Samstag, 22. Juli 2017

Kompetenzen im Biologieunterricht

Liebe Lerserinnen, liebe Leser,

in meinem Blogbeitrag beschäftige ich mich zunächst mit dem Kompetenzbegriff und gehe kurz auf Schlüsselkompetenzen ein, die ein jeder Mensch zur erfolgreichen Lebensführung benötigt.
Im Hauptteil betrachte ich die Kompetenzbereiche des Faches Biologie.
Abschließend wird die Frage erläutert, wie Kompetenzen gemessen werden können.

Im Text findet ihr ein paar Fragen. Diese sollen euch zu Kommentaren zu meinem Beitrag anregen.
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen.

Liebe Grüße
Hannah














5 Kommentare:

  1. Liebe Hannah,
    ich habe in meiner Schullaufbahn öfter das Wort „Kompetenzen“ gehört... Das war meistens vor irgendwelchen Klassenarbeiten. Doch war mir während dieser Zeit nie wirklich klar, was es eigentlich heißt, Kompetenzen in einem Fach zu besitzen.
    Wenn ich in der Schule für Klassenarbeiten gelernt habe, dann war das meistens ein paar Tage vorher und meistens eher auf den letzten Drücker. Alles nochmal schnell durchgehen, auswendig lernen und gut ist es. Doch danach kann man noch lange nicht davon sprechen, dass man kompetenzorientiert gearbeitet ha. Wie schnell vergisst man alles wieder?
    Um das zu umgehen sollte schon der Unterricht kompetenzorientiert sein und alle Konzepte durchgehen. Erst dann hat man etwas auch wirklich begriffen.
    Du hast aufgeführt, dass sich Kompetenzen aus Wissen, Können und Bereitschaft zusammensetzen. Dabei wurde im Bereich des Fachwissens die Frage gestellt, ob es hilft, wenn man das biologische Wissen, wie zum Beispiel das der Oberflächenvergrößerung, auf die Basiskonzepte Struktur/Funktion, System und Entwicklung reduziert.
    Meiner Meinung nach ist das eine gute Möglichkeit den Sinnzusammenhang vollständig zu erschließen, denn man kann die Basiskonzepte gut auf andere Sachzusammenhänge übertragen. Dabei ist es aber auch wichtig, dass man vor allem auch auf grundlegende Unterschiede der verschiedenen Themen aufmerksam macht, beziehungsweise dass diese Unterschiede durch die SuS selbstständig entdeckt werden können.
    Zudem denke ich, dass diese Methode auch eine gute Einführung von der Lehrkraft braucht, auch in mögliche Arbeitsmittel. Ein Arbeitsmittel das mir in diesem Zusammenhang sehr sinnvoll erscheint, sind z.B. Concept Maps. Da man dann sofort den Zusammenhang feststellen kann, es aber auch möglich ist, die Unterschiede darzustellen.
    Dadurch beantwortet sich auch sehr einfach die Frage nach dem fächerübergreifenden Vorgehen. Die Basiskonzepte sind vielseitig einsetzbar und kommen auch im Alltag der SuS öfter vor. Das liegt auch vor allem am Fach Biologie, da es eh ein großer Baustein im Leben ist und es somit für die SuS auch Sinn macht sich damit auseinanderzusetzen (→ nötige Bereitschaft).
    Um nun die Kompetenzen der Schüler messen zu können, hast du die Frage gestellt, ob man auch darauf Wert legen soll, ob die Kinder denn gerade Lust haben (Bereitschaft), z.B. eine Arbeit zu schreiben. Da ist meine Meinung, dass das in einem schulischen Umfeld zwar angestrebt werden könnte, jedoch nicht wirklich umsetzbar ist. Man kann im schulischen Zusammenhang nicht auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Individuums eingehen. Was geht ist, dass man zum Beispiel während einer Klausur ein gutes Lernumfeld schafft, durch Fenster öffnen, usw.

    Alles in allem finde ich deinen Blogeintrag sehr gelungen und wunderbar strukturiert.
    Liebe Grüße
    Pia

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    1. Hallo Pia,
      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Deine Idee einer Concept-map zur Darstellung eines Bereichs eines Basiskonzepts wie z.B. der Oberflächenvergrößerung finde ich sehr gelungen.
      Ich denke, dass den SuS hierdurch noch einmal ein Überblick über die Tragweite dieses Prinzips ermöglicht wird. Man kann mit den Schülern gemeinsam überlegen in welchen anderen biologischen Inhalten ihnen dieses Prinzip schon einmal begegnet ist und die Verknüpfungen dann in einer Concept-map graphisch darstellen. Dadurch wird es den SuS leichter gemacht, neue Inhalte mit bereits Bekanntem zu verknüpfen.

