Montag, 30. Mai 2016

„Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes erreicht worden.“ (Ralph Waldo Emerson)

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

Unser Blogbeitrag knüpft an die Vorlesung "Motivation und Interesse am Biologieunterricht" vom 09. Mai 2016, gehalten von Herrn Prof. Dr. Steffen Schaal, an.

Er thematisiert, wie ein gelungener Einstieg die Begeisterung und Motivation von Schülern und Schülerinnen wecken kann. Denn Begeisterung und Motivation lassen sich nicht erzwingen, sie müssen erarbeitet werden. Und "Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes erreicht worden." ( Ralph Waldo Emerson)
Warum gerade der Unterrichtseinstieg von zentraler Bedeutung für die Motivation der SchülerInnen  ist, wird im Blogbeitrag näher erläutert. Auch die Frage, wie man die SchülerInnen in den ersten Minuten des Unterrichts motivieren kann, soll geklärt werden, sowie mögliche Ursachen für das Nichtgelingen eines Unterrichtseinstiegs.

Wir würden uns über zahlreiche Kommentare und kreative Beiträge sehr freuen!
Kleine Anregungen dafür, könnt ihr in den blauen Kästen im Blogbeitrag finden.

Mit großem Interesse warten wir auf eure Diskussionsbeiträge und bedanken uns schon jetzt dafür.


Lena-Maria Käppeler, Sina Paschke, Katharina Werner



  

  

  

  

  

  

  


20 Kommentare:

  1. Teil1/2

    Liebe Sina, Katharina, liebe Lena,

    euer Blogbeitrag ist gut gelungen! Er ist übersichtlich, inhaltlich gut strukturiert und verständlich. Als zukünftige Lehrkraft bieten sich ja zahlreiche Möglichkeiten eine Unterrichtsstunde sinnvoll zu beginnen.
    Kommen die Schüler aus der Pause sind sie gedanklich oft mit anderen Themen beschäftigt. Unsere Kunst besteht darin, die maximale Aufmerksamkeit der Schüler auf das Unterrichtsthema zu lenken. Dabei sollten wir die SuS gut kennen und sinnvoll abwägen welche Form des Einstiegs Sinn macht. Betrachtet man die Vielzahl der Unterrichtseinstiege ist es nicht möglich zwischen richtig oder falsch zu unterscheiden. Jeder Unterrichtseinstieg bringt Vor- und Nachteile mit sich. Die Vor- und Nachteile werde ich an drei möglichen Unterrichtseinstiegen analysieren.

    Experimente

    Man unterscheidet zwischen einem Demonstrations- und Schülerexperiment. Demonstrationsexperimente werden vom Lehrer, Schülerexperimente von Schülern oder in Gruppen durchgeführt. Experimente sind essentiell für die naturwissenschaftliche Forschung. Trotzdem wird jedoch oft „nachvollziehend“, in Gedanken experimentiert (vgl. Berck 2005, S. 139f.).

    Durch das Experimentieren wird das Interesse am Fach Biologie gefördert: Die SuS dürfen selbst aktiv werden. Sie bekommen Einsichten in naturwissenschaftliche Arbeitsweisen und erwerben Fähigkeiten zum Experimentieren. Die gelernten Fähigkeiten können sie zukünftig anwenden, um Probleme zu lösen und um Vorgänge durch Experimente zu überprüfen (vgl. ebd.).

    Da die Durchführung je nach Experiment länger dauern kann wird oft „nachvollziehend“, d.h. in Gedanken experimentiert. Für den Lernzuwachs bei Schülern ist der Unterschied zwischen einem realen und einem gedanklichen Experiment relativ hoch. Die Lehrkraft muss abwägen, ob ein Experiment als Einstieg sinnvoll erscheint oder besser im Verlauf der Stunde durchgeführt werden sollte.

    Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Erkenntnisgewinn von wirklichen, nicht gedanklichen Experimenten, insbesondere in den Naturwissenschaften enorm ist. Die Lehrkraft muss sich jedoch darüber bewusst sein, welche Vorstellungen und Fähigkeiten den Schülern durch das Experimentieren vermittelt werden. Der Lernerfolg ist stark davon abhängig, ob die Schüler den Sinn der Experimente erfassen können (vgl. ebd.).


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  2. Teil 2/2

    Kognitive Konflikte - Widersprüche erzeugen

    SuS verfügen über Wissen. Lernen bedeutet, dass neues Wissen in das bereits vorhandene Wissen integriert wird. Es kann als Lehrkraft jedoch auch Sinn machen, den Schülern Informationen anzubieten, die ihrem bisherigen Wissen scheinbar widerspricht: „Warum bekommen Buntspechte beim Trommeln keine Kopfschmerzen?“ (Berck 2005, S. 182). Es entsteht ein kognitiver Konflikt. Viele Schüler suchen nach einer Erklärung.

    Die Lehrkraft gibt den Schülern Zeit, sich zu überlegen, wie der Widerspruch aufgelöst werden kann. Anschließend tauschen sich die Schüler untereinander aus. Die Lehrkraft sammelt die Hypothesen der Klasse an der Tafel. Im Idealfall möchten die SuS den Konflikt aus eigener, innerer Motivation lösen. Dafür ist eine hohe Eigeninitiative gefragt. Die innere Triebfeder ist das Interesse und die Neugier der Schüler.

    Der vorgeschlagene Einstieg birgt jedoch auch das Risiko, das v.a. leistungsschwächere Schüler mit einer geringen Frustrationstoleranz den Konflikt als nicht lösbar einschätzen. Der scheinbare Widerspruch funktioniert allerdings nur, wenn die SuS an einen realen Widerspruch glaube. Lehrkräfte sollten ihre Klasse kennen und abschätzen können, wann es Sinn macht, die Schüler mit Tipps zu unterstützen, oder den Widerspruch aufzulösen.

    Schulisches Spielen

    Spiele lockern den geregelten Schulalltag auf. Viele SuS sind zu Beginn der Stunde mit ihren Gedanken noch zu Hause oder noch in der Pause. Bisweilen kann es für Lehrkräfte daher hilfreich sein mit einem Spiel in den Unterricht einzusteigen. Vor allem wenn Schüler morgens oder nachmittags sehr müde sind, kann ein Aktivierungsspiel gegen Müdigkeit vorbeugen und die Konzentration entsprechend erhöhen (vgl. Greving et al. 2009, S.135f.).

