Mittwoch, 12. Juli 2017

Erkenntnisgewinnung im Biologieunterricht

 

Was versteht man unter korrekter Erkenntnisgewinnung und wie funktioniert sie? 
Warum ist sie so wichtig und was hat sie für eine Beudeutung im Biologieunterricht? 

Mit diesen Fragen haben wir uns unter anderem in unserem Blogbeitrag beschäftigt. 

Viel Spaß beim Lesen!
Wir freuen uns über zahlreiche Kommentare :)

Liebe Grüße 
Amelie, Jessica, Karina












16 Kommentare:

  1. Hallo ihr drei,
    erst einmal viel Dank für den Blogbeitrag. Auch wenn mir vieles bekannt vorkam und ich schon öfters etwas über die Erkenntnisgewinnung im Biologieunterricht gehört habe, war er sehr schön zu lesen. Sehr gut gefallen hat mir euer Einstieg. Ich habe mich wie zurückversetzt, in meine ISP Klasse, gefühlt. Genau solche Unterhaltungen sind es, die wir als angehende Lehrer aufschnappen und diese in unsere Unterrichtplanung integrieren sollten. Auch das Beispiel mit dem "rasenden Herz" zeigt, dass SuS motivierter und konzentrierter an Aufgaben arbeiten, wenn diese eine eigene Problemstellung beinhaltet.
    Meiner Meinung nach ist dies eine Art seinen Unterricht abwechslungsreich und interessant zu gestalten. In meinem Unterricht habe ich öfters meine erfundene Freundin "Annika" ins Spiel gebracht. Immer wieder erzählte ich meinen SuS von ihren kleineren biologischen Schwierigkeiten und konnte so die SuS dazu animieren eine Lösung zu finden. Sei es durch ein Experiment oder ein Modell.
    Leider musste ich feststellen, dass die SuS mit den meisten Modellen überfordert waren. Hier ist jedoch zu erwähnen, dass es sich um eine 9. Klasse im SBBZ Lernen handelte. Um diese Überforderung zu vermeiden erstellte ich teilweise stark herunter gebrochene Modelle. Dieses Erstellen war immer sehr Zeitintensiv und ich muss ehrlich sagen, wahrscheinlich auch manchmal weniger hilfreich für die Erkenntnisgewinnung als erhofft.
    Trotzdem würde ich sagen: „Ja, es lohnt sich zu jeder Zeit über verschiedene Methoden der Erkenntnisgewinnung nachzudenken. Aber es muss nicht immer die aufwendigste Methode sein.“ Wichtig für mich war zu erkennen, wann ein Modell hilfreich ist und wann nicht. Man muss ja nicht jedes Mal das Rad neu erfinden oder selbst zum Modellbauer werden. Viel wichtiger ist es, mit offenen Ohren durchs Schulhaus zu laufen und so Ideen, Fragen und Beobachtungen der SuS aufzuschnappen und diese in den Unterricht zu bringen.

    Liebe Grüße Sina

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  2. Liebe Amelie, Karina und Jessica,
    als ich den Anfang eures Blogeintrags gelesen habe, musste ich erst einmal schmunzeln. Die Schoko-Studie kommt mir als begeisteter Schokoladenfan doch sehr bekannt vor. Ich denke, dass solche „Studien“ heutzutage einfach sehr schnell populär werden. Wie oft sind in Facebook, Instagram und co. Beiträge mit der Überschrift: „Statistiken beweisen, dass ...“ und wie oft denkt man sich: „Oh das wusste ich noch nicht, das ist ja interessant...“. Aber man denkt selten über den Wahrheitswert der Aussagen nach. Was ein Problem darstellt, wie ihr auch in eurem Blogeintrag sehr gut erarbeitet habt.
    Meiner Meinung nach ist euer Einstieg richtig gut gewählt, weil es wirklich eine Bandbreite von Menschen anspricht und auch zum Nachdenken anregt.
    Euer Blogeintrag ist sehr informativ und stellt das Fachwissen gut erklärt dar. Es fehlt vor allem nicht an Beispielen aus dem Unterricht, was ich sehr ansprechend finde. Man denkt dabei dann auch mal darüber nach, wie es denn bei einem selbst im Unterricht dargestellt wurde. Ob man solche Aufgaben zum „Selbstforschen“ auch hatte. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, ich hatte das kaum. Uns wurden früher die Forschungsergebnisse zwar plausibel und verständnisvoll dargestellt, jedoch durften wir selbst nur sehr selten eigenhändig erforschen, was uns eigentlich auf den Tisch gelegt wurde.
    Ich denke, dass auf die Methode des eigenen Erforschens heute viel mehr Wert gelegt werden sollte und auch Wert gelegt wird, da es zeitgemäß und auch didaktisch wertvoll ist.
    Ich halte es für wichtig, dass man auch als Lehrkraft viel Wert darauf legt, dass man seinen Unterricht gut vorbereitet und dass im Mittelpunkt steht, dass die Kinder ihn so erfahren, dass er in Erinnerung bleibt. Dadurch lohnt sich dann auch der Aufwand. Wer es selbst Erforschen und am eigenen Leibe mitbekommt, der kann sich viel mehr darunter vorstellen und es später dann auch wieder gut nachvollziehen und darstellen. Dabei entsteht auch für die Kinder gleich ein Bezug zur Praxis und zur Realität. Zudem werden auch gleich wichtige wissenschaftliche Methoden erlernt, die einem auch fächerübergreifend von Vorteil sein können.
    Was ich auch noch toll finde ist, dass ihr Schluss und Anfang eures Blogeintrags so gut miteinander verknüpft! Meiner Meinung nach ist euch der Beitrag super gelungen.
    Liebe Grüße
    Pia

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  3. Liebe Amelie, Karina und Jessica,

    vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag.
    In meinem Kommentar werde ich auf die Möglichkeiten und Grenzen von Modellen im Biologieunterricht eingehen.

