Freitag, 3. Juni 2016

Experimentieren im naturwissenschaftlichen Unterricht


Liebe Kommilitonninen und Kommilitonen,

Im folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Vorlesung "Experimentieren im naturwissenschaftlichen Unterricht", vom 02. Mai 2016, welche von Dr. Armin Baur präsentiert wurde.

Dieser Blog enthält nicht nur eine Zusammenfassung der Vorlesung, sondern ebenfalls die Weiterführung anhand dem Beispiel des offenen Experimentes.

Wobei sich hier die Fragen stellen, welche Probleme könnten bei diesem und anderen Arten von Experimenten auftreten und was könnten wir als Lehrer tun, um eine indirekte Hilfestellung zu geben?

Gerne dürfen Sie ihre Kommentare zum Thema hinterlassen.

Wir freuen uns über Ihre Beiträge.

Erstellt von Vivian Stambolitis, Michaela Roßkopf und Jasmin Bajus























47 Kommentare:

  1. Hallo Vivian, Michaela und Jasmin,

    Ich finde es schön, dass es jetzt auch mal einen Blogbeitrag zu diesem Thema gibt. Das Thema an sich interessiert mich doch sehr.
    Zu der Frage der Probleme beim offenen Experimentieren kann ich folgendes sagen. Ich fände es sehr schwer ein offenes Experiment mit Schülern durchzuführen. Das "offene" ist ja, dass die Schüler im Prinzip alles alleine machen, worin ich auch eine Gefahr sehe. Zum einen die Gefahr, dass nicht jeder Schüler es schafft eine Lösung zu finden. Dieses Problem würde dann zu dem Problem führen, dass Wissensunterschiede in der Klasse entstehen könnten usw.
    Ihr habt auch noch geschrieben, wie die Lehrkraft indirekt helfen könnte. Da es aber keine eindeutige Definition eines offenen Experimentes gibt, ist es schwierig zu sagen, ob eine indirekte Hilfe "erlaubt" ist.
    Ist es noch ein offenes Experiment wenn die Lehrkraft indirekte Hilfe leistet?
    Ich würde nein sagen. Für mich ist ein offenes Experiment dann offen, wenn keinerlei Hilfestellungen gegeben werden.
    Ich finde im allgemeinen sollte es erstmal eine offizielle Definition geben. Sonst ist das ganze nur ein wirrer Haufen von Definitionen und jede Person nimmt die, welche gerade am besten passt.

    LG Dennis Schmitt

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    1. Vielen Dank für dein Kommentar!

      Du hast schon Recht Dennis. Das offene Experimentieren kann genau so positiv als auch negativ für Schüler und Lehrer enden. Deshalb ist es für Lehrer eine große Herausforderung sich an das Thema zu trauen.
      Wenn das offene Experiment gelingt ist der Lerneffekt so gigantisch, dass Lehrer sich auf jeden Fall mit dieser Form des Experimentieren beschäftigen sollten. Der Schüler soll Vorteile aus dieser Art von Lernen erzielen können. Deshalb muss das Thema des Experiments sehr gut durchdacht sein.
      Du hast auch Recht mit deiner Behauptung, ob indirekte Hilfe überhaupt möglich ist.
      Das offeneExperiment ist erst offen, wenn es keine Vorgaben, Hilfen oder Materialien gibt.
      Jedoch gibt es keine genaue Definition, was offenes Experimentieren ist. Deshalb würde ich sagen, dass es nicht zu 100% stimmt.

      Liebe Grüße Michaela Roßkopf

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  2. Hallo Vivian, Michaela und Jasmin,

    danke für euren Beitrag. Ein sehr spannendes Thema habt ihr euch ausgewählt.

    Der Bildungsplan legt sehr viel Wert auf das Experimentieren, was leider nicht ganz korrekt ausgedrückt ist. Tatsächlich experimentieren Schüler und Schülerinnen nicht im Unterricht. Sie führen Schülerversuche durch. Bei einem Experiment handelt es sich immer um eine empirische Sicherung von Daten. Das Experiment stellt immer eine „Frage an die Natur“, in dem es auf einer Hypothese basiert. Im Unterricht wird den Schülern alles vorgegeben und kann somit nicht als Experiment bezeichnet werden. Ein sogenanntes „offenes Experiment“ stellt tatsächlich nach der wissenschaftlichen Definition ein Experiment dar. Die Schwierigkeit einer solchen Umsetzung liegt allerdings im Bereich der Zeit und der Motivation. Viele Schüler wird es frustrieren, wenn sie nur eine Aufgabe gestellt bekommen und den Rest selbst erarbeiten müssen. Da lässt sich dann überlegen ob das amerikanische Modell sinnvoll ist, bei dem die Schüler als Abschlussnote ein „offenes Experiment“ durchführen müssen. Eine Hilfestellung kann tatsächlich nur in Form von Beratung und Literaturhinweisen bestehen, damit Schüler und Schülerinnen ein Experiment durchführen und problemorientiert arbeiten.

    Bei meiner Recherche bin ich auf einige Studien gestoßen zur Sinnhaftigkeit von Experimenten im Unterricht, was mir leider bei vielen „wissenschaftlichen“ Studien aufgefallen ist, ist das Experimente sehr gelobt werden, weil sie so einen enormen Erkenntnisgewinn fördern. Das Problem ist nur, dass meistens das Vorwissen der Schüler, sowohl in Experimentiergruppe und Kontrollgruppe nicht berücksichtigt wurden. Leider werden auch verschieden Unterrichtsformen nicht gegenübergestellt, sodass keine Aussage zwischen zum Beispiel Frontalunterricht und Experimentalunterricht gemacht werden können. Die Studien in diesem Bereich sind somit eher in die Kategorie „Pseudowissenschaften“ einzuordnen.

    Meine persönliche Meinung ist, dass der „Spaßfaktor“ in der Schule nicht überbewertet werden darf.

    Liebe Grüße
    Nanette Mroß

    Quellen:
    Schafenberg, F.-J.(2005). Experimenteller Biologieunterricht zu Aspekten der Gentechnik im Lernort Labor: empirische Untersuchung zu Akzeptanz, Wissenserwerb und Interesse. Universität Bayreuth

    Tesch, M. & Dutt, R. (2004). Experimentieren im Physikunterricht – Ergebnisse einer Videostudie. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschften. Jg. 10. 51-69.

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    1. Hallo Nanette,

      danke für deinen Kommentar.

      Ich kann dir leider nicht zustimmen, indem du sagst "Schülerinnen und Schüler experimentieren nicht im Unterricht. Sie führen Schülerversuche durch.

      "Offenes Experimentieren" ohne eine vorgegebene "Gebrauchsanweisung" gibt Schülern einen kleinen Einblick in den Alltag eines Wissenschaftlers,denn auch er muss immer wieder neu nach Wegen und Mitteln suchen, um seine Hypothesen zu belegen.

      Vor allem in höheren Schulklassen bekommt das offene Experimentieren immer mehr eine wichtigere Bedeutung.

      Sich selber eine Fragestellung zu suchen, es durchzuführen, und eine Lösung zu finden ohne jegliche Hilfe vom Lehrer.
      Dabei erfahren die Schüler nicht nur fachliche Erkenntnisse, sondern lernen auch die Arbeitsweise eines Naturforschers kennen.
      Du hast recht indem du sagst, der Lehrer kann lediglich in Form von Beratung Hilfestellung leisten. Die Rolle des Lehrers beschränkt sich hierbei auf die eines Moderators, der nur dann mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn es notwendig ist.

      Liebe Grüße
      Vivian Stambolitis

      Quelle:
      http://www.friedrich-verlag.de/shop/offenes-experimentieren

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    2. Hallo Vivian,

      danke für deinen Kommentar.

      Tatsächlich habe ich geschrieben, dass es sich nur bei dem offenen Experiment um ein Experiment per Definition handelt. Allerdings sehe ich dies kritisch. Ein offenes Experiment erfordert sehr viel Zeit und einen hohen Aufwand. Das hat natürlich den Vorteil, dass sich der Schüler intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und hier auch ein wirklicher Lerneffekt mit Verständnis verbunden ist. Offene Experimente gehen auf Kosten der Quantität und helfen den Schülern somit eben nicht die Welt zu verstehen, weil es immer nur ein kleiner Teil ist, den sie Lernen. Ob das, was sie dazu gelernt haben, anwendbar ist auf andere Probleme, bleibt eine offene Frage.

      Irgendwann in den letzten Jahren gab es eine Fehlentwicklung dahingehend, dass Wissen an sich nicht mehr als eine Kompetenz betrachtet wird.

      Liebe Grüße
      Nanette Mroß

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    3. Hallo Nanette,

      ich seh es wie du, dass das offene Experiment sehr viele Schwierigkeiten mit sich bringt.
      Es ist wirklich nur für Schülerinnen und Schüler geeignet, die ausreichend Vorwissen oder das Erlernte richtig verstanden haben und nun die Motivation und Interesse haben auf neue Fragen Antworten zu suchen. Ohne Motivation ist dies leider nicht möglich.
      Und ob ein Lernerfolg bei offenen Experimenten erreicht werden kann, ist wirklich individuell auf jeden Schüler zu betrachten und hat nicht den gleichen Lerneffekt auf alle Schülerinnen und Schüler.

      Liebe Grüße
      Vivian Stambolitis

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  3. Hallo Vivian, Michaela und Jasmin,
    ich finde es gut, dass ihr für eure Vertiefung das offene Experiment gewählt habt, da diese Form des Experimentierens wenig in der Praxis vorkommt. Zum einen ist der Biologieunterricht besonders effektiv, wenn Vorerfahrungen, Vorkenntnisse und Erklärungen der Kinder aufgegriffen werden und die Kinder selbst mit dem Material experimentieren und sich austauschen können, was vor allem bei einem offenen Experiment gegeben ist. Auf der anderen Seite ist das offene Experimentieren sehr zeitintensiv und bringt einige Nachteile mit sich. Schüler und Schülerinnen müssen zum Beispiel über viele Bedingungen, Möglichkeiten und Faktoren zum jeweiligen Thema Bescheid wissen, um ein gelungenes Experiment aufzubauen. Ein weiteres Problem des offenen Experiment ist es, dass einige Schüler und Schülerinnen beim offenen experimentieren überfordert sind. Ein Grund dafür ist zum Beispiel, dass die Schüler und Schülerinnen das Material, dass sie benötigen, meist selbst heraussuchen müssen und dass es sehr viele Experimentiermöglichkeiten gibt. Vor allem für Leistungsschwächere Schüler und Schülerinnen kann das offene Experiment schwierig sein. Es kann dazu kommen, dass die Stärkeren Schüler und Schülerinnen „die Experiment -Leitung“ an sich reißen und die Schwächeren sich dann zurückziehen und sich nicht mehr am Experiment beteiligen. Das offene Experiment ist auch nicht für Klassen geeignet, die wenige Erfahrungen im Experimentieren allgemein haben. Eine Voraussetzung für das offene experimentieren sollte nämlich sein, dass die Schüler und Schülerinnen schon einige Versuche auch unter Anleitung durchgeführt haben. Ein offenes Experiment ist deshalb nicht zum Einstieg in das Experimentieren gedacht sondern sollte wenn dann eher in höheren, erfahrenen Klassen eingeführt werden.
    Abschließend bleibt zu erwähnen, dass Lehrer und Lehrerinnen beim offenen Experiment damit rechnen müssen, das die Schüler und Schülerinnen oftmals Fehler machen. Es ist deshalb wichtig, dass das Experiment nach dem eigenen experimentieren zum Beispiel in der Gruppe besprochen wird, sodass Schüler und Schülerinnen sehen was sie falsch gemacht haben oder was sie besser hätten machen können. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Schüler und Schülerinnen dann die Chance bekommen aus ihren Fehlern zu lernen. Hier bietet sich die Möglichkeit an, dass die Schüler und Schülerinnen einfach noch einmal das gleiche oder ein ähnliches Experiment durchführen können.
    Ich persönlich finde Experimente im Unterricht sehr wichtig. Experimente motivieren die Schüler und Schülerinnen und regen sie an, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen. Beim Experimentieren steht für mich der Spaß im Vordergrund. Deshalb finde ich es wichtig, dass sich Lehrer und Lehrerinnen genau überlegen ob sie das offene Experiment einführen oder nicht. Offene Experimente können den Schüler und Schülerinnen nämlich viel Spaß machen und den Lernerfolg fördern, jedoch kann ein offenes Experiment auch oft schief gehen, was wiederum zu Frustration bei den Schülern und Schülerinnen führen kann, was sich dann wieder negativ auf den Lehrerfolg auswirkt. Lehrkräfte müssen sich also ganz genau überlegen, ob es sinnvoll ist ein offenes Experiment in ihrem Unterricht einzubauen.
    Liebe Grüße,
    Stefanie Frank

    Quellen:
    https://biologiedidaktikmalanders.wordpress.com/offenes-experimentieren/ (Zugriff: 05.06.2016)
    http://www.markus-peschel.de/files_neu/publikationen/Peschel_Offenheit_als_Begriff.pdf (Zugriff: 05.06.2016)

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    1. Hallo Stefanie,

      danke für deinen Kommentar.

      Ich kann dir zunächst voll und ganz zustimmen was die von dir genannten Vor- bzw. Nachteile des offenen Experimentierens angeht.

      Ebenfalls sprichst du die Leistungsunterschiede der Schüler an, welche natürlich in jeder Klasse vorhanden sind. Doch meiner Meinung nach können sich diese nicht nur negativ auswirken, indem nämlich genau das passiert, was du erwähnt hast „dass die Stärkeren Schüler und Schülerinnen „die Experiment -Leitung“ an sich reißen und die Schwächeren sich dann zurückziehen und sich nicht mehr am Experiment beteiligen“; sondern sie könnten den schwächeren Schülern auch helfen. Diese können sich dann nämlich an den stärkeren Schülern orientieren und diese auch um Rat fragen und sich somit möglicherweise etwas besser am Experiment beteiligen, als wenn alle Schüler den selben Wissensstand hätten.

