Donnerstag, 19. Mai 2016

Vom müden Maximilian








Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Vorlesung „Motivation und Interesse im Biologieunterricht“, vom 9. Mai 2016.
Des Weiteren finden Sie eine Unterrichtsskizze für eine Schulstunde des Fach Biologie.
Diese soll keine fachdidaktische Meisterleistung darstellen, sondern Sie dazu anregen, die erlernten Theorien zum Thema Motivation und Interesse im Biologieunterricht zu erkennen und mögliche Verbesserungen zu finden.
Folgende Fragen können dabei berücksichtigt werden:
Was halten Sie von der Unterrichtsstunde, bezüglich der Motivations- und Interessenaspekte?
Spricht Kontext/Inhalt Schüler einer 6. Klasse an?
Hat ‚Frau Müller‘ die basic needs beachtet?
Gibt es Faktoren die sie nicht beeinflussen kann?
Wie hätte sie eventuell noch zur Motivation der Schüler beitragen können?

Gerne dürfen Sie auch Kommentare zur Zusammenfassung geben.

Wir freuen uns über Ihre Kommentare.

Erstellt von Elke Stückle und Pia Wittner









56 Kommentare:

  1. Hallo :)

    Ich finde das Thema Motivation im Unterricht sehr interessant. Ihr habt ja auch schon viele Punkte aufgezeigt, die für die Motivation der SuS eine Rolle spielen.

    Ich denke ein weiterer wichtiger Punkt für die Motivation ist das Interesse des Elternhauses an den Themen. Ein Schüler, dessen Eltern sich nicht für die Schule des Kindes interessieren, hat auch keine Motivation überhaupt in den Unterricht zu gehen. Die SuS wollen, wenn sie nach Hause kommen über ihren Unterricht erzählen. Wenn die Eltern sich aber nicht dafür interessieren, hat das Kind ja wohl kaum eine Motivation im Unterricht mitzumachen oder aufzupassen, denn es weiß, wenn es nach Hause kommt, fragt ihn/sie niemand danach. Sobald die Eltern mit dem Kind über das Unterrichtsthema diskutieren, steigt die Motivation der SuS. Denn für SuS ist es auch mal etwas schönes mehr zu wissen als die Eltern oder mitdiskutieren zu können.
    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass eine einfache Mind-Map auch schon sehr motivierend für die SuS ist. Denn hierbei können die SuS all ihr Wissen preisgeben und meistens kommt man vor lauter Beiträgen kaum noch zu einem Ende.

    Nun zu eurer Unterrichtsskizze. Ich finde das Thema gut gewählt für eine 6. Klasse. In der 6. Klasse ist das Thema "Tiere" sehr "Aktuell", da viele SuS selbst Tiere haben. Außerdem ist der Film "Findet Nemo" sehr bekannt, wodurch das Interesse der SuS geweckt wird, da sie gespannt sind, was Frau Müller damit vor hat.
    Es sind viele unterschiedliche Sozialformen gewählt, vor allem viele, in dem die SuS im Vordergrund stehen und sich etwas selbst erarbeiten können und aktiv werden. Auch habt ihr eine Wahlmöglichkeit für die SuS eingearbeitet, was die Motivation fördert, da sie sich selbst ihr Thema letztendlich aussuchen dürfen. Dadurch hat Frau Müller auch die Basic needs beachtet. Die SuS dürfen ihr Thema selbst bestimmen (Punkt 1 der basic needs), sie erlangen zu dem die Kompetenz des Selbsterarbeitens und erarbeiten dies auch Wirksam, da sie es sich ausgesucht haben --> SuS erarbeiten ein Thema ihres Interessens (Punkt 2). Zu guter Letzt werden sie in den Unterricht aktiv Eingebunden (Punkt 3).
    Natürlich gibt es Aspekte, die Frau Müller nicht beeinflussen kann, wie z.B. die Konzentration der Schüler (Wenn der geplanter Unterricht in der 6. Stunde stattfindet sind die SuS meist schon mit dem Gedanken zuhause.) Die anderen nicht beeinflussbaren Faktoren habt ihr in eurer Zusammenfassung bereits schon genannt.

    LG Sarah-Lea Käfer

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  2. Hallo Sarah-Lea,
    Vielen Dank für dein Kommentar. Ich denke, da hast du ein wichtiges Thema angesprochen. Die Eltern und auch der Rest der Familie spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Interessen und Motivation der Kinder geht. Das was du gesagt hast, dass es für die Kinder toll ist, wenn sie etwas wissen und erzählen können, hat ja ganz arg mit dem Kompetenzerleben zu tun.
    Ich möchte dazu noch hinzufügen, dass Eltern oft auch das Gegenteil bewirken, indem sie von den Kindern gute Noten fordern und somit Erfolgsdruck auf die Kinder ausüben können. Wie Prof. Spitzer in dem verlinkten Video erklärt hat, kann das Gehirn nicht kreativ arbeiten, wenn man Angst hat. Daher halte ich es für wichtig, dass die Eltern die Kinder unterstützen und motivieren, ohne dabei die guten Noten oder einen hohen Bildungsabschluss in den Vordergrund zu stellen. Aber ich denke es ist nicht einfach für Eltern die Kinder zu motivieren, ohne ihnen dabei das Gefühl zu geben, dass man von ihnen gute Noten erwartet. Was könnten die Eltern denn noch tun, um ihre Kinder zu motivieren?
    Liebe Grüße

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    1. Hallo Pia,
      auch ich finde, dass die Familie beim Thema Motivation der Kinder eine beträchtliche Rolle spielt und möchte darum auf deine Frage, was die Eltern noch tun könnten um ihre Kinder zu motivieren eingehen.

      In meinen Augen ist hierbei Belohnung ein recht gutes Mittel für die Eltern. Dabei meine ich nicht nur Belohnung für gute Noten, denn hierbei könnte sonst auch wieder der von dir bereits genannte Leistungsdruck entstehen; sondern vielmehr auch schon Belohnung für kleine Sachen wie z.B. zusätzliche freiwillige Arbeiten der Kinder oder gerade bei jüngeren Schülern auch schon dass ordentliche erledigen der Hausaufgaben. Dadurch wird den Kindern gleich von Anfang an bewusst gemacht, dass sie etwas „davon haben“ Arbeiten für die Schule zu erledigen. Jungen Schülern ist in den meisten Fällen noch nicht bewusst, dass sie das dabei erworbene Wissen später einmal brauchen werden und die Motivation dadurch schon gegeben; wenn sie aber eine Belohnung dafür bekommen haben sie möglicherweise eine positivere Einstellung Hausaufgaben gegenüber und sind schon in jüngerem Alter, bevor sie den eigentlichen Nutzen von Wissenserwerb erkennen können, motiviert zu lernen.

      Außerdem ist meiner Meinung nach auch Lob seitens der Eltern sehr wichtig. Es sollte also nicht nur eine materielle Belohnung geben sonder auch Lob. Dadurch merken die Kinder dass es ihren Eltern nicht egal ist was sie in der Schule lernen und sie bekommen dadurch Anerkennung von ihren Eltern was auch ihr Selbstbewusstsein stärken kann. Zudem ist Lob immer möglich, sodass das Kind auch Anerkennung bekommt, wenn es sich bei dem behandelten Thema um eines handelt welches die Eltern nicht so sehr interessiert dass sie mit ihrem Kind darüber diskutieren möchten.

      Zudem möchte ich noch anmerken, dass es nicht nur wichtig ist, dass die Eltern fragen, was in der Schule gelernt wurde, sondern dass die Familie auch „Inputs“ gibt. Damit meine ich dass sie mit ihren Kindern über möglichst viele verschiedene Themen sprechen und die Kinder auch in geeignete Diskussionen miteinbeziehen sollten. Dadurch könnte möglicherweise auch das Interesse der Kinder für manche Themen geweckt werden.
      Hierbei ist es auch wichtig dass zu Hause nicht zu einseitige Themen herrschen. Wenn z.B. beide Elternteile Musiker sind, so besteht für das Kind automatisch eine große Mögichkeit sich auch mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Darum sollten die Eltern auch andere Themen einbringen, damit das Kind ein größeres Spektrum hat um Interesse für ein Thema zu entwickeln. Vor allem wenn sich das Kind nicht für Musik interessiert ist es wichtig ihm Alternativen anzubieten.

      Allgemein ist es sehr schwierig hier ein allgemeingültiges Verhalten der Eltern zur Motivation ihrer Kinder zu benennen, denn jedes Kind ist von Natur aus anders und daran müssen jeweils auch die Methoden zur Motivation angepasst werden.
      Liebe Grüße Jasmin Bajus

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    2. Hallo Jasmin,

      ich denke nicht, dass Belohnung ein Mittel für Motivation in allen Lebenslagen ist. Der dänische Therapeut Jasper Juul hat einmal gesagt: „Belohnung ist die postmoderne Form von Bestrafung.“. Wir sind der Meinung, unsere Kinder für alles Belohnen zu müssen, aber tatsächlich ist das fatal. Wenn man seinem Kind für alles, was es macht, ob Spülmaschine ausräumen oder Hausaufgaben machen eine Belohnung zukommen lässt, dann schaffen wir eine moderne Chef-Mitarbeiter Beziehung. Noch dazu nehmen wir dem Kind jegliche intrinsische Motivation, denn hätte es vorher eigenständig die Aufgaben bearbeitet, wird es das jetzt nur noch machen, wenn es etwas dafür bekommt. Kinder müssen lernen, dass sie eigenverantwortlich handeln und dies kann auch bereits früh beginnen.

      Dasselbe gilt für zu häufiges Loben im Unterricht: Es kann Geltungssucht verursachen oder es wirkt inflationär. Es muss und soll gelobt werden, ob zu Hause oder in der Schule, aber nur in angemessenen Situationen. Materielle Belohnungen sollte man ganz außen vor lassen.

      Liebe Grüße Nanette Mroß

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    3. Hallo Jasmin,

      ich bin entsetzt - Kinder sind doch keine Hunde!

      Ich bin Mutter von zwei Kindern und werde mich hüten sie materiell zu belohnen, wenn sie ihre Aufgaben ordentlich erledigt haben, ähnlich einem Hund, dem man ein Leckerli ins Maul steckt, wenn er fein Platz gemacht hat.

      Meiner Meinung nach sollten Eltern ihren Kindern gute Vorbilder sein, die es wert sind nachgeahmt zu werden. Sie müssen im Elternhaus vorgelebt bekommen, dass es völlig normal ist, im Haushalt Ordnung zu halten und seine Aufgaben sorgfältig zu erledigen.
      Kinder sind sehr feinfühlig dafür zu spüren, ob Papa gerne ins Geschäft geht und ihm seine Arbeit Spaß macht und ob er engagiert dabei ist.
      Nur was Eltern ihren Kindern vorleben, können sie fairerweise auch von ihnen erwarten. Sitzen Mama und Papa vor dem Fernseher während sich die Post auf dem Küchentisch stapelt, werden Kinder wohl kaum dazu motiviert sein ihre Hausaufgaben ordentlich zu erledigen.

      Liebe Jasmin, du schreibst Eltern müssen ihren Kindern "bewusst(machen), dass sie etwas "davon haben" Arbeiten für die Schule zu erledigen" und du bist der Meinung, dass "auch Lob seitens der Eltern sehr wichtig" sei. Na was spricht denn dann dagegen, die Schulkinder direkt für Wissen zu loben und ihnen die Freude und Stolz über ihr erlerntes Wissen zu zeigen?

      "(Den) eigentlichen Nutzen von Wissenserwerb erkennen zu können", sei bei jüngeren Schülern noch nicht vorhanden um der Motivation zu dienen, da hast du wahrscheinlich Recht.
      Aber was ist denn mit den älteren Schülern, die irgendwann meinen, dass das Leben auch ohne das Schulwissen funktionieren kann? Spätestens dann ist es wichtig, den Kindern das Interesse am Wissen vermittelt zu haben. Das Interesse an Bildung, das Interesse an den Dingen um sie herum und an der Welt und der Gesellschaft in der sie leben, das muss von klein auf den Kindern vorgelebt und so anerzogen werden. Nur wer etwas weiß, sich also vorher Wissen angeeignet hat, hat auch etwas zu sagen, kann mitreden und sich eine Meinung bilden.

      Ich bin ganz deiner Meinung, wenn es um "Inputs" in der Familie geht. Darunter verstehe ich z.B. das Feiern der Jahresfeste, der Aufenthalt und das gemeinsame Erleben der Natur, gemeinsames Anschauen und Lesen von geeigneten Büchern, Museumsbesuche usw. Die Eltern dürfen und sollen ihren Kindern die Welt zeigen und erklären und dabei Raum lassen, damit eigene Erfahrungen gemacht werden können und persönliches, individuelles Interesse der Kinder geweckt werden kann.

      Eine allgemein gültige Methode zur Motivation ist das Wecken von Interesse. Denn ist das Interesse für ein Thema einmal da, lernt es sich doch ganz von selbst.


      Liebe Grüße, Kathrin Fischböck

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    4. Hallo ihr Lieben,

      Erst einmal danke, für die Diskussion. Da kommt man echt ins Nachdenken.

      Ich muss auch sagen, dass Belohnung auf keinen Fall der Grund für die Motivation sein sollte. (Ähnlich wie die Diskussion die wir hier auch schon hatten, ob es gut ist von der Lehrerin die Noten anzukündigen.)

      Dennoch finden ich darf und muss 'materielle Belohnung' auch mal sein. So wie wir uns auch mal ein Schokolädchen gönnen, wenn wir eine Aufgabe erfolgreich gemeistert haben.
      Wichtig finde ich, dass das nicht die Regel ist. Sonst besteht ja auch wieder die Gefahr, dass Kinder denken, sie haben etwas falsch gemacht, nur weil die gewohnte Belohnung ausbleibt.

      Meiner Meinung nach ist aber auch Lob ein wichtige Form von Belohnung. Viel zu oft wird einem nur gesagt was man falsch gemacht hat. Da verliert man auch schnell mal wieder ein Interesse oder eine Motivation, die man gerade aufgebaut hatte.

      Außerdem denke ich auch, dass man bestimmte Dinge als Kind zuerst nur macht, weil die Eltern das wollen. So war das bei mir mit dem Gitarre spielen. Am Anfang musste ich, da hatte ich auch schnell keine Lust mehr. Inzwischen habe ich das Gitarre spielen für mich entdeckt und es ist zu meiner individuellen Interesse geworden.

      Deshalb denke ich, ist es das aller Wichtigste, dass Eltern ihren Kindern Anregungen geben. So wie das Kathrin und Jasmin schön geschrieben haben.
      So kann es ja überhaupt erst zu der Auseinandersetzung mit einer Sache kommen. Entweder das Kind findet diese Sache dann ansprechend (catch) oder eben nicht.
      Die Eltern haben dabei die Möglichkeit, diese Sache interessant und altersgerecht zu präsentieren. Am Besten geht das meiner Meinung nach, wenn sie die Sachen mit den Kindern zusammen miterleben (aber auch das hat Kathrin ja schon beschrieben).

      Liebe Grüße, Pia Wittner



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  3. Hallo Elke und Pia

    Erstmal muss ich sagen, dass euch der Blog gut gelungen ist. Auch dafür eine fiktive Person einzuspannen ist eine interessante Idee.

