Dienstag, 12. September 2017

Eintagsküken - mit der Ethik unserer Gesellschaft vereinbar?













64 Kommentare:

  1. Liebe Elisa, liebe Melanie,

    Zunächst einmal vielen lieben Dank für euren sehr informativen und wirklich sinnvoll strukturierten Beitrag. Ich finde es prima, wie ihr kurz und knapp die ethischen Positionen erklärt und wie einfach und prägnant ihr Gesetzeslage und Alternativen zum aktuellen Vorgehen vorstellt. Von dem erläuterten Laserverfahren hatte ich noch nie gehört, auch die unter dem Punkt „Aufzucht“ vorgestellten Projekte, bzw. Initiativen kannte ich nicht. Nun zu euren Fragen:

    Ja wir leben in einer technisch hochentwickelten und aufgeklärten Zeit, aber ihr habt die Alternativen ja aufgezeigt und man muss leider feststellen, noch gibt es keine weitgehend befriedigende Lösung, zumindest nicht für die konventionelle Landwirtschaft, bzw für die Massenproduktion von Eiern. Ein Hauptproblem sind, wie ihr bereits angesprochen habt, die Konsumenten. Wäre jeder bereit etwas mehr zu zahlen, dann könnten die wirklich sinnvollen Aufzuchts-Initiatven in größerem Umfang stattfinden. Aktuell ist das ja leider die einzige wirkliche Alternative. Diese beruht allerdings auf viel Eigeninitiative der Landwirte und der Konsumenten. Da aber die Politik aktuell keine Anstalten macht etwas zu ändern und weiterhin viele Konsumenten lieber die billigen Produkte kaufen, müssen wir uns, so glaube ich leider noch eine Weile damit abfinden, dass die männlichen Eintagsküken zu einem großen Teil getötet werden. Das von euch erläuterte Laserverfahren finde ich hört sich nach einer guten Alternative an und einen Cent mehr sollte wirklich jeder bereit sein zu investieren!!! Sobald dieses Verfahren „massentauglich“ ist, sollte das Töten der Eintagsküken als gängiges Verfahren schnellstmöglich untersagt werden. Dann könnte die Politik ein Gesetz verabschieden und die Umstellung (Kauf und „Einbau“ der Maschinerie durch den Bauern) subventionieren, so dass dieser keine zusätzlichen Kosten hat. Das Verfahren empfinde ich als gute Kompromisslösung, als realisierbar, zukunftsfähig und ethisch viel eher vertretbar als das Töten. Meiner Meinung nach kann man dem Problem großflächig nur durch Gesetzesänderungen entgegenwirken. Allein auf die Empathie der Konsumenten und deren Wissen um die Problematik zu setzen ist eher aussichtslos.

    Ich persönlich achte bei meinem Einkauf auf die Haltungsbedingungen der Tiere, normalerweise kaufe ich die Eier direkt beim Bauern und wenn ich sie doch im Supermarkt kaufe, dann kaufe ich die Freilandeier. Das ändert etwas daran wie die Tiere leben dürfen, nicht aber daran, dass die männlichen Küken getötet werden. Zudem konsumieren wir alle viele Produkte, die wir bspw. im Supermarkt kaufen und bei denen uns gar nicht bewusst ist, dass diese Ei enthalten, bzw. bei denen wir uns keine Gedanken über die Herkunft der Eier machen (z.B. Tiefkühlgebäck, Bachwaren vom Bäcker, Majonese, …). Laut Wikipedia liegt in Deutschland „der Pro-Kopf-Verbrauch [...] seit 2005 leicht zunehmend bei 211 sogenannten Schaleneiern pro Jahr. Davon werden ca. 50 % von privaten Haushalten verbraucht, 30 % in der lebensmittelverarbeitenden Industrie und 20 % in lokalen Großküchen und Bäckereien.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%Bchnerei#Verwendung_als_Lebensmittel). Abgesehen von einer veganen Lebensweise oder dem Kauf von Eiern, bei denen auch die Männchen aufgezogen werden kann man selbst wenig tun.