      Nun komme ich zu dem zweiten Punkt auf den du eingegangen bist, dem Messen von Kompetenzen.
      Wie bereits in meinem Blogbeitrag erklärt, umfasst der Kompetenzbegriff von Weinert die drei Facetten Wissen, Können und Bereitschaft. Bei einem Test können nicht alle diese Facetten erfasst werden, sondern nur die, die direkt in Handlung umgesetzt wurden. Insbesondere die motivationalen Aspekte bleiben der Messung unzugänglich, haben aber selbstverständlich einen indirekten Einfluss auf das Ergebnis. Man kann sich das wie einen Eisberg vorstellen. Die Spitze über dem Wasser ist das Sichtbare, das in Handlung umgesetzte und der große Teil unter Wasser beinhaltet die Bereitschaft, also den motivationalen Aspekt, der durch Tests nicht sichtbar wird. Von der durch einen Test gemessenen Leistung, also dem sichtbaren Teil des Eisbergs lässt sich nur auf die vorhandene Kompetenz eines Schülers schließen. In der Wissenschaft wird hier zwischen der Kompetenz als Handlungspotential und der Performanz als tatsächlich gezeigte Leistung unterschieden (zum Beispiel bei Chomsky).
      Deine Idee, während eines Tests möglichst gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, z.B. durch das Öffnen der Fenster, ist eine gute Möglichkeit, die Motivation bei den SuS möglichst hoch zu halten. Hierdurch kann die Differenz zwischen der Performanz und der tatsächlichen Kompetenz verringert werden, wodurch man besser auf die Kompetenzen, die ein Schüler besitzt, schließen kann.
      Liebe Grüße
      Hannah

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  2. Liebe Hannah,
    vielen Dank für deinen spannenden Blogbeitrag. Ganz zu Beginn deines Beitrags hast du eine Karikatur eingebaut und die einleitende Frage zu dieser war, was diese mit dem Thema Kompetenzen zu tun hat.
    In meinen Augen hat diese Karikatur auf jeden Fall etwas mit diesem Thema zu tun, denn es wird einerseits ganz allgemein darauf eingegangen, dass mehrere Facetten zusammen eine wichtige Rolle bei der Kompetenzbildung spielen. Andererseits gibt es viele unterschiedliche Definitionen des Kompetenzbegriffs. Du hattest anschließend die Definition von Weinert näher erläutert und ich finde, dass diese genau die Problematik der einleitenden Karikatur verdeutlicht: Es mag sein, dass der Hund „Willy“ von seinem Herrchen gelernt hat, wie man pfeift, doch diese eine Facette alleine reicht nicht aus, um dies als eine Kompetenz zu bezeichnen. Auch meiner Meinung nach, gehört neben der Theorie auch die Praxis und die Bereitschaft zum Ausführen des Gelernten, zu einer Kompetenz dazu.
    Darüber hinaus bist du später auch näher auf das Fach Biologie und dessen vier Kompetenzbereiche eingegangen. Nun möchte ich die Frage beantworten, ob und in wie weit ein Biologieunterricht, welcher als Schwerpunkt die Vermittlung der Basiskonzepte betreibt, erfolgreich für eine Entwicklung biologischer Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sein kann. Meines Erachtens, kann mit solch einem Unterricht sukzessive eine Art „Mind Map“ in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler entstehen. Damit meine ich, dass das essenzielle Fachwissen, welches die erste Stufe der Kompetenz im Fach Biologie darstellt, nicht aus einzelnen voneinander getrennten Themenbereichen besteht, sondern dass die Lernenden von Anfang an verstehen lernen, dass alles irgendwie miteinander verknüpft ist und dass sich viele biologische Vorgänge daher auch logisch herleiten und übertragen lassen können, wie auch bei deinem Beispiel mit der Oberflächenvergrößerung. Die Schülerinnen und Schüler können mit solch einem Fundament viel leichter eigenständig unterschiedliche Problemstellungen erarbeiten, zu einer Auswertung kommen, sich folglich selbstständig Informationen erschließen, dann Sachverhalte fachgerecht bewerten und schlussendlich zu einer weitreichenden Kompetenz im Fach Biologie gelangen.
    Die Motivation stellt ebenso eine wichtige Facette bei der Kompetenzbildung nach Weinert dar. Meiner Meinung nach kann die Motivation der Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedliche Dimensionen haben. Es kann sein, dass jemand einfach kein Interesse für einen bestimmten Themenbereich entwickeln kann und deshalb auch keine Motivation findet sich mit diesem näher eigenständig auseinanderzusetzten. Andere wünschen sich einfach nur eine gute Note und erachten dies als ihre Motivation, den Unterrichtsstoff zu erlernen. Es kann auch vorkommen, so wie du bereits in deiner Frage festgestellt hast, dass jemand einfach nur nicht in bester Verfassung am Tag der Klassenarbeit ist und aus diesem Grund nicht die benötigten Kompetenzen erbringen kann, die er eigentlich sonst besitzt. Hier schließe ich mich der Meinung aus dem vorherigen Kommentar an, da es auch für mich leider unmöglich scheint, auf jedes einzelne Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler individuell zu reagieren. Wenn ein Termin für eine Klassenarbeit feststeht, dann ist das nun mal so und mit dieser Herausforderung müssen die Schülerinnen und Schüler umgehen können. Ebenso müssen sie lernen, selbst einschätzen zu können, ob sie sich beispielsweise gesundheitlich in der Lage fühlen, eine Prüfung zu schreiben oder ob es im Falle einer Krankheit nicht sinnvoller wäre diese nachzuschreiben.
    Außerdem glaube ich, dass man nie hundertprozentig davon ausgehen kann, dass alle Schülerinnen und Schüler mit derselben Motivation in eine Klassenarbeit starten. Als Lehrerin sollte man deshalb, stets versuchen die Begeisterungsfähigkeit weiter zu fördern und ein gutes Arbeitsklima herstellen, um gerechte Prüfungsbedingungen zu schaffen und somit die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler messen zu können.
    Viele Grüße
    Hanna