    Ich persönlich finde die Unterrichtsskizze ziemlich passend für eine 6.Klasse. Positiv ist ebenfalls, dass die Lehrkraft den Unterricht mit einer Filmsequenz begonnen hat. So ziemlich jeder Schüler würde sich freuen wenn etwas audiovisuelles gezeigt wird. Das trägt auf jeden Fall positiv zur Motivation bei. Ebenfalls wird durch die Filmsequenz ein großes Interesse geweckt da die SuS einen Bezugspunkt haben. Sie machen das dann nicht nur weil sie es lernen müssen. Sie lernen es, weil die SuS ihre Arbeit mit dem Film verbinden.

    Zu den Basic needs ist es etwas komplizierter. Immerhin lassen sich die Physiologischen Bedingungen nur schwer aus dem Text herausfiltern. Was aber Autonomie und Selbstbestimmung, Kompetenz und Wirksamkeit und die soziale Eingebundenheit betrifft, gibt es 15 Punkte. Alles ist vorhanden. Die Gruppenarbeit fördert Autonomie und Selbstbestimmung sowie die soziale Eingebundenheit. Die Wirksamkeit ist auch vorhanden aufgrund dessen, dass das Plakat bewertet wird. Somit stellt Frau Müller sicher, dass auch gearbeitet wird.

    Faktoren, welche Frau Müller nicht beeinflussen kann, gibt es immer. Interessiert sich Max z.B. überhaupt nicht für Fische, so ist es für Frau Müller schwierig dies zu ändern. Was Frau Müller ebenfalls nur schwer beeinflussen kann ist die Mitarbeit aller in der Gruppe. Es gibt immer Schüler die sich in einer Gruppe zurücklehnen und die anderen arbeiten lassen.

    Zu dem Punkt, was Frau Müller noch hätte machen können, fällt mir eigentlich nicht wirklich was ein. Möglich wäre eine Belohnung in Form von Süßigkeiten etc, für das beste Plakat.

    Aber alles in allem ist die Skizze echt gut gelungen. Wer hier wirklich etwas auszusetzen hat, meckert auf hohem Niveau oder sucht das Haar in der Suppe.

    LG Dennis Schmitt

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    1. Halllo Dennis!

      Vielen Dank für dein Kommentar! Schön zu hören, dass dir der Beitrag gefallen hat.

      Ich stimme dir bei fast allem, was du bezüglich der Unterrichtsskizze geschrieben hast, zu.
      Das Einzige, worüber ich gerne noch diskutieren würde (und worüber wir beim erstellen der Skizze diskutiert haben) ist, ob es vorteilhaft und motivierend von der Lehrerin ist, die Benotung des zu erstellenden Plakates, zu Beginn anzukündigen. Auf der einen Seite stimme ich dir voll und ganz zu, wenn du sagst, dass somit die Wirksamkeit gegeben ist. Aber könnte es nicht auch die SuS einschüchtern?

      LG

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    2. Hallo Pia,

      Wenn du unter einschüchtern verstehst, dass sie damit unter Druck gesetzt werde kann ich dir zustimmen. Allerdings steht in der Skizze auch drin, dass es eine Note gibt. Eine Note kann klassisch (1-6) sein oder auch wie die Note am Ende genannt wird "bewerten". Die Lehrerin könnte also durchaus statt den klassischen Noten auch + oder - verteilen. Diese wären weniger einschüchternd, da sie der Endnote im Notfall nicht so viel Schaden zufügen würde. Außerdem schadet ein bisschen Konkurrenz nie. Immerhin müssten die Schüler in Klasse 6 es schon langsam gewohnt sein Noten zu bekommen.
      Hinzu kommt noch, dass es unfair gegenüber den SuS wäre, wenn sie es erst am Ende sagen würde. Das wäre ja schlimmer als ein unangekündigter Test.

      LG

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    3. Hallo Dennis,

      Ja, das habe ich damit gemeint. Wie Nanette geschrieben hat, könnte in dem Fall ja die externale Motivation der Grund für das Mitarbeiten der SuS sein.

      Dennoch hast du Recht, dass SuS der 6. Klasse es gewöhnt sind, Noten zu bekommen.
      Was das betrifft muss man das ganze Schulsystem in Frage stellen. Es wird ja auch immer wieder diskutiert, ob Noten- oder Berichtzeugnisse besser sind.

      Wie in unserer Zusammenfassung aber beschrieben, fördert "Vermeiden von Überwachung" das Autonomieerleben. Das Kompetenzerleben kann durch "eigenständige Wissenskontrolle ermöglicht" werden.
      Diese beiden Aspekte, würden gegen das Vorgehen der Lehrerin diesbezüglich sprechen.

      Du hast absolut Recht, dass es total unfair wäre, wenn die Lehrerin erst danach sagen würde, dass es eine Note gibt!

      LG Pia

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    4. Hallo Pia, hallo Elke,
      vielen Dank für euren tollen Blog-Eintrag. Motivation im Unterricht ist ein spannendes und wichtiges Thema, denn das wird uns später als Lehrer alle betreffen.

      Ich möchte auf deine Frage eingehen, ob es die SuS einschüchtern könnte, wenn man zu Anfang der Stunde sagt, dass das Plakat benotet wird.
      Wie Dennis schon gesagt hat, gibt es verschiedene Arten dieses Plakat zu bewerten. Aber egal wie bewertet wird, die SuS stehen unter Leistungsdruck.
      Ich finde auch, dass man in der 6. Klasse gewohnt sein sollte, Noten zu bekommen.
      Eine gute Möglichkeit wäre, den SuS Kriterien zu Benotung zu geben. So können die SuS in der Bearbeitungsphase schauen, auf was geachtet werden soll und auf welche Dinge die Lehrkraft Wert legt.
      Die SuS wissen dann auf was es ankommt und können sich so besser einschätzen, ohne das später die „böse Überraschung“ mit einer schlechten Note kommt.
      Ich denke auf diese Weise kann man die Schüler besser motivieren und den Leistungsdruck etwas nehmen.

      Liebe Grüße
      Lena

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  4. Vielen Dank für euren Beitrag. Ich finde das Thema sehr interessant und kontrovers und möchte gern etwas näher auf euren Absatz „Mitbestimmung, Motivation und Lernerfolg“ eingehen.

    In dem Artikel Bätz et al. (2009) wird vertiefend auf einen Aufsatz von Reinmann und Mandl eingegangen. Reinmann und Mandel unterschieden zwei puristische Modelle des Lernprozesses.

    1. Die technologische Auffassung[1] – dem Lehrer wird eine sehr aktive Rolle und dem Lernenden eine passive/rezipierende Rolle zu gesprochen
    2. Konstruktivistische Grundannahme[1] - der Lernende hat eine aktive Rolle, während der Lehrer eine reaktive Rolle hat

    Nach Auffassung von Reinmann & Mandl haben beide Lernprozesse ihre Schwächen. So führt die technologische Auffassung[1] zu einem „trägen Lernen[1]“ und den konstruktivistischen Ansätzen wird Ineffektivität nachgesagt[2].

    Bei dem hier dargestellten Lernprozess aus rein intrinsischer Motivation heraus, handelt es sich um einen konstruktivistischen Ansatz, der auch in der Studie von Bätz et al. (2009) umgesetzt wurde und als der effektivste dargestellt wird. Nun ist die Studie nicht repräsentativ, aber sie zeigt, dass intrinsische Motivation der Schüler nicht zu einem besseren Lernerfolg führt.
    Prof. Dr. Schaal hat die Ergebnisse aus der Studie Bätz et al. bereits beschrieben. Es zeigt sich, dass die Klasse mit Mitbestimmungsrecht ein Thema gewählt hat, in dem sie bereits ein signifikantes Vorwissen hatte, als die andere Klasse, die keine Entscheidungsfreiheit hatte. Ein Test nach der Bearbeitung des Themas hat ein signifikant besseres Lernergebnis erzielt, als bei der Klasse, die das Thema weitgehend frei von intrinsischer Motivation bearbeitet hat. Bereits nach drei Monaten hat sich gezeigt, dass beide Klassen ein ähnliches Lernniveau zu dem Thema aufweisen. Der leichte erhöhte Wert der „freiwilligen“ Gruppe wird sich aus dem bereits höheren Vorwissen ergeben.

    - siehe: Katrin Bätz et al;. (2009). Wie beeinflusst Schülermitbestimmung im Biologieunterricht intrinsische
    Motivation und Wissenserwerb?. Zeitschrift für Naturwissenschaften . Jg. 15. S. 317 (Abb. 2)

    Damit handelt es sich bei den konstruktivistischen Ansätzen um ein für den Schüler „angenehmeres Lernen“, das aber nicht zu einem höheren Wissenserwerb führt. Ein Problem der konstruktivistischen Ansätze ist, dass es wie in einem demokratischen System umgesetzt wird und damit nicht jeder Schüler nach seinen Interessen lernen kann. Das heißt, dass nicht alle „basic needs“ immer erreicht werden können und auch nicht jedes Thema so umgesetzt werden kann.

    Zu eurem Unterrichtsentwurf: Im Großen und Ganzen hat die Lehrperson hier die „basic needs“ erfüllt, zumindest bei den Schülern, die das Thema interessiert. Dass am Anfang allerdings gesagt wird, dass es eine Note geben wird, führt dazu, dass die Schüler nicht intrinsisch, sondern extrinsisch motiviert arbeiten und zwar „external“, um einer schlechten Bewertung zu entgehen.

    Zum Abschluss ein Zitat von Reinmann & Mandl:
    „Unterricht lässt sich zwar wissenschaftlich fundieren, aber ohne gesunden Menschenverstand, praktische Vernunft und plausible Erfahrungsgeneralisierung können wissenschaftliche Prinzipien in der Praxis kaum nutzbar gemacht werden.“

    [1] Katrin Bätz et al;. (2009). Wie beeinflusst Schülermitbestimmung im Biologieunterricht intrinsische
    Motivation und Wissenserwerb?. Zeitschrift für Naturwissenschaften . Jg. 15
    [2] Reinmann, G. & Mandl, H. (2006). Unterrichten und Lernumgebungen gestalten. In A. Krapp & B. Weidemann (Hrsg.): Pädagogische Psychologie (S. 613-658). Weinheim, Basel: Beltz Verlag.

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      [1] Katrin Bätz et al;. (2009). Wie beeinflusst Schülermitbestimmung im Biologieunterricht intrinsische
      Motivation und Wissenserwerb?. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften . Jg. 15

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    2. Hallo Nanette,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Du sprichst ein sehr wichtiges Thema an. Ich glaube als Lehrer ist man stets mit der Frage konfrontiert, welche Rolle man im Unterricht einnimmt und inwiefern man die Schüler selbst den Unterricht gestalten und mitbestimmen lässt. Wie du bereits erwähnt hast, haben sowohl der technologische wie auch der konstruktivistische Ansatz ihre Vor- und Nachteile.
      Ich denke man muss sich als Lehrer ausprobieren, um herauszufinden, welcher Ansatz für sich und für die Schüler am Besten passt. Es muss ja nicht entweder oder sein. Eine Mischform aus beiden Ansätzen und eine abwechslungsreiche Gestaltung des Unterrichts halte ich für sinnvoll.

      Was den Lernerfolg des konstruktivistischen Ansatzes angeht, so sehe ich das etwas anders.
      Ich bin der Ansicht, dass intrinsische Motivation durchaus zu einem größeren Lernerfolg beiträgt. Es lässt sich zwar auf längere Sicht bei Bätz et al. keinen Wissensunterschied der beiden Gruppen feststellen. Betrachtet man aber das Lernniveau direkt nach Abschluss der Unterrichtseinheiten zu dem Thema, so zeigt sich ein doch deutlich höheres Lernniveau bei der Versuchsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe.
      Würde man nun an dieser Stelle ansetzen und Übungs- und Wiederholungsphasen in den zukünftigen Unterricht mit einplanen, so könnte das Wissen längerfristig auf einem vergleichbar hohem Niveau gehalten werden.

      LG Elke Stückle

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    3. Hallo Elke,

      dass Übungs- und Wiederholungsphasen zu einem langfristig höheren Lernniveau gegenüber der nicht "freiwilligen" Gruppe führt, ist rein spekulativ, aber ein interessantes Thema für eine empirische Studie :-).

      Persönlich denke ich, dass das höhere Lernniveau eben nur erreicht werden kann, wenn sich eine wesentliche Mehrheit der Schüler für das Thema entscheidet, was sich aufgrund des demokratischen Systems kaum immer umsetzen lassen wird, sodass es bei einer Vielzahl von Themen keine Auswirkung auf das Lernniveau haben wird.

      Dennoch bin ich auch deiner Meinung, dass Unterricht motivierend sein kann und muss und sich dies sehr wahrscheinlich durch eine Mischung beider Ansätze umsetzen lässt. Der konstruktivistische Ansatz muss ja nicht auf jedes Thema angewendet werden.

      Liebe Grüße Nanette Mroß

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  5. Ich finde es für die Motivation der Schüler nicht gerade förderlich, wenn der erste Satz des Lehrers die Ankündigung einer Benotung ist. Die Ankündigung der Benotung kann zu zwei verschiedenen Schülerverhaltensweisen führen. Ein Teil wird sich besonders viel Mühe geben, sehr gut aufpassen und engagiert am Unterricht teilhaben. Oft sind es die starken Schüler, für die die Notengebung ein Ansporn sein kann. Ein anderer Teil, oft die schwächeren Schüler, fühlen sich durch die Ankündigung der Benotung stark unter Druck gesetzt. Unter Umständen haben sie vielleicht sogar Angst vor einer schlechten Note, was den Lernerfolg erheblich behindert (s. Prof. Manfred Spitzer). Die Angst- und Stresssituation der Schüler kann dazu führen, dass sie sich nicht trauen etwas zum Unterricht beizutragen, aus Angst es könnte falsch sein und somit eine schlechte Note geben. Oder aber, dass sie sich so darauf konzentrieren gut aufzupassen, dass sie im Endeffekt gar nicht aufpassen können. Dies resultiert dann in einer schlechten Benotung, was den Schülern wiederum das Gefühl vermittelt nicht gut genug zu sein. Dadurch wird die intrinsische Motivation komplett unterdrückt und ein Teufelskreis aus Angstsituationen und schlechten Noten entsteht. Für den Lernerfolg ist die intrinsische Motivation erheblich und auch ich als Lehrer sollte den Anspruch an mich selbst haben den Unterricht so zu gestalten, dass die Schüler etwas lernen wollen und nicht müssen. Zudem braucht diese Stunde nicht solch eine Androhung, da sie an sich so konzipiert ist, dass die Schüler aus Eigeninteresse, also intrinsischer Motivation, mitarbeiten wollen. Vielmehr sollte man die Filmsequenz am Anfang nutzen, um ein Problem aufzuzeigen. Problemlösendes Denken führt zu einer erhöhten Motivation und Teilnahme am Unterricht und somit auch zu einem länger anhaltenden Lernerfolg. Die Idee die Klasse in Gruppen aufzuteilen finde ich gut, da jeder Schüler etwas zu tun hat und somit auch die Motivation hoch gehalten wird. Ich finde es auch gut, dass die erstellten Plakate vom Lehrer wertgeschätzt werden. Meiner Meinung nach sollte diese Wertschätzung aber nicht als Note erfolgen, sondern eher durch das Aufhängen und Ausstellen im Klassenraum oder im Schulgebäude. Die Schüler sind dann stolz auf ihr Plakat, können es ihren Mitschülern zeigen und haben somit für weitere Biologiestunden eine erhöhte Motivation. An sich spricht der Kontext die Schüler der 6. Klasse gut an, da sie Dinge aus ihrer Lebenswelt (den Film „Findet Nemo“) mit dem Lernstoff verknüpfen können.

