Sonntag, 6. Januar 2019

Outdoor-Unterricht und der Weg zur Erkenntnisgewinnung


























10 Kommentare:

  1. Hallo :) insgesamt finde ich Outdoor-Unterricht in sehr vielen Fächern eine gute Sache und würde das Prinzip auch im Geschichtsunterricht anwenden. Ich hadere allerdings ein wenig mit den komplett freien Modellen, da man als Lehrkraft Verantwortung für die Klasse besitzt und ich daher niemals meine SuS alleine losziehen lassen würde. Dass wir die rechtliche Verantwortung tragen habt ihr ja auch ausgeführt. Leider verunsichert mich dieser rechtliche Aspekt doch sehr, zumal ich in der Vergangenheit diesbezüglich schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Vorstellen kann ich mir Outdoor-Unterrichts in Form eines Schulgartens. Hier könnte man jeweils einer Klassenstufe Beetpartiellen zur Verfügung stellen, die sie selbst bepflanzen und bestellen müssen. Im Zuge dieser Beete könnte man die SuS auch zu Versuchen anleiten, die sie in ihrem Beet durchführen können. Beispielsweise könnte eine Gruppe auf ihrem Beet Weizen züchten und eine andere Probe drinnen im Klassenzimmer. Am Ende eines bestimmten Zeitraumes werden dann als Leitfrage ausgewertet, was nun besser gewachsen ist. So hat man auch gleich einen Forschungsbezug.
    Ein weiterer Vorteil von einem Schulgarten ist, dass die SuS lernen Verantwortung für etwas zu übernehmen. Am Ende werden sie dann mit Selbstgezogenem belohnt, das sie mit nachhause nehmen können. So hat man auch gleich die Gesundheitsförderung mit einbezogen.

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    1. Hallo @waitforyourcomeback,
      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar.
      Außerschulische Lernorte sind nicht nur für den Biologieunterricht geeignet, sondern durchaus auch für den Geschichtsunterricht.

      Ich kann gut nachvollziehen, dass Du den gemäßigt konstruktivistischen Arbeitsexkursionen und ähnlichen offenen Exkursionstypen skeptisch gegenüberstehst. Gerade bei diesen Konzepten ist es besonders wichtig, dass die Lehrperson sich zwar so gut als möglich zurückhält, die Situation dafür aber ganz genau im Blick behält, um bei Problemen oder Unstimmigkeiten schnell eingreifen und helfen zu können. Ein derart freies Modell erfordert deshalb bereits im Voraus großes Durchdenkungsvermögen und eine gute Planung seitens der LP - auch wenn die SuS großen Freiraum während der Exkursion haben - um möglichen Schwierigkeiten präventiv entgegenzuwirken. Es darf aber nicht vergessen werden, dass Flexibilität von der LP auch hier essentiell ist. Zudem kommt, dass den SuS klar sein sollte, dass außerschulische Lernorte jeglicher Art keine Freizeit darstellen, sondern ein Ort für situatives, entdeckend-forschendes Lernen ist. Häufiger Wechsel des Lernsettings von institutionellen Innenräumen in Outdoor-Lernorte kann sie an diese Lernsituation gewöhnen.

      Deine Idee mit dem Schulgarten, besonders diesen mit der Gesundheitsförderung zu kombinieren, finde ich wirklich sehr gut. Hier könnte man auch an die Ernährungsbildung anknüpfen. Je nach Beschaffenheit und vorhandenen Platz könnten die SuS beispielsweise saisonales Gemüse und Obst selbst anbauen und pflegen. Hier lernen sie, verantwortungsbewusst mit „ihren“ Pflanzen umzugehen, sich zu kümmern und ein Gefühl für saisonale und regionale Produkte zu entwickeln. Wenn die Kinder dann noch mit den Nahrungsmitteln kochen können, lernen sie diese eventuell mehr schätzen, da sie hier den langwierigen Werdegang von der Pflanze bis zu einem gewissen Gericht kennen lernen. Auf der anderen Seite lernen die SuS mit möglichen Misserfolgen umzugehen und Rückschläge zu verkraften. Kinder können im Schulgarten hauptsächlich das eigenverantwortliche, gestalterische und naturverbundene Arbeiten lernen und erfahren, weshalb ich dieses Lernsetting für jede Klassenstufe geeignet finde.