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    1. Hallo Hanna,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich teile deine Meinung darüber, dass die Karikatur das Thema Kompetenzen auf eine sehr lustige Art und Weise verdeutliche.
      Ich denke man sollte dieses Beispiel als Gedanken für die Planung von kompetenzorientiertem Unterricht berücksichtigen. Denn diese Karikatur bringt zu Ausdruck, dass es im Unterricht nicht ausreicht, den Schülerinnen und Schülern das Fachwissen vorzubeten um anschließend davon auszugehen, die Schülerinnen und Schüler hätten nun eine Kompetenz in diesem Bereich erhalten.
      Denn auch laut der Definition von Weinert gehören eben wesentlich mehr Facetten zu einer Kompetenz, die es bei der Planung und Durchführung eines kompetenzorientierten Unterrichts zu berücksichtigen gilt.

      Zu dem Bereich Motivation, den du anschließend kommentiert hast, verweise ich auf meine Antwort auf den Kommentar von Pia, da sich diese inhaltlich wiederholen würde.

      Liebe Grüße
      Hannah

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  3. Liebe Hannah,
    Ich finde deinen Blogbeitrag gut strukturiert und musste bei den Karikaturen immer wieder schmunzeln, da sie sehr gut die drei Facetten Wissen, Können und Wollen von Kompetenzen vertiefen. Im Bereich des Fachwissens hast du die Frage gestellt, in wie weit es den Lernenden zur Entwicklung biologischer Kompetenzen hilft, wenn man den Fachinhalt auf Basiskonzepte bezieht. Ich finde, dass dies den Schülerinnen und Schülern helfen könnte das neue Thema einzuordnen und mit bereits Bekanntem zu verknüpfen. Außerdem könnte es die Kommunikation fördern da die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel bei der Oberflächenvergrößerung schon wissen, dass diese Transporte beschleunigt oder die Aufnahme und Abgabe von Stoffen vervielfacht. Dadurch könnte man darüber diskutieren, ob das nun auch bei dem neuen Thema so ist und warum dies auch dort sinnvoll ist oder warum es beim neuen Thema vielleicht auch Unterschiede zum bereits gelernten Thema gibt. Auf jeden Fall denke ich, ist es hilfreich für die Schülerinnen und Schüler, wenn sie schon etwas über das neue Thema wissen und dadurch auch nochmal das bereits bekannte Thema, bei dem das Basiskonzept zum ersten Mal aufgetreten ist, reflektieren können.
    Die Anforderungen von Aufgaben mithilfe der Tabelle zum Kompetenzmodell zu ordnen finde ich schon mal differenzierter als die drei Anforderungsbereiche Reproduzieren, Anwenden und Transfer der Kultusministerkonferenz. Gerade wegen dem motivationalen Aspekt der Kompetenzen ist es immer schwer Kompetenzen zu messen und zu vergleichen, aber anhand der Tabelle wird es den Lehrerinnen und Lehrern schon etwas einfacher gemacht. Zum Beispiel gehört die erste Zeile der Tabelle zum Anforderungsbereich Reproduzieren, trotzdem ist es komplexer einen ganzen Zusammenhang als nur Fakten wiederzugeben.

    Liebe Grüße, Ramona

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