    Im Spiel werden Lerninhalte mit Emotionen verknüpft, was sich im Idealfall positiv auf den Lernerfolg auswirkt. Die SuS lernen spielerisch ein Methoden- und Regelbewusstsein kennen. Sie lernen einen respektvollen Umgang mit ihren Mitmenschen und stärken eigene soziale Kompetenzen. Nachdem der Lehrer das Spiel erklärt hat muss jeder Schüler Verantwortung für sich übernehmen. Die SuS lernen sich selbst zu disziplinieren. Auch wenn Spiele eine gute Möglichkeit bieten die Aufmerksamkeit der Kinder zu sammeln, so bergen sie doch auch Gefahren. Vor allem leistungsschwächere Schüler können unter Druck geraten, sich unwohl und überfordert fühlen. Deshalb gilt es für Lehrkräfte gut abzuwägen, welche Spiele für die entsprechende Klasse geeignet sind. Spiele können dahingehend abgewandelt werden, dass die Klasse ein gemeinsames Ziel anstrebt und nicht einzelne Kinder oder Gruppen miteinander in Konkurrenz stehen(ebd.).

    Literatur

    Berck, Karl-Heinz (2005): Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. 3 Auflage. Wiebelsheim: Quelle & Meyer

    Greving, Johannes & Paradies, Liane (2009): Unterrichts-Einstiege. Ein Studien- und Praxisbuch. Berlin: Cornelsen



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  3. Hallo Sina, Katharina und Lena,

    Erstmal finde ich es passend, dass gleich zwei Blogbeiträge hintereinander zum selben Thema eingestellt wurden. Auch wenn dies vermutlich ein Zufall ist. Es bietet einem die Möglichkeit gleich zwei oder mehrere Perspektiven von dem gleichen Thema zu betrachten.

    Jetzt zu dem Thema, ob ein Experiment sinnvoll ist als Einstieg. An sich ein toller Einstieg, welcher sicherlich viele SuS motivieren kann. Ich würde es als Einstieg aber nur ab und zu einsetzen. Wenn der Schüler weiß, dass zu jedem neuen Thema ein Experiment durchgeführt wird, dann verliert das Experiment als Einstieg an Stärke und Motivationskraft. Setzt die Lehrkraft das Experiment aber gezielt ein, so wird es, denke ich, eine größere Wirkung entfalten.

    Zum Thema Gefahren beim Unterrichtseinstieg habe ich vllt. indirekt etwas. Ich finde, dass die Zeit in der der Unterricht gehalten wird, zumindest Beachtung geschenkt werden soll. Morgens um 8 Uhr ist mit Sicherheit ein guter Einstieg wichtig. Um 15 Uhr Mittags jedoch, wenn die meisten Schüler keine Lust mehr haben, wird auch ein noch so toller Einstieg nicht mehr so großer Erfolg zeigen. Sicherlich könnte es vllt. einige SuS noch motivieren, aber ein Teil wohl nicht.
    Ich würde also das Thema Zeit nicht als Gefahr ansehen, aber zumindest sollte die Lehrkraft auf die Zeit acht geben.

    Allgemein betrachtet ist aber selbstverständlich ein guter Einstieg wichtig. Direkt mit dem Stoff einsteigen würde für mich nur Sinn machen, wenn man mitten im Thema drin ist und die Lehrkraft nahtlos an die letzte Stunde anknüpfen will.

    Als Fazit zu dem gesamten Blogeintrag ist er wie der vorherige eine gelungene Vertiefung in die Thematik der Motivation. Auch wenn ich es persönlich fast etwas zu viel Material war. Aber ist natürlich nur eine subjektive Empfindung.

    LG Dennis Schmitt

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    1. Hallo ihr,
      zuerst einmal möchte ich ein Lob an euren Blogeintrag aussprechen. Ihr habt euch wirklich gut in das Thema eingefunden und den Inhalt informativ und gegliedert für uns wiedergegeben.
      Echt toll!
      Ich würde gerne ein paar Worte zu dem Kommentar zu Dennis bzw. allgemein zu den angesprochenen Aspekten abgeben.
      Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein Experiment als Einstieg für eine neue und unbekannte Unterrichtseinheit wählen würde. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass die Schüler gewisse Vorkenntnisse zu der Einheit besitzen, um auch angemessen experimentieren zu können. Dadurch können diese entweder bestätigt werden oder die Schüler lernen etwas neues dazu und verstehen verschiedene Zusammenhänge einfacher und besser.
      Allgemein finde ich das Experimentieren im Biologie Unterricht aber sehr wichtig und es darf auch nicht fehlen.
      Als Einstieg zu neuen Themen, die man dann später auch erforschen kann, wäre zum Beispiel eine kleine Geschichte oder ähnliches besser.

      Ich selbst habe in einer fünften Klasse der Haupt- und Realschule „die Zelle“ eingeführt, zunächst mit der Pflanzenzelle begonnen. Als Einstieg wählte ich eine erfundene Geschichte, lies die Schüler im Glauben, dass es mir selbst so passiert ist. Sie waren wie gebannt und hörten neugierig zu, am Ende der Geschichte fragte ich sie dann was denn der Unterschied zwischen einer künstlichen und einer echten Pflanze ist. Es wurden Begriffe gesammelt und ich versuchte dadurch ihnen das Thema Schritt für Schritt näher zu bringen. Ein paar Unterrichtsstunden später durften sie eine Zwiebelzelle unter dem Mikroskop anschauen. Dadurch, dass sie den groben Aufbau der Zelle schon kannten, kamen Sätze wie „Bei mir sieht man glaub den Zellkern“ auf und sie waren richtig stolz, dass sie die Begriffe schon kannten, selbst erforscht haben und jedem in der Klasse zeigen konnten.
      Natürlich ist so etwas bei 10-Klässlern etwas schwieriger.
      Nun komme ich noch zu den Zeiten, wann ein guter Einstieg wichtiger ist. Dennis, du meintest gegen Ende sind die SuS sowieso unmotiviert und ein interessanter Einstieg wäre nicht so wichtig wie morgens. Sina, du hast gefragt, ob nicht gerade das Gegenteil angebrachter wäre. Ich denke auch, dass man gerade nachmittags einen guten Einstieg bringen muss. Am besten einer, der die Schüler wieder aufweckt, motiviert. Ich bin sowieso davon überzeugt, dass man nachmittags den Unterricht im Allgemeinen etwas auflockern sollte.
      Insgesamt ist ein interessanter Einstieg aber immer wichtig, um den SuS ein Thema näher zu bringen. Ich sehe dies auch als einen bedeutsamen Teil unseres späteren Berufs an.

      Liebe Grüße,
      Anna-Lena Kugler

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  4. Hallo ihr drei,

    ich danke euch für euren gut recherchierten und eloquenten Blogbeitrag.

    Ich finde das von euch gewählte Zitat sehr passend: "Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes erreicht worden." ( Ralph Waldo Emerson) Und genau das ist der springende Punkt. Ein Einstieg kann immer nur so gut sein, wie das Interesse des Schülers.

