Samstag, 31. Juli 2021

Zwischen Schulbank und Filmriss - Alkoholprävention in der Sekundarstufe 1

Food Handling Safety: TABC to Deploy Apps vs. to Excessive ...

Liebe Leserinnen und Leser,

in unserem Blogbeitrag haben wir uns einer allzeit aktuellen und besonders wichtigen Thematik der Gesundheitsbildung gewidmet - der Alkoholprävention.

Präventionsangebote in der Schule können maßgeblichen Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler nehmen. Lehrkräfte sollten hier ihren Bildungsauftrag also besonders ernst nehmen. In unserem Beitrag erwarten euch unter anderem Umsetzungsmöglichkeiten, Methoden, Konzepte und konkrete Beispiele für den Einsatz der Alkoholprävention in der Sekundarstufe 1.

Nun wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen unseres Beitrags. Wir freuen uns sehr über eure Kommentare!

Sarah Kozar, David Leicht, Joleen Albrecht, Lara John


Hier kommt ihr zu unserem Blogbeitrag:

https://drive.google.com/file/d/1Cl3SJfWlcMQyJvnJ14nePO9IAL6pIm1T/view?usp=sharing


22 Kommentare:

  1. Liebes Alkoholpräventionsteam,

    Ihr habt euch ein nicht nur sehr interessantes, sondern auch meiner Meinung nach hochwichtigem Thema auseinandergesetzt!

    In meiner Stufe wurde Alkohol ab ca. der 8. Klasse interessant, also mit ca. 14 Jahren. Ich hatte bei anderen Alkoholmissbrauch erlebt und sah, was für schreckliche Auswirkungen es haben kann, wenn man über seinen Konsum die Kontrolle verliert- deswegen war ich diesbezüglich selbst zurückhaltend; auch weil ich nicht wusste, wie schnell sich so eine Abhängigkeit entwickelt. Als Teenager haben mir Wein und Bier auch lange nicht geschmeckt...
    An meiner Schule gab es ein besonderes Programm dafür: Jedes Jahr wurden aus jeder 8. Klasse zwei Suchtmultiplikatoren ausgebildet, ich war damals eine davon. Dieses umfassende Programm bestand aus drei Tagen Schulung außerhalb, wo wir uns mit Achtklässlern aus umliegenden Schulen trafen. Tagsüber haben wir gelernt, wie der Weg in eine Sucht ist; wir sind uns bewusst geworden, was wir brauchen zum Glücklichsein und vor allem, was wir für andere Anlaufstellen haben, um unseren seelischen Tank wieder aufzufüllen. Ebenfalls haben wir in Rollenspiele Szenarien durchgespielt, welche Methoden am effektivsten sind, um nein zu Alkohol zu sagen. Wir haben Balance- und Slalomübungen mit „Alkoholbrillen“ gemacht, um ein Bewusstsein dafür zu bekommen, wie stark unsere Wahrnehmung eingeschränkt wird und welche Gefahr es im Straßenverkehr bedeutet. Es waren zwei ehemals Abhängige dort, die uns von ihrer Geschichte erzählten- das war ziemlich eindrucksvoll. Diese drei Tage haben mich sehr geprägt.
    Wieder zurück an der Schule wurde das gelernte mit unseren Suchtmultiplikationslehrern aufbereitet und wir haben den Siebtklässlern ebenfalls interaktiv beigebracht, was wir gelernt haben.
    In Bezug auf die von euch genannten Mittel und Konzepte gebe ich euch recht: Da jede und jeder unterschiedlich ist, kommen die Aufklärungs- Abschreckungs- und Präventionsmethode unterschiedlich mit Vor- und Nachteilen an. Es ist meiner Meinung nach, wie ihr sagt, auch sehr wichtig, einen großen ICH-Bezug zu haben, damit die SuS merken, wer sie sind und was sie ausmacht (Selbstfindungsphase)- begleitend mit den rechtlichen, körperlichen und sozialen Gefahren des Alkoholkonsums.

    Allgemein finde ich eure Gliederung gut und euer Design sehr schön ansprechend gestaltet, es hat mir Spaß gemacht, es zu lesen! Es ist meiner Meinung nach wichtig, sich fortlaufend Gedanken zu machen, wie man dieses immer aktuelle Thema im Unterricht interessant, nachhaltig und behandelt- da habt ihr einen guten Beitrag dazu geleistet.
    Toll fand ich -neben den Notizzetteln mit Zwischenfragen- auch eure Erklärung zum Bildungsplan und im Stundenentwurf die Aufführung, welche Konzepte für die Biologie die Sus bei jeder Station erwerben. Für einen ProjektTAG sind drei Stunden vielleicht etwas kurz- wie und mit wem könnte man dieses Wissen, dass sich die SuS angeeignet haben, weiter vertiefen, anwenden? Vielleicht in einem zweiten Teil in der nächsten Woche, sodass es nicht zu viel auf einmal wird?

    Nur an einer Stelle, wo ihr beschreibt wie Ethanol im Körper abgebaut wird (hier wären Seitenzahlen toll), ist mir etwas aufgefallen; ihr schreibt: „Phase 1: das Enzym Alkoholdehydrogenase spaltet das Ethanol in Azetaldehyd (giftiges Zwischenprodukt: krebserregend, schädigt Knochen, Nerven- und Schleimhautzellen). Wenn etwas gespalten wird, entstehen zwei Produkte. Was ist das andere? Denn Acetaldehyd ähnelt ja stark Ethanol- hat wirklich eine Spaltung stattgefunden?
    Bei eurem Einstieg schreibt ihr, dass es ein stummer Impuls ist- aber gleichzeitig auch das Ziel, dass nicht nur Alltagsassoziationen aufgeschrieben werden, sondern auch Fachbegriffe. Wie könnte das sichergestellt werden, dass im Plenum die Zusammenhänge erkennbar werden?
    Viele liebe Grüße,
    Céline

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    1. Liebe Céline,

      vielen Dank für den interessanten Kommentar zu unserem Blog! Es ist toll zu hören, dass es auf deiner Schule solch ein umfangreiches Alkoholpräventionsangebot gegeben hat. Weißt du vielleicht, warum Deine Schule diese drei Tag extern für nur zwei Personen angeboten hat und nicht für die ganze Schule? Denn solch ein umfassendes Angebot hätte sicherlich jeden SuS menschlich weitergebracht!

      Der Projekttag von uns ist auf drei Stunden konzipiert, da unserer Meinung nach die SuS sonst mit dem Input zu sehr überfordert wären. Eine gute Anmerkung von Dir ist es einen zweiten Projekttag anzubieten. Dabei könnte man, zwei ehemalige Alkoholabhängige einladen, die über die Zeit ihrer Alkoholsucht berichten. Durch einen solchen Vortrag können die SuS ihre eigenen Erfahrungen im Plenum schildern und den Experten Fragen stellen.