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  6. Hallo Elke und Pia,
    vielen Dank für euren interessanten Blog-Beitrag. Ich denke, mit dem Thema Motivation und Interesse am Biologieunterricht habt ihr ein sehr spannendes Thema angesprochen.
    Ich habe mich mit eurer Unterrichtsskizze beschäftigt. Im Folgenden würde ich mich gerne eurer Diskussion über die Schulnoten anschließen.
    Frau Müller kündigt direkt nach der Begrüßung an, dass sie am Ende der Stunde die Plakate ihrer SchülerInnen zur Benotung einsammeln wird. Ich habe mich gefragt: Weckt oder hemmt sie damit die Motivation ihrer SchülerInnen?
    Legt man für die Beantwortung dieser Frage die Selbstbestimmungstheorie der Motivation (Deci & Ryan, 1993) zugrunde, sind die SchülerInnen in der Biologiestunde extrinsisch motiviert. Sie geben sich Mühe bei der Gestaltung der Plakate, um am Ende eine gute Note (Belohnung) erwarten zu können. Ihr externales Verhalten ist zwar intentional (Absicht: gute Note), aber weder freiwillig, noch autonom. Das Handeln der SchülerInnen ist somit fremdbestimmt. Daher ist die Qualität ihrer Motivation nicht hoch. Bekommt ein Schüler trotz Anstrengung und Mühe für sein Plakat am Ende eine schlechte Note, dann hat die extrinsische Motivation sogar negative Effekte. Der Schüler wird sich von seiner Lehrerin ungerecht behandelt fühlen. Dies führt zu einem Nicht-Interesse und eventuell sogar zu einer Abneigung gegenüber dem Unterrichtsstoff.
    Ursula Leppert, eine pensionierte Lehrerin aus Bayern, wagt die These: “Lernen und Leistungsmessung schließen einander aus.”
    Diese Aussage fand ich sehr spannend und habe weiter recherchiert. Dabei bin ich auf das Ergebnis einer Studie, die von den Bildungsforschern Olaf Köller und Horst Zeinz der Uni in Berlin durchgeführt wurde, gestoßen. Sie haben untersucht, inwieweit Noten das schulische Selbstkonzept (vgl. http://wiki.studiumdigitale.unifrankfurt.de/FB04_Grundschulwiki/index.php/Selbstkonzzept)
    von SchülerInnen beeinflusst. Dabei haben sie festgestellt, dass schlechte Noten zu einem Abnehmen des schulischen Selbstkonzepts führen. Da das Selbstkonzept unteranderem dafür verantwortlich ist, ob sich ein Schüler selbst zum Lernen motivieren kann, führen schlechte Noten letztendlich zu einem Ausbremsen der leistungsschwächeren SchülerInnen. Die schlechteren SchülerInnen verlieren die Hoffnung, gute Noten zu bekommen. Dies führt zu einem Verlust von Motivation. Die leistungsstarken SchülerInnen, die hingegen durch die Schulnoten in ihrem Können und Wissen bestätigt werden, profitieren von ihren guten Noten. Der Erfolg motiviert diese SchülerInnen und wirkt sich positiv auf ihr Lernverhalten aus.
    Zusammenfassend lässt sich also schlussfolgern, dass Noten bei leistungsstarken SchülerInnen durchaus motivierend, für die leistungsschwächeren Kinder und Jugendlichen aber auch sehr demotivierend sein können.
    Ich habe in meinem Orientierungspraktikum von SchülerInnen häufig Sätze gehört, wie zum Beispiel: „Wieso lernen? Ich bekomme doch sowieso wieder `ne schlechte Note.“ Schlechte Noten nehmen uns die Freude und das Interesse am Fach. Bin ich schlecht in Mathematik, macht es mir auch keinen Spaß, Rechenaufgaben zu lösen. Die Angst vor einer schlechten Note hemmt sogar das Lernen. Professor Manfred Spitzer bestätigt diese Annahme auf den Bamberger Gesundheitstagen über „motiviertes Lernen“. Durch Stress und Angst werden SchülerInnen in ihrer Kreativität blockiert.
    Deshalb sollten Lehrkräfte meiner Meinung nach auch immer auf ein angemessenes Anforderungsniveau achten und ihre SchülerInnen nicht über-, aber auch nicht unterfordern.

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  7. Ich denke, für uns als angehende Pädagogen stellt die Notengebung eine große Herausforderung dar. Neben den klassischen Schulnoten (1-6) sollten meiner Meinung nach von den Lehrkräften zusätzlich Lernberichte verfasst werden. SchülerInnen verdienen eine kompetente Rückmeldung. Die Noten alleine werden diesem Anspruch meiner Ansicht nach nicht gerecht. Zudem sollten wir im Hinterkopf behalten, dass Noten durchaus ungerecht und somit demotivierend für die SchülerInnen sein können. Zu viele außerschulische Faktoren fließen in die Notengebung mit ein. So wurde beispielsweise herausgefunden, dass es Mädchen in der Schule einfacher haben als Jungen (vgl. Studie des Aktionsrates Bildung). Trotzdem gebe ich dir, Dennis, Recht. SchülerInnen der 6. Klasse sollten mit Leistungsbewertungen umgehen lernen. Sonst tun sie sich in unserer nach Leistung ausgerichteten Gesellschaft später äußerst schwer.
    Abschließen möchte ich meinen Kommentar mit einem Zitat Piagets:
    “Obwohl man sich heute [1948!] über die negative Rolle der [Noten] völlig im Klaren ist, stört dieser Fluch unseres Schulwesens die normalen Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler doch nach wie vor auf allen Stufen und nimmt beiden mit der Freude an der Arbeit oft auch das gegenseitige Vertrauen.”
    Piaget beschreibt die Noten als „Fluch unseres Schulwesens“. Ich würde sie nicht als „Fluch“ bezeichnen. Mein Fazit ist aber, dass sich Noten durchaus negativ auf die Motivation von SchülerInnen auswirken können.
    Liebe Grüße, Jana Bühner
    Quellenangaben
    Bücher:
    Leppert, U. (2010). Ich habe eine Eins! Und du? Von der Notenlüge zur Praxis einer besseren Lernkultur. München: Uni-Online Press.
    Piaget, J. (1974/1948). Das Recht auf Erziehung und die Zukunft unseres Bildungssystems. München: Piper.
    Zeitschriften:
    Deci, Edward L.; Ryan, Richard M.. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 39, Nr. 2. S. 223-228.
    Internet:
    https://moodle.ph-ludwigsburg.de/mod/url/view.php?id=190650
    abgerufen am 23.05.2016 um 13:30 Uhr
    http://wiki.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/FB04_Grundschulwiki/index.php/Selbstkonzept
    abgerufen am 24.05.2016 um 12:15 Uhr
    http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article10644443/Die-Not-mit-den-Noten.html
    abgerufen am 26.05.2016 um 14:30 Uhr







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  8. Hallo Jana und Katharina,

    Ich finde die Problematik der Notengebung auch sehr interessant.
    Ich bin ganz eurer Meinung, habe aber noch ein paar Aspekte und Fragen die mir beim Lesen eurer Kommentare aufgekommen sind, die ich hinzufügen möchte.

    Zum einen stellt sich mir bei dieser Diskussion die Frage, wie man sonst 'bewerten' soll. Klar, man könnte in der Schule auch einfach ganz ohne Bewertung arbeiten. Sicher würden dann einige SuS mehr intrinsisch motiviert sein. Andere dagegen noch weniger, wenn nämlich nicht mal mehr die extrinsische Motivation für sie gegeben ist (und nicht alle Themen liegen in Jedermanns individuellem Interesse).

    Aber wie würde sich das dann auf den weiteren Bildungs- und Berufsweg auswirken.
    Unser Schulabschluss ist ja schließlich der Schlüssel zu allem Weiteren.
    Einerseits ist es so wie Jana geschrieben hat, dass Lehrer schnell auch eine unfaire Note geben können. Das geht einfacher als einen 'schlechten Bericht' für den oder die SchülerIn zu schreiben.
    Aber wenn wir die Noten nicht hätten, woran würde sich dann zum Beispiel die Uni oder der Arbeitgeber orientieren, wen er einstellt bzw. zulässt?

    Zu den Berichten als Alternative oder Ergänzung möchte ich auch noch etwas sagen.
    Ich denke, dass gerade wegen der Inklusion das ein 'Muss' ist. Denn in Noten werden zu viele Kriterien einfach nicht beachtet. So zum Beispiel ist aus ihnen in keinerlei Hinsicht herauslesbar, wie die sozio-kulturellen Voraussetzungen, wie zum Beispiel die Sozialschicht, aber auch anthropologische-psychologische Voraussetzungen der SuS, wie biographische Hintergründe.

    Zum Schluss noch eine Sache, die speziell unser Notensystem mit Noten von 1-6 betrifft.
    Dieses finde ich sehr schwierig. Wir alle kennen das, wenn man auf einer 2,5 steht und nachher die 3 im Zeugnis stehen hat. Dann lieber Punkte, wie in der Oberstufe von 0-15.

    Soviel erst mal dazu noch. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Ihre Meinung dazu geben, denn ich finde das ist ein wichtiges Thema über das man stundenlang diskutieren kann.

    Liebe Grüße,
    Pia Wittner

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  9. Hallo Elke und Pia,
    ich finde, euer Blogbeitrag ist gut gelungen. Ihr seid auch auf die extrinsische und intrinsische Motivation eingegangen was ich sehr wichtig finde für die Motivation im Biologieunterricht und letztendlich auch für den Lernerfolg der SchülerInnnen.
    Vor allem in der Schule spielt die extrinsische Motivation eine sehr bedeutende Rolle. SchülerInnen lernen oft nur, weil sie z.B. Ärger mit den Eltern oder den Lehrern, den Lehrerinnen vermeiden wollen. Dabei spielt für den Lernerfolg die intrinsische Motivation eine viel bedeutendere Rolle. Deshalb ist es von großer Bedeutung, wenn Lehrer und Lehrerinnen stets versuchen, die intrinsische Motivation durch verschiedene Voraussetzungen zu steigern. Ihr habt schon einige gute Beispiele aufgeführt, wie Lehrer und Lehrerinnen dies tun könnten. Dazu möchte ich ergänzend nach ein paar Beispiele aufzeigen.
    Lehrer und Lehrerinnen sollten z.B. darauf achten, dass sie die Kinder weder unter- noch überfordern. Eine Unterforderung würde zu Langeweile führen und die intrinsische Motivation herabsetzen, ebenso wie eine Überforderung.
    SchülerInnen sollten die Arbeit, die sie erledigen sollen, als sinnvoll empfinden. Wenn Kinder nämlich einen Sinn in dem zu lernenden Stoff sehen, so verstärkt dies die intrinsische Motivation, da Kindern dann Freunde an der Arbeit entwickeln. Verstehen z.B. SchülerInnen, wie wichtig die Photosynthese für unser Leben ist, dann werden sie motiviert, mehr darüber zu lernen, als wenn sie nicht verstehen, warum die Photosynthese für uns Menschen so wichtig ist. Gut kann der Lehrer, die Lehrerin das z.B. mit einem Versuch verdeutlichen. Hier bei wäre der Versuch von Johan Priestley denkbar, da man mit diesem Versuch zur Erkenntnis kommt, dass Pflanzen die „verbrauchte“ Luft wieder in „gute“ Luft umwandeln.
    SchülerInnen sollten das Ziel des Unterrichts kennen. So haben sie einen Anhaltspunkt und wenn sie das Ziel erreicht haben, führt das wiederum zu mehr Selbstvertrauen und wirkt sich positiv auf die intrinsische Motivation aus.
    Ein großer Vorteil ist es, wenn es Lehrer und Lehrerinnen gelingt, den SchülerInnen das Thema so schmackhaft zu machen, dass sie Lust auf mehr bekommen. Durch die Freunde an neuem Wissen wird die intrinsische Motivation wieder erhöht, da die SchülerInnen dann von sich aus mehr lernen und erfahren möchten.
    Auch wenn Lehrer und Lehrinnen hin und wieder etwas Unerwartetes in ihren Unterricht einbauen können sie die intrinsische Motivation der Schülerinnen steigern. Dies kann z.B. ein mitgebrachtes Tier oder ein Versuch sein.
    Man kann erkennen, dass man die intrinsische Motivation, wenn auch nur indirekt, beeinflussen kann. Dies sollten Lehrer und Lehrerinnen so oft wie möglich in ihrem Unterricht versuchen, einzubauen, um so einen guten Lernfortschritt zu erreichen aber auch, um die SchülerInnen zu motivieren, mit dem Ziel, die Freude am Lernen beizubehalten.
    Quellen:
    http://www.lernpsychologie.net/motivation/intrinsische-motivation (Zugriff: 24.05.2016) https://www.uni-due.de/edit/lp/motivation/lernmotivation.htm (Zugriff: 24.05.2016)
    http://www.seminare-bw.de/site/pbs-bw/get/documents/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/Seminare/seminar-reutlingen-rs/pdf/nwa-tag-2007-fotosynthese-grundlagen.pdf (Zugriff: 30.05.2016)