    Um mit einem Experiment den Unterricht bezüglich eines neuen Themas zu beginnen, muss das Experiment sehr gut gewählt sein. In Studien zeigt sich immer wieder, dass SuS bereits ein Interesse an dem Thema haben müssen, also motiviert sein sollten, damit das Lernniveau signifikant erhöht wird. Wird ein neues Thema mit einem Experiment eingeführt, das nicht die breite Mehrheit begeistert, kann das gleich dazu führen, dass die SuS sich dem Thema verweigern.
    Ich denke nicht, dass Experimente verknappt werden sollten, damit die SuS nicht das Interesse verlieren, vielmehr muss innerhalb einer Einheit der Schwierigkeitsgrad steigen. Persönlich denke ich aber, dass Experimente am Anfang unterstützend und vertiefend sein sollten und erst wenn ausreichend Vorwissen aufgebaut wurde, sollten die Schüler eigenständig experimentieren können. Bei einigen wird sich so ein Erkenntniseffekt ergeben, der dann auch das Interesse und die Motivation fördert.

    Liebe Grüße
    Nanette Mroß

    Quelle:
    Scharfenberg, F.-J., (2005). Experimenteller Biologieunterricht zu Aspekten der Gentechnik im Lernort Labor: empirische Untersuchung zu Akzeptanz, Wissenserwerb und Interesse. (am Beispiel des Demonstrationslabors Bio-/Gentechnik der Universität Bayreuth mit Schülern aus dem Biologie Leistungskurs des Gymnasiums). Dissertation. Bayreuth: Universität.

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  5. Liebe Nanette, lieber Willy, lieber Dennis,


    vielen Dank für eure ausführlichen Kommentar!

    Ich finde alle von euch genannten Punkte zum Thema „Experiment als Unterrichtseinstieg“ nachvollziehbar und wichtig.
    Ich stimme dir, Willy zu, dass die Nachvollziehbarkeit und der Sinn der Experimente stark den Lernerfolg der SchülerInnen beeinflussen. Deshalb ist der von Nanette genannte Punkt, dass die SchülerInnen zuerst ein ausreichendes Vorwissen erwerben sollten, bevor sie selbstständig experimentieren, wichtig.
    Nanette, du hast geschrieben: „Wird ein neues Thema mit einem Experiment eingeführt, das nicht die breite Mehrheit begeistert, kann das gleich dazu führen, dass die SuS sich dem Thema verweigern.“ In diesem Punkt stimme ich dir nicht zu. Ich denke gerade dann, wenn viele Schüler für ein Thema wenig Begeisterung zeigen und es als langweilig betrachten, kann ein gut gewähltes Experiment diese Haltung ändern. Führt ein vermeintlich langweiliger Versuchsaufbau zu einem verblüffenden Ergebnis, so kann dies schnell Neugierde und Interesse für das vorher als uninteressant abgestempelte Thema auslösen. Die SchülerInnen wollen plötzlich verstehen, wie dieses Ergebnis zu Stande kam und nehmen folglich motivierter am Unterricht teil.

    Lieber Willy, dein Beispiel zum Einstieg „Widersprüche erzeugen“ finde ich sehr gut und nachvollziehbar.
    Ich finde das von dir genannte Risiko, dass v.a. schwächere SchülerInnen mit einer geringen Frustrationstoleranz schnell demotiviert sein können, sehr wichtig. Doch gerade deshalb kann dieser Einstieg eine große Bereicherung für diese Schüler und Schülerinnen sein. Voraussetzung dafür ist, dass die Lehrkraft mit geschickten Fragestellungen und Aufforderungen die SchülerInnen an die Lösung des Konflikts näher heranführt und sie auch bei falschen Hypothesen ermutigt sich weiter mit dem Konflikt zu befassen. Die Lehrkraft muss die SchülerInnen darin bestärken, dass sie es selbst schaffen können, eine Lösung für den vermeintlichen Widerspruch zu finden. Gerade SchülerInnen mit einer niedrigen Frustrationstoleranz können so lernen mit dieser Frustration umzugehen und nicht aufzugeben.
    Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz zählen zu den allgemeinen Merkmalen für die Ausbildungsreife von Schülern und Schülerinnen und sind somit wichtige Fähigkeiten für den späteren Berufsweg der SchülerInnen. [1] Eine Person kann erst als „ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringt.“[2] Deshalb ist es wichtig, dass die Schule diese Fähigkeiten fördert.
    Ich finde die von dir genannten Punkte zum Thema „Schulisches Spielen“ wichtig.
    Aber kann diese Unterrichtseinstiegsform nicht schnell auch dazu führen, dass die SchülerInnen das eigentliche Thema aus den Augen verlieren? Dass sie nach dem Spielen zwar wach und nicht mehr müde sind, aber sie vielleicht keine Lust haben sich mit dem neuen Thema zu befassen, weil sie viel lieber weiterspielen möchten. Sie haben vielleicht den Spaß nur mit dem Spiel verbunden und nicht mit dem neuen Thema.

    Lieber Dennis, ich stimme dir zu, dass der Zeitpunkt zu dem im Tagesverlauf der Unterricht stattfindet berücksichtigt werden sollte und, dass ein toller Einstieg um 8 Uhr in den meisten Fällen eine größere Motivation bei den Schülern auslösen kann, als Mittags um 15 Uhr. Aber ist es nicht deshalb umso wichtiger, dass gerade nachmittags mehr Wert auf einen guten Einstieg gelegt wird?


    Viele Grüße
    Sina Paschke

    [1] Vgl. Bundesagentur für Arbeit (BA) (Hrsg.): Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs - Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife.
    [http://www.lk-vr.de/media/custom/2152_875_1.PDF?1355493410] 2009 (02.06.2016), S. 21
    [2] Ebd., S. 13

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  6. Hallo Lena-Maria, Sina und Katharina,

    Zuerst einmal vielen Dank für diesen ausführlichen und ansprechenden Blogbeitrag. Er war sehr verständlich und interessant zum Lesen. Super gemacht!

    Im Folgenden möchte ich auf die Vor- und Nachteile weiterer Unterrichtseinstiegsmöglichkeiten eingehen.

    Der geplante Unterrichtseinstieg muss auf die Schülerinnen und Schüler ausgelegt sein. Unterrichtet man beispielsweise eher jüngere Kinder, finde ich eine Geschichte zum Einstieg passend. So werden die SuS mit dem Thema vertraut und das Interesse wird geweckt.
    Beispiel: Möchte man als nächste Unterrichtseinheit die „Tiere im Winter“ einführen, so könnte die Lehrperson eine Kindergeschichte zu diesem Thema vorlesen und somit die Fantasie der Kinder anregen. Häufig enthalten solche Kinderbücher allerlei Fehler, da sie vorwiegend schön klingen und sich eventuell reimen sollen. Die vorkommenden Tiere werden häufig anthropomorphisiert dargestellt und eventuell werden falsche Verhaltensmuster und Merkmale der Tiere aufgeführt. Solch eine Geschichte bietet also einen optimalen Einstieg, da die Kinder beim Vorlesen ruhiger werden und gespannt zu hören und im folgenden Unterrichtsteil die Geschichte kritisch hinterfragen können. Man muss als Lehrperson jedoch darauf achten, dass kindliche Illusionen nicht radikal zerstört werden (z.B. die Illusion des Weihnachtsmannes).