      Mit der Aussage, dass offene Experimente, wenn überhaupt, nicht bei zu jungen Schülern bzw. Schülern ohne ausreichender experimenteller Erfahrung angewendet werden sollten hast du in meinen Augen einen sehr wichtigen Punkt angesprochen. Es ist ganz logisch, dass Schüler nur dann selbstständig Aufgaben bzw. Probleme lösen können, wenn sie bereits einige Methoden um genau dies zu erreichen kennen und wissen wie man ganz grundsätzlich an wissenschaftliche Probleme herangeht.

      Ich persönlich finde es noch wichtig, dass der Lehrer sich nicht zu sehr heraushält. Damit meine ich z.B. dass er den Schülern jederzeit für die Beantwortung von Verständnisfragen zur Verfügung steht oder den Schülern auch kleine Impulse gibt, wenn sie wirklich nicht weiter wissen. An dieser Stelle ist es dann jedoch sehr schwierig festzulegen, inwiefern das Experimentieren dann wirklich noch offen ist. Aber in jedem Fall ist es sehr wichtig die Ergebnisse vor der Klasse zu präsentieren und über sie zu diskutieren, wie auch du bereits erwähnt hast; denn andernfalls hätten die Schüler nie die Sicherheit ob ihrer Herangehensweisen bzw. Erkenntnisse zu welchen sie gekommen sind richtig und sinnvoll waren.

      Liebe Grüße
      Jasmin Bajus

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  4. Hallo Vivian, Michaela und Jasmin!

    Ich sehe das offene Experimentieren im Unterricht eher kritisch und möchte deshalb im Folgenden Schwierigkeiten, Gefahren, Nachteile und potentielle Probleme nennen.
    Durch offene Experimentieraufgaben im naturwissenschaftlichen Unterricht wird den SuS die Möglichkeit geboten, sich mit biologischen, chemischen und physikalischen Arbeitsweisen vertraut zu machen. Sie können eigene Entscheidungen treffen und diese experimentell realisieren. Nach dem didaktischen Konzept des offenen Experimentierens sind verschiedene Lösungen und Lösungswege, anders als bei "Kochbuchexperimenten", wo Musterlösungen immer zum experimentellen Erfolg führen, geradezu erwünscht.
    Es besteht jedoch die Gefahr, die SuS durch offene Aufgabenformate schnell zu überfordern, was sich negativ auf ihre Motivation auswirken kann.
    Es wurde festgestellt, dass die SuS Probleme beim Planen, Durchführen, Auswerten und der Ergebnispräsentation von offenen Experimenten haben. Was sind geeignete Hilfen, um diese Schwierigkeiten zu reduzieren? Die Kompetenz und das notwendige Wissen zur Bearbeitung der Aufgabe muss durch den Lehrer aufgearbeitet und bereitgestellt werden. Hilfestellungen durch den Lehrer dürfen den Untersuchungspfad nicht großartig beeinflussen. Es müssen didaktische Konzepte entwickelt werden, die auf die einzelnen Experimentierphasen wirken und auf naturwissenschaftliche Arbeitsweisen ausgerichtet sind.
    Ich bin der Meinung, dass SuS das Vorwissen fehlt und sie nur geringe Handlungsmöglichkeiten haben, wodurch offene experimentelle Fragestellungen nicht angemessen zu behandeln sind.
    Der Wissenszuwachs durch ein offenes Experiment wird bei SuS wahrscheinlich sehr gering sein und wird sich allein schon wegen des enormen Zeitaufwandes nicht lohnen.

    Es stellen sich mir folgende Fragen:

    1. Ab welchem Alter sind Kinder in der Lage ein offenes Experiment zu organisieren, ohne überfordert zu sein?
    2. Stellt das offene Experiment für Lernschwache SuS, welche die selbständige Planung und Durchführung nicht so leicht umsetzen können, nicht große Probleme und Nachteile dar? Kommt es bei ihnen nicht zu Unsicherheits- und Hilflosigkeitsgefühlen?
    3. Welchen Effekt hat das offene Experiment auf die Lernleistung der SuS? Und kommt es nicht zu Vergrößerung von Leistungsunterschieden innerhalb der Klasse?
    4. Wie effizient wird die Unterrichtszeit während eines offenen Experiments von den einzelnen SuS genutzt?
    5. Führt das offene Experiment der SuS nicht leicht zu Überforderung des Lehrers durch Verantwortungsdruck und gleichzeitiger Passivität und Zurückhaltung?

    Liebe Grüße
    Kathrin Fischböck


    Quellen
    Kierchner, S., Priemer, B. "Probleme von Schülern mit offenen Experimentieraufgaben in Physik". In: Dietmar Höttecke (Hrsg). Naturwissenschaftlicher Unterricht im internationalen Vergleich. S. 346-348
    Priemer, B. "Was ist das offene beim offenen Experimentieren?". In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften; Jg. 17, 2011

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    1. Vielen Dank für dein Beitrag Kathrin

      Leider habe ich nicht auf jede Frage eine Antwort. Ich hoffe dass es dir trotzdem weiterhilft.

      1. Ab welchem Alter sind Kinder in der Lage ein offenes Experiment zu organisieren, ohne überfordert zu sein?
      Laut der GOFEX - Grundschullabor für Offenes Experimentieren (www.GOFEX.info) von Markus Peschel(2015), sind Schülerinnen und Schüler in der Grundschule, Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I und Vorschulkinder in der Lage erfolgreich mit dem Offenen Experimentieren umzugehen. Das wären Kinder im Alter zwischen dem 5. und 12. Lebensjahr.
      In einer kind- und schülergerechten Lernumgebung bietet das GOFEX die Möglichkeit des Offenen Experimentierens. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern naturwissenschaftlich-physikalische Themen durch praktisches Experimentieren näher zu bringen, den natürlichen kindlichen Forscherdrang zu unterstützen und durch freies Forschen bessere Lerneffekte im Sachunterricht zu erreichen.

      Quellen:
      https://www.bildung-und-begabung.de/begabungslotse/datenbank/inhaltliche-foerderung/gofex-grundschullabor-fuer-offenes-experimentieren
      abgerufen am 7.6.16

      Peschel, M. (2015). Konzeption des Öffnungselemente des Grundschullabors für Offenes Experimentieren (GOFEX) - Elemente der Öffnung. (L. Labor)10 Jahre LeLa Jahrestagung - Festschrift, 122-123. Abgerufen am 7.6.16

      http://www.markus-peschel.de/projekte/gofex-–-grundschullabor-für-offenes-experimentieren abgerufen am 7.6.16

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  5. Liebe Vivian, Michaela und Jasmin,
    zuerst einmal möchte ich euch gerne mitteilen, dass ich mit eurem Blogbeitrag sehr gut zurechtgekommen bin.
    Ihr habt gefragt, welche Probleme beim Experimentieren auftauchen können, insbesondere beim offenen Experimentieren.
    Ich denke, dass beim offenen Experiment die Gefahr besteht, dass manche SuS mit der offenen Aufgabenstellung nicht viel anfangen können. Beim Thema Motivation und Interesse heißt es auch, dass ein angemessenes Anforderungsniveau wichtig ist, um Kompetenzerleben zu ermöglichen. Dementsprechend könnten die SuS bei einem für sie ‚zu offenen‘ Experiment überfordert sein und die Motivation am Thema verlieren, anstatt wie es eigentlich sein sollte, sie damit zu motivieren.
    Außerdem denke ich auch, das im Falle des offenen Experimentes, die Gefahr größer ist, dass das Experiment nicht gelingt. Beim Experiment darf ja schließlich nur eine Variable geändert werden. Wenn durch einen Fehler mehrere Variablen geändert werden, ist es möglich, dass das ganze Experiment nicht gelingt. Auch in diesem Fall würde das Kompetenzerleben bei den SuS ausbleiben und sie somit demotivieren.

    Wie Dr. Armin Baur in der Veranstaltung zum Thema Experimentieren aufgezeigt hat, ist das offene Experiment, die höchste Stufe der Experimente. Insofern ist die indirekte Hilfestellung dadurch gegeben, dass die SuS im besten Fall lange Zeit davor schon Erfahrungen mit geleiteten Experimenten gemacht hat. Herr Dr. Armin Baur hat auch gesagt, dass der Lehrer das offene Experiment je nach Klasse unterschiedlich offenhalten kann. Man kann zum Beispiel gemeinsam mit der Klasse eine Frage formulieren, oder (noch offener) wenn man das den SuS zutraut, sie selbst eine Frage formulieren lassen.
    Neben der Voraussetzung von nahezu perfekten Wissen über den Ablauf von Experimenten ist beim offenen Experiment auch ein gutes Vorwissen über das Thema wichtig.
    Wenn der Lehrer der Meinung ist, dass die SuS bereit sind für die Stufe 4 der ‚4 Level of inqiury‘, dann sollte er zumindest Hilfe zur Selbsthilfe geben. Also zum Beispiel Hinweise geben, wo die SuS Anregungen und Hilfestellung finden können. Das können Bücher, Internetseiten oder Ähnliches sein.

    Ein offenes Experiment kann aber auch genutzt werden, um das Thema Experimente einzuführen.
    Nämlich dann, wenn man die Fehler nutzen möchte, um die Neugier von SuS zu erlangen. Man kann dadurch einen kognitiven Konflikt entstehen lassen. Zum Beispiel könnte der Lehrer anschließend das Experiment vorführen und in diesem Fall klappt es problemlos. In diesem Falle würden die SuS unbedingt wissen wollen wie ihr Lehrer das gemacht hat. Somit hätte der Lehrer die Aufmerksamkeit der SuS, um den Ablauf von Experimenten mit ihnen zu erarbeiten.
    Das sollte natürlich auch gut durchdacht sein, dass den Kindern am Ende dadurch nicht die Motivation genommen werden würde.
    Liebe Grüße, Pia Wittner

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    1. Hallo Pia,

      vielen Dank für dein Kommentar.

      Ich gebe dir voll und ganz recht dabei was für Probleme entstehen können.
      Für das offene experimentieren spielt die Motivation ein großes Thema, denn wie soll ein Schüler der keine Motivation hat, überhaupt eine Fragestellung finden, die eine angemessene Leistung darlegt, die erbracht werden soll.
      Daher ist es wichtig, bei den unterschiedlichen Klassenstufen, das Niveau anzupassen.
      Es kann natürlich geschehen, dass wenn die Schüler ein Experiment durchführen und auf kein Ergebnis stoßen oder es Probleme aufbereitet an Motivation verliert.
      Da das offene Experimentieren die höchste Stufe der Experimente ist, sollte es meiner Meinung erst in höheren Klassenstufen durchgeführt werden. Das heißt, wenn die Schüler schon eigenständig und bereits mehr fachliches Wissen vermittelt bekommen haben.
      Somit fällt es ihnen leichter eine Fragestellung zu finden und dies eigenständig durchzuführen.
      Du hast als Hilfestellung gut formuliert, dass man als Klasse gemeinsam eine Fragestellung finden kann, so kann der Schüler darauf, individuell nach seinen Interessen das Experiment durchführen und hatte dennoch eine kleine Hilfe.
      Da beim offenen Experiment ein gutes Vorwissen wichtig ist, wäre es am besten angebracht, es zum Ende eines Themas durchzuführen.

      Liebe Grüße
      Vivian Stambolitis

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  6. Liebe Vivian, liebe Michaela, liebe Jasmin,

    Euer Blog-Eintrag hat die Bedeutung und die Facetten des Experimentierens aufgegriffen, sodass ich einen Überblick zu diesem Thema erhalten habe. Toll, finde ich, dass ihr das offene Experiment zur Diskussion vorgeschlagen habt.

    Ich möchte mich einmal FÜR das offene Experiment äußern, da es aufgrund meiner Erfahrungen sehr großes Potential in sich birgt.

    Experimentieren ist in BW nicht nur in den Bildungsstandarts der Schulen , sondern bereits im Bildungs- und Orientierungsplan der Kindertagesstätten verankert.
    Kinder sollen sich ihre Umwelt forschend und experimentierend erschließen. Das heißt Experimentieren wird als Methode an sich abgelöst und durch eine Haltung von Seiten der Erzieher/Lehrer abgelöst.
    Die Umwelt der Kinder muss also derart anregend gestaltet sein, dass sie zum forschen und experimentieren auffordert. Kinder bringen erfahrungsgemäß eine Neugier und Offenheit mit, die es gilt zu fördern, sodass diese Neugier niemals endet.
    Bei diesem Prozess spielt die Lehrkraft eine sehr große Rolle. Sie ist diejenige, die die Umwelt für die Kinder gestaltet, sodass sie sich immer neue Fragen stellen, die sie beantworten möchten.
    Bei der Entdeckung dieser Fragen, ist das Ziel meiner Meinung nach, nicht die vollständige Lösung des Problems, es sind viel mehr die Kenntnisse, die während des Experimentierens gemacht werden, auch wenn diese nicht zur Lösung des Problems führen. Es geht also gar nicht zwangsweise darum ein Problem zu lösen, sondern viel mehr darum, eine große Anzahl an Entdeckungen zu machen, die einen AH-Effekt bei den Kindern auslösen. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie viele Entdeckungen ein Kind macht. Nicht jedes Kind muss gleich viel aus einem Experiment herausziehen. Jedes Kind sollte, das mitnehmen was ihm möglich ist. Dabei ist es wichtig, dass die Lehrkraft die Erkenntnisse eines jeden wertschätzt und honoriert.
    In meinem Verständnis des offenen Experimentierens lässt die Lehrkraft die Kinder auch niemals alleine, vielmehr muss sie selbst einen forschenden und neugierigen Blick einnehmen und so die Kinder motivieren.
    Um das Interesse der Kinder an naturwissenschaftlichen Themen zu gewinnen können meiner Meinung nach Lehrerexperimente und angeleitete Experimente dienen, dadurch lernen Kinder den Unterschied zwischen reinem ausprobieren und experimentieren kennen und steigern somit ihre Methodenkompetenz.

