Montag, 21. August 2017

Experimentieren mit AHA-Effekt


Liebe Leserinnen und Leser, 

in der Vorlesung von Prof.in Andrea Möller aus Trier haben wir erfahren, dass im Unterricht sehr selten experimentiert wird. Doch warum ist dies so? Und wie können Experimente sinnvoll eingesetzt werden? 

Mit diesen Fragen haben wir uns in unserem Blogbeitrag beschäftigt und an einem konkreten Beispiel mit Schnecken angewendet. 

Wir freuen uns über zahlreiche Kommentare und wünschen euch viel Spaß beim Lesen. 

Liebe Grüße von 

Valentin, Lena, Ramona und Marieluise 






















43 Kommentare:

  1. Liebe Autoren,

    Vielen Dank für euren Blogeintrag mit Aha- Effekt.
    Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, muss ich sagen, dass in meinen Unterrichtsstunden vermutlich sogar weniger als 12% des Unterrichts praktisch gearbeitet wurde. Gerade der Chemieunterricht ist mir noch sehr präsent. Hier wurden vielleicht einmal im Monat ein oder zwei Versuche im Praktikum durchgeführt. Hierbei ist meistens so ziemlich alles gescheitert, was hätte schiefgehen können. Die Aufgabenstellungen waren meist nicht klar und die Hälfte der Schülerinnen und Schüler stand einfach nur rum und hat anderen zugeschaut. Die Versuche sind meist im Chaos geendet. Brennende Wasserhähne oder Säure auf dem Tisch war da häufiger das Thema. Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass wir ein sehr chaotischer Kurs waren, so habt ihr ja auch in eurem Fazit das Thema „Disziplinprobleme in der Klasse“ angesprochen. Ich denke, dass das ein sehr wichtiges Thema ist, was die Lehrpersonen berücksichtigen müssen. Gerade im Praktikum wird oftmals mit Chemikalien und ähnlichem gearbeitet, die nicht ungefährlich sind. Hierbei muss sich die Lehrperson vollständig auf ihre Schülerinnen und Schüler verlassen können. Wenn ich so recht überlege, wäre ich vermutlich mit meinem damaligen Kurs auch nicht ins Praktikum gegangen, wäre ich in der Position der Lehrkraft gewesen.
    In meinem OEP Praktikum habe ich über die drei Wochen den Biologieunterricht leiten dürfen. Die mich begleitende Lehrperson war selbst Fachfremd, wodurch sie sehr glücklich über meine Unterstützung war. Sie selbst ist mit den Schülerinnen und Schülern nie ins Praktikum, da sie von sich selber sagt, dass ihr das nötige Knowhow fehlt. Ich selbst habe in diesen drei Wochen durchweg positive Erfahrungen mit den Schülerinnen und Schülern sammeln dürfen, muss aber dazu sagen, dass ich bis jetzt leider auch noch keine Vorlesung besucht habe, bei denen man auf die Gefahren bzw. den Umgang mit Experimenten gelernt hat. Ich persönlich denke, dass meine begleitende Lehrperson vermutlich nicht die einzige ist, die sich zu wenig geschult fühlt für den Unterricht mit Versuchen und gerade das Arbeiten mit Chemikalien, was vielleicht auch ein Grund sein kann, wieso so wenig experimentiert und ausprobiert wird. Gibt es hierfür gesonderte Fortbildungen gerade für Fachfremde Lehrkräfte?
    Der Zeitaufwand ist ein weiterer wichtiger Faktor, den ihr ja auch genannt habt, wieso viele Lehrkräfte den „traditionellen“ Frontalunterricht bevorzugen. Ich denke, dass die meisten Unterrichtsstunden durch den Lehrplan schon so „voll gestopft“ sind, dass nicht mehr viel Zeit für Kreativität und besondere Unterrichtsmethoden bleiben, auch wenn viele diese gerne verwenden würden. So hatte ich einen Lehrer in der Oberstufe der schlicht von Anfang an uns erklärt hat, dass er den Stoff kürzen wird und eventuell ein oder zwei Themen, die nicht im Abitur drankommen werden, weg lassen wird, sodass mehr Zeit für Experimente und Selbst erarbeitende Aufgaben bleibt. Dieses Versprechen hat er auch gehalten, denn sein Unterricht war stets sehr abwechslungsreich gestaltet, wodurch wir als Schülerinnen und Schüler viel mehr an Inhalten mitnehmen konnten.
    Liebe Grüße,
    Lena

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    1. Hallo Lena,

      sehr bestürzt, aber auch ein bisschen nachvollziehend habe ich deinen Kommentar gelesen. Dein „negativ“- Beispiel hinsichtlich deiner Experimentalerfahrung zeigt sehr gut, dass Prof.in Andrea Möller mit ihrer Studie Recht hat.
      Während wir in unserer Gruppe diesen Blogbeitrag geschrieben haben, wurde uns erst so richtig bewusst, dass eigentlich ein Biologieunterricht in einem Schuljahr nie vollkommen ohne Experimtente auskommen darf und soll. Und dabei ist noch zu sagen, dass nur ein oder zwei (Alibi)-Experimente (fürs gute Gewissen der Lehrkraft ) auch nicht ausreichen, da so die angestrebten neu zu erwerbenden Kompetenzen bei den Schülern nicht zu erreichen sind.
      Daher sollte man, so unsere Meinung, alles dafür tun, mit seiner Klasse in regelmäßigen Abständen ein Experiment durchzuführen. Unserer Meinung nach, hat man durchaus im Verlauf eines Schuljahres genug Unterrichtsstunden zur Verfügung in denen man die Schüler experimentieren lassen kann, wenn man seinen Unterrichtsverlauf über das Schuljahr hinweg immer rechtzeitig für die zukünftigen Stunden plant. Dies hat wohl auch dein Lehrer gemacht, sonst wüsste er auch nicht, welche Themen er für Experimente opfern konnte.
      Wenn man es mit einer verhaltensmäßig schwierigen Klasse zu tun hat, wie du es uns beschrieben hast, dann muss man als Lehrer zu Beginn des Schuljahres mehr Aufwand betreiben und die ersten paar Experimente sehr gut vorbereiten, es wird dann als ein „angeleitetes Experiment“ durchgeführt. Mit der ansteigenden Experimentiererfahrung der Schüler und dem damit einhergehenden Bewusstsein zum sicheren Umgang mit Materialien, kann man bestimmt in der 2.Hälfte des Schuljahres aus Lehrersicht sehr sorgenfrei weitere Experimente durchführen. Außerdem befinden wir uns im Biologieunterricht, hier gibt es durchaus mehr als nur mit Chemikalien zu arbeiten. Wie wir es schon erwähnt haben, kann man auch sehr gut mit Tieren, Pflanzen oder mit seinem eigenen Körper experimentieren. Wenn man nur will, findet man in vielen Literaturen schon sehr gut vorgefertigte Experimentieranleitungen, die kein allzu vertiefendes fachliches Wissen benötigen.
      Also nie den Glauben an eine Klasse verlieren, es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen, die Übung machts. Und vor allem: Auch wenn es den Schülern nicht sofort bewusst ist und sie es sich somit auch nicht sofort anmerken lassen, sie werden dir als Lehrkraft doch sehr dankbar sein, für all die sozialen und fachlichen Kompetenzen, die sie aus all den Experimenten mitgenommen haben.
      Tu uns den Gefallen und gehe bitte nicht auch auf die Seite der Lehrer, die zu schüchtern sind ein Experiment durchzuführen, du verweigerst deinen Schülern somit viele wichtige Erfahrungen!

      Mit freundlichen Grüßen,
      Valentin

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  2. Hallo ihr Vier,
    vielen Dank für euren tollen und interessanten Blogeintrag ‚Experimentieren mit AHA- Effekt‘. Ich hatte wortwörtlich einen AHA Effekt. Dass nur in 12% der Unterrichtstunden in einem Schuljahr praktisch gearbeitet wird ist wirklich erschreckend. Vor allem die letztendlich nur 5 % verwendeten Stunden für das Experimentieren sind bedenklich.

    Hier ist meiner Meinung nach aber noch der Unterschied zwischen Experimenten und Versuchen zu verdeutlichen.
    Experimente setzen eine Hypothesen bzw. Erkenntnisse voraus, die durch das Experiment lediglich bestätigt oder falsifiziert werden. So sind die Hauptkriterien eines Experiments, so wie bei euch bereits beschrieben, die Hypothese und der Kontrollansatz. Wenn eine neue Erkenntnis durch eine Beobachtung erst gewonnen wird, so handelt es sich streng genommen nicht um ein Experiment.
    Versuche hingegen müssen nicht unbedingt der Bestätigung einer Hypothese dienen. Ihre Aufgabe kann es ebenso sein, Phänomene zu präsentieren oder veranschaulichend zu wirken, indem ein theoretisch gelernter Sachverhalt nachvollzogen wird. So unterscheidet sich ein Versuch aufgrund des fehlenden Kontrollansatzes von einem Experiment. Wenn also z. B. bei der Beschäftigung mit dem Phänomen "Schall" die Zeit gemessen wird, die zwischen dem Schlagen auf eine Trommel und dem Hören vergeht, so handelt es sich nicht um ein Experiment, sondern um einen Versuch.
    Habt ihr bei eurer Statistik eine prozentuale Unterscheidung zwischen Versuchen und Experimenten oder werden beide Formen unter Experimentieren zusammengefasst?

    Die Hypothesenbildung ist beim Experimentieren ein zentraler Punkt, der aber auch erst einmal eingeübt werden muss. Euer vorgeschlagenes Experiment über die ‚Vorlieben von Schnecken für bestimmte Lebensmittel‘ schult die Hypothesenbildung der Schüler/innen sehr gut. Daher sehe ich das Experiment für sehr geeignet an. Im Kapitel ‚Aufstellen einer Hypothese‘ (Seite 11) habt ihr auf das POE-Schema (prediction-observation-explanation) hingewiesen. Bei diesem Schema wird nochmals verdeutlich, dass vor dem Experimentieren Vorhersagen getroffen und begründet und nach dem Experiment die Beobachtungen beschrieben werden sollen. Anschließend ist der Schritt d) meiner Meinung nach zentral und wird häufig vergessen: „Vergleiche deine Beobachten mit deiner Vorhersage“. Die meisten Arbeitsblätter in der Schule sind so entworfen, dass zu Beginn Vermutungen geäußert, dann die Beobachtungen beschrieben und anschließend Begründungen für die Beobachtungen gesucht werden. Die zu Beginn gemachten Vermutungen tauchen bei der späteren Begründung und Erklärung nicht mehr auf und werden meist vollkommen aus dem Blick gelassen.
    Liebe Grüße,
    Lena Leibinger

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    1. Hallo Lena,

      vielen Dank für deinen Hinweis zum Unterschied zwischen Experimenten und Versuchen. Findest Du nicht, dass wir die entscheidende Qualität der Experimente im Hinblick auf die Hypothesenbildung genug dargestellt haben?
      Vielleicht hätten wir zum besseren Verständnis noch beschreiben sollen, was man unter Versuchen versteht.
      Müsste deine Aussage „Wenn eine neue Erkenntnis durch eine Beobachtung erst gewonnen wird, so handelt es sich streng genommen nicht um ein Experiment“ nicht anders herum getroffen werden? Ein Experiment hat nicht zwangsläufig das Ziel eine neue Erkenntnis durch Beobachtung zu gewinnen“. Wobei natürlich zu diskutieren wäre, inwieweit die Verifikation oder Falsifikation einer Hypothese nicht schon an sich eine neue Erkenntnis ist.

      Ich hoffe du kannst meine Gedanken nachvollziehen.

      Mit freundlichen Grüßen,
      Valentin

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  3. Liebe experimentierfreudige Autoren,

    zunächst einmal möchte ich mich bedanken für euren interessanten Blogbeitrag. Wie so oft habt ihr versucht die Frage zu klären ob das Experimentieren im Unterricht notwendig ist und wenn ja wie man es zu gestalten hat, dass man zum AHA-Effekt kommt. Meiner Meinung nach ist es schwierig eine allgemeingültige Aussage treffen zu können, aber es dennoch notwendig ist sich als zukünftiger Lehrer damit auseinander zusetzen.