    Unterrichtet man eine überwiegend laute und unruhige Klasse, so könnte ein malerischer oder musikalischer Einstieg eine Möglichkeit darstellen, um die SuS zu beruhigen und mit dem bestimmten Unterrichtsthema vertraut zu machen. Wichtig ist hierbei, dass man darauf achtet, dass kein Wettbewerb unter den SuS entsteht, dies könnte zu Ausgrenzungen führen.

    In einer auffälligen Förderklasse könnte es jedoch teilweise sinnvoller sein, die jeweiligen Unterrichtsstunden immer gleich zu beginnen (von Fach zu Fach eventuell verschieden), da hier häufig die Routine eine große und entscheidende Rolle spielt.

    Abschließend noch ein paar Worte:
    Ich finde es schön, dass ihr euch so ausführlich mit diesem Thema auseinandergesetzt habt, da die jeweiligen Unterrichtseinstiege enorm wichtig für die einzelnen SuS und das Klassenklima sind. Man kann meiner Meinung nach jedoch nicht an jeder Schulform die gleichen Einstiege vollziehen, da die SuS und deren individuellen Interessen entscheidend für einen gelungen Unterrichtseinstieg sind. Eine wichtige Voraussetzung für einen guten Einstieg ist es, die SuS gut zu kennen und herauszufinden, wie man sie motivieren und das Interesse erwecken kann.

    Vielen lieben Dank für euren Beitrag!

    Liebe Grüße
    Isabell Endres

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  7. Liebe Kommilitoninnen,

    euer Blogeintrag über Motivation und Begeisterung im Unterricht ist sehr informativ und interessant geschrieben. Ihr führt sehr viele tolle Ideen zum Thema Unterrichtseinstieg an, ich möchte noch weitere dazu beitragen.

    Um die SuS zu motivieren, sollte man sie zuerst mit dem Thema vertraut machen und ihnen dadurch einen Einblick oder eine Orientierung für die Stunde geben. Dabei sollten ihre Neugier und ihr Interesse geweckt werden. Dies kann durch die von euch vorgestellten Unterrichtseinstiege passieren oder durch folgende:

    Das Interview:
    In den Unterricht wird ein Experte zum Thema eingeladen. Dieser stellt sich und sein Gebiet kurz vor. Die Schüler können ihn ausfragen und auf ihre offenen Fragen Antworten bekommen. Des Weiteren könnte eine Diskussion mit dem Experten entstehen. Dazu sollte in der vorherigen Stunde schon das Thema bekannt sein, damit die SuS einen Bezug zum Thema haben und sich gegebenenfalls vorbereiten können.

    Vorkenntnisse abfragen:
    Der Lehrer/ die Lehrerin wirft einen Begriff oder Thema in den Raum und sammelt dazu Vorkenntnisse und Vorerfahrungen der SuS. Diese werden an der Tafel beispielsweise in Form einer Mindmap festgehalten. Dies ist einer der langweiligsten Einstiege, die SuS beteiligen sich meistens nur gering. Ebenso kommen abweichende/ verschiedene Meinungen und Ansichten der SuS oft durch Gruppenzwang zu kurz.

    Die ABC-Methode:
    Die SuS bekommen ein Blatt auf dem untereinander die Buchstaben des Alphabetes stehen. In Einzelarbeit beginnen sie zum jeweiligen Thema Begriffe zu den passenden Buchstaben zu finden und schreiben diese auf. Danach werden in Partnerarbeit Begriffe ergänzt und ausgetauscht und es werden die vier wichtigsten Begriffe markiert. Dann finden sich die SuS zu größeren Gruppen zusammen (vier bis sechs Personen) und besprechen die markierten Begriffe, einigen sich wieder auf die vier wichtigsten und stellen diese ihren Mitschülern im Plenum vor. Die Mitschüler/innen können die Ergebnisse kommentieren, ergänzen oder darüber diskutieren. Bei dieser Methode lernen die SuS den Umgang mit Fachbegriffen, ergänzen und verfestigen diese.

    Liebe Grüße
    Melanie Hauff

    Quellen:
    Mundprecht, Eva/ Geier, Michaela: Theorie Unterrichtseinstieg (2011/12) URL:http://www.didactics.eu/fileadmin/analyse/beispiele_lehrpraxis/theoriearbeit-ueinstieg-ws11.pdf (Stand: 15.06.16)

    Uni Köln: Einige ausgewählte kleinere Techniken. URL: http://methodenpool.uni-koeln.de/techniken/unterricht.html (Stand: 15.06.16)

    Uni Regensburg: Der Unterrichtseinstieg. URL: http://www.uni- regensburg.de/physik/didaktikphysik/medien/VeranstMat/SemStudPrakt/derunterrichtseinstieg.pdf (Stand: 15.06.16)

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  8. Hallo Lema- Maria , Sina und Katharina!

    Eueren Blogeintrag find ich sehr sehr gut. Ihr habt ausführlich und fachlich über euer gewähltes Thema geschrieben. Es war trotz der Länge nicht langweilig zu lesen.
    Den Einstieg in ein Thema finde ich, wie ihr, für die Motivation der SuS sehr wichtig. Wenn man ein Schüler in den ersten 15 Minuten nicht motivieren kann, hört er auf, aktiv und mit Interesse am Unterricht teilzunehmen. Grund dafür ist zum Einen da die Motivation sehr schnell wieder abnehmen kann. Zum Anderen entscheidet der SuS selbst für welches Thema es sich lohnt in der Schule aufzupassen oder ob er zum Beispiel den Ablenkungen seiner Mitschüler widerstehen kann.
    Gerade der Einstieg ist für die Motivation der SuS sehr wichtig. Ebenso wichtig ist das Thema, dass der Lehrer für den Unterricht wählt. Wenn es langweiliger Lernstoff ist, der keinerlei Alltagsbezug enthält, ist das Lernangebot nicht attraktiv genug und der SuS verliert schnell die Motivation am Lernen. Deshalb sollten folgende Faktoren bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt werden:

    Innere Faktoren (genetische Faktoren):
    • Motivation
    • Konzentration, Aufmerksamkeit
    • Emotionen (positive emotionale Lage)
    • individuelle Lernvoraussetzungen (wie etwa Gedächtnisleistung)

    Äußere Faktoren (Umweltfaktoren):
    • die soziale Umwelt, in der der Mensch lebt
    • die aktuelle räumliche und soziale Umgebung
    • eine angst- und stressfreie Lernatmosphäre
    • eine gelungene Kommunikation
    • eine gute Strukturierung des Lernstoffs
    • die Glaubhaftigkeit und Motiviertheit des Lehrers.

