Donnerstag, 26. Juli 2018

"Just because you can´t see it, doesn´t mean it isn´t there" (BNE - Plastik im Meer)




Liebe Leserinnen und Leser,

in unserem Blogbeitrag befassen wir uns mit der Problematik von Plastikmüll im Meer. 
Wir gehen darauf ein, wie sich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auf die Schülerinnen und Schüler auswirkt und warum es so wichtig ist, in der Schule auf die Müllverschmutzung der Meere aufmerksam zu machen.

Leider konnten wir unseren Blogbeitrag nur als Screenshots einfügen, deshalb findet ihr hier die Links, auf die wir im Text verweisen:


Viel Spaß beim Lesen!
Katja, Sara, Sabrina, Janina & Lena


P.S.: Falls dir die Schrift auf den nachfolgenden Seiten zu klein ist, kannst du über folgenden Link den Blogbeitrag als PDF ansehen. Hierfür benötigst du den Adobe Reader.


























Dienstag, 17. Juli 2018

Das große Bienensterben - Realität oder...?





































Liebe Leserinnen und Leser,
Na? Habt ihr auf den Bildern etwas entdeckt? Kleiner Tipp: schaut auf die Blüten!!Und?
Wie viele Bienen konntet ihr auf der Blumenwiese entdecken? Und wie sieht es auf der grünen Wiese aus?
In unserem nachfolgenden Blogbeitrag geht es um genau diese kleinen, gestreiften fliegenden Helden und deren Zukunft hier bei uns in Deutschland.
Wir nähern uns zunächst allgemein dem Thema an. Anschließend wollen wir genauer beleuchten, ob das Bienensterben nur allgemeine „Panikmache“ ist, oder ob und warum die Bienen sich wirklich in Gefahr befinden. Im zweiten Teil setzen wir uns dann intensiv damit auseinander, warum Umweltbildung in der Schule wichtig ist. Und wie man die prekäre Situation der Bienen den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen kann. Zur näheren Veranschaulichung haben wir dazu zwei Unterrichtsstunden und ein eintägiges Projekt geplant.
Wir freuen uns auf eure Kommentare und wünschen euch jetzt viel Spaß beim Lesen.
                                                                        
Flin, Julia, Mara, Juliane und Johanna










Inhaltsverzeichnis

1. Das Wunderwerk: Die Biene
    1.1. Die Anatomie
    1.2. Die Bienentypen
    1.3. Lebensbedürfnisse eines Bienenvolkes
2. Bedeutung der „Honigfabriken“
    2.1. Aktuelle Zahlen& Daten
    2.2. Bestäubungsleistung der Honigbiene
3. Das Bienensterben
4. Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Verhinderungsversuche
   4.1. Auswirkungen
   4.2. Ist die Biene in ihrer Funktion ersetzbar?
   4.3. Was kann man gegen die Problematik tun?
5. Rolle der Umweltbildung
   5.1. Warum Umweltbildung?
   5.2. Leitziele ökologischer Zivilisierung
   5.3. Was rechtfertigt die Durchführung von umweltbezogenen Projekten?
6. Entwicklung von mobilen ortsbezogenen Angeboten
   6.1. Was ist mobiles ortsbezogenes Lernen?
   6.2. Nutzungsdimensionen und Potenziale
   6.3. Modell zur Entwicklung
7. Planung einer Unterrichtseinheit am Beispiel der Bienen
   7.1. Vorbereitung
   7.2. Durchführung
   7.3. Nachbereitung
8. Literatur










1.    Das Wunderwerk: Die Biene

1.1.           Die Anatomie  

 

„Apis mellifera“[1], die honigtragende Biene. Jedem ist der Begriff der umgangssprachlich bezeichneten „Biene“ bekannt. Die Aufgabe eine Biene nach ihrem Aussehen zu beschreiben würde vermutlich jeder Erwachsene und jedes Kind mit Bravour bestehen. Schwarz- gelb gestreifter Hinterleib, zwei Flügel, sechs Beine und einen Kopf. Stimmt bis dahin alles. Doch im nachfolgenden Text möchten wir den Aufbau der Honigbienen genauer beleuchten.
Zunächst noch einen wichtigen Fakt vorangestellt. Biene ist nicht gleich Biene. Allein in Mitteleuropa existieren neben der Honigbiene „noch Hunderte von anderen Bienenarten“[2]. Die anderen Bienenarten kann man unter dem Begriff „Wildbienen“ zusammenfassen. Diese Unterscheidung spielt im späteren Verlauf bezüglich der Bestäubung eine wichtige Rolle. Nun aber zurück zur Honigbiene. 


Abbildung 1: Die Biene von Kopf bis Stachel














Die Biene wird, wie alle anderen Insekten in drei Teile geteilt. Dabei nimmt man die Unterteilung in Kopf, Brust und Hinterleib vor. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, beschränken wir uns auf die wichtigsten Organe bzw. Funktionen der jeweiligen Körperabschnitte.  Aber nun alles der Reihe nach.

Der Kopf:
Der Kopf der Biene ist ähnlich wie beim Menschen mit vielen verschiedenen lebenswichtigen Funktionen ausgestattet. Einen großen Teil des Kopfes bilden die Augen. Je nach Bienentyp fällt die Größe der Augen unterschiedlich aus. Die Augen, die wir ohne Mikroskop am Kopf der Biene erkennen können, sind die Facettenaugen. Diese bestehen aus vielen tausend Einzelaugen[3] . Sie erfüllen ebenso wie beim Menschen die Funktion des Sehens. Jedoch bei Weitem nicht so genau wie beim Menschen. Bienen erkennen in groben Punkterastern[4]. Auch werden Farben beim Fliegen nur in Grautönen wahrgenommen. Jedoch kann eine Biene ultraviolettes Licht erkennen. Dies ist für die Orientierung der Biene im Freien von großer Bedeutung[5]. Honigbienen besitzen zudem noch sogenannte „Drei-Punkt-Augen“[6]. Diese sind nur sehr schwer zu erkennen. Sie sitzen zwischen den Facettenaugen. Man spricht auch von „Ocellen“[7] im wissenschaftlichen Sinne. Die Bienen können durch diese besser zwischen hell-dunkel unterscheiden. Man vermutet sie sind der Licht- Kompass der Bienen. Über die genaue Funktion ist man sich jedoch noch nicht sicher. 
Neben den Augen sind das Mundwerkzeug und das Saugorgan wichtige Bestandteile des Kopfes. Der Rüssel, der als Saugorgan bezeichnet wird, ermöglicht der Biene das Aufnehmen aller wichtigen Nähstoffe (Honigtau, Wasser oder Nektar). Das Mundwerkzeug dient bei allen Arbeiten im und außerhalb des Baus als Greif- und Kneifwerkzeug der Biene. Im Vergleich zu einer Wespe, kann eine Biene damit jedoch keine Fruchtschalen (z.B. Weintrauben) durchstoßen[8].  

Die Brust:
Der Thorax bildet das Zentrum des Bewegungsapparats[9]. Hier laufen viele Muskeln der Flügel, der Beine, des Kopfes und des Hinterleibs zusammen. 

Der Hinterleib:
Der Hinterleib der Biene ist der komplexeste Teil. Hier finden viele Stoffwechselprozesse auf engstem Raum statt. Anders als beim Menschen besitzen Bienen ein offenes Kreislaufsystem[10]. Das Herz wird als Herzschlauch bezeichnet. Er fängt im Hinterleib der Biene an und pumpt so die Hämolymphe bis in den Kopf. Dort verlässt die Hämolymphe das Gefäß und fließt frei im Gewebe wieder zurück in den Hinterleib. Mit Hilfe der Hämolymphe werden zwar Nährstoffe und Abbauprodukte transportiert jedoch keine Atemgase[11]. Neben dem Stachelapparat, den Wachs- und Duftdrüsen und dem Tracheensystem befinden sich die Verdauungsorgane und die Honigblase im Hinterleib der Arbeiter- Biene. Die Königin und die männlichen Bienen sind zum Teil unterschiedlich aufgebaut. Die Honigblase gehört zum Vorderdarm. Sie kann man mit einem Kropf vergleichen[12]. Wichtigstes Element der Honigblase ist der Ventiltrichter. Er dient dazu den Honig von festen Bestandteilen zu trennen. Diese werden dann in den Mitteldarm weitergeleitet. Der gespeicherte Honig kann nun an unterschiedlichen Stellen zur Verfügung gestellt werden.  