      In unserer Unterrichtsskizze wurde der Einstieg, mithilfe eines stummen Impulses dargestellt. Wichtig ist es zu erkennen, dass eine Unterrichtsskizze der Lehrkraft nur einen Rahmen und Anhaltspunkte vorgibt. Darüber hinaus darf eine Lehrkraft individuell und frei bestimmen. Unsere Intension war es, mithilfe des stummen Impulses eine Grundlage für das Thema Alkohol zu schaffen. Später sollen die SuS unter Verwendung von Anregungen der Lehrkraft und dem Gespräch im Plenum, auf Fachbegriffe und Alltagsassoziationen erkennen und nennen können.

      Deine Frage zum Thema Ethanol ist durchaus berechtigt, jedoch würden wir dich zu unserer Quelle weiterleiten, um keine Verständigungsfehler zu produzieren.

      Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (2021). Alkohol? Kenn dein Limit - Informier‘ dich!. https://www.kenn-dein-limit.info/informier-dich.html

      Liebe Grüße,
      David Leicht

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  2. Liebes Alkoholpräventionsteam,

    Nachdem ich ein bisschen durch das Blog-Forum gestöbert habe, bin ich auf euren Beitrag gestoßen. Der Titel und das Bild haben meine Neugierde geweckt, da Alkohol auch für mich früh eine wichtige Rolle spielte.

    Zunächst möchte ich gerne von meinen eigenen ersten Erfahrungen mit Alkohol erzählen. Ich habe tatsächlich auch mit 14 Jahren das erste Mal getrunken. In meinem Fall war meine Mutter dabei, die selbst Lehrerin ist! Wie ihr in eurem Blogbeitrag meintet, ist Alkoholkonsum von Bier und Wein mit 14 Jahren mit dem Einverständnis und im Beisein der Eltern gesetzlich erlaubt. Die Toleranz meiner Mutter brachte mir folgendes bei: Auf der einen Seite sah ich damals Alkohol nicht als Droge, sondern als cooles Lebensmittel, das durch seine Altersbeschränkung umso cooler war. Auf der anderen Seite war Alkohol für mich persönlich nie ein Mittel zum Protest, weswegen ich nie übertrieben habe. Wie seht ihr das, dass man mit dem Einverständnis der Eltern sogar mit 14 Jahren Alkohol konsumieren darf? Betrifft das nur die Gesetzgebung in Deutschland? Mit 14 Jahren darf man Alkohol trinken aber bei der Bundestagswahl darf man erst mit 18 Jahren teilnehmen? Ist das gerechtfertigt?

    Heute finde ich nämlich, dass Alkohol nichts anderes ist als eine Droge, die gesellschaftlich toleriert wird. Das heißt natürlich nicht, dass ich heute kein Alkohol mehr trinke! Aber jetzt sind wir Studierende in dem Alter, in dem wir uns und unseren Konsum reflektieren können. Als Jugendlicher besitzt man diese Reflektionsgabe weniger, weswegen ich eurer Dringlichkeit zur Alkoholprävention in der Schule zustimme!

    Ich möchte gerne nochmal auf die Rolle der eigenen Eltern zurückgreifen:
    Ich finde, dass Alkoholprävention in erster Linie im eigenen Heim stattfinden muss. Eltern sind immer das direkte Vorbild und die Ansprechpersonen. Deswegen dürfen Eltern ihre Verantwortung in Sachen Aufklärung nicht nur auf die Schulen abwälzen. Ein Krankheitstag eines Schülers oder eine Lehrerin, die Drogenprävention ein Schuljahr später unterrichtet und - schwupps - das Thema kam nie beim Schüler an! Genauso kann es aber auch im Elternhaus laufen: Der eigene Vater ist alkoholkrank oder Alkohol ist ein strikt verbotenes Thema im Haus und – schwupps – das Thema kam nie bei der Tochter an! Deswegen sehe ich die Verantwortung von Schule und Eltern als Kooperation.

    Zur Formatierung: Euer Layout ist gut gelungen und übersichtlich. Es hat sehr viel Spaß gemacht euren Blogbeitrag zu lesen. Die Abbildungen und Kästchen haben wichtiges auf den Punkt gebracht. Zudem möchte ich mich für die Unterrichtsideen bedanken, die ich mir abgespeichert habe!

    Zusammenfassend finde ich euren Beitrag äußerst gelungen. Ihr habt mich dazu gebracht über meine eigenen Erfahrungen im jungen Alter nachzudenken. Ich werde mich auf jeden Fall mit meiner Mutter zusammensetzen und mit ihr über Vor- und Nachteile über frühen Alkoholkonsum diskutieren!

    Liebe Grüße,
    Paula

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    1. Liebe Paula,
      Vielen Dank für dein Feedback zu unserem Blogbeitrag!
      Zuerst möchte ich auf deine eigenen Erfahrungen eingehen. Bei wir war es ähnlich ich habe auch mit 13 oder 14 das erste Mal in der Anwesenheit meiner Eltern wirklich Alkohol getrunken. Ich halte das, wenn die Eltern eine gesunde Beziehung zu Alkohol haben für eine gute Sache. Denn wenn es doch mal etwas zu viel wird ist jemand da der sich um einen Kümmern kann und man lernt damit in Masen und verantwortungsbewusst umzugehen. Ich persönlich halte 14 hier auch für ein gut gewähltes Alter wenn man mit 16 Bier und Wein kaufen darf. So haben die Jugendlichen noch 2 Jahre mit ihren Eltern um zu lernen richtig mit dem Alkohol umzugehen bevor sie ihn alleine erwerben können.
      Ich stimme dir auch voll zu das Alkoholprävention eine Kooperation zwischen Eltern und Schule sein sollte. Bloß wie du auch schon erwähnt hast ist dies leider nicht in allen Fällen möglich z.B. wenn es zuhause jemanden mit einem Suchtproblem gibt.
      Anmerken wollte ich noch, das Alkoholprävention/Gesundheitsföderung definitiv nicht nur einmal durchgeführt werden sollte sondern sich wie ein roter Faden durch den Biologie Unterricht ziehen sollte!
      Liebe Grüße
      Joleen

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  3. Liebes Blogger-Team,

    mit eurem Beitrag sprecht ihr ein Thema an, das, wie ihr sagt, vor allem im Jugendalter von großer Bedeutung ist und es deshalb umso wichtiger ist, dass man das Thema als Lehrkraft in der Schule anspricht und behandelt.

