen, mit Arbeitsblättern, Texten im Buch, Versuchen, Experimenten, Filmen usw. Daher hatten wir immer einen guten, intensiven Einblick in das Thema, das sehr ausführliche, lange und genau bearbeitet wurde und wahrscheinlich hat das zum Verstehen bzw. mit einbinden der Fachsprache im Unterricht beigetragen.
    Zu dem Zitat „Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse“ möchte ich zum Schluss noch eingehen. Ich möchte euch zuerst sagen, dass ich das Zitat sehr passend und gut gewählt zum Thema finde und ich denke es steckt viel wahres darin. Wenn ich jemandem einen Sachverhalt erklären will und dabei viele Fachbegriffe verwende oder sie falsch in einfache Sprache übersetzte entstehen bei meinem Gegenüber sicherlich falsche Bilder und Missverständnisse über den Sachverhalt, wenn derjenige sich in diesem Gebiet nicht auskennt. Für mich gilt dieses Zitat aber nur im Zusammenhang mit Fachbegriffen oder „schlechten“ Erklärungen (wenn Erklärungen mehr neue Fragen aufwerfen als sie beantworten), ansonsten finde ich, dass man mit Sprache viel (er)klären kann, egal auf welcher Ebene und sie ein sehr wichtiger Bestandteil des Unterrichts und des Lernprozesses ist.

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    1. Hallo Julia,

      Vielen Dank für deinen Kommentar. Auch ich studiere Sonderpädagogik. Genau wie du bin ich der Meinung, dass man auch in einer Sonderschule nicht ganz auf Fachbegriffe verzichten sollte. Lehrer und Lehrerinnen müssen hier noch mehr als in anderen Schulen darauf achten, welche Begriffe wirklich benötigt werden und welche nicht. Des Weiteren müssen sie Begriffe öfter Wiederholen und versuchen, sie so genau wie möglich zu erklären.

      Liebe Grüße,
      Stefanie Frank

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  29. Hallo ihr Vier,
    euer Blog ist sehr ausführlich und gut gegliedert. Auch in den Kommentaren vor mir wurde schon sehr viel Wichtiges gesagt, dem ich mich nur anschließen kann!
    Um kurz auf die wichtigsten Vor- und Nachteile von Fachsprache aus meiner Sicht einzugehen hier nur noch so viel:
    Der klare Vorteil ist der Aspekt der Wissenschaftlichkeit. Durch den Einsatz von Fachsprache wird den Schülern vermittelt, dass es sich hier um fachlich korrekte Ausdrücke handelt. Dies grenzt den Unterricht von Alltag ab und es herrscht gleich eine andere Atmosphäre. Gleichzeitig wird unterbewusst suggeriert, dass das Wort wichtig sein muss, wenn es dafür einen Fachausdruck gibt.
    Der meiner Meinung nach größte Nachteil ist, dass die Schüler die neuen Wörter teilweise wie Vokabeln lernen müssen und das als lästig empfinden. Trotzdem geschehen häufiger Schreibfehler, was die Motivation zum Lernen neuer Wörter weiter drückt.
    Zusammenfassend kann ich jedoch sagen, dass ich Fachsprache für den Biologieunterricht unumgänglich und wichtig finde und man schon in den unteren Klassen in Maßen damit beginnen sollte!
    Danke für euren tollen Blog,
    Marion

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  30. Hey ihr Vier,
    Vielen Dank, für diesen sehr interessanten Beitrag.
    Ich finde, gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern, sollte von Anfang an die Fachsprache benutzt werden. Natürlich in den unteren Klassen in abgespeckter Form, aber gewisse Begriffe sollten erklärt und von da an auch verwendet werden. Somit gewöhnen sich die SuS an die Begriffe und lernen damit auch selbst umzugehen.
    Meine Lehrer haben Definitionen oder Fachbegriffe nie wie Vokabeln abgefragt, aber sie haben vorausgesetzt, dass wir bei uns unklaren Wörtern einfach fragen und in ihrem“ Fachchinesisch“ weiter gesprochen. Es ist ungemein wichtig, dass die SuS gerade in Fächern wie Biologie, Physik oder Chemie den Lehrer verstehen damit sie auch wirklich verstehen was er sagt. Die Fachsprache ermöglicht eben allen, auf einer Ebene zu kommunizieren.
    Viele Grüße
    Antonia