1.2.           Die Bienentypen[13]

 

In einem Bienenvolk leben verschiedene Bienentypen, die sich in ihrem Aussehen und ihrer Funktion unterscheiden. Die größte und bedeutsamste Biene in einem Volk ist die Königin. Sie ist das Oberhaupt und hält das Gefüge zusammen. Ihre wichtigste Aufgabe ist das Eier legen (befruchtete und unbefruchtete) um den Erhalt des Volkes zu sichern. Ohne einen weiteren Bienentyp wäre das Legen von befruchteten Eiern jedoch nicht möglich. Der Drohn.  Die männliche Biene erfüllt im Bienenvolk nur die Aufgabe, die Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Die Aufgabenliste der Arbeiterinnen ist erheblich länger. Sie leben im Sommer am kürzesten im Vergleich zu den anderen Bienentypen und übernehmen diverse Aufgaben im Volk. Dazu gehören: die Brut versorgen, die Königin und die Drohnen zu füttern, den Stock sauber zu halten, Waben bauen, Honigtau und Pollen sammeln und vieles mehr. Jedoch ist festzuhalten, dass jede Biene in einem Bienenvolk ihre Berechtigung hat.

Abbildung 2: Die drei Bienentypen


















1.3.           Lebensbedürfnisse eines Bienenvolkes  

 

Ganz allgemein gesprochen benötigt eine Biene Nahrung, Luft, Wasser und Wärme zum Leben. Doch Nahrung ist nicht gleich Nahrung. Bei der Biene unterscheidet man zwischen Energienahrung und Aufbaunahrung[14]. Die Energienahrung der Biene ist der Honig. Diese braucht die Biene für ihre verschiedensten Aktivitäten. Vor allem aber zum Fliegen. Der Honig wird, wie oben erwähnt, in der Honigblase gespeichert. Hier kann er, je nach Bedarf, in den Darm weitergeleitet werden, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Geht der Biene während dem Flug die Honigblase leer, wird sie flugunfähig und stirbt. Die Pollen hingegen dienen als Aufbaunahrung. Sie liefern Eiweiß und Fett. Bei einem Überangebot werden Pollen ebenso wie Honig in den Waben eingelagert. Die Bienentypen werden in unterschiedlichen Maß mit einem Futtersaft aus Pollen und Honig versorgt. Jedoch hat man festgestellt, dass die Entwicklung einer Arbeitsbiene abhängig ist von der Pollennahrung direkt nach dem Schlüpfen[15]. Ein weiteres wichtiges Nahrungsmittel ist Wasser. Wasser wird nicht eingelagert. „Es dient jeder einzelnen Biene als Stofftransport im Körper“[16]. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Honigbiene auf einen genau abgestimmten Lebensraum angewiesen ist. Steht eine Teilkomponente nicht zur Verfügung wird es schwierig für die Biene. Dazu nachher mehr.









2.    Bedeutung der „Honigfabriken“

 

Im nachfolgenden Text möchten wir einen Blick auf die Entwicklungen der Bienenvölker in Deutschland werfen und uns anschließend der Bedeutung der Bestäubung durch die Honigbiene widmen. 



2.1.           Aktuelle Zahlen& Daten

 

Abbildung 3: Bienenvölker im Verlauf von 26 Jahren


















Anhand dieses Balkendiagramms lässt sich die Entwicklung der Anzahl der Bienenvölker erkennen. Man sieht, dass die Anzahl der Bienenvölker gerade wieder ansteigen. Nachdem sie vor etwa 10 Jahren rapide gesunken sind. Die Hintergründe und mögliche Theorien dafür werden wir im späteren Verlauf klären.





2.2.           Bestäubungsleistung der Honigbiene

 

Bienen sind durch ihre Organisation in einem Volk sehr effizient. Sie können durch „Tänze“ verschiedene, gute Sammelstellen mit anderen Bienen ihres Volkes kommunizieren. Zusätzlich steigern sie ihren Nahrungsertrag und damit die Bestäubungsleistung für unsere Nutzpflanzen, in dem sie sich arbeitsteilig aufteilen. Es gibt Arbeiterbienen, die kümmern sich um die Brut und es gibt Bienen, die sind nur für das Eintragen der Tracht zuständig. Es ist ein gemeinschaftliches Gefüge, das sich über hunderte von Jahren perfekt entwickelt hat. Deshalb zählt die Biene neben dem Rind und dem Schwein zu den drei wichtigsten Nutztieren[17].
Doch wie sehr ist dieses gemeinschaftliche Zusammenspiel und gleichzeitig voneinander abhängige Gefüge in Gefahr?




3.    Das Bienensterben

 

Die ersten Berichte über das Bienensterben wurden 1869 veröffentlicht. Es gibt bis heute verschiedene Spekulationen über mögliche Ursachen, wie zum Beispiel den Pollenmangel, giftigen Honig oder einige ungewöhnlich heiße Sommer und kalte Winter.
Es ist kaum ein Jahrzehnt vergangen, ohne das auf der Welt irgendein mysteriöses Massensterben von Bienen stattfand. Jede seltsame Krankheit in den letzten Jahrzehnten wurde mit einem neuen Namen versehen. „Zwischen 1891 und 1896 wurde es in Colorado „Maikrankheit“ genannt. 1915 erlitten New Jersey, New York, Ohio und Ontario massive Bienenverluste. Als „Schwünde“ wurde das Bienensterben 1930 im Norden der USA im Frühjahr und Winter genannt.“[18]
 Im Winter 1963/64 gingen tausende von Völker von Louisiana bis Kalifornien an unbekannten Ursachen zugrunde. Ein Imker der seit 55 Jahren Bienen züchtet berichtete, dass er so etwas noch nie erlebt hätte.

„1970 wurde der Begriff „disappearing disease“, auch Verschwindekrankheit, für ein verwirrendes Phänomen geprägt, das in 27 Staaten Bienen auslöschte.“[19]
Nicht nur in Amerika gab es so viele Verluste, auch in Australien 1872 sollen bereits viele Bienenvölker verschwunden sein. Im Jahr 1910 schätzte der Präsident der Victorian Apiarists Associaation, dass die Imker in der australischen Stadt Stawell 80% ihrer Bienen verloren hatten. Damals machte man fälschlicherweise den Honig von Eukalyptusbäumen für die alarmierend hohe Todesrate verantwortlich. Der Honig von den Eukalyptusbäumen fermentierte im Winter anscheinend zu schnell, weshalb die Bienen verhungerten.
1995 betraf es dann auch Frankeich. Imker warnten damals davor, dass raue Mengen ihrer Bienen „dahin schmelzen“ würden. Es wurde dokumentiert, dass der Verlust der Bienen durch die damals verwendeten Spritzmittel kam.[20]

Allerdings war bis zur aktuellen Krise Großbritannien vermutlich der bis dahin größte Schauplatz der bekanntesten Bienenepidemien. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Krankheit das erste Mal auf der „Isle of Wight“ (eine vorgelagerte Insel an der Südküste Großbritanniens) entdeckt und vernichtete im Laufe von 5 Jahren 90% der Bienenvölker auf der Insel. „1912 waren sich die Forscher sicher das Rätsel um die Isle of Wight Krankheit gelöst zu haben, als sie in den Bienen den Parasiten „Nosema apis“ entdeckten. Einige Jahre später identifizierte ein Professor von der Universität Aberden Dr. John Rennie, einen weiteren Blutsaugenden Parasiten, die Tracheenmilbe „Acarapis woodi“, die in den Atemorganen der Bienen lebt und ihnen das Atmen erschwert.“[21]
Damals hieß es in einem Bericht: „Kein einziges Gebiet mit Bienenhaltung in Großbritannien blieb von der Geißel verschont.“[22]Die betroffenen Bienen verschwanden nicht, sondern krochen zu Tausend flugunfähig aus dem Stock und verteilten sich fächerförmig auf dem Boden vor dem Bienenstock.

Da die Symptome der „Isle of Wight Krankheit“ bei Bienen festgestellt wurden, die stark mit „Acarapis woodi“ infiziert waren, wurde das Leiden in „Acarapidose“ umgetauft. Ein kleines Problem gab es allerdings, manche Bienen die das Parasit in sich hatten, konnten trotzdem noch fliegen. 1950 beschloss ein britischer Parasitologe Lesley Bailey, dem Problem auf den Grund zu gehen. Er konnte nicht glauben das die Acarapidose für den großen Schwund an Bienen verantwortlich sei, da manche Bienenschwärme überlebten, auch mit der Krankheit. Seine Aussage war, dass es den Wissenschaftlern von damals an Wissen fehlte, sie aber unbedingt eine Erklärung haben wollten. Deshalb nahmen sie an, dass eine Infektionskrankheit die Bienen tötete, da ähnliche Symptome auch in Frankreich, der Schweiz und in Russland auftraten, war dies eine naheliegende Annahme. 