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  10. Zu beachten ist auch, dass Motivation häufig mit den Begriffen Trieb und Bedürfnisse auftritt. Dabei bezeichnet Trieb eine angeborene Energie, die darauf ausgereichtet ist, Wünsche bzw. Bedürfnisse zu befriedigen. Hat ein Kind nun in der Schule den Wunsch, das Thema des Unterrichts zu verstehen, so wird das Kind durch seine angeborene Energie angetrieben was zu mehr Motivation führt. Da der Trieb eine angeborene Energie ist, kann jedes Kind motiviert werden, auch wenn es bei manchen Kindern schwieriger ist. Bedürfnis kennzeichnet hingegen einen Mangelzustand. Dieser kann physisch und psychisch auftreten und bedeutet, dass ein Bedarf nach Liebe, Zuwendung, Essen, Trinken… vorhanden ist. Daraus lässt sich folgern, dass zuerst diese grundlegenden Bedürfnisse erfüllt werden müssen, bevor ein Kind motiviert werden kann, etwas zu lernen. Lehrer und Lehrerinnen sollten also, wenn möglich, darauf achten, dass die Kinder z.B. genügend Zeit für Essen und Trinken haben. Wichtig ist herbei auch, dass das Kind genügend Zuwendung und Aufmerksamkeit von zu Hause bekommt. So können auch die Eltern die Motivation des Kindes positiv beeinflussen.
    Quelle: Hobmair ,Psychologie, 2008, 4. Auflage, 1. Korrigierter Nachdruck ,Bildungsverlag EINS
    Abschließen möchte ich meinen Kommentar, mit einem aktuellen Thema, nämlich die baldige Abstimmung in der Schweiz am 5. Juni 2016 über ein bedingungsloses Grundeinkommen. Der Vorschlag ist, den Teil des Einkommens, den man unbedingt zum Leben braucht, allen bedingungslos zu gewähren. Befürworter sind dabei der Meinung, dass die Menschen dann mehr leisten würden, da sie dann nicht mehr für ihren Chef (extrinsische Motivation) sondern für sich selbst arbeiten würden (intrinsische Motivation). Jeder hätte dann die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob er arbeiten gehen möchte oder nicht. Menschen, die mit ihrer Arbeit unglücklich sind, sie aber wegen des Gehalts ausführen müssen, hätten dann die Möglichkeit, einer anderen Arbeit nachzugehen. Geplant ist nämlich, dass das Grundeinkommen so hoch ausfallen wird, dass man damit gut leben kann und am öffentlichen Leben teilhaben kann. Das Grundeinkommen kann natürlich durch Arbeit aufgestockt werden. Laut einer repräsentativen Studie gaben dabei nur 10% der Menschen an, dass sie dann nicht mehr arbeiten gehen würden. Auch hier wird wieder auf die intrinsische Motivation gesetzt. Einen ähnlichen Charakter hätte es, wenn man in der Schule die Noten abschaffen würde. SchülerInnen würden dann nicht mehr extrinsisch motiviert für gute Noten lernen, sondern intrinsisch motiviert aus Interesse und Freude am Unterricht und an den Themen. Ich denke, dass, wenn es keine Noten mehr geben würde, die Menschen in der Schule und später glücklicher und zufriedener sind und deshalb mehr im Beruf und in der Schule leisten. Jeder hätte die Möglichkeit einen Beruf zu wählen, der ihm Freude macht unabhängig von den Noten.
    Quellen:
    http://www.grundeinkommen.ch/ (Zugriff: 29.05.2016)
    http://www.eidgenoessische-abstimmungen.ch/abstimmungen-initiativen-schweiz/fuer-ein-bedingungsloses-grundeinkommen-initiative-schweiz/ (Zugriff: 29.05.2016)
    Liebe Grüße,
    Stefanie Frank

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  11. Euer Thema ist für eine 6. Klasse sehr gut gewählt. In diesem Alter interessieren sich die SuS auf jeden Fall für Tiere. Dies steigert die Motivation. Sehr gut ausgesucht ist auch der Filmausschnitt. „Findet Nemo „ist ein bekannter und beliebter Film. Die Motivation der SuS steigt und sie sind gespannt, was Thema der Unterrichtsstunde sein wird. Toll finde ich auch, dass verschiedene Sozialformen in der Unterrichtsskizze gewählt wurden. Das ist abwechslungsreich für die SuS und motiviert sie zusätzlich. Auf die Basic Needs seid ihr auch eingegangen. Das ist natürlich nicht immer einfach, aber hier gut umgesetzt. Zum Beispiel durch Themenwahl und selbstständiges Arbeiten. Wie in jeder Unterrichtsstunde gibt es Faktoren, die Frau Müller nicht beeinflussen kann. Ein Beispiel hierfür wäre hier die Gruppenarbeit. Sie kann nicht kontrollieren, ob wirklich alle SuS in der Gruppe aktiv mitarbeiten.
    Auf die Benotung am Anfang hinzuweisen finde ich nicht unbedingt motivationssteigernd. Braucht Frau Müller diese Note wirklich, ist es natürlich sinnvoll dies vor der Stunde zu sagen. Falls sie aber nicht auf die Note angewiesen ist, hätte ich eine Idee. Frau Müller könnte zusammen mit der Klasse abstimmen, welches das beste Plakat ist. Dieses bekommt dann einen „erster Platz“ Button und die Plakate werden im Zimmer aufgehängt. Vor allem in der 6. Klasse möchten alle das beste Plakat haben und so könnte sie auch noch die Motivation steigern und die SuS werden sich Mühe geben.
    Ich finde eure Unterrichtsskizze sehr gut. Sie ist durchaus motivierend und abwechslungsreich gestaltet.

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    1. Hallo Celine,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Deine Idee das beste Plakat der Klasse auszuzeichnen finde ich sehr gut. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die SuS dadurch angespornt fühlen und sich besonders viel Mühe geben.

      Was den Aspekt mit der Gruppenarbeit angeht, so möchte ich darauf etwas genauer eingehen.

      Meiner Meinung nach kommt es immer auf die Form der Gruppenarbeit an, inwieweit der Lehrer die Teilhabe der einzelnen SuS daran kontrollieren kann. Bei der "klassischen" Gruppenarbeit (Jeder in der Gruppe bekommt den gleichen Text zum Bearbeiten) kann er natürlich nicht kontrollieren, wer am Ende wirklich mitgearbeitet hat.
      Um dem vorzubeugen könnte er aber beispielsweise die Gruppen noch einmal in einzelne Experten unterteilen. Das bedeutet nicht jeder innerhalb der Gruppe würde den gleichen Text zum Lesen bekommen, sondern alle SuS haben einen anderen kurzen Text zum gleichen Thema. Diesen bearbeiten sie dann zunächst selbständig und stellen ihn danach den anderen aus der Gruppe vor. Im Anschluss könnte das Plakat gemeinsam gestaltet und vorgestellt werden. Oder der Lehrer sucht sich eine Person aus der Gruppe aus, die dann das Plakat vorstellt. Dadurch ist dann gewährleistet, dass die ganze Gruppe über die einzelnen Teile ihres Themas Bescheid wissen muss.
      Diese Art der Gruppenarbeit stellt zusätzlich einen weiteren Anreiz für einige Schüler dar, da auch schwächere Schüler mit eingebunden werden können und über Expertenwissen innerhalb der Gruppe verfügen. Diese Schüler sind durch ihre Eingebundenheit entsprechend motivierter sich zu beteiligen.
      Es gibt noch viele weitere Gruppenarbeitsformen, die sich in unterschiedlicher Weise auf die Motivation von SuS auswirken.

      Vielleicht habt ihr ja bereits eigene Erfahrungen mit unterschiedlich Gruppenarbeitsformen gesammelt im Hinblick auf die Motivation der SuS und möchtet uns darüber berichten.

      Liebe Grüße, Elke

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  12. Hallo Pia,
    ich würde gerne auf Deinen Kommentar bezüglich der Schulnoten antworten. Ich habe mir ähnliche Fragen gestellt: Sind Ziffernnoten überhaupt sinnvoll? Und wenn nicht, gibt es Alternativen?
    Der Präsident des Lehrerverbandes Josef Kraus ist sich sicher, dass es Noten braucht, um Leistung messen zu können. Noten-Kritiker, wie die Buchautorin und Lehrerin Sabine Czerny, verweisen jedoch auf die Gefahr des Blind-Werden „gegenüber den individuellen Fähigkeiten der Schüler“ (zitiert in Kraus, 2010) durch Schulnoten.
    Ein Blick in die Vergangenheit verrät, dass bereits Anfang des 19. Jahrhunderts Noten in Schulen verteilt wurden. Bildung und Leistung ermöglichten schon damals, eine höhere Position in der Gesellschaft zu erlangen. Diese Selektionsfunktion von Noten ist bis heute präsent. Hätte ich kein Abitur gemacht, dann könnte ich meinen Wunsch Lehrerin zu werden, jetzt auch nicht verwirklichen.
    Noten spalten Klassen. Auf der einen Seite gibt es die guten, auf der anderen Seite die schlechten SuS. In meinem letzten Kommentar habe ich von der „nach Leistung ausgerichteten Gesellschaft“ gesprochen. Auch unsere Gesellschaft ist meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht gespalten. Da gibt es die Friseurin, die mit ihrem Gehalt gerade so über die Runden kommt und den Unternehmer, der Millionen verdient. Durch Noten werden Kinder schon in frühen Jahren an eine solche Leistungsorientierung herangeführt: „Wenn du gute Noten schreibst, kannst du es später zu etwas bringen.“ Pia, mir hat Deine Formulierung sehr gut gefallen: „Unser Schulabschluss ist […] der Schlüssel zu allem Weiteren“ (http://biologiedidaktik.blogspot.de/2016/05/vom-muden-maximilian.html#comment-form).
    Noten sind leicht handhabbar und müssen nicht interpretiert werden.
    Durch ihre Vergleichbarkeit führen Schulnoten aber auch zu einem Konkurrenzdenken innerhalb der Klasse. Hier sehe ich persönlich eine große Gefahr. Im Berufsalltag gewinnt die Arbeit im Team zunehmend an Bedeutung. Wie soll diese aber in einer Ellenbogen-gesellschaft, in der sich jeder selbst am nächsten steht, verwirklicht werden? Zudem kennen wir alle das Problem mit den „unfairen Noten“. Verschiedene Lehrkräfte benoten dieselbe Arbeit unterschiedlich. Eine Lehrkraft bewertet dieselbe Arbeit aber auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten anders.
    Die Ziffernnoten sind, nicht nur aus diesen Gründen, in allem Munde. Josef Kraus ist der Meinung, dass sämtliche Alternativen lediglich Notenattrappen seien, da es keine echten Alternativen gebe (vgl. Kraus, 2010).
    Trotzdem finde ich es lohnenswert, den Blick einmal zu weiten und über Alternativen nachzudenken.
    Ich möchte an dieser Stelle die Berichtszeugnisse nennen. In meinem letzten Kommentar habe ich geschrieben, dass mir eine kompetente Rückmeldung für die SuS wichtig sei. Diese Rückmeldung kann meiner Meinung nach durch die Dokumentation von Lernentwicklung und Lernprozessen in Berichtszeugnissen ein Stück weit verwirklicht werden. Die ganzheitliche Bewertung ermöglicht es auch individuelle Fähigkeiten der SuS, neben den Lernergebnissen, zu berücksichtigen. Den leistungsschwächeren SuS werden somit auch ihre Stärken vor Augen geführt. Dies wird sich positiv auf die Motivation der SuS auswirken.
    Klar ist aber auch, dass ich manche Leistung nicht beschönigen kann.
    Hier vertrete ich die Meinung von Josef Kraus, der an dieser Stelle von „geschönte[n] Verbalgutachten“ (Kraus, 2010) spricht. Mangelnde Schülerleistung kann ich als Lehrerin später nicht gut reden, nur um meinen SuS die Motivation am Fach nicht zu nehmen. Ich denke, Lehrkräfte sollten immer ehrlich bleiben: zu ihren SuS und zu sich selbst. SuS sollten auch lernen, mit Kritik umzugehen. Aus Fehlern kann man schließlich lernen. Auch in Berichtszeugnissen finden sich Aussagen zur Leistung der SuS, nur muss hier manchmal zwischen den Zeilen gelesen werden.

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  13. Interessant ist, dass SuS der Sekundarstufe I Noten als „Selbstverständlichkeit“ sehen und einem Berichtszeugnis vorziehen würden. Grundschüler bevorzugen hingegen Berichtszeugnisse, da diese die individuelle Entwicklung der SuS in den Mittelpunkt stellen. Auch bei Lehrkräften lässt sich dieser Trend feststellen. Gymnasiallehrkräfte bevorzugen die Ziffernnoten, Grundschullehrer hingegen die Berichtszeugnisse.
    Ich habe mir die Frage gestellt, ob es sinnvoll wäre, in den Grundschulen Berichtszeugnisse zu schreiben und erst ab den weiterführenden Schulen Noten zu verteilen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass jüngere SuS bei der Interpretation ihrer Note Schwierigkeiten haben, da sie über ihre eigene Leistung noch nicht so gut reflektieren können. Sehen sie die Vier im Zeugnis, füllen sich ihre Augen mit Tränen. Sie wissen oftmals nicht, was sie falsch gemacht haben. Die Note gibt ihnen hierfür auch keine Erklärung. Ich bin der Meinung, dass man zunächst das Selbstbewusstsein motivierter Schulanfänger stärken sollte. Man sollte ihnen klar machen: Ihr könnt etwas! Ihr kommt mit Wissen in die Schule! Die Kinder sollen die ersten Schulerfahrungen als positiv wahrnehmen können. Ist das nicht der Fall, wird die anfängliche Motivation sehr bald in Frustration umschlagen. Die Kinder sollten an die harte Realität der Leistungsmessung meiner Meinung nach langsam herangeführt werden. Ältere SuS können über ihr eigenes Lernverhalten reflektieren und kennen meist die Gründe für ihre Note. Hier finde ich eine Leistungsbewertung mithilfe von Schulnoten nachvollziehbar, denke aber, dass zusätzliche, individuelle Berichte für die SuS von Vorteil wären.
    Wie auch immer… Schule bleibt für mich eine Einrichtung, die immer auch mit Leistung und gewissermaßen Druck verbunden ist. Schulleistungen müssen in irgendeiner Art und Weise bewertet werden. Welche SuS hätten sonst die nötige Motivation, die Namen von Opernkomponisten auswendig zu lernen? Als ich meine Freundin in der achten Klasse zwei Wochen vor der Biologie-Arbeit gefragt habe, ob sie schon mit dem Lernen angefangen hat, antwortete sie mir: „Ich warte noch eine Woche. Ohne den Zeitdruck kann ich mich nicht dazu aufraffen, an den Schreibtisch zu sitzen.“
    „Schule kann keine Schule ohne eindeutige Leistungsbilanzen sein, sonst befände sich Schule in einem Elfenbeinturm – und das inmitten einer Leistungsgesellschaft“ (Kraus, 2010).

    Quellenangaben
    Internet:
    Kraus, J. (29.12.2010). Pro & Contra: Muss es in der Schule Noten geben?. Spiegel Online. Abgerufen von http: //www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/pro-contra-muss-es-in-der-schule-noten-geben-a-734275.html am 01.06.2016 um 15:40 Uhr.
    Pädagogische Hochschule Heidelberg. (o.J.). Abgerufen von: http://www01.ph-heidelberg.de/wp/konrad/download/leistungsmessung.pdf am 28.05.2016 um 16:10 Uhr.
    http://biologiedidaktik.blogspot.de/2016/05/vom-muden-maximilian.html#comment-form
    abgerufen am 29.05.2015 um 14:02 Uhr






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    1. Hallo Jana,
      Danke, für deinen echt ausführlichen Kommentar.

      Du hast geschrieben, dass man als Lehrer/in mangelnde Schülerleistung nicht gut sprechen kannst, nur um die Motivation nicht zu nehmen. Ich stimme dir da auf jeden Fall zu. Allerdings denke ich es gibt immer etwas, was ein Schüler gut gemacht hat. So muss man ja nicht schlechte Leistung gut reden, aber kann dennoch die (wenn auch wenig) gute Leistung hervorheben.

      Oft sind das aber meiner Meinung nach nicht immer fachgebundene Aspekte sondern kann dies auch eine soziale Kompetenz oder ähnliches sein. Allein deshalb finde ich zumindest einen Bericht als Zusatz, in dem genau solche Kompetenzen zum Ausdruck gebracht werden wichtig.

      Ich möchte hier kurz ein Beispiel für solche Berichte anführen.