    So habe auch ich versucht mich an meine Experimente in meiner Schullaufbahn zu erinnern. Und ich stimme euch zu, viele waren es nicht. Beispielsweise war ich nach der Realschule auf einem Biotechnologischen Gymnasium. Allein vom Namen her und den vorhandenen Gerätschaften lässt doch vermuten, dass man mindestens einmal die Woche im Labor verbringt. Doch selbst hier ist die Zeit knapp mit dem Lernstoff durch zu bekommen. Ich persönlich fühle mich aber auch nicht wohl im Labor, weil ich irgendwie immer das Gefühl habe generell nicht zu wissen was auf einen zukommt und mich schwer tue den Sinn hinter den Experimenten zu sehen.
    Des Weiteren kann ich mich auch an selbstständige Experimente in der 10. Klasse der Realschule erinnern. Hierbei sollten wir in Physik aber auch in Chemie jeweils ein eigenständiges Experiment durchführen damit ein selbst gefundenes Problem gelöst werden kann. Jedoch habe ich dabei nicht das Gefühl gehabt das notwendige Hintergrundwissen zu besitzen und ein Experiment eigenständig durchführen zu können.
    Dennoch bin ich durchaus der Meinung, dass es wichtig ist praktische Erfahrungen zu sammeln sodass sich das Gelernt viel eher im Gedächtnis verankert. Klar verstehe ich auch die Sorgen und Ängste Experimente mit chaotischen Klassen durch zu führen, aber ich glaube mit einer genauen, detaillierten Anleitung bricht a. nicht das komplette Chaos aus und b. der AHA-Effekt wird erreicht. Darüber hinaus finde ich, dass der Alltagsgedanke ein zentraler Gedanke bei der Suche nach dem richtigen Experiment ist. Interessant fände ich, den Kindern zunächst ein Problem zu schildern und sie dann selbst heraus finden zu lassen, wie das Problem entstanden ist und wie die Lösung aussehen könnte. So fördert man die Selbstständigkeit, die Kreativität und weckt die Motivation von Naturwissenschaftlichen Fächern. Hierauf sollten die SuS aber hinreichend vorbereitet werden, sodass negative Erfahrungen, wie ich sie leider erfahren haben, nicht zustande kommen. Ich glaube auch ein organisiertes Experiment mit einer detaillierten Anleitung bringt der AHA-Effekt von alleine mit sich. Wichtig ist hierbei den SuS einen gewissen Freiraum zu geben, selber Sachverhalte zu Hinterfragen um so zum Ziel zu kommen.

    Es liegt somit an der Lehrperson selbst, welche Experimente durchgeführt werden und wie sie gestalten sind. Aber und das ist Fakt, experimentieren ist ein wichtiger Bestandteil im Naturwissenschaftlichen Unterricht.

    Liebe Grüße
    Hanna

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    1. Hallo Hanna,

      zunächst einmal danke ich dir für deinen ausführlichen Kommentar und dafür, dass du uns an deinen eigenen Erfahrungen mit Experimenten teilhaben lässt.
      Deine Einstellung dazu, dass man sich als (angehender) Lehrer mit dem richtigen Umgang von Experimenten auseinandersetzten sollte, teile ich ebenfalls. Denn nur, wenn man sich im Vorfeld genau überlegt, wie man am besten ein Experiment aufbaut und durchführt, dann kann es zum erwünschten AHA-Effekt kommen. Ich hoffe dies ist in unserem Blogbeitrag ebenfalls deutlich geworden.

      Die Tatsache, dass gerade an einem Biotechnologischen Gymnasium so wenig experimentiert wird, hat mich sehr erstaunt, da gerade diese Schulart bestens für viele unterschiedliche Experimente geeignet ist. Die Tatsache, dass du dich beim Experimentieren nicht wohl fühlst, lässt auf eine mangelnde Vorbereitung des Lehrers schließen. Denn wie wir auch in unserem Blogbeitrag bereits verdeutlicht haben, sollte die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler zum Experimentieren ermutigen und ihnen die Angst davor nehmen. Das trifft auch auf die selbständigen Experimente zu, die du durchführen solltest. Hierbei hätte die Lehrkraft noch mehr auf dich eingehen sollen und die Unsicherheiten und Fragen im Voraus klären. Aber vielleicht war die Lehrkraft selber verunsichert aufgrund von mangelnder Erfahrung oder Wissen. Denn es liegt (leider) alleine in der Hand der Lehrkraft wie sehr sie sich mit Experimenten auseinandersetzt, da gibt es nur wenig Hilfestellung.

      Es freut mich sehr, dass du ebenfalls der Meinung bist, dass mit einer genauen Anleitung und Vorbereitung der Klasse und des Lehrers mit jeder Schülerschaft experimentiert werden kann. Experimente können auch zur Festigung von Wissen eingesetzt werden, wie beispielsweise am Ende einer Unterrichtseinheit, dann können die Schülerinnen und Schüler nochmals selbst überprüfen was sie gelernt haben, und das Gelernte auch anwenden.

      Der Alltagsgedanke und das Vorgehen wie du ihn beschreibst ist eine interessante Überlegung. So kann man Experimente auch aufbauen, und mit Sicherheit lernen die Schülerinnen und Schüler dabei sehr viel. Denn außer den Kompetenzen die du aufgezählt hast, fördert es auch die Suche oder Interpretation von Ergebnissen eines Experiments. Dabei werden sie Schülerinnen und Schüler angeregt in jede mögliche Richtung zu denken, und so lernen sie auch, dass eine Annahme oder Hypothese verifiziert oder falsifiziert werden kann.
      Du beschreibst, dass bei Experimenten mit detaillierter Anleitung auch ein AHA-Effekt zustande kommt. Dabei ist darauf zu achten, dass es keine Art „Kochrezept“ ist, denn dann arbeiten die Schülerinnen und Schüler nur noch die Anleitung ab, und verstehen den Sinn hinter dem Experiment nicht immer. Deswegen eigenen sich die genauen Anleitungen gut dazu, um das Experimentieren mit einer Klasse zu üben, und wenn sie dann mehr Erfahrung haben, sollte man unbedingt den Offenheitsgrad des Experiments variieren. So lernen die Schülerinnen und Schüler noch mehr beim Experimentieren und trauen sich mehr zu!

      Liebe Grüße,

      Marieluise

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  4. Liebe Blogger und Bloggerinnen, vielen Dank erstmal für euren tollen Beitrag!
    Mir hat es sehr gut gefallen wie ihr euren Blogeintrag strukturiert und gut leserlich aufgebaut habt.

    Zum Thema Experimente hat sich denke ich jeder von uns schon so seine Gedanken gemacht. Sei es damals in der Schule, als man es sich selber gewünscht hat in der nächsten Stunde endlich mal wieder ein Experiment durchführen zu dürfen, oder jetzt auch im Studium, wenn man erst so richtig darüber nachdenkt, wie wichtig und sinnvoll doch eigentlich ein Experiment sein kann.
    Dann ist es umso trauriger und wie ihr auch in eurem Beitrag zu Beginn schreibt auf eine gewisse Weise schockierend, dass in einem ganzen Schuljahr nur 12% Praxis versteckt sind und davon gerade mal 5% das Experimentieren zum Einsatz kommt. Dennoch wird immer darauf Aufmerksam gemacht, dass bei den Schülerinnen und Schülern doch erst in der eigenen Tätigkeit und Praxis überhaupt etwas hängen bleibt. Da stellt sich mir gleich die Frage, ob ein Experiment wirklich so aufwändig in der Vorbereitung ist, wie es scheint?! Danke an dieser Stelle für euer kleines Schneckenbeispiel, denn das verdeutlicht wie ich finde sehr gut, dass ein Experiment nicht immer unendlich viel Vorbereitung und Materialaufwand bedarf. Natürlich muss alles geplant und durchdacht sein. Aber der Aufwand lohnt sich meiner Meinung nach allemal. Denn über die fachlichen Kompetenzen hinaus werden noch zahlreiche andere Kompetenzen gefördert. Die Schülerinnen und Schüler lernen zusammenzuarbeiten und im Team zu experimentieren, dabei wird sehr stark auch die soziale Kompetenz gefördert. Auch das Kommunizieren und je nach dem auch das Argumentieren sind Kompetenzen die bei der Durchführung eines Experiments genutzt und gefördert werden. Außerdem wird je nach Grad der Offenheit und Hilfestellung bei der Durchführung, mehr oder weniger auch das selbstständige Arbeiten und das selbstständige Erkennen von biologischen Zusammenhängen gefördert.
    Wie auch ihr in eurem Fazit, finde ich, dass es keine noch so gute Ausrede gibt, um das Experimentieren kaum oder gar nicht in den Unterricht miteinzubinden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten auf verschieden Klassenstufen, Klassenzusammensetzungen oder auch auf die Verfassung der jeweiligen Klasse ein Experiment abzustimmen.
    Natürlich scheint das Schülerexperiment motivierender für die Schülerinnen und Schüler wenn sie selbständig arbeiten können, aber auch das Lehrerexperiment ist eine gute Möglichkeit, gerade in unteren Klassenstufen, die Erkenntnisgewinnung durch ein Experiment miteinzubinden, ohne dass es im Chaos endet. Ich bin der Meinung, dass es sinnvoll ist die Hilfestellung immer weiter zu reduzieren, um die Schüler so auf ein völlig eigenständiges Experimentieren hinzuführen.
    Hinweisen möchte ich hier noch auf das Buch: „Biologie unterrichten: planen, durchführen, reflektieren.“ von den Herausgebern Weitzel H. und Schaal S. (2012). Hier wird unter dem Punkt der Erkenntnisgewinnung auch nochmals sehr verständlich auf das Experiment eingegangen.

    Liebe Grüße,
    Amelie

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    1. Liebe Amelie,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und das Lob für unseren Blogbeitrag.

      Es freut mich sehr, dass wir durch unseren Blogbeitrag dir verdeutlicht haben, wie wichtig Experimente und das praktische Arbeiten im Unterricht sind. Denn wie du richtig festgestellt hast, lernen Schülerinnen und Schüler sehr viel, wenn sie einmal selbst aktiv werden dürfen. Das Gelernte wird hierbei auch mit Emotionen und hoher Motivation verknüpft. So können sich die Schülerinnen und Schüler viel besser an den Unterrichtsstoff erinnern, und wissen danach mehr, als es durch den Frontalunterricht möglich wäre. Das liegt auch daran, wie du beschreibst, dass beim Experimentieren viele verschiedene Kompetenzen gefördert werden. (Vgl. Vorlesung von Prof.in Andrea Möller)
      Des Weiteren ist erfreulich, dass du es erkannt hast, dass ein Experiment sehr große Variationsmöglichkeiten bietet, und es so auf viele verschiedene Schülerinnen und Schüler angepasst werden kann. Ein anderer positiver Aspekt ist, dass sich beim Experimentieren auch sehr gut differenzieren lässt. Dies ist durch verschiedene Aufgabenstellungen und Fragen oder der Variation des Offenheitsgrades möglich. So wäre es beispielsweise denkbar, dass eine Schülergruppe einer Klasse das Experiment fast ohne Hilfe durchführt, während eine andere Gruppe mehr Hilfestellung vom Lehrer bekommt.

      Ich teile ebenfalls deine Meinung, dass sich der Aufwand beim Vorbereiten von Experimenten lohnt. Und wie wir auch verdeutlicht haben, gibt es auch Experimente die wenig Aufwand und wenig Material benötigen. So können beispielsweise Pflanzen vom Schulgelände, oder in der Humanbiologie der eigene Körper verwendet werden. Dies ist aber leider noch nicht allen bewusst, und viele schrecken zurück wenn sie an den Einsatz von Experimenten im Unterricht denken.

      Es ist richtig, dass ein Experiment die von dir dargestellten Kompetenzen fördern kann, aber primär sollte es dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess dienen und dabei werden ganz automatisch die angesprochenen Kompetenzen gefördert.

      Viele Grüße,

      Marieluise

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  5. Hallo Ihr,
    auch in meiner Schulzeit wurde generell viel zu wenig praktisch gearbeitet im Biologieunterricht. Echte Experimente wurden nie durchgeführt, sondern vorwiegend imitatorische Experimente, bei denen ein „Aha-Effekt“ kaum gegeben ist.
    Mittlerweile wird im Bildungsplan ja großen Wert auf den eigenständigen Erkenntnisgewinn gelegt, sodass ich hoffe, dass dies auch im Unterricht umgesetzt wird. Nichtsdestotrotz habe ich im Semesterpraktikum selbst festgestellt, wie viel Mühe und Arbeit damit verbunden ist, wenn die Schüler offen experimentieren dürfen. Auch birgt dies viele unvorhersehbare Herausforderungen, da einige Schüler Schwierigkeiten mit dem offenen Experimentieren haben und eher gewohnt sind, dass man ihnen genaue Versuchspläne an die Hand gibt. Im Gegensatz zu imitatorischen Experimenten verlangt das offene Experiment den Schülern einiges ab. In einem Didaktik-Seminar, speziell zum Thema Experimente, das ich vor einigen Semestern besucht habe, hatten selbst viele Studenten damit Schwierigkeiten ein Experiment komplett selbstständig zu planen und durchzuführen. Im Biologieunterricht sollte dies daher gezielt geschult werden, da viele Schüler ihr bisheriges Wissen nur schwer mit neuen Phänomenen verknüpfen oder Querverbindungen herstellen können, was meiner Meinung nach jedoch nötig ist, um selbstständig etwas herauszufinden und zu entdecken und den gewünschten „AHA-Moment“ zu erleben.
    Dem Experimentieren sollte also noch mehr Raum gegeben werden, auch wenn es für beide Parteien herausfordernd sein kann.