    Ich finde ihr habt das Thema sehr gut gegliedert und seid sehr strukturiert vorgegangen. Super finde ich, dass ihr zuerst allgemein auf das Thema Alkohol eingegangen seid und etwas zur Zusammensetzung, der Wirkung und sogar zu den gesetzlichen Regelungen geschrieben habt. Ebenfalls fand ich gut, dass ihr, bevor ihr auf die Gesundheitserziehung und euren Projekttag eingegangen seid, nochmal allgemein die Kompetenzen und den Aufbau eines Unterrichtsentwurfs vorgestellt habt. Euren geplanten Projekttag finde ich klasse, vor allem weil ihr euch damit wirklich auseinandergesetzt habt und neben einer Unterrichtsskizze sogar die Materialien entworfen habt.
    Es hat wirklich Spaß gemacht, euren Blogbeitrag zu lesen, da man durch die farbigen Kästchen und eure Notizzettel immer wieder zum Nachdenken angeregt wurde.

    Ich selbst habe mit 16 Jahren das erste Mal Alkohol getrunken und bin damit eine der wenigen aus meinem Bekanntenkreis, die erst „so spät“ damit angefangen hat. Die meisten Bekannten oder Freunde haben das erste Mal schon mit 13 oder 14 Jahren Alkohol konsumiert. Ich kann mich an einen Tag in unserer Schule erinnern, in dem es um Alkoholprävention ging. Es wurden viele verschiedene Workshops zum Thema Alkoholkonsum angeboten, von denen man sich drei aussuchen konnte. Dass man die eigene Wahl hatte, welche Workshops man besuchen wollte, hat die meisten Schüler sehr motiviert, zumal auch wirklich sehr interessante Workshops dabei waren. Tatsächlich hat mich dieser Projekttag davon abgehalten Alkohol zu trinken, bevor ich 16 war. Ich kann also aus eigener Erfahrung sprechen und empfinde daher Alkoholprävention als äußerst sinnvoll und wichtig.

    Zu eurer Frage, ob Suchtprävention schon in der Grundschule angeboten werden sollte, habe ich recht lange überlegt, aber ich denke, dass es kein Fehler ist, so früh wie möglich damit anzufangen, da laut den Statistiken einige Kinder ja schon mit 11 Jahren Alkohol konsumieren. Mich würde aber interessieren, was eure Meinung dazu ist, da ihr euch intensiver damit beschäftigt habt?

    Ob es mir so vorkommt, dass Jugendliche heutzutage weniger Alkohol trinken, kann ich nur schwer einschätzen. Ich denke jedoch, dass gerade in der aktuellen Situation mit Corona und vor allem im Lockdown der Alkoholkonsum stark zurückgegangen ist, da die Kinder sich ja auch kaum in ihren Freundesgruppen sehen konnten. Interessant wäre, zu sehen wie sich der Alkoholkonsum beim Jugendlichen nach Corona verändert. Denkt ihr Alkoholprävention in der Schule ist gerade jetzt noch wichtiger, da es Jugendliche nach der Corona-Zeit erst recht ausnutzen werden, wieder Party machen zu dürfen oder eher das Gegenteil?

    Liebe Grüße
    Chiara

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    1. Liebe Chiara,
      Vielen Dank für deinen interessanten Kommentar. Schön, dass du auch deine persönlichen Erfahrungen mit uns geteilt hast. Du hast erzählt, dass die meisten deiner Bekannten früher als du angefangen haben zu trinken. Wie sind sie damit umgegangen? Wurde deine Entscheidung akzeptiert?
      Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Alkoholprävention in der Grundschule keinesfalls schaden kann, wenn die Kinder behutsam an das Thema herangeführt und nicht direkt mit besonders schockierenden Fakten konfrontiert werden. Ich würde Alkoholprävention am Ende der dritten und nochmal in der vierten Klasse behandeln.
      Der Alkoholkonsum der Jugendlichen wird mit Sicherheit während Corona zurückgegangen sein. Jedoch wird es auch vereinzelte Fälle geben, in denen Jugendliche anfingen alleine zu trinken und ein problematisches Trinkverhalten entwickelt haben. Meiner Meinung nach wird sich das Trinkverhalten der Jugendlichen nach Corona spalten. Einige werden den Konsum reduzieren. Jedoch will sicherlich ein sehr viel größerer Teil alles nachholen was sie während der Corona Zeit verpasst haben. Die Jugendlichen wollen am liebsten auf jeder Party gleichzeitig sein und sicher wird die Grenze zum exzessiven Betrinken oft überschritten. Jedoch denke ich, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein wird, sondern nur die ersten Monate anhält. Somit bin ich voll und ganz der Meinung, dass Alkoholprävention vor allem kurz nach Corona extrem an Bedeutung zunehmen muss.
      Liebe Grüße, Sarah

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  5. Liebes Alkoholprävention- Team,
    euer Beitrag ist sehr aktuell und interessant, weshalb ich ihn sehr gerne gelesen habe. Ich denke, dass sich jeder in seine Jugendzeit zurückversetzen und überlegen kann, wie es in seiner Zeit mit dem Alkoholkonsum und der Alkoholprävention in der Schule aussah. So wird jeder Leser eine Meinung zu diesem Thema haben, was euren Beitrag unter anderem so interessant macht.
    Zu den vorgestellten Konzepten möchte ich kurz anmerken, dass ich das Abschreckungskonzept ebenfalls für nicht geeignet halte, da Verbotenes oft durch das Verbot gerade interessant gemacht wird und auch meiner Meinung nach beispielsweise die Bilder auf dem Zigarettentabak keinen Raucher von dem Rauchen abhalten. Das Aufklärungskonzept halte ich für sinnvoller, da dies zusammen mit Unterrichtsinhalten zur Bedeutung von einer gesunden Lebensweise zum gewünschten Lernerfolg führen kann.
    Ich denke, dass einer der Schwierigkeiten bei dem Thema Alkoholprävention in der Schule ist, dass man als junger Mensch im Hier und Jetzt lebt und weniger an das spätere Alter denkt. So schützt man sich beispielsweise zu wenig vor der Sonne oder raucht beim Feiern, obwohl jedem bewusst ist, dass dieses Verhalten Spätfolgen nach sich ziehen kann.
    Zudem sind Jugendliche einem enormen Druck innerhalb ihrer Freundesgruppe ausgesetzt, da das Alkoholtrinken oft angesagt ist und man dazu gehört, wenn man die Nächte durchmacht und unbeschwert mitfeiert.
    So muss man als Lehrperson eine Art und Weise finden, den SuS zu zeigen, dass sie für ihre eigenen Bedürfnisse einstehen und so auch in Bezug auf den Alkohol ihre Grenze deutlich vertreten, welche bestenfalls die Freundesgruppe ohne Einwände akzeptieren sollte. Gerade bei diesem Thema sollte man meiner Meinung nach als Lehrkraft versuchen, eher auf Augenhöhe mit eigenen Erfahrungen aus der Jugendzeit, als von oben herab, mit den SuS über diese Themen zu reden und die Inhalte, welche schnell als Vorwürfe oder Anweisungen klingen, eher als Vorschläge und Unterstützung klingen zu lassen, damit die SuS diese Inhalte besser annehmen können. Sie hören sicher oft genug Belehrungen, dass Alkohol schlecht sei und dass sie nichts oder wenig trinken sollten, hiergegen wird man als Jugendlicher oft „immun“, weshalb man durch solche Belehrungen die Jugendlichen schwer erreichen würde.
    Ich finde es selbst schwer und weiß natürlich auch nicht genau, auf welchem Wege (hierbei gibt es sicherlich auch mehrere Wege?) man als Lehrperson ein offenes und ehrliches Gespräch mit den SuS über diese wichtigen und privaten Dinge führen kann, aber aus diesen Gründen denke nicht, dass Belehrungen hier der richtige Weg sind, sondern eher eine offene Kommunikation und ein Erfahrungsaustausch, wenn die SuS sich auf diesen einlassen können.
    So ist die Alkoholprävention sicherlich wichtig in der Schule, hierbei sollte es sich aber nicht meiner Meinung nach nur um Abschreckungs- Präventionen handeln, zudem sollten die Eltern Zuhause aber mit ihrem Kind über diese Themen offen und ehrlich reden, um dem Kind zu ermöglichen, dass es verantwortungsvoll seinen Alkoholkonsum und die Gefahren dabei einschätzen kann.
    LG,
    Lara