    Drei weitere vielleicht interessante Punkte wollte ich noch anfügen (gelesen bei http://www.peta.de/eier#.WbjxwNFCTIU):

    - Von den laut Peta jährlich ca. 50 mio. getöteten männlichen Küken werden viele leider nicht vergast sondern auch geschreddert!
    - Bio-Eier sind ebenfalls betroffen – auch hier werden in der Produktion männliche Eintagsküken in der Regel getötet.
    - „Erschreckend ist zudem die große Zahl ungeborener Küken, die es nicht selbstständig aus dem Ei geschafft haben (in der Natur hilft die Mutter beim Schlüpfen) und jenen, die noch weitere Stunden oder Tage im Ei verbracht hätten. In den Brütereien werden daher weitere Millionen ungeborener, aber voll entwickelter und lebensfähiger Küken in den Müll geworfen.“


    Liebe Grüße,

    Robert

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    1. Lieber Robert,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Man merkt gleich, dass du dir viele Gedanken zu dem Thema gemacht hast und auch selbst schon viel Wissen darüber mitgebracht hast.
      Das Laserverfahren sehe ich selbst auch als eine wirklich realistische Alternative an und erst vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen, in dem es heißt, der Prototyp soll schon sehr bald auch erstmals eingesetzt werden. Es sieht also so aus als könnte das bald Realität in den Brütereien in Deutschland werden, aber ich finde auch wie du, dass die Politik nicht um eine Gesetzesänderung und Subventionen herumkommen wird. Die Konsumenten alleine können das Blatt hier glaube ich nicht drehen, da es natürlich auch immer einen großen Teil gibt, der sich nicht mit dem Problem auseinandersetzt.
      Was du schreibst über die ‚Zwickmühle‘ beim Einkauf ist leider wahr. Selbst beim Kauf von Bioeiern werden die männlichen Küken leider getötet und bei den verwerteten Eiern in Fertigprodukten aus dem Supermarkt (Die meist aus Bodenhaltung stammen) ist das natürlich nicht anders. Die Eier von ‚Spitz und Bube‘, die es im Rewe gibt beispielsweise, habe ich selbst schon gekauft und natürlich hilft ein hoher Umsatz dabei, dass das Projekt auch fortgesetzt und ausgeweitet wird, aber es wird einfach auch höchste Zeit, dass sich unsere Politiker mal an das Thema machen um der Veränderung auf die Sprünge zu helfen ;)
      Vielen Dank außerdem für deine Ergänzungen! Dass die Küken zum Teil bei lebendigem Leibe geschreddert werden finde ich einfach schrecklich. Ich kann nicht verstehen, wer sich solch eine Praxis ausgedacht hat und, dass das Ganze auch noch von unserem Gesetz getragen wird. Größtenteils sterben die Küken in Deutschland bei uns durch Gas, welches allerdings auch einen sehr qualvollen Tod für die Tiere bedeutet. Was mir noch nicht bewusst war ist die große Zahl ungeborener Küken, die noch im Ei in den Müll geworfen werden! Das ist definitiv etwas, an dem es noch anzusetzen gilt.
      Vielleicht ein weiterer Punkt, der in unserem neuen Gesetz gegen das Kükentöten außerdem verankert werden sollte. ;)
      Liebe Grüße,
      Melanie

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  3. Liebe Elisa und Melanie,
    vielen Dank für euren sehr informativen Blogbeitrag. Um ehrlich zu sein habe ich mich noch nie näher mit diesem Thema beschäftigt oder mir darüber Gedanken gemacht. Umso geschockter war ich als ich euren Blogbeitrag gelesen habe. Ich esse selber viel Hühnerfleisch und auch Eier, aber habe beim Einkauf eigentlich nur darauf geachtet Freilandeier zu kaufen und mein Fleisch beim Metzger zu holen, um die abgepackten und jeder Zeit verfügbaren Fleischvorräte in jedem Discounter nicht zu unterstützen. Um auf eure Fragen einzugehen:
    Ich finde es ist nur bedingt ethisch vertretbar. Wir diskutieren das Genderthema seit Jahren, kämpfen gegen Rassismus, Diskriminierung und Terrorismus, aber essen bedenkenlos jeden Tag Fleisch. Pro Jahr verzehrt jeder Deutsche im Schnitt 60kg Fleisch, 11,6 kg davon sind Geflügelfleisch.
    Meiner Meinung nach sollten wir uns wieder mehr ins Bewusstsein rufen, wo das Fleisch herkommt und wie es verarbeitet wird um ein Umdenken der Gesellschaft und des Fleischkonsums zu erreichen. Muss es jeden Morgen das Frühstücksei oder die Scheibe Speck sein? Und warum gelten fleischlose Mahlzeiten als nicht "richtig" oder unbefriedigend? Wie ihr schon festgestellt, lenkt sich die Aufmerksamkeit immer mehr Verbraucher auf dieses Problem. Ich bin davon überzeugt dass hierin die Chance besteht etwas zu verändern und die Massentierhaltung sowie Fleischproduktion zu verändern. Gerade in unserer heutigen Zeit halte ich es für wichtig unser Konsumverhalten zu überdenken und schon in jungen Jahren ein Bewusstsein für die Ernährung zu schaffen. Zusätzlich wäre der Ansatz des Laserverfahren wahrscheinlich eine Möglichkeit die in den nächsten Jahren gut zum Einsatz kommen könnte. Durch unser hohes technisches Knowhow und die ständige Erweiterung dessen, besteht auf jeden Fall die Möglichkeit dieses Verfahren weiterhin zu optimieren und marktfähig zu machen.