    Viele Grüße
    Anne

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    1. Hallo Anne,

      vielen Dank für dein Kommentar. Deine Erfahrungen in der Schulzeit spiegeln sich in der Studie von Prof.in Andrea Möller wieder. Schön, dass du aber auch schon auf der anderen Seite gestanden bist und aus der Sicht der Lehrkraft ein Experiment geplant hast. Ich stimme dir zu, dass die SuS erst langsam an ein Experiment herangeführt werden müssen und zunächst noch mehr Hilfestellung benötigen. Aber nur durch praktisches durchführen kann die Selbständigkeit gefördert werden. Mit der ansteigenden Experimentiererfahrung steigt die Sicherheit im Umgang mit Experimenten und der Grad der Offenheit kann erweitert werden. Da viele Studenten ähnliche Erfahrungen wie du in ihrer Schulzeit gemacht haben und selten oder nie ein offenes Experiment durchgeführt haben ist es oft zu Beginn eine große Herausforderung, die sich aber lohnt.

      Viele Grüße
      Ramona

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  6. Hallo liebe Lena, Marieluise, Ramona und Valentin,

    Vielen Dank für euren interessanten und sehr gut gestalteten Blogbeitrag.
    Es ist erschreckend und schade zu hören, dass wirklich nur 12% der Unterrichtsstunden im Jahr nur praktisch gearbeitet wird und davon nur 5% anhand von Experimenten. Und dies obwohl das Experimentieren einen wichtigen Einblick für die Schüler in die Methoden der naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung bietet.
    Jeder von uns kennt es noch von seiner eigenen Schulzeit, stand ein Experiment auf dem Programm der Unterrichtsstunde, hat man sich gleich viel mehr darauf gefreut und die 45min vergingen wie im Flug. Doch für eine Lehrperson bietet ein Experiment natürlich ein viel größeres Spektrum an Arbeit und Stress, als mit den Schülerinnen und Schülern einen Frontalunterricht durchzuführen.
    Doch die Arbeit lohnt sich! Die meisten Schülerinnen und Schüler haben Spaß daran, arbeiten aufmerksam mit und die Ergebnisse bleiben lange in Erinnerung.
    Heute sind Experimente ein fundamentales fachdidaktisches Prinzip und ihrem Einsatz wird in den Lehrplänen aller Bundesländer eine große Rolle zugewiesen. Nicht ohne Grund wurden im Bildungsplan Baden-Württemberg 2016 einige „Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“ des Faches Biologie dargelegt. (www-Quelle: http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW_ALLG_GYM_BIO_LG zuletzt geprüft am: 29.08.17)
    Durchdringt man die Bedeutung von Experimenten für die Wissenschaft Biologie so wird deutlich, dass Experimente die Schlüsselstelle der meisten Problemlöse- und damit Erkenntnisgewinnungsprozesse darstellen.
    Ob Schüler oder Lehrerexperiment, quantitative oder qualitative Experimente, Zeitpunkt der Durchführung, offenes oder angeleitetes Experimentieren und die Experimentierobjekte liegen in der Hand der verantwortlichen Lehrperson, die ihre Klasse bestenfalls schon eine Weile kennt und somit das auswählen kann, was am meisten Zielbringend ist.
    Wie bereits gesagt, die damit verbundene Arbeit lohnt sich!

    Mit vielen lieben Grüßen
    Ines

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    1. Liebe Ines,

      vielen Dank für dein positives Feedback und deinen Kommentar.

      Wie du schön gesagt hast, erinnern wir uns alle noch an unsere eigene Schulzeit, und an die Freude, wenn ein Experiment im Unterricht auf dem Programm stand. Ich stimme deiner Aussage zum Großteil zu, allerdings ist hierbei denke ich der springende Punkt wie sinnvoll das Experiment gewählt und zeitlich eingebettet ist. Ich selbst habe leider neben zu wenig Experimenten auch die Erfahrung gemacht, dass Experimente sehr anstrengenden und zäh sein können. Einige Male hat man als Schüler den Sinn dahinter nicht gesehen, nicht verstanden welcher Zusammenhang betrachtet wird, lediglich das Experiment als „Kochrezept“ abgearbeitet und selbst die Interpretation der Ergebnisse wurden von der Lehrkraft übernommen. Dabei bietet ein Experiment neben so wichtigen didaktischen Funktionen auch einen, wie du bereits sagtest, Einblick in die Methoden der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung.

      Ich habe allerdings auch, ähnlich wie du, positive Erfahrungen mit Experimenten gemacht, bei denen die Zeit wirklich wie im Flug verging. Die Frage ist also, wie gelingt uns als (angehende) Lehrerkräfte solche Effekte bei unseren Schülerinnen und Schüler zu erzielen?

      Wie du bereits betont hast, liegt die Verantwortlichkeit wie, wann und in welchem Umfang ein Experiment in den Unterricht eingebettet wird in der Verantwortung der Lehrkraft. Damit es zielführend ist, müssen bestimmte Eigenschaften des Experiments, die du bereits aufgeführt hast, sinnvoll gewählt werden und auf die Klasse zugeschnitten sein. Es gibt viele Möglichkeiten ein Experiment in der Offenheit zu variieren um auch differenzieren zu können.
      Abschließend stimme ich dir natürlich auch darin zu, dass sich die oft große Zeitinvestition für das sorgfältige Planen und auch für die Durchführung lohnt, denn ich denke es bringt nicht nur Spaß und Freude, sondern auch langfristiges Wissen, da man es selbst „probiert“ hat.

      Liebe Grüße
      Lena

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  7. Hallo Zusammen,
    wie auch viele andere von euch, haben mich die Zahlen sehr geschockt. Experimentieren kommt in der Schule viel zu kurz. Natürlich war mir das auch schon vor eurem Blogbeitrag bewusst, jedoch war mir nie bewusst, was das konkret auf Unterrichtsstunden heruntergerechnet bedeutet.
    Genau deshalb möchte ich mich bei euch dafür bedanken, dass ihr dieses Thema ausführlich und anschaulich dargestellt habt, denn wir sind diejenigen, welche diese Zahlen in wenigen Jahren verändern können und auch sollen!
    Wie Lena einige Kommentare über mir schon geschrieben hat, gibt es natürlich einen Unterschied zwischen Versuchen und Experimenten. Ich finde es gut, dass sie dies noch einmal erwähnt hat, denn oft neigt man dazu die beiden zu verwechseln. Daher würde auch mich interessieren, ob diese bei euren Angaben zu der Umsetzung im Unterricht miteinbezogen wurden, oder ob die im Unterricht verwendete Zeit für Versuche noch zu den Zahlen dazu addiert werden kann.
    Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, kommen mir zwar die ein oder anderen Versuche in den Kopf, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob wir damals überhaupt Experimente durchgeführt haben. Ich denke, dass ich viele Dinge damals besser verstanden, oder leichter im Kopf gehabt hätte, wenn ich mir durch Experimentieren Gedanken über komplexe Themen gemacht hätte.
    Genau dieser Aha-Effekt ist wichtig, um Schüler- und Schülerinnen im Unterricht nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern auch das Interesse am Thema zu wecken. Ich denke, dass sie dadurch lernen, über den Tellerrand hinauszuschauen und sie ihr Wissen auch tatsächlich übertragen, sowie anwenden.
    Natürlich ist die Umsetzung solcher Überlegungen im Unterricht nicht immer einfach, aber anstatt Gründe zu suchen, warum das Experimentieren nicht umgesetzt werden kann, sollten zukünftige und auch derzeitige Lehrkräfte sich überlegen, welche Vorteile sie aus dieser Methode zur Erkenntnisgewinnung ziehen können. Entscheidend sollte dabei schon allein die Begeisterung der Schüler- und Schülerinnen für das Fach Biologie sein.
    Liebe Grüße,
    Franziska

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    1. Hallo Franziska,

      vielen Dank für dein Kommentar. Schön, dass wir dich motivieren konnten diese Zahlen in der Zukunft als Lehrerin positiv zu verändern.
      Laut der Studie von Prof.in Andrea Möller wird im Unterricht 12% praktisch gearbeitet, wobei die Versuche miteinfließen. Zu den 5% würde ich die Versuche auch mit reinzählen, da in den unteren Klassenstufen oft nicht unterschieden wird zwischen Versuch und Experiment.
      Das selber aktiv im Unterricht mitzuarbeiten die Schulstunde interessanter macht haben wir alle während unserer eigenen Schulzeit erlebt. So können Experimente das Interesse und die Motivation der SuS am Fach Biologie wecken und fördern.
      Viele Grüße
      Ramona

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  8. Hallo ihr vier,

    vielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag. Ihr habt sehr schön aufgezeigt was es bedeutet Experimente im Unterricht durchzuführen, für was sie gut sind und wo Probleme auftreten können.

    Ich finde es wirklich erschreckend, dass nur 12 % der Unterrichtsstunden praktisch gearbeitet wird. Hier wäre es interessant gewesen wie das im naturwissenschaftlichen Unterricht aussieht, da ich nicht wirklich etwas im Internet gefunden habe. Gibt eure Buchquelle dazu etwas an?

    Natürlich hat man das bereits selbst in der Schulzeit miterlebt, dass nur sehr wenig Experimente eingesetzt werden. Ich denke jedoch, dass zu jeder Unterrichtseinheit ob als Einstieg, währenddessen oder als Wiederholung/Zusammenfassung des Gelernten man etwas finden kann, bei dem die SuS selbst tätig werden können. Die Zeit stellt denke ich aber wirklich ein großes Problem dar. Im Unterricht muss laut Lehrplan so viel abgearbeitet werden, dass meist kaum noch Zeit bleibt, um zeitaufwändige Experimente durchzuführen. Schade ist, dass meiner Meinung nach daher Lehrer eher Lehrerexperimente vorführen, da diese schneller gehen und der Planungsaufwand wesentlich geringer ist. Immerhin wird so den SuS praktisch etwas gezeigt, jedoch denke ich nicht, dass sie davon wirklich so viel für sich mitnehmen können.

    Der AHA-Effekt, wie von euch so schön beschrieben, ist etwas sehr Wichtiges beim Experimentieren. Dabei sollte man den SuS an ihr Lernniveau angepasste Möglichkeiten bieten, selbst eine (neue) Erkenntnis zu erlangen. Wie ihr bereits beschrieben habt ist es dabei auch wichtig, dass den SuS klargemacht wird, dass beim Experimentieren auch eine Widerlegung der Hypothese ein richtiges Ergebnis darstellt.

    Insgesamt bin auch ich der Meinung, dass man Experimente mehr in den Unterricht integreren sollte. Ich glaube jedoch auch, dass es nicht immer so einfach ist wie man sich es vorstellt und bin gespannt, ob meine guten Vorsätze später in der Praxis einhalten kann. Die Begeisterung der SuS beim Experimentieren sollte aber jeden Lehrer/ jede Lehrerin dazu veranlassen, sein bestmögliches zu geben, um es ihnen zu ermöglichen.

    Liebe Grüße
    Chantal

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    1. Hallo Chantal,

      vielen Dank für deinen Kommentar und die Gedanken die du dir zu unserem Blogbeitrag gemacht hast.

      Von den 12 % in welchen praktisch gearbeitet wird, werden nur 5% für Experimente verwendet, sonst werden noch Versuche oder andere Demonstrationen durchgeführt. Leider werden die Experimente die gemacht werden, zum großen Teil falsch durchgeführt. Denn es gibt oft eine mangelnde Verbindung von Experiment und Unterrichtsstoff, sodass die Schülerinnen und Schüler „drauf los“ experimentieren ohne zu wissen was sie eigentlich tun. Deswegen wird auch das Wissen, was die Schülerinnen nun Schüler nach dem Experiment haben sollen, nicht direkt aus dem Experiment abgeleitet, sondern es wird das geglaubt was der Lehrer sagt, oder was in Büchern steht, auch wenn das Experiment ein anderes Ergebnis hervorgebracht hat (Vgl. Vorlesung von Prof.in Andrea Möller). All dies ist natürlich hinderlich für den AHA-Effekt, da es so zu keinem naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess kommen kann.