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    1. Liebe Lara,
      Vielen Dank für dein Feedback zu unserem Blogbeitrag!
      Du hast eines der größten Probleme der Alkoholprävention richtig erkannt. Die SuS leben im hier und jetzt und denken nicht über das Alter nach. Weswegen die Konzepte auch nur wenig Wirkung zeigen. Die SuS haben dank dem Aufklärungskonzept mehr als ausreichend Gesundheitswissen, doch ohne Emotionalen Bezug handeln sie nicht danach. Sie wissen dank dem Risikofaktorenkonzept wie sie zu Handeln haben doch ohne wirklich „Krank“ zu sein fehlt die Motivation danach zu handeln. Und das Abschreckungskonzept führt eher zu trotz Reaktionen, da wie du richtig sagst SuS Dinge nur viel mehr tun wollen wenn man ihnen sagt sie sollen es nicht tun.
      Du erkennst auch das nächste Problem sehr gut. Denn geht man davon aus man hätte es geschafft einen Schüler durch die Konzepte zu überzeugen, muss dieser nun auch die Stärke besitzen danach zu Leben. Was durch den Druck aus den Freundeskreisen sehr schwierig ist. Weshalb hier meiner Meinung nach einer der wichtigsten Punkte der Alkoholprävention liegt.
      Sehr gut finde ich deinen Punkt, das die Lehrperson die SuS bei der Alkoholprävention nicht von oben herab behandeln sollte. Ich denke hier muss jeder für sich herausfinden wie er am besten zu seinen SuS durchdringen kann. Wenn man sich eine Vertrauens Basis mit seinen SuS schafft sind diese auch bereit mit einem über ihre Probleme zu sprechen und nehmen Ratschläge an. Was grade bei der Alkoholprävention sehr hilfreich ist.
      LG Joleen

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  7. Hallo ihr,
    beim Stöbern der Beiträge, ist mir eurer sofort aufgefallen, da Alkohol in der Jugend ein sehr großes Thema spielt und die Prävention in der Schule mehr in den Fokus geraten sollte. Dabei habt ihr spannende und wichtige Punkte angesprochen, auf die ich nochmal näher eingehen möchte.
    Wieso darf Bier, Wein und Sekt ab 16 Jahren gekauft/ konsumiert werden und Schnaps verschiedener Art erst ab 18 Jahren? Es kommt meiner Meinung nach nicht auf die Art an Alkohol an, sondern auf die Menge die man konsumiert. Man kann mit den alkoholischen Getränken, die man ab 16 Jahren kaufen darf, genauso betrunken werden und sich "ins Koma saufen" wie mit Getränken ab 18 Jahren. Der einzige Unterschied ist, dass man von Bier usw. einiges mehr trinken muss, um den gleichen Pegel wie von Schnaps zu haben.
    Das Problem ist heutzutage, dass Jugendliche immer irgendwo Alkohol her bekommen, auch wenn sie ihn nicht kaufen dürfen. Diese übertreiben es direkt. Es dauert ein paar Mal, bis man weiß, wie viel und welchen Alkohol man verträgt, damit man nicht mehr zu viel trinkt. Alkohol zeigt seine Wirkung erst nach einiger Zeit und nicht direkt beim Konsumieren. Dadurch trinkt man einfach immer mehr und wenn sich die Wirkung zeigt, ist es zu spät um noch "normal laufen zu können". Dabei kommt es aber auch darauf an, ob man ein Junge oder ein Mädchen ist und wie viel man wiegt. Je mehr Gewicht, desto mehr verträgt man, heißt es. Das kommt aber immer auf den Einzelfall an. Am Anfang sollte man daher nicht zu viel trinken.
    Die Auswirkungen sind bei jedem verschieden. Die üblichen Auswirkungen sind Schwindel, Übelkeit und wirres Zeug reden, die man sonst nicht sagen würde bzw. anderes Verhalten/ offeneres Verhalten.
    Die Prävention in der Schule halte ich für sehr wichtig. Den Schülern sollten die Folgen schon rechtzeitig gezeigt werden. Am besten schon in der Unterstufe, bei denen das Thema Alkohol noch keine Rolle spielt.
    Dabei finde ich sollte das Thema Alkohol mehr in den Fokus geraten, wie der Drogenkonsum, da Alkohol von fast allen getrunken wird und Drogen nur von einem kleinen Teil. Dabei ist es gut Unterstützer von Außerhalb zu haben, auf den die SuS vielleicht mehr hören, wie die Lehrer oder Familie.
    Ich würde auch empfehlen, das Thema jedes Jahr zu wiederholen. Am besten in verschiedenen Unterrichtsfächern, wie AES, Biologie und in Form von Präventionstagen, damit die SuS auch viele Informationen dazu bekommen, genug Zeit haben Fragen zu stellen und jedes Mal aufs Neue davon abgeschreckt werden.
    Dabei stellt sich mir jetzt aber die Frage: Ist es sinnvoll Alkohol erst mit 21 Jahren kaufen zu dürfen, wie in anderen Ländern oder wie bei uns in Deutschland mit 16 bzw. 18 Jahren? Was ist der Grund dafür, dass es in anderen Ländern erst so spät erlaubt ist? Bräuchten wir dann überhaupt Präventionstage an Schulen, wenn man Alkohol erst ab 21 Jahren kaufen darf? Was sagt ihr dazu?
    Ich freue mich über eure Rückmeldung und Antwort zu meiner Frage.

