Freitag, 8. Juli 2016

Bioethik

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

unser Blogbeitrag ist über das Thema "Bioethik". Dieses Thema wird in der Vorlesung am 11.07.16 noch behandelt werden. Anregungen für eure Kommentare findet ihr neben den "Gedankenblitzen" in unserer Arbeit. Wir freuen uns auf eure Kommentare!

Liebe Grüße
Bianca Markhart und Katharina Löckel






















 

41 Kommentare:

  1. Erstmal: Ein großes Lob für diesen ausführlichen und interessanten Beitrag! Vor allem die Blitze sind eine sehr gute Idee!

    Zum ersten möchte ich gerne etwas sagen. Bioethik ist heutzutage mit den vielen Möglichkeiten die durch aktuelle Forschung entstehen, ein brisantes Thema. Ein Thema, zu dem jeder Stellung beziehen können sollte. Deshalb halte ich es für sehr wichtig, mit Schülern schon früh gerade solche Themen anzusprechen. Allgemein finden soziale Aspekte in der Schule noch viel zu wenig Beachtung. Bioethik ist ein Bereich, der großen Einfluss auf die soziale und wissenschaftliche Entwicklung Einzelner und der Menschheit als Ganzes haben und der Lebensweltbezug kann schnell hergestellt werden. Die Schüler und Schülerinnen sollte auf jeden Fall in der Lage sein, Themen wie Genmanipulation zu diskutieren. Das bedeutet, dass sie Fakten, Vor- und Nachteile kennen und in der Lage sein sollten, sie sachlich sowie emotional zu bewerten und zu diskutieren. Der Lehrer muss hierbei meiner Ansicht nach eine möglichst neutrale Person bleiben. Es darf nicht darum gehen, den Schülern eine Meinung oder Position einzuimpfen sondern lediglich darum, ihnen Informationen und Vorgehensweisen aufzuzeigen, die ihnen eine Diskussion ermöglichen! Aufklärung, nicht Manipulation, so wie es z.B. in Gemeinschaftskunde gehandhabt werden muss.
    S gehändelt gehört Bioethik auf jeden Fall in den Unterricht!

    Liebe Grüße
    Anna-Maria

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    1. Hallo Anna-Maria,
      es freut uns sehr, dass dir unser Block so gut gefällt :-).
      Ich stehe voll und ganz hinter deiner Meinung: Jeder Mensch muss sich zu bioethischen Themen eine eigene Meinung bilden können! Bestimmte Methoden mit bioethischem Hintergrund, die sicherlich bald zum Alltag werden oder schon Alltag geworden sind, müssen von Allen gekannt werden. Genmanipulierte Lebensmittel etc. gehen jeden etwas an.

      Ich finde auch, dass Bioethik im Moment zu wenig im Unterricht behandelt wird. Bioethik sollte über die gesamte Schullaufbahn immer wieder thematisiert werden.

      Auch das Indoktrinationsverbot, das du angesprochen hast, sollte auf jeden Fall eingehalten werden!

      Liebe Grüße
      Katharina

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  2. Hallo Bianca und Katharina,
    euer Blogbeitrag ist sehr schön gestaltet, durch die Ausführliche Gliederung erhält der Beitrag eine übersichtliche Form. Tabellen und Graphiken veranschaulichen die Theorie noch auf eine andere Weise.

    Um zu dem eigentlichen Thema zu kommen, lässt sich sagen das Bioethik ein immer wichtigeres Teilgebiet wird. Unsere Welt ist stark bedroht durch den Klimawandel und für das Bauen von Siedlungen, Firmen,… müssen immer mehr Grünflächen und Wälder weichen. Außerdem neigt die Bevölkerung dazu, noch vorhandene Grünflächen durch beispielsweise Müll wegwerfen zu verschmutzen.
    Diese Beispiele zeigen exemplarisch wie wichtig es ist noch vorhandene Grün- und Waldflächen zu schützen. Dabei spielt die Einstellung zur Natur und den Umgang mit dem Leben, Tieren und Pflanzen eine große Rolle.
    Meiner Meinung nach sollte Bioethik mehr an die Bevölkerung herangetragen werden, denn nur Fachwissenschaftler können an der aktuellen Lage nichts ändern. Nur wenn jeder auf sachgemäßen Umgang mit der Natur achtet, kann diese nachhaltig erhalten werden.
    Auch bin ich der Meinung, dass Lehrer die Schüler insofern beeinflussen darf, dass im Unterricht die Umweltproblematik erarbeitet wird und dann auf mögliche Einflüsse des Entgegenwirkens eingegangen wird. Allerdings sollte jeder Schüler die Möglichkeit haben sich eine eigene Meinung zu bilden.
    Lehrende können zwar versuchen die Einstellung der SuS zu Natur nachhaltig zu verändern. Es kann auf Folgen der Naturzerstörung eingegangen wird, oder SuS wird durch viel draußen aufhalten die Schönheit der Natur bewusst gemacht. Dies wird allerdings nie bei allen gelingen, doch gibt es einen Ansatz für eine bessere Natureinstellung. Ist diese nämlich gestärkt so wird mehr Wert auf guten Umgang und das Schützen der Natur gelegt.
    Natürlich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es viele Schimpfwörter gibt die mit Tieren zusammen hängen. Dies kommt daher, dass einige Tiere als unhygienisch bezeichnet werden. Kinder haben veränderte Ansichten von Tieren, da viele nur sehr wenig Kontakt zu Tieren haben, da sie in großen Städten leben und nicht so viel Zeit draußen aufhalten. Kinder werden durch die Medien beeinflusst. Gerüchte, die im Internet oder Fernsehen vermittel werden, beeinflussen die Einstellung sehr stark. In diesem Fall ist es die Aufgabe der Schule, auf solche Gerüchte einzugehen und diese durch richtige Informationen zu ersetzen.
    Zusammenfassend würde ich sagen, dass auf die Bioethik immer größeren Wert gelegt werden sollte um die Natur- und die Tiervielfalt nachhaltig erhalten zu können.

    Liebe Grüße Verena Haußmann

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    1. Hallo Verena,
      erstmal vielen Dank für das Lob und deinen Beitrag.
      Du führst einige sehr interessante Denkansätze ein - gerade das schon der alleinige Aufenthalt im Grünen ein Bewusstsein für die Natur und ihren Wert erschafft, finde ich durchaus nachverfolgens Wert.
      Ich finde es gut wie du den Konflikt zwischen freier Meinungsbildung des Schülers und der, ich nenne es jetzt mal "Verantwortung" des Lehrenden, den SuS doch die Wichtigkeit seiner Verantwortung nahezubringen. Klar wird es nie bei allen klappen - das ist eine Tatsache die wir als Lehrenden wohl in die Augen blicken müssen, aber schon kleine Siegen zählen viel in diesem Thema würde ich sagen. Zumal es anders als andere Themen eher weniger selbst erlernt werden kann, sondern sich am ehesten durch den Diskurs miteinander bildet.
      Bei den Tieren würde ich sagen beginnt die Bildung von Vorurteilen schon viel früher - Fabeln, Märchen und Kindergeschichten arbeiten häufig mit über sterilisierten Bilder von Tieren. Wie du, halte ich es für wichtig, das auch Stadtkinder diese "falschen" Bilder verlieren und durch wahrheitsgemäße ersetzen können.

      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Bianca Markhart

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  3. Liebe Kommilitoninnen,

    der Blogbeitrag von euch gefällt mir sehr gut. Ihr habt das Thema „Bioethik“ umfangreich und interessant dargestellt.

    Hier ein konkretes Beispiel zum Thema Bioethik im Unterricht anhand eines Rollenspiels zum Thema Tierversuche.

    Das Rollenspiel gliedert sich in drei Phasen. In der ersten Spielphase werden fünf freiwillige SuS benötig, ein Kranker, zwei Ärzte, ein Tierschützer und ein Vertreter der Pharmaindustrie. Der Patient leidet an einer unheilbaren Krankheit, er klagt über Schmerzen und hat sehr große Angst. Ein neues Medikament, das durch Tierversuche getestet wurde, kann ihm unter Umständen das Leben retten. Der pflegende Arzt des Patienten zieht alles in Erwägung um ihn zu retten. Ein anderer Arzt kommt hinzu, dieser hält nichts von Tierversuchen und sucht nach Alternativen. Ein Vertreter der Pharmaindustrie beteiligt sich am Gespräch, dieser vertritt die Meinung des behandelnden Arztes und stimmt dem Medikament zu. Er verweist auf die vielen Menschen, die schon durch das Medikament gerettet wurden. Die Forschung des Medikaments kann aber nur durch Tierversuche erprobt werden. Ein Tierschützer kommt dazu, er schmeißt ein Stofftier in die Mitte und fordert die gleichen Rechte, sowohl für Mensch als auch für Tier. Er pocht darauf, dass die Tiere auch ein glückliches Leben verdient haben.

    In der zweiten Spielphase ordnen sich die restlichen SuS einem Interessenvertreter zu. In der Gruppe wird gemeinsam überlegt, wie sie ihre Position zum Thema durch Argumente stützen und begründen können.

    In der dritten Spielphase stellen die Gruppen ihre Position, unter der Leitung des Interessenvertreters, den anderen SuS vor. Dabei werden die überzeugendsten Gründe genannt, diese könnten z.B. durch Plakate, Kärtchen oder Bilder präsentiert/ festgehalten/verstärkt werden.

    Ich finde, dass Bioethik immer einen größeren Stellenwert im Unterricht einnehmen sollte. Die SuS sollten den Umgang mit Mensch, Natur und Umwelt reflektieren. Durch ein Rollenspiel finden sich die SuS in die Situation ein, dazu sollten sie sich schon davor ausgiebig mit dem Thema beschäftigt haben, um ihre Meinung vertreten zu können. Deshalb könnte es als Abschluss einer Unterrichtseinheit dienen.

    Liebe Grüße
    Melanie Hauff

    Quelle:

    Bundeszentrale für politische Bildung (2013): Tierversuche- ein Rollenspiel.
    URL: http://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/bioethik/175478/tierversuche-ein-rollenspiel

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    1. Hallo Melanie,
      vielen Dank für deine lieben Worte zu Beginn und ein großes Dankeschön für deinen Beitrag.
      Dein Unterrichtsbeispiel ist beeindrucken und ich wäre sehr interessiert welche Gründe die SuS entdecken würden. Allerdings würde ich auch die nicht ganz so überzeugende Gründe der Schüler im Unterricht verwenden und ihnen anhand dieser darlegen, mit welchen falschen Argumentationsweisen man eine öffentliche Diskussion steuern kann. Daran würden die SuS zusätzlich zum reflektierten Umgang mit der Natur zu einem kritischen Umgang mit den Medien gelangen.
      Ansonsten finde ich den Ansatz die SuS möglichst persönlich in die Thematik der Bioethik miteinzubeziehen klasse.
      Interessant finde ich das du auf der Seite der Bundeszentrale für politsche Bildung vorbeieschaut hast. Es ist schön zu wissen das du dich auch nach unserer Einführung weiter mit dem Thema beschäftigt hast.
      Einen schönen Sonntag wünsche ich dir noch,
      Bianca Markhart

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  4. Hallo,
    erstmal vielen Dank für diesen wichtigen Blogeintrag!