    Wie ihr in eurem Blogbeitrag erwähnt habt, kommen Modelle vor allem dann zum Einsatz, wenn das zu untersuchende Objekt, der reale Gegenstand oder das Phänomen nicht oder nur schwer verfügbar und zugänglich ist.
    Dabei hat der Einsatz von Modellen die Funktion, Strukturen, Prozesse und theoretische Konstruktionen zu veranschaulichen.
    Wie in eurem Blogbeitrag deutlich geworden, bestehen Unterschiede zwischen Nachahmungs- und Erkenntnismodellen. Demnach unterscheiden sich auch die Möglichkeiten und Grenzen.
    Mit Hilfe des Nachahmungsmodells soll das Original möglichst genau kopiert werden. Durch den Einsatz von Nachahmungsmodellen kann man somit die begrenzten Möglichkeiten des Einsatzes von Originalen kompensieren. Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass ein solches Modell dennoch Abweichungen in Größe, Material,… mit sich bringt. Aus diesem Grund finde ich es wichtig den Schülerinnen und Schülern diese Differenzen deutlich zu machen. Es könnte hilfreich sein, Originale und Modelle zu verbinden. Durch das Original können die Schülerinnen und Schüler eine realistische Vorstellung entwickeln und am Modell kann man die wesentlichen Strukturen nochmals deutlich machen.
    Das Erkenntnismodell greift sich meist einen Teilaspekt eines Phänomens heraus und veranschaulicht diesen modellhaft. Hierdurch wird ein Verständnis der Realität konstruieret, es repräsentiert die Vorstellungen von der Realität. Bei diesen Modellen ist es wichtig zu überprüfen, ob die Funktionsweise mit der der Realität übereinstimmt. Diese Modelle stellen den Gegenstand nicht wie in der Realität dar, sondern das Modell veranschaulicht, wie es sich in der Realität verhält.
    Demnach finde ich es wichtig, dass man den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein schafft, dass Erkenntnismodelle nur einen ausgewählten Teilaspekt konstruieren und dass sie keine 1:1 Nachahmung der Realität sind. Man muss die Differenzen von Modell und Wirklichkeit aufzeigen und mit den Schülerinnen und Schülern diskutieren.
    Unter Beachtung dieser Umstände bin ich der Meinung, dass der Einsatz von Modellen im Biologieunterricht ein prägendes Element darstellen sollte, da durch die Auseinandersetzung mit Modellen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der zugrundeliegenden Idee erfolgt, den Schülerinnen und Schülern der Zugang zum Sachverhalt erleichtert wird und dadurch der gesamte Lernprozess erleichtert wird.

    Liebe Grüße
    Hannah

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  4. Hallo Amelie, Karina und Jessica
    Zunächst möchte ich mich dem Lob oben anschließen. Der Blogbeitrag hat einen roten Faden und auch mir gefällt der Ringschluss zwischen Anfang und Ende.
    Sowohl das Modellarbeiten, als auch das Experimentieren waren Bestandteil des naturwissenschaftlichen Unterrichts während meiner Schulzeit.
    Warum schreibe ich hier naturwissenschaftlicher Unterricht? Die Modellarbeit kenne ich eher aus Physik und Chemie, als aus Biologie, wobei auch hier das Arbeiten mit Modellen ab einem bestimmten Alter der SchülerInnen durchaus wünschenswert wäre. Je nach Art des Modells, kann es aber gerade auch in jungen Jahren den Lernenden Inhalte verständlich machen.
    Nun zu Erkenntnisgewinnung, diese war in allen drei naturwissenschaftlichen Fächern vorhanden, in Biologie sezierten wir z.B. ein Schweineherz, was natürlich mit großer Aufregung verbunden war.
    Meiner Meinung nach ist es genau diese Neugier der SchülerInnen, die den Unterricht lebhafter und lernförderlicher gestaltet und deshalb fester Bestandteil eines jeden naturwissenschaftlichen Unterrichts sein sollten.
    Jedoch ist die Frage, ab welchem Alter, welches Maß an eigenständiger Arbeit sinnvoll ist. Aus diesem Grund finde ich eure Abstufung auf Seite 7 sinnvoll. SchülerInnen der 5. Klasse benötigen noch einen Untersuchungsplan („structured inqury“),während man bei Abiturienten die letzte Variante, das „open inquiry“ gut anwenden kann.
    Generell denke ich, dass die Erkenntnisgewinnung in Bezug auf die Kompetenz- und output- Orientierung ein wichtiges Mittel ist. Die Lernenden sollten nicht mit der Einstellung herangehen, eine perfekte und möglichst richtige Hypothese zu formulieren, sondern diese Hypothese mit zunehmenden Alter komplexer werden zu lassen und sie zu wiederlegen, zu verfeinern etc., sodass man am Ende z.B. auch weiß „Ah hier war mein anfänglicher Denkfehler“.
    Die naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung ist das, was die naturwissenschaftlichen Fächer von anderen unterscheidet und eine Neugier in den allermeisten SchülerInnen wecken wird, denn wie funktioniert mein Herz (oder wie bei euch „Mein Puls rast“) lässt doch niemanden wirklich kalt!