    Liebe Grüße
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Du sprichst einen interessanten Punkt an: Die Haltungsbedingungen der Tiere in Legebatterien und Mastbetrieben sind schon länger ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Allerdings drang das Selektieren und Töten der Küken erst durch die neusten Gerichsverhandlungen als wichtiger Aspekt an die Verbraucher durch. Außerdem müssen die Haltungsbedngen auf dem Ei sichtbar gemacht werden, sodass es als Konsument in diesem Fall "einfacher" ist sein Einkaufsverhalten danach auszurichten. Du hast Recht damit, dass wir uns die MIsstände mehr ins Bewusstsein rufen sollten! Aber kann der Konsument alleine etwas verändern oder nur in Kombinaion mit der Politik? Ein Ansatz kann wie du sagst das Laserverfahren sein. Wann und ob dieses allerdings eingesetzt werden soll steht noch in den Sternen. Momentan sind leider alle Alternativen unökonomisch. HIer besteht ein eindeutiger Interessenskonflikt und wahrscheinlich hast du Recht damit, dass man als Verbraucher mit einem veränderten Einkaufsverhalten schon einen ersten, großen Schritt in die richtige Richtung geht.
      liebe Grüße
      Elisa

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  4. Liebe Elisa, liebe Melanie,
    vielen Dank für euren Blog! Da ich als kleiner Junge viel bei meinen Großeltern war und meine Großmutter (bis vor kurzem) auch Hühner hatte (natürlich auch einen Hahn) bin ich sehr blauäugig aufgewachsen, was es für Hühner bedeutet "industriell" genutzt zu werden. Irgendwann war aber auch mir klar, dass nicht jedes Huhn knapp 10 Quadratmeter Auslauf sein eigen nennen kann(wie bei meinen Großeltern - damals meist um die 30 Hühner + Hahn auf etwa 270qm + Hühnerhaus), sondern eher 10 Hühner (oder mehr) die auf einen Quadratmeter gequetscht werden.
    Seit ich eine Familie habe und auch nicht mehr voll auf die Produktion der eigenen Hühner zurückgreifen kann schaue ich dass ich entweder Bio-Produkte (nicht nur Eier) oder zumindest regionale oder nachhaltig produzierte Produkte einkaufe.
    Leider klappt das nicht immer, aber zumindest versuche(n) ich/wir es so oft es möglich ist.
    Das töten der männlichen Küken traf mich ungemein, da ich immer den Grundgedanken hatte, dass wie aufhebt uns zu Hause, die männlichen Küken aufgezogen werden und wenn sie ausgewachsen sind in die Pfanne wandern. Sozusagen, wenn sie dem amtierenden Hahn anfangen den Rang streitig zu machen. War ja auch aus Inzestgründen sinnvoll die eigenen Hähne wegzugeben oder eben zu essen. Aber dass diese Küken bereits am ersten Tag sozusagen weggeworfen werden hat mich tief berührt. Ich bi schon lange der Meinung, dass Fleischprodukte bei uns viel zu billig sind und ich gerne bereit bin für eine bessere Qualität auch einen höheren Preis zu bezahlen. Das Wohl der Tiere geht vor, wenn diese Tiere schon gezüchtet werden um als Nahrung für uns zu enden, dann doch wenigstens so, dass man ruhigen Gewissens zubeißen kann!
    Ich bin kein Vegetarier und werde wohl auch nie einer werden, aber es kann nicht sein, dass ein Tier in unwürdigen Umständen vor sich hinvegetieren muss, bis es endlich durch die Schlachtung erlöst wird. Die ganzen "billigheimer" sollten sich mal überlegen wie diese billigpreise zustande kommen können und was sie da essen, Tiere die in ihrem kurzen elenden Leben im eigenen Unrat gelebt und auch diesen aufgenommen haben. Man ist was man ißt! Na dann Mahlzeit!
    Vielen Dank für euren Blog!
    Liebe Grüße
    Benny