    Ich persönlich bin der Meinung, dass Bioethik nicht nur ein Thema für Fachwissenschaftler sein sollte sondern jeden etwas angeht. Umso wichtiger ist es, schon junge Menschen darauf aufmerksam zu machen. Viele Themen in der Biologie, vor allem Gentechnik, lassen sich gut in moralphilosophischen Diskussionsrunden mit Bioethik im Unterricht verknüpfen.
    Um SuS zum Diskutieren anzuregen, hilft oft ein sogenannter „Thesentopf“. Der Thesentopf ist eine Sammlung von Pro- und Contra-Thesen. Jeder Schüler/Jede Schülerin bekommt einen Zettel mit einer These, die sie vertreten sollen. So lernen SuS Vor- und Nachteile zu erkennen und eine Diskussion wird eher angeregt. Außerdem können SuS, die spontan kein Argument parat haben, auch die Diskussion mitlenken und beeinflussen.

    In meiner Schulzeit auf der Realschule wurde leider sehr wenig über Ethik im Biologieunterricht gesprochen. Ich kann mich nur noch an eine kleine Diskussion über die Pille erinnern, die aber von einem Mitschüler eingelenkt wurde. Meine Lehrer haben davon Abstand gehalten. Erst auf dem Biotechnologischem Gymnasium war Bioethik ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts, da es um Gentechnik ging und seine Möglichkeiten Leben genetisch zu verändern.
    Ich empfand es als sehr wichtig immer wieder die Themen ethisch aufzufassen. Schließlich kann man nicht einfach fröhlich vor sich hin klonen.
    Ich persönlich werde zu vielen Themen immer wieder moralphilosophische Diskussionen mit meinen SuS führen, weil ich es wichtig finde, dass man sich Gedanken macht (z.B. wo unsere Lebensmittel herkommen, sowie das Thema Nachhaltigkeit). Außerdem haben, meiner Meinung nach, bioethisch Themen großen Einfluss auf die SuS. Erst hier können die SuS ihre Meinung dazu äußern, oder eine Meinung erst entwickeln. Außerdem nehmen sie die Themen mit nach Hause und können auch mit ihren Eltern und Freunden diskutieren.
    Es geht auch nicht darum den Kindern eine Meinung einzuflößen (die Lehrperson darf nur die Diskussion moderieren), sondern ihnen die Möglichkeit zu geben über die Welt nachzudenken.
    Mein Fazit: Bioethik ist im Biologieunterricht ein wichtiger Bestandteil, da die SuS sich hier ihre Gedanken machen können und müssen.

    LG
    Saskia Prets

    Quellen:
    http://www.erpho.de/uploads/media/Thesentopf.pdf
    http://www.bpb.de/apuz/75803/mensch-und-tier

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    1. Hallo Saskia,

      ich bin ganz deiner Meinung, dass Bioethik ein Bestandteil des Biologieunterrichts sein sollte. Diese Themen werden die Kinder ein Leben lang begleiten. Darum sollten sich die SuS eine eigene Meinung über das Thema bilden können.

      Den „Thesentopf“ gefällt mir gut. Er ist vor allem gut, weil jeder Schüler/Schülerin gezwungen ist sich in eine Argumentation hineinzuversetzen, die vielleicht nicht der eigenen Meinung entspricht. Die verschiedenen Thesen werden wertneutral vorgestellt. Dieser Aspekt ist sehr wichtig! Die Schüler sollen nicht DIE richtige These herausfinden. Sondern sie sollen alle Argumentationslinien kennen.

      Bioethik im Biologieunterricht hatte ich auch sehr selten. Genau wie du hätte ich mir mehr Bioethik gewünscht. Allerdings hatte ich Ethik als Fach. Das heißt im Ethikunterricht wurden häufiger bioethische Themen besprochen. Ich weiß allerdings, dass meine Mitschüler mit Religion dieses Thema so gut wie gar nicht behandelt haben. Auch ich sehe hier noch Verbesserungsbedarf.

      Liebe Grüße
      Katharina

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  5. Liebe Kommilitonen,

    in meiner Schulzeit bin ich kaum bis gar nicht mit der Bioethik in Berührung gekommen, was ich sehr bedauere. Genauso wie Ethik im allgemeinen Unterricht, ist Bioethik, meiner Meinung nach, ein unausweichliches Thema im Biologieunterricht.
    In der Bioethik sehe ich eine große Aufgabe für die Entwicklung von SuS.
    Im folgende möchte ich die Wichtigkeit anhand eines Beispiels der Tierethik erklären.
    Thema: Tierversuche
    Für eine demokratische Gesellschaft, wie unsere, denke ich, ist ein mündiger, reflektierter Bürger Grundvoraussetzung. Dafür ist es nötig, dass der Mensch immer wieder vor neue Dilemmata gestellt wird, wie beispielsweise, das Thema Tierversuche. Hierbei ist es äußerst wichtig das Indoktrinationsverbot zu beachten. Quarks und Co. hat sich in seiner Sendung vom 22.09.2015 ebenfalls mit dem Thema Tierversuche auseinandergesetzt. Dabei machen auch Sie sehr deutlich auf das Problem der Indoktrination aufmerksam. Denn auch die Darstellung einer Thematik in den Medien kann die Meinungsbildung maßgeblich beeinflussen. Für den Unterricht ist es deshalb von großer Bedeutung das Thema stets objektiv und aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dadurch lernen SuS andere Meinungen kennen und akzeptieren, auch wenn es nicht ihrer Meinung entspricht. Dieses Verständnis und die Toleranz für andere Meinungen ist, meiner Ansicht nach, ein wichtiges Gut einer Demokratie und Voraussetzung für ein friedvolles Zusammenleben in und mit der Natur/Umwelt. Diese Fähigkeit jedoch muss gelernt werden. Auf der Grundlage verschiedener Ansichten können die SuS lernen ein Dilemma zu bewerten. Am Beispiel der Tierversuche können Kriterien bei der Bewertung Nutzen für den Menschen, Kosten, Aufwand und vieles mehr sein. Anschließend können Sie gemeinsam in Diskussion über Tierversuche treten und jeder für sich die Thematik beurteilen. Bei der ethischen Analyse nach Hößle gefällt mir besonders gut Schritt 7, die erneute Reflexion des Urteils. Meiner Meinung nach sollte jede Einstellung, Position und Ansicht einer ständigen Reflexion unterzogen sein, da tägliche neue Erfahrungen unser Wissen, Denken und Handeln beeinflussen.
    Zusammenfassend ist Bioethik für mich ein überaus wichtiger Bestandteil des Biologieunterrichts und sollte schon sehr früh zum Thema gemacht werde.

    Liebe Grüße
    Laura

    Quelle:

    http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-tierversuche---die-quaelende-frage-102.html; Stand: 13.7.16, 15.45 Uhr

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    1. Hallo Laura,

      ich bin ebenfalls der Meinung, dass Bioethik ein Bestandteil des Biologieunterrichts sein sollte. Mir hat das Video sehr gut gefallen. Wenn man genug Zeit hat sich den Film im Unterricht anzuschauen wäre das bestimmt vom Vorteil. Er wiederholt zum Teil bekannte, aber wichtige Aspekte. Trotzdem kommen neue Aspekte hinzu, die überraschen, bzw. erschrecken können (sowohl Zusatzinformation zu bekanntem Wissen, wie auch komplett neues Wissen). Ich wusste zum Beispiel, dass in Deutschland viele Tierversuche durchgeführt werden, aber die konkrete Zahl hat mich doch erschreckt. Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass auch die positiven Aspekte des Tierversuches dargestellt werden. Zum Beispiel die Herzklappe des Mädchens. Mehrere Argumentationslinien zu betrachten finde ich sinnvoll, um die SuS auf verschiedene Argumentationsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Mit dem Indoktrinationsverbot sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an. Du hast Recht Hößles Schritt 7 ist sehr wichtig. Aber auch die Schritte 1 bis 6 sind sehr wichtig um Schritt 7 überhaupt ausführen zu können. Ich bin ganz deiner Meinung, dass jeder Mensch seine Meinung immer wieder überdenken sollte.

      Liebe Grüße
      Katharina

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  6. Hallo Bianca und Katharina,
    Ich finde euren Blog Beitrag sehr interessant, vor allem da ich mich persönlich bisher wenig mit der Fragestellung wie man Bioethik in den Unterricht eingliedern kann auseinandergesetzt habe.
    Auch die Idee mit den Gedankenblitzen gefällt mir sehr gut, so kann man direkt vertiefend in ein Thema einsteigen.
    Ich persönlich kann mich bezüglich meiner Schulzeit zum Thema Bioethik noch sehr gut an die Problematik der Massentierhaltung erinnern.
    Ich finde es als Lehrperson schwierig das Indoktrinationsverbot umzusetzen, da die eigenen Werte und Einstellungen ja in jeder Form von Unterricht miteinfließen -auch wenn es keine ethische Thematik beinhaltet.
    Ich finde es daher sehr schwierig abzugrenzen ab welchem Punkt man den Schülerinnen und Schülern seine Meinung „aufzwingt“.
    Ich denke es ist als Lehrer ein stückweit auch die Aufgabe den Schülerinnen und Schülern einen kritischen Blick auf verschiedene Thematiken mit zu geben.
    Um seine eigene Meinung etwas rauszuhalten denke ich ist es sehr wichtig das die Schüler sich diese Themen selbst erarbeiten und ihre eigene Meinung anhand von verschiedenen Sichtweisen und auch gegensätzlichen Stellungnahmen erarbeiten.
    Es ist wichtig die positiven und die negativen Aspekte einer Thematik zusammen zu tragen anhand derer sich die Schüler informieren und eine Meinung bilden können.
    Das könnte in Form von Einzel- oder Gruppenarbeit ablaufen. Anschließend werden Ergebnisse in der Klasse zusammengetragen.
    Ich glaube allerdings, dass sich das einfacher anhört als es ist, denn es ist sicher nicht leicht zu bestimmten Themen positive Aspekte aufzuzeigen, z.B. Massentierhaltung.
    Ein weiterer Punkt ist denke ich, dass es teilweise schwierig ist einen Bezug zu einem bestimmten Thema herzustellen.
    Nehmen wir als Beispiel die Forschung mit Eizellen, meiner Meinung nach eine Thematik die für die Schülerinnen und Schüler sicher sehr abstrakt und auch etwas ungreifbar ist.
    Ich denke es ist sehr wichtig den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten sich in solche Thematiken hineinzudenken und ihnen Denkanstöße mit auf den Weg geben.