    Liebe Grüße,
    Vanessa

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  5. Liebe Amelie, Jessica und Karina,
    vielen lieben Dank für Euren sehr informativen und schön gestalteten Blogbeitrag! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diesen zu lesen. Er ist Euch sehr gelungen, vor allem durch den „roten Faden“, der sich durch den Beitrag gezogen hat sowie die praxisbezogenen Unterrichtsbeispiele.
    Anhand des Schokoladenbeispiel zu Beginn wird sehr deutlich wie wichtig eine saubere Erkenntnisgewinnung für die SchülerInnen ist. An dem Ergebnis, dass Schokolade beim Abnehmen helfen soll, habe ich direkt gezweifelt, da ich es sehr fragwürdig finde, wie die Zunahme von Kalorien einem beim Abnehmen helfen kann, weshalb ich Euren Blogbeitrag unbedingt zu Ende lesen wollte.
    Wie Ihr in eurem Beitrag erwähnt habt, ist es sehr wichtig die Durchführung von Untersuchungen den SchülerInnen selbst zu überlassen, wenn im Bereich der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung der Aufbau von Kompetenzen als Ziel im Mittelpunkt des Unterrichts stehen soll. In meiner Schulzeit fand dieses forschende Lernen leider nur sehr wenig statt. Auf Grund von Zeitgründen wurde uns vor allem in der Oberstufe im vierstündigen Biologieunterricht oft nur ein Experiment mit dem Ergebnis vorgestellt. Somit hatten wir nicht die Möglichkeit, selbst daran zu forschen und eigene Ideen mit einzubringen. Modelle wurden zur Veranschaulichung eines Themas benutzt, jedoch nicht weiter kritisch hinterfragt oder mit der Realität verglichen. Mir ist es ehrlich gesagt auch schwergefallen, mich an eigene Experimente aus dem Biologieunterricht zu erinnert. Das liegt bestimmt auch daran, dass wir so wenige selbst durchgeführt haben und es mir somit nicht in Erinnerung geblieben ist. Wie ging es Euch dabei?
    An dieser Stelle gilt es besonders zu betonen, dass Experimente, bei denen Aufbau und Durchführung oder sogar schon das Ergebnis von der Lehrkraft wie in einem Kochrezept vorgegeben werden, nicht förderlich sind, da die SchülerInnen keine Möglichkeit haben, sich gedanklich am Experiment zu beteiligen. (Vgl. Killerman ed al. (2016): Biologieunterricht heute. Eine moderne Fachdidaktik. S. 152.)
    Ich bin der Meinung, dass Erkenntnisgewinnung auf jeden Fall stärker im Unterricht berücksichtigt werden sollte und sich der Aufwand bei der Unterrichtsvorbereitung eines Experiments durchaus lohnt. Denn Experimentieren im Unterricht bringt viele Vorteile mit sich, auf die ich nun gerne eingehen möchte. Durch das Durchführen von Experimenten werden vertiefte Kenntnisse von biologischen Erscheinungen und Zusammenhängen gewonnen, sodass das Wahrnehmungs-, Denk- und Urteilsvermögen der SchülerInnen gefördert werden. Des Weiteren bringt Experimentieren den direkten Objektbezug mit sich, regt die Schüleraktivität an, fördert sie Selbstständigkeit der SchülerInnen und steigert deren Lerneffektivität, da sie selbst handelnd aktiv werden können. Dadurch, dass Experimente meistens in Gruppen- oder Partnerarbeiten durchgeführt werden und die Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung eines Experiments dabei eine bedeutsame Rolle spielt, wird gleichzeitig auch die Teamfähigkeit geübt. (Vgl. Killerman ed al. (2016): Biologieunterricht heute. Eine moderne Fachdidaktik. S. 151.) Ich hätte mir mehr Erkenntnisgewinnung in meiner Schulzeit gewünscht, weshalb ich es später auf jeden Fall berücksichtigen werde.
    Liebe Grüße
    Lea

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  6. Hallo ihr fleißigen Blogschreiberinnen.
    Erst einmal muss ich meinen Vorrednerinnen zustimmen: Euer Beitrag ist gut strukturiert, übersichtlich und leicht verständlich. Vielen Dank dafür ;-)
    Zu euren Fragen: Das Arbeiten mit Modellen, wie auch das Experimentieren waren im Biologieunterricht leider eine Seltenheit. In meiner gesamten Schulzeit haben wir einmal mikroskopiert und an Modellen wurde, wenn überhaupt nur das Modell über die inneren Organe des Menschen herausgeholt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir persönlich wahrscheinlich mehr Experimente und Modelle geholfen hätten, vor allem bei der Erkenntnisgewinnung.
    Selbständig zu forschen hätte mir vieles erleichtert und mir auch andere Zugänge zu dem Fach geschaffen, denn eintöniger Frontalunterricht, aufgepeppt mit Filmen aus den 80er Jahren fand wohl keiner sonderlich spannend. Aber dieses Problem war nicht nur in meiner Schulzeit zu sehen, sondern besteht auch heute noch. In meinen vielen Schulbesuchen und Lehrversuchen habe ich beobachten können, dass das Einsetzen von Modellen und eigenständige Experimentieren nicht oder kaum eingesetzt werden. Stellt sich die Frage warum, denn man weiß aus der Lernforschung, dass man:
    20% behält von dem was man hört
    30% behält von dem, was man sieht
    70% behält von dem, was man sagt und
    90% behält von dem, was man selbst tut.
    Schon allein dessen sollte eigenständiges Lernen in Form von Experimenten und/oder der Einsatz von Modellen wesentlich stärker gefördert und gefordert werden. Allerdings muss man darauf achten, dass man den SuS keine Gebrauchsanleitungen gibt, denn meines Erachtens kann eine Erkenntnisgewinnung nur dann stattfinden, wenn auch Fehler gemacht werden, denn nur dann bleiben die SuS neugierig auf Neues und werden auch weiterhin gerne Neues ausprobieren.
    Aber mal abgesehen von den auf der Hand liegenden Vorteilen, so gibt es auch einen großen Knackpunkt: Für uns als angehende Lehrer bedeutet dies vor allem eines: ein enormer Zeitaufwand. Ich selbst habe es damals ausprobiert, indem ich lebende Tiere in den Unterricht mit einbezog und kann sagen, dass mich die Einheit von 3 Schulstunden, locker einen vollen Monat an Vorbereitung gekostet hat. Klar, Frontalunterricht ist einfach, aber wenn die SuS selbst machen sollen und zwar so, dass kein Chaos ausbricht und sich auch eine Erkenntnisgewinnung einstellen soll, dann bedarf das massig Vorbereitungszeit.
    Und man darf niemals vergessen, dass die SuS an ein solches lernen erst langsam herangeführt werden müssen. Auch der Einsatz mit Modellen kann nicht einfach so von heute auf morgen erfolgen, denn ein 7. Klässler kann ein Überlebensgroßes Modell des Innenohrs schnell falsch auffassen. Ebenso sieht es mit dem experimentieren aus, denn wenn man eine Klasse hat, die solche Unterrichtsmethoden noch nie gemacht haben, dann endet das zu 100% im Chaos (wie ich selbst feststellen musste). Also auch hierbei gilt: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.
    Summa summarum plädiere ich voll und ganz für eine stärkere Forderung und Förderung was das Thema experimentieren, Modelleinsatz und Erkenntnisgewinnung angeht, ABER man darf dies auch nicht überstrapazieren und die Einheiten damit überladen. Wenn eine gute Vor- und Nachbereitung stattfindet und ein selbständiges Arbeiten gezielt eingesetzt wird, dann haben sowohl die SuS etwas davon, als auch die Lehrkaft.
    Liebe Grüße
    Melanie