    Oft ist nicht genügend Zeit, mit einen ausführlichen Einstieg den Unterricht zu beginnen. Ich finde es jedoch wichtig bei jedem neuen Thema mit einen kurzen alltagsnahen Einstieg zu beginnen und den Schüler im Bezug auf den Wissensstand, da abzuholen, wo er sich im Moment befindet.

    Quelle:
    Prof. Dr. Martin D. Moritz. Was ist entscheidend für einen erfolgreichen Unterricht: https://www.philso.uni-augsburg.de/lmz/download/Unterrichtsmaterial/Was_ist_entscheidend_f__r_einen_erfolgreichen_Unterricht.pdf

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  10. Hallo Lena-Maria, Sina und Katharina,

    Mir gefällt euer Blogbeitrag zum Thema „Motivation und Interesse am Biologieunterricht“ wirklich gut. Ihr habt eine tolle Struktur reingebracht, der man leicht folgen kann.
    Es ist sehr interessant zum Lesen.

    Ich möchte eine kleine Ausweitung eures Gliederungspunktes der Unterrichtseinstiege machen.
    Ein Unterrichtseinstieg soll über den geplanten Unterrichtsverlauf informieren, das Interesse und die Aufmerksamkeit auf ein eventuell neues Thema lenken.
    Allerdings ist es ebenso genauso wichtig einen Motivationseffekt zum Einstieg zu erzeugen.
    Ein toll ausgeführter Einstieg führt in den Kern. Von diesem Kern kann das ganze neue Lerngebiet erschlossen werden.
    Eine wichtige Funktion des Unterrichtseinstiegs ist aber auch die Vorkenntnisse und die Vorerfahrung der Schülerinnen und Schüler zu aktivieren.
    Außerdem wäre es für die Schüler ein Vorteil, wenn Verknüpfungen des schon Bekannten
    mit dem neuen Stoff entstehen können.
    Bei meiner Recherche zu Unterrichtseinstiegen, stieß ich auf eine Form des „Assoziativen Einstiegs“, den ich selbst so anwenden würde.
    Besonders bei Themen, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler noch nicht gleich trauen, ihre Fragen und Vorwissen vor der Klasse beizutragen, eignet sich dieser Einstieg besonders gut. Denn man hat immer Schülerinnen und Schüler in der Klasse die schüchtern sind und dennoch gute Ideen haben, die mit einer eventuell anderen Form des Einstiegs verloren gehen würden.
    Die Schüler können ihre Ansichten, Vorstellungen und Fragen schriftlich oder in Form eines Bildes zum Ausdruck bringen. Dadurch müssen sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken zum entsprechenden Thema machen.
    Diese Bilder können anschließend an die Tafel gehängt werden und werden von der Lehrerin oder von Schülerinnen und Schüler die sich trauen vorgestellt.
    So gehen keine tollen Einfälle, Ideen und Fragen die im Raum stehen verloren.

    Liebe Grüße
    Vivian Stambolitis

    Quellen:
    -http://www.chemie.uni-mainz.de/LA/pdf/M7_3_Einsatz_Experiment.pdf
    - http://www.sn.schule.de/~sud/methodenkompendium/module/1/1.htm
    - http://www.cornelsen.de/referendariat/1.c.3516229.de

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  11. Liebe Isabell, Liebe Melanie, Liebe Michaela, Liebe Vivian,

    vielen lieben Dank für Eure Kommentare zu unserem Blog Eintrag!

    Isabell, Dir stimme ich absolut zu!
    Der Unterrichtseinstig sollte immer auf das jeweilige Niveau, bzw die jeweilige Situation der Klasse angepasst sein. Jüngere Schüler lernen meist noch lieber und vor allem besser auf eine spielerische Art und Weise, als mit Einzelarbeit oder beim Frontalunterricht.
    Auch bestimmte Rituale zeigen bei jüngeren Schülern noch eine große Wirkung, auch unabhängig vom Einstieg. So kann zum Beispiel eine Glocke immer das Ende einer Unterrichtsphase signalisieren, oder alle SuS versammeln sich auf ein vereinbartes Zeichen in einem Stuhlkreis. Solche vertrauten Muster sorgen bei den SuS für ein Gefühl der Vertrautheit, weil jeder weiß was jetzt zu tun ist. Gerade bei Grundschülern, die vielleicht noch einen generellen Respekt vor der Schule haben, kann das eine sehr hilfreiche Methode sein den Unterricht einzuleiten.
    Und natürlich stimme ich dir zu, nicht jeder Einstieg passt auf jede Schulart, geschweige denn auf jede Klasse. Damit ein Einstieg gelingt sollte er möglichst nahe am Leben der SuS sein, deshalb ist es natürlich wichtig, wie Du geschrieben hast, dass der Lehrer seine Schüler kennt. Außerdem nimmt nicht jeder Mensch die Inhalte gleich auf, manche lernen besser durch lesen, durch sehen, durch hören, usw. Es ist wichtig, dass die Lehrperson die Schüler kennt um im besten Falle allen eine Möglichkeit zu bieten über ihre Stärken den Inhalt aufzunehmen.
    Da wir drei allerdings Biologie auf Gymnasiallehramt studieren haben wir den Fokus auf eventuell eher ältere Schüler gelegt, also Grundschüler beispielsweise eher außer Acht gelassen.

    Liebe Melanie, ich finde Deine Ideen zu weiteren Unterrichtseinstiegen sehr gelungen. Das Interview eignet sich meiner Meinung nach allerdings nicht nur als Einstieg, sondern kann zur kompletten Unterrichtsstunde ausgeweitet werden. Mit den SuS können dann im Vorfeld, wie von Dir genannt, die Inhalte besprochen werden und eventuell schon einige Fragen ausformuliert werden.
    Auch dass der Lehrer Vorkenntnisse abfragt finde ich eine sehr gute Idee. Das kann sehr variabel ablaufen, etwa wie durch das von dir genannte Tafelbild, aber auch durch ein Quiz, ein Klassengespräch, ein Bilderrätsel, die ABC- Methode….
    Hierbei stehen dem Lehrer viele Möglichkeiten offen die Klasse individuell zu fesseln und auch einige einzelne Schüler aus der Reserve zu locken! Und wenn die Lehrperson von Anfang an auch kontroverse Beiträge unterstützt und eventuell kritisch kommentiert findet vielleicht auch jeder Schüler von selbst den Mut offen zu sprechen.