    Liebe Grüße
    Isabel


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    1. Hey Isabel,
      deine Überlegungen zum Inktrinationsverbot sind echt gut. Du wirfst Problematiken auf, welche mich nun, da du es ansprichst auch beschäftigen. Es stimmt das wir von unseren Moralvorstellungen geprägt sind und das es schwierig wird unsere Prägungen aus dem Unterricht lassen, aber es muss in unserem Verlangen stehen möglichst objektiv ethnische Themen anzusprechen.
      Weißt du noch wie es bei dir in der Schule zum Thema Massenhaltung war? Wie wurde es angegangen?
      Danke für dein wohlüberlegtes Feedback und deine Anregungen.
      Gruß Bianca

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  7. Hallo Bianca und Katharina,

    euer Blog befasst sich mit einem sehr interessanten Thema. Ich möchte gerne auf eure Frage eingehen, inwieweit bei mir früher im Biologieunterricht die Bioethik behandelt wurde.
    Ich meine mich zu erinnern, dass wir immer mal wieder bestimmte Dinge unter ethischen Aspekten betrachtet haben. Allerdings war das bereits in der Oberstufe. Meistens regte meine Lehrerin zu einer Diskussion an, die wir auch gerne untereinander geführt haben. Ich hatte dabei nicht den Eindruck, dass die Lehrerin uns ihre Meinung „aufgedrückt“ hat. Vor allem zum Thema Genetik haben wir viel über ethische Themen diskutiert. Dabei haben wir als weiteren Input den Film „GATTACA“ angeschaut, in dem es um das Thema der künstlichen Befruchtung und „perfekter“ Kinder geht. Ich weiß noch, dass wir danach ausführlich über den Film gesprochen haben, wobei unsere Lehrerin die Diskussion zwar leitete, aber überwiegend fachliche Informationen beisteuerte, wie zum Beispiel, ob das im Film Dargestellte tatsächlich möglich ist. Diskutiert haben eher wir Schüler. Mir haben diese Unterrichtsstunden immer sehr viel Spaß gemacht, weil mir bewusst wurde, dass es nicht bei allen Themen ein „schwarz“ und „weiß“ gibt. Ich würde deshalb den Unterricht in Bioethik als gelungen ansehen, da wir beigebracht bekommen haben, Dinge nicht nur aus einer einzigen Perspektive zu sehen, sondern auch die Standpunkte und Gründe anderer nachzuvollziehen und dass es oft in der Ethik nicht unbedingt immer ein Richtig oder Falsch gibt.
    Ich finde deshalb, dass – vorausgesetzt er ist gut gemacht – Bioethik im Unterricht auf jeden Fall Sinn macht um den Horizont und das Denken der Schüler zu erweitern. Meiner Meinung nach ist die Ethik mit der Biologie eng verknüpft. Gerade weil heutzutage solche Themen immer aktueller werden (z.B. Tierversuche) sollte den Schülern beigebracht werden, nicht immer jede Meinung einfach so hinzunehmen, sondern eben auch die andere Seite zu sehen und eventuell nachzuvollziehen. Wichtig ist aber im Unterricht auf jeden Fall, dass der Lehrer, wie in eurem Blog auch erwähnt, eine eher neutrale Rolle einnimmt und den Schülern keineswegs irgendeine Meinung aufzwingt. Auch könnte das aktive Diskutieren über Themen, von denen die SuS manchmal sogar betroffen sind (um nochmal das Beispiel der Tierversuche bei Kosmetika zu nennen), sehr motivierend für die SuS sein. Vor allem den SuS, die vielleicht normalerweise etwas Schwierigkeiten im Fach Biologie haben, gibt eine Diskussion über ethische Fragen die Möglichkeit sich am Unterricht zu beteiligen, da dabei ein ausgiebiges Fachwissen erst einmal nur bedingt notwendig ist. Die meisten SuS werden zum Thema „Tierversuche“ sicherlich eine Meinung haben. Wie sehr diese auf tatsächliches Wissen gestützt ist, ist meiner Meinung nach bei der ersten Diskussion nicht unbedingt von Bedeutung, sollte aber im Laufe der Einheit auf jeden Fall ausgebaut werden, um den Schülern eine differenzierte Meinung zu ermöglichen.

    Ich finde, dass Bioethik zum Fach Biologie dazugehört, aber vielleicht auch eher in ältere Klassen gehört, da die Schüler dort in der Lage sind, bestimmte Themen differenzierter zu betrachten und außerdem über das nötige Fachwissen verfügen.

    Viele Grüße
    Rebecca Kimmig

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    1. Hallo Rebecca,

      schön, dass dir unser Beitrag gefallen hat :-) !

      Ich bin ganz deiner Meinung, dass Bioethik ein Bestandteil des Biologieunterrichts sein sollte. Außerdem denke ich auch, dass die meisten bioethischen Themen eher für die älteren Schüler gedacht sind. Vor allem in Bezug auf Genetik. Trotzdem gibt es durchaus auch Themen, die man mit jüngeren Schülern bearbeiten kann (z.B. Tierversuche).

      Den Film „GATTACA“ kannte ich selbst noch nicht. Der Trailer hat mir aber gut gefallen. Ich könnte mir den Film (anhand meines ersten Eindrucks ;-) ) gut im Unterricht vorstellen. Ich denke, dass er die SuS ansprechen könnte. Vielen Dank für den Tipp :-).

      Liebe Grüße
      Katharina Löckel


      Den Trailer von „GATTACA“ für Interessierte:
      https://www.youtube.com/watch?v=PC6ZA1dFkVk


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  8. Hallo ihr beiden,
    danke für den Interessanten Blogbeitrag.
    Ich gehe zunächst auf die Frage ein, in wie weit ein Lehrer die Einstellungen der Schüler beeinflussen darf. Ich denke, dass ein Lehrer die Einstellungen der Schüler schon alleine durch seine eigenen beeinflusst, wenn er sie den Schülern mitteilt, was ich sehr wichtig finde. Wenn die Schüler eine gute Beziehung zum Lehrer haben bzw. der Lehrer bei den Schülern beliebt ist denken sie bei Meinungs- oder Einstellungsunterschieden wahrscheinlich vermehrt darüber nach, ob ihre Meinung „richtig“ oder sinnvoll ist. Ich finde das die Lehrperson nicht vorschreiben kann, wie Schüler denken oder handeln sollen. Ich denke aber trotzdem das sie nicht kritiklos akzeptiert werden müssen. Wenn Schüler Tiere quälen ist das auf jeden Fall wichtig einzugreifen und das zu stoppen. In solchen Situationen würde ich als Lehrer, das Verhalten sofort unterbinden und als Diskussionsthema in der Klasse besprechen, um so eine Verhaltens- und hoffentlich auch eine Einstellungsänderung zu bewirken.
    Zu der Frage wie das Thema in meiner Schulzeit behandelt wurde kann ich leider nicht viel sagen, denn ich kann mich nur an eine Situation erinnern als wir das Thema „Umweltverschmutzung“ im Unterricht durchgenommen haben. Aber ich weiß noch das mich das sehr geprägt hat und ich seither genau darauf achte den Müll richtig zu trennen und das ich oder auch andere ihren Müll nicht einfach auf die Straße werfen. Von daher finde ich es sehr wichtig, dass bioethische oder umweltethische Themen im Unterricht Raum finden, denn sie können bei einzelnen auf jeden Fall zu einer Einstellungsänderung führen, die sie ihr ganzes Leben lang aufrechterhalten und auch an andere weitergeben können.

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    1. Hallo Julia,
      Ich weiß nicht genau, ob ich dir zustimmen kann ob der Lehrer seine Meinung äußern offen äußern soll. Ich halte es für schwierig und zumindest zu Beginn sollte er sie zurückhalten, eventuell kann er sie im Anschluss äußern, wenn die Schüler ihre eigene Meinung schon gefestigt haben.
      Bei deinem Beispiel, würde ich wohl ebenso handeln. Aber bei strittigen Themen wie Todesstrafe oder Genetik, halte ich es für angemessener keine Meinung zu äußern. Der Lehrer stellt gerade in den niedrigen Klassenstufe eine Person da, welche für Schüler eine unverfälschte Wahrheit ausdrücken.
      Einen schönen Tag wünsche ich dir noch,
      Bianca Markhart

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  9. Hallo,

    vielen Dank für die Aufbereitung des sehr wichtigen und interessanten Themas der Bioethik.
    Rückblickend auf meine Schulzeit hat die Behandlung ethischer Fragen im Unterricht erst ab der Mittelstufe stattgefunden und fand in der Oberstufe ihren Höhepunkt, was angesichts der benötigten Reife und Reflexionsvermögen für komplexere Themen verständlich ist. Ich persönlich hätte mir in den unteren Stufen mehr gewünscht, da man auch in jungen Jahren lernen sollte, sich kritisch mit Sachverhalten auseinanderzusetzen und Argumente von verschiedenen Standpunkten aus akzeptieren zu können. Ich denke, es ist wichtig und richtig, dass ein/e LehrerIn eine eigene Meinung zu einem Thema hat und sich nicht der Verantwortung entzieht, Stellung zu beziehen. Die Meinung kann schließlich auch beinhalten, dass man Vor- und Nachteile in etwas sieht und es kein Richtig oder Falsch gibt. Auch sollte man als Lehrperson zeigen, dass viele verschiedene Ansichten bezüglich eines Themas vorhanden sind und jeder Mensch sich selbst eine Meinung bilden soll. Schließlich sollen die SuS für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Leben sensibilisiert werden.
    Ich erinnere mich daran, im Ethikunterricht das Thema Designer-Babies behandelt zu haben. Dafür wurde uns ein Ankreuzkatalog mit verschiedensten Eigenschaften eines Säuglings ausgeteilt. Angefangen von dem Geschlecht, über die Gesundheit bis hin zum genauen Aussehen ( Augenfarbe, Haarfarbe…) des Säuglings, wurden die Designer-Babies erstellt. Nachdem einige SuS ihre perfekten Säuglinge vorgestellt hatten, wurde eine Diskussion eröffnet, was am wichtigsten sei. Viele hatten sich darauf geeinigt, dass die Gesundheit das wichtigste ist, worauf dann zur Frage hingeleitet wurde, ob ein ungesundes Baby weniger wert sei und es nicht verwerflich wäre, tatsächlich ein Kind mittels Genmodifikation zu designen oder die Vorteile überwiegen. Die Forschung in diese Richtung wird weiterhin vorangetrieben und es bleibt spannend wie es weitergehen wird. Hier habe ich Artikel zu dem Thema gefunden, die eventuell in den Unterricht eingebracht werden können und die Aktualität des Themas zeigen:
    http://www.welt.de/wissenschaft/article150528268/Ein-Designerbaby-nach-Bauplan-fuer-140-000-Dollar.html
    http://www.n-tv.de/wissen/Forscher-manipulieren-erstmals-Embryo-Gene-article14988581.html
    http://www.n-tv.de/wissen/Briten-erlauben-Genmanipulation-an-Embryos-article16902706.html
    Aufgerufen am 29.07.2016, 19.07 Uhr

    Ein anderes Thema, das ich tatsächlich im Biologieunterricht behandelt hatte, war ein Rollenspiel zum Thema Abtreibung. Hier ging es um die Entscheidung, ob ein Kind aufgrund von pränatalen Untersuchungen, die auf ein Kind mit Trisomie 21 hindeuten, abgetrieben werden darf. Das Thema kann auch auf das Alter des Ungeborenen ausgeweitet werden mit der Frage, wann Leben beginnt. Als Rollen gab es die Eltern, einen Arzt, einen Pfarrer, einen Anwalt. Jeder hat Texte mit den Ansichten und Erwartungen eines Charakters zum Bearbeiten bekommen und musste in einem anschließenden Gespräch die Person mit Argumenten vertreten.
    Da die Behandlung solcher Themen prägend ist und zum allgemeinen Verständnis der Gesellschaft beiträgt ,ist sie von großer Wichtigkeit, weshalb sie in meinem Unterricht einen gesicherten Platz einnehmen wird.