      Liebe Grüße
      Alena

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  2. Liebe Alena, Vanessa, lieber Eric,
    vielen Dank für Euren sehr informativen Blockeintrag zum Thema „Begünstigt Outdoor-Unterricht den Weg zur Erkenntnisgewinnung?“. Mich hat Euer Eintrag direkt sehr angesprochen, da ich im Wintersemester 2018/19 das Seminar „Geogames & Co: Biologieunterricht mit digitalen, ortsbezogenen Spielen planen und gestalten“ bei Frau Schaal besucht habe. In dem Seminar haben wir ausführlich thematisiert, inwiefern man mit Hilfe von Geogames Biologieunterricht interessant gestalten kann. Geogames sind ortsbezogene, digitale Spiele, die die reale und virtuelle Welt verknüpfen. Außerdem ermöglichen sie die Umwelt zu erkunden. Ebenfalls im Seminar haben wir eigenständig in Gruppen unseren eigenen Actionbound zum Thema „Frühblüher“ kreiert. Ziel unseres Actionbounds war, dass die Schüler sich aktiv mit dem Thema „Frühblüher“ außerhalb des Klassenzimmers auseinandersetzen.
    Ich hatte die Gelegenheit unseren selbsterstellten Actionbound mit einer Gruppe von 6 Schülern von einem SBBZ Lernen 5./6. Klasse auszuprobieren. Die meisten Rückmeldungen der Schüler vielen durchaus positiv aus. Sie hatten Spaß daran mit dem Smartphone die Natur zu erkunden und haben nebenbei einiges zum Thema „Frühblüher“ gelernt.
    Unser Actionbound würde sich als Einstieg in das Thema „Frühblüher“ anbieten, da es viele Lernaufgaben zum Aufbau eines Frühblühers zu bearbeiten gibt. Ich glaube allerdings, dass sich eine Exkursion häufig eher als Abschluss einer Einheit anbietet. Bereits gelerntes Wissen kann während der Exkursion eventuell aktiv angewendet oder vertieft werden.
    Viele Grüße
    Annika

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    1. Liebe Annika,
      vielen lieben Dank für dein Feedback. Deine Idee, Outdoor-Unterricht unterstützt durch Geogames durchzuführen, finde ich wirklich sehr gut. Dadurch werden die SuS spielerisch und medial an die verschiedensten biologischen Themen herangeführt! Hierfür muss man nicht mal weit weg fahren – es ist eher förderlich den Kindern nahe zu bringen und aufzuzeigen, was die Natur in nächster Umgebung alles zu bieten hat. Gerade hierbei schult man das Auge der SuS, da sie durch die Spiele ihre Umwelt automatisch genauer betrachten und wahrnehmen – angefangen im eigenen Garten. Auch der Faktor Spaß spielt hierbei eine essentielle Rolle, dieser wirkt sich nämlich positiv auf den Lernerfolg aus.

      Je nach dem wie die Exkursion aufgebaut ist und welche Inhalte in ihr erarbeitet und besprochen werden sollen, eignet sich diese durchaus auch am Anfang einer Lernsequenz. Genau wie bei den Actionbounds kann die Neugierde und Aufmerksamkeit der SuS dadurch geweckt oder gar gesteigert werden, was die weitere Arbeit mit dem ausgewählten Thema für die LP deutlich erleichtert. Als Abschluss einer Lernsequenz könnten die SuS nicht nur einen Aktionbound spielen, sondern selbst einen erstellen, um das Gelernte zu vertiefen und anzuwenden, wodurch ebenfalls der handlungsorientierte Unterricht gefördert wird und Schwerpunkte auf die eigenen Interessen gesetzt werden können.

      Abschließend kann man also sagen, dass Outdoor-Games jeglicher Art einen hohen didaktischen Wert besitzen.