    Liebe Michaela, ich finde aus Deinem Kommentar gehr sehr gut hervor, dass auch, oder vor allem, der Unterrichtseinstieg eine Unterrichtsphase sein soll, die vom Lehrer sehr gut vorbereitet und durchdacht sein sollte. Natürlich gilt das auch für alle weiteren Unterrichtsphasen, aber wie Du sagtest, kann am Anfang einer Unterrichtsstunde keine Motivation aufgebaut werden verlieren die SuS die Lust am Lernen.
    Ein Einstieg bedeutet deshalb nicht, spontan ein Bild aufzulegen und zu sehen was die SuS daraus machen. Ein Einstieg erfordert Planung, oder zumindest eine geplante Struktur dahinter um all diese Punkte, die Du genannt hast, zu erfüllen.

    Liebe Vivian, vielen Dank für Deinen Beitrag. Die Idee mit dem „Assoziativen Einstieg“ finde ich wirklich sehr gut! Wie Du sagst werden dabei auch SuS aktiviert, die vielleicht sonst eher schüchtern sind. Und zudem sind die SuS dazu aufgefordert sich eigene Gedanken zu machen, diese zu kanalisieren und auszudrücken. Durch die vielen individuellen Vorschläge sehen alle anderen Kinder was in den Köpfen ihrer Klassenkameraden vorgeht. Denen gegenüber sind sie noch einmal aufgefordert ihre Ideen in Worten auszudrücken. So bietet diese Form von Einstieg sehr viele Vorteile und unterstützt die Mehrkanaligkeit des Lernens.

    Noch einmal, vielen lieben Dank für eure konstruktiven Beiträge zu unserem Blogeintrag!

    Viele Grüße,
    Katharina Werner

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  12. Hallo,

    danke für eure Aufarbeitung des Seminars.
    Ihr habt ein interessantes Zitat zugrunde gelegt: „Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes erreicht worden.“ ( Ralph Waldo Emerson). In ein paar Beiträgen wurde es auch nochmals aufgenommen. Ich tue mich damit aber ein wenig schwer, es eins zu eins auf den Unterricht zu übertragen. Dies würde ja bedeuten, dass kein SuS ohne Begeisterung erfolgreich lernt. Das wiederum setzt den Anspruch, dass die Lehrkraft die Aufgabe hat alle SuS (sagen wir in einer Klassenstärke von 30 Personen) zu begeistern. Egal welches Interesse, welche Verfassung, welchen Wissensstand und welche Neigungen sie haben. Also 30 Individuen mit einem Einstieg zu fesseln, um das Lernen erst möglich zu machen, halte ich für nicht leistbar.
    Damit will ich weder ausdrücken, dass Ralph Waldo Emerson falsch liegt, noch dass die Motivation von SuS umsonst ist. Nein, damit will ich nur ausdrücken, dass das Zitat nicht auf den Unterricht übertragbar ist. Im Gegenteil ist die Motivation in Form eines Einstiegs essentiell. Meiner Ansicht nach sollte man sich aber von der Illusion befreien, alle SuS mit einem Einstieg vom Unterrichtsgeschehen fesseln zu können.

    Die SuS bereits zu Beginn des Unterrichts zu motivieren, halte ich für sinnig. Schließlich soll im nachfolgenden Unterrichtsverlauf so viel wie möglich von den SuS gelernt werden und wie wir wissen, lernen interessierte/motivierte SuS besser als unmotivierte.
    Sollte man als Einstieg ein Experiment wählen, hätte ich folgende Idee:
    Das Experiment wird als Lehrerexperiment am Pult durchgeführt. Wenn dazu keine Erklärungen der Lehrperson kommen, kann dies später aufgegriffen werden (die Auswahl eines geeigneten Experiments in Form von Dauer, Sicherheitsaspekten, „Wow-Effekt“,…sind zu beachten). Das Lehrerexperiment hat den Vorteil, dass es sehr viel zeitsparender ist, als das Schülerexperiment. Der Nachteil, dass die SuS nur durch visuelle Reize angesprochen werden. Ist das Experiment durchgeführt, wird von der Lehrkraft gefragt, was die SuS gesehen haben. Die SuS können Thesen aufstellen, Beobachtungen begründen, Vermutungen äußern,… Auch schwache SuS können angesprochen werden. In der darauffolgenden Gelenkstelle muss nun die Neugier der SuS geweckt werden, indem man ihnen offenbart, dass in dieser Stunde herausgefunden werden soll, was genau im gezeigten Experiment passiert ist. Darauf folgt eine Arbeitsphase, in der die SuS aktiv werden.

    So wäre meiner Ansicht nach ein motivierender Einstieg anhand eines Experiments machbar.

    Liebe Grüße

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  13. Hallo,
    ich finde euren Blogeintrag sehr spannend und interessant.
    In meinem Kommentar möchte ich kurz darstellen, wie Experimente aus meiner Erfahrung als Einstieg verwendet werden können.

    Zuerst möchte ich mich Dennis Schmitt anschließen. Ein guter Einstieg hängt auch immer von nicht kontrollierbaren Faktoren wie Tageszeit und Tagesform ab. Spielen die äußeren Umstände nicht mit, kann der beste Einstieg ein Flop werden.
    Es gibt aber auch zahlreiche Faktoren, die man steuern kann.
    Im Zentrum steht das Schülerinteresse, also ob das Experiment das Interesse (der SuS) für das Stundenthema wecken kann.
    Experimente könne auf viele verschiedene Arten eingesetzt werden. Manchmal ist ein Demonstrations- oder Lehrerexperiment sinnvoll. Gerade dann, wenn ein Realexperiment zu aufwändig wäre. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass die Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer passiven Situation die Aufmerksamkeit verlieren. Deshalb sollte ein Demonstrationsexperiment eher kurz und anschaulich sein.

    Des Weiteren gibt es die Methode Schülerexperiment. Dabei führen die Schülerinnen und Schüler, je nach Offenheit der Aufgabenstellung, ein Experiment selbstständig durch. Durch die Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler kann die Motivation gesteigert werden.

    Bei allen Experimenten im Unterricht sollte jedoch ein Problem im Mittelpunkt stehen, das die Schülerinnen und Schüler lösen müssen/wollen.
    Je mehr das Problem mit der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu tun hat, desto motivierter nehmen diese am Experiment teil. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler das Problem aus "eigenen Interesse" lösen wollen.

    Generell eignen sich Experimente aufgrund ihrer Anschaulichkeit gut als Einstieg in ein Thema.

    Liebe Grüße
    Yannick

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  14. Lieber Heiko, lieber Yannick,

    zunächst einmal vielen Dank, dass Ihr unseren Blog-Eintrag kommentiert habt.