    Liebe Grüße
    Yasemin Polat

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    1. Hallo Yasemin,

      wir freuen uns sehr, dass dir unser Beitrag so gut gefallen hat.

      Mit dem Thema „Indoktrinationsverbot“ sprichst du einen wichtigen Aspekt an.

      Auch „Designerbabys“ sind ein sehr aktuelles Thema. Ich denke, dass diese Verfahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. In Zukunft wird auch Deutschland sicherlich nicht um Diskussionen über Gesetzesänderungen darum herum kommen (wie im Artikel der Welt angesprochen).

      Das Rollenspiel, das während deiner Schulzeit durchgeführt wurde, finde ich sehr interessant. Das kann ich mir gut als Bestandteil im Unterricht vorstellen.

      Liebe Grüße
      Katharina Löckel

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  10. Hallo Bianca und Katharina,

    ihr habt euch für euren Blogeintrag ein wirklich spannendes Thema ausgesucht, welches jeden betrifft.
    Deshalb bin ich der Meinung, dass Bioethik auf jeden Fall ein Thema für den Biologieunterricht ist. Dabei geht es nicht darum als Lehrer die SuS moralisch zu belehren, sondern vielmehr ihnen alle beziehungsweise möglichst viele Facetten eines kontroversen Themas darzustellen. Die SuS sollten von verschiedenen Blickwinkeln auf dieses Thema schauen und sich auch in andere Personen versuchen reinzuversetzen, um zu verstehen warum diese so handeln oder auch nicht handeln würden.
    In der Ehtik ist nicht immer klar definiert was „richtig“ oder „falsch“ ist. Für unterschiedliche Menschen ist die Wahrnehmung von moralisch noch akzeptabel und moralisch verwerflich nicht immer dieselbe.
    Um in der Schule mündige Bürger zu bilden, müssen die SuS einen Überblick über das gesamte Thema erhalten, nur so können sie sich ihre eigene, qualitative Meinung bilden. Denn die Bioethik ist in unserem Alltag überall sichtbar, sei es in der Tierhaltung der (Haus-) Tiere oder in der Akzeptanz von Gentests. Daher reicht es nicht aus, wenn sich nur Fachwissenschaftler damit auskennen. Es ist für jeden Menschen jeden Tag von großer Bedeutung sich mit bioethischen Themen auseinanderzusetzen und zu entscheiden, wie er handeln möchte und ob er dies mit seinem Gewissen vereinbaren kann.
    Auch ich hatte während meiner Schulzeit Bioethik sowohl im Biologieunterricht, als auch im Religionsunterricht. Wir haben uns damals beispielsweise mit der Sterbehilfe beschäftigt, haben uns Meinungen von Sterbehilfegegnern und Menschen die Sterbehilfe im Ausland (in der Schweiz oder in den Niederlanden, da es in Deutschland gesetzlich verboten ist) in Anspruch nehmen angehört. Bis dahin hatte ich mir über das Thema, über welches in den Medien immer wieder stark debattiert wird, keine Gedanken gemacht. Doch nach dieser Einheit weiß ich genau, wie ich zum Thema Sterbehilfe stehe, kann aber die Gegenposition auch nachvollziehen. Ich bin froh, dass ich einen objektiven Einblick in das Thema bekommen durfte und ich weiß auch heute noch nicht, wie meine Lehrerin selber zur Sterbehilfe stand.
    Da dieses Thema nur in höheren Stufen behandelt werden kann, möchte ich nun zeigen, dass Bioethik auch schon in niedrigeren Stufen durchgenommen werden kann.
    Bei einem Praktikum in der 5. Klasse einer Realschule wurden gerade Hühner behandelt. Dabei wurden die einzelnen Haltungsweisen dargestellt und thematisiert. Außerdem wurde ein Ausflug zu einem nahegelegenen Bauernhof unternommen, bei dem die unterschiedlichen Haltungsweisen in real angeschaut werden konnten. In einem Rollenspiel wurden anschließend die Hühner in den unterschiedlichen „Lebensräumen“ nachempfunden.

    Viele Grüße,
    Viktoria Pesch

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    1. Hallo Viktoria,

      Es freut uns sehr, dass dir unser Blogbeitrag gefallen hat.

      Ich bin ganz deiner Meinung, dass „Bioethik“ Bestandteil des Biologieunterrichts sein sollte.

      Während meiner Schulzeit habe ich bioethische Themen hauptsächlich im Ethikunterricht gehabt. Im Biologieunterricht haben wir solchen Themen eher weniger behandelt. Auch bei mir hat das Thema „Sterbehilfe“ einen großen Teil ausgemacht.

      Euer Projekt mit den Hühnern finde ich sehr interessant. Ich kann mir gut vorstellen dieses Thema auch mit jüngeren Schülern durchzuführen. Ich finde es sehr wichtig, dass die SuS sehen, wie unterschiedlich die Haltungsbedingungen unserer Nutztiere sind.

      Liebe Grüße
      Katharina Löckel

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  11. Hallo,
    ersteinmal muss man sagen, dass ihr das Thema Bioethik sehr gut aufbereitet habt und euer Blogbeitrag sehr gelungen ist.
    Nun zu den Gedankenblitzen. In meiner Schulzeit haben wir uns mit Theman der Bioethik beschäftigt, nicht nur im Biologieunterricht auch in anderen Fächern wie Religion. Es gibt Themen, welche sehr prägend waren wie zum Beispiel das Thema Clonen. Will man überhaupt, dass es zwei identische Lebewesen oder Menschen gibt. An Hand des Films "Blue Print" in dem eine talentierte Klavierspielerin unbedingt eine ihr identische Tochter möchte und diese dann auch entsteht, wird sehr gut der Zweispalt der Vor- und Nachteile aufbereitet. Der einprägenste Satz des Kindes: "Mama wo ist eigentlich mein Papa?"
    Es ist meiner Meinung nach Bestandteil, mit den Kindern über Massentierhaltung, Gen veränderte Nahrungsmittel, Sterbehilfe oder die Entwicklung von Medikamtenten, im Biologieunterricht zu diskutieren. Ich finde es sehr wichtig den Kindern klar zu machen, ob es Sinn macht in jeder Mittagspause zum MC Donalds zu gehen und sich einen Burger zu kaufen, oder ob es noch andere Möglichkeiten gibt sich gesünder und nachhaltiger zu ernähren.
    Die Bioethik befasst sich mit Themen, mit denen jeder früher oder später in Kontakt treten wird. Somit muss auch jeder seine eigene Meinung dazu haben, die aber erst gebildtet werden kann, wenn das nötige qualitative Wissen dazu da ist, welches von der Lehrperson unteranderem vermittelt werden muss.Es ist Aufgabe der Schule den SuS ein möglichst breites Wissen anzueignen und zu zeigen, dass es viele verschiedene Meinungsansätze gibt. Die Lehperson hat nicht das Recht den SuS eine eigene Meinung aufzuzwängen, jedoch ist sie im Stande die Meinnung in eine positive Richtung zu lenken.

    Freundliche Grüße
    Jenny Wagner

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    1. Hallo Jenny,
      erfreulich das Ethik eine so große Bedeutung in deiner Schulausbildung hatte und auch übergreifend unterrichtet wurde. Den Film habe ich selbst nicht gesehen, aber er hört sich sehr passend und sehenswert an.
      Schön das du uns zustimmst, das Bioethik ein fester Bestandteil unseres Lebens ist und Gegenwartsbezug für die SuS besitzt.
      Anosnten, schön das dir unser Beitrag gefiel und danke für dein Kommentar.
      Schöne Semesterferien noch,
      Bianca

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  12. Hallo.
    Danke für den sehr informativen Blogbeitrag.
    Meiner Meinung nach sollten alle Menschen das Recht haben sich über bioethische Themen auszutauschen und sich einen eigenen Standpunkt zu bilden. Viele Bioethische Themen betreffen ja auch jeden einzelnen Menschen in unserer Gesellschaft. Alle Teildisziplinen der Bioethik sind Fragestellungen, die wir uns im Alltag stellen müssen. Wo kaufe ich mein Fleisch? Welche Meinung habe ich zur gleichgeschlechtlichen Eheschließung? Ist es in Ordnung, dass meine Kosmetika und Medikamente an Tieren getestet werden? Verschwende ich weiterhin Plastik, auch wenn ich weiß, dass es die Meere zumüllt? Lasse ich die lebenserhaltenen Maschinen bei einem geliebten Menschen abschalten, um durch Organspende einem anderen Menschen das Leben zu retten? Und das sind nur einige Fragen, mit denen wir uns im Laufe unseres Lebens beschäftigen müssen. Ich verstehe natürlich auch die Position der Fachwissenschaftler, die sagen, dass der Laie über Dinge spricht von denen er keine Ahnung haben kann. Jedoch sollte jeder Mensch die Gelegenheit haben sich zu jedem bioethischen Thema, das ihn gerade beschäftigt, sich eine fundierte Meinung zu bilden und dazu Informationen zu sammeln.
    Ich denke, dass ein Lehrer nicht nur eine Meinung zu einem Thema lehren sollte. Viel eher ist es wichtig den Schülern verschiedene Positionen aufzuzeigen, damit sie selbst entscheiden können was für sie richtig ist. Natürlich lässt man als Lehrer seine eigene Meinung unterbewusst immer miteinfließen, dennoch sollten kontroverse Standpunkte aufgezeigt werden. In die Schülermeinung einzugreifen ist dann erlaubt, wenn der Schüler eine Position vertritt, die gegen alle Grundsätze der Gesellschaft sprechen. Gerade bei bioethischen Themen finde ich den Konsequentialismus wichtig. Man muss nicht nur darüber nachdenken, ob die Handlungen allgemeingültig zum Naturgesetz werden könnten, wie Kant das in der Deontologie begründet, sondern man muss in jedem Fall einzeln entscheiden, ob die Folgen der Entscheidungen tragbar sind.
    Zu meiner Schulzeit haben wir nicht sehr viel über Bioethik gelernt. In der Oberstufe haben wir die ethischen Aspekte zur Abtreibung und Stammzellenforschung besprochen, jedoch waren dies nur Randthemen in den ansonsten rein biologiewissenschaftlichen Unterrichtsstunden. Meist wurden diese ethischen Diskussionen als Abschluss zu einem Thema genutzt. Ich finde es gut, dass wir über die bioethischen Themen Abtreibung und Stammzellenforschung gesprochen haben. Trotzdem wäre es sicher gut gewesen noch andere Themen miteinzubringen. Gerade Themen in der Sexualethik sind heutzutage sehr wichtig, da die sexuelle Vielfalt immer mehr Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft bekommt. Durch die Behandlung dieses Themas im Unterricht kann meiner Meinung nach vielen Vorurteilen vorgebeugt werden, was wiederum zu einer besseren Akzeptanz von vielfältiger Sexualität in unserer Gesellschaft führt. Auch das Thema medizinische Ethik wird immer präsenter auch im Alltag der Schüler. Es gibt sicher einige Menschen im Umkreis der Schüler, die eine Patientenverfügung haben. Ohne ausreichende Bildung in der Schule können die Kinder nicht wissen was vor sich geht und auch später, wenn sie alt genug sind, keine eigene Patientenverfügung nach ihren Wünschen verfassen. Und auch die anderen bioethischen Themen sollten nicht unter den Tisch fallen. Man muss nicht jedes Thema besprechen, aber ein Grundverständnis dafür schaffen, dass bioethische Themen immer von mehreren Standpunkten aus zu betrachten sind. Für den Biologieunterricht bedeutet das, dass er eine große Bedeutung zur Meinungsfindung der Schüler hat. Als Lehrkraft sollte man nie vergessen, dass man einen großen Einfluss auf seine Schüler hat und deshalb bioethische Themen besonders ausgewählt und sorgfältig vorbereiten.
    Liebe Grüße
    Katharina Zimmer