      An einer Gemeinschaftsschule an der ich vor kurzem Hospitieren war, gibt es keine Noten.
      Die Lehrer arbeiten mit Lernentwicklungsberichten. Es gibt Kompetenzraster für die jeweiligen Standards. Diese sind Mindest-, Regel-, und Expertenstandard. In dem Lernentwicklungsberichten wird dann beschrieben, welche Kompetenzen der jeweilige Schüler oder die jeweilige Schülerin erreicht hat. So wird den SuS vor Augen geführt, was sie schon können und dadurch wird das Kompetenzerleben gegeben, was ja wiederum für die Motivation sehr wichtig ist.
      Ich denke, dass die SuS durch den Vergleich mit den anderen SuS trotzdem an die Leistungsmessung herangeführt werden, dass sie aber auch lernen, dass nicht jeder die gleichen Kompetenzen haben kann. (Finde ich auch wichtig, da Inklusion momentan ja groß gesprochen wird, und gerade dann muss jeder für seine individuellen Kompetenzen bestätigt werden.)

      Du hast dich ja gefragt, ob es Sinn macht zumindest in der Grundschule Berichte zu schreiben.
      Ich denke auf jeden Fall JA, denn für jüngere SuS ist es sicherlich noch eine Herausforderung zu verstehen, wie sich die Note zusammensetzt.

      Ich stimme dir also zu, dass Leistungen in der Schule gemessen werden müssen. Aber wichtig finde ich, dass dabei alle Kompetenzen Berücksichtigung finden.

      Liebe Grüße, Pia

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  14. Hallo Zusammen,

    ich möchte mich gerne der Notendiskussion anschließen. Was ich bei Noten für viel wichtiger halte, als die Diskussion ob nun Noten vergeben oder Leistungsberichte geschrieben werden, ist die In die Einstellung der Eltern zu den Noten ihrer Kinder. Diese trägt viel zur Motivation der Schüler bei.

    Meiner Meinung nach sind nicht nur die Noten selbst ausschlaggebend für das Vorhandensein oder eben Nicht-Vorhandensein von Motivation, sondern auch die Art, wie Eltern mit ihnen umgehen. Schreibt ein Kind eine schlechte Note und wird dann von den Eltern zu Hause geschimpft oder sogar bestraft, so macht das Kind die Erfahrung, dass wenn es eine schlechte Note schreibt, von den Eltern Ärger bekommt. Es verbindet also die schlechte Note mit schlechten Emotionen. Klar, dass dann die Motivation für das jeweilige Fach und die Schule sinkt.
    Ich finde, im Elternhaus, sollte dem Kind gezeigt werden, dass Noten zwar in der Schule von Bedeutung sind, im Alltag jedoch erst einmal eine kleinere Rolle spielen. Die Aufgabe der Eltern ist es, den Kindern aufzuzeigen, wo ihre Talente liegen und diese zu fördern. Für die Eltern sollten die Noten des Kindes zweitrangig sein. Sie sollten dem Kind zeigen, dass es so wie es ist ein toller Mensch ist und dass auch Noten daran nichts ändern.
    Natürlich ist dabei nicht ausgeschlossen, dass sie das Kind hin und wieder einmal zum Lernen antreiben, jedoch sollten darunter nicht die Talente und Hobbys des Kindes leiden. Ich bin Trainerin im Verein und erlebe immer öfter, dass Kinder abends nicht ins Training kommen, da sie noch für eine Arbeit lernen müssen. Dabei ist gerade Sport ein guter Ausgleich um den Kopf wieder frei zubekommen. Auch andere Aktivitäten sind für die Kinder wichtig um einen Ausgleich zur Schule und zum Lernen zu bekommen.
    Selbstverständlich ist die Einstellung der Eltern zu Noten nicht alleiniger Grund dafür, die Motivation des Kindes zu steigern oder zu bremsen, aber es beeinflusst die Motivation definitiv. Gehen die Eltern entspannt mit Noten um, ist auch das Kind entspannter und hat weniger Angst davor, schlechte Noten zu schreiben. Und wie Katharina in ihrem Kommentar weiter oben bereits angesprochen hat, behindert Angst den Lernerfolg. Somit hat ein angstfreies Kind schon bessere Voraussetzungen in der Schule.

    Ich glaube jedoch nicht, dass viele Eltern eine solche Einstellung zu Noten haben. Aber ich denke, dass daran auch ein Leistungsbericht anstelle von Noten nichts ändern wird. Zum einen ist so ein Bericht im Grunde ja nichts anderes als ausformulierte Noten. Auch hier werden vor allem die Eltern genau hinschauen und von ihren Kindern einen guten Bericht erwarten. Weiter oben hat jemand in einem Kommentar geschrieben, dass Noten von Lehrern oft sehr subjektiv gegeben werden und Lehrer Arbeiten verschieden bewerten würden. Dem stimme ich zu, glaube aber nicht, dass das Schreiben eines Leistungsberichts daran etwas ändern würde. Jeder Lehrer würde den Bericht anders schreiben. Manche Lehrer kommen mit der Arbeitsweise und dem Verhalten eines Schülers gut klar, andere weniger. Mit einem Bericht lässt sich Subjektivität nicht aus der Welt schaffen.

    Sinnvoll wäre meiner Meinung nach eine Mischung aus beidem. Außerdem sollte den Eltern klargemacht werden, dass Noten nicht alles sind und sie diese entspannter sehen sollten.

    Viele Grüße
    Rebecca Kimmig

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    1. Hallo Rebecca,

      Ich denke auch, dass es eine wichtige Rolle spielt, wie Eltern mit den Noten umgehen.
      Wenn du dir meinen Kommentar an Jana durchliest, siehst du ein Beispiel, welches ich vor Kurzem so an einer Schule erlebt habe.

      Meiner Meinung nach sind Lernentwicklungsberichte dieser Art auch für Eltern eine Hilfe, ihre Kinder besser zu motivieren. Denn sie sind in der Schule nicht dabei und wissen dadurch ja noch weniger als die SuS vielleicht selbst, wie sich die Noten zusammensetzen.
      Gerade in Familien, in denen Leistung eine große Rolle spielt, ist es den Eltern somit erschwert, wegen 'schlechter' Leistung zu schimpfen ;).

      Liebe Grüße, Pia

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  15. Liebe Elke, liebe Pia,

    Zuerst einmal Kompliment an euch! Ich finde ihr habt euren Bloggeintrag super gegliedert und das Beispiel mit Max veranschaulicht dieses sehr gut, sodass alles besser verstanden werden kann.

    Ihr habt in eurem Eintrag erwähnt, dass aufgrund des zunehmenden Wachstums von Inklusion die Zugänge zu Unterrichtsthemen vielfältig sein sollen und es Spielräume bei der Aufgabenbearbeitung geben sollte, da sich Inklusionsschüler oder auch schwächere Schüler mit der „normalen“ Aufgabenstellung nicht identifizieren können.

    In der Unterrichtsskizze von Frau Müller wird die Möglichkeit gegeben, dass die Schüler sehr selbstbestimmt arbeiten sollen und nach kurzer Einführung sich selbst in Gruppen einteilen und den Zugang zum Thema finden sollen.
    An sich finde ich diese Methode sehr gut, da die Schüler eigenverantwortlich arbeiten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können (besonders auch bei der Aufbereitung des Themas durch Plakat und Präsentation). Da ich Sonderpädagogik mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung studiere bin ich allerdings nicht ganz überzeugt von der Idee. Angenommen in der Klasse von Frau Müller befinden sich 3 Inklusionsschüler oder eventuell auch nur etwas schwächere Schüler, so könnte die offene Arbeitsweise, wie sie in der Unterrichtsskizze dargestellt wird, für manche eher schwierig werden und im schlimmsten Fall sogar demotivieren. Um es für Inklusionsschüler bzw. schwächere Schüler leichter zu gestalten fände ich es gut, wenn diese beispielsweise in die gleichen Gruppen eingeteilt werden, genauso wie sich die stärkeren zusammenfinden sollten. So fühlt sich in der Gruppe keiner unterlegen und jeder kommt bei der Erarbeitung des Themas zum Zuge. Um die Schüler noch ein wenig bei ihrer Arbeit zu unterstützen fände ich es gut, wenn Leitfragen zur Verfügung stehen würden und eventuell ein paar Denkanstöße, was man alles für Möglichkeiten hat um die Präsentation zu gestalten.
    Diese können für die Schüler eine Hilfestellung sein, müssen aber nicht unbedingt in die Erarbeitung mit einbezogen werden. So hat man zwar die Möglichkeit sie kleine Hilfen (Leitfragen, Denkanstöße) zu holen und somit eventuell leichter zurecht zu kommen, was für schwächere Schüler möglicherweise motivierender wirkt, jedoch muss man sich nicht an die Leitfragen und Denkanstöße halten und kann auch völlig frei arbeiten.

    Liebe Grüße,
    Lisa Czarkowski

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    1. Hallo Lisa,
      Vielen Dank!

      Ich sehe das mit der Inklusion allerdings anders.
      Für mich heißt Inklusion, dass es eben kein Zwei-Gruppen denken und dadurch Trennungen gibt.

      Meiner Meinung nach müssen bei der Inklusion kooperative Lernsituationen überwiegen, bei denen alle annähernd das gleiche Ziel verfolgen und jeder etwas zu beitragen kann.
      Dazu müssen die Aufgaben natürlich in sich binnendifferenziert sein. Also so gestaltet, dass jeder in der Aufgabenstellung eine Teilaufgabe findet, die für ihn als Individuum lösbar ist.

      Dennoch denke ich auch, dass den SuS mit sonderpädagogischen Förderbedarf eine zusätzliche Hilfestellung zur Verfügung stehen sollte.

      Auch deine Idee mit den Leitfragen ist gut! So sind klare Zielvorgaben gegeben, was sich auch wieder positiv auf die Motivation der SuS auswirkt.

      Liebe Grüße,
      Pia Wittner

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  16. Hallo ihr Lieben

    ich fand den Part der Rose Studie in eurem Beitrag sehr interessant. Doch ich würde niemals das Beispiel mit dem Red Bull Slogan für einen Einstieg ins Thema Fliegen verwenden. Es soll den Schülern ja nichts positives von so ungesunden Dingen erzählt werden geschweige denn in diesen Kontext gebracht werden. Ich würde das Thema im Biologieunterricht aufgreifen und die SuS fragen, ob sie wissen was sie da trinken???
    Jede Menge Koffein, jede Menge Zucker – und ein paar Stoffe, von denen man nicht genau weiß, was sie im Körper anstellen. So lassen sich die Inhaltsstoffe von Energydrinks wie zum Beispiel Red Bull zusammenfassen.
    Wer genau wissen will, ob Red Bull wirklich Flügel verleiht, wie genau das süße Getränk das eigentlich anstellt und ob das Ganze schädlich ist, für den wird es etwas kompliziert. Das Wichtigste sind aber die Hauptbestandteile Koffein und Zucker. Und deren Wirkungen sind wissenschaftlich gut erforscht.
    Eine 250-Milliliter-Dose enthält um die 80 Milligramm Koffein und 27,5 Gramm Zucker. Damit trinkt man also eigentlich einen kleinen Mokka mit Zucker. Viel Zucker. Gut neun Stück Würfelzucker, um genau zu sein.
    Nur zehn Minuten dauert es, bis das Koffein im Blut angekommen ist. Der Blutdruck steigt, ebenso der Puls. Nach gut 20 Minuten spürt man die Wirkung des Koffeins: Man fühlt sich wach und konzentrationsfähig, auch der Blutzuckerspiegel ist jetzt auf dem Höhepunkt.
    Nach 40 Minuten ist alles Koffein, das aufgenommen wurde, im Umlauf. Der Zucker stimuliert das Belohnungssystems des Gehirns – es wird das Glückshormon Dopamin freigesetzt. Wer Höchstleistungen vollbringen will, sollte sich jetzt ranhalten.
    Denn nach einer Stunde etwa ist das wache Glück schon vorbei. Der Zucker ist verarbeitet, ein Teil davon in Fett umgewandelt. Die Müdigkeit kommt langsam zurück, manche werden auch reizbar oder nervös.
    Das verstärkt sich weiter – nach fünf bis sechs Stunden ist die Hälfte des Koffeins im Blut abgebaut, nach etwa zwölf Stunden ist es gänzlich verschwunden. Es hängt ein bisschen vom Alter, Geschlecht und anderen Faktoren ab, zum Beispiel, wie viel man sich in dieser Zeit bewegt hat. Was heißt das nun für den Konsum von Energydrinks? Von einem Red Bull wird niemand Schaden nehmen, da sind sich Experten einig. Doch mehr als zwei Dosen Energydrink am Tag sind problematisch – vor allem für jene, die mit Herz-Kreislauf-Beschwerden zu kämpfen haben.
    Denn Red Bull und Co. können das Herz aus dem Takt bringen. Weil das Koffein in dem süßen Getränk die Herzfrequenz nach oben schießen lässt, können bei empfindlichen Menschen oder bei zu hohem Konsum Herzrhythmusstörungen auftreten, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt.
    Wissenschaftliche Studien aber sehen das anders. Die Stiftung Warentest etwa befand in ihrem Test, dass Taurin keine über das Koffein hinausgehende leistungs- oder konzentrationssteigernde Wirkung hat. Auch für die anderen Inhaltsstoffe, die gern in Energydrinks gepackt werden, gäbe es keine belastbaren Ergebnisse.
    Koffein und Zucker ist demnach alles, was wirkt – hoch dosiert. Die Gefahr der Überdosierung mit Koffein sei daher relativ hoch, so die Stiftung Warentest. Neben den Herzrhythmusstörungen könnten in Kombination mit Alkohol oder Sport auch Krampfanfälle oder Nierenversagen eintreten. "Die Energydrinks sind bestenfalls überflüssig, bei literweisem Konsum aber gefährlich", lautete das Fazit der Stiftung.
    Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht ebenfalls im Konsum von Energydrinks in Verbindung mit Alkohol oder Sport mögliche gesundheitliche Probleme bis hin zu Todesfällen.

    Quelle
    http://www.welt.de/gesundheit/article145259849/Das-macht-eine-Dose-Red-Bull-mit-Ihrem-Koerper.html

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    1. Hallo Michaela,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Er verdeutlicht sehr gut die Gefahren, die der Konsum von Red Bull mit sich bringt. Ich denke, dass Thema Red Bull und seine Auswirkungen auf den menschlichen Körper oder allgemein von Energydrinks ein wichtiges Thema ist, das auf jeden Fall mit Schülern besprochen werden sollte! Möglich wäre dies zum Beispiel im Zusammenhang der Drogenprävention.
      Verwendet man Red Bull außerhalb der Drogenprävention als Einstieg, ist darauf zu achten, wie alt die Kinder sind und über was für ein Vorwissen sie zu diesem Thema verfügen. In unserem Beispiel besucht Maximilian eine 8. Klasse. Zu meiner Schulzeit fand die Drogenprävention in der 7. Klasse statt. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich Schüler in diesem Alter bereits über die Auswirkungen von Energydrinks bzw. Koffein im Klaren sind.
      Natürlich gilt es auch zu beachtendem dem Energydrink bei dem Unterrichtseinstieg keine positive Wertung zukommen zu lassen oder gar Werbung dafür zu machen, wie du bereits erwähnt hast.
      Aber ich denke, das ist ja klar.
      Um den Zusammenhang zwischen dem Slogan „Red Bull verleiht Flügel“ und dem Thema Fliegen zu verdeutlichen, könnte man beim Einstieg zusätzlich auf die Klage von einigen amerikanischen Verbrauchern eingehen. Diese hatten Red Bull verklagt, dass ihnen nach dem Genuss des Energydrinks keine Flügel gewachsen wären und sie dementsprechend immer noch nicht fliegen könnten. Darauf hin könnte man die Schüler fragen, was den neben Flügeln noch alles benötigt wird, um fliegen zu können.
      Ich finde in diesem Zusammenhang ist der Einstieg mit dem Red Bull Slogan durchaus vertretbar und sollte nicht von vornherein ausgeschlossen werden, nur weil Red Bull ungesund ist.
      Es kommt immer auf den Kontext und die Klasse an.