    Zusammenfassend ist meiner Meinung nach die Haltung der Lehrkraft von größter Bedeutung.
    Gemeinsam mit den SuS sollte sie sich auf den Weg machen und die Umwelt experimentierend entdecken.

    Liebe Grüße
    Laura Reuhs

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    1. Hallo Laura,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Ich kann dir bei dem was du sagst voll und ganz zustimmen.

      Ich persönlich finde es sehr gut, dass auch schon jüngere Kinder experimentieren und forschen sollen, denn bekanntlich sind sie leichter für neue Dinge zu begeistern als z.B. Teenager in der Pubertät. Bringt man sie bereits in frühem Alter mit dem Thema Experiment in Kontakt und kann man sie dafür begeistern, so könnte im Idealfall diese Begeisterung aufrecht erhalten werden und die Kinder wären auch in der Schule noch offen und begeistert für Experimente.
      Hierbei ist es aber dann, wie du ja auch erwähnst, sehr wichtig, dass die Schüler nicht gleich vor ein offenes Experiment gestellt werden, sonder zunächst angeleitete Experimente durchführen. Denn bei jüngeren Kinder besteht experimentieren aus einfachem Ausprobieren und basiert nicht wirklich auf wissenschaftlichen Annahmen, welche es zu beweisen bzw. widerlegen gilt.

      Auch deiner Aussage, dass nicht zwingend die Lösung des Problems primäres Ziel des offenen Experiments ist, stimme ich zu. So gibt es in meinen Augen ein totales Scheitern bei einem offenen Experiment nicht wirklich.
      Natürlich ist mir bewusst, dass zu schwierige Experimente die Schüler überfordern könnten aber selbst wenn sie nicht zu einer endgültigen Lösung kommen so erlangen sie dennoch, wie auch du schon gesagt hast, gewisse Erkenntnisse, welche ihnen dann z.B. beim nächsten Experiment behilflich sein können.

      Zudem gibt es ja auch noch den Lehrer welchem in meinen Augen die Aufgabe zukommt ein totales Scheitern, nämlich dass die Schüler wirklich gar keine Idee haben wie sie an ein Problem herangehen sollen was zu Antriebslosigkeit führen kann, durch gewisse Hilfestellungen zu verhindern.

      Liebe Grüße
      Jasmin Bajus

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  7. Liebe Vivian, Michaela und Jasmin,

    Euer Blogeintrag hat mich wirklich zum Nachdenken angeregt. Wie sollten Experimente ablaufen, damit die SuS am meisten mitnehmen können und wie gut lässt sich ein offenes Experiment in den Schulalltag integrieren?
    Ein Experiment sollte vor allem eins tun, Spaß machen. Denn wenn ein Experiment Spaß macht, lernen die SuS lieber. Gerade bei einem offenen Experiment spielt die Motivation eine ganz große Rolle. Durch einen interessanten Einstieg, bei dem die SuS „gefesselt“ werden, sollte eine Problematik auftauchen, welche es zu lösen gilt. Dabei sollten die SuS wie „kleine Forscher“ das Problem lösen wollen (Motivation).
    Für die Lehrkraft ist es – so denke ich – wichtig die SuS langsam auf ein solches Experiment hinzuführen. Einerseits könnte dies durch immer offener werdende Fragestellungen beim Experimentieren gelingen, andererseits durch ein gemeinsames Herantasten an das offene Experiment, indem anhand eines Beispiels mögliche Herangehensweisen besprochen werden. Da viele SuS möglicherweise mit dem Experimentieren keine Übung/Vorerfahrungen haben und sonst mit der Aufgabe des offenen Experiments überfordert sein könnten, ist es wichtig sie nicht mit einem offenen Experiment „zu überfallen“, sondern schrittweise darauf vorzubereiten und die Motivation aufrecht zu erhalten.
    Wie bereits angedeutet gibt es beim offenen Experimentieren verschiedene Herangehensweisen und Lösungswege, sodass es besonders wichtig ist, den SuS die Möglichkeit zu geben all ihre Ideen ausprobieren zu können, zu bestätigen oder wieder zu verwerfen. Dazu ist es natürlich nötig, dass die Lehrkraft sich überlegt auf was für Ideen die Klasse kommen könnte, um dazu dann die Materialien bereitstellen zu können. Wenn die Materialien nicht zu Verfügung stehen würden und die SuS ihre Ideen so nicht ausprobieren könnten wäre dies demotivierend.
    Die verwendeten Materialien könnten von jeder Gruppe in von der Lehrkraft mitgebrachte Boxen verstaut werden, sodass in der nächsten Stunde direkt weitergearbeitet werden kann, ohne langes Suchen nach den benötigten Materialien. Für die Boxen müsste natürlich genügend Platz im Vorbereitungsraum vorhanden sein. Zum Experimentieren ist es besonders schön, wenn man eine Doppelstunde zur Verfügung hat, damit die SuS nicht aus der Thematik gerissen werden und sich in der nächsten Stunde wieder eindenken müssen. Möglicherweise bietet eine Pause auch die Möglichkeit neue Ideen aus dem Alltag mit in das Experiment zu bringen.
    Außerdem sollte den SuS immer wieder gesagt werden, dass es kein „richtig“ oder „falsch“ bei einem Experiment gibt. Einigen Schülern ist es besonders wichtig alles „richtig“ machen zu wollen, dass aber nicht unbedingt die „richtige Lösung“ bzw. eine Lösung – denn es gibt bei einem offenen Experiment meist mehrere Lösungswege – sondern auch der Weg dorthin sehr lehrreich und wichtig ist, nämlich zu erkennen warum etwas nicht geklappt hat und wie man es verändern muss, damit es klappt.
    Schwierig wird es auch wenn eine Gruppe gar keine eigenen Ideen mitbringt. Wie soll man als Lehrkraft dann vorgehen? Sie weiter alleine überlegen lassen oder ihnen doch lieber kleine Hilfekärtchen geben, sodass auch sie ein bisschen Experimentieren können, wenn auch nicht mehr so offen wie ursprünglich gedacht?
    Und was macht man, wenn eine Gruppe schon viel früher zu einem Ergebnis gekommen ist als alle anderen? Sollen sie als „Experten“ in andere Gruppen gehen und helfen, oder an einem anderen Lösungsweg forschen? Oder sollen sie sich mit etwas ganz Anderem beschäftigen? Auch dies sind Fragen, die sich die Lehrkraft beim „Planen“ eines offenen Experiments stellen und für sich beantworten sollte.
    Alles in allem finde ich ist das offene Experimentieren eine tolle Sache, da sich jeder individuell einbringen kann und somit eine Vielfalt an Lösungswegen entsteht, die zeigen, dass nicht alles schwarz oder weiß ist und die SuS lernen weiter zu machen, auch wenn es mal nicht so klappt.

    Liebe Grüße, Viktoria Pesch

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    1. Ich danke dir für deinen wertvollen Kommentar Victoria

      Ich sehe das wie du, dass es sehr problematisch wird, wenn einer Experimentiergruppe nichts einfällt. Denn das Ziel beim offenen Experiment ist, es selbstständig und ohne Einflüsse durchzuführen. Sinnlos wäre es wenn sie die ganze Schulstunde nichts mit sich anzufangen hätten.
      Ich hätte dann folgenden Vorschlag.
      Ich würde der Experimentiergruppe ungefähr fünfzehn Minuten geben etwas auszuprobieren. Wenn sie dann immer noch nicht wissen was sie machen sollten, würde ich ihnen einen Tipp geben oder einen Ansatz, welche Materialien sie als ersten verwenden können. Eine andere Methode wäre ihnen über ein anderes Thema zu erzählen und sie unabsichtlich zum Beispiel auf die selbe Methode wie im Experiment zu bringen.
      Es gibt viele Möglichkeiten Probleme zu lösen. Man muss den Weg wählen, der für die SuS am effektivsten ist. Ich denke das auch oft das Zeitmanagement ein Problem für SuS ist und sie durch den Zeitdruck verunsichert sind. Deshalb würde ich für ein Experiment keine Zeitbeschränkung vorgeben. Dann werden die Materialien eben eingepackt und nächste Biologiestunde wieder ausgepackt. Wir sollten unseren SuS auf jeden Fall genügend Zeit geben und sie in jeglicher Hinsicht ohne Druck arbeiten lassen.

      Grüße von Michaela Roßkopf

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  8. Hallo ihr drei,

    vielen Dank für eure Zusammenfassung. Zunächst einmal find ich, dass Experimente im Biologieunterricht sehr wichtig sind. Sie motivieren die SuS, machen Spaß und veranschaulichen das Gelernte. Des Weiteren ist es eine tolle Möglichkeit, dass die SuS selbst aktiv im Unterricht werden und eigenständiges Arbeiten erlernen.
    Interessant find ich auch, dass ihr das offene Experiment als Vertiefung ausgesucht habt. Ich selbst habe damit noch keine Erfahrungen gemacht. Aber es klingt auch jeden Fall spannend und nach einer lehrreichen Form für die SuS. Kurz zu den Problemen, die so ein offenes Experiment mit sich bringt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es die SuS schnell überfordert das Experiment aufzubauen. Sie können sich nicht sicher sein welches Material sie zum Beispiel benötigen. Hinzu kommt, dass Sie auch ein Vorwissen zum dem Thema brauchen um ein Experiment durchzuführen. Auch gebe ich zu bedenken, dass ein offenes Experiment sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich bin der Meinung, dass die SuS schon einiges an Vorwissen zum Thema Experiment haben müssen. Das offene Experiment sollte nicht als erstes Experiment gemacht werden und ist somit eher für höhere Klassenstufen sinnvoll. Die SuS sollten wissen, wie Experimente funktionieren. Positiv sehe ich dafür, dass bei einem offenen Experiment sich die schwächeren SuS an den stärkeren SuS orientieren können. Sie können sich gegenseitig helfen, motivieren und zusammen Lösungen erarbeiten. Dies kann auch für schwächere SuS sehr vorteilhaft sein. Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, dass darauf geachtet wird, dass kein SuS „auf der Strecke“ bleibt.
    Nun zu der Frage, was kann der Lehrer tun, damit ein offenes Experiment gelingt? Ich erachte es als sehr wichtig, dass der Lehrer nach wie vor präsent ist für die SuS. Er sollte stets in der Lage sein Fragen zu beantworten und kleine Anreize geben können. Zum Abschluss halte ich es wirklich für essentiell, dass die Ergebnisse ( vielleicht in Form von Plakaten) präsentiert und besprochen werden. Nur so können sich die SuS sicher sein welche Fehler sie gemacht haben, ihr Wissen und Erlerntes sichern. Ich denke auch, dass sie nach und nach sicherer werden was offene Experimente betrifft.
    Abschließen lässt sich sagen, dass offene Experimente eine tolle und abwechslungsreiche Methode für den Biologieunterricht sind. Sie können die SuS motivieren, aktivieren und einen tollen Lernerfolg erzielen. Wichtig ist nur, dass der Lehrer sich gut überlegt, wann er offene Experimente einsetzt und ob es für das Thema sinnvoll ist.

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    1. Hallo Celine

      Ich danke dir für deine Kritik

      Du hast Recht, dass es sehr schwierig für Schüler sein kann, ein offenes Experiment zum ersten Mal durchzuführen. Jedoch ist es laut Markus Peschel und seiner Studie zum Thema Grundschullabor für Offenes Experimentieren, kein Problem ab der ersten Klassen an offenen Experimenten teilzunehmen.
      Das Verhältnis zwischen Experiment und Erkenntnisgewinn ist nicht eindeutig, sondern hängt von dem jeweiligen erkenntnistheoretischen Standpunkt ab. Daher sollten SuS nicht nur einen Weg der Erkenntnisgewinnung vermittelt bekommen und Experimente nicht nur nach einer bestimmten Vorschrift durchführen, sondern eigene Ideen und Wege zum Vorgehen einbringen. Die Bedeutung der eigenen Anteile beim Experimentieren findet sich in den verschiedenen Richtlinien wieder, in denen z.B. in NRW folgende verbindliche Anforderungen definiert werden:
      • SuS sollen Fragehaltungen aufbauen, Probleme identifizieren und Verfahren der Problemlösung anwenden.
      • Experimente und Arbeitswege sollen allein oder gemeinsam mit anderen geplant, strukturiert, durchgeführt und ausgewertet werden.
      • Ergebnisse und Sachverhalte sollen in unterschiedlichen Darstellungsformen (z.B. Listen, Tabelle n, Stichwörter, Zeichnungen) dokumentiert und präsentiert werden.
      • SuS sollen mit geeigneten Verfahren und Geräten, Messungen vornehmen.
      • Es sollen Kenntnisse über elementare Erscheinungen in der unbelebten
      Natur erworben werden und das
      • Interesse an Naturphänomenen soll entwickelt werden.

      Ziel ist es, wie schon oben genannt, dass die SuS eigene Ideen und Wege zum Vorgehen mit einbringen und nicht möglichst viel Leistung erbringen sollen.