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    1. Lieber Benny,
      vielen Dank für deinen Kommentar! :) Wie die Hühner bei deinen Großeltern gehalten wurden hört sich ja wirklich toll an, schön zu hören, dass es doch auch noch sowas gibt!
      Davon, dass die männlichen Küken gleich nach dem Schlüpfen getötet werden, weil sie für die Mast einfach zu lange benötigen, habe ich zu allererst durch einen Film erfahren, der uns im Biounterricht in der Schule gezeigt wurde. Ich glaube, dass das vielen gar nicht bewusst ist, schon alleine weil sich das Ganze irgendwie so absurd anhört.
      Später ist mir dann bewusstgeworden, dass man durch das eigene Kaufverhalten auch schon etwas bewegen kann, besonders wenn es um die Haltung der Nutztiere geht, und versuche da, ähnlich wie du auch, bei meinem eigenen Einkauf dranzudenken. Auch wenn ich mich auch immer wieder dabei ertappe, dass dann doch das günstigere Produkt im Einkaufswagen gelandet ist als die teurere Biovariante. ;)
      Deine Einstellung zu dem Thema finde ich super, das Fleisch ist bei uns wirklich zum großen Teil so billig, dass es für den Preis eigentlich gar nicht möglich ist, dem Tier ein schönes Leben zu ermöglichen. Man hört aber auch zurzeit immer öfter, dass genau da gerade ein Umdenken stattfindet und immer mehr Leute dazu bereit wären, auch ein wenig mehr zu zahlen für eine gerechtere Tierhaltung.
      Vielen Dank und liebe Grüße,
      Melanie

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  5. Liebe Elisa und Melanie,

    euer Blogeintrag ist sehr interessant und informativ. Ihr habt das Thema gut zusammengefasst und dargestellt. Ich finde es toll, mal etwas mehr über dieses Thema zu erfahren. Die schrecklichen und eindrücklichen Bilder von Peta und anderen Tierschutzorganisationen aus Hühnerställen, kennt man ja. Wahrscheinlich überschattet dies das Thema, welches ihr hier mal genauer ausführt.

    Sehr interessant fand ich die Abbildung über das unterschiedliche Wachstum der Hybridhühner. Mir war bisher nicht bekannt, dass der Unterschied hier so gewaltig ist. Auch, dass Legehybride dazu fähig sind 300 Eier im Jahr zu legen und Masthybride ihre Schlachtreife in 40 Tagen erreichen, finde ich zugleich beeindruckend und bedenklich.

    Auch sehr interessant finde ich die vorgestellten Ideen zur Verhinderung des Kükentötens. Die Lasermethode hört sich für mich nach einer echten Alternative an! Jedes Ei kann überprüft werden und dies, bevor überhaupt ein Nervensystem entwickelt ist. Ich hoffe sehr, dass die Industrie es schafft, diese Methode zu entwickeln, dass sie schneller ist und flächendeckend eingesetzt werden kann. Und einen Cent mehr zu bezahlen per Ei, sollte meiner Meinung nach für Deutsche mit ihrem Lebensstandard kein Problem darstellen. Diese Methode ist definitiv mein Favorit unter den drei von euch vorgestellten.

    Zuletzt kann ich noch sagen, dass mir das steigende Bewusstsein der Menschen, was ihre Nahrung angeht, auch an mir selbst auffällt. Mittlerweile esse ich zum Beispiel selbst weniger Fleisch und hole es dafür nur noch vom Metzger und nicht mehr aus dem Supermarkt. Ich denke es ist noch sehr viel zu tun, aber immerhin geht das Ganze in die richtige Richtung. Dafür, dass es genau so weitergeht, sind Beiträge wie dieser hier sehr wichtig.
    Also nochmals vielen Dank für euren Beitrag und liebe Grüße
    Lukas

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    1. Lieber Lukas,
      du hast Recht, manchmal bringt es einen weiter mit den unumstrittenen Fakten zu argumentieren, als nur die furchtbaren Bilder aus den Betrieben in den Medien zu veröffentichen. Ich denke es wurden einige Fakten genannt, die zum Nachdenken anregen. Was die Alternativen angeht hast du wahrscheinlich Recht damit, dass die Lasermethode im Moment das größte Zukunftspotenzial hat.
      Es ist schön zu hören, dass wir mit unsrem Beitrag die Leser zum Umdenken anregen können. Offensichtlich haben wir Interesse für das Thema geweckt, was ich persönlich schon als Erfolg empfinde. Vielen Dank für deine Rückmeldung.
      Liebe Grüße Elisa