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    1. Hallo Katharina,
      vielen Dank für deinen wirklich ausführlichen und interessanten Beitrag. Deine Aspekte sind gut überlegt und erklärt und meist stimme ich dir zu.
      Zu deiner Aussage zu den Fachwissenschaftlern: Ich finde wir sollten die SuS dazubringen keine Laien mehr zu sein, wenn sie es nicht gerade wollen. Sie sollten gerade mit den Grundbegriffen einer ethischen Diskussion vertraut genug sein um sie ohne große Anstrengungen anwenden zu können, da sie sonst leicht Opfer von Verallgemeinerungen und falschen Argumenten werden.
      Dafür ist es wichtig das die Schüler wissen das es zu diesen Theen verschiedene Standpunkte und PErspektiven gibt, welche selten gänzlich unmoralsich sind. Wie du sagst, sollte eben der Lehrer während der Schulzeit ihnen diese Umstand bewusst machen, ohne sie in seiner eigenen Meinung zu prägen.
      Ja, auch bei uns war Abtreibung eines der wenigen Bioethischen Themen worüber wir Diskutiert haben, wobei wir eher pro und contra - Listen gemacht haben. Ich finde das gerade das in der Biologie häufig nur Fakten weitergegeben werden ohne ethnische Überlegungen.
      Mit freundlichen Grüßen,
      Bianca

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  13. Hallo Bianca und Katharina,

    ich finde euren Blogeintrag wirklich sehr gut und informativ gestaltet und man erhält schnell eine gute Übersicht.

    Das Thema Bioethik halte ich für ziemlich wichtig und es sollte meiner Meinung nach auch an Schüler weitergegeben werden.
    Ich würde gerne auf die Frage eingehen, in wie weit ein Lehrer die Einstellung der Schüler beeinflussen darf und wann es ihm erlaubt wäre in die Schülermeinung einzugreifen.
    Der Lehrer sollte versuchen so wenig wie möglich in die Meinungen und Einstellungen der Schüler einzugreifen. Da es sich nicht nur um ein biologisches sondern auch ethisches Thema handelt, ist es umso wichtiger, dass die Lehrperson neutral bleibt. An erster Stelle sollte der Lehrer die Schüler darüber aufklären, was Bioethik überhaupt ist und sie dann an das Thema heranführen – also zuerst einmal faktisch bleiben. Die Schüler sollten sich selber eine Meinung dazu bilden und schließlich miteinander diskutieren, wobei der Lehrer die Diskussion nur leiten/moderieren sollte. Meiner Meinung nach soll dort auch keine Anspielung auf die Einstellung des Lehrers stattfinden.
    Dazu gehört für mich ebenfalls, dass der Lehrer keinen beeinflussbaren Input gibt, also z.B. als Einstieg einen schlimmen, erschreckenden Film über Tierversuche oder Pelzherstellung zeigt. Dadurch haben die Kinder gleich eine andere Einstellung und können nur wenig eigene Gedanken miteinbringen.
    Eingreifen würde ich als Lehrperson erst dann, wenn es in das Extrem gelangt. Ein Beispiel wäre hier, dass ein Schüler in einer Diskussion über Tierversuche eine extreme Überzeugung aufweist und seinen Klassenkameraden die eigene Meinung aufzwingen und diese somit extrem beeinflussen will. Als Lehrperson würde ich dennoch nicht in seine eigene Meinung eingreifen und diese versuchen umzukehren, sondern ihn davon abhalten, es anderen aufzuzwingen und übermitteln, dass jeder seine eigene Meinung haben und vertreten darf.

    Als nächstes würde ich noch gerne auf die Frage eingehen, wie viel Einfluss bioethische Themen auf das Leben der Kinder haben und welches Fazit ich daraus für den Biologieunterricht ziehe.
    Ich denke, dass die bioethischen Themen teilweise einen großen Einfluss auf die Kinder haben, dennoch nicht alle. Somit kann beispielsweise ein Bezug zu den Tierversuchen in der Kosmetikbranche genommen werden, da die Kinder womöglich auch Kosmetika benutzen. Die Pelzherstellung oder andere schwerwiegendere medizinische bioethische Themen haben aber meiner Meinung nach keinen Einfluss auf das Leben der Kinder und es besteht auch kein Alltagsbezug.
    Im Allgemeinen glaube ich sowieso, dass es besser ist, erst später (ca. ab 9. Klasse) das Thema zu behandeln. Ich denke, dass erst dann ein richtiger Bezug und eine eigene Stellungnahme, sowie eine erfolgreiche Diskussion stattfinden kann, wenn die Schüler ein gewisses Alter und Reife erreicht haben.
    Als Fazit für den Biologieunterricht würde ich also daraus ziehen, dass Bioethik ein wichtiges und zu behandelndes Thema ist. Zu beachten ist, dass es erst durchgenommen werden sollte, wenn die Schüler bereit sind, sich eigene Gedanken darüber zu machen und nicht mehr den Drang haben sich gegenseitig beeinflussen zu wollen.

    Mit lieben Grüßen,
    Anna-Lena Kugler

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    1. Hallo Anna-Lena,

      es freut uns sehr, dass dir unser Beitrag gefallen hat.

      Ich finde es ebenfalls sehr wichtig, dass Lehrer in ethischen Diskussionen neutral bleiben sollen. Die Haltung meines damaligen Ethiklehrers, zu den im Unterricht besprochenen ethischen Themen, kenne ich bis heute nicht. Wie man mit extremen Meinungen umgeht, empfinde ich auch als sehr schwierig. In diesem Fall sollte man als Lehrer meiner Meinung nach einschreiten. Dieses Thema ist übrigens ein großer Kritikpunkt der Gegner des Beutelsbacher Konses.

      Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Kinder stark von bioethischen Themen betroffen sind.

      Allerdings würde ich schon vor der neunten Klasse bioethische Themen mit den SuS besprechen. Die Schüler sollen das Argumentieren und das Bilden von Meinungen lernen, auch wenn am Anfang die Argumentation an einigen Stellen noch nicht ganz stichhaltig ist. Später kann sich die Meinung aufgrund von neuen Erkenntnissen trotzdem noch verändern.
      Trotzdem kann ich deine Bedenken durchaus nachempfinden!

      Vielen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße
      Katharina

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  14. Liebe Autoren,
    mit Eurem Blog zur Bioethik diskutiert ihr ein sehr aktuelles und problemorientiertes Thema. Ja, auch Nicht-Experten sollten sich an Diskussionen beteiligen. Unter Anderem wegen des hohen moralischen Gehalts solcher Fragen. Ein Fachwissenschaftler müsste sich tendenziell eher an seinem Forschungsinteresse orientieren, doch was die Gesellschaft verantworten möchte, darüber sollte meiner Meinung nach eine möglichst heterogene Gruppe diskutieren. Dass das Fachwissen ein wesentlicher Bestandteil dieser Diskussion sein sollte, ist sicher unumstritten. Doch Bürger sind idealerweise zu einer gewissen Mündigkeit und politischen Handlungsfähigkeit erzogen, die es ihnen ermöglichen sollte, sich an einer solchen Debatte zu beteiligen. Andernfalls müssten diese Fähigkeiten weiter geschult werden.
    Eure nächste Frage ist besonders schwierig zu beantworten. Da ich später auch Gemeinschaftskunde unterrichten werde, habe ich mir hier bereits meine eigene Maxime zurechtgelegt. Ich bin der Meinung, die Lehrerinnen/Lehrer sollten ethische bzw. moralische Thematiken so aufbereiten, dass möglichst objektiv über sämtliche kursierenden Argumente und Vor- und Nachteile verschiedener Handlungsoptionen und Lösungsansätze gesprochen wird. Den SuS muss klar werden, dass sie ihre eigene Meinung äußern sollen, doch dass diese begründet erfolgen sollte und mit Argumenten untermauert werden muss. Prinzipiell sind alle Ansichten erlaubt, die sich mit dem Grundgesetz vereinbaren lassen.
    Zu der Thematik, ob der Lehrer seine eigene Meinung äußern sollte, halte ich es für notwendig diese dann zu artikulieren, wenn die SuS direkt danach fragen, andernfalls halte ich es für unzulässig. Dieser Grad zwischen Erziehung zur Mündigkeit und Indoktrination ist sehr schmal. Sicher ist schon durch die Art der Aufbereitung der Thematiken an der ein oder anderen Stelle die Auffassung des Lehrers auszumachen, auch wenn man noch so bedacht versucht, keinen Einfluss zu nehmen.

    Im Biounterricht halte ich genau wie im Politikunterricht die Diskussion solcher Fragestellungen für absolut notwendig. Wie sollen die SuS sonst lernen, solche Fragen zu beantworten oder sich ein begründetes, reflektiertes Urteil zu bilden? Die Schule bildet einen relativ geschützten Rahmen, um diese Fähig- und Fertigkeiten aus- und weiterzubilden. Besonders in Hinblick auf verschiedene familiäre Hintergründe der SuS ist es wichtig, dass sie nicht einfach Meinungen von anderen übernehmen, sondern lernen, diese zu hinterfragen.