    Liebe Grüße, Marie

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    1. Liebe Marie,
      Vielen Dank für dein interessantes Kommentar. Bier/Wein haben deutlich weniger Alkoholgehalt als Spirituosen. Deiner Ansicht, dass es auf die Menge ankommt, stimme ich zu. Jugendliche werden mit Bier/Wein jedoch vorsichtig an den Konsum herangeführt. Sie neigen schnell dazu zu übertreiben, jedoch ist deutlich weniger Konsum von Spirituosen nötig um den gleichen Alkoholpegel zu erreichen, wie bei Bier/Wein. Daher ist es sinnvoll, Spirituosen ab 18 zu legalisieren, da die Jugend so besser den Umgang damit lernt.
      Dein Vorschlag, die Alkoholprävention jährlich zu wiederholen, ist sehr gut. Vielleicht könnte Alkohol- und Drogenprävention kombiniert werden? Außenstehende einzuladen ist ebenfalls sehr effektiv. Ich selbst hatte in der Sekundarstufe 1 einen trockenen Alkoholiker zu Besuch in der Klasse. Er ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht oder noch weitere Vorschläge, wen man einladen könnte?
      Um deine Frage zu beantworten: für mich wäre es nicht sinnvoll das Mindestalter zu erhöhen. Jugendliche kommen immer an Alkohol, wenn sie wollen und Verbotenes wird direkt viel interessanter. Jugendliche verstecken in Ländern, in denen der Konsum ab 21 erlaubt ist, den Alkohol z.B. in braunen Tüten. Das Gesetz hält sie nicht vom Trinken ab. Somit ist Präventionsarbeit auf alle Fälle nötig. Eher sollten Jugendliche richtig aufgeklärt werden, anstatt das Gesetz zu verschärfen, welches jetzt schon häufig missachtet wird.
      Liebe Grüße, Sarah

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  8. Liebes Alkoholpräventions-Team,

    mit eurem Blog-Beitrag sprecht ihr ein hoch aktuelles und sehr spannendes Thema an, das direkt mein Interesse am Lesen geweckt hat. Alkohol ist ein allgegenwärtiges Thema, das meiner Meinung nach oft auch bagatellisiert wird. Meine ersten Erfahrungen mit Alkohol habe ich mit 14 Jahren gemacht. Ich bin in einem „Dorf“ aufgewachsen, in dem vor allem bei Dorffesten oder der Fasnet auch bei Jugendlichen weit über die Stränge geschlagen wurde. Leider musste ich auch schon einige Male im Bekannten- und Freundeskreis exzessiven Alkoholkonsum miterleben, der bis hin zur Alkoholvergiftung und anschließendem Krankenhausaufenthalt geführt hat.

    Aufgrund dessen finde ich, dass Alkoholprävention als fester Bestandteil des Unterrichts integriert sein muss, denke aber, dass zusätzlich auch die Eltern zur Verantwortung gezogen und beispielsweise bei Projekttagen teilhaben und sensibilisiert werden müssen.

    Des Weiteren möchte ich gerne noch auf eure Frage „Sollte Suchtprävention bereits in der Grundschule angeboten werden?“ eingehen. Ich bin der Meinung, dass Suchtprävention bereits in Grundschulen thematisiert werden sollte. Hierbei sollte der Fokus jedoch weniger auf der direkten Vermittlung von Wissen oder Folgeschäden von Alkoholkonsum liegen, sondern vielmehr auf der Förderung und Stärkung verschiedener Kompetenzen (Selbstwertgefühl & Selbstwirksamkeit, Gesundheitsbildung, Kommunikations- und Problemlösefähigkeit, Gefühls- und Stressbewältigung etc.) um späteren übermäßigen Alkoholkonsum vorzubeugen.

    Letztlich habe ich mir die Frage gestellt, ob Suchtprävention auch in der Sonderpädagogik eine Rolle spielen sollte. In der UN-Behindertenrechtskonvention ist festgelegt, dass „[…] jeder Mensch ohne Unterschied Anspruch auf alle darin aufgeführten Rechte und Freiheiten hat“ (Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen 2017, S. 5). Suchtprävention ist ein gesamtgesellschaftliches Thema und macht auch vor Menschen mit besonderen Bedürfnissen nicht halt.
    Faktoren die beispielsweise Menschen mit einer geistigen Behinderungen zu Alkoholkonsum bewegen könnten:

    - höherer Beeinflussbarkeit (z.B. durch Werbung)
    - starkes Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Anerkennung
    - Schwierigkeiten beim Erfassen von Problemsituationen und Lösungswegen
    - Schwierigkeiten das Ausmaß von übermäßigem Alkoholkonsum vorauszusehen
    - mangelnden Fähigkeit von Selbstkontrolle etc. sein

    Aufgrund dessen finde ich sollten Präventionsmaßnahmen auch für den sonderpädagogischen Bereich angeboten werden. Bei meiner Recherche zu diesem Thema konnte ich leider nicht viel finden. Lediglich ein Heft in leichter Sprache mit dem Titel „Alkohol ist riskant“ konnte ich finden. (DHS 2020) (https://www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraevention/alkohol-ist-gefaehrlich-ein-heft-in-leichter-sprache/) (aufgerufen am 04.08.2021)

    Habt ihr noch Anregungen oder Ideen Alkoholprävention auch im sonderpädagogischen Bereich und Unterricht sinnvoll umzusetzen?

    Liebe Grüße
    Christina Brobeil

    Literaturverzeichnis:
    • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) 2020: Alkohol ist riskant – ein Heft in leichter Sprache. [Online]: https://www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraevention/alkohol-ist-gefaehrlich-ein-heft-in-leichter-sprache/ [04.08.2021]

    • Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen (2017): Die UN-Behindertenrechtskonvention – Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. [Online]: https://www.behindertenbeauftragte.de/SharedDocs/Publikationen/UN_Konvention_deutsch.pdf?__blob=publicationFile&v=2 [04.08.2021]