      In deinem Kommentar sprichst du auch den großen Zeitaufwand von Experimenten an. Auf der einen Seite stimme ich dir zu, dass der Bildungsplan fordert, dass in kurzer Zeit viel gelernt werden muss. Deswegen erscheint vielen Lehrerinnen und Lehrern der Zeitaufwand zu hoch um im Unterricht zu experimentieren. Dennoch gibt es auch kleinere Experimente, beispielsweise in der Humanbiologie mit dem eigenen Körper, und diese benötigen maximal 10 Minuten des Unterrichts, oder man könnte auch nur wenige Schritte eines Experiment von den Schülerinnen und Schülern durchführen lassen, und den Aufbau als Lehrer selber erledigen. Wie du also siehst, lässt sich das Problem der Zeit umgehen, wenn man nur nach einer optimalen Lösung sucht. Außerdem muss bedacht werden, dass im Bildungsplan unter den prozessbezogenen Kompetenzen explizit gefordert wird, dass im Unterricht experimentiert wird. Dies muss natürlich auch bei der Planung des Unterrichts eine Rolle spielen und man sollte nicht nur allein auf den zeitlichen Faktor von Experimenten schauen, sondern auch darauf was die Schülerinnen und Schüler alles lernen können durch das experimentieren. (Vgl. Bildungsplan Sek. 1 online: http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BIO/PK/01 ; Abgerufen am 14. September 2017)

      Ich hoffe, dass du natürlich deine Vorsätze dann später in der Praxis in die Tat umsetzten kannst, aber wie du ja auch schreibst, ist die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler dabei der wesentliche Antrieb!

      Liebe Grüße,

      Marieluise

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  9. Hallo ihr,
    vielen Dank für euren Blog. Euer Layout ist wirklich sehr gelungen und auch inhaltlich habt ihr einen sehr interessanten Blog geliefert.
    Wie auch schon die anderen kommentiert haben, bin ich auch etwas sprachlos, dass wirklich nur 12% der Zeit an Schulen praktisch gearbeitet wird und sogar nur 5% für Experimente aufgewandt wird.
    In meiner Schulzeit habe ich genau das Gegenteil erfahren, denn wir sind nur sehr selten in den Genuss von Frontalunterricht gekommen.
    Ihr schreibt, dass es für die Erkenntnisgewinnung von Schülern extrem wichtig ist, selbständig und experimentell zu arbeiten. Der Meinung bin ich grundsätzlich auch und dennoch denke ich kann man, wie man so schön sagt „links und rechts vom Pferd runterfallen“, denn zu viele Experimente können genauso „schädlich“ für einen gelungenen Unterricht sein, wie zu wenig.
    So haben wir zu meiner Schulzeit z.B. häufig Versuche in Chemie gemacht und mussten von irgendwelchen Stoffen, die wir eigentlich nur beim Name kannten, Hypothesen formulieren was passiert, wenn man dies und jenes macht. Ihr könnt euch vorstellen, dass die Motivation dann auch extrem schnell sinkt und die Freude am Experimentieren leider verloren geht.
    Wie jeder aus seiner eigenen Schulzeit weiß, kann es auch manchmal ganz schön sein, einfach mal nichts machen zu müssen außer mitzudenken.
    Auf Grund dieser Erfahrungen bin ich der Meinung, dass das Augenmerk nicht unbedingt auf dem Prozentualen Anteil an gemachten Experimenten liegen sollte (auch wenn mich diese Zahlen erschrecken), sondern viel mehr darauf, sinnvolle Experimente ins Schulleben einzubringen.
    Ich denke, dass hier das Problem nicht nur bei den Lehrern liegt, denn es ist manchmal gar nicht so leicht, passende Experimente für die Schule bzw. Schüler zu finden. Bei meiner Suche im Internet, was es an Literatur zum Thema „Experimente“ im Bezug auf Schulunterricht gibt, bin ich vor allem auf relativ alte Bücher gestoßen, die unter anderem keinen direkten Bezug zum Bildungsplan nehmen. Glaubt ihr nicht auch, dass es sinnvoll wäre, den Lehrkräften als Hilfestellung zum experimentellen Arbeiten mit Schülern im Unterricht, zum Bildungsplan passende Literatur zur Verfügung zu stellen? Ich könnte mir vorstellen, dass es auch uns gerade in den ersten Jahren an der Schule schwerfallen wird, einschätzen zu können, wie unsere Schüler mit Versuchen umgehen, wie wir sie dabei unterstützen können und wie man letztendlich den „Aha“-Effekt erzeugen kann.
    Abschließend möchte ich noch einen neuen Gedanken einwerfen, der zum einen Schülern zu regelmäßigem Experimentieren verhelfen würde und andererseits auch den Lehrkräften entgegenkommt. Was haltet ihr von der Idee experimentelles Lernen nicht nur forsch gesagt als Floskel im Bildungsplan zu verankern, sondern ihm einen festen Platz im Stundenplan zu sichern oder zumindest einmal Vorschläge zu Versuchen in die Bildungspläne der einzelnen Fächer zu integrieren?

    Liebe Grüße
    Emily

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    1. Liebe Emily,

      Danke für deinen Hinweis mit den Möglichkeiten vom Pferd zu fallen, der nicht nur sprachlich sehr schön ist, sondern auch gut zum Biologie-Unterricht passt.
      Das ist in meinen Augen natürlich richtig und wichtig was du sagst. Im gesamten Tenor der Beiträge ist aber glaube ich schon deutlich zu hören, dass zu viele Experimente eher die Ausnahme und zu wenige eher der Normalfall sind(Leider!).
      Dein Beispiel mit chemischen Substanzen, die man nur dem Namen nach kennt, macht sehr gut deutlich, dass ein Bezug zu den Sachverhalten und Objekten vorhanden sein sollte. Das ist vermutlich im Biologieunterricht leichter zu schaffen als im Chemie-Unterricht.
      Was deinen Vorschlag zu den Bildungsplänen betrifft, ist es ja so, dass die Bildungspläne nur Rahmenpläne sind, aus denen die einzelnen Schulen, dann ihre Fachcurricula zu erarbeiten haben. Insofern ist es nicht unbedingt Sinn der Sache hier allzu viele Detail-Vorschriften zu machen. Eine Orientierungsgröße im Hinblick darauf, dass experimentelles Lernen mindestens so und so viel Prozent des Unterrichts ausmachen sollte, könnte man meines Erachtens aber als Empfehlung in die Bildungspläne schon hineinschreiben. Ob dies aber wirklich dazu führt, dass man sich als Lehrer öfters mal die Zeit nimmt und mit seiner Klasse Experimente durchführt und sich somit die angesprochene Prozentzahl von Prof.in Dr. Möllers wesentlich in die Höhe steigt, mag ich noch bezweifeln. Es ist aber glaub ich sehr wichtig, uns, also die angehenden Lehrer, mit dieser Problematik intensiv zu benachrichtigen, so dass wir mal ganz ohne Angst und Sorgen vor unserer Klasse stehen und uns nur so darauf freuen, das nächste Experiment mit den Schülern durchführen zu können.

      Liebe Grüße,
      Valentin

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  10. Liebe MitbloggerInnen,


    Eine allgemeine Anmerkung möchte ich noch gerne machen: Weil wir hier viel vom Aufwand beim Thema Experimentieren reden. Ich glaube, dass Experimente, wenn sie einmal gut vorbereitet und durchstrukturiert wurden, dann auch mit weniger Aufwand im nächsten Schuljahr wieder wiederholbar sind. Also auch hier kann ein Spareffekt eintreten wie beim Frontalunterricht. Außerdem lassen sich ja auch viele Faktoren der Vorbereitung auf die Schüler verlagern. Das setzt natürlich voraus, dass die dann auch die entsprechenden Materialien usw. dabei haben. Aber auch hier lässt sich Luft schaffen, indem diese dann nicht erst zur entsprechenden Stunde, sondern schon eine Stunde vorher angeliefert werden, oder indem die Schüler in der Stunde vorher anhand einer Checkliste noch einmal bestätigen, dass sie alles beieinander haben.
    Und noch eins: Chaos ist relativ. Dass es in einer Stunde, in der die Schüler selbständig Experimente durchführen lauter zugeht, als in einer normalen Schulstunde, ist durchaus wahrscheinlich. Dies heißt aber nicht, dass hier weniger gelernt wird. Kommunikative und soziale Kompetenzen brauchen eben Kommunikation und soziales Miteinander - und das geht eben nicht nur leise!

    Liebe Grüße,
    Valentin

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  11. Hallo ihr Vier,

    auch ich bin ganz begeistert von eurem gelungenen Blogbeitrag Experimentieren mit AHA-Effekt. Wie auch schon öfters kommentiert wurde finde ich es ebenso erschreckend, dass nur 12% praktisch gearbeitet wird in der Schule, und für Experimente selbst sogar nur 5% der Unterrichtszeit verwendet wird.
    Diese Zahlen sind schockierend, vor allem da ich aus meiner eigenen Schulzeit und auch aus dem dreiwöchigen Orientierungspraktikum andere positivere Erfahrungen gemacht habe.

    In meiner Schulzeit habe ich die 4-stündigen Kurse Biologie und Chemie besucht, jeweils von der Schüleranzahl kleine und übersichtliche Kurse, in denen sehr viel praktisch gearbeitet und experimentiert wurde. Selten verging eine Doppelstunde im Chemie-Leistungskurs, in dem wir kein Lehrerexperiment zu sehen bekamen oder selbst experimentieren durften. Aufgrund der wenigen und vor allem interessierten Schüler konnten auch aufwändigere Experimente durchgeführt werden, welche zum Teil über mehrere Unterrichtsstunden hinausgingen.
    Dies funktionierte aber nur, da wir eine kleine eingespielte Gruppe waren, die wenn nötig, auch mal freitags nach der letzten Unterrichtsstunde um 17:10 Uhr im Chemiesaal geblieben ist, um die praktischen Arbeiten vor dem Wochenende noch zu erledigen.
    Sowas klappt natürlich nicht mit einer riesigen Schulklasse, in der sich die Hälfte der Schüler nicht für das Unterrichtsfach interessiert und unmotiviert ist.

    Deshalb hängt meiner Meinung nach das Experimentieren im Unterricht stark mit der Motivation der Schüler zusammen. Werden die Schüler von der Lehrkraft in allen Unterrichtsstunden durch verschiedene Methoden oder Effekte motiviert, entwickeln sie ein eigenes Interesse, stellen eigene Hypothesen auf und sind engagiert, Experimente selbstständig durchzuführen und sie mit dem notwendigen Fleiß zu Ende zu führen.
    So sollte im praktischen Teil des Unterrichts immer darauf hingewiesen werden, was das Ziel des Experiments ist und warum nun das Experiment durchgeführt wird.
    Gibt es keine klare Arbeitsanweisung und der Sinn dahinter ist den Schülern nicht klar, scheitert das Experiment bevor es angefangen hat. Nichts zur Sache tut dann, wieviel der Lehrer für den praktischen Teil vorbereitet hat um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewähren, wenn die Schüler nicht lernmotiviert sind, gibt es keinen großen Lerneffekt.

    Liebe Grüße
    Carolin

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Vielen Dank für dein Feedback zu unserem Blogbeitrag und deinem ausführlichen Kommentar. Es freut mich zu hören, dass du in deiner eigenen Schulzeit positive Erfahrungen im Hinblick auf das Experimentieren im Unterricht gemacht hast und diese hier mit uns teilst.

      Du sprichst an, dass ihr ein kleiner Kurs wart und vor allem sehr interessiert in das Unterrichtsfach. Ich denke dies zeigt den Idealfall und damit super Bedingungen fürs Experimentieren. Die Lehrkraft muss die Entscheidungen treffen wie Experimente eingebettet werden können, in welchem Umfang und vor allem in welchem Offenheitsgrad. Im Fall eures Kurses war es möglich euch mehr Eigenverantwortung zu geben und sich als Lehrer mit der Hilfestellung ein wenig zurückzunehmen. Ich bin davon überzeugt, dass das eigenverantwortliche Nachdenken über Ursache- Wirkungsbeziehungen, das eigene Aufstellen von Hypothesen und die selbständige Durchführung am meisten Spaß bringt, vor allem wenn man, wie du so schön gesagt hast, als eingespieltes Team fungieren kann.