Bailey wiedersprach dem aber: „Dies ist ein höchst bemerkenswerter Verlauf, wenn er von England ausging, insbesondere weil Bienentransporte während der ersten Weltkriege und der russischen Revolution recht schwierig gewesen sein muss.“[23]
Nur wenn das Immunsystem der Bienen zusammenbrach konnten die Milben eine Infektionskrankheit auslösen, die ein Bienenvolk überwältigte und vernichtet, weil die Milben ein normales latentes Virus entweder aktivieren oder verbreiteten. 
Durch die schlechten Umweltbedingungen Anfang des 20. Jahrhunderts konnten die Milben einen ganzen Stock befallen. Im März sammelten die Bienen den Nektar und den Blütenstaub, allerdings konnten sie durch die Schlechtwetter Periode im April kaum raus und steckten sich so gegenseitig an. Ausschlaggebend für das schlechte Immunsystem der Bienen war sicherlich auch noch, dass die Imker zu der Zeit giftige Flüssigkeiten, wie saure Milch, Salz und Fleischextrakt gaben, um die Pollen in dem Stock zu entfernen. Die Imker hatten zu dieser Zeit nämlich Angst, dass durch die Pollen der Mastdarm der Bienen überdehnt werden würde.
„Die „Isle of Wight Krankheit“ klang zwischen 1913 und 1926 dann allmählich ab, berichtete die British Beekeepers Association.“[24] 1929 berichtete die gleiche Gesellschaft, dass so eine hohe Todesrate noch nur selten auftritt.



1975 ergab eine große Umfrage unter Imkern in den USA, dass in den 15 Jahren zuvor in mindestens 27 Staaten auf spektakuläre Weise Bienen verschwunden waren. 9 von 46 Bieneninspektoren, die auf die Umfrage reagierten, schätzten, dass in den 5 Jahren zuvor 43.000 Bienenvölker ausgelöscht worden waren. 15 Bieneninspektoren machten Pestizide für die Verluste verantwortlich.
Für Imker ist die Bedrohung durch Pestizide nichts Neues. Seit den 1950er Jahren wurden Feldfrüchte in den ganzen USA hemmungslos mit giftigen Chemikalien besprüht.
„1953 berichtete ein Imker, dass er 800 Bienenvölker durch die Pestizide verloren hat, da der Staat New York ein großes Obstanbaugebiet mit DDT (Insektizid) besprühen lassen hat. Als die Farmer kein DDT mehr benutzen durften, stiegen sie auf andere Chemikalien um, die noch viel giftiger für die Bienen waren, da sie für die Bienen wie Pollen aussahen und die Bienen so die Chemikalien in die Bienenstöcke brachten.“[25]
 
Trotzdem schlossen Wissenschaftler, die die Umfrage 1975 ausgewertet hatten, Pestizide als Ursache für das Verschwinden der Bienen aus. Ihrer Aussage zufolge, fand man in keinem der von der Bienenkrankheit betroffenen Gebieten Hinweise auf groß angelegte Sprühaktionen oder chemische Rückstände in Pflanzen. Sie meinten auch, dass Bienen die an einer Pestizidvergiftung leiden, sich anders verhalten würden, als Bienen die an der Verschwindekrankheit litten. Bienen die durch Pestizide krank wurden sterben meistens im Freien und man würde sie auf dem Boden finden. Dagegen würden Völker mit der Verschwindekrankheit an einer Schlechtwetterperiode zugrunde gehen, weil fast alle Arbeiterinnen aus dem Stock verschwinden und nur noch eine Handvoll Bienen und die Königin zurücklassen würden. Zusammenfassend sind die Merkmale der Verschwindekrankheit, dass die Völker sterben und dahin schinden, wobei viel eingelagerter Honig zurückbleibt; die Königin in der Regel noch am Leben ist; die meisten Bienen auf freiem Feld sterben und die Krankheit meistens im Frühjahr oder im Herbst bei kaltem Wetter ausbricht.
Eine weitere viel diskutierte Hypothese lautet, dass durch Inzucht der Bienen, diese einen Gendefekt haben und dadurch irgendwann alle sterben, dies konnte man allerdings im Labor nie nachweisen.
Seit den 1990er Jahren wird vermehrt auch das Massensterben in Europa beobachtet. Greenpeace ist der Meinung, dass immer monotonere Landschaften, der Einsatz von Pestiziden, der Verlust von intakten Ökosystemen, aber auch Parasiten die Hauptgründe dafür sind. Der Zusammenhang zwischen dem Bienensterben und dem Pestizideinsatz wird mittlerweile durch immer mehr Studien bestätigt.

„Heutzutage stellt die Varroa-Milbe auch ein großes Problem dar. Nach einer Langzeitstudie der Goethe Universität steigt die Zahl der Biene, die von der Milbe befallen wurden. Im Winter 2011 zählten die Forscher in einem Untersuchungsgebiet in Hessen mehr Milben als in den 3 Jahren zuvor. (Die Varroa- Milbe zehrt vom Blut des Opfers und überträgt so Krankheitserreger. Wird ein Bienenvolk also nicht behandelt, kann es an dem Milbenbefall zugrunde gehen. Derzeit versuchen Forscher ein schonendes Mittel für die Bienen zu entwickeln, mit dem sie den Bienen helfen können. Ein schonendes Mittel, mit dem die Imker ihre Völker retten können, gibt es bis jetzt noch nicht.“ [26])


Abbildung 4: Varroa Milbe















Bis heute teilen sich die Meinungen unter den Wissenschaftlern und auch den Imkern. Engelsdorp, Professor an der Universität Maryland, bringt das Problem wie folgt auf den Punkt: „Die Verluste, die seit über 100 Jahren eintreten, könnten völlig separate Ereignisse sein oder aber zu einem Zyklus des Verschwindens gehören. Bis jetzt können wir darüber nur spekulieren.“[27]






4.    Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Verhinderungsversuche

4.1.           Auswirkungen

 

In der weltweiten Landwirtschaft ziehen 76% der Nutzpflanzen einen Nutzen aus Bestäubern. 80% dieser Pflanzen werden von Bienen bestäubt. Die Biene hat unter den blütenbestäubenden Insekten die größte Bedeutung. Laut dem internationale Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Biodiversitäts-Konvention) gilt die Bestäubung als unverzichtbare Ökosystemdienstleistung, die weltweit bedroht ist.[28]
Viele Kulturpflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Dazu zählen zum Beispiel: Tomaten, Äpfel, Erdbeeren, Pfirsiche, Mangos, Getreide, Weinreben, Karotten, Gurken, Zitrusfrüchte, Zwiebeln, Sonnenblumen, Baumwolle und verschiedene Nüsse. Auch Klee und Luzern werden von Bienen bestäubt und als Futtermittel in der Fleisch- und Milchindustrie verwendet. 



Abbildung 5: Ertrag der mit und ohne Biene erzielt wird




 Insekten spielen bei ungefähr 35% der weltweiten Lebensmittelproduktion eine Rolle. Das Aussterben der Bienen hätte für die Menschen also eine bedeutende Auswirkung. Viele Pflanzen könnten sich nicht mehr weiter vermehren. Durch den Rückgang der Pflanzenvielfalt und -anzahl verhungern darauf angewiesene Insekten, Vögel und auch Säugetiere, die sich davon ernähren. Das hätte enorme Auswirkungen auf unser Ökosystem. Durch den Ernteausfall kommt es zum einen zu einem Nahrungsmangel in einigen Gebieten der Welt, zum anderen zu einem Vitaminmangel von Vitamin A und Folaten. Auch eine Zunahme von Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist wahrscheinlich. Das Aussterben der Bienen würde jährlich zu 1,42 Millionen zusätzlichen Todesfällen führen.[29]  


Abbildung 6: Auswirkung des Bienensterbens





4.2.           Ist die Biene in ihrer Funktion ersetzbar?

 

In manchen Regionen in China gibt es eine alternative Bestäubungsmethode. Bäume werden von Menschen bestäubt. Dazu nutzen sie Wattebäuschchen oder Pinsel und Pollen, die in kleine Flaschen abgefüllt sind. Dafür muss zunächst einmal Blütenstaub gesammelt werden, der dann auf die Blüten gepinselt wird. Ein Baum muss dabei mehrmals bestäubt werden, denn die Blüten sind nicht alle gleichzeitig aufnahmefähig. Die Landwirtschaftsuniversität in Peking hat dazu Forschungen durchgeführt und die Leistungsfähigkeit der Biene und des Menschen verglichen. Dabei kommt die Bestäubung durch Menschenhand nicht an die durch Bienen heran. Um die Bienen weltweit zu ersetzen fehlen die Kapazitäten.[30]




4.3.           Was kann man gegen die Problematik tun?

 

Natürliche und naturnahe Lebensräume sind zur Förderung von Bienen notwendig. Greenpeace hat einige Forderungen an Landwirte, die Politik und die Industrie aufgestellt, um so auf die Agrarkrise und das Bienensterben zu reagieren. 