      Quelle:
      - Lehrplan in überarbeiteter Fassung von 2008, NRW, S. 40
      - http://www.gofex.info

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  9. Hallo,
    zu aller erst: Wozu Experimente? Laut Hopf & Berger „…besteht [bei Demonstrationsversuche] empirisch gesehen Einigkeit darüber, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Lernerfolg der Schüler und dem Einsatz von Unterrichtsexperimente gibt.“ (Hopf & Berger,2011 S.111)
    Das heißt, was auch immer der Lehrer für Experimenten vor der Klasse zeigt, die Schüler würden die gleiche Leistung bringen auch ohne dessen Versuche.
    Daher könnte man meinen, selber forschen ist angesagt! Aber auch hier heißt es: „Forschungsergebnisse zur Effektivität von Schülerversuche zeigen vielmehr noch klarer als bei Lehrerexperimenten, wie wenig der unkritische Einsatz von schülerzentrierten Experimenten bewirkt“ (Hopf & Berger, 2011 S.112)
    Es gibt also eigentlich keinen Grund Experimente durchzuführen, zumindest was den Lernerfolg angeht.
    Was also spricht für Experimente? Oder liegt es sogar ganz allein am Lehrer ob er mit Experimenten richtig umgehen kann und sie im Unterricht richtig einsetzt?
    H. Muckenfuß sagt hierzu: „[Es bestehe]die Notwenigkeit, die Gestaltung der experimentellen Tätigkeit differenziert nach der jeweiligen Zielsetzung zu variieren“ (Muckenfuß, 1995).
    Meiner Meinung nach wird der Unterricht durch ausgewählte Experimente erst interessant und anschaulich, vor allem im Naturwissenschaftlichen Bereich. Außerdem geht es nicht nur darum Lerninhalte zu vermitteln sondern auch „Verbindungen von Theorie und Praxis herzustellen, experimentelle Fähigkeiten zu fördern, Methoden wissenschaftlichen Denkens aufzuzeigen und Motivation, Entwicklung der Persönlichkeit und der sozialen Kompetenz der Schüler aufzugreifen“ (Wetzel 1998). Vor allem beim offenen Experiment dürfen die SuS selbstständig arbeiten.
    Nachteil der offenen Experimente: sie sind zeitaufwendig und bei großen Klassen werden nicht alle Schüler gefördert. Besser wäre, wir würden doch Experimente solcher Art wie zum Beispiel mit Hühnereiern für interessierte SuS als Projekte oder Extrakurse anbieten. Die Gruppen wären kleiner und die Ziele der Experimente effektiver.
    Offene Experimente bringen natürlich auch Nachteile mit sich, zum Beispiel geraten die Schüler oft in ihren eigenen Denkweisen auf den faschen Pfad der Erkenntnis. Dies führt oft zu Fehlvorstellungen oder auch gar nicht zum Ziel. Hier spielt nun die Hilfestellung des Lehrers eine große Rolle. Seine Aufgabe ist es, die Diskussionen der SuS zu moderieren und etwas zu lenken, damit am Ende auch ein Ergebnis zu sehen ist. Und genau das ist die Kunst, die die Lehrperson beherrschen muss, damit ein Experiment mit den SuS gelingt.
    Liebe Grüße Saskia Prets

    Quellen:
    Hopf,M & Berger,R. (2011). Experimentieren. In: M. Hopf, H. Schecker & H. Wiesner (Hrsg.), Physikdidaktik kompakt. Freising: Aulis (106-114)
    Muckenfuß, H.(1995) und Wetzel, M. (1998) In: Tesch, M. & Dutt, R. (2004). Experimentieren im Physikunterricht – Ergebnisse einer Videostudie. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschften. Jg. 10. 51-69.

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    1. Hallo Saskia,

      danke für deinen Kommentar!

      Ich kann dir voll und ganz zustimmen. Auch ich finde dass es beim Experimentieren in der Schule nicht ausschließlich um die Übermittlung von Lerninhalten gehen muss. In meinen Augen sollen Experimente wie auch du schon sagst vor allem dazu dienen, den SuS bestimmte Sachverhalte nochmals visuell zu verdeutlichen, da sie dadurch möglicherweise verständlicher werden und länger im Gedächtnis bleiben.

      Auch bei den Nachteilen, die du im Zusammenhang mit offenen Experimenten nennst, kann ich mich dir anschließen.

      Ich finde den Ansatz, offene Experimente in kleineren Klassen anzubieten sehr gut. Denn bei einer kleiner Schüleranzahl hat der Lehrer bessere Möglichkeiten den Überblick darüber zu erhalten, wie die SuS mit dem Experiment zurechtkommen und kann ihnen somit möglicherweise bessere Hilfestellungen geben. Zudem können sich auch die SuS dann besser untereinander über ihre Ergebnisse und Erkenntnisse austauschen.

      Möchte man dennoch auch in größeren Klassen offene Experimente durchführen, so könnte ich mir vorstellen, dass es hilfreich wäre, wenn der Lehrer Gruppen bildet. Hierbei sollte er darauf achten, dass die Gruppen ausgeglichen sind, also sowohl schwächere als auch stärkere SuS zusammenarbeiten und damit voneinander profitieren können. Zudem ist besonders hier dann auch der Austausch zwischen den einzelnen Gruppen in meinen Augen sehr hilfreich.

      Liebe Grüße
      Jasmin Bajus

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  10. Liebe Vivian, liebe Michaela und liebe Jasmin,

    euer Blogbeitrag hat mir sehr gut gefallen, denn er ist sehr anschaulich dargestellt und interessant geschrieben.

    Wenn ich etwas von offenen Experimenten höre, muss ich immer sofort an meine eigene Schulzeit denken. In meiner Schule haben wir immer nur angeleitet experimentiert und das ist auf der einen Seite sehr schade gewesen, auf der anderen Seite habe ich mir nur gedacht, zum Glück haben wir das nicht gemacht. Ich hätte damals vor offenen Experimenten Angst gehabt, weil ich nicht genau gewusst hätte, was ich machen und wie ich das Ganze angehen soll.
    Deshalb sind für Lehrkräfte offene Experimente sehr herausfordernd, denn sie müssen den Schülern die Angst nehmen und sie motivieren sich zu trauen auch etwas selbstständig auszuprobieren. Für mich stellt sich deshalb die Frage, ob vollständig offene Experimente, nicht viele Schüler überfordern würden?
    Der Spaß am Experimentieren würde für Lehrer oder Schüler jedenfalls auf der Strecke bleiben, sobald es zur Überforderung kommt. Meiner Meinung nach sollte man deshalb mit sehr kleinen (halb-) offenen Experimenten beginnen und schon früh anfangen, Schüler herausfordern zu probieren und zu spekulieren. Man muss offene Experimente also früh einführen und langsam zum natürlichen Bestandteil des Unterrichts machen. Nur so kann meiner Meinung nach ein Schüler irgendwann selbstständig, ein offenes Experiment durchführen. Wenn ein offenes Experiment gelingt, ist der Lernerfolg sehr groß. Die Rolle des Lehrers muss dabei von Zurückhaltung gekennzeichnet sein. Außerdem denke ich, dass offenes Experimentieren nur dann funktioniert, wenn die Schüler motiviert sind, sich mit dem Thema auseinander zu setzten, das heißt die Lehrkraft muss einen interessanten Einstieg für den Rahmen wählen, sodass Schüler mit Begeisterung sich an das Experiment herantrauen.

    Liebe Grüße
    Hanna Blumenstock

    Quellen:
    http://www.schulentwicklung.nrw.de/sinus/upload/tagung20080315/Experimentieren.pdf
    http://methodenpool.uni-koeln.de/download/experiment.pdf

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    1. Hallo Hanna,

      danke für deinen Kommentar.

      Ich finde es auch wie du sehr schade, dass auch ich ebenfalls keine offenen Experimente durchführen konnte.
      Ich habe eine Statistik gefunden, die deutlich macht, das im Unterricht einfach zu wenig Zeit für offene Experimente zu Verfügung steht.
      Mehr als 50 % der Physiklehrer sagen, dass sich offenes experimentieren vom Zeitaufwand nicht lohnen würde.
      Deine Frage, ob offene Experimente Schüler überfordern würde, hab ich ich mir auch gestellt.
      Die Schülerinnen und Schüler müssen natürlich motiviert sein und das Thema muss auch das Interesse der Schüler wecken. Es ist kaum möglich ein offenes Experiment mit den Schülern durchzuführen, ohne ihr Engagement, weil eben alles offen ist und nur kleine Hilfestellungen vom Lehrer kommen dürfen.
      Außerdem werden Gründe genannt wie zu große Klassengröße, Fachraum- und Gerätemangel, offene Experimente sind arbeitsintensiv und sind gefährlich.
      Außerdem zeigen offene Experimente nur ungenaue fachwissenschaftliche Erkenntnisse.

      Liebe Grüße
      Vivian Stambolitis

      Quellen:
      http://www.chemie.uni-mainz.de/LA/pdf/M7_6_Schuelerexperimente.pdf

      http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/tagungen/didaktikworkshop10/02_merzyn.ppt


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  11. Hallo ihr drei,

    in eurem Bloggeintrag habt ihr verschiedene Definitionen des offenen Experimentierens aufgezeigt. Euch war bewusst, dass die Definition, was offenes Experimentieren ist, eher schwierig sein würde. Ich finde, dass eine Zusammenfassung der verschiedenen Definitionen, die ihr bereitgestellt habt, ein weitläufiges und treffendes Bild davon abgibt, was offenes Experimentieren ist.
    Es geht dabei darum, dass Schüler so eigenständig wie nur möglich arbeiten sollen. Die Lehrperson bekommt dabei nur eine untergeordnete Rolle zugeschrieben und ist dafür zuständig, dabei nur weiterzuhelfen, wenn zum Beispiel bei mehreren Lösungsansätzen kein zum Ergebnis führender Weg dabei war. Jedoch kann auch gerade die Situation, dass nicht zum von der Lehrperson gewünschten Ergebnis vorgedrungen wird, eine Bereicherung sein, da die Kinder eventuell andere Aspekte beleuchten, die sonst zuvor eventuell außer Acht gelassen werden.
    Man sollte als Lehrperson allerdings aufpassen, dass nicht zu viel „Freiraum“ gegeben wird, da sich die Kinder sonst eventuell verloren fühlen und überhaupt keinen Ansatzpunkt haben, nach dem sie sich richten können. Dies ist auch abhängig davon, in welchem Alter sich die Kinder befinden und ob diese bereits schon viel oder eher weniger Eigenverantwortung übernehmen können. Dessen sollte sich die Lehrperson bewusst sein und die Klasse einschätzen können.
    Allerdings ist es auch wichtig, ein kleines Risiko einzugehen um den Schülern ein wenig Freiraum zu lassen und sich auszuprobieren und die Lehrperson, wie bereits erwähnt, nur eine unterstützende Instanz darstellt. Es ist wichtig, dass Schüler bestimmte Dinge selbst erarbeiten, da sie so selbst zur Erkenntnis kommen. Denn Selbsterkenntnis hat zur Ursache, dass man etwas Erarbeitetes, also beispielsweise einen Vorgang (dessen Ursachen und Folgen), verstanden hat und dieses Wissen dann auch gespeichert wird und bleibt.
    Um auf eure Fragestellung zum dargestellten Experiment mit den Hühnereiern einzugehen möchte ich anmerken, dass dieses Experiment für Kinder, die vielleicht eher weniger aus der ländlichen Gegend kommen und damit auch nicht wirklich Kontakt haben, Schwierigkeiten darstellen könnten. Eventuell wissen sie gar nicht, wie die Befruchtung der Eier bei den Hühnern funktioniert. Deshalb wäre es möglicherweise sinnvoll, vor dem Experiment zuerst eine oder zwei Unterrichtseinheiten zu Hühnern zu machen, um den Kindern eine Vorstellung davon zu geben, wie das Ganze eventuell funktionieren könnte.
    Probleme könnten sein, dass die Kinder eventuell die Wärme im Brutkasten falsch regulieren oder sie die Eier zu grob hineinlegen und diese dabei kaputt gehen.
    Das wäre zwar schade um die Eier, jedoch könnte man hier auch so argumentieren, dass die Kinder gelernt haben, dass man mit Eiern vorsichtig umgehen muss und diese zu große Hitze nicht aushalten.

    Was würdet ihr zu dieser Argumentationsweise sagen?

    Liebe Grüße,
    Lisa-Marie Czarkowski

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    1. Hallo Lisa-Marie,

      danke für deinen Kommentar.

      Ich kann dir bei dem was du allgemein über offenes Experimentieren schreibst zustimmen und möchte darum speziell auf unser Beispiel mit den Hühnereiern eingehen.

      Natürlich hast du Recht damit, dass es manchen Kinder nicht sehr geläufig ist, wie sie mit dieser Aufgabe umgehen sollen. Doch genau das ist in meinen Augen Sinn und Zweck eines offenen Experiments. Denn wäre bereits allen Kinder genau bekannt, wie sie vorgehen sollten, so müssten sie sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen und das Experiment würde somit seinen Anreiz verlieren. Darum finde ich es sehr schwer zu beurteilen, ob es wirklich sinnvoll wäre bereits Unterrichtsstunden über das Thema Huhn zu halten.
      Selbstverständlich ist es nur logisch, dass die SuS vorher Informationen brauchen, denn ohne diese können sie z.B. nicht wissen, dass die Hühnereier Wärme brauchen und somit ein Brutkasten benötigt wird. Hierbei stellt sich mir dann jedoch die Frage, ob es nicht gerade wichtig ist, dass die SuS diese Informationen selbst finden. Auch hierauf kann man natürlich verschiedene Ansichten haben welche auch sehr davon abhängen, wie man ein offenes Experiment definiert.
      Entschließt man sich dazu das Thema Huhn bereits vorher im Unterricht durchnehmen, so kann man dies tun. Ich persönlich würde dann jedoch nicht genauer darauf eingehen, wie die Hühner ihre Eier ausbrüten, sondern eher auf, für die Fragestellung nicht primär relevante Informationen, wie z.B. darauf, wie die von dir genannte Befruchtung der Eier abläuft usw. eingehen.
      Auch ich finde, dass es nicht nur ein Verlust wäre, wenn einige Eier kaputt gehen würden, denn auch daraus können die SuS ja wie du auch schon gesagt hast gewisse Erkenntnis erlangen.