      Als wir uns mit der Frage auseinandergesetzt haben, wie sinnvolles Experimentieren mit AHA- Effekt funktionieren kann, hat sich, wie bereits im Blogbeitrag erwähnt, die Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler als zentraler Faktor herausgestellt. Doch wie sollen SuS selbsttätig werden, wenn jede Motivation fehlt? Ich stimme dir völlig zu, dass die Motivation der SuS entscheidend ist, ob ein Experiment gelingen kann. Du sprichst an, dass man als Lehrkraft beim Planen eines Experiments viel Arbeit und Zeit in den reibungslosen Ablauf investieren kann und es trotzdem scheitert, wenn die SuS nicht lernmotiviert sind. Ich denke es ist dabei vor allem wichtig nicht zu resignieren und der Frage auf den Grund zu gehen, wie es gelingen kann die Motivation für das Fach zu steigern. Experimente zu Themen, die einen Bezug zur Lebenswelt der Kindern und Jugendlichen aufweisen, wie beispielsweise Experimente zur Anatomie und Physiologie des Menschen, sind dankbare Themen um die SuS zu erreichen. Klar wird es aber auch immer abstraktere Themen geben, die sich nur zäher behandeln lassen.

      Wie du auch sagtest, wichtig ist, dass sich den Schülerinnen und Schülern der Sinn hinter den Experimenten erschließt. Deshalb ist die richtige Planung das A und O. Zielführend ist es nur dann, wenn der Gegenstand und Zeitpunkt passend gewählt sind und die Schülerinnen und Schüler einen Zusammenhang erkennen können.

      Liebe Grüße,
      Lena

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  12. Hallo ihr vier,

    vielen Dank für euren Blogbeitrag. Ich finde es sehr schade, dass die Bereitschaft der Lehrkräfte Experimente durchzuführen so gering ist. Jeder Lehrer sollte das Ziel vor Augen haben die Schüler/innen für sein Fach zu begeistern. Und wo geht das schon besser als in Biologie?
    Ich persönlich habe dieses Fach gewählt, da es durch Experimente und Exkursionen abwechslungsreich gestaltet werden kann. Gerade auch schwächere Schüler/innen können in Biologie begeistert und abgeholt werden. Natürlich beansprucht das Durchführen von Experimenten viel Arbeit und Zeit, doch durch die richtige Herangehensweise lässt sich viel Stress vermeiden. Am besten man fängt mit leichten Experimenten an und steigert über das Schuljahr den Schwierigkeitsgrad. So lernen die Kinder Schritt für Schritt selbstständig zu arbeiten.

    Ich kann mich ausschließlich an den Biologieunterricht erinnern, indem wir etwas Praktisches gemacht haben. Den restlichen Unterricht habe ich komplett vergessen und ich finde das sagt schon sehr viel aus. Auch im Studium muss ich immer wieder feststellen, dass ich in den praktischen Seminaren viel mehr mitnehme als in den Vorlesungen. Als Lehrer sollte man sich deshalb immer wieder an seine eigene Schul-und Studienzeit erinnern, um die Situation der Schüler besser zu verstehen.

    Liebe Grüße
    Theresa

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    1. Liebe Theresa,

      Vielen Danke für deinen Kommentar. Ich bin absolut deiner Meinung, dass grade der Biologieunterricht eine Menge Themen bereithält um Schülerinnen und Schüler zu begeistern. Sei es die Tier- und Pflanzenwelt, unsere Umwelt oder kleinste biologische Lebensvorgänge, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

      Du sprichst an, dass auch schwächere Schülerinnen und Schüler im Biologieunterricht auf ihrem Leistungsstand „abgeholt“ werden können. Dies halte ich für einen sehr wichtigen Punkt, denn auch mit sehr heterogenen Klassen können bei der richtigen Planung Experimente durchgeführt werden. Experimente erlauben es zu differenzieren, indem der Grad der Offenheit variiert wird. Brauchen die einen Schülerinnen und Schüler mehr Anleitung durch die Lehrkraft kann dies durch bestimmte Hilfestellung bei der Hypothesenbildung sowie der bei der Planung und Durchführung geschehen. Du schlägst außerdem vor, mit leichteren Experimenten zu beginnen und den Schwierigkeitsgrad im Laufe des Schuljahres zu erhöhen. Auch diese Ansicht teile ich. Grade SuS, die noch keine große Erfahrung mit Experimenten gemacht haben müssen schrittweise herangeführt werden, sowohl an die hypothetisch- deduktive Erkenntnismethode als auch an die Handhabung von Arbeitsgeräten. Ich denke hierbei ist es sehr wichtig, die Schülerinnen und Schüler nicht zu überfordern, sondern langsam ihre Eigenverantwortlichkeit zu steigern.

      Dass du dich ausschließlich an den Biologieunterricht erinnern kannst, indem ihr praktisch gearbeitet habt zeigt den höheren Lerneffekt wenn man selbst aktiv wird. Die Selbsttätigkeit der SuS ist sehr zielführend, allerdings sollte man darauf achten, dass das praktische Arbeiten auch optimal in das Unterrichtsgeschehen eingebettet ist.

      Liebe Grüße
      Lena

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  13. Hallo zusammen,
    erst einmal herzlichen Dank für euren Blogbeitrag zu Experimenten.
    Ich finde es erschreckend zu lesen und zu hören das gerade mal 12% der Unterrichtstunden in Biologie mit etwas Praktischen verbracht werden und davon gerade mal 5% mit experimentieren. Ich schließe mich eurer Meinung an, dass das Experimentieren ein wichtiger Bestandteil des Biologieunterrichts sein muss, schließlich können neue Erkenntnisse in der Biologie auch nur mit Forschung und Experimenten gewonnen werden und ist damit ein wichtiger Bestandteil der biologischen Arbeitsweisen.
    Besonders interessant finde ich die Gestaltung des Experiments nach der Offenheit. Hier sehe ich ein großes Potential zur Differenzierung, welche gerade durch den neuen Bildungsplan an Bedeutung gewonnen hat. So könnte ich mir vorstellen, dass durch größere Offenheit beim Experimentieren die Schüler sich nach ihren Niveaustufen angepasste Experimente ausdenken. Des Weiteren könnte ich mir vorstellen, dass durch gestufte Hilfen (zum Beispiel Hilfekärtchen mit anleitenden Fragen, mögliche Satzanfänge bis hin zu Hypothese-Vorschläge) eine weitere Möglichkeit zur Differenzierung möglich wäre. Ich finde gerade Experimente lohnen sich im Biologie Unterricht, weil daraus viel gelernt werden kann. So können Biologische Arbeitsweisen nähergebracht werden, soziale Kompetenzen können gestärkt werden und Wissen welches durch Experimente gewonnen wird, kann besser gespeichert werden von den SuS, da mehr Verknüpfungspunkte für neue Erkenntnisse bestehen, da diese mit verschiedenen Handlungen verbunden sind. Des Weiteren kann die Motivation bei den SuS gesteigert werden, sodass auch das Interesse an dem Unterrichtsstoff steigen kann. Damit finde ich das die Ausrede, dass zu wenig Zeit vorhanden ist oder Mehraufwand gilt nicht, denn durch Experimente wird so viel mehr vermittelt als nur bloßes Wissen, wie es im rein theoretischen Unterricht vermittelt werden kann.
    Jedoch ist experimentieren immer auch eine Sicherheits- und Kostenfrage. Ich finde ihr habt viele wichtige Punkte zur Sicherheit in eurem Blogbeitrag geschildert und ich möchte hier nur ein paar wenige Punkte ergänzen welche mir noch zu dem Thema eingefallen sind. Wichtig sind wie ihr beschrieben habt viele vorbereitende Sicherheitsmaßnahmen (Wie zum Beispiel Umgang mit Geräten, Vorgehen besprechen, etc.), aber ich finde es gibt auch einiges was der Lehrer auch während des Experimentierens tun kann. So ist es wichtig, dass der Lehrer einen guten Überblick über die Klasse behält und die Arbeitsgruppen im Auge behält (je nach Stellung der Experimentiertische von der Seite oder frontal). So finde ich es wichtig, dass die Tische im Raum nicht kreuz und quer stehen, sondern eine gewisse Ordnung besteht, so das ein problemloser Durchgang möglich ist und man einen guten Überblick behält.
    Des Weiteren finde ich wichtig, wie ihr es bereits angesprochen habt, dass bei Experimente mit Tieren eine besondere Einweisung der Kinder nötig ist. Jedoch finde ich auch, dass sich die Lehrperson sich ausreichend Gedanken machen sollte, bevor sie Experimente an Tieren durchführt. So sollte man sich Fragen stellen wie: Wird dem Tier in irgendeiner Weise geschadet? Werden alle Kinder anständig mit den Tieren umgehen? Gibt es irgendwelche problematischen Kinder? Könnte Ekel oder Angst bei den SuS vorhanden sein gegenüber dem Tier? Ist es notwendig mit diesem Tier zu arbeiten?
    Zuletzt würde ich gerne noch was zu den Kosten beim Experimentieren schreiben. Ich finde das Experimentieren nicht immer teuer sein muss. So gibt es seit einer Weile eine Bewegung in der Didaktik, die sich mit dieser Frage auseinandergesetzt hat und eine Reihe von Low-Cost-Experimenten für den Naturwissenschaftlichen Unterricht entwickelt hat. Dazu hat die Uni Bremen ein Handbuch rausgegeben. (http://www.idn.uni-bremen.de/chemiedidaktik/salis_zusatz/material_pdf/lab_guide_low_cost_experiments_deutsch.pdf) in welchen viele verschiedene Experimente zu finden sind.
    Liebe Grüße,
    Stephanie

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    1. Hallo Stephanie,

      vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast unseren Beitrag zu kommentieren und unsere Meinung über Experimente teilst. Die Offenheit von Experimenten ist ein sehr interessanter Punkt. Das Niveau kann so gut an die Heterogenität einer Klasse angepasst werden, so wird niemand ausgeschlossen und das Experiment ist für alle SuS sinnvoll.
      Deinem weiteren Punkt, die Sicherheit, kann ich nur zustimmen. Die Lehrkraft sollte immer den Überblick über die Klasse behalten, um so schnell eingreifen zu können.
      Das Handbuch von Der Uni Bremen finde ich auch sehr hilfreich. Die dort beschriebenen Experimente können mit relativ geringem Aufwand durchgeführt werden, da die Materialien alle aus dem Alltag stammen und so überall verfügbar sind. Außerdem wird auf abfallarmes und sicheres Experimentieren geachtet, so dass Lehrer dazu angeregt werden, mehr im Unterricht zu Experimentieren und auch Schüler aktiv werden zu lassen.
      Viele Grüße
      Ramona

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  14. Hallo Valentin, Lena, Ramona und Marieluise,

    vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag. Das Thema Experimente im Unterricht finde ich ein sehr wichtiges Thema. Nach neustem Wissenstand der Forschung erfüllt experimentelles Lernen die meisten Kriterien für effektives Lernen. Schülerinnen und Schüler können sich oftmals noch sehr lange Zeit nach Durchführen eines Experimentes an dieses erinnern. Zudem zeigen Experiemente wissenschaftliches Vorgehen auf und integrieren alle Kompetenzen des Bildungsplanes in den Unterricht. So werden konzeptbezogene Kompetenzen, wie auch prozessbezogene Kompetenzen von den Schülerinnen und Schülern angeeignet. Die Lernenden wenden bereits vorhandenes Fachwissen an, um Hypothesen aufzustellen und generieren neues Fachwissens durch die Ergebnisse des Experiments. Durch Planen, Durchführen und Auswerten des Experiments sowie Überprüfen der Hypothesen lernen Schülerinnen und Schüler, wie sie naturwissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen können. Die Ergebnisse des Experiments bzw. der Hypothesen müssen von den Lernenden bewertet werden, indem sie das Experiment und das eigene Vorgehen reflektieren und nachvollziehen. Nahezu während des gesamten Prozesses beim Experimentieren sind die Schülerinnen und Schüler in Kommunikation miteinander und verbalisieren ihr Handeln und ihre Ergebnisse.