Sie fordern ein sofortiges Verbot aller Pestizide, die für Bestäuber schädlich sind. Für manche Mittel gibt es schon eingeschränkte Verbote, diese sollen ausgeweitet werde. Des Weiteren sollen Aktionspläne zum Schutz der Bienen erstellt werden. Diese sollen kontrollieren ob und welche Chemikalien in der Landwirtschaft eingesetzt werden und überwachen wie es um die Gesundheit der Bienen steht. Ökologische Agrarmodelle sollten finanziell gefördert werden um von chemieintensiven Modellen weg zu kommen. Außerdem sollte mehr in die Erforschung von ökologischen Lösungen investiert werden. Es gibt bereits landwirtschaftliche Beratungssysteme. Diese sollten EU-weit mehr genutzt werden, um sich über funktionierende Methoden zum Schutz der Bienen und zum Wegkommen der Chemie lastigen Landwirtschaft auszutauschen. Gut bewirtschaftete Flächen sollten als „im Umweltinteresse genutzt“ ausgewiesen werden. Das soll die Biodiversität und die natürlichen Funktionen von Agrarökosystemen schützen.[31]
 
Das Ziel sollte also eine Landwirtschaft sein, die ohne chemische Pestizide auskommt und Schädlinge auf ökologische Weise bekämpft werden. Der Weg dahin könnte so aussehen:
Zunächst müsste man, wie von Greenpeace gefordert, die chemischen Pestizide nach und nach verbieten und stattdessen die ökologische Landwirtschaft einführen. Diese Pestizide sind nicht nur für die Bienen gefährlich, sondern können auch für den Menschen gesundheitsschädlich sein. Außerdem vermindern sie das Angebot an Blüten auf Ackerflächen und hat zu einer ökologischen Verarmung geführt. 

Natürliche und naturnahe Lebensräume müssen geschützt werden. Dies ist für die Förderung der Biodiversität von Pflanzen wie auch Tieren von großer Bedeutung. Des Weiteren sollte man versuchen solche Lebensräume in landwirtschaftlichen Betrieben wieder herzustellen um Nistplätze und mehr Blütenressourcen für Bienen zu schaffen. So schaffen es die Betriebe, die maximale Bestäubungsleistung ihrer Pflanzen aufrecht zu erhalten und Bienenvölker haben die Möglichkeit sich wieder zu erholen. Als natürliche oder naturnahe Lebensräume zählen krautige Ackerrandstreifen, brachliegende Flächen, Hecken und Waldbestände, naturnahe Grünlandflächen und traditionell bewirtschaftete Heuwiesen. Lässt man kleinere Flächen ungemäht, dient das den Bienen als Rückzugsort. Damit die Bienen solche Flächen auch effektiv nützen können ist es von Bedeutung, dass diese Schutzflächen über die ganze Agrarlandschaft hinweg geschaffen werden und Bienen überall verteilt diese Flächen aufsuchen können. 

Als letzten Aspekt lässt sich noch die Aufwertung von Lebensräumen mit Blühstreifen nennen. Dazu sollten Samenmischungen aus Pollen- und nektarreichen Pflanzen entwickelt und verwendet werden, da die Bienen diese bevorzugt anfliegen. Außerdem sollten diese mit natürlichen Feinden von Pflanzenschädlingen angereichert werden und der Einsatz natürlicher Mittel der Schädlingsbekämpfung generell gefördert werden.[32]









5.    Rolle der Umweltbildung 

 

5.1.           Warum Umweltbildung?

 

Die Umweltbildung befasst sich hauptsächlich mit der Thematik, wie die Umwelt und ihre Bewohner in Wechselwirkung miteinander stehen. Dabei wird vor allem Bezug genommen auf die Einwirkung des Menschen auf seine Umgebung, aber auch auf dessen Einstellung, die er gegenüber z.B. der Natur zeigt.
„Umweltbildung als lebenslanger Prozess“: unter diesem Motto lässt sich gut verstehen, warum es wichtig ist die Sensibilität für Natur und Umwelt schon in der Kindheit zu stärken und positive Erfahrungen und Erinnerungen bei Kinder und Schüler[33] entstehen zu lassen. Durch „Naturerleben“ können diese Erfahrungen durch den Schulunterricht an Kinder- und Jugendliche weitergegeben werden. Dadurch entsteht ein Verständnis für die Wichtigkeit und die Rolle der Umwelt.
In „Biologie, Methoden und Grundlagen“ (BERCK, 2005) werden unterschiedliche Typen der Naturerfahrung beschrieben:


Individuelle Orientierung
Kultureller Bezug
Tätigkeit
Erkundend, erkennend
Wissenschaftlich
Naturkundliche Studien,
Hobbys
Ökologisch, schützend
Naturschutz
Naturschutzaktivitäten u.ä.
Instrumentell, nutzenorientiert
Wirtschaftliche Nutzung
Jagen, Fischen etc.
Ästhetisch
Ästhetische Naturbetrachtung
Zimmerpflanzen
Wandern, Fotografie,
Naturzeichnen
Sozial, partnerschaftlich
Haus-/ Kuscheltiere
Pflegen, Spielen
Abbildung 7: Typen der Naturerfahrungen 



 In „Mobiles ortsbezogenes Lernen“ (LUDE und SCHAAL, 2013) werden diese noch ergänzt durch erholungsbezogen, medial, spirituell, abenteuerlich, nachtbezogen und destruktiv.
Im Unterricht geht es nun darum unterschiedliche Naturerfahrungen hervor zu rufen.

Gerade in unserer Gesellschaft, in der Ressourcen knapp werden und die Natur zusehends vom Mensch und der Wirtschaft beeinflusst wird, ist es wichtig im Blick zu behalten, dass wir als Menschen auch ein Teil der Natur sind und somit Verantwortung für uns, aber auch für die Lebewesen und die Landschaft um uns herumhaben.
Wichtig ist zu verstehen, dass wir als Menschen nicht getrennt von unserer Umwelt betrachtet werden können, sondern uns eher als Teil von solchen sehen sollten. BÖLTS formuliert in seinem Buch über „Umwelterziehung“ mehrere Rahmenkategorien zur Umweltbildung: die Natur, die „Subjekt-Objekt“-Beziehung und Natur-Mensch-Verhältnis. Hierbei stellt er heraus, dass es unterschiedliche „Natur“ gibt: die „Äußere Natur“ (nicht vom Mensch geschaffene Natur), die „innere Natur“ (der eigene Körper), die „Lebenswelt“ (die Nachfrage nach Biologischen Produkten usw. im alltäglichem Leben als Zeichen unserer Verlustangst im Hinblick auf die Natur) und die Naturwissenschaft (Mensch als Faktor bei Erklärung von innernatürlichen Prozessen mit Natürlichem als Ursachen). Das Mensch-Natur-Verhältnis soll durch die Einbindung von Umweltbildung in den Unterricht gestärkt werden, um ein Umweltbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen zu schaffen.
In „Mobiles ortsbezogenes Lernen“ (LUDE, SCHAAL, 2013) wird die Entwicklung des Umweltbewusstseins als freistufiger Prozess beschrieben:
Durch Umweltwissen entsteht eine gewisse Umwelteinstellung aus der ein bewusster Umgang eines Menschen mit seiner Umwelt resultiert.





5.2.           Leitziele ökologischer Zivilisierung

 

BÖLTS beschreibt hierzu drei Leitziele ökologischer Zivilisierung:
Mensch-Natur
Der Mensch sammelt durch Ereignisse in oder mit der Umwelt und Erfahrungen entstehen. Dies geschieht in der Form einer strukturierten Sensibilisierung. Die Aufgabe der Umweltbildung ist es, diese Erfahrungen im Unterricht zu aktivieren.
Lebenswelt-Natur
Gefördert sollen außerdem Einstellungen, die einen verantwortbaren Lebensstil vermitteln und die den Blick auch auf noch-nicht-gesehene Objekte lenkt, die Neugier steigert.
System-Natur
Als letztes soll die Umweltbildung eine Form der Persönlichkeitsentwicklung sein, durch die Systemzusammenhänge klar werden, die auch im alltäglichen Leben weiterhelfen.