    Dem Lehrer ist es meiner Meinung erlaubt, einzugreifen, wenn der Schüler mit seiner Meinung andere diskriminiert bzw. wenn das Verhalten oder die Äußerungen des Schülers sich nicht mit dem Grundgesetz vereinbaren lassen. Besonders, wenn der betreffende Schüler Mitschüler oder Mitschülerinnen direkt mit Worten oder Gewalt angreift, hat der Lehrer die Pflicht mit dem Schüler über seine Ansichten zu sprechen und natürlich auch seine Vergehen entsprechend zu bestrafen.
    Ich finde es sehr wichtig, bioethische Fragestellungen im Biologieunterricht zu behandeln, denn der Auftrag der Schule geht über den Aspekt der reinen Wissensvermittlung weit hinaus. Man könnte sich überlegen, fächerübergreifende Projekte zu starten. Gerade in Kombination mit Religion, Ethik, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft oder Geschichte wären sicherlich Projekte möglich. Bei Entscheidungen wie TTIP oder durch den Hype um vegane Ernährung und Tierschutzbewegungen stößt man unweigerlich auf bioethische Fragestellungen, die die SuS auch im Alltag konfrontieren kann. Besonders geeignet für die Schule sind die Situationen durch deren Aktualität und die Problem-/Konfliktorientierung.
    Die SuS bringen bei solchen Themen oft selbst Interesse oder Motivation mit, wovon der Unterricht profitieren kann.

    Liebe Grüße
    Annika

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    1. Hallo Annika,
      ich bin ganz deiner Meinung, dass sich auch Nicht-Experten an bioethischen Diskussionen beteiligen sollen. Jeder Mensch ist in irgendeiner Weise von diesen Themen betroffen.

      Beim Thema Indoktrinationsverbot kann ich dir auch zustimmen. Besonders gut gefallen hat mir die Orientierung am Grundgesetz. Ohne diesen Maßstab wäre es sehr schwer zu unterscheiden, welche Meinungen extrem sind und welche nicht. Außerdem hat man im Zweifelsfalle eine Begründungsgrundlage für die eigenen Handlungen. Denn eigentlich sind ja alle Meinungen richtig solange sie begründet sind. Bei extremen Meinungen würde ich mich ebenfalls in der Pflicht sehen einzugreifen.

      Vielen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße
      Katharina

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  15. Liebe Bianca, liebe Katharina,
    vielen Dank für euren sehr interessanten, gut gestalteten und informativen Blogbeitrag. Ich fand ihn sehr lesenswert und möchte deshalb zu ihm Stellung nehmen.
    Ich denke nicht, dass Bioethik nur ein Thema für Fachwissenschaftler sein sollte. Gerade weil Bioethik viele verschiedene Bereiche des Lebens umfasst, sollte sich jeder damit beschäftigen. In irgendeiner Form betrifft die Bioethik uns alle. Gerade deshalb sollte es Aufgabe der Schule sein die SuS frühzeitig über zentrale bioethische Themen vielseitig zu informieren. Dabei sollte die Lehrperson den SuS die eigene Meinung nicht aufzwingen. Die Lehrperson sollte den SuS vielmehr die verschiedenen Ansichten und Meinungen, die es zu diesem Thema gibt möglichst objektiv vermitteln, die dazugehörigen Argumente in der Klasse diskutieren und die SuS so zur Bildung einer eigenen Meinung befähigen.
    Aus zeitlichen Gründen ist es in der Schule kaum möglich, alle bioethischen Themen zu behandeln. Daher denke ich, dass zumindest wichtige und aktuelle Themen angesprochen werden sollten (z.B. „Design-Babys“, Schwangerschaftsabbruch, Gentechnik, …). Dabei sollten, wenn möglich, ein paar wenige Themen genauer diskutiert werden, damit die SuS lernen, wie man auch bei kontrovers und viel diskutierten Themen, objektive Ansichten herauslesen und eine fundierte eigene Meinung bilden kann.
    Ich denke außerdem, dass es sinnvoll wäre, bioethische Themen nicht nur in Biologie zur Sprache zu bringen, sondern auch in anderen Fächern, die das Thema ebenfalls betreffen. Beim Thema Schwangerschaftsabbruch könnte im Biologieunterricht beispielsweise über die Vorgehensweise des Abbruchs und die Entwicklungsstadien der Eizelle bis zum Neugeborenen informiert werden, während parallel dazu bzw. anschließend im Ethikunterricht über die ethischen Ansichten und Meinungen diskutiert werden könnte. So würden die SuS vielschichtig über das Thema informiert werden und die beiden Fächer könnten sich den zeitlichen Aufwand teilen.
    In meiner Schulzeit wurde dies beim Thema „Genmanipulation bei Embryonen“ gemacht. Das Thema wurde sowohl in Biologie, als auch in Ethik behandelt und ich habe mich danach sehr breit und gut informiert gefühlt. Mir wurde es dadurch ermöglicht eine eigene Meinung zu bilden. Die wenigen anderen bioethischen Themen, die behandelt wurden, wurden nur im Biologieunterricht thematisiert und ich fühlte mich hinterher bei weitem nicht so gut aufgeklärt.
    Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass ich das thematisieren von bioethischen Themen im Unterricht für sehr wichtig halte, besonders in unserer heutigen Zeit, in der u.a. der technologische Fortschritt immer mehr Möglichkeiten bietet die natürlichen Gegebenheiten zu verändern. Auch wenn aus zeitlichen Gründen nicht alle Themen ausführlich diskutiert werden können, so sollte die Lehrperson den SuS zumindest einen Denkanstoß vermitteln, sich selbst mit dem Thema auseinanderzusetzen.

    Viele Grüße
    Sina

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    1. Hallo Sina,
      vielen dank für deinen Kommentar.
      Ich bin ganz deiner Meinung, dass nicht nur Fachleute über bioethische Themen aufgeklärt werden sollen. Bioethik spielt im Leben aller Menschen eine Rolle. Bioethische Themen wurden während meiner Schulzeit nur im Ethikunterricht diskutiert. Es ist schön, dass du diese Themen während deiner Schulzeit so ausführlich behandelt hast.
      Vielen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße
      Katharina

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  16. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  17. Hallo ihr zwei,
    Ich finde euren Beitrag sehr gut geschrieben und es hat mir Spaß gemacht ihn zu lesen.
    Ihr habt verschiedene theoretische Aspekte beleuchtet und diese mit praktischen Beispielen untermalt. Das hat mir gut gefallen.
    In meiner Schulzeit wurde das Thema Bioethik nicht behandelt. Zumindest nicht so, dass ich mich heute noch daran erinnern kann. Das finde ich sehr schade! Denn ich bin der Meinung, dass dieses Thema nicht nur Fachleute etwas angeht sondern uns ALLE. Aus diesem Grund finde ich es als äußerst wichtig, bereits mit den Schülerinnen und Schülern über Bioethik zu sprechen. Natürlich immer dem Alter der Lernenden angepasst, sodass sie nicht überfordert werden.
    Ich finde, dass man mit Schülern sehr gut über verschiedene ethische Themen im Biologieunterricht sprechen kann. Natürlich nicht in jeder Altersstufe über jedes Thema aber gerade in den oberen Klassen der Sek.I können hier schon interessante Diskussionen entstehen.
    Wichtig finde ich, ohne dass die Lehrkraft die Meinung der Schülerinnen und Schüler beeinflusst oder Manipuliert, dass der Lehrer die Fäden etwas in der Hand behält.
    Je nach Thema sollte man sehr sensibel mit den Schülern umgehen und auch sensible Antennen für die Reaktionen der Kinder haben. Beispielsweise bei Themen wie Sterbehilfe oder Schwangerschaftsabbruch sollte die Lehrkraft vorab eventuell mit Kollegen besprechen ob es betroffene Kinder in der Klasse gibt. Ob beispielweise eine dem Kind nahestehende Person schwer krank ist und zuhause das Thema sterben eine große Rolle spielt oder ob das Mädchen selbst oder eine nahestehende Person vielleicht schon in Berührung mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch kam. Im Eifer des Gefechts können Kinder und Jugendliche manchmal Aussagen treffen, die für Betroffene sehr verletzend sein können. Deshalb gehört meiner Meinung nach eine Portion Feinfühligkeit dazu, wenn man solche Themen mit einer Klasse behandelt.
    Dennoch finde ich es sehr wichtig, die Jugendlichen für das Thema Bioethik zu sensibilisieren und ihnen ein Grundlagenwissen zum Thema zu vermitteln, sodass sie nach ihrer Schulzeit die nötigen Voraussetzungen haben, bei wichtigen Themen mitzusprechen.
    Liebe Grüße,
    Lara

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  18. Hallo,
    ich finde zunächst einmal, dass das Thema Ethik nicht überstrapaziert werden sollte. Immerhin haben die Schüler auch Ethikunterricht. Allerdings spricht nichts dagegen, an geeigneter Stelle trotzdem auf diese Gesichtspunkte einzugehen.
    Jedes Kind hat eine Meinung zu bestimmten Themen und wird auch in der Freizeit oft mit ethischen Themen konfrontiert. Es ist nun wichtig, auch von Schulseite aus diese Meinungsbildung zu unterstützen und auf Missstände oder kritische Punkte hinzuweisen. Nur so kann aus den Schülern ein verantwortungsvoller Charakter werden. Sie verbringen schließlich einen Großteil ihrer Zeit in der Schule.
    Inwiefern es die Schüler jetzt allerdings in ihrer Meinung beeinflusst lässt sich nur schwer messen. Man sieht schließlich nicht unbedingt, ob es auch praktisch und im Alltag "umgesetzt" wird. Das heißt, ob Schüler ethisch handeln oder sich für ihre Meinung einsetzen.
    Dies kann man nur hoffen.
    Es ist also eine schwere aber auch wichtige Aufgabe eines Biolehrers, der wir uns alle stellen müssen!
    Danke für den guten Blog,
    Marion

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  19. Hallo,

    ich finde euren Blogbeitrag sehr spannend und interessant.

    Da die Moralvorstellungen der Öffentlichkeit, zu dieser Schüler und Schülerinnen erzogen werden sollen (Erziehung zum mündigen Bürger), unsere Gesellschaft und deren Werte beeinflussen und festlegen, ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass im Biologieunterricht ethische Fragen aufgezeigt werden.

    Dabei ist es logisch, dass die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler nicht beeinflussen darf. Aber es sollten mehrere Meinungen zu einem ethischen beziehungsweise moralischen Thema aufgezeigt oder dargelegt werden.

    Denn nur wenn solche Fragen im Unterricht angesprochen werden, können die Schüler und Schülerinnen sich eine Meinung dazu bilden. Da dies im Unterricht auch in einem fachlich korrekten Kontext geschieht, werden die Schüler gleichzeitig „geschult“ an einer solchen Diskussion teilzunehmen.

    Da die Moralischen Frage vor allem auch die „Zivilbevölkerung“ betrifft, ist eine solche öffentliche Diskussion, in der sich jeder dazu äußern darf, unabdingbar. Zum Beispiel betreffen Naturschutz, Sterbehilfe, Bevölkerungspolitik etc. eine breite Masse der Bevölkerung. Zudem darf sich jeder in einer Demokratie eine Meinung über einen Themenkomplex bilden und diese auch kundtun.

    Eine Aufgabe der Schule und damit auch der Lehrer ist, es die Schüler und Schülerinnen auf eine solche Diskussion fachlich vorzubereiten. Allerdings sollten die moralischen Themen nicht zusammenhanglos durcheinander im Unterricht behandelt werden. Oftmals lässt sich eine solche ethische Fragestellung am Ende eines Themenkomplexes unterbringen. Dann sind die Schüler und Schülerinnen über das Thema informiert und können sich ihre eigene Meinung dazu bilden.