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  9. Liebes Team,
    Erstmal ein großartiges Thema, das ihr gewählt habt. Sehr präsent. Als Person, die auf dem Land aufgewachsen ist, bin ich ziemlich früh mit Alkohol in Kontakt gekommen. Schon als 10-Jährige sitzt man um die 13-15-Jährigen die trinken. Jeder um einen herum trinkt und wer noch keine 18 ist kann sowieso nicht Fahrer sein. Ich selbst hatte das erste Mal mit 12 Alkohol und habe mich rangetastet (ich weiß viel zu früh) habe allerdings auch schnell gemerkt, dass betrinken nichts für mich ist. Zu viele aufdringliche deutlich ältere Männer, Dramen und leider auch Unfälle die nicht immer glimpflich ausgegangen sind. Ich wurde also schnell mit der Schock-Therapie auseinandergesetzt und hatte das Glück, dass meine Eltern den richtigen Umgang mit uns Kindern und dem Alkohol hatten. (Ein Schluck Bier probieren)
    An ein Präventionstag oder an Präventionsstunden kann ich mich an meiner Schule zum Thema Alkohol nicht erinnern, wir hatten nur einen zum Rauchen. Aber von anderen habe ich durchaus was mitbekommen, wie zum Beispiel die Brille, mit der man den Alkoholkonsum im Sinne des Blickes und des Gleichgewichts vergleichen kann. Allerdings bin ich der Meinung, dass es für jede Schülerin und jeden Schüler einen Präventionstag oder zumindest ein paar Schulstunden geben sollte. Das könnte für mehr Einsicht und ein gesunderes Verhältnis zum Alkohol führen.
    Zu der Frage ob uns auffällt, dass es immer weniger Jugendliche gibt, die Alkohol trinken muss ich sagen: Absolut nicht! Ich bekomme es sogar eher mehr mit, die Jugendlichen fangen schon früher an und trinken noch mehr. Diese Beobachtungen sind allerdings von vor und Anfangs der Corona Zeiten. Immer früher wird auf Geburtstagsfeiern und an Fasnet/ Fasching mehr konsumiert. Wenn ich den Freundeskreis meiner älteren Geschwister, meiner Freunde und den Freundeskreis meines kleinen Bruders vergleiche, bekomme ich deutlich mehr vom Alkoholkonsum und deren Folgen bei meinem jüngeren Bruder mit.
    Zu euerm Blogg Betrag: Ich finde das Thema sehr ansprechend und den Beitrag gut gestaltet und strukturiert. Der Einleitungssatz hat mich dazu gebracht den Rest des Blogs zu lesen. Allerdings muss ich sagen, ich finde es etwas zu lang. Um sich als Lehrer da einzulesen für Unterrichtsstunden ist es sehr gut aber für diesen Beitrag ein Stück zu lange. Leider kann man bei Material 1 den Text nicht richtig lesen.
    Zusammenfassend finde ich eueren Beitrag und die ausgearbeitete Stunde(n) sehr gelungen gestaltet.

    Vielen Dank für euren sehr Informativen Beitrag
    Lena

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    1. Hallo Lena,
      Danke für deinen lieben Kommentar und dass du so offen über deine Alkoholerfahrungen geschrieben hast. Ich wohne genau wie du auf dem Land und habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Findest du man sollte gerade in Dorfschulen, dass Thema Alkoholprävention verstärkter anbieten als in Großstätten? Sollte so ein Präventionstag, wie du dir einen für alle SuS wünschst, als reiner Vortrag stattfinden oder lieber in einzelnen Workshops? Und sollte dies sogar gemeinsam mit den Eltern durchgeführt werden?

      Die Schock-Therapie, eigene Erfahrungen und die Hilfe deiner Eltern haben deinen Umgang mit Alkohol geprägt. Hättest du dir auch mehr Präventionsarbeit von Seiten der Schule gewünscht? Hätte dieses Wissen sogar dein Erstkontakt mit Alkohol hinausgezögert? Du beschreibst, dass der Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen auch einer großen Gruppendynamik unterliegt, wie z.B. durch Fasnet und Dorffesten. Glaubst du, dass durch wegfallen solcher offiziellen Trinkfesten der Alkoholkonsum sich in jüngeren Alter verringern würde bzw. durch Corona bereits hat?

      Liebe Grüße
      Lara

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  10. Toller Beitrag, vielen Dank!

    Der Spruch "Zwischen Schulbank und Filmriss" stach mir beim Durchscrollen der Beiträge direkt ins Auge.
    Auch ich habe früh Alkoholvergiftungen in meinem Bekanntenkreis miterleben dürfen und wurde somit ganz nach dem Abschreckungskonzept in die Welt des Alkohols eingeführt. Aber anstatt danach Alkohol zu verteufeln, machte ich natürlich wie die meisten anderen Jugendliche meine eigenen Erfahrungen, lernte meine Grenzen kennen und mit Alkohol umzugehen.
    Alkoholprävention wurde bei mir lediglich an einem Suchtpräventionstag in der achten Klasse betrieben. Da ich mich jedoch an kaum Inhalte dieses Tages erinnern kann, gehe ich davon aus, dass die Vorstellung mehrerer Drogen und damit verbundener Risiken und Probleme mich einfach überfordert hat und ich so nur wenig verarbeiten konnte. Das kritischste an Alkoholprävention ist meiner Meinung nach das Timing. Setzt man sie zu früh an, begreifen Schüler*innen Dimension von Alkoholkonsum nicht und der Unterricht regt sie eher noch durch Neugierde an früh Alkoholisches zu probieren. Setzt man sie zu spät an, so könnten viele schon Erfahrungen gemacht haben oder sich durch Unwissenheit mit Alkoholkonsum geschadet haben.
    Was auch nicht vergessen werden darf, ist welch signifikante Rolle Alkohol in der deutschen Gesellschaft spielt. Es wird mit Alkoholhaltigem angestoßen, den Feierabend feiert man auch mit einem Bier und in Werbungen werden alkoholhaltige Getränke durch berühmte Athleten sogar mit Sport in Zusammenhang gebracht.
    Ich fände einen Alkoholpräventionstag mit Schülern und Eltern eine spannende Idee, da viele Eltern ihren Kindern strikte Verbote erteilen und diese zwingen an unbekannten Orten erste Erfahrungen zu machen, anstatt daheim aufgeklärt zu werden. Natürlich bringt auch das auch wieder viele Herausforderungen mit sich…

    Gerade über das letzte Jahr kann man bloß hoffen, dass Alkoholprävention an Schulen gewirkt hat und auch in schweren Zeiten Kinder vor Suchtproblemen bewahrt.

    Liebe Grüße, Paul

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    1. Hallo Paul,
      Danke erst einmal für den lieben Kommentar und dass du so offen über deine ersten Alkoholerfahrungen geschrieben hast. Du schreibst, dass du zu denen gehörst, die abgeschreckt wurden von zu hohem Alkoholkonsum. Jedoch hast du dann erst einmal selbst Erfahrungen gesammelt um deine eigenen Grenzen zu finden. Glaubst du, durch eine intensivere Behandlung des Themas Alkoholprävention an deiner Schule wäre es anders abgelaufen? Beziehungsweise findest du man hätte die Informationen den SuS über das Jahr vermitteln sollen, anstatt in einen Tag zu stopfen? Sollte man Alkoholprävention vielleicht sogar in Themen des Lehrplanes geschickt mit einbauen?
      Bereust du es trotz negativer Konfrontation mit Alkohol, deine eigenen Erfahrungen gemacht zu haben und würdest du deinen Weg weiter Empfehlen? Was wäre für dich das optimale Alter um Kinder und Jugendliche an das Thema Alkohol heranzuführen?
      Deine Idee mit Alkoholpräventiontag mit Schülern und Eltern ist gut, wie würdest du diese am besten Umsetzen? In einem einfachen Vortrag oder eher in einem Workshop für beide Parteien? Sollte dies deiner Meinung nach auch jedes Jahr mit allen Jahrgängen stattfinden oder nur mit bestimmten?
      Liebe Grüße
      Lara

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  11. Liebes Blogger-Team,

    vielen Dank für Euren interessanten Blogbeitrag zu einem, wie ich finde, sehr wichtigen und relevanten Thema, das meiner Meinung nach einen viel größeren Stellenwert in der Gesellschaft und Schule haben müsste. Die Übergänge von Genuss und Missbrauch sind häufig fließend und gesundheitliche oder soziale Folgen werden oft erst im Nachhinein bedacht.