5.3.           Was rechtfertigt die Durchführung von umweltbezogenen Projekten?

 

Laut dem Modell der Artengenese von BERICK und KLEE basiert das Interesse und Handeln auf einem Schrittmodell, in dem z.B. die erste Faszination an der Umwelt und die emotionale Knüpfung an Erfahrungen beinhaltet sind. Die Aufgabe der Schule ist es, diese Schritte zu initiieren und den Schülern überhaupt die Möglichkeit zu geben gute Erfahrungen in der Natur zu sammeln und daraus einen Pfad zu legen für eigenständiges Weiterlernen. BÖLT beschreibt die Umweltbildung als lebenslangen Prozess in dem wir nie auslernen, da wir ständig mit anderen Umgebungen in Auseinandersetzung treten.  Aber wohin dieser Weg dann führt liegt in der Hand des Menschen selbst. Die Schule versucht im Biologieunterricht ein Wegweiser zu sein, wie die richtige Richtung sein könnte und zeigt auch auf, welches Handeln in Zukunft für unsere Gesellschaft und die Welt und vielleicht auch die Wirtschaft förderlich wäre. Somit sind und werden aus Kindern wertvolle Teile der Gesellschaft.


Abbildung 8: Modell zur Genese von Arteninteresse; Siebenschrittmodell - von der Faszination zum Handeln






6.    Entwicklung von mobilen ortsbezogenen Angeboten

 

6.1.           Was ist mobiles ortsbezogenes Lernen?

 

Die Bedeutung dieses Begriffes liegt schon im Namen selbst. Zuerst steht die Mobilität im Vordergrund. Zum einen die Mobilität im Sinne, dass man sich befreit vom Klassenzimmer und auch außerhalb der Schule Projekte und Lerneinheiten durchführt. Zum anderen ist das mobile Endgeräte in Form von GPS-Geräten, Smartphones u.Ä. miteingeschlossen.
Daraus resultiert, dass man die Möglichkeit erhält mit den Schülern direkt vor Ort (ortsbezogen) sich zu bewegen und somit ein ganz anderes Naturerleben zu gewährleisten. Dies ist vor allem für die Umweltbildung sehr von Vorteil, da es häufig schwierig ist, den Schülern im Klassenraum ohne jeglichen realen Bezug die Natur nahe zu bringen oder ein Verständnis für die Umwelt zu entwickeln. Außerdem sorgt es für Motivation und Interesse bei den Schülern, da sie hier ihre Geräte aus dem alltäglichen Leben verwenden dürfen. Fast jeder Schüler ab Klassenstufe 5 besitzt heutzutage ein Smartphone oder hatte bereits Kontakt damit. Die Materie ist also schon weitgehend bekannt und es sollte kein Problem sein die Einheiten durchzuführen. Allerdings sollte überdacht werden in welchem Rahmen und welcher Klassenstufe man mobiles Lernen einführen möchte. 
Wichtig ist ebenfalls die Vor- und Nachbereitung der Lerneinheit, da es ein aufwändigerer Vorgang ist und die Verhältnisse meist viel komplexer sind. Aus diesem Grund sollte man sich vorher ausreichend damit beschäftigen. Oft benötigt es außerdem die Erstellung von, noch nicht vorhandenen, Plattformen oder Online-Tests für die Kinder.
Es bietet sich hier an „klassische“ und „neue“ Medienformate zu verbinden. Zum Beispiel Videos oder Internetrecherchen zur Vorbereitung für den Umgang mit dem Thema im Ortsbezug zu verwenden.
Eine Frage wird aber dadurch aufgeworfen: Ist die Nutzung von mobilen Endgeräten ab einem jungen Alter schon förderlich für die Entwicklung des Kindes?
Sollten wir nicht im Hinblick auf die wachsende Digitalisierung nicht wenigstens in der Schule auf solche Technologien verzichten?






6.2.           Nutzungsdimensionen und Potenziale

 


LUDE und SCHAAL unterteilen die Nutzungsdimensionen der Verwendung von mobilem ortsbezogenen Lernen in drei Dimensionen: 

Pädagogisch-methodisch
Bestimmte Fähigkeiten der Schüler werden gefördert: Kooperation und Kommunikation untereinander, aktive-konstruktive Vorgehensweisen durch Förderung von Eigenproduktivität und Eigensteuerung im Lernprozess.
Allerdings bleibt auch die Möglichkeit den Lernprozess zu steuern beispielsweise durch bestimmte Fragestellungen oder Inputs ausgehend von der Lehrkraft. Somit erhält die Lehrkraft eine instruktionale Unterstützung ihrer Autorität und dies ist Voraussetzung für das Gelingen des Projektes aufgrund ihrer Vor- und Nachbereitung.


Inhaltlich-didaktisch
Im Didaktischen Rahmen steht die Umweltbildung und die Naturerfahrung im Vordergrund (ästhetisch, erkundend, instrumentell, naturschutzbezogen, sozial, erholungsbezogen, medial, spirituell, abenteuerlich, […]; LUDE (2006))
Die Entwicklung der Umwelterfahrung wird hier gefördert. Von Umweltwissen zu einer Umwelteinstellung und schließlich zu einem bewussten Umwelthandeln.

Wirtschaftlich
Diese Dimension beschreibt die Voraussetzungen, die man benötigt für die Durchführung eines solchen Projektes. Darunter fällt das Budget, das Personal, die Materialien, die Aufgabenverteilung und eventuelle finanzielle Unterstützung.

Über diese Dimensionen sollte man sich auf jeden Fall vor der Planung eines Projektes bewusst sein.




6.3.           Modell zur Entwicklung 

 

Zur Entwicklung von mobilen ortsbezogenen Lernangeboten gibt es ein Modell nach dem man vorgehen kann. (LUDE, SCHAAL et al. (2013): "Mobiles ortsbezogenes Lernen")
a)      Zuerst sollte man sich über die Zielgruppe klar werden und genau festlegen, welche Fertigkeiten und Kenntnisse die Schüler mitbringen müssen. Außerdem müssen die Lernziele klar formuliert sein und auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Was ist der Charakter der Veranstaltung (entdeckend? belehrend?). Wichtig ist welche Kompetenzen durch das Projekt gefördert werden sollen (Medienkompetenz, Sozialkompetenz, …).
Einer der zentralen Punkte ist das Kennen und die Beachtung der Interessen der Schüler, da diese, je nach Geschlecht, Klassenstufe oder Gruppe, variieren. 
b)      Im zweiten Schritt geht es dann darum, den Inhalt Ziel- und Nutzergerecht aufzubauen. Die Gesichtspunkte der sachlichen Klärung und der didaktischen Strukturierung spielen eine große Rolle. Hierbei hilft der erste Schritt. Man hat durch die Festlegung der Zielgruppe schon die Lernziele gegeben. Ebenso ist auch der inhaltliche Anspruch durch Berücksichtigung der Interessen festgelegt. Es ist zudem eine Überlegung bezüglich der methodischen Umsetzung nötig. Was sind die Kompetenzen, die gefördert werden sollen? Soll nur eine Abrufung der Informationen vor Ort stattfinden. Oder müssen Aufgabe gelöst werden und somit stufenweise selbst Informationen erhalten. Wie sollen diese Informationen dann präsentiert werden? Jede Gruppe selbst und/oder dann mit anderen ergänzen.
c)      Zuletzt sind es die Rahmenbedingungen, die vorherrschen. Das heißt die personelle und finanzielle Situation, die Technologien, die zur Verfügung stehen. Auch der Ortsbezug bleibt nicht unbeachtet. Schließlich sollte man Bezug auf die eigene Umwelt nehmen in Nähe der Schule und die Möglichkeiten erschließen, die sich in nächster Umgebung bieten







7.    Planung einer Unterrichtseinheit am Beispiel der Bienen

 

Um die didaktische Begründung unseres Themas deutlicher zu machen, wollen wir anhand der Planung einer passenden Unterrichtseinheit unterschiedliche Arten des mobilen ortsbezogenen Lernens und dem Einsatz von Medien im Biologieunterricht aufzeigen. Die Grundlage hierfür ist ein Exkursionstag, der im Zeichen der Biene steht und der durch entsprechende Vor- und Nachbereitung eine Einbettung in das Unterrichtsgeschehen erhält. 