    Es wird deutlich, dass in der Regel alle Kompetenzbereiche während der Phasen beim Experimentieren trainiert werden. Dadurch und durch viele weitere Aspekte sind sie unabdingbar für den naturwissenschaftlichen Unterricht. Zudem sollten meiner Meinung nach vor allem die Lernenden selbst den Großteil der Experimente durchführen, um so den größten Lernzuwachs zu erhalten. Natürlich sind Experimente mit einem erhöhten Aufwand und Vorbereitung für die Lehrperson verbunden. Dennoch darf dies meiner Meinung nach kein Argument sein, Experimente nicht in den Unterricht zu integrieren.

    Liebe Grüße
    Caro

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    1. Hallo Caro,

      vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um unseren Blogbeitrag zu lesen und zu kommentieren.

      Dein Kommentar war sehr interessant zu lesen, und es freut mich, dass du auch unsere Meinung teilst, dass Experimente ein wichtiger Bestandteil im Unterricht sind, und dass du nur die positiven Seiten daran siehst. Die Tatsache, dass Experimente als wichtiger Bestandteil des Unterrichts angesehen werden, spiegelt sich ja auch im Bildungsplan wieder.
      Deine Schilderung, der Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler durch das Experimentieren erlernen können, trifft nicht ganz zu. Denn diese Kompetenzen lernen sie nur im besten Fall, wenn das Experiment richtig in das Unterrichtskonzept eingebaut ist, und von der Lehrkraft richtig vorbereitet wurde. Denn wenn dies nicht der Fall ist, dann tritt leider das Gegenteil ein, und die Schülerinnen und Schüler lernen (fast) nichts durch das Experimentieren. Und so kommt es auch nicht zum gewünschten AHA-Effekt durch das Experiment.

      Es ist aber ein wichtiger Gedanke, dass die Lernenden bei der Durchführung des Experiments das Vorgehen reflektieren sollen, denn nur dadurch kommt es zum Lernzuwachs bei den Schülerinnen und Schülern. Dadurch merken sie vielleicht auch, dass ihre zu Beginn aufgestellte Hypothese auch falsifiziert werden kann, was eine sehr wichtige Erkenntnis ist.

      Es ist richtig wie du schreibst, dass die Schülerinnen und Schüler viele Experimente selber durchführen sollten, um den größten Lernerfolg zu haben. Aber dennoch müssen immer die Rahmenbedingungen auch mitbedacht werden. Und so kann man als Lehrkraft die Klasse erst einmal langsam an das Experimentieren heranführen und dann Schritt für Schritt den Schülerinnen und Schülern mehr Verantwortung übertragen, indem man sie mehr alleine machen lässt.

      Liebe Grüße,

      Marieluise

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  15. Lieber Valentin, liebe Lena, liebe Ramona und liebe Marieluise,

    vielen Dank für euren ansprechenden Blogbeitrag. Ich kann sagen, dass mir Experimente im Biologieunterricht immer Freude bereitet haben. Daher finde ich, dass unbedingt Experimente und praktischer Unterricht Teil eines guten Biologieunterrichtes sind und es mich abschreckt, dass laut eurem Blog nur 12% in einem Schuljahr praktisch gearbeitet wird, wobei nur 5% Experimente sind.
    Natürlich kann es für die Lehrkraft einen Mehraufwand bedeuten, ein Experiment vorzubereiten und dieses mit den SuS durchzuführen. Jedoch gibt es wie ihr in eurem Schneckenexperiment beschreibt auch Experimente, wobei die SuS zum Beispiel auch selber die Materialien für das Experiment, hier die Schnecken, sammeln können und so der Aufwand für die Lehrkraft nicht hoch ist.
    Wichtig ist natürlich auch der richtige Umgang mit diesen Tieren, denn sie sind Lebewesen. So sollten immer vor jedem Experiment die Sicherheitsbestimmungen erklärt, der richtige Umgang mit den Materialien oder Lebewesen erläutert und Fragen der SuS geklärt werden. Denn dies kann das Experimentieren für die SuS und Lehrkraft entspannen.

    Wichtig finde ich bei Experimentieren, dass SuS Hypothesen aufstellen, der dazugehörige Sachverhalt erklärt und behandelt wird. Denn was bringt den SuS ein Experiment, wenn diese nicht wissen, was bei dem Experiment/Vorgang passiert oder warum. Toll an Experimenten ist, dass es Experimente für jede Altersstufe gibt und die Lehrkraft diese auf die SuS, ihre Interessengebiete und Fähigkeiten anpassen kann.

    Ebenfalls positiv an Experimenten ist, dass ich persönlich finde, dass die SuS Experimente besser im Kopf behalten und die Motivation im Biologieunterricht dadurch gesteigert wird. Denn praktische Arbeit ist für die SuS viel spannender als nur Frontalunterricht. Natürlich soll ein Experiment keinen Selbstzweck besitzen, sondern sinnvoll und passend eingesetzt werden.
    Nochmals vielen Dank für euren Blogbeitrag.

    Liebe Grüße
    Jadranka

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    1. Liebe Jadranka,

      vielen Dank für dein Interesse an unserem Blogbeitrag und deinen Kommentar.
      Du sprichst den Mehraufwand an, der leider von vielen Lehrkräften als Grund gesehen wird, vielleicht auch vorgeschoben wird, warum keine bzw. wenige Experimente mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden. Aber ein Experiment muss, wie du ebenfalls angemerkt hast, nicht immer super zeitaufwendig sein, weder in der Planung noch in der Durchführung. Es gibt zahlreiche Experimente bei denen die SuS selbst Gegenstände organisieren und mitbringen können. Außerdem kann bei der Auswahl des Experiments darauf geachtet werden, in welchem zeitlichen Umfang man das Experiment einbetten möchte und wie hoch der Aufwand sein darf. So lassen sich durchaus auch Experimente finden, die weder viel Planung benötigen und nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Je nach Alter, Größe und Zusammensetzung der Klasse können individuell passende Experimente gefunden werden.

      Praktisch im Unterricht mit Tieren zu arbeiten kann sehr wertvoll sein, aber man muss dabei, wie du auch schon deutlich betont hast, die entsprechende Regeln für den Umgang mit den Tieren beachten. Die Tiere müssen für das jeweilige Experiment geeignet und die Experimente ethisch vertretbar sein. Tierliches Verhalten zu untersuchen aufgrund von unnatürlichen Reizen, die wir ihnen zusetzten und an denen sie Schaden nehmen, ist nicht vertretbar und untersagt. Deshalb ist ein Hintergrundwissen über das gewählte Tier unverzichtbar.

      Ebenfalls sehr wichtig ist deine Anmerkung, dass Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden sollen, indem sie Hypothesen aufstellen. Sie sollen selbst über die Ursache-Wirkungsbeziehung nachdenken und versuchen den Zusammenhang zu finden. Nur so wird sichergestellt, dass das Experiment auch zielführend ist und die SuS einen nachhaltigen Lerneffekt haben. Dabei kann, wie in unserem Blogbeitrag vorgestellt, verschiedene Hilfestellungen gegeben werden.

      Ich stimme dir darin völlig zu, dass das Wissen, welches durch Experimente erlangt wird, besser gefestigt wird und länger abrufbar ist. Umso wichtiger finde ich es, dass wir keine Angst vor dem Experimentieren haben und uns an die Sache heranwagen, denn es liegt an uns als (angehende) Lehrkräfte diese schockierenden Zahlen zu ändern.

      Liebe Grüße
      Lena

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  16. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  17. Lieber Valentin,
    Liebe Lena, Ramona und Marieluise,
    Ich finde euren Blogbeitrag sehr gut strukturiert und dadurch gut lesbar. Die ganzen Ausreden, die Lehrkräfte dazu benutzen zu erklären, warum so wenig im Unterricht experimentiert wird, waren mir schon bekannt. Dass aber trotzdem nur in 12 % der Unterrichtsstunden praktisch gearbeitet wird, finde ich sehr schade. Durch praktische Arbeiten und insbesondere dem Experimentieren, können die Schülerinnen und Schüler selbst Verantwortung übernehmen, was meiner Meinung nach ihre Motivation fördert. Die behandelten Inhalte werden auch besser behalten, da sich die Schülerinnen und Schüler oft auch noch Wochen nach einem Experiment daran erinnern. Auch ich konnte mir in meiner Schulzeit die Dinge, zu denen wir Schüler etwas praktisch machen konnten, besser merken und gelungene Experimente konnten wir Schüler noch lange wiedergeben. Außerdem werden Experimente oft in kleinen Gruppen gemacht, wodurch soziale Kompetenzen, wie das Arbeiten in der Gruppe oder das Absprechen untereinander sowie das Kommunizieren gefördert werden. Natürlich macht es den Schülerinnen und Schülern auch mehr Spaß, wenn sie gemeinsam experimentieren können.
    Ich finde es schön, dass ihr im Abschnitt „Sicherheitsbelehrung“ nochmal alles Wichtige aufgeführt habt, an was die Lehrkraft alles denken muss, damit nichts passiert. Wie ihr in eurem Blogbeitrag erwähnt habt, denke auch ich, dass die Vorbereitung sehr wichtig ist, damit das Experiment gelingen kann und man die Ziele, die man mit einem Experiment verfolgt, erreichen kann. Auch nochmal darauf hinzuweisen, dass Tiere auf keinen Fall Schaden bei einem Experiment nehmen dürfen finde ich sehr gut. Dies sollte die Lehrkraft, bevor im Unterricht mit Tieren experimentiert wird, sehr gründlich mit den Schülern durchgehen und auch die Eigenheiten und speziellen Bedürfnisse der Tiere ansprechen.
    Falls trotzdem gute Gründe gefunden werden, die gegen ein Schülerexperiment sprechen, sollte man sich als Lehrkraft gut überlegen, ob man dann nicht wenigstens auf ein Lehrerexperiment zurückgreifen will. Man kann bei einem Lehrerexperiment auch gut die einzelnen Schritte eines Experiments mit den Schülern durchgehen und zum Beispiel die Fragestellung vorgeben, aber die Schülerinnen und Schüler dann selbst Hypothesen dazu finden lassen. Man kann bei einem Lehrerexperiment die Schülerinnen und Schüler auch nochmal auf die Notwendigkeit eines Kontrollversuchs hinweisen. Nach der Durchführung des Experiments und der Erfassung der Daten kann dann die Auswertung der Daten mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam geschehen. Im besten Falle hat man vor der Durchführung des Experiments mehrere Hypothesen gefunden, die man dann nacheinander mit den Schülerinnen und Schülern besprechen kann. Wenn eine Hypothese nicht bestätigt werden kann, kann man darauf eingehen, dass auch dies zu einer Erkenntnis führt und die Hypothese dadurch trotzdem nicht wertlos wird.

    Liebe Grüße, Ramona

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    1. Hallo Ramona,

      viele Dank für dein Interesse an unserem Blogbeitrag und für dein Kommentar. Es freut uns zu hören, dass du unserem Beitrag zustimmst, sowie die Vorteile eines Experiments anerkennst. Wenn die Möglichkeit eines Schülerexperiments nicht gegeben ist, dann kann ohne Bedenken auf ein Lehrerexperiment zurückgegriffen werden. Das finden einer Hypothese und der Vergleich der Daten kann trotzdem von den SuS durchgeführt werden, so dass der Lerninhalt genauso gut vermittelt werden kann. Bei Experimenten mit Gefahrstoffen ist es auch oft Vorteilhafter ein Lehrerexperiment durchzuführen, sodass die Gefahr für die SuS minimiert wird.