      LG, Elke

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    2. Hallo Michaela,

      Ich bin auch absoluter Gegner von Energy Drinks und finde ganz nebenbei auch, dass sie überhaupt nicht schmecken.
      Allerdings sehe ich kein Problem darin, damit einen Einstieg zu machen. Im Endeffekt wird durch die Stunde ja auch klar, dass Energy Drinks gar nicht das Zeug dazu haben, Flügel zu verleihen, und damit schon mal nicht halten, was sie versprechen :).
      Man könnte nachdem das Thema Fliegen abgeschlossen ist, darauf eingehen, was RedBull stattdessen mit dem Körper macht.

      Liebe Grüße, Pia Wittner

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  18. Liebe Pia, liebe Elke,
    ich finde euren Blogeintrag sehr gelungen. Vor allem weil ihr den Schüler Maximilian mit eingebunden habt, und somit die Fakten immer mit einem Beispiel verdeutlichen konntet. Ebenfalls sehr lobenswert finde ich, dass ihr sogar extra eine kleine Umfrage mit Schülerinnen und Schülern gemacht habt.
    Die Einleitung der Unterrichtsstunde von Frau Müller finde ich persönlich sehr gut. „Findet Nemo“ werden die meisten Kinder aus der 6. Klasse schon mal gesehen haben und haben somit auch einen persönlichen Bezug zu diesem Einstieg/Thema- was ja prinzipiell schon sehr motivierend ist. Und auch wenn die SuS am Nachmittag zu Hause erzählen was sie in der Schule gemacht haben, ist es bestimmt auch toll zu berichten, dass es nun weiß, dass es in diesem Film einen Fehler in der Familienkonstellation gibt und dass das Kind es besser weiß als es im Film beschrieben wird.
    Über die Begrüßung mit der Ankündigung der Note am Ende der Stunde bin ich, wie viele andere hier auch, ein bisschen unsicher. Ich glaube für manche SuS ist es ziemlich motivierend gut mitzuarbeiten, wenn sie wissen dass ihre Leistung bewertet wird. Allerdings haben viele Kinder auch ein Problem damit vor die Klasse zu stehen und eine kleine Präsentation zu halten- zudem sie ja nicht mal Zeit hatten etwas auswendig zu lernen um beim Vortragen sicherer zu sein/ zu wirken. Ich denke diese Kinder stehen bei so einer Aufgabenstellung dann ziemlich unter Druck- was die Leistung am Ende auch nicht unbedingt verbessert. Ich denke es wäre besser wenn Frau Müller den Kindern sagen würde, dass sie gute Leistungen vermerkt und sich diese positiv auf die Jahresleistung auswirken können- dann ist die Motivation zwar gegeben aber auf den SuS lastet kein so großer Druck, da sie wissen, dass sich eine nicht ganz so gute Leistung- was auch mal passieren kann- nicht negativ auf ihre Leistung auswirkt.
    Natürlich kann an dieser Stelle bemängelt werden, dass die SuS sich dann vielleicht mit Absicht keine Mühe geben, da sie wissen dass es keine schlechten Auswirkungen für sie gibt. Aber an dieser Stelle muss einfach gehofft werden, dass die SuS einer 6. Klasse grundsätzlich noch so motiviert sind gute Leistungen zu erbringen, dass sie sich doch Mühe geben werden.
    Und natürlich gibt es immer Faktoren, die der Lehrer nicht beeinflussen kann. Wenn ein Schüler z.B. an diesem Tag keine Lust hat etwas zu machen, wird der Lehrer das wohl nicht ändern können. Oder wenn sich ein Schüler trotz Film nicht für dieses Thema interessiert. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass Frau Müller sich mit ihrem Einstieg wirklich größte Mühe gegeben hat alle SuS zu motivieren, da es etwas Gutes, altersentsprechendes ist, was eigentlich die meisten SuS ansprechen sollte!
    Liebe Grüße
    Leonie Graner

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  19. Hallo,
    schöne Zusammenfassung habt ihr da geschrieben.

    1) Motivations- und Interessensaspekt in der Unterrichtsstunde
    Die Unterrichtsstunde von Frau Müller dreht sich um das Thema Fortpflanzung von Fischen. Das Ziel dieser Stunde soll sein, die Fortpflanzung von Fischen besser kennen zu lernen.
    Sie steigt ein mit dem Film „Findet Nemo“ damit „fängt“ sie die SuS und weckt ihr Interesse; ein für die SuS interessanter und lustiger Film. Wie ihr im Text schreibt, „werden somit Emotionen zu gelassen“ (lustig).
    Vielleicht könnte man das jetzt auch schon als den „Catch“-Faktor bezeichnen, als Anreiz der durch den Film gegeben ist. Hierbei erweckt die Lehrerin bei einigen Schülern ein individuelles Interesse, sei es weil sie sich für Fische interessieren oder sie den Film „Findet Nemo“ kennen und mögen.
    Bei manchen Schülern weckt der Film eventuell auch die intrinsische Motivation, am Objekt Fische. Dies ist von der Lehrerin aber nicht beeinflussbar.
    Durch die Gruppenarbeit zu einzelnen Fischarten, bekommen die Schüler eine Art Kompetenzgefühl (Plakat) und soziale Eingebundenheit.
    Auch das Autonomieerleben wird durch die Suche nach einem Gruppenarbeitsthema gefördert. Hierzu biete sie einige Unterrichtsmaterialien und Spielräume für die Schüler.

    2) Spricht der Inhalt eine 6.Klasse an?
    Also ich würde schon sagen ja. In der 6. Klasse haben die SuS meist auch schon Sexualkunde gehabt und somit wäre es auch nicht „neu“. Auch der Film „Findet Nemo“ passt in die Altersstufe hinein. Es ist wichtig auf ein angemessenes Anforderungsniveau zu beachten. Hier ist das Anforderungsniveau würde ich sagen, richtig gewählt.

    3) Hat Frau Müller die „basic needs“ beachtet?
    Unterteilung der „basic needs“ / Motivationsqualitäten in drei Arten:
    - physiologische Bedürfnisse
    - Emotionen
    - psychologische Bedürfnisse
    Wie bei eurer Zusammenfassung erwähnt ist, sind die ersten beiden Punkte nicht beeinflussbar. Wobei gegen stickige Klassenzimmer kann etwas getan werden :); Emotionen werden wie oben schon erwähnt durch den Einstiegsfilm erzeugt. Die Charaktere im Film sind niedlich und lustig; ebenfalls bieten sie auch durch diese unterschiedlichen Charaktere Identifikationsfiguren. Man kann sich in sie hineinversetzen.
    Physiologische Bedürfnisse sind schwer für die Lehrkraft zu beeinflussen. Sie kann durch eine gewisse Interessantheit den Unterricht anziehender machen, nur wenn ein Schüler kein Interesse bzw. keinen Bock hat, hat er keinen Bock. Die Lehrkraft kann vielleicht versuchen durch eine gewisse fachliche und didaktische Kompetenz das Interesse der SuS zu wecken, nur hat auch dies Grenzen.

    Beim dritten Punkt könnte man hier doch auch ein bisschen vom Kompetenzerleben reden oder? Kompetenz erleben die SuS durch die Möglichkeit der Plakat-Herstellung und der Gruppenarbeit. Letzteres spielt auch für die Sozialkompetenz und die Eingebundenheit eine wichtige Rolle.

    4) Weiteres zur Motivationsförderung
    Was mir genauso, wie meinen Vor“kommentierern“ etwas „schmerzt“ ist die vorherige Ankündigung der Benotung. Klar kann dies eine bessere Motivation sein, aber auch einen großen Druck aufbauen; stellt eine extrinsische Motivation dar, da die SuS vermutlich nur für eine bessere Benotung arbeiten. Die Lehrerin führt eine externe Regulation durch (es gibt Sanktionen (schlechte Note) oder eine Belohnung (gute Note)).
    Und was ist, wenn SuS in Gruppen zusammen sind, mit Schülern die keinen Bock haben. Dann zieht dies ihre Note runter. Sprich man hat bei manchen Schülern eine höhere intrinsische Motivation, wie bei anderen. Eine schlechte Benotung würde die extrinsische Motivation herabsetzen.

    Man könnte noch mehr diskutieren, aber wird dann glaube ich zu lang.

    Liebe Grüße und vielen Dank,
    Kristina Stammberger

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    1. Hallo Kristina,
      Danke für dein Kommentar.

      Du hast einige noch nicht genannte Aspekte zu der Unterrichtsskizze erwähnt.
      Deinen letzten Punkt finde ich besonders wichtig. Du hast geschrieben, dass es problematisch werden kann, wenn sich die Gruppe aus SuS zusammensetzt, von denen manche gar keine Lust haben mit zu arbeiten.
      Ich denke, vor allem auch wenn ich an meine eigene Gruppenarbeit in der Schule zurück denke, dass es generell sehr schwierig ist eine Gruppenarbeit so zu gestalten, dass sie produktiv ist.
      Daher denke ich, ist es umso wichtiger, dass SuS für Gruppenarbeit motiviert sind. Ansonsten bringt sie vermutlich gar nichts, weil, wie du sagst, dann möglicherweise nur ein Teil etwas arbeitet.

      Zu deiner Anmerkung zu dem stickigen Klassenzimmer: Du hast natürlich Recht, dass man als Lehrkraft etwas dagegen tun kann. Allerdings auch nur beschränkt. Bei 38 Grad bringt es vermutlich auch nichts mehr, das Fenster zu öffnen :).

      Liebe Grüße,
      Pia Wittner

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  20. Hallo Elke und Pia,

    Mir gefällt euer Blogbeitrag zum Thema „Motivation und Interesse am Biologieunterricht“ wirklich gut. Eure Zusammenfassung ist sehr gut gegliedert, dass es sofort verständlich ist. Ihr habt mit eurem Blog ein wirklich wichtiges Thema angesprochen.

    Ich möchte bei meinem Kommentar auf das Häusliche Lernen eingehen.
    Dabei habe ich mir die Frage gestellt, was genau können die Eltern tun, um die Lernmotivation ihrer Kinder zu fördern.
    Bei meiner Recherche fand ich eine Längsschnittstudie der Universität Bielefeld die sich genau mit meiner Frage beschäftigt hat.

    Ein großer und wichtiger Teil des Lernens findet außerhalb der Schule statt, nämlich zuhause. Viele Eltern fragen sich, wie könne sie ihr Kind bei der Bearbeitung zum Beispiel von Hausaufgaben oder bei der Vorbereitung von Klassenarbeiten unterstützen.
    Die Studie hat ergeben, dass die emotionale Unterstützung ein wichtiger Punkt für die Motivation ihrer Kinder ist. Das „Feinfühlige Eingehen“ hat was damit zu tun, Interesse an schulischen Themen der Kinder zu zeigen, dem Kind das Gefühl zeigen, dass es wertgeschätzt wird. Bei Misserfolgen der Kinder zum Beispiel bei einer schlechten Note, die Kinder trösten und ihnen Mut für die nächste Klausur machen.
    Ein weiterer Punkt, was Eltern tun können ist die „Autonomieunterstützende Hilfe“.
    Es beinhaltet die Ermutigung das Problem, das besteht selbständig zu lösen.
    Es soll nicht alles Schritt für Schritt von den Eltern erklärt werden, sondern lediglich kleine Tipps vermitteln. Wenn Leistungsprobleme bestehen sollen die Eltern gemeinsam mit dem Kind Lösungsmöglichkeiten hierfür finden.
    Die Eltern sollen die Anstrengungen des Kindes und die Leistungen nicht dauernd kontrollieren.
    Wichtig ist es das schulbezogene Verhalten ihrer Kinder nicht über den dauerhaften Einsatz von Belohnungen und Bestrafungen zu steuern.
    Was wichtig zu beachten ist, dass sich das schulbezogene Verhalten von Eltern im Verlauf der Schulzeit ändern muss.
    Die Kinder müssen lernen umso älter sie werden, selbständiger und sich auch versuchen selbständig zu motivieren.

    Liebe Grüße
    Vivian Stambolitis

    Quelle:
    https://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/Zentrale%20Institute/IWT/FWG/Hauslernen/Projektdarstellung-Haeusliches-Lernen.pdf

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    1. Hallo Vivian,
      danke für dein Kommentar.

      Ich bin auch deiner Meinung, dass Eltern ihr Verhalten gegenüber der Schule mit der Zeit ändern müssen. Ich denke, dass es einfach sehr wichtig ist, dass Eltern generell ihren Kindern einen gesunden Umgang mit Kritik, Problemlösestrategien und solche Dinge beibringen. Das muss meiner Meinung nach gar nicht speziell auf Noten bezogen sein. Die Schule stellt da möglicherweise dann die Kinder auf eine erste Probe.
      Oder wie siehst du das? :)
      Liebe Grüße, Pia Wittner

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  21. Hallo Elke und Pia,
    ich finde euren Blogeintrag wirklich gut gelungen und es fällt einem leicht ihn zu lesen. Auch die Unterrichtsskizze am Ende finde ich eine gute Idee, um den Eintrag vielfältiger zu gestalten.

    Zu der Unterrichtsskizze würde ich mich den anderen Kommentaren anschließen:
    Es gibt Faktoren, die Frau Müller nicht beeinflussen kann. Ein Film als Einstieg finde ich sehr gut, allerdings ohne dass davor die Notengabe verkündet wird. Ich glaube dadurch sehen die Kinder den Unterricht von einer ganz anderen Perspektive und sind zu sehr darauf fixiert am Ende gut abzuliefern, was sie vom Thema mitgenommen haben, ist für sie vielleicht zweitrangig.