7.1.           Vorbereitung 

 

1. Unterrichtsstunde

Der Unterrichtseinstieg spielt eine bedeutende Rolle bei der Erarbeitung eines neuen Themas. Es ist die erste der drei Unterrichtsphasen (Unterrichtseinstieg, Erarbeitung und Ergebnissicherung). Das neu zu bearbeitende Thema soll den Schülern zugänglich gemacht werden. Dabei verlassen die Schüler das Pausengeschehen und betreten die Welt des Lernens. Der Unterrichtseinstieg sollte Interesse auslösen. Eine Möglichkeit in den Unterricht einzusteigen und dabei die Schüler zu aktivieren, ist das Rollen- oder in unserem Fall das Pollenspiel.



Abbildung 9: Schaubild (H. Mayer 1994, Band 2, Unterrichtseinstiege)

















Aufbau des Spiels:
Jeder Schüler übernimmt die Rolle einer Biene und befestigt dafür jeweils ein Klettband am rechten und linken Schuh. Die Schüler werden in zwei Gruppen eingeteilt, diese Gruppen spielen gegeneinander. Auf dem Boden des Spielfelds sind Wollknäuel (Pollen) verteilt, auf den gegenüberliegenden Ecken des Raumes befindet sich je ein Behältnis.

Ziel des Spiels:
Ziel des Spiels ist es, mit den Klettbändern möglichst viele Pollen (Wollknäuel) aufzunehmen und im Behältnis des eigenen Teams zu sammeln.

Ende des Spiels:
Das Spiel ist beendet, wenn alle Pollen eingesammelt sind. 

Ermittlung des Gewinnerteams:
Am Ende des Spiels gewinnt das Team mit den meisten Pollen (Wollknäuel) im Behältnis.


Spiele im Unterricht:
Spiele lösen die in der Schule vorherrschende Fremdkontrolle durch Selbstdisziplinierung, sie erziehen zu sozialem Verhalten und die Beteiligten müssen im Regelfall eine Balance zwischen Egoismus und Solidarität entwickeln.

Nun gilt es das im Einstieg entwickelte Interesse auf den Gegenstand des Unterrichts zu lenken, die Biene. Um den Schülern einen ersten Input zu bieten, eignet sich beispielsweise eine Abbildung zur Anatomie der Biene (wie in 1.1 Anatomie einer Biene).
Für die fachliche Auseinandersetzung können entsprechende Lernaufgaben gestellt werden, diese zielen darauf ab den neuen Lerninhalt zu erschließen und mit bekanntem Stoff zu verknüpfen. Um die Schüler optimal auf den Exkursionstag vorzubereiten gilt es, die womöglich durch eigene Erfahrungen der Schüler, entwickelte Angst vor Bienen abzubauen. Ergänzend zur Anatomie könnte daher ein kurzer Film über Bienen gezeigt werden. Hierbei setzt man vor allem auf das emotionale Potenzial eines Filmes, die entspannte Kinosaalatmosphäre und eine gewisse Zuschauerrolle oder eine vertraute häusliche Atmosphäre (Filme sind heutzutage aus dem Alltag der Lernenden nicht mehr wegzudenken)[34] sorgt für Motivation und nimmt den Schülern die Angst vor Bienen.



2. Unterrichtsstunde:

In der zweiten Unterrichtsstunde möchten wir weiter von einzelnen Details zur Biene wie Ihre Anatomie hin zu einem Gesamteindruck des Bienenlebens. Dazu gehört das Leben der Biene im Bienenstaat und Ihre Aufgaben, von Bau der Waben mit verschiedenen Zellengrößen über das Pflegen des Brutnests und das Heranziehen neuer Nachkömmlinge bis hin zum Sammeln von Nektar, Pollen und Wasser. Ein möglicher Unterrichtsaspekt könnte hier auch das Basteln von sechseckigen Bienenwabenzellen sein, die dann von allen Schülern zusammengefügt werden können und eine große Bienenwabe als Gemeinschaftsprojekt ergeben.

Bienen-App:
Damit sich die Schüler möglichst selbstständig neue Informationen über Bienen und deren Lebensumfeld aneignen können, bietet sich die Benutzung einer App über dieses Thema an. Die sogenannte „Bienen App“ ist ein kostenloses Angebot des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, welches auch offline ein interessantes Lernangebot bereitstellt. In einer modernen Schule mit Tablets können die Schüler in Kleingruppen Informationen und Wissen über die App selbstständig erarbeiten. Die Bienen App bietet neben dem umfangreichen Wissen über Bienen auch ein Pflanzenlexikon. Ebenfalls gibt es Einblicke in die Arbeit eines Imkers. Die App kann also vorrangig als Informationshilfe genutzt werden. Der Umgang mit Medien stellt außerdem eine Abwechslung im Schulalltag dar, weckt Interesse am eigentlichen Lerninhalt und motiviert.

Sicherheitsbelehrung:
Abschließend sollten die Schüler als Vorbereitung für den Exkursionstag eine Sicherheitsbelehrung erhalten. Hier gilt es zu klären, was wichtig beim Umgang mit Bienen ist. Erneut kann man den Schülern nahelegen das Bienen keine Gefahr darstellen, solange sie sich nicht bedroht fühlen.










7.2.           Durchführung

 

Geocaching

Abbildung 10: Geocachgerät
Die von uns ausgewählte Methode des mobilen ortsbezogenen Lernens ist das Geocachen. Kurz erklärt ist das eine Form der Schnitzeljagd, in der jedoch auf die herkömmliche Spurensuche verzichtet wird und die Orte durch GPS-Geräte und vorgegebene Koordinaten gesucht werden.
In Verbindung zu unserem Thema ist es wichtig, dass die Schüler nicht nur die Theorie im Klassenzimmer erfahren, sondern direkt mit der Natur in Kontakt kommen. Hier bilden die mobilen Endgeräte wie das GPS-Gerät eine „Brücke zum Naturerleben“ (LUDE, SCHAAL et al. (2013): "Mobiles ortsbezogenes Lernen").

Viele Kinder, die vielleicht sonst nie freiwillig in die Natur gehen würden, werden animiert, ihre Umgebung zu erforschen. Auch der Umgang mit Karten und Orientierungshilfen wird erlernt, was durchaus nützliche Kompetenzen sind für das weitere Leben. 



Die Schüler erhalten zum Einstieg in den Exkursionstag einen Forscherrucksack pro Gruppe, in dem notwendigen Materialien vorhanden sind: ein GPS-Gerät, eine Karte, eventuell Lupen zur Untersuchung, Blätter zum Schreiben und zeichnen, Stifte, ein Tablet und eine Kamera.
Abbildung 11: Forscherrucksack
Für die Durchführung unseres Projektes wird ein ganzer Exkursionstag geplant. Die Schüler sollen nacheinander die unterschiedlichen Lebensräume einer Biene erforschen. Vergleichend dazu steht auch eine bienenunfreundliche Umgebung auf dem Plan. Ziel soll es sein die weitere Umgebung rund um die Schule zu entdecken. So wird der Ortsbezug hergestellt. 
In Wissensfragen und Beobachtungsaufgaben wird beispielsweise erörtert, was für Pflanzen die Bienen mögen, wo sie leben und wie sie Pollen sammeln. Hierbei werden die Schüler in Gruppen eingeteilt, die unterschiedliche Stationen ablaufen. Die nächsten Koordinaten erhalten die Kinder erst, nachdem sie erfolgreich eine richtige Lösung in eine Eingabemaske eingegeben haben. Diese befindet sich auf dem zur Verfügung gestellten Tablet oder einem anderen Endgerät. Die Schüler arbeiten in ihren zugeteilten Gruppen. Kooperationen könnte dadurch gefördert werden, dass jede Gruppe andere Stationen abläuft, aber alle Antworten braucht, um am Ende erfolgreich zu sein und die Zielkoordinaten zu erhalten. Die Gruppen könnten über ihr Endgerät die Eingaben der anderen Gruppen einsehen und somit die nötigen Informationen erhalten. 

Das Hauptthema und somit die Quintessenz während der Durchführung sollte die Beobachtung sein, dass wenig Bienen bei einer hohen Bebauung oder einer gemähten Wiese anzutreffen sind. Ganz im Gegensatz zu einer Blumenwiese oder einem stark bepflanzten Vorgarten. Die Schüler sollen sich (in jungen Jahren schon) mit der Problematik des Bienensterbens auseinandersetzen und auf emotionaler Ebene abgeholt werden. Sie sollen durch die Einheit auch verstehen, was das Bienensterben mit uns Menschen zu tun hat und was für Auswirkungen es hat. 