      Liebe Grüße
      Jasmin Bajus

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  12. "Offenheit heißt, dass in einem Unterricht mit hohem Offenheitsgrad die Rolle der Lehrkraft wechselt – von der Wissensvermittlung zur Unterstützung und Anleitung von eigenständigen Lernprozessen.“
    (Hof, 2010, 31 bzw. 148)
    Zu diesem Zitat, als auch zu dem eingestellten Beispiel zum „Offenen Experimentieren“ im Blog, möchte ich gerne Stellung nehmen.
    Mir kommt hierbei sofort die Frage, ob das Experimentieren hierbei denn immer noch als offen bezeichnet werden kann, wenn die Lehrkraft „kleine beratende Impulse geben muss“ (Riemer oJ.)?
    Einerseits würde ich behaupten, dass dies dann schon kein offenes Experimentieren mehr ist, da die SuS nicht alles komplett selbstständig bearbeiten.
    Leisen hingegen beschreibt in seinen Kriterien der Offenheit nicht eindeutig, dass sich die Lehrkraft vollkommen zurückziehen muss. Er sagt lediglich, dass die Aufgabe durch ein offenes Setting beispielsweise rückwärts angegangen, und dadurch mit verschiedenen Lösungswegen gestellt werden kann.
    So ist es ja auch zum Beispiel im Mathematikunterricht: man kann die SuS nicht einfach selbst irgendetwas machen lassen, ohne jegliche Informationen zu geben. Auch wenn schwächere SuS nicht vorankommen, muss eine Lehrkraft die oben genannten Impulse geben und die SuS somit unterstützen.
    Probleme, die bei eurem genannten Experiment mit den Hühnereiern auftreten könnten sind für mich relativ eindeutig. Meiner Meinung nach könnten die SuS noch viel zu wenig bis gar keine Erfahrung mit diesem Thema haben. Dadurch können sie den Umgang mit den Eiern nicht richtig einschätzen und diese eventuell zu grob anfassen, oder einfach fallen lassen. Hier könnte man nun natürlich sagen, dass genau dies auch zum „Offenen Experimentieren“ dazugehört, damit die SuS auch mit negativen Ergebnissen Erfahrungen machen. Jedoch fände ich den Verlust der Eier, die eigentlich ausgebrütet werden sollen, sehr schade. Als Lehrkraft würde ich hier im Voraus eine Einführung zum Thema geben und die wichtigsten Dinge nennen, um Verluste so gut wie möglich zu vermeiden. Hierzu zählt unter anderem:
    - achtsamer Umgang mit den Eiern
    - Eier brauchen Wärme, jedoch nicht zu viel (keine Sonneneinstrahlung!)
    - Wasser muss im Brutapparat gestellt sein
    Während ich nun diese drei Punkte aufgelistet habe, stellte ich mir die Frage, ob es dann noch ein offenes Experiment ist mit den Angaben?! Ihr habt euch wirklich ein gutes Thema mit einem gelungenen Beispiel ausgesucht.
    Ein weiteres Problem zeigt sich sicherlich auch dann, wenn einige SuS schon Erfahrungen mit dem „Experimentieren“ in der Natur oder Zuhause, und andere noch nichts dergleichen gemacht haben. Die hier „besseren“ Schüler wüssten schon, wie sie die Arbeit angehen sollen und hätten wohl auch schnell das Ergebnis, während andere, unerfahrene SuS vielleicht sogar Angst vor der Herangehensweise haben und daher deutlich zurückliegen.
    Die Lehrkraft könnte hier vielleicht im Voraus fragen, wer denn schon Erfahrungen mit diesem Thema hat und die Gruppen dementsprechend bilden. So fördern sich die SuS auch untereinander.
    Abschließend lässt sich sagen, dass die Lehrkraft im Voraus gut über das Thema informieren muss und sich bereits gesammelte Erfahrungen von den SuS anhört. Dann kann sie abwägen, ob es sinnvoll ist, das offene Experimentieren hier einzusetzen oder nicht.

    Liebe Grüße,
    Johanna Alber

    Quelle:

    http://www.projekt.didaktik.mathematik.uni-wuerzburg.de/mathei/eibio/ausbrueten.htm

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    1. Hallo Johanna,

      danke für deinen Kommentar.

      "Na, Herr Kollege, ich glaube das offene Experimentieren wird eine offene Schlacht."
      Ich finde, es ist trotz leichter Hilfestellung nötig von Seiten des Lehrers Hilfestellung zu geben.
      Die Schülerinnen und Schüler sind noch keine geübten und gelernten Wissenschaftler.
      Die Hilfe der Lehrer ist besonders dann gefragt, wenn es mit der Arbeit nicht mehr vorangeht und die Ausdauer der Schüler nachlässt.
      Ebenfalls wenn Recherchen erfolglos bleiben und Fehlschläge verkraftet werden müssen.
      Das fachliche Wissen wird meist im Unterricht davor vermittelt.
      Das spezifische Wissen allerdings zum eigenen Thema des Experiments sollte selbst erarbeitet werden.
      Der Lehrer sollte aufjedenfall dann gefragt sein, wenn es um die Sicherheitsrechtlinien geht.

      Liebe Grüße
      Vivian Stambolitis

      Quelle:http://www.jugend-forscht.de/fileadmin/user_upload/Downloadcenter/Infomaterial/Lehrerbroschuere.pdf

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  13. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  14. Ich denke, ein Problem, dass bei einem offenen Experiment entstehen könnte wäre, dass die Schüler, vor allem wenn es „schwächere“ wie z.B. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind, das Experiment nicht ohne Anweisung oder Anleitung durchführen können, da sie keinen Anhaltspunkt dafür haben, was sie nun tun sollen.
    Ein weiteres Problem könnte sein, dass die Lehrperson nicht den vom Lehrplan vorgegebenen Inhalt an die Schüler vermittelt. Das könnte daraus resultieren, dass die Schüler durch andere Herangehensweisen an den offenen Auftrag zu verschiedenen und eventuell nicht dem gewünschten Thema/Ziel kommen. Auch könnten viele verschiedene Ergebnisse zu Verwirrung führen. „Welches ist nun das richtige Ergebnis?“ „Ist unser/mein Ergebnis gänzlich falsch?“ Auch Frustration kann dadurch entstehen. „Was haben wir/ich falsch gemacht?“ „Jetzt war alles umsonst, weil wir/ich zu einem anderen/falschen Ergebnis gekommen sind/bin.“
    Die Schwierigkeit in einem bereits vorgegebenen Experiment könnte hier sein, dass die Schüler nicht mehr selbst entdecken, rätseln und überlegen müssen. Dadurch kann die Motivation an der Sache verloren gehen und das Naturphänomen wie in diesem Fall der Entstehung von neuem Leben nicht genügend Wertschätzung entgegengebracht werden.
    Ich denke um solche möglichen Probleme zu vermeiden, ist es zunächst wichtig, dass der Lehrer sich am Niveau und der Klassenstufe der Schüler orientiert. Ich denke eine 9. oder 10. Klasse Realschule hat keine Schwierigkeiten damit ein offenes Experiment durchzuführen, da sie schon viele Vorkenntnisse haben wie z.B. Wie baue ich ein Experiment sinnvoll auf?, Wo finde ich die Geräte die ich dafür benötige? Und wie setzte ich diese ein/ muss ich sie bedienen? Bei Schülern mit speziellem Förderbedarf würde ich den Rahmen des Experiments enger/ geschlossener halten und genauere Vorgaben geben, sowie die Schüler zusätzlich durch das Experiment begleiten und auch währenddessen Anregungen und Hilfen geben. Diese Vorgaben müssen nicht zwingend konkrete schriftliche Arbeitsanweisungen sein, sondern können auch Bilder der zu verwendenden Materialien sein oder Vorgaben/Bilder wie das Ergebnis aussehen soll und die Schüler können dann anhand dieser Angaben experimentieren.
    Ich denke, das das Experiment an sich viele Vorteile für Schüler hat z.B. das (be)greifen eines Inhaltes, es fördert die Motivation und Konzentration und es stärkt das Verständnis von Naturphänomenen ungemein. Dazu lockert es die Unterrichtsatmosphäre auf und auch das Arbeiten im Team kann gefördert werden.

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    1. Hallo Julia,

      danke für deinen Kommentar.

      Ich gebe dir voll und ganz recht dabei, das Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf Schwierigkeiten dabei haben und überfordert sein werden offene Experimente durchzuführen.
      Je nach Alter müssen die Aufgabenstellungen angepasst werden, damit überhaupt ein Lernförderung entstehen kann. Ein Experiment soll die Schülerinnen und Schüler auf keinen Fall überfordern, sondern das erlernte Wissen lernen anzuwenden und darüber hinaus zu schauen.

      Erst in einem Alter von ungefähr 11-16 Jahren sind die Schülerinnen und Schüler fähig über Gedanken nachzudenken und Schlossfolgerungen aus Informationen ziehen zu können.
      Es ist die höchste Form des logischen Denkens.
      Die Schüler sind in dieser Form in der Lage Hypothesen über Problemstellungen aufzustellen und dabei die Faktoren zu berücksichtigen die veränderlich sein können und so logische Gedankengänge selbst zu entwickeln.

      Allerdings muss man beachten, das es bei Schülern mit Lernschwierigkeiten anders aussieht.
      Daher muss der Lehrer eine Form des Experiments auswählen, das für alle Schüler keine Überforderung als auch Unterforderung entstehen kann, sondern eine Förderung für den Schüler ist.

      Liebe Grüße
      Vivian Stambolitis

      Quelle:
      http://li.hamburg.de/contentblob/3059170/data/pdf-heranfuehren-an-selbststaendigkeit-erfordernde-experimente.pdf

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  15. Hallo ihr drei,
    vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag zum Thema Experimentieren.

    Ein großer Vorteil von Experimenten im Allgemeinen ist, dass Schülerinnen und Schüler durch die Abwechslung und die Möglichkeit selbst zu handeln stark motiviert sind und auch Spaß daran haben, etwas nicht nur theoretisch sondern auch praktisch in die Tat umsetzen zu dürfen.
    Allerdings sehe ich bei offenen Experimenten darin ein Problem, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Motivation verlieren können, wenn sie sehen, dass sie sich alles selbst erarbeiten müssen- dies erfordert einen viel höheren Arbeitsaufwand, als wenn das meiste schon vom Lehrer festgelegt wurde. Dieses Problem könnte vielleicht vermindert oder sogar verhindert werden, wenn der Lehrer einen sehr motivierenden Einstieg wählt, zu dem die SuS selbst einen Bezug haben. Außerdem könnte die Lehrperson einen kleinen Wettbewerb veranstalten und Preise (z.B. Gummibärchen) an diejenigen verteilen, die am schnellsten die Aufgabe vollendet haben.
    Ein weiteres Problem ist, dass viele SuS von Natur aus faul sind. Dadurch werden sie bei so offenen Aufgabenstellungen den kleinstmöglichen Aufwand betreiben- was total schade ist, da bei offenen Experimente tolle Ergebnisse erzielt werden können. An dieser Stelle wäre eine Möglichkeit der Problembehebung, dass die Lehrperson im Voraus schon ankündigt, dass sie sich heute die Arbeitsweisen der SuS mal genauer anschaut um sich so Anmerkungen für die Mitarbeitsnoten macht. Hierdurch wären die SuS leicht unter Druck gesetzt- was aber bei vielen SuS vermutlich zu höheren Leistungen führen würde.
    Zum Schluss möchte ich noch auf ein weiteres Problem eingehen, das SuS bei der Bearbeitung von offenen Experimenten unterlaufen könnte. Da bei dieser Form des Experimentierens keine Vorgaben vom Lehrer vorliegen kann es passieren, dass manche (vorallem leistungsschwächere) SuS an einen Punkt kommen, an dem sie nicht weiterkommen. Für diesen Fall könnte die Lehrperson kleine Stationen vorbereiten, die den SuS kleine Hilfestellungen zur Durchführung des Experimentes geben. Somit wäre auch eine Differenzierung möglich, denn die SuS müssen diese Hilfestellungen nicht in Anspruch nehmen sondern können es. So könnten Leistungsstärkere und -schwächere SuS dieselben Aufgaben bearbeiten.

    Liebe Grüße
    Leonie Graner

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    1. Hallo Leonie,

      danke für deinen Kommentar!

      Ich kann dir bei den Vor- und Nachteilen, die du im Zusammenhang mit Experimenten allgemein bzw. dem offen Experiment nennst zustimmen.
      Deine Idee mit einem interessanten Einstieg finde ich sehr gut denn dieser kann, insofern er gelungen ist, das Interesse und damit die Motivation der SuS steigern.
      Auch die Stationen sind eine gute Idee, denn wie ja schon oft gesagt wurde, ist es sehr wichtig, dass der Lehrer den SuS trotz dem offenen Experiment noch Hilfestellungen gibt und die von dir genannten Stationen sind in meinen Augen eine gute Möglichkeit Hilfestellung zu geben.

      Bei dem von dir genannten dem Bezug auf Noten bin ich etwas zweigeteilter Meinung. Denn natürlich hast du recht damit, dass dadurch für die SuS ein Anreiz besteht sich mehr anzustrengen. Da dies aber aufgrund von Druck zustande kommen würde finde ich es etwas schwierig zu beurteilen ob dies wirklich vorteilhaft wäre. Denn eigentlich ist es ja Sinn der Sache, dass die SuS sich mit den Problemen aus eigenem Interesse heraus beschäftigen und es nicht nur tun weil sie in irgend einer Form dazu gezwungen werden. Natürlich ist dies nicht immer der Fall aber ich finde es sollte beim offenen Experiment darauf geachtet werden und versucht werden das Interesse der SuS an dem jeweiligen Problem zu wecken.