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  7. Liebe Amelie, Jessica und Karina,

    euren Blogbeitrag zum Thema Erkenntnisgewinnung im Biologieunterricht fand ich persönlich sehr interessant und aufschlussreich. Besonders gefallen hat mir euer einleitendes Beispiel, in dem ihr ein typisches Gespräch unter Schülerinnen und Schülern nachgestellt habt. Es wurde wunderbar deutlich, wie wichtig eine saubere Erkenntnisgewinnung, nicht nur im schulischen Bereich, sondern in allen denkbaren Situationen ist, in denen eine Behauptung in den Raum gestellt wird.
    Während meiner eigenen Schulzeit haben wir im Biologieunterricht auch ein paar wenige Experimente zur eignen Erkenntnisgewinnung selbstständig durchführen dürfen. Schon in der 6. Klasse durften meine damaligen Mitschüler und ich, natürlich unter Anleitung der Lehrkraft und mit ausreichenden Schutzmaßnahmen, einen Fisch präparieren. Anfangs sollten wir uns mehrere Fragestellungen überlegen und aufschreiben, welche sich dann im Anschluss an das Experiment klären sollten. Mit Hilfe eines solchen Experiments im Unterricht lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur, mit den unterschiedlichen Werkzeugen und Materialen zum Forschen umzugehen, sondern sie können praktisch lernen, sich eine Frage oder ein Problem mit ihrem bisherigen Fachwissen zu überlegen und dieses dann mit einer selbstständigen Durchführung zu lösen, also eine eigene Erkenntnisgewinnung zu erreichen.
    Ebenso haben wir das Mikroskopieren im Biologieunterricht durchgeführt. Einmal durften wir ein Blatt unter dem Mikroskop untersuchen, jedoch kann ich mich hier nicht mehr daran erinnern, dass wir eigenständig Fragen dazu formulieren sollten. Die zentrale Aufgabe war damals lediglich eine detailgetreue Zeichnung des vergrößerten Blatts mit Bleistift anzufertigen. In anderen Naturwissenschaften, sprich im Physik- und Chemieunterricht gab es auch ab und an mal ein Experiment, aber eher zu Anschauungszwecken und nicht zur eigenen Praxiserfahrung. Insgesamt finde ich, dass wir Schülerinnen und Schüler damals eher zu selten Experimente machen durften, welche unsere eigene Erkenntnisgewinnung förderte. Meist war es doch eher so, dass die Lehrerin oder der Lehrer am Anfang der Schulstunde die Überschrift des zu behandelnden Inhalts an die Tafel schrieb, im Schulbuch ein paar Seiten gelesen wurden und schließlich der darauffolgende Tafelaufschrieb einfach von den Schülerinnen und Schülern unreflektiert abgeschrieben wurde. Das finde ich persönlich sehr schade, obwohl ich glaube, dass die mangelnde Bereitschaft auch am Zeitdruck der Lehrkräfte lag, da diese ihren Schulstoff durchbekommen mussten. Die Erkenntnisgewinnung sollte auf jeden Fall stärker berücksichtigt werden und allgemein im Schulunterricht eine höhere Priorität genießen.
    Wie ihr in eurem Blogbeitrag schon erläutert habt, kann auch mit weniger aufwendigeren Methoden, als mit einem praktischen Experiment, die Erkenntnisgewinnung der Schülerinnen und Schüler im Unterricht gefördert werden. Die Modellarbeit ist meiner Ansicht nach eine gute Sache. Schwierige biologische Vorgänge können vereinfacht beziehungsweise dem Fachwissen der Schülerinnen und Schüler angepasst dargestellt werden und in dieser Form besser als in einem Fließtext verstanden werden. Außerdem sollte in einen guten Unterricht, welcher als Ziel die Erkenntnisgewinnung der Schülerinnen und Schüler erreichen möchte, stets die natürliche Neugier der Lernenden wecken, denn so können die Lernenden zu eigenen Überlegungen angeregt werden.

    Viele Grüße
    Hanna

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  8. Liebe Leserinnen und Leser,
    wir möchten uns erst einmal für das weitere positive Feedback bei euch bedanken.