Durch die Suche der Caches mit Fragen und Zusatzinformationen wird die Umwelt sehr viel detaillierter wahrgenommen als bei einem normalen Spaziergang.
In der Gruppe müssen sich die Schüler selbst organisieren und Verantwortliche einteilen für jeden Bereich. Die Teamfähigkeit der einzelnen Beteiligten wird hier in Frage gestellt. So kann es zum Beispiel einen Zeitwächter geben, der die Uhr im Blick behält, einen der das GPS-Gerät bedient, einen der für die Informationssammlung und Eingabe auf dem Endgerät zuständig ist, usw.
Hier wird allerdings auch der Planungsaspekt der Ressourcen deutlich. Es muss genau abgestimmt sein, was gebraucht wird und ob dies technologisch, finanziell und personell gewährleistet ist. Beispielsweise braucht jede Gruppe einen Begleiter, ein Tablet, ein GPS- Gerät und eine Kamera.

Ziel der Geocacheroute ist eine örtliche Imkerei, in der die Einheit dann weitergeführt wird, nachdem alle Beteiligten den Weg gefunden haben.


Warum aber Geocachen? Und lässt sich der Einsatz davon als Medium im Biologieunterricht rechtfertigen?
„Unterrichtsmedien sind reale Gegenstände, die Lernobjekte oder Hilfsmittel sind.
Als Lernobjekte ermöglichen sie Erfahrungen, die dem Erreichen von Lernzielen dienen.
Als Hilfsmittel werden sie dazu verwendet, Lernobjekte zugänglich zu machen oder zu
Erzeugen“ (Von Martial, I. & Ladenthin, V. (2005). Medien im Unterricht. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.)
Geocachen kann hier sowohl als Lernobjekt, als auch Hilfsmittel gesehen werden. Die Kinder und Jugendlichen lernen hier den Umgang mit mobilen Endgeräten, die ihnen helfen, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden. Die Schüler müssen zudem durch die gemeinsame Aufgabenstellung miteinander kommunizieren, um ans Ziel zu kommen. Hierbei werden Verständigung und Kommunikation gelernt. Die Natur wird außerdem direktes Naturobjekt und das mobile Endgerät der Zugang dazu. Es handelt sich also auch um ein Mittler zwischen Schüler und Lernobjekt für einen besseren Zugang zum Thema. Außerdem werden nicht nur Informationen geliefert, die die Schüler abrufen können, sondern sie setzen sich mit dem Thema durch die Ortsbegehung und die Begegnung mit dem lebenden Objekt sehr eng auseinander.

Das mobile Endgerät als Medium übernimmt hierbei die Funktion der Erlebnis- und Erfahrungshilfe. Die Schüler sammeln durch den Kontakt mit den Tieren in der Natur Erfahrungen und finden, vielleicht auch erst dadurch, einen Zugang zu ihrer nächsten Umgebung (auch dadurch, dass sie sich dort dann besser auskennen).
Auf jeden Fall weckt es Interesse bei Schülern.




Besuch beim Imker

Vorbereitung
Ein Besuch beim Imker muss im Vorhinein gut geplant und vorbereitet werden. Die thematische Vorbereitung findet in diesem Beispiel im Unterricht statt, indem die Schülerinnen und Schüler das Thema Biene behandeln. Die Lehrperson sollte rechtzeitig den Kontakt zu dem Imker suchen und seinen Wunschtermin weitergeben. Außerdem muss man noch überlegen, ob man bestimmte Themenwünsche hat. Man könnte Beobachtungen von Bienen durchführen, das Innere eines Schaukastens betrachten, selbst Honig schleudern oder den Imker entscheiden lassen, was in der Vergangenheit gut ankam. Da unser Hauptthema die Problematik des Bienensterbens ist, bietet es sich an dieses Thema in den Vordergrund zu rücken. In dem Gespräch mit dem Imker sollte man auch noch erfragen, ob bestimmte Anforderungen an die Kleidung oder Ausrüstung der Kinder gestellt werden. 
Vor dem Besuch muss ein Elternbrief ausgeteilt werden, um abzufragen ob ein Kind eine Allergie hat und um die Genehmigung der Eltern für die Teilnahme einzuholen. Die Lehr- und Begleitpersonen sollten vor dem Besuch nochmal ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse für den Fall eines Stichs auffrischen. Im Unterricht und am besten auch nochmal direkt vor dem Besuch sollten Verhaltensregeln besprochen werden, um die Bienen nicht unnötig zu reizen.


Durchführung
Der Imker ist die Zielstation des Geocaching, hier kommen alle Gruppen zusammen und bekommen bei einer Vesperpause die Möglichkeit sich über ihre Erfahrungen des Tages auszutauschen. 
Im Bildungsplan der Sekundarstufe 1 findet man zu dem Fach Biologie folgenden Hinweis: „Es ist darauf zu achten, lebende Objekte (zum Beispiel Schnecken, Insekten, Würmer, Spinnen) in den Unterricht zu integrieren. Es sollten Lernorte im Freien (zum Beispiel Wiese, Wald, Schulgarten, Schulhof, Gewässer, Steinmauer) aufgesucht werden.“ (http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/IK/5-6/07 ) Außerdem wird erwähnt, dass der Fokus darauf liegt, Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftliche Fragestellungen zu begeistern, was besonders durch direkte Naturerfahrungen erreicht werden kann.




Abbildung 12: Ein Imker beim Erklären
Ein Besuch beim Imker, bei dem die Schüler die Bienen unter Anleitung in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können, entspricht diesen Kriterien. Das Ziel des Besuchs beim Imker ist, den Schülern die Bedürfnisse von Bienen näherzubringen und ihnen zu vermitteln, was man zur Unterstützung ihrer Gesundheit tun kann. 

Die Schüler haben, nachdem sie im Unterricht nur mit Abbildungen von Bienen gearbeitet haben, beim Geocaching bereits erste Kontakte mit Bienen gesammelt. Wenn sich herausstellt, dass eine Person seine Angst vor Bienen nicht überwinden kann, ist es möglich, dass diese beim Besuch des Imkers nicht teilnimmt. Niemand sollte dazu gezwungen werden, etwas zu tun, wovor er Angst hat. Dennoch sollte es ein Ziel sein, dass alle daran teilnehmen, um die „[...] Förderung positiver Emotionen der Schüler gegenüber Tieren und Pflanzen ab.” (RETZLAFF-FÜRST & HORN 2002, 47). 

Beim Imker bekommen die Schüler die Chance noch mehr über die bereits im Unterricht besprochene Sozialform der Bienen zu lernen, die verschiedenen Arten (Königin, Arbeiterinnen, Drohne) zu sehen und auch mehr über die Gesundheit der Bienen zu erfahren. Sie bekommen aber auch neue Informationen mitgeteilt. Die Schüler sehen, wie Honig entsteht und dürfen bei der Herstellung helfen. 

Außerdem können sie ihr Wissen nutzen um dem Imker, der hier als Experte auftritt, Fragen zu stellen. Dadurch werden ihre Kompetenzen im Bereich Kommunikation gestärkt, indem sie Zusammenhänge zwischen dem im Unterricht gelernten und ihren Beobachtungen des Tages herstellen. Der Besuch zielt auch darauf ab, die Kompetenzen im Bereich Bewerten zu stärken. Die Schüler entwickeln Handlungsmöglichkeiten für ein naturverträgliches Leben zum Schutz der Bienen und erkennen welche Probleme bei der Umsetzung auftreten können. [35]










7.3.           Nachbereitung 


Die Nachbereitung der Unterrichtseinheiten ist ein fester Bestandteil der Unterrichtsplanung des Lehrers. In der Nachbereitung wird der Vergleich des Unterrichtsentwurfes mit dem tatsächlichen Unterrichtsverlauf geprüft, also inwieweit die beabsichtigten Bildungs- und Erziehungsergebnisse erreicht wurden.[36]  Für die Schüler wird eine Sicherung und Wiederholung des neu angeeigneten Wissens vorgenommen. Hierfür eignet sich das Erstellen einer Fotostory mit den Bildern die am Exkursionstag erstellt wurden.

Fotostory:
Um die gesammelten Eindrücke des vergangenen Exkursionstages noch einmal zu wiederholen, bietet es sich an die Fotos der einzelnen Stationen erneut zu betrachten und in einer Fotostory zu dokumentieren. Diese soll in Kleingruppen selbstständig von den Schülern erstellt werden. Die Schüler lernen dabei selbstgesteuert und selbstverantwortliches Lernen, den Umgang mit der Digitalkamera, außerdem fördert diese Aufgabe die Teamfähigkeit, die Lese- und Schreibkompetenz und den Einfallsreichtum bei der kreativen Gestaltung Ihrer Fotostory. Die Aufgabe der Schüler wird es dabei sein, Texte zu den Fotos zu planen und zu erstellen, welche dann von den anderen Gruppenmitgliedern überarbeitet und umgesetzt werden können.[37]


 

































Abbildung 13: Schüler beim Imkern






















Bienen App:
Außerdem möchten wir erneut auf die „Bienen-App“ zurückgreifen.
Besonders spannend ist ein Quiz, das als Abschluss der medienbezogenen Arbeit stehen kann. Die „Bienen-App“ bieten Fragerunden auf drei Level bei deren richtiger Beantwortung man bestimmte Abzeichen erhält. Das Quiz kann in Kleingruppen gespielt werden und wiederholt so das Bienenwissen der Schüler. Am Ende steht die Auszeichnung als „Bienen-Experte“.