      Viele Grüße
      Alena

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  3. Liebe Alena und Vanessa, lieber Eric,
    Vielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag! Eure Gliederung ist nachvollziehbar und angemessen gegliedert. Eure eigenen Erfahrungen in Bildern festzuhalten gefiel mir persönlich gut. Ebenso eure Outdoor-Checkliste stellt einen guten Einstieg dar, bei eigenen Umsetzung einen ersten Anhalts- und Orientierungspunkt zu bekommen.
    Die Befragung mit den Schüler_innen und Schülern finde ich sehr interessant und gelungen, um einen konkreten Bezug zur aktuellen Situation in der Praxis zu bekommen. Auch die Darstellung mit den Säulendiagrammen spiegelt eure gewonnenen Antworten der Schüler_innen deutlich die Ergebnisse wider. Euer Aspekt zur Inklusion finde ich sehr lohnend. Gerade für die Studenten der Regelschulen sind solche Einblick und Eröffnungen von Möglichkeiten ausschlaggebend. Auf Grund der Wichtigkeit und akuten Aktualität finde ich persönlich diesen Teil des Blogs deutlich zu kurz gekommen. Gerne hätte ich als Sonderpädagogin praktische Beispiele zur Umsetzung von Exkursionen mit Schüler_innen mit körperlichen, emotionalen oder sprachlichen usw. Einschränkung gesehen, oder auch Berichte von Lehrpersonen von Exkursionen mit Kinder mit unterschiedlichsten Voraussetzungen gelesen. Unter dem Punkt „Inklusion“ hätte ich mehr erwartete, auch wenn dies nicht der Schwerpunkt des Blogbeitrags darstellt. Wie können Kinder in Rollstühlen eine Exkursion beiwohnen? Wie kann ein Schüler mit Schwierigkeiten im sozialen Miteinander gruppenspezifische Aufgaben während einer Exkursion mit bearbeiten? Kann eine Schülerin mit geringer Seefähigkeit beim Tiere beobachten mitmachen oder welche Möglichkeiten von Aufgaben gibt es für sie?
    An meiner ISP- Schule, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernern gab es für die Klassen 1-3 immer freitags einen Tag im Wald, an dem die gesamte Klassenstufe zusammen mit einem Wald- und Erlebnispädagogen vier Schulstunden im Wald arbeitete und ein Klassenzimmer im Grünen aufbauen konnte. Diese kleinen Exkursionen durfte ich jede Woche aufs Neue als eine große Bereicherung für die Schüler_innen, aber auch für die Lehrkräfte und deren Beziehung zu den Schüler_innen erleben und wahrnehmen. Jede Woche ist natürlich ein hoher Zeitaufwand, dennoch empfinde ich eine regelmäßige Aktivierung in und mit der Natur als äußerst wichtig, da es für manche Schüler_innen die einzige Möglichkeit darstellte, in ihre naturbelassene Umgebung eingeführt zu werden.

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    1. Liebe/r LyOInd,
      vielen Dank für Deinen Kommentar und das darin enthaltene Lob!

      Die Kritik am Umfang des Gliederungspunktes „Inklusion“ kann ich hinsichtlich Deines persönlichen Interesses und Deines Studiengangs gut nachempfinden, allerdings haben wir drei bisher keine Berührungspunkte mit Schülerinnen und Schülern aus dem Sonderpädagogischen Bereich gehabt, weshalb wir uns bewusst dazu entschieden haben, das Thema Inklusion nur anzuschneiden.
      Zudem würde eine tiefere Ausführung dieses Gliederungspunktes den Rahmen unseres Blogbeitrags sprengen.

      Durch Deine Erfahrungen im ISP hast Du bestimmt schon einen Einblick in die Planung sowie Durchführung einer Exkursion in den Wald bekommen. Vielleicht hast Du die Möglichkeit nochmal mit dem Wald- und Erlebnispädagogen, von dem Du berichtet hast, in Kontakt zu treten, um Deine offenen Fragen zu klären. Auch die Lehrpersonen des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernern können Dir eventuell wertvolle Tipps an die Hand geben und von ihren Erfahrungen berichten. (Da bist Du quasi an der Quelle :) ).

      Über das Bundesinstitut für Sportwissenschaft bin ich auf eine Empfehlung für das Buch Inklusion in der Erlebnispädagogik: eine einführende Betrachtung von Heike Tiemann aus dem Jahr 2014 gestoßen. Vielleicht können Deine Fragen zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit einem Rollstuhl beim Outdoor – Unterricht darin geklärt werden.

      Abschließend stimme ich Dir darin zu, dass eine regelmäßige Aktivierung von Schülerinnen und Schülern in der Natur nicht nur wichtig ist, sondern auch lernfördernd sein kann und unvergessliche Erfahrungen für Schülerinnen und Schüler bereithalten kann.