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  6. Hallo Elisa und Melanie,
    ein sehr gelungener Blogeintrag von euch. Ich fande es sehr spannend ihn zu lesen und ich finde ihr habt sehr gut die wichtigen Konzepte dargestellt. Ich fand es sehr interessant, dass ihr die verschiedenen ethischen Konzepte dargelegt, da Ethik innerhalb der Biologie mit dem Wachstum der Gentechnik immer wichtiger wird. Was ist denn eure Meinung bezüglich der Tierethik, welche Position findet ihr sollte man bei diesem Thema vertreten?
    Die Methoden der Züchtung sind meiner Meinung nach barbarisch und dienen ganz klar nur einem Zweck. Die Frage dabei stellt sich immer, ob es der Zweck die Mittel heiligt. Ich fand es auch sehr gut, dass ihr die Gesetzeslage mit einbezogen habt.
    Ihr habt ja auch Alternativen vorgestellt. Die Lasermethode finde ich sehr interessant, weil sie sehr viele positive Faktoren hat. Mit der Preiserhöhung wird Konsument dazu angeregt, darüber nachzudenken, ob er diese Massenproduktion weiterhin unterstützen will, oder nicht. Positiv ist auch, dass die Tiere nicht leiden müssen, weil sie noch kein Nervensystem ausgebildet haben. Das "Kombi - Huhn" ist zwar eine gute Idee, aber wie Ihr schon gesagt habt ist dies sehr schwer umzusetzen. Die Idee mit der Aufzucht klingt ethisch zwar sehr gut, aber ist ineffizient und eigentlich nicht umzusetzen. Die Beteiligung wird niemals der Nachfrage dafür entsprechen.
    Zum Schluss wollte ich euch nochmal fragen, was ihr von den Alternativen haltet und welche Ihr bevorzugt?
    Vielen Dank und viele Grüße,
    Imran Khan

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    1. Lieber Imran,
      danke für deinen Kommentar. Du hast Recht, dass die Bioethik, speziell die Tierethik, mit den heutigen technischen Möglichkeiten immer wichtiger wird. Ich denke nicht, dass es hier eine "richtige" Meinung gibt. Keiner von uns weiß genau, was eigentlich in den Tieren vorgeht, was sie fühlen oder denken. Deshalb finde ich es sehr gewagt hier eine Linie zu ziehen, welches Leben lebenswert ist. Beispielsweise die Präferenz- Autonomie: Was auf den ersten Blick sehr logisch und schlüssig erscheint wirkt auf den zweiten Blick eher unklar. Welche Tiere sind denn in der Lage Handlungen zu vollziehen, die auf ihre Wünsche abziehlen? Bei welchem Tier fängt man hier an und welchem unterstellt man es nicht zu können?
      Ich denke hier muss jeder seinen Weg finden und sich überlegen, was er mit seinem Gewissen vereinbaren kann.
      Was die Alternativen angeht, sehe ich wie die meisten in dem Laserverfahren das größte Zukunftspotenzial. Auch wenn es noch weiterentwickelt werden muss, hat es schon vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Ob hier ein ethisches Dilema besteht ist allerdings auch noch nicht endgültig geklärt. Denn auch wenn die Küken nicht geschlüpft sind, werden sie trotzdem getötet oder? Ich denke es gibt viele Faktoren die berücksichtigt werden müssen und umso länger ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, desto mehr ist mit aufgefallen wie viele Fakten es gibt, die berücksichtigt werden müssen.
      Liebe Grüße Elisa

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  8. Liebe Elisa und liebe Melanie,

    um gleich einzusteigen: wenn die Frage der Tierethik, ob Menschen Tiere auf gleiche moralische Weise behandeln müssen mit Ja beantwortet werden soll, dürfen meiner Meinung nach überhaupt keine Nutztiere gehalten werden. Da die Menschen das aber schon seit etwa 10.000 Jahren tun ist das wohl ein „Markenzeichen“ unserer Gesellschaft. An sich spricht auch nichts dagegen, die Frage ist nur WIE werden die Tiere gehalten und „genutzt“?! Kant hat natürlich Recht aber es sollte genauer definiert werden inwiefern diese Sonderstellung den Menschen dazu berechtigt Tiere zu quälen. Nach der Mitleidsethik von Arthur Shoppenhauer gar nicht. Die Positionen der verschiedenen Ethiken sind interessant und im Endeffekt sollte sich jeder selbst seine moralische Meinung gegenüber Nutztierhaltung bilden wobei man sich damit auseinandergesetzten (was durch euren Beitrag gefördert wird) und nicht naiv irgendeine Ansicht vertreten sollte. Diese erlangte Einstellung sollte sich auch durch das eigene Handeln äußern.

    Das Töten männlicher Küken in Legebetrieben ist Tatsache und sollte niemandem vorenthalten bleiben. Meine Frage als angehender Lehrer ist: Ab welchem Alter bzw. in welcher Klasse kann man SuS damit konfrontieren und ist es pädagogisch in Ordnung dies z.B. mit einem kleinen Video zu tun. Wie denkt ihr darüber?