      Der Wettbewerb ist zwar auch eine gut gemeinte Idee jedoch finde ich sie nicht ganz so gut. Denn ich finde ein sehr wichtiger Aspekt beim offenen Experiment ist, dass die SuS sich untereinander austauschen und helfen. Würde hierbei ein Wettbewerbsklima herrschen, so würde dies meiner Meinung nach dazu führen, dass die SuS sich nicht mehr gegenseitig helfen, was sehr schade wäre.

      Grundsätzlich finde ich es sehr schwierig beim offenen Experiment eine gute Möglichkeit zu finden die SuS zu motivieren.

      Liebe Grüße
      Jasmin Bajus

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    2. Hallo Jasmin,

      ich gebe dir vollkommen recht damit, dass Noten einen Druck ausüben. Daher sprach ich auch von "Anmerkungen für die Mitarbeitsnote" und nicht davon, Noten zu verteilen. Und ich denke auch, dass dies nur in einer Klasse zur Sprache kommen wird, in der schon längere Zeit über Probleme mit der Aufmerksamkeit bzw. mit der Motivation zu klagen sind.

      Und bei einem kleinen Wettbewerb ist ja eine Gruppenarbeit nicht ausgeschlossen. Außerdem gibt es durchaus auch Aufgabenstellungen, bei denen ausdrücklich eine Einzelarbeit gefordert wird- auch beim Experimentieren.
      Aber ich denke ansonsten könnte es- wie du sagst- wirklich dazu führen, dass die SuS nicht mehr miteinander sondern auch eher gegeneinander arbeiten. Aber das ganze soll ja eher spielerisch sein und kein knallharter Wettkampf.

      Danke für deine Meinungen zu meinen Ideen!
      LG
      Leonie Graner

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  16. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  17. Hallo Vivan, Michaela und Jasmin,

    wie ihr es in eurem Beitrag schon erwähnt habt, legitimieren die Bildungspläne von allgemeinbildenden Schulen, aber auch der Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte den Einsatz von Experimenten im schulischen Unterricht.
    Wie bei allen Methoden hängt das Gelingen vom passenden Einsatz im Unterricht ab. Man muss sich über den Zeitpunkt, die Funktion und das Ziel einer Methode Gedanken machen, bevor man diese im Unterricht einsetzt.
    Deshalb möchte ich erweiternd auf das Schüler- und Demonstrationsexperiment eingehen und zwei Ansätze beschreiben:
    1. didaktische Induktion
    2. wissenschaftliche Induktion

    Nach Berck gibt es hauptsächlich zwei Arten ein Experiment im Unterricht durchzuführen, diese werden im Folgenden kurz skizziert.

    Schülerexperiment:
    Die Schülerinnen und Schüler führen alleine, mit einem Partner oder in Gruppen ein Experiment durch. Dabei kann die Lehrerin / der Lehrer verschiedene Hilfestellungen geben. Bei der didaktischen Induktion sind die Auswahl der Mittel, die Durchführung und das Ergebnis bereits im Voraus von der Lehrkraft festgelegt. Die Schülerinnen und Schüler befolgen die Anleitung und erreichen das erwartete Ergebnis. Kritiker nennen diese Methode „Kochbuchmethode“, da wie bei einem Rezept alles genau vorgeschrieben ist und kein Freiraum für eigene Ideen bleibt. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Lehrerin / der Lehrer zu viel vorwegnimmt. Eine andere Methode ist die wissenschaftliche Induktion. Die Gestaltung des Modelexperiments ist hier offener. Die Schülerinnen und Schüler können selbst aus einer Auswahl von Mitteln wählen, stellen eigene Hypothesen auf, planen selbst und müssen gegebenenfalls ihr Experiment adaptieren. Dabei entwickeln sie eigene Ideen, setzen Kontrollversuche an und forschen selbst. Es besteht zwar die Gefahr, dass das Ergebnis nicht den Erwartungen der Lehrkraft entspricht, jedoch ist bei dieser Methode der Prozess der Planung und Vorüberlegung entscheidend. Außerdem steigert des die Motivation der Schülerinnen und Schüler, da sie eigenverantwortlich ein Experiment planen und durchführen können, was den Grad der Partizipation am Unterricht enorm steigert.

    Demonstrationsexperiment:
    Diese Art von Modellexperiment wird von der Lehrkraft durchgeführt. „Für eine hohe Lernwirksamkeit muss jeder Schüler den Versuchsaufbau und die gewünschten Effekte gut erkennen können. Deshalb sollte der Lehrer das Experiment vor dem Unterricht erproben und optimieren.“ Dabei sollte die Lehrkraft auf Größe, Arbeitshöhe, Hintergrund, einen passenden Kontrollversuch, einen einfachen Aufbau und die Projektion des Ergebnisses achten. Die Methode eignet sich, um den Schülerinnen und Schülern ein Phänomen darzustellen. Allerding fehlt die Eigenaktivierung der Schülerinnen und Schüler, was die Motivation senken kann. Die Schüleraktivität ist hier zunächst auf das Beobachten eingeschränkt, es findet kein Erforschen mit allen Sinnen statt. Betrachtet man allerdings die Gefahren die manche Modellexperimente mit sich bringen (gefährliche Chemikalien, scharfe Gegenstände, Strom,...), muss die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen. An dieser Stelle kann ein Demonstrationsexperiment eingesetzt werden.

    QUELLEN:
    - Berck, K.-H. 2005: Biologiedidaktik - Grundlagen und Methoden, Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co., Wiebelsheim, 3., aktualisierte Auflage.

    -Welter, C. 2008: Das Demonstrationsexperiment, online unter:
    http://www.chemie.uni- mainz.de/LA/pdf/5_Demonstrationsexperiment.pdf, Uni-Mainz, Mainz.

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  18. Hallo,
    Ich finde Experimentieren im Unterricht sehr wichtig, deshalb toll, dass ihr einen Blogeintrag dazu schreibt.
    Experimentieren ist immer sehr spannend und macht den SuS auch mehr Spaß als der sonst so alltägliche Unterrricht. Mit Experimentieren kann man das Theoretische schön verdeutlichen und vertiefen, außerdem fördert es auch die Teamarbeit. Gerade da die SuS beim Experimentieren selbst aktiv werden können, ist die Motivation der SuS auch entsprechend hoch.

    In Eurem Blogeintrag fokusiert ihr euch auf das offene Experiment, die schwierigste Form des Experimentierens, aber auch die Form des Experimentierens, die das Selbstregulieren fördert. Durch das offene Experimentieren können SuS selbst Phänomen entdecken und begreifen. Manchmal kommen auch Aspekte zum Vorschein, die davor außer Acht gelassen wurden.

    Probleme beim offenen Experiment sind, dass manche SuS evtl. überfordert sind. Diese SuS brauchen immer Anweisungen und viel Hilfestellungen vom LehrerIn, da sie sonst hilflos sind. Ein weiteres Problem könnte auch sein, dass die SuS nicht wissen wozu sie das Experiment durchführen. Den SuS sollte klar sein, für was sie das Experiment machen und welcher Gedanke dahinter steckt.
    Die Lehrkraft sollte eher im Hintergrund sich halten. Die SuS sollten die Möglichkeit haben, auszuprobieren und neues zu Entdecken. Durch das Selbstentdecken bleibt das Gelernte besser im Gedächtnis, da die SuS es sich selbst erarbeitet haben.
    Die Lehrkraft sollte lediglich für Fragen da sein und evtl. kleine Anreize geben. Als LehrerIn sollte man den Ablauf eines Experiments mit den SuS gut besprechen, damit die SuS sich beim Experimentieren sicher fühlen und sich auch mal an ein offenes Experiment wagen. Man sollte sich langsam mit den SuS zum offenen Experiment „herantasten“. Wichtig beim offenen Experiment ist vor allem, dass man seine Klasse gut kennt und weiß ob die Klasse „bereit“ für ein offenes Experiment ist und man ihnen dadurch Freiraum geben kann.

    Gerade beim Experimentieren kann man schön Differenzierungsaufgaben machen. SuS die eher leistungsschwach sind, fangen bei dem angleiteten Experiment an und arbeiten sich hoch zum offenen Experiment. SuS die mit dem angleitenden oder geleitenden Experiment unterfordert sind , können gleich zum offenen Experiment gehen.

    Liebe Grüße
    Sarah-Lea Käfer

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  19. “Lieber zehn gescheiterte Versuche als überhaupt keiner!” (Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf 1957). Dem schließe ich mich zunächst voll und ganz an! Experimente wirken sich nicht nur positiv auf die Motivation und damit auf die Lernleistung aus, sondern auch auf das soziale Verhalten und die persönliche Selbstständigkeit. Dennoch muss ein Experiment gut geplant sein, um sein volles Potenitial auszuschöpfen. Und selbst dann können Fehler entstehen (Irren ist schließlich menschlich). Doch gerade das offene Experiment ist, auch durch seine etwas schwammige Definition, sehr fehleranfällig. Durch die Fülle der Möglichkeiten, einen Versuch mit unterschiedlichsten Bedingungen anzusetzen, fällt es schwer, sich auf einen geeigneten Weg zu fokussieren. Dadurch kann es leicht zu einer kognitiven Überforderung kommen. Zudem ist ein mehr oder weniger explizites Vorwissen der SchülerInnen über das Thema, sowie über den Ablauf von Experimentieren essenziell, um ihr Handeln adäquat zu strukturieren und eine offene Fragestellung angemessen zu behandeln. Dies kann nicht bei jedem Kind vorausgesetzt werden. So besteht die Gefahr, dass vor allem die leistungsschwächeren Schüler vernachlässigt werden, da die Leistungsstärken ihr Wissen abrufen und die Leitung an sich nehmen können. Wie hoch der Lernwert für erstgenannte ist, bleibt somit fraglich.
    Die Rolle der Lerhkraft beim Experimentieren beschränkt sich beim offenen Experiment auf die eines Moderators. So stellt sich mir die Frage, ob indirekte Hilfestellungen überhaupt “erlaubt” sind? Vielleicht wäre es also besser, sich einer halboffenen Form des Experimentierunterrichts zuzuwenden? Es wäre ja Schade, die positiven Auswirkungen von Experimenten nicht nutzen zu können.

    Liebe Grüße
    Hannah Steinheber

    Quellen:

    http://archiv.ipn.uni-kiel.de/zfdn/pdf/17_Priemer.pdf
    https://biologiedidaktikmalanders.wordpress.com/offenes-experimentieren/
    https://www.aphorismen.de/suche?f_thema=Versuch

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  20. Hallo,

    gerne würde ich im speziellen auf das offene Experimentieren eingehen. Natürlich hat sowohl das geschlossene, als auch das offene Experimentieren seine Vor- und Nachteile. Lehrkräften kann es schwer fallen offene Experimente zu gestalten, da sie damit die Lenkung des Unterrichts aus der Hand geben. Grundsätzlich ist dann auch mit Fehlern der SuS zu rechnen. Aber warum sollten diese Fehler schlecht sein? Misserfolg ist auch eine Art von Lernen. In eurem Beispiel wurde von Rückschlägen gesprochen, solange diese überwunden werden und das Kind seine Forschung durchhält, ist dies nicht von Nachteil.
    Die offene Art Experimente durchzuführen versetzt die SuS in die Lage wissenschaftlicher Forschung. Es müssen ständig neue Überlegungen in das Experiment miteinfließen, fehlende Ausstattung (im Beispiel ein Brutkasten) organisiert werden und wie oben genannt mit Rückschlägen umgegangen werden. Da es sich meist um Gruppenarbeiten handelt, wird hier die soziale Komponente stärker mit aufgenommen, da alle Abstimmungen im Team getroffen werden müssen: Welcher Idee geht man nach, wer übernimmt für was Verantwortung,…
    Die Rolle der Lehrkraft ist jedoch nicht zu unterschätzen. Im Beispiel wurde das im letzten Satz angesprochen: „im richtigen Moment“. Es muss ein gewisses Gespür dafür da sein, wann die SuS trotz selbstständigem Arbeiten einen Impuls des Lehrers benötigen. Sei es beratend, motivierend, unterstützend oder für eine andere Art Denkanstoß.
    Das offene Experiment bedarf im Gegensatz zum geschlossenen Experiment weitaus mehr Zeit. Die Bereitschaft der Lehrkraft mehr Zeit einzusetzen muss da sein. Hinzu kommen die nicht abzuschätzenden Unterschiede, falls das Experiment in verschiedenen Gruppen durchgeführt wird. Darauf muss die Lehrkraft reagieren können, dass schnelle SuS nicht in Langeweile verfallen oder Faule untätig herumsitzen.
    Abschließend würde ich sagen, dass beide Formen des Experimentierens ihre Daseinsberechtigung haben. Nur mit offenen Experimenten zu arbeiten wäre auch nicht des Rätsels Lösung für den perfekten Unterricht. Eine Mischung der Methoden kann alle Lernziele gleichmäßig verfolgen und scheint mir daher am besten zu sein.

    Liebe Grüße

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    1. Hallo Heiko,

      danke für deinen Kommentar.

      Ich kann dir voll und ganz dabei zustimmen, dass es keineswegs schlimm ist, wenn die SuS beim Experimentieren Fehler machen. Denn wie du sagst kann man auch aus Fehlern lernen.

      Ich finde gut, dass du den Aspekt ansprichst, dass der Lehrer die Unterschiede der verschiedenen Gruppen beachten muss.
      Hierbei ist mir aufgefallen, dass der Lehrer oder die Lehrerin auch damit rechnen muss, dass eine Gruppe schneller fertig wird als die anderen. Somit sollte man als Unterrichtender auch hierauf vorbereitet sein; also zusätzliche Aufgaben oder sonstige Beschäftigungen für schnellere SuS bereithalten.
      Man darf sich also nicht nur auf die Hilfestellungen für schwächere SuS fokussieren sondern muss sich auch um die guten SuS kümmern.