    Liebe Lea es hat uns sehr gefreut, dass wir dich mit unserem Einstieg für unseren Blogbeitrag motivieren konnten. Ein Einstieg wie dieser lag uns sehr am Herzen, da es für uns von großer Bedeutung war, dass man schnell damit beginnt sich Gedanken über das Thema der Erkenntnisgewinnung zu machen und um deutlich zu machen, wie wichtig der Bereich der Erkenntnisgewinnung für den Unterricht ist. Des Weiteren wollten wir eine Möglichkeit zur Selbstreflektion bieten, damit man sich selbst Gedanken über Studien wie diese macht.
    Der von dir genannte Textausschnitt aus dem Buch „Biologieunterricht heute“ finde ich sehr passend gewählt, da dieser unsere Meinung zu dem Thema nochmals unterstützt. Wenn den SuS von der Lehrperson alles „vorgekaut“ wird, ist die Möglichkeit der Beteiligung und auch die Erzielung eines Lernerfolgs so gut wie nicht gegeben. Doch eigentlich sollte doch genau das Gegenteil davon unser Ziel sein! Ich kann die Aussagen über deine Schulzeit bestätigen, denn auch in meiner Schulzeit war es eine Seltenheit, dass wir uns selbst mit einem Experiment auseinandersetzen durften. Wie auch bei dir wurde häufig die fehlende Zeit als Grund dafür genannt.
    Die von dir genannten Gründe, weshalb sich der Aufwand bei der Unterrichtsvorbereitung eines Experiments und die eigenständige Durchführung eines Experiments durch die SuS lohnt, stellen eine sehr hilfreiche und auch wichtige Ergänzung zu unserem Blogbeitrag dar, vielen Dank dafür.
    Auch du liebe Melanie gibst uns mit deinen Erfahrungen aus der Schulzeit nochmal einen Anreiz dazu, dass sich in der Zukunft einiges ändern sollte. Die Auflistung der von dir genannten prozentualen Werte liefert uns allen einen gewissen Grad an Vorstellung, was den Lernerfolg angeht. Es war sehr interessant diese Werte zu lesen, denn sie haben mich persönlich dazu angeregt mir viele Gedanken darüber zu machen und mit diesen Werten auch mich selbst zu reflektieren. Ich kann nur sagen, es trifft völlig zu! Wenn ihr selbst über euere Lernerfolge nachdenkt, könnt ihr den prozentualen Werten und meiner Einschätzung ebenfalls zustimmen?
    Vielen Dank Melanie, dass du im weiteren Verlauf noch auf das Thema Vorbereitungszeit der Lehrperson eingehst, denn dieses Thema spielt eine sehr wichtige Rolle, gerade auch für uns als angehende Lehrerinnen und Lehrer. Es kostet sehr viel Zeit all dies zu Planen und schlussendlich stellt einen auch oftmals, zum Beispiel die Durchführung eines Experiments, vor einige Probleme. Ich persönlich habe mir oftmals schon Gedanken darüber gemacht, ob es denn nicht möglich oder eventuell einfacher wäre in Kooperation mit dem Kollegium ein gewisses Repertoire an Unterrichtsstunden auf die Beine zu stellen, damit der Grundbaustein der Unterrichtsstunden, hier in Bezug auf das Experimentieren im Unterricht, zu verschiedenen Themenbereichen besteht und diese dann je nach Vorerfahrungen der SuS, Zusammensetzungen der Klassen oder auch der Klassenstufe nur noch leicht abgeändert werden müssten. Dies würde zwar ebenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen, aber die Arbeit könnte aufgeteilt werden und man könnte in den folgenden Schuljahren immer wieder darauf zurückgreifen.
    Was denkt ihr, lohnt sich der Zeitaufwand oder was haltet ihr von einer möglichen Kooperation im Kollegium zur Vorbereitung von Unterrichtsstunden?
    Liebe Hanna, auch bei dir möchten wir uns für deine Ergänzungen und Erfahrungen zum Thema Erkenntnisgewinnung bedanken. Durch dein genanntes Unterrichtsbeispiel zum Thema Fisch wird im Vergleich zu bisher genannten Erfahrungen gezeigt, dass in vielen Unterrichtsstunden das eigenständige Arbeiten von den Lehrpersonen gefördert wird und diese den Vorbereitungsaufwand auf sich nehmen.

    Wir freuen uns auf weitere Kommentare, Anregungen und Ergänzungen zu unserem Blogbeitrag.

    Liebe Grüße
    Jessica

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  9. Hallo liebe Amelie, Jessica und Karina,

    vielen Dank für Euren interessanten und gut gestalteten Blog-Beitrag.
    Von der Schoko-Studie habe ich auch gehört, vor allem über das Internet und soziale Netzwerke wie beispielsweise Facebook. Durch solche weit verbreiteten Plattformen schnappen Jugendliche öfter etwas auf, was sicherlich nicht immer ganz der Wahrheit entspricht. Doch woran merkt man, ob eine Aussage nun richtig und eine Studie repräsentativ ist oder nicht? Ist die angegebene Studie Nachweisbar, was hat sie für einen Stichprobenumfang, gibt es mögliche unberücksichtigte Störvariabeln usw..? Es gibt somit einige Kriterien für wissenschaftlich aussagekräftige Untersuchungen, die man berücksichtigen muss bevor man einer Untersuchung wirklich glauben schenkt.
    Im Kontext Schule sollten die Schülerinnen und Schüler vor allem aber an einen kritischen Umgang mit solchen Informationen lernen, zu lernen nicht alles zu glauben, weil es sich seriös und wissenschaftlich anhört.
    Dies fasst der Erziehungswissenschaftler und Hochschullehrer D. Baake mit dem Begriff der Medienkompetenz sehr gut zusammen. „Medienkompetenz im Sinne Baackes steht nicht für ein subjektiv−individualistisch verkürztes Konstrukt, sondern für ein Gestaltungsziel auf überindividueller, gesellschaftlicher Ebene innerhalb eines Diskurses zur Informationsgesellschaft. Dieses Ziel fokussiert nicht die bloß rezeptive, passive Nutzung von Medien, sondern spricht sich für einen kreativen und kritisch-reflexiven Gebrauch der Medien aus.“ ( www-Quelle: http://www.dieter-baacke-preis.de/dieter-baacke-preis/was-ist-medienkompetenz/ zuletzt verglichen am: 28.08.17)
    Medienkompetenz wird als pädagogisches Konzept verstanden und in Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung eingeteilt. Diese vier Dimensionen sollen die Schüler lernen um am Ende eine angemessene Medienkompetenz zu entwickeln. Der Prozess wird in unserer fortschreitenden Mediatisierung der Gesellschaft immer wichtiger werden und sollte somit unbedingt in den Bildungsplan mit eingebaut werden.