      Viele Grüße
      Ramona

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  18. Hallo zusammen,
    zuerst muss ich auch sagen, dass mich die Prozentzahlen, die ihr genannt haben kurz geschockt haben. Jedoch nach kurzem Nachdenken an meine Schulzeit ich leider auch sagen muss, dass sie doch ziemlich der Realität entsprechen.
    Allgemein finde ich Experimente im Unterricht eine sehr gute Möglichkeit den SchülerInnen selbständiges und naturwissenschaftliches Arbeiten näher zu bringen. Außerdem kann dadurch ein sehr abwechslungsreicher Unterricht geschaffen werden. Auf der anderen Seite ist der Aufwand für den Lehrer durch Experimente jedoch größer, als beispielsweise für eine Unterrichtsstunde mit Frontalunterricht und nicht jeder Lehrer ist bereit, diesen mehr Aufwand zu leisten. In meiner Schulzeit hat mein Chemielehrer uns beispielsweise erzählt, dass es immer mehr Formulare gibt, die er ausfüllen muss, sobald er eine Chemikalie im Unterricht benutzen möchte und er daher auch leider immer weniger Versuche und Experimente durchführt. Auch wie ihr angesprochen habt, spielt die Ausstattung und die Möglichkeiten in einer Schule eine Rolle, wie gut Experimente durchgeführt werden können. In meiner Praktikumsschule gab es zum Beispiel nur einen Biologiefachraum, in dem Experimente durchgeführt werden durften. Der „normale“ Biologieunterricht wurde im Klassenzimmer gehalten. Dadurch haben die Lehrer mir erzählt, dass sie oft auf Experimente verzichten müssen, da der Raum bereits durch einen Kollegen belegt ist.
    Das Experimente so wenig Platz im Unterricht finden, finde ich persönlich sehr schade, da für mich Experimente in der Schule immer eine klasse Abwechslung zum „normalen“ Unterricht waren und das „AHA-Erlebnis“ einem doch noch länger im Kopf bleibt. An meiner ehemaligen Schule war es auch so, dass Biologieunterricht, da es ja ein Nebenfach ist, oft in den Nachmittagsunterricht gelegt wurde und daher die SchülerInnen nicht mehr wirklich motiviert waren. Da finde ich sind selbständige Experimente eine gute Alternative um SchülerInnen zu motivieren und ihr Interesse an dem Fach zu steigern und man trotzdem den gewünschten Lernerfolg erreicht.
    Viele Grüße
    Tobi

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    1. Lieber Tobias,

      wie ich sehe, bist auch du ein Befürworter von Experimenten im Unterricht, das freut mich und bestimmt auch den Rest meiner Gruppe sehr. Zuerst einmal möchte ich behaupten - so war es zumindest bei meiner Schulklasse - dass ein Experiment nicht nur den 90minütigen Unterricht selber lebhafter macht (und dabei ist es egal in welcher Stunde der Biologieunterricht angesiedelt ist), sondern dass es oft auch darüber hinaus geht, z.B. beim gemeinsamen nach Hause fahren mit dem Bus/Zug/Fahrrad. Auch in dieser Zeit habe ich mich oft noch mit meinen Mitschülern über das Experiment unterhalten.
      Nun aber zu deinem Chemielehrer bzw. dem belegten Biologiefachraum: Wie das genau mit den Formularen bezüglich des Biologieunterrichts aussieht, kann ich dir jetzt leider nicht sagen, aber wie wir auch in unserem Beitrag geschrieben haben, sind bestimmte Sicherheitshinweise zu beachten. Dies ist ein wichtiger Schritt, damit die Schüler die gewünschten Kompetenzen des Experimentierens erwerben und durch das Experiment den angestrebten „AHA-Effekt“ erhalten. Deshalb sollte man alleine schon den Schülern zur Liebe sich zur Not auch mit diesen Formularen auseinandersetzten. Im Biologieunterricht gibt es aber weitaus mehr Experimentiermöglichkeiten, als nur mit chemischen Stoffen z.B. Nachweisreaktionen anzustellen. Schon allein das Überprüfen bestimmter Fähigkeiten des eigenen Körpers, oder ein Gedankenexperiment lassen den Unterrichtsinhalt für die Schüler anschaulicher wirken und tragen somit zu einem besseren Verständnis bei. Meiner Meinung nach sehr empfehlenswert und meistens auch deutlich weniger unfallanfällig sind die sogenannten Langzeitexperimente. Hier kann man sich als Schüler für jeden Schritt genügend Zeit lassen. Die ganze Versuchsdurchführung plus evtl. das daran anschließende Aufräumen des Arbeitsplatzes muss nicht in hektischen 90min durchgeführt werden. Somit mindert sich auch die Unfallgefahr und die Schüler durchdenken die Arbeitsschritte und das Ergebnis mehrmals. Dabei wird ihnen auch bewusster, welche Zielführung das Experiment mit sich bringt und warum ihre Hypothese am Ende vielleicht doch falsifiziert wurde. Diese 3 Experimentiertypen lassen sich auch größtenteils in der freien Natur oder im normalen Klassenzimmer durchführen.
      Ich möchte dir damit nur zeigen, dass eine Experimentierstunde durchaus auch einen extra Aufwand für den Lehrer bedeutet, und man diesem oftmals durch „einfache“ Ausreden aus dem Weg gehen möchte. Dies ist leider sehr, sehr schade und deshalb kommt die angesprochene Prozentzahl von Fr. Prof.in A. Möller auch nicht von ungefähr. Wenn man aber seiner Klasse mehr als nur inhaltliche Theorie beibringen möchte, sind Experimente in jeglicher Form – zur Not oder bei zu hoher Gefahr dann auch das Lehrerexperiment- essentiell. Aber ich glaube, dies hast du auch schon sehr gut verstanden.
      Ich hoffe, dass du dir als Lehrer einen Ruck geben wirst, den Aufwand einer Experimentierstunde in Kauf zu nehmen und den Schülern somit die Möglichkeit bietest, einen langlebigeren „AHA-Effekt“ zu erreichen als nur durch immer wieder kehrenden Theorieunterricht in Form des Lehrervortrages.

      Mit freundlichen Grüßen,
      Valentin Steib

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  19. Liebe Lena, Marieluise, Ramona und lieber Valentin,
    Danke für euren gut strukturierten Blogeintrag zu dem spannenden Thema um das- wie die Zahlen verraten- gerne mal ein Umweg gemacht wird. Gerade habe auch ich innegehalten und versucht mich zu erinnern, welches Experiment ich in der Oberstufe im vierstündigen Biologiekurs durchgeführt habe. Leider muss nun feststellen, dass ich mich an keines erinnern kann.
    Zunächst einmal muss auch ich draufhinweisen, dass man als Lehrkraft gut darauf achten sollte, was ein Versuch und was Experiment ist. In manchen Arbeitsblättern und sogar Schulbüchern wird dabei nicht differenziert darauf geachtet. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man als Lehrkraft kompetent mit Lehrmaterial umzugehen weiß, ebenso, welche Merkmale ein Experiment besitzt.
    Ein Experiment verfolgt das Ziel einen Ursachen-Wirkungs-Zusammenhang aufzuzeigen. Dabei sind folgende Aspekte wichtige für die Charakteristika eines Experimentes: Ein Experiment geht ganz klar über das übliche Beschreiben von Strukturen und Prozessen hinaus und möchte mit seiner Hypothesenüberprüfung die Erkenntnisgewinnung garantieren. Wichtig sind dabei Kontrollansätze, das Konstanthalten von Störvariablen, die Parametererhebung von Effekten und schließlich eine Analyse zwischen Experimental -und Kontrollansatzes. (Köhler/Meisert in Spörhase 2015, S.132 f.)
    Für die Lernenden bedeutet das viele Teilkompetenzen zu beherrschen, um mit Experimenten äquivalent umgehen zu können. Das hauptsächliche Problem liegt zumeist wahrscheinlich daran, dass ein Experiment oft gar nicht so strukturiert auf die Lernenden wirkt, als es tatsächlich ist. Zumindest fiel es mir als Schülerin unheimlich schwer, dass Wissenschaftsverständnis hinter dem Erkenntnisprozess klar zu erkennen. Arbeitsblätter mit dem Ablauf eines Experimentes, glich eher einer Tagesordnung und war ohne näherer Erläuterung nicht sinnvoll. Man hinkte der wissenschaftlichen Argumentation oder den Erkenntnisweg eher hinterher. Deswegen bieten sich bei jüngeren Klassenstufen eher ein geführtes Experiment an, damit die Überforderung meist nicht zu groß ist. Daran kann natürlich auch gezeigt werden, welcher Erkenntnisprozess dahintersteckt. Ich denke umso mehr das Experimentieren versucht wird in den Unterricht einzubauen und desto geübter sind die Lernenden und können umso besser selbstregulierter lernen und offene Experimente verfolgen. Interessante Ansätze und Hilfestellungen gibt auch das Konzept des Forschendem Lernen. Julia Arnold, hat mit Concept Cartoons gezeigt wie unterschiedliche Meinungen, Lösungswege und Hypothesenbildungen, den Lernenden helfen eigene Positionen zu finden. Dabei können die Lernenden das Experiment auf Metaebene analysieren ohne gleich persönliche Kritik einstecken zu müssen. (http://www.pedocs.de/volltexte/2017/12684/pdf/Arnold_Kremer_Mayer_2016_Concept_Cartoons.pdf (aufgerufen am 26.09.2017 um 09:00 Uhr) Ein weiters gutes Beispiel finde ich sind Modellexperimente. Hier kann die Reflexion eines Experimentes hervorragend geübt werden und die Arbeitsschritte können näher beleuchtet werden.
    Trotz der Einwände, dass Experimente zeitaufwändig sind, bleiben sie fester Bestandteil unserer „Wissenschaftskultur“. Ich denke künftige Studenten/ Berufstätige sollten auf einer theoretischen Ebene mit der wissenschaftlichen Argumentation so vertraut sein, damit sie viele wissenschaftliche Informationen bewerten können und Sinnzusammenhänge oder Falsch-Argumentation erkennen können. Der Erkenntnisprozess eines Experimentes veranschaulicht den Lernenden sehr gut das wissenschaftliche Vorgehen und die Methoden der Wissenschaft.
    In diesem Sinne sorgte euer Blog für einen positiven AHA-Effekt!
    Julia

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    1. Hallo Julia,

      vielen Dank für dein positives Feedback zu unserem Blogbeitrag, ich habe mich darüber sehr gefreut!

      Ich stimme dir vollkommen zu, dass die Begriffe Experiment und Versuch viel zu oft verwechselt, und nicht klar voneinander abgetrennt werden. Und gerade als Lehrkraft muss man den Unterschied kennen, um es den Schülerinnen und Schülern auch richtig vermitteln zu können. Aber wie ich sehe, kennst du den Unterschied, und das ist super! Wichtig ist auch noch zu erwähnen, dass ein Experiment standortunabhängig sein sollte, also dass man unabhängig vom Standort, an dem das Experiment durchgeführt wird, immer zum gleichen Ergebnis kommt. (Vgl. Vorlesung von Prof.in Andre Möller)

      Es ist sehr bedauernswert, dass du dich an kein Experiment in der Oberstufe erinnern kannst, und das bestätigt auch unsere These, dass viel zu wenig experimentiert wird. Denn wenn du eines durchgeführt hättest, dann würdest du dich bestimmt daran erinnern können, denn das was Schülerinnen und Schüler selber gemacht haben, bleibt ihnen länger im Gedächtnis als alles andere.

      Ich teile deine Meinung, dass man als Schülerin oder Schüler viele verschiedene Kompetenzen benötigt um ein Experiment durchzuführen. Da muss man als erstes ein grundlegendes Wissen über naturwissenschaftliche Zusammenhänge haben, man sollte gut mit den Materialien umgehen können und das A und O ist, dass man versteht was man gerade erforschen und herausfinden will. Wenn man vor allem letzteres nicht hat, dann tritt das ein, was du auch beschreibst, die Experimente werden wie ein Kochrezept abgearbeitet und keiner versteht was dabei heraus kommen soll. Dies führt natürlich auch nicht zum gewünschten Erkenntnisprozess. Es ist aber auch wichtig, dass die Lehrkraft auf die typischen Schülerfehler achtet, so haben viele Schülerinnen und Schüler bei der Planung und späteren Durchführung das Problem, dass sie die Variablen nicht sachgemäß isolieren und oft nur eine Variable berücksichtigen, was dann zu einer Verfälschung des Ergebnisses führt. Dies trifft auch auf die Formulierung von Hypothesen zu, denn die meisten Schülerinnen und Schüler formulieren Hypothesen, die nur verifiziert werden können, und richten das Experiment dann dementsprechend auch danach aus. Deswegen ist es umso wichtiger als Lehrperson die Schülerinnen und Schüler darauf hinzuweisen dass eine Hypothese auch falsifiziert werden kann. (Vgl. Grube, Christiane Regine (2010): Kompetenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung. S. 6; Online unter: https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:34-2011041537247/3/DissertationChristianeGrube.pdf [Abgerufen am 26. Sep. 17])

      Das von dir vorgestellte Konzept der Concept Cartoons ist sehr interessant, und gibt noch einmal einen anderen Einblick in das Thema Experimente.
      Es ist eine gute Idee, dass zuerst geführte Experimente oder Modellexperimente angewendet werden können, um den Schülerinnen und Schülern nahe zu bringen, auf was beim Experimentieren alles geachtet werden muss. Aber dann ist es wichtig, dass man davon wegkommt und offenere Experimente durchführt. Denn dabei können die Schülerinnen und Schüler ganz andere, und auch mehr Kompetenzen erwerben als bei geschlossenen Experimenten.