Vom Wissen zum Handeln:
Besonders gelungen gilt die Unterrichtseinheit, wenn sie nachhaltig ist.
Dies ist sie, wenn sie kontextuell, innovativ und ganzheitlich auf die Schüler wirkt.[38]
Sie sollte Bezug zur Lebenswelt der Schüler haben, neues Denken und Handeln fördern und einen Nutzen aufweisen. Man könnte nun zum Beispiel Ideen sammeln, wie der Biene Gutes getan werden kann. Dazu gehört das Säen von Bienen freundlichen Pflanzen, der Verzicht auf Pestizide oder das Bauen eines Bienenhotels, welches als Nistmöglichkeit für Wildbienen dienen kann.








Was denkt ihr darüber? Schreibt uns einfach einen Kommentar. Vielleicht wollt ihr euch dazu äußern, wie brenzlig ihr die Situation bzgl. der Bienen seht? Auch freuen wir uns, wenn ihr uns eure Denkweise zum Thema Umweltbildung in der Schule mitteilt. Denkt ihr so eine Einheit ist sinnvoll? Habt ihr andere Ideen, wie man die Kinder über das fortschreitende Bienensterben informieren und bilden kann? Oder habt ihr andere wichtige und vergleichbare Themen, von denen ihr sagt, die müssen unbedingt auch Teil einer Unterrichtseinheit sein.
Jetzt freuen wir uns auf das Lesen eurer Kommentare!
Liebe Grüße,
Flin, Julia, Mara, Juliane und Johanna




8.    Literatur


Bücher:

·         Benjamin, Alison/ McCallum, Brian (2009), Welt ohne Bienen. Köln. Fackelträger Verlag

·         Breck (2005). Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. Quelle &Meyer Verlag GmbH& Co

·         Bölts (1995). Umwelterziehung. Grundlagen, Kritik, Modelle für die Praxis. Wissenschaftliche Buchgesellschaft

·         Imhoof, M.: More than honey: vom Leben und Überleben der Bienen. Freiburg [im Breisgau]: orange-press, 2013

·         Lampeitl, Franz (2006), Bienen halten, Stuttgart: Ulmer

·         Dr. Liebig, Gerhard (2002), Einfach imkern, Leitfaden zum Bienen halten, Tübingen: Druckpunkt GbR

·         Lude, Schaal, Bullinger, Bleck (2013). Mobiles ortsbezogenes Lernen in der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige  Entwicklung. - der erfolgreiche Einsatz von Smartphone und Co. in Bildungsangeboten der Natur. Schneider Verlag Hohengehren GmbH

·         Michelle Allsopp, Reyes Tirado, Paul Johnston, David Santillo und Patricia Lemmens; Plan BEE – Leben ohne Pestizide: Auf dem Weg in Richtung ökologische Landwirtschaft, Greenpeace (2014)

·         Ott, M.: Bienen verstehen – Der Weg durchs Nadelöhr. Lenzburg: Fona, 2015
·         RETZLAFF-FÜRST, C.& F. HORN (2002): Ästhetische Urteile von Grundschulkindern zu ausgewählten bildhaften Tierdarstellungen – eine Studie zum „Konzept der formalen und inhaltlichen Faktoren“ In: KLEE, R.& H.BAYRHUBER[Hrsg.]: Lehr- und Lernforschung in der Biologiedidaktik, Band1. Studienverlag, Innsbruck, 47-60.
·        
           Scheidegger (2018). Umweltbildung. Planungsgrundlagen und didaktische Handlungsfelder. hep verlag ag. Bern
·         Tautz, Jürgen (2007), Phänomen Honigbiene, München: Elsevier


Internetseiten:

·         http://deutscherimkerbund.de/2-Willkommen (letzter Besuch: 10.05.2018)
·         https://www.die-honigmacher.de/ (letzter Besuch: 10.05.2018)
·         http://www.bienenschade.de/Honigbienen/Anatomie/anatomie.htm (letzter Besuch: 09.05.2018)
·         https://beecare.bayer.com/bilder/pdf/Bienenverluste.pdf (letzter Besuch: 12.05.2018)
·         http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/IK/5-6/07 (letzter Besuch: 25.06.2018)
·         http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/PK (letzter Besuch: 25.06.2018)
·         http://www.egarden.de/wissen/bienensterben-165597.html (letzter Besuch: 01.06.2018)
·         http://www.gartengnom.net/besuch-beim-imker/ (letzter Besuch: 25.06.2018)
·         https://www.mellifera.de/blog/bienen-schule-blog/abenteuer-biene.html (letzter Besuch: 05.06.2018)
·         https://www.pinterest.de/pin/546342998525444343/ (letzter Besuch: 04.06.2018)
·         https://regglisweiler.albverein.eu/geocaching/ (letzter Besuch: 04.06.2018))


Abbildungen

·       Foto von Blumenwiese und Graslandschaft: Eigentum von Johanna Winselmann
·      Abb. 4: https://www.planet-wissen.de/natur/insekten_und_spinnentiere/bienen/bienensterbenvarroapagjpg100~_v-           gseapremiumxl.jpg 
·      Abb. 5: Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V.
·      Abb. 7: Breck (2005). Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. Quelle &Meyer Verlag GmbH& Co
·      Abb. 8: Breck (2005). Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. Quelle &Meyer Verlag GmbH& Co
Abb. 11: https://www.pinterest.de/pin/546342998525444343
Abb. 12: http://www.johannes- gymnasium.de/johannes_gymnasium/Gemeinschaft/Arbeitsgemeinschaften/Imker-AG/
Abb. 13: https://www.mellifera.de/blog/bienen-schule-blog/abenteuer-biene.html



[1] Tautz, S. 12
[2] Liebig, S. 41
[3] Vgl. Lampeitl, S. 21
[4] Vgl. Tautz S. 75
[5]Vgl. Lampeitl, S. 21
[6] Lampeitl, S. 21
[7] https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24103.html
[8] Vgl. Lampeitl, S. 23
[9] Vgl. Lampeitl S.24
[10] Vgl. https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24203.html
[11] Vgl. https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24203.html
[12] Vgl. https://www.die-honigmacher.de/kurs1/seite_24203.html
[13] Vgl. Liebig, S. 51ff 
[14] Vgl. Lampeitl, S. 51ff
[15] Vgl. Lampeitl, S. 58
[16] Lampeitl, S. 60
[17] Vgl. http://deutscherimkerbund.de/163-Bienen_Bestaeubung_Zahlen_die_zaehlen
[18] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008 
[19] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[21] https://beecare.bayer.com/bilder/pdf/Bienenverluste.pdf
[22] https://beecare.bayer.com/bilder/pdf/Bienenverluste.pdf
[23] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008 
[24] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[25] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[26] https://www.planet-wissen.de/natur/insekten_und_spinnentiere/bienen/pwiebienensterben100.html
[27] „Welt ohne Bienen“, Alison Benjamin und Brian McCallum, 2008
[28] vgl. de Bruine (2010)
[29] vgl. https://www.welt.de/newsticker/news1/article144085452/Aussterben-von-Bienen-haette-gravierende-Folgen.html
[30] Vgl. Imhof (2013)
[31] vgl. Allsopp (2014)
[32] vgl. Allsopp (2014)
[33] Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet, die stets die weibliche Form miteinschließt. 
[34] https://www.ph-freiburg.de/daf-filmportal/filmdidaktik-daf.html
[36]http://www1.ovgu.de/unimagdeburg_media/Studium/Studieninteressenten/Studienberatung/Zentrum+für+Lehrerbildung/Mentoren+Gymnasien_Sekundarschulen/Unterrichtsfach+Mathematik/Didaktischer+Aufbau+einer+Unterrichtsstunde.pdf
[37] http://www.pb.seminar-albstadt.de/bereiche/deutsch/fotoroman.pdf
[38] Huckle, J. & Sterling, S. (Eds.) (1996), https://www.ph-heidelberg.de/fileadmin/ms-institute/institut-ntg/pdf-dateien/lehr-lernkonzepte-vortrag.pdf