    Mit vielen lieben Grüßen
    Ines

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  10. Hallo ihr drei,

    zunächst einmal vielen Dank für euren informativen Blogeintrag. Auch wenn ich vieles bereits schon gehört habe, kann ich trotzdem neue Dinge mitnehmen, die sich hoffentlich später in der Praxis als hilfreich herausstellen. Das Schokoladenbeispiel ist wirklich gut gewählt und zeigt wie leicht man sich manipulieren lassen kann. Super finde ich auch, dass ihr am Ende des Blogeintrags nochmals darauf eingeht.
    Euer Beitrag macht ziemlich anschaulich deutlich, wie wichtig es ist, die naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung in den Unterricht zu integrieren. SuS erlangen dadurch die Kompetenz zunächst Dinge zu hinterfragen bevor man blind vertraut. Dies ist nicht nur für den Biologieunterricht wichtig, sondern wird in vielen Bereichen des Lebens von Vorteil sein.

    Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit zurückerinnere sind doch vor allem die Stunden in Erinnerung geblieben in denen ich selbst etwas tun konnte. Weniger die Stunden, in denen man stupide einen Text von der Tafel abschreiben oder eben einen vorgegebenen Text über die Erkenntnisse, die andere gewonnen haben, lesen sollte. In der Unterstufe wurden vor allem „ausgestopfte“ Tiere angeschaut oder Modelle, die den inneren Aufbau dieser Tiere zeigten. Später konnte man Herzen oder Augen sezieren. Dies war sicherlich nicht für alle Schüler so toll. Jedoch kann ich nur von mir sprechen und ich fand es spannend so etwas mal live zu sehen und anfassen zu können. Um so etwas möglich machen zu können, benötigt man aber eine Doppelstunde. Dies war an meiner Schule gegeben, aber nicht alle Schulen haben das Doppelstundenmodell eingeführt, wodurch Erkenntnisgewinnung mit selbst durchgeführten Experimenten erschwert wird.

    Eure vorgestellte Abstufung auf Seite 7 finde ich wirklich nützlich und lässt sich meiner Meinung nach auch sehr gut auf die verschiedenen Klassenstufen anwenden. Außerdem kann man so individuell auf die Klassenstärke eingehen oder je nachdem wie viel Zeit vorhanden ist, die SuS selbst bestimmen lassen, wie viel Unterstützung sie brauchen, um zu einer brauchbaren Erkenntnis zu gelangen. Außerdem lernen die SuS, dass es nicht nur wichtig ist richtige Hypothesen aufzustellen, also immer bereits alles zu wissen. Wichtiger ist der Weg zur richtigen Erkenntnis und Denkfehler später nachvollziehen zu können.

    Insgesamt muss ich sagen, dass ich in meiner Schulzeit wirklich Glück hatte und relativ viel selbst erforschen konnte. Darüber bin ich wenn ich nun darüber nachdenke wirklich froh und bin auch der festen Meinung, dass die Erkenntnisgewinnung anhand von Experimenten und Modellen wirklich wichtig für die Entwicklung der Schüler ist. Deshalb hoffe ich, dass ich später in der Praxis dieses Thema möglichst oft in den Unterricht einbeziehen kann.

    Liebe Grüße
    Chantal

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  11. Hallo an Amelie, Jessica und Karina,

    Ihr habt einen sehr interessanten und informativen Blogeintrag zusammengestellt, erstmal Danke dafür! Ihr habt mir als Leserin einen wichtigen Punkt vor Augen geführt, der mir selbst bislang nicht so bewusst gewesen ist: Die Erkenntnisgewinnung gehört zu einem der wichtigsten Bereiche des Biologieunterrichts, unter anderem auch deswegen, weil sie außerhalb des Unterrichts immer angewendet werden kann, wie euer anschauliches Einstiegsbeispiel mit der „schlankmachenden Schokolade“ zeigt.
    Ich finde außerdem gut, wie ihr den Prozess der Erkenntnisgewinnung nochmal aufgedröselt habt mit dem Puls-Beispiel der Klasse, der ein Experiment folgte. Auch die Arbeit mit Modellen halte ich in dem Zusammenhang für einen sehr wichtigen Punkt.
    Ihr habt nach den persönlichen Erfahrungen des Lesers mit Modellen und Experimenten im Unterricht gefragt. Ich konnte in meiner Schulzeit oft mit zu abstrakten Modellen nichts anfangen, wie zum Beispiel in der Mathematik. Dagegen zum Beispiel originalgetreue Modelle in der Erdkunde von bestimmten Gebirgen oder in der Chemie von Molekülen halfen mir oft, den Aufbau zu verstehen und es sich besser bildlich vorstellen zu können. Ich erinnere mich vor allem in der Biologie an sehr interessante Experimente bezüglich der Verdauung, in der unter anderen Schüler im Handstand gehalten gefüttert wurden, um zu zeigen, dass das Schlucken auch Kopfüber funktioniert durch die Speiseröhre.

    Ich denke, dass der Aufwand für die Unterrichtsvorbereitung durchaus lohnenswert ist, um auf eure weiterem Fragen einzugehen. Es sollte viel mehr die Erkenntnisgewinnung gefördert werden, um solche Beispiele wie euren Dialog am Anfang zu vermeiden. Es ist wichtig, dass Kinder von Anfang an Dinge kritisch hinterfragen und mit dem Wissensstand, den sie besitzen abgleichen, und sogar sich darüber Gedanken machen, wie man tatsächliche Fakten über das Thema herausfindet.
    Von der Schoko-Studie habe ich damals überhaupt nichts mitbekommen.

    Liebe Grüße
    Michelle

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  12. Liebe Ines, liebe Chantal und liebe Michelle,
    vielen Dank für euer Interesse und eure tolle Rückmeldung!