      Viele Grüße,

      Marieluise

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  20. Liebe Lena, Marieluise, Ramona und lieber Valentin,
    zuerst einmal ein riesen Kompliment an euer Layout, da macht das Lesen gleich viel mehr Spaß! :)
    Aber natürlich fand ich euren Blogeintrag auch Inhaltlich sehr interessant, denn Experimente sind ein Thema mit dem sich jede/r werdende Biologielehrer/in genauer beschäftigen sollte, schließlich wollen wir, dass das Experimentieren bei uns einmal mehr als 5% der Unterrichtsstunden in einem Schuljahr einnimmt. ;)
    Da ich zuvor schon einmal einen Kommentar zu dem Blogeintrag mit dem Thema ‚Experimentieren im unterrichtlichen Kontext‘ gepostet habe, war ich mir nicht sicher ob es da nicht zu viele Überschneidungen gibt. Man will ja nicht zweimal dasselbe schreiben. ;)
    Aber im Gegenteil, ich finde die beiden Einträge haben sich super ergänzt!
    Besonders interessant fand ich den Abschnitt zu den Experimentierobjekten. Denn Experimente mit Tieren und Pflanzen, sowie Selbstversuche gab es bei uns im Unterricht eigentlich kaum. Dagegen kann ich mich an zahlreiche Experimente mit chemischen Substanzen und Bunsenbrennern erinnern - was natürlich auch eine gewisse Faszination mit sich gebracht hat.
    Trotzdem sind ja eigentlich Experimente mit Pflanzen, oder auch ein Experiment am Gegenüber zum Testen der Reflexe o.ä. gerade für den Biologieunterricht sehr gut geeignet und auch gut mit jüngeren Schülern durchzuführen. Bei Experimenten mit Tieren muss man natürlich sehr vorsichtig sein, dass ihnen kein Leid zugefügt wird. Da sollte schon genau bedacht werden welche Art von Experiment durchgeführt werden soll und ob man den Schülerinnen und Schülern auch zutraut, verantwortungsvoll mit den Tieren umzugehen.
    Gerade euer Beispielexperiment zu den Nahrungspräferenzen der Schnecke zeigt sehr gut, wie man auch Experimente mit Lebewesen durchführen kann – sogar in jüngeren Jahrgangsstufen - und diese trotzdem rücksichtsvoll behandeln kann.
    Es ist außerdem auf jeden Fall wichtig, dass sich eine Lehrkraft mit möglichen Gefahren von Anfang an auseinandersetzt, abwägt ob das Experiment der Klasse schon zuzutrauen ist, die Schülerinnen und Schüler anschließend auch richtig vorbereitet und während der Durchführung im Auge behält.
    Wie ihr ja aber in eurem Fazit auch noch einmal geschrieben habt, ist es gleichzeitig wichtig, den Kindern genügend Freiraum zu lassen, um durch die Auseinandersetzung mit der Fragestellung auch den AHA-Effekt zu erreichen.
    Da ist schon ein bisschen Multitasking gefragt. :)
    Liebe Grüße,
    Melanie

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    1. Liebe Melanie,

      vielen Dank für deinen Kommentar und deine positive Rückmeldung bezüglich unserer Gestaltung und Inhalt.
      Ich kann dir nur zustimmen, auch ich kann mich kaum an Experimente mit Tieren oder Pflanzen im Biologieunterricht erinnern. Dagegen sind die Experimente in Chemie, welche fast jede Stunde durchgeführt wurden, noch sehr präsent. Aber grade das finde ich so schade, da es in der Biologie so viele Möglichkeiten für Experimente gibt, um die Schülerinnen und Schüler zu begeistern. Grade auch bei Experimenten mit Lebendigem kann ein verantwortungsbewusster Umgang geschult werden und die SuS auch für die kleinsten Lebewesen, die zuvor meist mit Abneigungs- oder Ekelreaktionen verbunden sind, faszinieren. Wie du schon sagst, ist es dabei aber unverzichtbar mit den Schülerinnen und Schülern die Tierschutzgesetzte zu besprechen. Ich könnte mir gut vorstellen mit den Schülerinnen und Schülern vor dem Experiment eine Regelliste zusammenzustellen, auf was unbedingt bei dem jeweiligen Tier zu achten ist. Ich bin mir sehr sicher, dass dies auch schon mit jüngeren Klassenstufen umsetzbar ist.
      Auch deine zweite Anmerkung, dass man sich als Lehrkraft im Voraus mit den Gefahren auseinandersetzen muss, finde ich sehr wichtig. Bereits bei der Planung müssen verschiedene Aspekte wie Klassengröße, Zusammensetzung und mögliche Störfaktoren bedacht werden um anhand dieser das passende Experiment auszusuchen, bei dem man den SuS auch noch genügend Freiraum zugestehen kann.

      Liebe Grüße
      Lena

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  22. Liebe Autoren,

    eurer Blogbeitrag war sehr informativ, vor allem greift ihr ein Thema auf, welches für uns angehende Lehrkräfte in der Schule, ein großer Bestandteil im Unterricht sein wird.
    Dass nur 5% der Unterrichtsstunden mit experimentieren verbracht wird finde ich sehr schade.
    In meiner Schulzeit hatte ich mich immer gefreut, wenn der Lehrer/die Lehrerin ein Experiment angekündigt hatte, leider kam das nicht häufig vor. Weshalb ich die geringe Prozentzahl gut nachvollziehen kann. Mit Hilfe eines Experiments, war es für mich einfacher, einen Ablauf oder eine Entstehung nachzuvollziehen, als es nur theoretisch in einem Buch nachzulesen oder in einem Vortrag gesagt zu bekommen und ich denke mir erging das nicht als Einzige so.
    Um den Unterricht Vielfältig zu gestalten und das Interesse der Schüler, für bestimmte Themen zu wecken, ist das Experiment eine gute Methode. Zum einen kann den Unterricht fremd-oder selbstgesteuert gestaltet werden.
    Beim fremdgesteuerten Unterricht ist die Lehrkraft handelnder Akteur. Die Schüler/innen haben zwar die Möglichkeit mit zu agieren, werden aber von der Lehrkraft und Hilfsmitteln geleitet. So wird der Frontalunterricht spannender gestaltet.
    Beim selbstgesteuerten Unterricht, ist die Klasse mehr auf sich selbst gestellt, muss Hypothesen selbst aufstellen und Lösungsansätze erarbeiten. Der Lehrer hält sich dabei im Hintergrund, steht aber stets zur Hilfe bereit. Durch das den Schülern gegebene Vertrauen, wird die Schüler-Lehrer-Beziehung gestärkt. Aber auch als Einstieg oder Sicherung eines Themas kann ein Experiment nützlich sein.
    Bei Experimenten mit giftigen Stoffen, ist es sehr wichtig, einen Überblick über die Symbolik und die Stoffe zu bekommen. Dieses Wissen kann auch im Alltag der Schüler/innen von Vorteil sein.
    Sicherlich ist die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung eines Experimentes sehr zeit-und arbeitsaufwendig. Dennoch sollte man die Lehrkraft versuchen ab und zu eines solchen in den Unterricht einfließen zu lassen, da es eine effektive Lernmethode ist. Es muss ja auch nicht ein Experiment sein, allein kleine Versuche, veranschauliche Modelle oder andere praktische Bezüge reichen oftmals aus und bringen ein viel besseres Verständnis für ein Thema mit sich. Denn der Stundenplan eines Schülers besteht aus vielen Fächern, in dem es kaum möglich ist, praktische Bezüge herzustellen. Daher sollten gerade, wir angehenden Lehrkräfte, in unserem naturwissenschaftlichen Fach, Biologie, wo es möglich ist Experimente, Versuche usw. auszuüben, Abwechslung durch praktische Bezüge erbringen. Dadurch kann auch die Begeisterung für das Fach gesteigert werden.

    Viele Grüße
    Faye

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  23. Hallo,
    Ihr habt euch mit eurem Blpogbeitrag ein strittiges Thema herausgesucht. Vorweg möchte ich sagen, dass ich, dass experimentieren im Unterricht als sehr wichtig ansehe. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke hatten wir in biologie einige Experimente es hilet sich allerdings in Grenzen. Ich erinnere mich an ein Experiment mit Mehlwürmern zur RGT-Regel. Eine deutlich höhere Anzahl an Experimenten konnte ich im Chemieunterricht, vor Allem in der Kursstufe, erleben. Ich finde das Experimentieren äußerst wichtig, hierbei erlerenen SuS wichtige Arbeitsmethoden die für das Fach charakteristisch sind und nicht zuletzt führt es zu einer Veranschauung einer Theorie bzw. SuS können sich Gesetzmäßigkeiten poraktisch erarbeiten. Experimente lockern den Unterrichtsalltag auf und sporgen für eine abwechslung in den Lehrmethoden. Natürlich benötigen Experimente viel Zeit in der Vorbereitung und nehmen viel Zeit der Stunde ein, allerdings überwiegt der Mehrwert für den Lernerfolg bei einem sinnvollen Experiment. Gerade in der Chemie sind Experimente von großer Priorität um Arbeitstechniken zu erlernen und um Reaktionsvorgänge besser verstehen zu können. Sie erweitern di Theorie und helfen das Gelernte zu festigen. Allerdings enstehn in de Chemie immer mehr Probleme für die Durchführung von Experimenten. für jedes Experiment muss ein Sicherheitsblatt angefertigt werden was einen zusätzlichen Aufwand darstellt. Im Gespräch mit Lehrern erfuhr ich, dass dies öfters dazu führt ein Experiment wegzulassen. Desweiteren werden immer mehr Experimente verboten da Stoffe eventuell gesundheitsschädlich sein könnten, somit sinkt die Anzahl an durchführbarer Expoerimente enorm. Ich denke gerade im Hinblick auf ein Studium sollten in den Naturwissenschaften Experimente durchgeführt werden, da hier oftmals ein hoher praktischer Anteil zum Studium gehört. Somit werden in der Schule hierfür Grundlagen gelegt.
    Grüße Christian

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  24. Liebe Kommilitonen,
    vielen Dank für euren Blogbeitrag. Er ist sehr schön und übersichtlich gestaltet und erklärt „das Experimentieren“ sehr verständlich. Ich finde, dass Experimente im Unterricht sehr wichtig sind. In meiner Schulzeit kam das Experimentieren leider oft zu kurz. Die meisten Experimente, an die ich mich erinnern kann, waren meist nur in den anderen naturwissenschaftlichen Fächern Chemie oder Physik. Obwohl die Biologie mit so vielen Experimenten dienen kann! Experimente bieten eine sehr gute Abwechslung im Unterricht. Die Schüler lernen eigenständiges Untersuchen, klares Formulieren und genaues Beobachten. Dabei können Zusammenhänge und Sachverhalte sehr gut verdeutlicht werden, welches oft zu einem besseren Verständnis der Biologie führen kann. Den Schülern sollte die Möglichkeit gegeben werden, in vielen Fällen selbständig experimentieren zu können. Offene Experimente eigenen sich meiner Ansicht nach sehr gut dafür. Die Schüler lernen, eigene Ideen zu entwickeln und an der Umsetzung zu arbeiten. Allerdings nehmen offene Experimente viel Zeit in Anspruch und können deshalb nicht allzu oft eingesetzt werden. Aber ich kann mir vorstellen, dass man die Verwendung von offenen Experimente trainieren kann und diese deshalb mit der Zeit auch schneller durchführbar sind. Fällt es einigen Schüler schwer mit der Art des offenen Experimentes umzugehen, können immer noch verschiedenen Abstufungen in ein Experiment eingebaut werden.
    Allgemein sollten Schüler die meisten Experimente selbst durchführen. Als Lehrkraft würde ich die Experimente nur durchführen, wenn gefährliche Stoffe im Experiment eingeplant sind. Führt der Lehrer die Experimente durch, sollten die Schüler aber dennoch nicht teilnahmslos zusehen, sondern sich gleichzeitig Gedanken zu dem Experiment machen, indem sie die Hypothese aufstellen und die verschiedenen Beobachtungen eigenständig notieren.
    Die meisten Schüler lieben es ja auch, wenn man sie zur Unterstützung nach vorne holt um einen Assistenten zu haben. Dadurch wird die Atmosphäre des Frontalunterrichts nochmals aufgelockert. Alles in allem muss sich jeder eingestehen, dass Experimente eine riesen Bereicherung für den Unterricht darstellen. Man sollte also keine Mühen scheuen, da alle Seiten profitieren.

    Liebe Grüße,

    Daniel

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