      Liebe Grüße
      Vanessa

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  5. Liebes Blogger-Team,

    vielen lieben Dank für euren tollen und vor allem interessanten Blogbeitrag. Euer Blogbeitrag ist klar gegliedert und ihr erläutert eurer Anliegen sehr verständlich. Eure Outdoor-Checkliste bietet einen guten Einstieg, um bei eigener Umsetzung erste Orientierungspunkte zu erhalten.
    Außerdem finde ich es super und sehr interessant, dass ihr eine Befragung zu diesem Thema mit Schülerinnen und Schüler durchgeführt habt. Dadurch bekommt euer Blogbeitrag einen konkreten Bezug zur Praxis und verstärkt somit die Thematik. Ganz am Anfang betont ihr, dass euer Blogbeitrag sich ausschließlich auf die Sekundarstufe 1 bezieht, habt aber dennoch den Punkt Inklusion in eurem Blogbeitrag integriert. Ich finde es gut, dass ihr den Punkt „Inklusion“ ansprecht, da dieses Thema topaktuell und sehr wichtig ist, dennoch finde ich dieses Kapitel als angehende Sonderschullehrerin viel zu kurz. Gerade für Regelschullehrer kommt dieses Thema oft zu kurz und deshalb hätte ich es gut gefunden, wenn ihr Umsetzungen von „Outdoor-Unterricht“ mit Schülerinnen und Schülern mit emotionalen, sprachlichen, körperlichen, usw. näher erläutert oder mögliche Umsetzungen vorgestellt hättet, auch wenn dies nicht der Schwerpunkt des Blogbeitrags war.

    Ich persönlich habe es während meiner bisherigen Praktika immer als große Bereicherung für die Erkenntnisgewinnung der Schülerinnen und Schüler wahrgenommen, wenn Exkursionen wie beispielsweise in den Wald, in den Zoo oder einfach im Schulhof unternommen wurden. Aus diesem Grund finde ich wie ihr, dass „Outdoor-Unterricht“ zur Erkenntnisgewinnung beiträgt, jedoch viele andere Punkte ebenso dazu eine wichtige Rolle spielen und nicht außer Acht gelassen werden sollten.

    Vielen Dank nochmals für euren Blogbeitrag!

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    1. Liebe Leah,
      vielen Dank für Deinen Kommentar zu unserem Beitrag!

      Es freut mich, dass Dir die Inhalte und der Aufbau unseres Beitrags gefallen und ich teile Deine Meinung, dass Outdoor-Unterricht sehr gewinnbringend für Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der Erkenntnisgewinnung sein kann – sofern er nicht nur gut durchdacht und geplant ist, sondern vor allen Dingen auch methodisch und inhaltlich auf die Individuen einer Klasse abgestimmt ist.

      Du schreibst darüber hinaus von vielen anderen Aspekten, die nicht vernachlässigt werden dürfen, wenn man sich mit dem Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung auseinandersetzt. Ich denke da beispielsweise an das Lernen mithilfe von Modellen und die Bewertung bestimmter Modelle (insbesondere auch eigens gestaltete Modelle) hinsichtlich ihrer Darstellungsfunktion. Hierfür sehe ich allerdings den Unterricht innerhalb der Schule als geeignet, da dieser Raum für Diskussionen rund um Modelle bietet.

      Den Vorschlag, mit den Schülerinnen und Schülern eine Exkursion in den Zoo zu machen, finde ich persönlich aus verschiedenen Gründen lohnenswert. Zoos dienen nicht nur der Unterhaltung oder Erholung, sondern in hohem Maße auch der Bildung, weshalb ich es als besonders wichtig erachte, einen Zoo und seine Haltungsbedingungen für die einzelnen Tiere genau zu betrachten und kritisch zu hinterfragen. Daher kann es sinnvoll sein, wenn sich Schülerinnen und Schüler selbst ein Bild von Zoos und Wildparks machen, Erkenntnisse aus eigenen Beobachtungen schließen, anstatt ausschließlich in den Medien darüber zu lesen. In diesem Zusammenhang stellt sich aber auch die Frage, ob man einen Zoo, der keine artgerechte Haltung von Tieren aufweist und nur zur Unterhaltung auf Kosten von Lebewesen besteht, finanziell unterstützen möchte (oder sollte).
      Zoo ist nicht gleich Zoo – wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass moderne Zoos mittlerweile auch den Artenschutz unterstützen.
      (Mehr dazu kann man beispielsweise hier erfahren: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/zoos.html [Letzter Aufruf: 11.08.2019]).

      Im Übrigen kann auch der Weihnachtszirkus im Ort zur Beschäftigung mit den Fragen und Anliegen anregen, die nicht nur Tierschützer beschäftigen. Gerne auch fächerübergreifend (beispielsweise in Kombination mit dem Fach Deutsch)

      Wie seht ihr das? Würdet ihr mit eurer Klasse in den Zoo gehen? Wenn ja, mit welchen Intentionen?

      Liebe Grüße
      Vanessa

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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