    Mit dieser Aussage finde ich, habt ihr das Thema auf den Punkt gebracht: „Dennoch muss der Verbraucher bereit sein, mehr Geld für den Tierschutz auszugeben.“ Den produzierenden Firmen geht es nur um Profit und Verbraucher wollen doch immer und an allem sparen. Aber so wird sich nichts ändern – weder in der Hühnerindustrie noch in anderen Massentierhaltungsbetrieben. Und genau hier sehe ich eine Aufgabe des Biologielehrers: Anregungen zum Nachdenken schaffen, um Einstellung und Handeln eventuell zu überdenken und zu ändern. In Kombination mit dem Fach Ethik kann solch ein Thema super behandelt werden.

    Um auf eure Fragen zu kommen: Alternativen sind dann realistisch, wenn Verbraucher ein besserer Verständnis darüber erlangt haben WAS sie essen und WIE VIEL man dafür ausgeben kann. Alles hat seinen Wert und die Förderung ökologischer ethisch vertretbarer Nutztierhaltungen sollte meiner Meinung nach gefördert werden. Jetzt kommen die, die nur wenig Geld im Monat zur Verfügung haben und sagen, sie können sich das nicht leisten. Aber ich behaupte: man kann auch an anderen Dingen sparen, wie z.B. an Klamotten. Die Eier, die ich esse kommen wenn möglich von Höfen aus der Umgebung und wenn das nicht möglich ist verzichte ich auf mein Frühstücksei. Wer einmal ein Küken auf der Hand gehabt hat und dessen Äuglein geschaut hat sollte eigentlich so großes Mitleid bekommen mit all den 100.000 Küken, die täglich zerschreddert werden (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eintagsk%C3%BCken#T.C3.B6tung_m.C3.A4nnlicher_Eintagsk.C3.BCken (19.09.17, 15:36 Uhr), dass er sich gar nicht mehr traut Eier aus konventionellen Legebatterien zu kaufen.

    Und jetzt möchte ich euch ein großes Lob für diesen eindrucksvoll gestalteten Blogbeitrag geben und vielen Dank sagen, dass ihr euch solch ein Thema ausgesucht habt um hoffentlich bei einigen auch noch den Denkapparat angeregt zu haben.

    Liebe Grüße Linda

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    1. Liebe Linda,
      vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich riesig, dass dir unser Beitrag gefallen hat und ich finde deine Herangehensweise und Einstellung zu dem Thema super! Auch ich finde, dass man durchaus ein wenig drauf zahlen kann, wenn es den Tieren dafür besser geht.
      Als angehende BiolehrerInnen haben wir wirklich die Chance, unseren SuS das Thema Tierethik ein wenig näher zu bringen und zum Nachdenken anzuregen. Die Idee, das Thema in Kombination mit dem Fach Ethik zu behandeln ist eine tolle Idee und eignet sich ja eigentlich perfekt dazu.
      Deine Frage danach, ab welchem Alter man den SuS ein Thema wie dieses am Besten ‚zumuten‘ kann, ist für mich im Moment noch ein wenig schwer zu beantworten, weil mir dazu wahrscheinlich auch noch die Erfahrung fehlt. Ich weiß, dass wir das Thema damals zwar nicht ausdrücklich behandelt haben, aber einen Film angesehen haben in dem es unter anderem auch um das massenhafte Kükentöten in den Brütereien ging. Das war in der achten Klasse und ich war zwar damals sehr betroffen davon, hatte aber nicht das Gefühl damit überfordert zu sein. Auch bei den drei siebten Klassen, die ich in meinem Praktikum unterrichtet habe, hätte ich ein gutes Gefühl dabei gehabt, das Thema mit den Kindern zu behandeln. Je nach dem wie es aufbereitet wird könnte man es auch mit noch jüngeren SuS besprechen. Aber ich denke so ca. 14 Jahre ist ein ganz gutes Alter, in dem die SuS außerdem vielleicht auch schon die Möglichkeit haben mit ihren Eltern zu besprechen was bei ihnen daheim auf den Tisch kommen soll.
      Noch einmal vielen Dank für deine vielen Anregungen und Ideen!
      Liebe Grüße,
      Melanie

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  9. Hallo Elisa und Melanie,

    in dem Bereich Tierethik gibt es sehr viele unterschiedliche Positionen. Ob die Massentierhaltung bzw. die Eintagsküken ethisch vertretbar ist, kommt wohl immer auch darauf an, welche Position man vertritt und welchen "Wert" bzw. welche "Würde" man den Tieren zuspricht. Ergänzend zu euren ethischen Positionen, möchte ich die Position von Peter Singer aufführen. Peter Singer ist ein weltweit bekannter Ethiker mit utilitaristischen Ansatz. Seine Thesen werden oftmals sehr diskutiert bzw. sollten auch dazu anregen, scheinen aber trotz extremer Positionen in sich schlüssig. (Was nicht heißen soll, dass ich ihnen allen zustimme.) Er selbst lebt auch nach seiner Weltanschauung und konsumiert vegan, da er in keiner Weise einem Tier Schaden zufügen möchte.