    Nun würde ich gerne auf den Kommentar von Rebecca zurückgreifen, da meiner Meinung nach wichtige Aspekte bezüglich der Noten angesprochen werden.
    Ich habe es selbst in meiner Schulzeit miterleben dürfen, dass Klassenkameraden bei schlechten Noten auf die Toilette gegangen sind, geheult und gejammert haben, dass ihre Mutter sie umbringen würde. Natürlich war das sehr übertrieben und die Mädchen haben sich gegenseitig immer mehr „aufgepusht“. ;)
    Allerdings glaube ich, dass es Kindern oft so geht, dass sie Angst vor schlechten Noten haben. Oftmals ist es dann so, dass sie unter Druck lernen und nur halb so viel im Gedächtnis bleibt, als es vielleicht ansonsten geschehen würde. Ich kann wirklich nicht verstehen, wie Eltern ihre Kinder so negativ beeinflussen und unter Leistungsdruck setzen können, dass diese sichtlich darunter leiden. Man möchte doch, dass es seinen Kindern gut geht oder nicht? Und wenn es dann Eltern gibt, die den Kindern nicht erlauben ins Training zu gehen, weil sie lernen muss, muss ich mir oft an den Kopf fassen.
    Ich finde man muss als Eltern den Kindern manchmal schon Grenzen setzen und sie ab und zu zum Lernen motivieren aber nicht im übertriebenen Maße.
    Auch die Idee der Belohnung, wenn Kinder ihre Arbeiten gemacht haben, streite ich ab. Kinder sind in ihrem Alter sehr beeinflussbar und sobald man ihnen jedes mal ein Eis gibt, wenn sie eine Aufgabe gemacht haben, kann es den Unterschied irgendwann nicht mehr erkennen.
    Meiner Meinung nach muss man trotz allem die Kinder mal belohnen, wenn man stolz auf sie ist oder sie etwas großes geleistet haben (nicht wenn sie ihre Hausaufgaben gemacht haben). Aber auch Lob kann meines Erachtens ausgesprochen werden, denn ein kurzer Satz wie „das hast du gut gemacht, ich bin stolz auf dich“ oder „du hast dir wirklich viel Mühe gegeben, toll“ kann man zu seinen Kindern sagen. Ich denke, dass dadurch eher das Gegenteil erzeugt wird und sie angespornt werden sich öfter Mühe zu geben und motiviert dabei zu sein.
    Um somit auch nochmals zu dem Thema der Motivation und dem Einfluss der Eltern zurück zu kommen: ich denke in der Grundschule sind die Eltern oft noch daran interessiert, was die Kinder gelernt haben und diskutieren darüber mit ihnen. In den höheren Klassenstufen wird das aber glaube ich immer schwieriger. Ich habe es selbst bei meinen Eltern gemerkt, dass sie irgendwann nicht mehr mit mir über gewisse Dinge diskutieren konnten, da ihnen das Wissen gefehlt hat. Genauso beim Lernen wurde es irgendwann immer schwieriger mir zu helfen, da sie schon lange aus der Schule draußen waren oder bestimmte Themen so gar nicht durchgenommen haben.

    Als Idee oder abwechslungsreiche Alternative wären hier aber zum Beispiel Ausflüge mit den Kindern. Ich arbeite nebenher in der Experimenta in Heilbronn, wo die Kinder viele naturwissenschaftliche Aufgaben spielerisch bearbeiten können und neues kennenlernen.

    Denkt ihr das ist eine gute Idee, um die Kinder für die Schulthemen oder allgemein zu motivieren?

    Insgesamt ist die Unterrichtsskizze aber sehr gut und auch der Blogeintrag zur Motivation greift viele Aspekte auf, denen ich nur zustimmen kann.

    Liebe Grüße,
    Anna-Lena Kugler

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    1. Hallo Anna-Lena,

      Als ich soeben deinen Kommentar gelesen habe, ist mir auch eine Erinnerung aus der Schulzeit gekommen.
      Bei uns gab es immer solche SuS, die es total "cool" fanden möglichst schlechte Noten zu schreiben.
      Das ist natürliche das andere Extrem. Aber ich muss zugeben, dass ich mich dann teilweise nicht getraut habe, meine Note zu sagen, da diese vielleicht nicht ganz so cool war.
      Damit möchte ich natürlich auf keinen Fall sagen, dass Eltern ihre Kinder unter Leistungsdruck setzen sollen. Ich denk man sollte ihnen aber zeigen, dass es wichtig ist in der Schule dabei zu bleiben. Eine Möglichkeit dafür ist aus meiner Sicht zum Beispiel, wenn man ihnen selbst viel von sich und seiner eigenen Schulzeit erzählt. Denn Eltern sind vor allem von Jüngeren Kindern ja oft die größten Vorbilder.

      Bei mir war das übrigens auch so, dass ich mit meinen Eltern über manche Dinge, die wir in der Schule bearbeitet haben, nicht mehr Reden konnten in der Kursstufe. Aber ich denke, bis dahin weiß man ja meistens selbst was einen interessiert und was man erreichen will. Ich denke so selbstständig sollte man zu diesem Zeitpunkt schon sein. Und wenn die Eltern einen von Anfang an gut vorbereitet haben, und nicht einfach nur die schwierigen Aufgaben abgenommen haben, sollte das auch der Normalfall sein.

      Liebe Grüße, Pia Wittner

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    2. Hallo Pia,

      Danke für deine Antwort.

      ich kenne das andere Extrem auch von meiner Schulzeit und bei vielen war es ein richtiger „Gruppenzwang“ schlechte Noten zu schreiben, schade eigentlich.
      Meine Eltern haben mich nie unter Leistungsdruck gesetzt und von ihrer eigenen Schulzeit erzählt, was mich und meine kleine Schwester motiviert und lernbegierig gemacht hat. Da stimme ich dir also zu, denn Kinder möchten oft alles so machen wie ihre Eltern.
      Meine Mutter hat uns auch Kleinigkeiten erzählt, wie zum Beispiel, dass sie immer alles unterstrichen und ordentlich geführt hat, was ich dann auch so machen wollte.

      Ich denke auch, dass man in der Kursstufe selbstständiger wird und nicht mehr von den Eltern motiviert werden muss. Bei mir war es aber teilweise schon in der 6. Klasse als ich Latein hatte, denn da konnten meine Eltern mir nicht viel helfen, außer Vokabeln abfragen. Aber gerade dadurch habe ich schon früh gelernt mir von alleine oder mit Klassenkameraden etwas beizubringen, was ich auch für wichtig halte.

      Liebe Grüße,
      Anna-Lena Kugler

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  22. Ich denke generell, das die Unterrichtseinheit gut strukturiert ist. Kann mir aber gut vorstellen, das die Ankündigung der Lehrerin, dass die Arbeiten benotet werden, einen sehr großen Einfluss auf die einzelnen Arbeiten und Plakate hatte. So ging es mir auch in meiner Schulzeit. Warum sollte ich mich für etwas anstrengen, dass mir nichts bringt? (in diesem Fall keine gute Note). Wenn das Thema Fisch aber bei den Schülern bzw. wahrscheinlich nur bei einzelnen beliebt ist, ist es gut möglich, dass diese auch so Spaß an dem Thema haben und sich deshalb anstrengen.
    Ich finde auch die Arbeitsform, also die Gruppenarbeit motiviert Schüler meist sehr. Diese Erfahrung habe ich bei mir selbst und bei Beobachtungen immer wieder gemacht. Es macht Spaß gemeinsam etwas zu erstellen und mit Freunden zusammenzuarbeiten. Auch das Plakat mit Vorstellung finde ich eine gelungene Methode. Denn auch alle anderen Schüler bekommen den spezifischen Inhalt erklärt und die präsentierende Gruppe kann stolz ihr Werk vorführen. Ich denke auch das bei dieser Methode, das „mehr Wissen“ zu den selbst erarbeiteten Punkten die Motivation fördert.
    Auch der Filmeinstieg als kurze Sequenz der Stunde gefällt mir gut, denn er kann zu guten Diskussionen führen. Ich finde die Aussage der Lehrerin in der Überleitung aber leider nicht sehr gelungen. Ich denke es wäre besser die Schüler nicht direkt vor diese – zwar wahre – Aussage zu stellen, aber man könnte sie noch provokativer darstellen bzw. einfach mit einer Frage zur Diskussion anregen. „Glaubt ihr, dass die Fortpflanzung/ das „Familienleben“ bei Fischen so abläuft?“ Die Schüler wissen dann schon selbst, das das Quatsch ist und kommen so eigenständig auf eine Lösung oder eine Problemstellung. „Wir wissen zwar das es nicht so abläuft, können aber auch nicht genau erläutern wie es in Wirklichkeit passiert.“ Darauf können dann die Arbeitsmaterialien verteilt oder von den einzelnen Gruppen ausgesucht werden, um die Schüler noch aktiver in den Unterricht miteinzubeziehen.

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  23. Hallo ihr beiden,

    euer Blogbeitrag zum Thema “Motivation und Interesse” ist euch wirklich gut gelungen. Vielen Dank dafür. Nun möchte ich mich aber euren Fragen bezüglich Frau Müllers Unterrichtsentwurf zuwenden:

    Frau Müller müsste mit dieser Unterrichtsstunde voll ins Schwarze getroffen haben. “Findet Nemo” sollte ein Film sein, den beinahe jeder 6.Klässler kennt, wodurch ein Bezug zur Lebenswelt der Kinder erstellt wird. Dadurch wird ein Interesse am Sachverhalt geweckt, welches von innen geleitet wird (intrinsische Motivation). Die SchülerInnen werden selbst aktiv, da sie sich für die Sache interessieren, bzw. diese als spannend empfinden. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch: Der Unterricht beginnt mit der Ankündigung, dass die Schüler zum heutigen Thema benotet werden. Die Motivation der SchülerInnen legt sich also sofort auf das Bestreben, eine gute Note zu erhalten - meiner Meinung nach unnötig. Das Thema ist doch durch die gelungene Einführung spannend genug! Hat Frau Müller etwa bedenken, nur so ihre Klasse zum Lernen zu bewegen?

    Was die Frage nach den basic needs betrifft, gibt es von mir die volle Punktzahl. Die SchülerInnen besitzen die Möglichkeit, sich selbst ein Thema auszuwählen, welches sie in Gruppen erarbeiten sollen. Damit wird das Erleben der drei “basic psychological needs”, nämlich Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit, unterstützt und ein günstiges Umfeld zur Förderung eines situationalen Interesses gebildet. Wichtig bei der Gruppenarbeit wäre vielleicht eine Arbeitsaufteilung durch die Lehrkraft, um mögliche Trittbrettfahrer mit in den Prozess einzubinden.

    Natürlich gibt es einige Faktoren, die Frau Müller nicht beeinflussen kann, z.B. die nachlassende Konzentration der Schüler. Auch wäre es möglich, dass es Kinder gibt, die noch nie vom Film “Findet Nemo” gehört haben. Möglicherweise wird deren Interesse kaum geweckt bzw. nur durch die “Androhung” einer Note.

    Zum Abschluss noch ein passendes Zitat von Helmut Glaßl, welches das Thema “Motivation” ganz gut zusammenfasst: “Motivation speißt sich nicht aus Belehrungen, sondern aus guten Beispielen.”

    Liebe Grüße
    Hannah Steinheber

    Quellen:
    https://www.uni-due.de/edit/lp/motivation/lernmotivation.htm
    http://www.reinhardt-journals.de/index.php/peu/article/view/1955
    https://www.aphorismen.de/zitat/212145

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  24. Hallo Elke und Pia,

    ich denke Motivation und Interesse spielen für einen gelungenen Unterricht eine große Rolle, wenn nicht sogar die größte.
    Ich möchte gleich Bezug nehmen zu der von „Frau Müller“ erstellten Unterrichtsskizze.
    In der Begrüßung gleich anzukündigen, dass es über das Erarbeitete am Ende eine Note geben wird, finde ich nicht sehr gelungen. Zwar ist dies eine extrinsische Motivation im Unterricht aufzupassen und gut mitzuarbeiten, doch es ist nicht der Grund warum SuS mitmachen sollten. Durch Erwecken von wahrem Interesse ist die Stunde nicht nur für die SuS viel interessanter, sondern auch das Arbeitsklima ist für alle angenehmer.
    Ihre Einleitung hingegen betrachte ich als gut gelungen. Ich denke, dass sich viele Sechstklässler von der Filmsequenz angesprochen fühlen und bereit sind sich mit der Problemfrage auseinander zu setzten (intrinsische Motivation).
    In der Erarbeitungsphase bekommen die SuS dann die Möglichkeit selber auszusuchen mit welcher Fischart und deren Fortpflanzung sie sich beschäftigen möchten. Für die SuS ist es toll, dass sie selber entscheiden dürfen und dabei werden ihre Bedürfnisse nach Autonomie und Selbstbestimmung gestillt. Somit hat „Frau Müller“ die psychologischen Bedürfnisse der basic needs beachtet. Weder auf die physiologischen Bedürfnisse noch auf die Emotionen hat „Frau Müller“ Einfluss. Denn wenn der Biologiesaal zur Südseite hin ist und es keine Klimaanlage gibt, kann „Frau Müller“ nichts gegen die Hitze im Sommer machen außer den Rollladen hinunter zu lassen und Fenster und Türen zu öffnen. Auch hat „Frau Müller“ keinen Einfluss darauf, ob der einzelne Schüler sie sympathisch findet, oder eben auch nicht. Dabei spielen diese basic needs eine bedeutende Rolle, die SuS den Unterricht nach einem gelungenen Einstieg, in dem sie gecatcht wurden weiterhin mit Interesse verfolgen oder mit dem Kopf nicht bei der Sache sind.
    Bei der Zusammenführung ist es wichtig, dass „Frau Müller“ ihren SuS konstruktive und auch positive Kritik vermittelt, so dass sich die SuS beim nächsten Mal wieder extrinsisch motiviert fühlen sich anzustrengen.
    Zum Schluss geht „Frau Müller“ wieder auf die Problemstellung der Einleitung/Überleitung ein, um den SuS nochmals ins Gedächtnis zu rufen, weshalb sie dies „erforscht“ haben. Die SuS freuen sich, dass sie die Frage nun beantworten können und gehen mit einem guten Gefühl aus der Stunde.

    Liebe Grüße,
    Viktoria Pesch

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    1. Hallo Viktoria,

      Wir haben jetzt schon viel darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, zu Beginn eine Benotung anzukündigen. Manche sind der Meinung, dass es wichtig sei die SuS an die Benotung zu gewöhnen, die meisten jedoch finden die Ankündigung nicht gut, wegen der extrinsischen Motivation. Wobei das eine das andere nicht ausschließt.
      Letztendlich ist es ja sehr wichtig, dass die SuS Kompetenzerleben erfahren. Als Beispiel um dies zu ermöglichen wurde in unserem Beitrag die Selbstkontrolle genannt. Ich denke aber nach all den Überlegungen die ich mir im Laufe des "Moderierens" und Lesen der Kommntare gemacht habe, dass es für SuS durchaus auch sehr wichtig ist, dass ihre Arbeit auch von der Lehrperson gewürdigt wird. Natürlich nimmt die Bedeutung dessen mit dem Alter ab. Aber bei Sechstklässlern spielt das meiner Meinung nach noch eine sehr wichtige Rolle. Schließlich investieren die SuS viel Zeit und Energie in die Arbeit (oder zumindest sollte das so sein) dann ist es ja irgendwie selbstverständlich, dass sie das nachher jemanden zeigen wollen.
      Die Arbeit zu würdigen heißt für mich, das Ergebnis gemeinsam anzuschauen, vielleicht auch in ein schönes Heft zu kleben und zu verzieren.
      Was sind eurer Meinung nach Möglichkeiten, die Arbeit der SuS zu würdigen, ohne Benotung. Oder ist Benotung doch die beste Variante?
      Liebe Grüße Pia Wittner

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  25. Hallo Elke und Pia,

    Euer Blog Beitrag gefällt mir gut und die kleine Mini Studie finde ich sehr interessant.
    Der müde Maximilian zieht sich wie eine kleine Geschichte durch euer Thema, das ist sehr unterhaltsam.

    Ich möchte gerne auf die Theorie von Vogt (2007) der Ausbildung des Interesses oder Nicht-interesses eingehen.