    Nun ein paar Zeilen zu Euren gelungenen Kommentaren:

    @ Heiko: Ich finde es interessant, dass du unser Leitzitat „Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes erreicht worden.“ von Ralph Waldo Emerson im Kontext unseres Eintrages kritisch überarbeitet hast. Ich stimme Dir völlig zu, dass es nahezu unmöglich ist, alle Schülerinnen und Schüler durch einen Unterrichtseinstieg begeistern zu können. Wäre das unser Ziel als zukünftige Lehrpersonen, dann würden wir an dieser Aufgabe auch kläglich scheitern. Trotzdem kann man meiner Meinung nach festhalten, dass man zwar ohne Begeisterung erfolgreich sein kann, aber „erfolgreich zu sein“ und etwas „Großes [zu erreichen]“ dennoch ein Stück auseinander liegen. Erfolgreich bedeutet vielleicht eine gute Note, etwas „Großes“ aber eine Leidenschaft, die über den Unterricht hinausragt.

    Im zweiten Abschnitt erläuterst du das Experiment als gute Möglichkeit für einen Unterrichtseinstieg.
    Dadurch dass die Schülerinnen und Schüler erst beschreiben, dann Thesen aufstellen, Beobachtungen begründen und Vermutungen äußern, werden neben der Motivation unterbewusst auch Schlüsselqualifikationen erworben, die im Schul- und Arbeitsalltag unerlässlich sind.

    @ Yannick: Deine Argumentation unterstützt die Bedeutung von Experimenten im Unterrichtseinstieg. In deinem Kommentar sprichst du an, dass es wichtig sei, als Lehrperson ein Experiment zu wählen, dass das Schülerinteresse für das Stundenthema wecken würde. Genau dieses Fingerspitzengefühl ist mitentscheidend für den Erfolg oder Misserfolg eines Experiments.
    Die jeweiligen Aspekte, die für ein Lehrer- bzw. Schülerexperiment sprechen, hast du kurz und nachvollziehbar dargestellt.

    Im letzten Teil deines Kommentars bringst du einen weiteren, sehr wichtigen Aspekt ins Spiel: die Problemstellung. Da die Grundzüge wissenschaftlichen Arbeitens auch im naturwissenschaftlichen Unterricht erlernt und angewendet werden sollen, ist die Erarbeitung einer Problemfrage, sowie das darauffolgende Lösen des Problems durch Versuche oder Textmaterial unverzichtbar.

    Liebe Grüße,
    Lena-Maria Käppeler


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  15. Hallo ihr Drei,
    erstmal - sehr gelungener Beitrag!
    Ich würde gerne kurz in Anlehnung an eure Arbeit erläutern, was meiner Meinung nach Motivation im Unterricht bedeutet:
    Motivation spielt, meiner Meinung nach, eine der wichtigsten Rollen beim Lernen von Schülerseite aus. Daher ist es, wie aus eurem Blog auch deutlich hervorgeht, ein sehr wichtiges fachdidaktisches Thema.
    Das bedeutet konkret, dass Schüler nur dann aufnahmefähig sind und sich die Zusammenhänge auch dauerhaft merken, wenn sie eine von sich ausgehende Motivation verspüren. Hierbei kann es sich um persönliches Interesse handeln oder auch nur den Ehrgeiz, etwas zu begreifen. Allerdings sind auch kleine Zwischenziele manchmal eine Motivation. Diese zu stecken fällt dann in den Zuständigkeitsbereich der Lehrperson. Sie kann mit interessanten Ergebnissen locken oder mit Belohnungen. Auch das Interesse zu schüren kann eine Lehrkraft beeinflussen, indem sie die Inhalte für Schüler interessant aufbereitet und präsentiert.
    Im Unterricht im Speziellen ist es also unumgänglich, diese Motivation zu erzeugen, beziehungsweise zu fördern. Der Lehrer kann dies durch seine Unterrichtsvorbereitung vor allem in Bezug auf die Unterrichtseinstiege sehr stark beeinflussen und sollte dies nicht unterschätzen.
    Größtenteils habt ihr das auch so herausgearbeitet ich kann mich also anschließen.
    Danke für euren Blog!
    Marion

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    1. Liebe Marion,

      Ich kann dir voll und ganz zustimmen.
      Besonders deine Idee mit den Zwischenzielen als Motivationshilfe finde ich sehr gut. Die Lehrkraft sollte dabei allerdings auch den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler beachten, um gut erreichbare Zwischenziele zu schaffen.
      Vielen Dank für deinen Blogkommentar.
      Sina

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  16. Hallo ihr 3,

    zu Beginn möchte ich anmerken, dass ich euren Beitrag für gelungen empfinde. Die anschließenden Fragen an die jeweiligen Absätze, helfen sehr dabei, sich mit dem Thema weiterführend zu beschäftigen.

    Im Folgenden möchte ich auf die verschiedenen Arten von Unterrichtseinstiegen eingehen und darstellen in wie fern ich diese für sinnvoll empfinde und weswegen.
    In jeder Art von Unterrichtseinstiegen steckt großes Potential, das von bedeutendem Nutzen für die folgende Unterrichtszeit ist. Gelingt es dem Lehrer die SuS direkt zu Beginn der Stunde abzuholen und zu motivieren, wird es eher kein Problem darstellen mit den SuS aufmerksam das Thema der Stunde auszuführen und zu erarbeiten.

    Ich erachte es für sehr wichtig, dass direkt mit dem Einstieg die Eigeninitiative der SuS so gut wie möglich angesprochen wird. Daher denke ich, dass eine einleitende Frage, die das Thema der letzten Stunde erneut aufgreift bzw. darüber hinaus geht, am besten eignet. Die Frage kann verknüpft sein mit einem Bild, Comic, Cartoon etc. oder einem Naturobjekt oder ähnlichem. Auch ein Kurzfilm würde sich eignen, allerdings denke ich, dass hier die Eigeninitiative nicht sehr gut genutzt werden kann, da die SuS lediglich mit anschauen und aufnehmen beschäftigt sind und bei eventuellen Fragen, nicht mehr aufmerksam zuschauen und den Faden verlieren. Daher finde ich eignen sich Bilder, Comics, Cartoons oder auch Naturobjekte, die ein bestimmtes Thema darstellen für sehr sinnvoll. Es ist wichtig, dass die SuS den Bezug zu vergangenen Themen erkennen und so bereit sein können, neue Informationen an alte anzuknüpfen oder sich aus alten Informationen, neue herleiten können.