    Hierbei ist aber ein mögliches Problem, dass sich komplexere Fragestellungen erst in höheren Klassenstufen stellen lassen, in denen die Themen nicht mehr behandelt werden, oder die Zeit dafür nicht vorhanden ist. In solchen Fällen muss sich die Lehrkraft fragen, ob er/sie die Moraldiskussion abgeschwächt und kindgerecht gestalten kann und will.

    Dennoch finde ich sollte die Bioethik im Unterricht behandelt werden, um die Kinder und Jugendlichen, die bald ein Teil der Gesellschaft werden, auf anstehende Diskussionen und Fragestellungen vorzubereiten.


    Mit freundlichem Gruß,


    Matthias Hartmann

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  20. Hallo ihr beiden,

    zunächst einmal vielen Dank für euren sehr anschaulichen Blogbeitrag, der sofort mein Interesse geweckt hat. Vor allem, da das Thema Bioethik in meiner Schulzeit leider so gut wie gar nicht behandelt wurde. Lediglich im Religionsunterricht haben wir ethische Fragen angesprochen, deren Inhalte aber wenig mit den Themen der Bioethik zu tun hatten. Trotzdem konnte ich dabei wichtige Kompetenzen für meine ethische Urteilsfähigkeit erlernen. Ein fächerübergreifender Unterricht mit dem Fach Religion würde sich deshalb bei der Behandlung ethischer Fragen im Biologieunterricht anbieten.

    Schlagzeilen aus Zeitschriften, wie z.B. ,,Maßmensch“, ,,Pränataldiagnostik: Wer darf leben und wer nicht?“, ,,Hirn oder Herz, wann bist du tot?“ oder ,,Gentechnisch veränderte Lebensmittel“ zeigen, dass bioethische Themen längst Einzug in unseren Alltag gefunden haben. Wir leben in einem Land mit einem hohen wissenschafts-technischen Fortschritt, wodurch Veränderungen immer schneller und in einem größeren Ausmaß in unser Leben und die Natur eingreifen. Zum einen ist der Mensch Konsument der fortschrittlichen Umsetzungen wissenschaftlicher Erkenntnisse, zum anderen wirft der biotechnologische Fortschritt ethische Fragen auf und stellt eine neue Herausforderung dar.
    Bioethik sollte daher meiner Meinung nach nicht nur ein Thema für die Fachwissenschaften sein, sondern auch Schülerinnen und Schüler sollten in der Lage sein, sich zu bioethischen Themen ein eigenes fundiertes Urteil zu bilden. Für mein Dafürhalten ist deshalb die Behandlung von ethischen Fragen im Biologieunterricht -schon allein durch den Erziehungsauftrag der Schule und die Herstellung eines Lebensbezugs zu biologischen Themen- unbedingt erforderlich. Es gilt daher die Fähigkeiten, die zur ethischen Urteilsbildung benötigt werden, zu schulen. Das heißt natürlich nicht, dass den Kindern eine bestimmte Moral indoktriniert werden darf, sondern sie sind darin zu unterstützen -auf Grundlage eines fundierten biologischen Fachwissens- ethische Probleme zu erkennen, darauf zu reagieren und durch die Reflexion möglicher Folgen, eine für sich ethisch vertretbare Lösung zu finden. Daher ist es auch nicht wichtig –ich würde sogar sagen falsch- am Ende einen allgemeinen Konsens finden zu wollen. Denn auch wenn nicht jeder beliebige Lösungsvorschlag unbedingt ethisch akzeptabel ist, müssen die SchülerInnen dazu befähigt werden, ihre vorgeschlagene Lösung sachgemäß und vernünftig begründen zu können.
    Zur Förderung dieser Fähigkeiten gibt es viele didaktische Methoden wie z.B. Rollen- oder Planspiele. Letzteres eignet sich vor allem, um ein verantwortungsethisches Abwägen von Entscheidungen und deren Folgen nachzuempfinden, während hingegen bei einem Rollenspiel besonders die Entscheidungssituationen von verschiedenen Positionen her durchgespielt und nahegebracht werden können. Gut lassen sich auch Fallstudien, die zu Dilemma- oder Podiumsdiskussionen anregen, einsetzen. Wichtig ist bei der Auswahl der Materialien, dass sich die Lernenden leicht in die Situation hineinversetzen können. Dazu eignen sich zum einen problemhaltige Texte aus dem Wissenschaftsbereich, zum anderen aber auch Karikaturen. Letztere haben den Vorteil, dass sie gesellschaftspolitische Brennpunktthemen überspitzt und treffend auf den Punkt bringen und sich die SchülerInnen durch bildliche Darstellungen meist besser motivieren lassen als durch Texte.
    Grundsätzlich sollte das allgemeine Ziel sein, bei den Lernenden reflektierte, auf biologisches Sachwissen gegründete, ethische Entscheidungsprozesse anzustoßen, um zu verhindern, dass sie durch unbedachte Übernahme von Vorurteilen und Verhaltensregeln bevormundet werden.

    Liebe Grüße
    Lisa Pfalzgraf



    Literatur:
    Gropengießer, H. & Harms, U. (Hrsg.) (2013). Fachdidaktik Biologie. 9. Aufl. Aulis Verlag

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  21. Hallo liebe Bianca und Katharina,

    vielen herzlichen Dank für euer informativen und sehr wichtigen Blockeintrag.

    Bioethik, je her ein sehr vernachlässigtes Thema erlangt glücklicherweise immer mehr Aufmerksamkeit. Richtig ausführlich wurde es bei mir erst im Biotechnologischen Gymnasium thematisiert.
    Bioethik wir ein immer wichtigeres Thema in unserer Gesellschaft. Es nimmt Einfluss auf jeden Menschen ein, egal welcher Schicht er angehört, daher kann und sollte bei Jedem eine gewisse Grundbildung über dieses Thema vorhanden sein. Im Zeitalter von digitalen Medien sollte dies auch umsetzbar sein.

    In unserer heutigen Gesellschaft muss alles perfekt sein, alles sollte der „Norm“ entsprechen. Früchte dieses Perfektionismus sind der Klimawandel, Gentechnik, Abtreibungen, Egoismus, etc. Wir haben aufgrund der Industrialisierung jeglichen Sinn für den Umgang mit Leben und unserer Umwelt verloren. Bioethik sollte genau diesen Sinn wieder in uns wecken. Denn ohne Verständnis, Nächstenliebe, Fürsorge und Moral ist ein zukünftiges Leben auf unserem Planeten Erde unmöglich.

    Meiner Meinung nach sollte Bioethik so früh wie nur möglich in den Unterricht integriert werden. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder auch schon ohne Unterricht eine gewisse „gesunde“ Ethik/ Bioethik besitzen, diese jedoch im Laufe der Zeit durch äußere Einflüsse teilweise wieder verlieren können. Gerade hier sollte der Unterricht eingreifen und als Diskussionsforum und Leitfaden dienen.


    herzliche Grüße
    Sarah Kirschnick

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  22. Hallo ihr Zwei,
    Danke für euren sehr informativen Blogbeitrag.
    Ich finde Bioethik ist ein sehr wichtiges Thema. Meiner Meinung nach geht diese Thematik nicht nur Fachwissenschaftler etwas an, sondern auf jeden Fall auch die Zivilgesellschaft. Es ist nie gut wenn nur wenige Personen über etwas Bescheid wissen denn „Wissen ist Macht“ und gerade bei einem solch wichtigen weitgreifenden Thema sollte sich jeder Mensch eine Meinung bilden können. Daher finde ich es sehr wichtig, dass unsere SuS mit solchen Themen konfrontiert werden. Das Auseinandersetzen mit solchen brisanten Themen hilft einen besseren Lebensweltbezug herzustellen. Vor allem Themen wie zum Beispiel Genmanipulation, Tierhaltung, Sterbehilfe und Schwangerschaftsabbruch könnten dazu beitragen auch eigene Einstellungen, eigenes Verhalten und Nutzungsgewohnheiten zu hinterfragen. Die SuS sollen zu mündigen Menschen heranwachsen die kritisch sich, ihre Umwelt und auch ihre Mitmenschen hinterfragen können. Daher finde ich es elementar wichtig, dass die Lehrperson stets offen und tolerant ist und niemandem eine Meinung aufzwingt. Die Lehrperson ist dafür da den SuS Informationen zu liefern und Denkanstösse zu geben. Die einzige Situation die ich mir vorstellen kann in der ein Lehrer in eine Schülermeinung eingreifen darf und sollte ist wenn die Einstellung des Schülers eine Gefährdung für sich selbst oder seine Mitmenschen und Umwelt birgt.

    Viele Grüße,
    Lea Lenz

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  23. Hallo,
    vielen Dank für den tollen und interessanten Beitrag. Ich persönlich kann mich zwar nicht mehr so gut daran erinnern, aber ich weiß, dass wir in der Schule auf jeden Fall nicht genug darüber gesprochen haben.
    Ich finde das ist eine Rubrik, die man schon in den niedrigeren Klassen ansprechen kann. Die Welt hat sich in den letzten hundert Jahren so rasant wie nie verändert und es geht immer weiter. Was gibt es nicht alles schon: Genmanipulation, Biowaffen, Stammzellenforschung und sogar das Klonen. Hierbei geht es vor allem auch darum, inwieweit es richtig ist Gott zu spielen. Damit sollten Kinder früh genug konfrontiert werden, um sich eine eigene Meinung bilden zu können und nicht schlichtweg irgend eine Gehirnwäsche verpasst zu bekommen , um dies alles gar nicht mehr in Frage zu stellen.
    Ist es nicht besser der Natur ihren freien Lauf zu lassen? Doch kann man das überhaupt noch? Die Ressourcen werden teils knapper und die Menschheit versucht alles Mögliche, um das ganze System aufrecht zu erhalten. Aber nicht nur das, es wird auch alles Mögliche daran gesetzt, dass alles schneller und günstiger wird.
    Schüler sollten verstehen was in dieser Welt passiert und für sich entscheiden können, was das richtige ist. Ich finde das hat auch teilweise etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Man kauft entweder genmanipulierte Lebensmittel oder Bioprodukte. Das was der Schüler unterstützt kann sich später dann positiv oder negativ auswirken. Die Zukunft liegt in den Händen dieser Schüler und er sollte verstehen, dass es sehr viele ethische Konflikte in den unterschiedlichsten Bereichen gibt. Es könnten zum Beispiel Diskussionen über ein bioethisches Thema stattfinden, was die soziale Kompetenz fördert und den Schüler dazu bringt seine Meinung zu vertreten sich intensiver mit einem Thema zu beschäftigen.
    Liebe Grüße Nelli