    Zu Eurer ersten Post-it-Frage: Das erste Mal Alkohol getrunken bzw. probiert, habe ich ungefähr mit 14 Jahren. Damals habe ich schnell für mich gemerkt, dass mir Alkohol überhaupt nicht schmeckt und konnte und kann zum Teil immer noch nicht verstehen, wie andere Menschen davon so viel konsumieren können. Heute trinke ich nur sehr selten Alkohol und wenn, dann auch nur wenig. Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, dass der Alkoholpräventionsunterricht bei uns in der Schule dazu gar nicht beigetragen hat. Viele meiner Mitschüler haben (dann gerade auch in höheren Klassenstufen) regelmäßig sehr viel Alkohol konsumiert, einige lagen auch schon mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Deshalb finde ich es umso wichtiger dieses Thema im Unterricht zu behandeln und die Unterrichtseinheit so zu gestalten, dass sie den Schüler*innen im Gedächtnis bleibt. Eure vorgestellten Methoden haben mir sehr gut gefallen, gerade einen externen Experten in den Unterricht einzuladen, finde ich sehr sinnvoll. Zu dem Thema habe ich noch eine kurze inhaltliche Frage: Warum genau gewöhnen sich Jugendliche schneller an Alkohol? (Punkt 2.3.2 Langzeitfolgen, hier wären Seitenzahlen toll gewesen.)

    Grundsätzlich würde ich das Thema „Alkoholprävention“ in einer Unterrichtseinheit zum Thema „Drogen- und Drogenprävention“ aufgreifen, damit es einen umfassenderen Bogen und Sinninhalt bekommt. Ich habe letztens gelesen, dass es bei dem Konsum von Alkohol (auch bei Jugendlichen) oftmals zum Mischkonsum mit anderen Substanzen kommt bspw. Cannabis, Nikotin oder Ecstasy.
    (Quelle: BZgA, https://www.drugcom.de/newsuebersicht/topthemen/mischkonsum-experiment-mit-ungewissem-ausgang/)

    Deshalb würde ich gerade am Ende einer solchen Themeneinheit so etwas auch nochmal in den Unterricht miteinbringen. Die Unterrichtseinheit kann man ja auch, je nach verfügbarer Zeit oder ob es noch einen (zusätzlichen) Projekttag gibt, länger oder kürzer machen. Wichtig fände ich es dabei, dass Alkoholpräventionsthema nicht nur in der 8. Klasse (wie bei mir damals in der Schule) zu behandeln, sondern es immer wieder in verschiedenen Klassenstufen aufzugreifen. In der Grundschule würde ich das Thema persönlich noch nicht anbieten, ich denke, dass die 5. oder 6. Klasse dabei völlig ausreichend ist, vorausgesetzt es wird auch in den späteren Klassenstufen wieder aufgegriffen. Was habt ihr dazu für eine Meinung?

    Vielen Dank nochmals für Euren Beitrag, der mich sehr angesprochen hat. Ich habe ihn gern gelesen!

    Viele liebe Grüße, Luise

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    1. Hallo Luise,

      Vielen Dank für den interessanten Blogkommentar. Erschreckend finde ich Deine Aussage darüber, dass Alkoholprävention auf Deiner Schule keine Früchte getragen hat. Dabei wäre interessant, wie die Alkoholprävention auf Deiner Schule aussah, um herauszufinden, warum es zu keinem Erfolg kam. Kannst du Dich noch an den Alkoholpräventionsunterricht erinnern? Durch deine Informationen könnte man auf den Grund des fehlenden Erfolges schließen. Man könnte herausfinden, ob es vielleicht an der Gesundheitserziehung lag, da nicht das richtige Konzept für die SuS auf Deiner Schule gefunden wurde.

      Ich stimme Deiner Meinung zu, dass SuS in der Grundschule, sich noch nicht mit der Thematik Alkohol auseinandersetzten sollen und schon gar nicht mit einem Risikofaktorenmodell! Wichtig ist für mich Deine Anmerkung, dass die Alkoholprävention in verschiedenen Klassenstufen unterrichtet werden sollte. Denn aus eigener Erfahrung reicht ein Alkoholpräventionstag in der ganzen Schulzeit nicht aus. Oftmals verdrängen die SuS das gehörte oder es ist zu viel Input für nur einen Tag. Deshalb finde ich die Idee gut, die Alkoholprävention öfters in der Schulzeit zu unterrichten, da die Thematik dann eher in den Köpfen der SuS verankert bleibt.

      Schwierig ist es die Alkoholprävention in der Unterrichtseinheit „Drogen- und Drogenprävention“ einzubringen, da diese für die Klassen 5/6/7 nicht im Bildungsplan für Biologie steht. Jedoch ist die Idee interessant und könnte man als allgemeinen, nicht auf das Fach Biologie bezogenen Präventionstag gut umsetzten.

      Liebe Grüße,
      David Leicht

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  12. Liebes Alkoholpräventionsteam,

    beim Stöbern ist mir sofort eurer Blogbeitrag ins Auge gefallen. Ich selbst war mehrere Jahre im Suchtpräventionsteam meiner Schule tätig. Zusammen mit Lehrern und Lehrerinnen haben wir 7te Klassen für zwei Doppelstunden besucht und mit den Schülern das Thema Sucht erarbeitet. Selten habe ich eine 7te Klasse so konzentriert und interessiert gesehen. Erstaunlich dabei fand ich immer wie viele Erfahrungen sie mit Sucht im eigenen familiären Umfeld und Bekanntenkreis gemacht haben. Deshalb halte ich das Thema für enorm wichtig. Erarbeitet haben wir uns das Thema mit verschiedenen Methoden und Aufgaben, wie beispielsweise die im Blogbeitrag erwähnten Rollenspiele. In diesem Kommentar will ich ein wenig genauer auf eine dieser Aufgaben eingehen – den „Wohlfühltank“.