    Genau wie du Ines, sind wir auch der Meinung, dass es gerade in der heutigen, modernen Gesellschaft mit Internet und allerlei Fake News sehr wichtig ist, den Schülerinnen und Schülern den richtigen Umgang mit jeglichen Informationen aufzuzeigen. Es ist daher nicht nur im Biologieunterricht von größter Wichtigkeit Dinge zu hinterfragen und zu überprüfen bevor man ihnen Glauben schenkt, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen sicherlich von Vorteil. Durch den Umgang mit Erkenntnisgewinnung und mit dem Aufstellen und Überprüfen von Hypothesen im Unterricht kann man den Schülerinnen und Schülern auch den kritischen Umgang mit der Informationsflut im Alltag näher bringen.
    Was denkt ihr: Ist es daher sinnvoll auch aktuelle Beispiele aus dem Alltag der Schülerinnen und Schüler wie beispielsweise die „Schokostudie“ in den Biologieunterricht miteinzubauen, um damit die Erkenntnisgewinnung zu fördern?

    Liebe Chantal, auch an meiner Schule wurde das selbständige Experimentieren durch das Doppelstundenmodell ermöglicht, wodurch wir eigenständig Erkenntnisse gewinnen konnten. Genau wie du schreibst, bleiben nämlich solche Stunden am besten in Erinnerung, in denen man selbst tätig werden durfte. Natürlich stimme ich dir zu, dass das Experimentieren und somit die Erkenntnisgewinnung ohne Doppelstunden erschwert wird. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten die Schülerinnen und Schüler trotz Allem auf dem Weg der Erkenntnisgewinnung einen Schritt weiter zu bringen. Beispielsweiße kann ein Experiment auch als Lehrerexperiment vor der gesamten Klasse durchgeführt werden, wodurch der Aufwand minimiert wird, aber die Erkenntnisgewinnung trotzdem stattfinden kann.
    Habt ihr noch weitere Ideen, wie man die Erkenntnisgewinnung auch in kürzeren Unterrichtseinheiten fördern kann?

    Liebe Michelle, danke auch für deine Erfahrungsberichte im Hinblick auf das Arbeiten mit Modellen und das Experimentieren im Unterricht! Meiner Meinung nach zeigt das „Sich-daran-erinnern-können“ und die Beispiele die aus der eigenen Schulzeit genannt werden auf, an welcher Stelle man als Lehrkraft ansetzten kann. Denn solche Experimente bleiben in Erinnerung, daher sollte man genau da anknüpfen, um die Erkenntnisgewinnung als Kompetenz im Biologieunterricht zu vermitteln.

    Wir freuen uns weiterhin auf tolle Kommentare und Ideen, wie die Kompetenz der Erkenntnisgewinnung im Biologieunterricht gefördert werden kann.

    Liebe Grüße,
    Amelie

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  13. Liebe Amelie, Karina und Jessica,

    vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag. Ich finde ihr habt das Thema „Erkenntnisgewinnung im Biologieunterricht“ sehr verständlich und übersichtlich erläutert.
    Dass die meisten Menschen auf die manipulierte Wissenschaft reinfallen, erlebt man tagtäglich. Sofern das gewünschte Ergebnis (z.B. Abnehmen) leicht zu erreichen ist, wird dies meist als glaubwürdig erachtet. Hinterfragt werden solche Ergebnisse von den Wenigsten.
    Genau deshalb finde ich das Thema der eigenen Erkenntnisgewinnung so wichtig. In meiner eigenen Schulzeit wurde die Erkenntnisgewinnung weniger thematisiert. Vielmehr erinnere ich mich an das Modell des Nürnberger Trichters, sodass uns die Lerninhalte vielmehr „eingetrichtert“ wurden, als dass wir sie selbständig beobachtet oder überprüft hätten. Für das eigene Lösen von Problemen war meistens keine Zeit. Ich durchlief als ersten Durchgang das achtjährige Gymnasium, sodass meiner Meinung nach für eine selbstständige Erkenntnisgewinnung nicht genügend Zeit blieb. Nichtsdestotrotz wäre ich vermutlich nicht auf die Schoko- Studie reingefallen. Denn auch wenn die selbstständige Erkenntnisgewinnung in meiner eigenen Schulzeit vernachlässigt wurde, hätte mich das Ergebnis dieser Studie nicht überzeugt. Allerdings kann ich hierbei nicht von der Allgemeinheit sprechen, sodass die Erkenntnisgewinnung, als zentraler Bereich der naturwissenschaftlichen Bildung, auf jeden Fall Bestandteil des Biologieunterrichts sein sollte.
    In meinem ISP habe ich immer versucht, bereits durch einen problemorientierten Einstieg das forschende Lernen der SuS anzuregen und sie vor ein Problem zu stellen, welches es im Laufe der Stunde bzw. Einheit selbständig bzw. in Gruppen zu lösen gilt. Meiner Meinung nach lohnt sich dieser Aufwand, weil die SuS nicht nur lernen, eigenständig Erkenntnisse zu gewinnen, sondern sie auch für ihr späteres Leben lernen, die Dinge zu hinterfragen anstatt sie zweifelslos zu glauben.