    Er behauptet, dass das Prinzip der gleichen Interessenberücksichtigung sich nicht nur auf die Menschen beschränken lässt. Dieses Prinzip besagt nämlich, dass die Rücksicht auf andere nicht von deren Fähigkeiten und dem was sie sind, abhängig sein darf. So berechtige es uns nicht, nur weil andere Menschen nicht zu unserer Rasse gehören oder weniger intelligent sind, diese auszubeuten. Darum seien wir auch nicht berechtigt, Wesen die nicht zu unserer Gattung gehören auszubeuten oder ihre Interessen zu missachten. Dies macht er vor allem an der Fähigkeit des Leidens fest. Die Fähigkeit zu leiden und sich zu freuen sei eine Voraussetzung dafür, Interessen zu haben. So hat z.B. seiner Ansicht nach ein Stein kein Interessen, da nichts was ihm geschieht sein Wohlergehen beeinflussen würde. Eine Maus hingegen habe ein Interesse, keine Schmerzen zu haben, da sie leiden könne. Es gebe keine Rechtfertigung das Leiden eines anderen Wesens nicht zu berücksichtigen, da das Gleichheitsprinzip verlange, dass sein Leiden ebenso zählt wie das gleiche Leiden an uns. Die Grenze der Rücksichtnahme an Intelligenz oder Rationalität festzumachen sei seiner Meinung nach willkürlich, denn dann könne man auch die Eigenschaft der Hautfarbe herausgreifen. So würden beispielsweise auch europäische Rassisten nicht akzeptieren, dass der Schmerz den Afrikaner verspüren ebenso schlimm ist, wie den, den die Europäer verspüren. Ebenso würden "Speziesiten" bei der Kollision ihrer Interessen mit denen einer anderen Spezies, ihren eigenen Interessen eine größere Gewichtung geben. Sie würden nicht anerkennen, dass der Schmerz den Tiere verspüren, ebenso schlimm sei, wie der Schmerz den Menschen verspüren.
    Nach Peter Singers Ansicht, ist die Tötung der männlichen Küken nicht vertretbar. Seine Position geht jedoch weit darüber hinaus. Überzüchtung und Massentierhaltung fügt den Nutztieren Leid zu und ist somit nach seiner Ethik nicht vertretbar. Konsequenter Weise würde dies heißen, dass man vegan leben muss, um seiner Ethik zu entsprechen. Doch ist seine Ethik auch die Ethik unserer Gesellschaft? So ist doch bei uns alles auf Konsum und eigene Interessenserfüllung ausgelegt?

    Euer Blogbeitrag bzw. das Auseinandersetzen mit ethischen Positionen hat mich zum Nachdenken angeregt, denn durch ethische Positionen reflektiert man seine eigenen Ansichten und sein Handeln. Wie ihr am Ende des Blockbeitrags aufzeigt, steckt unser gesellschaftliches System voller Wiedersprüche. Ich denke wir tragen als Konsumenten unserer Gesellschaft sehr viel Verantwortung, was wir mit unserem Konsum unterstützen. Nicht nur auf Nutztiere bezogen, auch auf Entwicklungsländer und somit andere Menschen sowie auf Ökosysteme und deren nachhaltigen Nutzung.
    Spezifisch zum Thema Tiernutzung denke ich jedoch, dass ich mich noch intensiver mit unterschiedlichen Positionen zur Würde, Tierethik bzw. Bedingungen der Tierhaltung beschäftigen muss, um zu einer schlussendlichen Meinung zu gelangen bzw. eure Fragen für mich selbst zu beantworten. So beschäftigt mich nun weiter, ob es unbedingt notwendig ist vollkommen vegan zu leben? Oder ob es auch möglich ist mit bewusstem Einkaufen ethisch vertretbar zu leben?