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    2. Hallo Antonia,
      Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde es auch sehr wichtig, dass von Anfang an Fachbegriffe benutzt werden. Die Vorgehensweise deiner früheren Lehrer gefällt mir gut. Ich finde es auch wichtig, dass Lehrer und Lehrerinnen Schüler und Schülerinnen immer wieder die Möglichkeit geben, nachzufragen, was welche Begriffe genau bedeuten. Es ist sehr Vorteilhaft, wenn die Lehrkräfte dann in "ihrem Fachchinesisch" weiter sprechen, denn so werden die Fachbegriffe zu ganz "normalen" Begriffen im Biologieunterricht.
      Liebe Grüße,
      Stefanie Frank

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  32. Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
    vielen Dank für euren interessanten Beitrag.

    Fachsprache ist sehr wichtig, ob in Biologie oder in anderen Themenfeldern, man trifft sie überall an.
    Fachsprache beschreibt gewisse Dinge, welche sonst einiges an Umschreibung benötigen würden, und sind daher sehr hilfreich.

    Die Frage, wie viel der Fachsprache man im Unterricht verwenden soll, hängt beides von Lehrer und Schüler ab. Man sollte immer ein gewissen Grad an Fachsprache benutzten, sollten sich die Schüler aber mehr dafür interessieren, kann man umso mehr verwenden.

    Man könnte keines Falls komplett auf die Fachsprache verzichten, da es gerade in der Biologie sehr viel davon gibt. Die Vorteile sind, sollten sich alle mit der Fachsprache auskennen, dass man sich viel leichter und schneller über gewisse Dinge unterhalten kann. Der Nachteil ist natürlich, dass man diese erst lernen muss, was einiges an Zeit in Anspruch nehmen kann.

    Als angehende Lehrperson werde ich in der Schule versuchen, den SuS die Fachsprache beizubringen, ob mit Karteikarten oder einem Vokabelheft, da ich diese für sehr wichtig erachte. Ich selbst hatte auch Lehrer, die Fachsprache verwendeten, und ich kann es rückblickend nur als positiv ansehen.

    Liebe Grüße,
    Jens Hornisch

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  33. Wir alle kennen es aus der Schulzeit oder werden es später beim Studium kennen lernen:„Was hat der Lehrer/Dozent gerade gesagt?! Kann er das nicht normal sagen und sich wie alle anderen ausdrücken!?“
    Einige Lehrende vertreten die Meinung, dass Unterricht, Texte oder Unterrichtsmaterialien nur dann gut sind, wenn sie möglichst viel „Fachchinesisch“ enthalten. Dass die Schüler mit solchem Inhalt total überfordert sind und schnell demotiviert werden, scheint dem Lehrenden egal zu sein.
    Meiner Meinung nach sollte man Schritt für Schritt die Fremdwörter im Biologieunterricht einführen, indem man zum Beispiel gemeinsam einen Text erarbeitet und unbekannte Wörter markiert und gemeinsam erschließt, was sie bedeuten könnten. Auch eine Tabelle, in der die Fachwörter und ihre Bedeutungen oder Erklärungen notiert werden, können den Schülern helfen und bis in die Oberstufe geführt und erweitert werden. Aber auch das Verwenden der Fremdwörter durch die Lehrerin muss in gewissem Maße bleiben, da Schüler sonst schnell den Faden im Unterricht verlieren. So entwickeln die Schüler Schritt für Schritt ein Gefühl für die Fachsprache und lernen auch so diese anzuwenden und sich im Biologieunterricht richtig auszudrücken.

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