      Zudem hast du auch völlig recht damit, dass man im Unterricht nicht nur offene Experimente benutzen sollte. Denn wenn SuS nicht bereits Erfahrungen mit Experimenten sammeln konnten und dann gleich vor ein offenes Experiment gestellt werden, könnten sie damit große Probleme haben.
      Außerdem ist generell in meinen Augen Abwechslung bei der Unterrichtsgestaltung sehr wichtig.

      Liebe Grüße
      Jasmin Bajus

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  21. Hallo Vivian, Michaela und Jasmin

    Vielen Dank für euren tollen Blogbeitrag, ich finde ihr habt die wichtigsten Aussagen kurz und knapp zusammengefasst.
    Ich persönlich stelle es mir als Lehrkraft sehr schwierig vor ein offenes Experiment durchzuführen.
    Mal abgesehen davon, dass es sich um eine sehr zeitintensive Sache handelt, ist es denke ich sehr wichtig das die Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen mit dem Experimentieren haben.
    Ein offenes Experiment soll ja frei von den Schülern gestaltet werden, die Lehrkraft bietet nur indirekte Hilfestellungen an.
    Also ist es essenziell, dass die Schülerinnen und Schüler genau wissen wie der Ablauf eines Experimentes ist und was in den einzelnen Phasen wichtig ist.
    Ich denke ein offenes Experiment, sollte daher auch nicht zu komplex sein, also z.B. mehr als eine unabhängige Variable zu manipulieren, denn das könnte die SuS überfordern.
    Als Lehrkraft sollte man sich der typischen Schülerfehler beim Experimentieren bewusst sein und für diese Fehlerquellen Hilfestellungen anbieten.
    z.B. die Kausalbeziehung zwischen der unabhängigen und der abhängigen Variable.
    Für Kinder ist es meist sehr leicht die unabhängige Variable zu bestimmen, da diese ja aktiv verändert wird. Mit der abhängigen Variable ist es da etwas schwieriger.
    Ein weiterer Fehler ist eben mehr als eine unabhängige Variable zu verändern, da man ja ein spektakuläres Ergebnis sehen will.
    Auch das Weglassen eines Kontrollansatzes oder die nicht Einbeziehung von Störvariablen sind potenzielle Fehlerquellen.
    Was den SuS jedoch am deutlichsten vor Augen geführt werden sollte, ist das es eben nicht immer ein spektakuläres Ergebnis gibt.
    In der Regel sind die Messunterschiede zwischen dem Experiment und dem Kontrollansatz nicht schockierend, dass die SuS aber trotzdem ein erfolgreiches und den Standards entsprechendes Experiment entwickelt haben muss Ihnen bewusst gemacht werden.
    Als Lehrkraft könnte man beispielsweise als eine Art Joker zur Verfügung stehen, der Hilfestellungen anbietet, wenn die SuS nicht weiter wissen.
    Des Weiteren ist es wichtig die Fehler der SuS positiv zu bewerten und anhand von den Fehlern das Wissen zu vertiefen.

    Liebe Grüße
    Isabel

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  22. Hallo,


    erstmal finde ich, dass euer Blogbeitrag eine sehr gute Hilfestellung für das Offene Experimentieren und das Experimentieren an sich, für den späteren naturwissenschaftlichen Unterricht gibt. Es wird alles was bedeutend beziehungsweise wichtig oder erklärend ist nochmal sehr gut dargestellt.


    Allerdings könnte es bei dem Beispiel mit den Hühnereiern zu einigen Problemen kommen, weshalb die Lehrkraft bei diesem Experiment etwas mehr Hilfestellung geben müsste. Zudem sollte das Experiment in der Schule durchgeführt werden, da oftmals das nötige Material, in diesem Fall besonders ein Brutkasten, vorhanden ist.


    Ich denke ein besseres Beispiel für ein offenes, selbst durchzuführendes Experiment im Biologieunterricht wäre das Erstellen eines Herbariums. Dabei würden die Kinder das Sammeln, das Konservieren und das Bestimmen von Pflanzen lernen. Zudem ist es für die Lehrkraft einfacher gezielte und individuelle Hilfestellung zu geben, falls offene Fragen vorhanden sein sollten. Zudem kann die Lehrkraft je nach Klasse genauere Vorgaben, wie zum Beispiel welche Pflanzen gesammelt werden sollten, erstellen, oder diese auflockern, wie zum Beispiel, dass es offen ist, welche Pflanzen gesammelt und bestimmt werden sollen. Damit eignet sich dieses Beispiel sehr gut um individuell auf unterschiedliche Klassen angewendet zu werden.


    Im Allgemeinen ist es aber überhaupt wichtig im Unterricht nicht nur vorgegebene Experimente, sondern auch offene Experimente durchgeführt werden. Diese Notwendigkeit wird im Blogbeitrag sehr gut dargestellt, vor allem da auch noch einmal genau die Vorgaben im Bildungsplan angesprochen beziehungsweise aufgezeigt werden.


    Insofern finde ich den Blogbeitrag eine sehr gut gelungen, da er die wichtigsten Zusammenhänge und den Begriff des Experimentierens sowie den Begriff des offenen Experimentierens sehr gut zusammenfasst und die Bedeutsamkeit für den Unterricht aufzeigt.



    Mit freundlichem Gruß,


    Matthias Hartmann

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  23. Hallo ihr Lieben!
    „Keine noch so große Zahl von Experimenten kann beweisen, dass ich recht habe; ein einziges Experiment kann beweisen, dass ich Unrecht habe.“
    Dieses von euch gewählte Zitat von Albert Einstein (1879-1955) finde ich entspricht genau dem Kern des Experimentierens. Egal wie viele Experimente eine Theorie zu beweisen versuchen, kann man nie ausschließen, dass es nicht doch noch Lücken gibt welche altes Wissen wiederlegen und neue Türen öffnen.
    Die Neugierde wecken und neues Denken fördern, darum geht es beim Experimentieren.
    Sowohl Lehrer- als auch Schülerexperimente sind im Fach Biologie unersetzlich. In jeder Hinsicht wird die Motivation so wie das Interesse geweckt und neues Wissen erworben. Mithilfe dieses Wissens schaffen sich Schüler neue Blickweisen auf Alltägliches und erleben aktiv Neues.
    Gerade bei Offenen Experimenten lernen die Schüler verantwortlich zu handeln und werden motiviert indem man ihnen etwas zutraut bzw. etwas anvertraut, wie zum Beispiel in dem Fall: Hühnereier ausbrüten. Die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen spornt Schüler stark an das Ziel des Experimentes zu erreichen und macht sie an Erfahrung reicher.
    Dennoch kann es bei diesem Experiment, aufgrund seiner Offenheit zu Problemen kommen.
    Der Umgang mit Lebendigem ist immer komplex und erfordert viel Vorwissen und Vorsicht. Mir selbst ist bereits ein Ei im Kindesalter aus der Hand gefallen und war dadurch leider kaputt gegangen. Kinder, besonders in den jüngeren Jahrgangsstufen fühlen sich schuldig und könnten dadurch jeglichen Spaß am Experiment verlieren.
    Da die Lehrperson nicht aktiv in das Geschehen eingreifen soll, könnte es passieren, dass die Lehrperson teilweise den Überblick über einzelne Probleme verliert bzw.diese erst gar nicht mitgeteilt bekommt. Warum sind wohl die Eier in dieser Gruppe nicht geschlüpft? Was haben sie vergessen? Wie sollen die Schüler nun etwas lernen, ohne eine genaue Überprüfung der Fehler zu erhalten?
    Schüler in solchen Situationen fühlen sich dann oftmals Überfordert und wünschen sich die Anleitung durch eine Lehrperson, auch wenn diese nur zwischenzeitlich aktiv ist und somit das Offene Experiment unterbricht.
    Schwierig ist es auch, das gelernte zu überprüfen. Hat wirklich jeder Schüler eine Lösung gefunden? Genaue Probleme und Schwierigkeiten zu finden, erweist sich als schwierig.
    Offene Experimente können den Schülern dennoch einen Einblick in den Alltag eines Wissenschaftlers geben. Immer auf der Suche nach neuen Wegen eine Hypothese zu belegen und Forschungsergebnisse darzulegen. Bei diesem von eigener Kraft angetriebenen Prozess gewinnen die Schüler nicht nur fachliche Erkenntnisse, sondern lernen auch die Arbeit eines Naturforschers kennen.
    Schlussendlich muss jede Lehrperson selbst entscheiden, ob er bzw. sie mit ihrer Klasse sich an ein offenes Experiment wagt. Es gibt sowohl Vor- als auch Nachteile. Dennoch bin ich der Meinung, dass solch ein Experiment eine neue Erfahrung für die Schüler sein kann und man ihnen diese Erfahrung ermöglichen sollte.

    Liebe Grüße Marina Drautz

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  24. Liebe Vivian, Michaela und Jasmin,
    vielen Dank für euren Blogbeitrag.
    Man unterscheidet in der Schule zwischen Lehrer- und Schülerexperimenten. Beide Arten von Experimenten weisen Vor- und Nachteile auf.
    Nachteil bei Lehrerexperimenten ist, dass sie für die Schüler langweilig sein können, da diese nicht selbst experimentieren können, sondern nur zuschauen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Schüler wenig aufmerksam sind oder aber sich das Ergebnis nicht besonders gut bei ihnen einprägt. Vorteil hierbei ist aber, dass ein Lehrerexperiment nicht so Zeit aufwendig ist. Außerdem ist es auch nicht so gefährlich für die Schüler, wenn beispielsweise mit Säure experimentiert wird.
    Bei Schülerexperimenten unterscheidet man zwischen offenen, angeleiteten und klärenden Experimenten.
    Beim offenen Experiment bestehen die Vorteile, dass es zukunfts- und berufsorientiert ist und man sich durch eigenständiges Überlegen die Inhalte besser merken kann. Die Nachteile hierbei sind aber, dass die Kinder sehr viele offene Fragen haben und nicht wissen, was sie genau tun sollen. Dies kann schnell zu Demotivation und Lustlosigkeit führen. Bei Schülern, die nicht wissenschaftlich begabt sind oder denen wichtiges Wissen fehlt könnte es auch dazu führen, dass sie gar keine Ideen, was sie tun könnten, entwickeln können. Außerdem ist das offene Experimentieren sehr zeitaufwändig.
    Beim angeleiteten Experiment besteht der Vorteil, dass es weniger Zeit in Anspruch nimmt, anschaulich und verständlich ist und man es gut vorbereiten kann. Außerdem müssen die Schüler auch noch eigenständig überlegen, was bei dem Experiment passiert. Die Probleme allerdings sind, dass kein selbstständiges Überlegen stattfindet, warum das Experiment so durchführt wird. Ein weiterer Nachteil ist, dass ein angeleitetes Experiment allein dem Wissenserwerb dient und dem Erlernen von Experimentiermethoden, aber zu keinem Erlangen von anderen Kompetenzen führt. Außerdem ist es nicht zukunftsorientiert und da die Schüler nicht eigenständig überlegen müssen, bleibt es auch nicht so gut im Gedächtnis.
    Als Drittes ist noch das klärende Experiment anzuschauen, welches die gleichen Vorteile wie das angeleitete Experiment hat. Die Probleme hierbei sind, dass es, meiner Meinung nach, in gewisser Weise überflüssig ist und man in dieser Zeit auch etwas anderes machen könnte. Außerdem kann es für Kinder langweilig sein, da es nur eine Wiederholung und das Ergebnis bereits bekannt ist. Es dient dem reinen Wissenserwerb, die Schüler müssen aber nicht eigenständig überlegen.
    Als Lehrer können wir den Kindern indirekt helfen, indem wir Fragen von ihnen beantworten. Allerdings sollten wir nicht gleich alles erklären und nicht zu viele Hilfestellungen geben, damit die Schüler alleine überlegen müssen und von sich auf das Ergebnis kommen. Zudem kann man als Lehrer das passende Material auslegen, damit die Schüler bei offenen Experimenten in die richtige Richtung gelenkt werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Schülern Bücher oder Computer zur Verfügung zu stellen, mit denen sie selber nach Informationen suchen können.
    Abschließend finde ich, sollte man den Schülern eine gewisse Hilfestellung geben, aber ihnen trotzdem genug Raum lassen, um zu eigenen Ergebnissen zu gelangen.
    Liebe Grüße,
    Theresa Mayer