    Was der Lehrer sich auch zu Nutzen machen kann bei der Einleitung in eine neue Unterrichtsstunde und ein neues Thema, sind Alltagsbezüge. Es kann eine bestimmte Situation erläutert werden, wie z.B. was passiert, wenn man aus Versehen auf eine heiße Herdplatte langt. Da wohl jeder diese Situation kennt bzw. instinktiv weiß, wie der Mensch in einer solchen Situation handelt, hat jeder die gleichen Voraussetzungen, um in das Thema (in diesem Fall Reflexe) einzusteigen. Darüber hinaus kann dann der Frage nachgegangen werden, was es denn noch für Reflexe gibt und somit das Thema später erklärt und aufgebaut werden.

    Für weniger sinnvoll halte ich es, den Unterricht direkt mit einer Hausaufgabe einzuleiten. In jedem Fall würde ich den Unterricht immer mit einer Frage zum letzten Thema einführen und Informationen sammeln, die die SuS noch wissen und diese dann übergreifend in ein neues Thema einarbeiten. Im zweiten Schritt können dann die Fragen der Hausaufgaben durchgesprochen werden. Generell erachte ich es für sinnvoll, die SuS bei der Reflexion ihres Vorwissens relativ frei zu lassen und nicht an eine Form, wie die Hausaufgabe, gebunden zu sein.
    Auch den Einstieg mit Hilfe einem Informationsüberblick halte ich nicht für geeignet. Den SuS wird zwar ein Überblick gegeben, allerdings kann ich mir vorstellen, dass das Auflisten zu vieler Themen bzw. Arbeitsschritten den SuS auch Angst einjagen (durch „zu viel“ neues, was gelernt werden „muss“) kann und somit die Motivation ganz schnell sinkt. Was allerdings von Nutzen für die SuS und ihren Lernfortschritt sein kann, ist am Ende der Unterrichtseinheit, das neue Thema in eine Mind-Map einzuarbeiten mit allen bereits behandelten Themen und somit Zusammenhänge schaffen zu können.

    Dem Lehrer sollte es gelingen, die SuS da abzuholen, wo sie stehen und sie zu motivieren, neue Informationen aufnehmen zu wollen. Gerade in naturwissenschaftlichen Fächern hat man ideale Möglichkeiten, den Unterricht nicht zu monoton zu gestalten, ihn interessant einzuführen und Themen mit Hilfe von Eigeninitiative, Alltagsbezug und vielem mehr zu gestalten und somit die Motivation der SuS zu wecken und zu behalten.

    Liebe Grüße,
    Sanja Rühle

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  17. Hallo liebe Gruppe,

    Motivation ist für viele das wichtigste überhaupt für alles was in Verbindung mit Produktivität gesetzt wird. Deswegen, ist es, wie man eurem Beitrag eindeutig entnehmen kann, ein sehr wichtiger Aspekt der Fachdidaktik.
    Um langfristig Aufnahmefähig zu sein sind und einen positiven Lerneffekt zu erreichen, ist eine von sich ausgehende Motivation notwendig. Für viele können kleine Zwischenziele eine Motivation bedeuten, bei anderen ist das persönliche Interesse oder der Ehrgeiz wichtiger. Es können aber auch andere Punkte oder eine Mischung aus allen sein. Bei jedem Schüler ist die Gewichtung anders. Das herauszubekommen ist eine Wichtige Aufgabe der Lehrperson. Sie kann beispielsweise die Neugier der Schüler oder Belohnungen als Mittel nutzen. Sie kann auch Interessen kanalisieren, indem sie die Inhalte des Unterrichts interessant präsentiert und aufbereitet

    Es ist also sehr wichtig und es gibt sehr viele Möglichkeiten Motivation zu erzeugen. Man könnte all dies durch eine gute Unterrichtsvorbereitung vor allem im Hinblick auf den Einstieg in das Thema.
    Ich kann euch also in vielen Punkten nur Recht geben.

    Liebe Grüße

    Gianluca

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  18. Hallo liebes Redaktionsteam :)

    Vielen Dank für euren super Blogeintrag! Inhaltlich sehr gut und schlüssig strukturiert und vor allem sehr anschaulich gestaltet!

    Als erstes möchte ich auf eure Anregung, Experiment als Einstieg, eingehen. Ich denke, gerade in den unteren Klassenstufen kann ein Unterrichtseinstieg mit einem Experiment sehr gut gelingen. Das Wiegen von Luft ist da ein Paradebeispiel. "Wiegt Luft etwas?" ist eine Frage, die gerade bei jüngeren Schülern oft ein Art inneren Konflikt auslöst. Luft wiegt doch nichts, oder doch? Gibt es nicht auch Gase die leichter sind als Luft??
    (der Versuch wurde in der Vorlesung gezeigt: man wiegt mit einer sehr genauen Waage erst einen leeren und anschließend einen aufgepusteten Luftballon. Ergebnis: Luft hat Gewicht.)
    Gerade ein solcher innerer Konflikt bewirkt bei einem Schüler, dass er unbedingt wissen möchte, was denn nun die Antwort ist. Die Aufmerksamkeit der Schüler ist gefesselt und auf das aktuelle Thema gerichtet.
    Wichtig ist jedoch, dass Experimente, die als Einstieg benutzt werden, einfach sind und nicht zu lange dauern. Eine zu aufwändiger Aufbau wird schnell kompliziert und die, zu Beginn nicht sehr aufmerksamen Schüler, können schnell nicht mehr folgen. Wenn der Versuch zu viel Zeit in Anspruch nimmt, geht Zeit für die Erarbeitungsphase verloren. Es eignen sich also nur wenige Experimente wirklich als Einstieg. Diese jedoch, haben oft eine super Wirkung!
    Im Allgemeinen eignen sich Lehrerversuche vermutlich besser als Einstieg als Schülerversuche, da diese häufig sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen.

    Nun zu dem Einstiegsbeispiel zur Photosynthese. Ich finde diesen Einstieg sehr gelungen. Die Experimente von Jan Ingenhousz zeigen genau das, was später im Unterricht genauer beleuchtet werden sollen. Sie sind wie kleine Rätsel, die die meisten Schüler mit etwas grübeln und mit Hilfe ihres bereits erlernten Wissens lösen können. So wird das kommende Thema direkt mit dem bereits Erlernten verknüpft. Wie an diesem Beispiel deutlich wird, ist das Medium Film ein perfektes Mittel um aufwändigere, den Rahmen des Unterrichts sprengende, und doch sehr lehrreiche Versuche in den Unterricht zu holen.

    Ich finde einen Unterrichtseinstieg immer sinnvoll! Die einzige Ausnahme an die ich denken kann, ist, wenn man in der Stunde davor ein Thema nicht abgeschlossen hatte. Beispielsweise eine Gruppenarbeit, die über mehrere Einzel-/ Doppelstunden geht. In diesem Fall, sollte man ohne Einstieg, direkt dort weiter machen, wo an das letzte mal unterbrochen hatte, um möglichst wenig Zeit zu verlieren.

    Liebe Grüße,
    Davina

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