    Am Anfang der Unterrichtsstunde wurde jedem Schüler*in einen Luftballon gegeben. Auf diesen sollten sie schreiben was oder wer sie glücklich macht. Nacheinander lasen die Schüler*innen von ihren Luftballons vor und legten sie in den Wohlfühltank, einen großen Karton. Nach und nach füllte sich dieser Karton. Nun wurden mit der Klasse verschiedene Szenarien durchgespielt und deren Auswirkungen auf den „Wohlfühltank“ besprochen. Anfangs handelte es sich um alltagsbezogene Fragen, wie zum Beispiel welche Auswirkungen eine schlechte Note auf den Tank hat. Als Resultat entnahmen die Schüler*innen einige Luftballons aus dem Tank. Im zweiten Schritt ging es um die Frage wie sich der Tank bei Alkoholkonsum verhält. Nachfolgend wurden einige Luftballons zurückgelegt. Der folgende Schritt befasste sich mit der Frage, was passiert, wenn man wieder nüchtern wird. Die Schüler*innen entnahmen mehr Luftballons als sie im vorherigen Schritt dazugelegt hatten. Diesen Vorgang wiederholte man einige Male bis den Tank leer war. Abschließend sammelte man weitere Möglichkeiten, den Tank wieder zu befüllen.

    Bei dieser Aufgabe werden zwei verschiedene Methoden des Biologieunterrichts einbezogen. Zum einen individuelle Bedürfnisse zum Glücklichsein zu erfragen und danach gezielt in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen. Zum anderen zahlreiche verschiedene Szenarien zu entwickeln. (Vgl. Graf, E. (2018). Biologiedidaktik für Studium und Unterrichtspraxis (4. Auflage). Auer Verlag.)

    Was haltet ihr von dieser Aufgabe? Würdet ihr diese für den Suchtpräventionsunterricht empfehlen? Kennt ihr weitere, eurer Meinung gelungene, Aufgaben?

    Mit lieben Grüßen,
    Alessa Ensabella

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  13. Liebes Alkoholteam,
    ich fand euren Blogbeitrag sehr spannend und interessant zu lesen, da diese Thematik als Sonderthema bei Fachdidaktik oftmals zu kurz kommt. Besonders gefreut hat mich, dass ihr angesprochen habt, dass abschreckende oder rein faktenbasierte Methoden hierbei selten gut ankommen.
    So erinnere ich mich auch ausschließlich an die Präventionsstunden in denen unsere Lehrerin uns verschiedene Cocktails mitgebracht hat und wir rausschmecken mussten in welchen Alkohol drin war. Natürlich war in keine der Getränke tatsächlich alkoholisch, aber das hat sehr auf die Klasse gewirkt. Wir haben die Rezepte auch mitbekommen, um mittrinken zu können, ohne tatsächlich mitzutrinken und mussten als Hausaufgabe Kurzfilme in Kleingruppen über Alkoholsucht bei Jugendlichen drehen. Ich glaube unsere Klasse hat damals auch etwas länger nicht getrunken als der Rest aber spätestens mit 15 war es bei den meisten vorbei und mit 16/17 waren dann alle dabei- vielleicht wäre es also sinnvoll Prävention oder Gesundheit in Verbindung mit Sexualkunde jährlich oder vielleicht sogar als eigenes Fach durchzuführen und jeweils an das Alter der Klassenstufe anzupassen?
    Ich glaube ein weiteres Problem ist, dass immer von Alkohol- und Drogenprävention gesprochen wird. Ist das nicht eigentlich dasselbe und somit verharmlosend Alkohol und Alkoholsucht gegenüber? Viele nehmen Tabak und Alkohol nicht als Drogen wahr nur weil diese legal sind, aber ich glaube, dass das falsch ist. Nur weil Alkohol legal ist, ist er auf keinen Fall weniger gefährlich als manche illegale Drogen- sollte das nicht auch so kommuniziert werden?
    Wie ihr seht, habt ihr eine ganze Reihe Erinnerungen und Überlegungen mit eurem Beitrag wecken können- das spricht auch dafür, dass er euch sehr gut gelungen ist. Vielen Dank! ��

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  14. Liebes Team, mit dem „Alkoholproblem“
    Zuerst zur Beantwortung eurer Fragen: Schon in der 3. oder 4. Klasse waren bei mir die ersten Angeber unterwegs, die sich damit brüsteten, regelmäßig Bier zu trinken, was aber vermutlich nicht der Wahrheit entsprach. Die ersten Klassenkameraden, die man Alkohol trinken gesehen hat, waren bei mir so in der 9. und 10. Klasse. Die richtigen Alkoholexzesse, bei denen auch die Klassenkameraden unter sich tranken, traten dann so in der Oberstufe vermehrt auf.
    Ich finde es wichtig, in der Schule über zu hohen Alkoholkonsum aufzuklären. Hier könnte man viele Ideen umsetzen. Zum Beispiel gibt es auch viele Anlaufstellen, welche über den Missbrauch von Alkohol aufklären. Meine Idee wäre es, mit einer dieser Anlaufstellen eine Stunde zu gestalten. Zum Beispiel gibt es Brillen, die jeweils einen bestimmten Trunkenheitsgrad simulieren, diese könnte man in der Stunde verwenden. Dabei könnte man Jungs und Mädchen trennen, um bei diesem wichtigen Thema mehr Ruhe in die Klasse zu bringen. Was haltet ihr davon?
    Bereits in der Einleitung sprecht ihr davon, dass es „wohl ein Grenzen austesten“ sei, sich jedes Wochenende bis zum Verlust der menschlichen Sprache mit Spirituosen zuzuschütten. Mir erschließt sich allerdings den gesamten Beitrag entlang nicht, wie, beziehungsweise warum die Schülerinnen und Schüler sich regelmäßig zum Alkohol hingezogen fühlen.
    Ihr habt ausführlich die chemischen und biologischen Wirkungen, die Mechanismen und die Folgen erläutert und bestens erklärt. Was mir leider noch etwas fehlt, ist, was ich gerade angesprochen habe, wie es zu solchen Alkoholexzessen kommt, beziehungsweise welche gesellschaftlichen und sozialen Zwänge hinter dem einfachen, aber auch dem exzessiven Alkoholkonsum stehen. Ihr habt das zwar kurz in der Einleitung anklingen lassen, indem ihr verschiedene Aspekte erwähnt habt, diese hättet ihr aber auch noch etwas ausführlicher behandeln können.
    Was mir besonders als Studentin, die dem einen oder anderen Bierchen doch nicht abgeneigt ist, auffällt, wie schnell solch wirklich gravierende Folgen für den menschlichen Körper verdrängt oder als weniger schlimm verharmlost werden. Von daher fand ich eure kleine Auffrischung über die Risiken und die Schäden von Alkohol wirklich sinnvoll.
    Prinzipiell gefällt mir euer Blogbeitrag sehr gut, er ist ansprechend gestaltet und die Aufteilung in die verschiedenen Bereiche sinnvoll gewählt und ausgewogen. Besonders die verschiedenen Unterrichtskonzepte ab Seite 14 haben mir sehr gut gefallen. Diese waren kurz und prägnant, aber sehr verständlich erklärt. Somit könnten die Lehrerinnen und Lehrer sich aussuchen, welchem dieser Konzepte sie folgen möchten, oder ob sie diese kombinieren wollen.

    Liebe Grüße
    Katharina König

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