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  24. Hallo Bianca und Katharina,
    vielen Dank für Euren gelungenen Beitrag. Gleich am Anfang stellt ihr die Frage, ob Bioethik nur ein Thema für die Fachwissenschaftler sein sollte oder ob man die Zivilgesellschaft so schulen sollte, dass es ihnen möglich ist, an moralphilosophischen Diskussionen teilzunehmen. Auf diese Frage fällt mir schnell eine Antwort ein, da ich der Meinung bin, dass Bioethik jeden Menschen betrifft und somit jeder die Möglichkeit haben sollte, an moralphilosophischen Diskussionen teilzunehmen. Damit jeder daran teilnehmen kann, finde ich es wichtig, dass man der Zivilgesellschaft ausreichend Informationen zur Verfügung stellt.
    Auch im Biologieunterricht dürfen meiner Meinung nach ethische Elemente enthalten sein. Wenn man zum Beispiel als Lehrperson das Thema artgerechte Haltung von Tieren behandelt, welches zur Tierethik gehört und man sich dann die Massentierhaltung in Deutschland anschaut, so hat man schon ein ethisches Thema in seinem Biologieunterricht. Ethische Themen sind meist gute Diskussionsthemen. So kann die Lehrperson zum Beispiel eine Stunde zum Thema „ Vor- und Nachteile von Massentierhaltung“ halten. Natürlich gibt es zum Thema Massentierhaltung viele Meinungen. Auch jede Lehrperson hat natürlich ihre eigene Meinung. Bei Diskussionen über ethische Themen muss deshalb die Lehrkraft darauf achten, dass sie die Schüler und Schülerinnen nicht zu sehr von ihrer eigenen Meinung beeinflusst. Natürlich ist es schwer, seine eigene Meinung nicht mitzuteilen, aber Lehrer und Lehrerinnen sollten sich deshalb gut vorbereiten und nach Argumenten für und gegen die Massentierhaltung suchen. Wichtig ist bei solchen Diskussionen vor allem, dass jeder Schüler, jede Schülerinnen eine eigene Meinung haben darf, diese nicht bewertet wird, sondern akzeptiert werden muss.
    In meiner Schulzeit wurden nur wenige bioethische Themen behandelt. Hauptsächlich wurde in Religion über Themen der Medizinethik wie Organspende, Sterbehilfe und Lebensverlängerungen diskutiert. In Biologie wurde, soweit ich mich noch erinnern kann, nur einmal ein bioethisches Thema angesprochen, nämlich die Massentierhaltung. Das finde ich schade. Bioethische Themen begegnen uns tagtäglich. Jedoch fehlen uns oft genügend Informationen über bestimmte Themen und so fällt es uns schwerer, eine eigene Meinung darüber zu bilden. Deshalb finde ich es gut, wenn im Unterricht verstärkt bioethische Themen angesprochen werden. So bekommen die Schüler Informationen über das Thema. In anschließenden Diskussionen können sie dann noch ihre Einstellungen austauschen und sich gegebenenfalls eine eigene Meinung bilden bzw. ihre eigene Meinung ändern, wenn andere Mitschüler gute Argumente präsentieren. So fällen Schüler und Schülerinnen dann zum Beispiel Entscheidungen im Alltag leichter, wenn sie sich darüber schon informiert haben und sich eine eigene Meinung gebildet haben, wie zum Beispiel bei den Themen wie Organspende, soll ich spenden oder nicht.
    Bioethische Themen stellen für Kinder aber auch für Erwachsene eine große Herausforderung dar. Meist handelt es sich bei bioethischen Themen ausschließlich um schwierige Entscheidungen, wie zum Beispiel soll ich meine Organe spenden oder nicht, Sterbehilfe ja oder nein. Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass diese Themen auch schon in der Schule angesprochen werden um so den Schülern und Schülerinnen wenigstens schon einmal einen Einblick in die Themen zu geben, so dass es ihnen dann leichter fällt, eine eigene Entscheidung zu treffen.
    Liebe Grüße,
    Stefanie Frank

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  25. Liebe Bianca, liebe Katharina,

    ihr habt ein wichtiges und aktuelles Thema für eurem Blogbeitrag ausgewählt. Euer Beitrag bietet einen guten Überblick und ist informativ gestaltet. Im Folgenden möchte ich darauf eingehen, was ich unter Bioethik verstehe und die Relevanz für den schulischen Kontext aufzeigen. Dabei werde ich unter anderem darauf eingehen, wie die Entwicklung einer nachhaltigen ethischen Bewertungskompetenz gelingen kann und mögliche Gefahren aufzeigen.

    Bioethik

    Nach einem weit gefassten Verständnis nach Korff setzt sich Bioethik reflektierend mit dem verantwortungsvollen Umgang des Menschen mit Leben auseinander. [1] Bioethik gibt dabei eine „begründete Stellungnahme zu und moralische Bewertung von Eingriffen aller Art in menschliches, tierliches und pflanzliches Leben“ [2] ab und ebnet den Weg für „eine normative Verständigung über die Spielräume und Grenzen menschlichen Handelns im Umgang mit der lebendigen Natur.“ [3] Diese Verständigung setzt jedoch gewisse Kompetenzen aller Beteiligten voraus.

    Ethik im Biologieunterricht

    Betrachtet man den Bildungsplan 2016 der Sekundarstufe, so finden sich prozessbezogene Kompetenzen, die auf eine ethische Bewertung von Anwendungen und Folgen biologischer Forschungsergebnisse abzielen. [4]
    Viele SuS sind der Auffassung, dass sich die Bioethik auf einen kleinen wissenschaftlichen Rahmen beschränkt, der sie nicht näher betrifft. Ihnen ist oft nicht bewusst, dass bioethische Maßstäbe und Vorgaben Einfluss auf ihr Leben und ihre Umgebung haben. Die Bioethik hat einen großen Einfluss sowohl auf die Wissenschaft, als auch auf die soziale Entwicklung. So setzt sie sich unter anderem mit aktuellen Themen wie Gentechnik oder Reproduktion auseinander: „Sollten Nutzpflanzen und Gemüse gentechnisch verändert werden? Ab welchem Zeitpunkt sprechen wir bei der Befruchtung von Leben? Ist eine Abtreibung vertretbar?“

    Die genannten Fragen sind frei ausgedacht. Sie zeigen allerdings den aktuellen Bezug und die Nähe der Bioethik zu unserer Lebenswelt. Möchten wir uns eine eigene Meinung bilden, so wird vorausgesetzt, dass wir über entsprechende Kompetenzen verfügen und eine ethische Bewertungskompetenz entwickelt haben. Unsere Aufgabe als spätere L. (Lehrkraft) wird es sein, die SuS zu unterstützen, ethische Bewertungskompetenzen zu entwickeln. Dabei geht es nicht darum eigene individuellen Überzeugungen und Anschauungen zu vermitteln, sondern den SuS einen Raum zu bieten, sich sachlich mit ethischen Fragen auseinander zu setzen. L. haben dabei eine Vermittlerrolle. Sie vermitteln innerhalb der Klasse und regen die SuS zu eigenständigem Denken an. Sie sollen lernen sich eine eigene Meinung über Sachverhalte und Entwicklungen zu bilden und kritisch zu reflektieren. Dabei müssen L. lernen, unterschiedliche Überzeugungen stehen zu lassen, ohne diese zu bewerten, sowie Überzeugungen zu akzeptieren, die ihren eigenen Anschauungen widersprechen. [5]

    Während meiner eigenen Schulzeit wurden ethische Fragestellungen leider nur am Rande behandelt. Dabei bin ich der Überzeugung, dass SuS darin gefördert werden sollten, sich kritisch und reflexiv mit ethischen Fragestellungen auseinander zu setzen. SuS sind ein Teil der Gesellschaft und unsere Zukunft. Sie prägen als mündige Bürger eine gesellschaftliche Gewissensbildung auf die nicht verzichtet werden kann.

    Liebe Grüße,

    Christoph

    [1]vgl. Korff, W. (2000): Einführung in das Projekt Bioethik. in: Korff, W., Beck, et al (Hrsg.). Lexikon der Bioethik. Band 1, Gütersloh: Gütersloher Verlaghaus.

    [2] Ach, J. S., Runtenberg, C. (2002): Bioethik: Disziplin und Diskurs. Frankfurt am Main: Campus.

    [3]vgl. Engels, E.-M. (2005): Ethik in den Biowissenschaften. in: Maring, M. (Hrsg.): Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium 2, Münster: LIT.

    [4]vgl. http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/Startseite/BP2016BW_ALLG/BP2016BW_ALLG_SEK1_BIO_PK_03

    [5]vgl. Reitschert, K. Ralle, B. (Hrsg.) (2012). Ethisches 1X1 für naturwissenschaftliche Lehrkräfte. in Der Mathematische und naturwissenschaftliche Unterricht. Neuss: Klaus Seeberger.

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  26. Vielen Dank für euren Blogbeitrag,
    Bioethik wurde in meiner Schulzeit hauptsächlich im Religionsunterricht besprochen. Dabei haben wir uns auf die Sozialethik und die Sexualethik konzentriert. Wichtige Themen über die ich mir somit Gedanken machen konnte waren Umgang mit Menschen mit Behinderung, Sucht und sexuelle Partnerschaft. Bioethische Themen haben mich immer sehr interessiert, besonders da es mir die Möglichkeit gab, mit meine eigene Meinung zu bilden. Aus diesem Grund finde ich es äußerst wichtig Bioethik im Unterricht zu behandeln. Sie geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit Fähigkeiten zu erwerben, durch welche sie lernen „zwischen naturwissenschaftlichen und ethnischen Aussagen […] zu unterscheiden“ und „kritisch“ […] zu überprüfen“ (Ministerium für Kultus, Bildungsplan 2016 - Sekundarstufe Biologie, S. 10). Wichtig ist es, dass Bioethische Themen nicht dazu genutzt werden, Schüler zu beeinflussen. Um Mündige Mitmenschen zu werden, müssen sie lernen sich ihre eigene Meinung bilden zu können. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass die Lehrkraft ihrer eigenen Meinung bewusst ist und diese bewusst zurückhält. Die Schülerinnen sollen in diesen Unterrichtseinheiten umfangreiches Wissen verschiedener Perspektiven übermittelt bekommen. Hierzu eignen sich alltagsrelevante Themen, über welche häufig auch in Nachrichten diskutiert wird. Ob Organspendeausweis im Bereich der medizinischen Ethik, Tierversuche bei Tierethik, Artenschutz bei Umweltethik, Rassismus bei Sozialethik, Schwangerschaftsabbruch bei Sexualethik oder Objektivierung und Manipulation im Bereich der Wissenschaftsethik, alle Themenbereiche haben aktuelle Relevanz und werden immer wieder in der Gesellschaft diskutiert. Um so wichtiger ist es, dass auch die Schülerinnen und Schüler diese Themen in der Schule behandeln, um am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Zudem lassen sich viele dieser Bereiche Fächerübergreifend unterrichten. Die Bildungsplan Ziele, „Sachtexte verstehen“ in Deutsch, „bewerten“ in Biologie, „Ethik und Moral“ in Ethik oder „Welt und Verantwortung“ in Religionslehre überschneiden sich mit den bioethischen Themenbereich.

    Quellen:
    Ministerium für Kultus, J. u. (Hrsg.). (2016). Bildungspläne Baden-Württemberg. Abgerufen am 05. 02. 2018 von http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/Startseite/BP2016BW_ALLG/BP2016BW_ALLG_SEK1

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