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  25. Liebe Vivian, Michaela und Jasmin,
    Erst einmal möchte ich mich für euren interessanten Blogbeitrag bedanken.
    Es gibt einige Probleme die bei den verschiedenen Experimentarten in der Schule auftreten können. Das Lehrerexperiment wird vom Lehrer vorne an der Tafel oder auf dem Lehrerpult vorgeführt wird. Ich habe bereits die Erfahrung gemacht, dass solche Experimente unter Umständen auch sehr langweilig für die Schüler werden können und sie deshalb nicht genau aufpassen. Daraus kann man dann schlussfolgern, dass bestimmte Experimente nicht unbedingt lehrhaft für Schüler sind. Dann gibt es noch verschiedenen Schülerexperimente die wären: offenes, angeleitetes und klärendes Experiment. Ich beginne einmal kurz mit den Vorteilen des offenen Experiments. Zum einen entsteht hier ein sehr großer und eigener Wissenserwerb, welcher, wenn alles richtiggemacht wird, im Gedächtnis der Kinder verankert wird. Zum anderen können die Kinder selbständig Erfahrungen sammeln, praktische Arbeit leisten, haben bessere Erinnerungen an das Experiment und es ist zukunfts-und berufsorientiert. Allerdings treten bei offenen Experimenten auch einige Nachteile auf. So kann sich ein offenes Experiment auch sehr schwierig gestalten, gerade für Kinder die noch wenig Erfahrung in praktischer Arbeit haben. Es treten evtl. einige Fragen und Unverständnisse auf, somit weiß keiner so richtig was zu tun ist und wie er am besten anfängt, da es an fehlendem Vorwissen und Ideen mangelt. Des Weiteren ist es für Kinder, die wenig wissenschaftliches Interesse besitzen auch schwierig, sich für ein offenes Experiment zu motivieren. Hinzu kommt noch, dass ein großer Zeitaufwand betrieben werden muss, um ein eigenes Experiment auf die Beine zu stellen.
    Angeleitete Experimente haben den Vorteil, dass genau gezeigt wird was zu tun ist. Die Kinder müssen daher nicht lange überlegen wie, wo und was gemacht werden muss. Dies ist aber zugleich wieder ein Nachteil, weil dadurch kein selbständiges Nachdenken zustande kommt. Es ist also eher ein reiner Wissenserwerb mit etwas Praktik und hat weniger mit Berufsorientierung zu tun. Solche Experimente bleiben auch nicht unbedingt im Gedächtnis der Kinder und werden schnell wieder vergessen.
    Klärende Experimente ähneln den angeleiteten Experimenten und haben dieselben Vorteile, wie: wenig Zeitaufwand, sie sind anschaulich, verständlich und man kann sich gut darauf vorbreiten. Hier hat man den Versuch in der Theorie bereits durchgesprochen und möchte das Wissen mit einem praktischen, klärenden Experiment verfestigen. Doch man sollte hier darauf achten, dass nicht ständig Wiederholungen stattfinden und Langeweile produziert wird. Auch in klärenden Experimenten findet ein Wissenserwerb statt, der nicht so wie beim offenen Experiment komplett selbständig durchgeführt wird, sondern mit geeigneten Hilfestellungen.
    Eine indirekte Hilfestellung zu geben kann sich sehr schwierig gestalten. Die Lehrkraft kann aber bei ganz bestimmten Fragen zur Seite stehen und selbst beurteilen, welche Fragen sie beantwortet und welche nicht, d. h. zum Beispiel keine Erklärungsfragen, aber Leitfragen. Zudem kann die Lehrkraft verschiedene, relevante Materialien auslegen, die für das Experiment benötigt werden, wie beispielsweise Lehrbücher und bestimmte Räume (z.B. den PC-Raum) zur Verfügung stellen, damit die Schüler für ihr Experiment genügend recherchieren können.
    Im Großen und Ganzen finde ich offene Experimente ziemlich lehrreich und interessant, doch Kindern sollte man diesbezüglich schon noch einiges an Hilfestellung anbieten, damit diese zumindest einen Anhaltspunkt erhalten und somit wissen was zu tun ist.

    Liebe Grüße,
    Elias Hummler

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  26. Liebe Jasmin, liebe Vivian, liebe Michaela,

    vielen Dank für euren interessanten und informativen Blog-Beitrag!

    Für mich stellt das Experimentieren einen essenziellen Bestandteil des Biologieunterrichts dar. Von meiner Schulzeit her kann ich sagen, das Experimente mich jedes Mal neugierig auf den Unterricht stimmten. Gerade im Biologieunterricht war es spannend Experimente durchzuführen. Jedoch war es oft schade, dass die Experimente streng vorgegeben waren. Es lief immer gleich ab und es entwickelte sich eine Art Ablaufroutine. Dennoch hat es ein Experiment stets geschafft, sei es von meinem Lehrer durchgeführt oder von uns SuS, meine Motivation zu wecken. Auch im Bildungsplan wird die Wichtigkeit des Experimentierens thematisiert und aufgegriffen.
    Gerade für die unteren Klassenstufen ist es unglaublich spannend Experimente selbstständig durchzuführen und Sinnzusammenhänge erfahrend zu erlernen und zu verstehen. Das spielerische Erlernen von biologischen, chemischen und physikalischen Reaktionen fördert die Motivation und den Entdeckergeist der SuS ( Schülerinnen und Schüler).

    Bei einem Lehrerexperiment ist der Ausgang des Experiments im Vorfeld klar und die von der Lehrperson aufgestellten Hypothesen wirken oft erzwungen. Es ist eine Art „Pseudoexperimentieren“. Durch das offene Experimentieren haben die SuS auch wirklich das Gefühl zu experimentieren. Dass sie etwas herausfinden können, was vorher nicht bekannt war. Die SuS erstellen selbstständig Hypothesen und müssen versuchen mit Problemlösestrategien auf ein Ergebnis zu kommen. Die Lehrperson fungiert hierbei nur als Berater und Beobachter. Dadurch rücken die SuS vollständig in den Vordergrund. Die Lehrperson kann hierbei sehr schön das Gruppengefüge beobachten. Wie gehen die SuS miteinander um? Wer ist der Leader? Wer hält sich eher bedeckt? Die Lehrperson bekommt dadurch gute Einblicke in das soziale Verhalten seiner SuS, wie es sonst im normalem Unterricht nicht möglich ist. Außerdem lernen die SuS durch das offene Experimentieren Aufgaben in einer Gruppe zu übernehmen. Und selbst wenn ein offenes Experiment fehlschlägt, und keine Lösung erzielt wird, lernen die SuS mit diesen Fehlschlägen umzugehen. Dabei werden die SuS feststellen, dass es wichtig ist sauber zu arbeiten und das Geschehen zu protokollieren.
    Unter Berücksichtigung dieser Argumentationspunkte wird klar, dass auch das offene Experimentieren seine Einsatzberechtigung im Biologieunterricht hat.
    Natürlich stellt sich dabei die Frage, ob die SuS mit dem offenem Experimentieren überfordert sind. Ich denke jedoch, dass es kontraproduktiv ist immer vom negativen Standpunkt auszugehen. Jeder muss erst die Erfahrung machen, ob dies möglich ist. Dabei muss bedacht werden: Jede Klasse ist anders! Selbst wenn das offene Experimentieren mit einer Klasse fehlschlagen sollte heißt das nicht, dass es mit der nächsten Klasse nicht doch funktioniert! Also ist die Durchführung eines offenen Experiment auch ein Experiment des Lehrers.

    Viele liebe Grüße
    Ramona Kostka

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  27. Vielen Dank für euren Blogbeitrag. Er ist super zusammengefasst und ich habe mich gefreut, dass ihr das Offene Experiment ein wenig vertieft habt, da es recht wenig angewandt wird. Und das kann ich auch sehr gut verstehen. Ich als angehende Lehrerin würde am wahrscheinlichsten einmal später, mit meinen Schülern, auch kein Offenes Experiment machen. Dadurch, dass die Schüler bei diesem Experiment gar keine Vorgaben haben, ist es schwer als Lehrer den Überblick über alle zu behalten. Denn jede Gruppe beginnt verschieden oder hat etwas Anderes bei dem Experiment im Kopf. Wie weit kann der Lehrer gehen um den Schülern zu helfen, ohne dass er sie beeinflusst oder es an Vorgaben gebunden wird? Also kann der Lehrer überhaupt helfen?
    Auch die Ergebnisse werden unterschiedlich und somit schlecht zum Vergleichen sein. Jede Gruppe hat ein unterschiedliches Vorwissen und eine andere Idee zu dem Experiment.
    Also ich habe ziemlichen Respekt davor, mit meinen Schülern später einmal so ein Experiment durchzuführen. Es verlangt vom Lehrer volle Konzentration ab und nimmt viel Zeit in Anspruch.
    Aber man muss ja erst einmal etwas ausprobieren, bevor man etwas Genaueres darüber sagen kann. Somit sollte man es versuchen und vielleicht ist es dann doch nicht so schlimm, wie man es sich jetzt noch vorstellt.
    Liebe Grüße Isabelle

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  28. Hallo Zusammen,

    Danke an euch drei. Euer Blogbeitrag ist sehr leserlich und verständlich. Ein sehr interessantes Thema meiner Meinung nach, dass immer weniger an Schulen durchgeführt wird.
    Ich finde Experimente im Biologieunterricht sehr sinnvoll und hilfreich. Denn diese lassen verschiede Themen und Vorgange besser verdeutlichen, und tragen somit zur besseren Erklärung bei. Schüler können aktiv an etwas arbeiten, ihre Schritte selber steuern und somit wichtige Prozesse und Aspekte lernen. Die Selbstständigkeit wird damit auch gefördert. Durch ein gut durchdachtes Experiment kann auch ein Erfolgserlebnis eine Bereicherung sein.
    Ich möchte euch gerne ein gelungenes Experiment vorstellen, dass ich allerdings mit Vorschulkinder durchgeführt habe. Das Thema hieß, „die Kinder experimentieren mit Wasser, was schwimmt, was nicht?!“
    Die Kinder machten sich im Haus auf der Suche nach verschiedenem Material. Es wurden Vermutungen gestellt.
    Was schwimmt auf Öl?
    Holzstück, Knopf, Eichel, hole Haselnuss, Kastanien, Wolle/ Schnur, Bierdeckel, Muschel?
    Was schwimmt nicht auf Öl?
    Büroklammer, Muschel von der anderen Seite, Bierdeckel von der anderen Seite?
    Ablauf:
    Die Kinder probieren es aus, sollen selber aktiv werden!

    Wir reden dann darüber warum es so ist und was man machen kann damit es schwimmt/ nicht schwimmt...

    Einige Ziele:
    Die Kinder machen Erfahrungen mit Wasser z.B. was schwimmt im Wasser was nicht. Das Denken der Kinder wird gefördert z.B was kann ich im Wasser noch dazu geben damit der Gegenstand im Wasser doch noch schwimmen kann. Die Kinder können kreativ werden z.B. eigene Ideen einbringen, verschiedene Sachen ausprobieren. Die Wahrnehmung der Kinder wird gestärkt durch dass sehen, hören, fühlen, ertasten usw.
    Für die Kinder ist es wichtig zu experimentieren um Klarheit zu bekommen, um die Welt besser zu verstehen.
    Nur durch das eigene Ausprobieren können die Kinder besser lernen, durch eigenes Tun.
    Die Kinder lernen auch die Feinmotorik, z.B. langsam und flach auf dem Wasser legen, damit es nicht es nicht runter taucht. Die Konzentration und Merkfähigkeit der Kinder wird unterstützt.
    Das wir Gefühl kann verstärkt werden, indem wir etwas zusammen machen, und die Kinder sich auch gegenseitig helfen können.
    Die Kinder erarbeiten sich das alles selber ohne meine Hilfe.
    Sie lernen auch die Eigenschaften vom Wasser und vom Material kennen. Die Kinder lernen so auch mathematische Aufgagen kennen, z.B Oberflächenspannung, Hohlräume, Volumen usw.
    Hier einige Ziele auf dem Orientierung- und Bildungsplan in Baden- Württemberg:
    Denken: Die Konzentration und die Merkfähigkeit wird gefördert. Die lernen durch das tun, werden kreativ uns wollen es ausprobieren, das denken wir gestärkt, Motivation zum Ausprobieren.
    Sozialer Bereich: das wir Gefühl wir verstärkt, die Kinder lernen respektvoll miteinander umzugehen, warten bis man fertig ist mit reden, Umgang mit Menschen und Material, sich gegenseitig auch helfen.
    Körper: Die Kinder lernen geschickt zu sein, sie lernen wie sie sich jetzt zu bewegen haben ohne den Tisch zu bewegen und alles überlaufen konnten.
    Feinmotorik: Die Kinder können lernen wie sie ihre Finder nützen können. Sie lernen wie sie die Finder vorsichtig zu bewegen haben damit das Ergebnis auch so ist wie sie sich das vorstellen.
    Sprache: Durch das Sprechen wird die Sprache gefördert. Die Kinder kommen ins Gespräch üben sich in der Sprache aus. Lernen vielleicht auch neue Wörter kennen.
    Sinne: Die Sinne der Kinder können auch gefördert werden, indem sie es fühlen sehen vielleicht auch schmecken wollen.

    Ich hoffe mein kleines "Experiment" mit Zielen hat euch gefallen.
    Liebe Grüße Anna-Maria

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  29. Hey ihr Drei,
    Vielen Dank für euren interessanten Beitrag und die tollen Anregungen.
    Das freie Experiment mit den befruchteten Eiern finde ich sehr gefährlich. Trotz all der Mühe von den meisten Schülern, kann man nie die gleichen Bedingungen schaffen, wie bei der Brutsituation durch eine Henne. Die Henne steht ununterbrochen auf und dreht die Eier und setzt sich dann wieder drauf. Das können die Schüler nicht die ganze Nacht machen. So kommt es nicht selten zu Missbildungen bei den kleinen Küken. Und was passiert nach dem Schlüpfen mit den Küken?
    Bei Experimenten bei denen nichts Schlimmes passieren kann, also die ungefährlich für alle Beteiligten sind, finde ich kann man die SuS ruhig mal an offene Experimente lassen. Allerdings muss man als Lehrer wissen, dass nicht jeder Schüler das Experiment richtig durchführen wird bzw. zu einem Ergebnis kommen wird. Das kann dann natürlich zu Frust führen. Deshalb muss ein Lehrer auch bei offenen Experimenten präsent sein und jedes Ergebnis loben und die Schüler so zu motivieren. Ich denke, denke die Präsenz und das Verhalten ist für die SuS sehr wichtig, da ihnen der Lehrer ja auch eine gewisse Sicherheit gibt.
    Trotzdem denke ich dass, es in der Schule kein zu 100% offenes Experiment gibt, da der Lehrer ja immer da ist. Und das ist meiner Meinung nach auch gut so
    Viele Grüße
    Antonia

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