    Ich persönlich habe mich mit dem Begriff der Indifferenz sehr schwer getan, da es meiner Meinung nach so gut wie nie vorkommt, dass man eine neutrale Ausgangsposition gegenüber einem Gegenstand hat.
    Das Individuum ist geprägt durch Einstellungen, Werte, Normen und Persönlichkeitsmerkmale.

    Hat der Schüler beispielsweise von vielen Freunden gehört wie „doof“ sie den Biologie-Unterricht finden, so kann man bei der Konfrontation mit einem neuen Gegenstand im Unterricht wohl kaum von einer neutralen Ausgangshaltung sprechen.
    Die allgemeine Haltung gegenüber dem Biologie Unterricht wird die Einordnung des neuen Gegenstands mit beeinflussen.

    Ich denke das fängt auch schon bei viel kleineren Punkten an: Ist der Schüler müde und hat schlechte Laune beeinflusst das die Haltung gegenüber dem neuen Gegenstand.
    Wenn der Schüler den Lehrer überhaupt nicht mag, wird sich dieses Gefühl auf alle weiteren Aspekte des Unterrichts mit übertragen.

    Im Aspekt catch und hold werden ebensolche Prozesse beachtet und emotionale Reaktionen etc. berücksichtigt, doch ich denke, dass das in dem Modell an einer anderen Position stehen sollte.
    - Eben schon vor der eigentlichen Konfrontation mit dem Gegenstand.
    Eine neutrale Ausgangshaltung kommt mir einfach utopisch vor.

    Liebe Grüße
    Isabel

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    1. Hallo Isabel,

      danke für deinen Kommentar. Ich bin der gleichen Ansicht wie du. Eine vollkommen neutrale Ausgangshaltung wäre das Ideal, entpricht aber sicher nicht der Realität. Du hast recht, dass es immer Faktor im Voraus gibt, die den Schüler beeinflusst haben und worauf der Lehrer keinen Einfluss hat.

      LG Elke

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  26. Hallo Elke, Hallo Pia,

    Ich habe Euren Blogeintrag sehr gern gelesen. Er zeichnet sich außer durch eine gelungene Struktur und Zusammenfassung der Thematik, besonders durch die Anschaulichkeit aus, die ihr durch euer Beispiel einer fiktiven Person erreicht.

    Euer Unterrichtsentwurf erscheint mir gut geeignet für eine sechste Klasse. Der Lehrer schafft einen interessanten Einstieg mit einer Filmsequenz und hat dadurch gleich die Aufmerksamkeit der Klasse auf den Unterricht und die Thematik gelenkt. Dadurch, dass die meisten SuS vermutlich den Film kennen, muss man aufpassen, dass sich die Diskussion des Einstiegs tatsächlich in die richtige Richtung bewegt. Die SuS sind interessiert und motiviert, für sie ist das Anschauen des Films kein Lernen, sondern sie verbinden es in der Regel mit einer positiven Freizeitbeschäftigung. Man muss es dann nur noch schaffen, die Motivation und das Interesse der Schüler darüber hinaus hochzuhalten.

    Die physiologischen Bedingungen der SuS sind unterschiedlich und können genau wie deren Emotionen kaum beeinflusst werden. Allerdings sind Autonomie und Selbstbestimmung, Kompetenz und Wirksamkeit, sowie die soziale Eingebundenheit im Unterrichtsentwurf auszumachen (basic needs). Autonomie und Selbstbestimmung spielt besonders in der Gruppenarbeit eine Rolle, die SuS müssen hier weitgehend eigenständig ihre Aufgabe lösen und ein Plakat erstellen. Außerdem spielt hier die soziale Eingebundenheit eine Rolle, da die SuS die Aufgaben in der Gruppe eigenständig verteilen müssen und zusammenarbeiten müssen, um zu einem Ergebnis zu kommen. Aufpassen sollte man bei der selbstständigen Gruppeneinteilung allerdings, dass niemand ausgegrenzt wird. In solchen Situationen haben es weniger beliebte SuS nämlich oft schwer. Genauso wie die Methode der Gruppenarbeit gut vorbereitet und geübt sein will, da sonst oft der Fall auftritt, dass einer alles macht und der Rest der Gruppe sich nicht beteiligt.
    Der vor der Stunde angekündigten Bewertung des Ergebnisses stehe ich gespalten gegenüber. Einerseits fördert dies die Transparenz und hilft dabei die Motivation der SuS ein gutes Ergebnis zu erzielen hochzuhalten. Andererseits werden Ziffernoten, die eine unpädagogische Art der Bewertung darstellen, instrumentalisiert, um die SuS anzutreiben. Zumal es immer schwierig ist eine Gruppenleistung zu bewerten. Das Ergebnis der Stunde sind vermutlich die Präsentation und das Plakat. Wobei zur Bewertung das Plakat eingesammelt wird. Also wird vielleicht doch nur das Plakat bewertet? Wie bewertet man als Lehrer eine Gruppenarbeit, ohne den Lernprozess in der Gruppe selbst mit den SuS zu reflektieren? Und an der Gestaltung des Plakats? Wer hatte daran Anteil und nach welchen Kriterien wird es bewertet? Dies sind alles Punkte über die sich die Lehrperson, wenn sie diese Stunde hält vorher bewusst werden sollte. Ich persönlich stehe dieser Benotung etwas skeptisch gegenüber. Allerdings sollte ich vielleicht anfügen, dass ich ein Seminar zur Bewertung von Lernleistungen besucht habe, was meine Auffassung von Noten und deren konkreter Anwendung beeinflusst hat.

    Liebe Grüße
    Annika

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  27. Vielen Dank für euer toller Blogbeitrag. Ich finde es super, dass ihr so passend angefangen habt mit dem Beispiel von Maximilian. Es hat beim Leser Interesse geweckt und gab Motivation weiterzulesen. Auch dass sich seine Person durch die Beispiele gezogen hat, hat es für den Leser leichter gemacht die Beispiele zu verstehen, da man sich nicht erst noch in eine neue Situation denken musste.
    Ich frage mich, ob ich zu Beginn des Unterrichts im ersten Satz schon eine Benotung ankündigen würde. Zwar hilft es, dass die Schüler mehr und konzentrierter mitarbeiten, jedoch kann es für manche auch als Stresssituation gesehen werden. Gerade für die Schüler, die schon gute Noten haben und gut Mitarbeiten, sollte diese Situation kein Problem sein und sie erleben den Unterricht wie jede andere Stunde auch. Aber jene Schüler, denen das Fach nicht „liegt“ oder die Probleme mit dem Einfinden in das Thema haben, werden in Stress geraten. Für sie ist jede Benotung wie ein großer unbezwingbarer Berg, der vor ihnen steht. Ihre Gedanken werden sich nur noch darum drehen, wie sie die gute Note bekommen. Unter Anstrengung wird ihre Konzentration leiden. Und schlussfolgernd werden sie auch keine Motivation empfinden.
    Aber nun zur weiteren Skizze: Ich finde es super mit einem Filmausschnitt zu starten. Den Film „Findet Nemo“ kennt jeder Schüler und durch diesen freudigen Start wird ihre Motivation steigen. Und auch die verschiedenen Sozialformen kann sich jeder Schüler so einbringen, wie er es am besten kann. Auch das freie Arbeiten hilft der Motivation, da der Schüler nicht still auf seinem Platz sitzt wie im Großteil der restlichen Unterrichtsstunden. Also bis auf die kleine Anmerkung mit der Benotung finde ich die Skizze echt super und auch das Thema für eine 6. Klasse super gewählt.

    Liebe Grüße Isabelle

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    1. Hallo Isabelle,

      danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir usere Unterrichtsskizze gefällt. Über die Benotung lässt sich diskutieren. Wie bereits in anderen Kommentaren erwähnt gibt es noch ganz viele andere Möglichkeiten eine Bewertung der Plakate vorzunehmen ohne sie gleich zu benoten. Zum Beispiel durch eine Auszeichnung des schönsten Plakates oder ein Plus auf einer Notizliste. Ich denke ein wenig Anreiz wird benötigt, da ich aus eigener Schulzeit kenne, dass man sich nicht immer besonders viel Mühe mit Plakaten und Kurzvorträgen gegeben hat.

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  28. Ein dickes Lob an euch für euren tollen Blogbeitrag. Ihr habt einen tollen und spannenden einstieg geschafft und somit mich motiviert weiter zu lesen. Das Beispiel von Maximilian, einer fiktiven Person, finde ich ebenfalls Klasse.
    Alle eure Beispiele und Erklärungen bezüglich Maximilian und seiner Motivation sind der verständlich und gut nachvollziehbar. Man kann sich selber in diese Situation hineinversetzten und somit sein Handeln und seine Gedanken verstehen.
    Die physiologischen Bedingungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da diese nicht zu beeinflussen sind.
    Zum Thema Benotung möchte ich auch gerne kurz meine Meinung äußern.
    Ich finde es nicht so sinnvoll, zu Beginn eine Benotung anzukündigen. Ich selber habe die Erfahrung gemacht und befand mich öfters in Stresssituation. Diese Stresssituation wäre für mich zu vermeiden, wenn zu Beginn keine Benotung angekündigt wer.
    Ich bin der Meinung, dass Motivation ohne jegliche Stressbedingung stattfinden sollte. Den die eigene Interesse und Neugier zeichnet unsere Motivation ab und diese sollte ohne Druck und Stress ermöglicht werden. Das die Benotung eine Leistungnote ist, wissen wir! Vielmehr sollte doch das „Wissen“, das „gelernte“, das „neue“ die Motivation sein und nicht die gute Note.

    Liebe Grüße Anna-Maria

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    1. Hallo Anna-Maria,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich stimme mit dir vollkommen überein, dass Benotung nicht alles ist. Ist man auf eine Note zum Beispiel für das Zeugnis angewiesen, wäre eine Benotung am Ende der Stunde meiner Meinung nach vertretbar. Aber ich finde auch, dass man den Schüler Anreize geben muss aus Interesse und Neugierde heraus zu lernen und nicht für die Note, die dann später im Zeugnis steht. Solche Anreize zu schaffen und die Schüler intrinsisch zu motivieren sind nicht einfach, zumal jeder Schüler unterschideliche Interessen hat. Einen gemeinsamen Nenner zu finden, wird eine fortwährende Aufgabe des Lehrers sein.

      LG Elke

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  29. Liebe Elke, liebe Pia,

    danke für eure Zusammenfassung zum Thema "Motivation und Interesse". Der Beitrag ist gut gegliedert und einfach zu verstehen, wobei die direkt auf Maximilian übertragenen Beispiele helfen.

    Zu eurer Unterrichtsskizze: Das Thema Fische ist gut gewählt und auch im Schulbuch für die sechste Klasse angelegt. Ich denke, wenn es um Tiere geht ist das Interesse bei jüngeren Schülern sowieso schon geweckt. Wenn man dann auch noch eine Filmsequenz zum Einstieg wählt, hat man die komplette Aufmerksamkeit der Klasse.

    Ich finde es auch eine gute Idee, daraus eine Gruppenarbeit zu machen und, dass sich die Schüler selber für ein Thema entscheiden dürfen. Diese Wahlmöglichkeit wirkt sich positiv auf die Motivation aus. Allerdings muss eine Gruppenarbeit wirklich gut durchdacht, geplant und organisiert sein, da sonst, vor allem in den unteren Klassenstufen, schnell ein Chaos ausbrechen kann, da jüngere Schüler ja grade noch lernen wie die Methode der Gruppenarbeit funktioniert. Es ist auch gut, dass Schüler sich ab und zu ein Thema selber erarbeiten müssen und nicht immer alles fertig vorgesetzt bekommen.

    Durch alle, im letzten Absatz aufgeführten Punkte hat Frau Müller die psychologischen Bedürfnisse, welche laut Deci und Ryan (1993) ein wichtige Faktor zur Steigerung der Motivationsqualität sind, erfüllt. Diesen Punkt kann sie auch gut beeinflussen. Was die anderen beiden Bedürfnisse angeht, wird es schon schwieriger. Wenn sich Maximilian allgemein in der Schule unwohl fühlt und auch ein schönes, freundliches Klassenzimmer und Klassenklima daran nichts ändern kann, wüsste ich an Frau Müllers Stelle auch nicht mehr weiter. Und wenn Maximilian Frau Müller überhaupt nicht ausstehen kann, obwohl sie ihr bestes gibt, dann ist es halt so. Schließlich soll Frau Müller authentisch bleiben und sich nicht für jeden Schüler verbiegen müssen. Das geht auf Dauer nicht gut und tut ihr auch nicht gut.

    Ich habe in einigen anderen Kommentaren gelesen, dass Frau Müller die Motivation noch durch eine Belohnung in Form von Süßigkeiten steigern könnte. Der Meinung bin ich allerdings nicht, da ich von Schülern die zur Schule gehen auch erwarten darf und es selbstverständlich ist, dass sie arbeiten ohne bestochen werden zu müssen. Sie tun es ja schließlich für sich und ihre Zukunft, für niemanden sonst.

    Viele Grüße

    Kathrin F.

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  30. Hallo ihr beiden,
    danke für den interessanten Beitrag, ich finde ihr habt dieses Thema sehr gut umgesetzt.

    Ich mag euer Beispiel, ihr habt toll dargestellt wie die Konsequenzen wären, wodurch manche Motivation entsteht.

    Das Interesse zu wecken ist immer ein schwieriger Teil, sollte man seine SuS nicht kennen, wodurch man nie weiß wer jetzt mitmachen will oder nicht.
    Manche Schüler sind von sich aus motiviert für ein Thema, andere nicht. Man hat damit zu kämpfen allen das Thema nah zu bringen.

    Das wünschenswerte ist in dem Fall die intrinsische Motivation, wenn sich die SuS selbst dafür interessieren.
    Man kann aber auch extrinsische Motivation erzeugen, wenn man Anreize wie gute Noten gibt.

    Die Mitbestimmung im Unterricht ist auch eine gute Idee, kann aber auch nach hinten losgehen, wenn man es nicht unter Kontrolle hat. Hier muss man klare Regeln aufstellen, aber so, dass die SuS motiviert bleiben und sich nicht eingeschränkt fühlen.
    Sollte das aber funktionieren kann es das Interesse in gewissen Themen enorm steigern.

    Liebe Grüße,
    Jens Hornisch

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  31. Hallo liebe Gruppe,

    Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich die Idee mit Max als Beispiel sehr gut Finde und mein Interesse geweckt hat. Anhand vom Beispiel von Max war es mühelos zu lesen und zu verstehen, da es nicht schwer war sich hineinzudenken. Ich weiß nicht ob es die beste Lösung wäre von Anfang an zu benoten, auch wenn es hilft,
    die Schüler fleißiger mitarbeiten zu lassen. Allerdings könnten manche Schüler einfacher in Stresssituationen geraten und der Focus würde sich nur auf die Noten liegen und es gibt viele Schüler die unter Stresssituationen unproduktiver sind..
    Des Weiteren finde ich es gut mit einem Filmausschnitt aus einem vor allem für Kinder bekannter Film wie „findet Nemo“ zu starten. Der Film wird den Kindern ein angenehmen Start bereiten und Ihre Aufmerksamkeit anziehen. Auch das freie Arbeiten wird helfen die Motivation und Konzentration aufrecht zu erhalten.
    Insgesamt finde ich die Unterrichtsskizze sehr passend für eine 6. Klasse.

    Liebe Grüße

    Gianluca

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