    Liebe Grüße,
    Pia

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  14. Liebe Amelie, Jessica und Karina,
    Ich finde es schön, dass ihr euren Blogbeitrag mit einem alltagsnahen Beispiel angefangen hat und auch mittendrin das Beispiel zum rasenden Puls eingebracht habt, um so euren Blogbeitrag anschaulicher zu gestalten. Gerade das Anfangsbeispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass Schülerinnen und Schüler fundierte Erkenntnisse gewinnen können und neue Informationen erst einmal kritisch hinterfragen, bevor sie etwas glauben. Auch ich finde, dass es wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler im Unterricht selbstständig Erkenntnis erlangen sollten und die einzelnen Schritte eine Fragestellung und Hypothesen zu bilden, ein Experiment oder andere Arbeitstechnik zu planen und durchzuführen sowie ihre gewonnenen Daten auszuwerten und damit ihre Hypothesen zu verifizieren oder zu falsifizieren weitgehend selbstständig durchführen sollten. Dadurch wird den Schülerinnen und Schülern Verantwortung übertragen und sie können selbst etwas tun, was die Motivation der Schülerinnen und Schüler erhöht. Zusätzlich fördert das Arbeiten in kleinen Gruppen die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Durch diese ganzen Vorteile lohnt sich meiner Meinung nach der Aufwand bei der Unterrichtsvorbereitung dieser Erkenntnisgewinnungsprozesse.
    Auch ich durfte in meiner Schulzeit im Biologie – Unterricht oft selbst in Kleingruppen Experimente oder Beobachtungen durchführen. Das hat uns Schülern natürlich viel Spaß gemacht und unser Interesse wurde geweckt, da wir ja wissen wollten, ob unsere aufgestellten Hypothesen nun stimmen oder nicht. Auch mit Modellen wurde immer mal wieder gearbeitet. So konnte man realistische Vorstellungen von Objekten aufbauen, gerade wenn diese vielleicht nicht so einfach in den Unterricht zu bringen sind. Ich kann mich zum Beispiel noch daran erinnern, wie uns an einem Modell des menschlichen Skeletts die Eigenschaften der Wirbelsäule mit ihrer doppel – S – Form nähergebracht wurden. Als wir das Thema Verdauung hatten, hat es mir sehr geholfen mal ein Modell eines menschlichen Torsos mit den einzelnen Verdauungsorganen in originalgetreuer Größe zu sehen, um zu sehen wie groß eigentlich die einzelnen Verdauungsorgane sind und wie und wo diese in unserem Körper liegen. Ich finde nicht, dass die Erkenntnisgewinnung stärker im Unterricht berücksichtigt werden sollte, da ich eben schon einen guten Biologie – Unterricht erleben konnte, in dem wir Schüler selbst Erkenntnis aufbauen konnten und der nicht nur aus bloßem „Eintrichtern“ von Informationen bestand.

    Liebe Grüße, Ramona

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  15. Hallo ihr drei,

    meine Erfahrungen im Bereich der Erkenntnisgewinnung liegen eher im Beobachten und Vergleichen von Phänomenen. Ich denke jede Person hat in ihrer Schulzeit mit einem Mikroskop gearbeitet und dabei den Aufbau einer Pflanzenzelle mit einer tierischen Zelle verglichen. Teilweise hatte ich in der Schulzeit auch die Möglichkeit Experimente durchzuführen, jedoch haben die Lehrkräfte immer alle Abläufe im Experiment vorgeschrieben (structured inquiry). Dennoch bin ich der Meinung, dass es für den Lernprozess viele Vorteile bringt Fachinhalte in Experimenten oder mit Hilfe von Modellen zu veranschaulichen.
    Auch für die Lehrer/innen kann es hilfreich sein, ein Experiment von SuS planen zu lassen um zu entdecken, wo mögliche Fehlvorstellungen der SuS liegen. Nach dem Prinzip des „open inquiry“ kann die Lehrkraft dann in den Planungsprozess eingreifen um sicherzustellen, dass die richtigen Erkenntnisse aus einem Experiment gezogen werden.
    Nach meinen Erfahrungen wird das Wissen, dass SuS aus Experimenten oder der Arbeit mit Modellen ziehen deutlich länger behalten, weshalb es sich meiner Meinung nach lohnt diesen Aufwand zu betreiben. Nichts ist schließlich frustrierender für die Lehrkraft und auch für die SuS ein Thema ständig im trockenen Frontalunterricht wiederholen zu müssen, da vieles wieder vergessen wurde.
    Leider treffen Lehrkräfte immer wieder auf Hindernisse, die eine Umsetzung eines Experimentes nicht ermöglichen. Sei es beispielsweise der Mangel an Fachräumen, eine schlechte Ausstattung der Fachräume oder eine zu große Klassengröße. Ich denke jedoch, dass eine gute Planung dennoch die Umsetzung einiger Experimente im Laufe eines Schuljahres ermöglicht. Falls dies jedoch nicht der Fall sein sollte ist es durchaus sinnvoll auf Modelle auszuweichen, da auch diese Vorteile mit sich bringen. Sie reduzieren beispielsweise einen komplexen Sachverhalt auf die wesentlichen Dinge, die für eine Erkenntnisgewinnung notwendig sind. Hierbei ist es natürlich wichtig, die Modelle gut auszuwählen.

    Liebe Grüße
    Corina

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  16. Hallo zusammen,

    vielen Dank für den Blogbeitrag. Ihr habt absolut recht damit, dass man nicht allen „wissenschaftlichen Untersuchungen“ einfach so glauben sollte, ohne selbst einmal darüber nachgedacht zu haben. Deswegen sollte man in der Schule lernen Erkenntnisse selbst zu gewinnen und Dinge kritisch zu hinterfragen.
    Euer Beispiel, wie Puls und sportliche Aktivitäten zusammenhängen, finde ich sehr gut, weil dabei eine Problemstellung aus dem Alltag der Schülerinnen und Schüler im Unterricht aufgegriffen wird und sie dieses selbst lösen können. Durch das Aufgreifen von Problemen aus dem Alltag lässt sich meiner Meinung nach auch die Motivation und das Interesse der Schülerinnen und Schüler an einem Thema bzw. Fach steigern.
    Der Aufwand Experimente oder Modelle in den Unterricht einzubauen lohnt sich auf jeden Fall, da es zumindest bei mir immer so war, dass ich mir Unterrichtsthemen, die anschaulich oder durch ein Experiment mir nähergebracht wurden, ich mir viel besser merken konnte, als wenn ich beispielsweise nur einen Text dazu gelesen habe. Allerdings sollte ein Modell auf die jeweilige Klassenstufe angepasst werden, da wenn dieses zu komplex ist, es den Schülerinnen und Schülern nichts nützt.
    Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Dinge kritisch hinterfragen und auch nicht alles sofort glauben, was irgendwie statistisch „bewiesen“ ist. Dazu fällt mir noch ein was ein Lehrer uns immer gesagt hat: „Vertraue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“

    Viele Grüße
    Tobi

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