    Liebe Grüße
    Carolin

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    1. Ergänzung:

      Vgl.: Peter Singer: Rassismus und Speziesismus, aus Texte zur Tierethik, Ursula, Wolf (Hrsg.), 2008, Stuttgart

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    2. Liebe Carolin,
      danke für die spannende Ergänzung unseres Beitags durch die Ansicht von Singer.
      Als Konsumenten haben wir definitiv einen gewissen Einfluss und eine Verantwortung was die Haltungsbedingungen der Tiere betrifft. Es ist ein sehr komplexes Thema und trotzdem setzten sich immer mehr Konsumenten damit auseinander. Ob eine vegane Lebensweise notwendig ist muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke es ist auf jeden Fall möglich auf andere Weise ethisch vertretbar zu leben, ob nun das bewusste Einkaufen der Weg ist, eine eigene Produkion o.ä. Ich bin der Meinung es gibt hier wahrscheinlich viel mehr Möglichkeiten als man auf den ersten Blick sieht.
      Liebe Grüße
      Elisa

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  10. Liebe Elisa, liebe Melanie,

    zunächst vielen Dank für euren Beitrag zu diesem Thema. Ich persönlich finde die Tötung der Küken absolut nicht tragbar. Die bestehenden Alternativen sind, wie ihr bereits eindrücklich aufgezeigt habt, entweder noch nicht ausgereift oder noch zu wenig „innovativ“ um auf dem Massenmarkt bestehen zu können. Ich finde es ein unglaublich schwieriges Thema, da ich persönlich mir auch wirklich schlecht vorstellen kann wie eine solche Methode, die die Abschaffung der „Schredderküken“ langfristig bedeuten würde aussehen soll, solange dem entgegen eine solche Masse an Konsumenten steht, die sich nicht mit solch einer Thematik auseinandersetzt, den Markt fördert. Es geht jedenfalls nicht ohne eine veränderte Gesetzeslage und eine deutliche Anhebung der Gelder (ähnlich wie bei der Milch, was natürlich bislang immer noch nicht zufriedenstellend ist) für Landwirtschaftsbetriebe, die sich für eine Veränderung der Haltung und Handhabung entscheiden. Es gibt sicher einige unter euch (außer euch Elisa und Melanie), die sich bereits eindringlicher mit diesem Thema beschäftigt haben als ich und bitte berichtigt mich wenn ich hier auf dem Holzweg bin. Natürlich schlagen sich solche Maßnahmen auch deutlich spürbar auf die Konsumenten nieder. Was soviel heißt, wie Eier und entsprechende andere Produkte werden teurer. Tatsächlich ist es zu diesem Zeitpunkt möglich die Lage zu verbessern. Es gibt bereits viele Betriebe, die ihr Konzept umgestellt haben und auch andere Produkte aus eigenen Erzeugnisse herstellen (Nudeln, Eier, Fleisch,…). Diese Erzeugnisse, werden zunehmend auch in Großmärkten angeboten. Diese Produkte sind etwas teurer, jedoch belegen zahlreiche Studien zum Konsumverhalten im Bereich der Lebensmittel, dass oft weit über dem benötigten Maß und ohne Plan was denn überhaupt benötigt wird eingekauft wird. Vielleicht würde diese Tatsache bei erhöhtem Einkaufspreis und entsprechender Wertschätzung etwas eingegrenzt.

    Liebe Grüße
    Sarah

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    1. Liebe Sarah,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar! :)
      Dass die aktuell gegebenen Alternativen entweder noch nicht industriereif sind oder auf den informierten und mitfühlenden Käufer bauen, der bereit ist ein wenig mehr Geld für sein Frühstücksei auszugeben stimmt im Moment leider. Die Idee deshalb stärkere Subventionen einzusetzen für Betriebe, die sich für eine gerechtere Tierhaltung entscheiden finde ich eigentlich immer zu befürworten. Durch eine Änderung der Gesetzeslage ist es aber möglich auch die Unternehmen, die bisher viel Geld durch die unzureichende Haltung der Tiere gemacht haben, zur Kasse zu beten. Beide Maßnahmen sind deswegen auf jeden Fall wichtig.
      Deiner Anmerkung, dass auch oft einfach viel zu viel eingekauft wird, was dann im Endeffekt gar nicht benötigt wird und im schlimmsten Fall nur halb aufgebraucht im Abfalleimer landet, kann ich nur zustimmen. Darauf zu achten, auch wirklich nur so viele Eier zu kaufen wie auch gebraucht werden würde bestimmt in vielen Fällen auch einen großen Teil zur Verbesserung der Situation beitragen.
      Vielen Dank für deine Gedanken und Anregungen zu unserem Thema! ;)
      Viele Grüße,
      Melanie

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  11. Liebe Elisa, Liebe Melanie

    Erstmal vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag. Jeder von uns weiß ja eigentlich, was hinter dem billigen Fleisch und den günstigen Eiern im Supermarkt steckt. Ihr habt hier nochmals die wichtigsten Fakten sehr gut zusammengefasst und auch Alternativen präsentiert.
    Die Laserstrahlmethode erscheint mir von allen Alternativen noch am zukunftsfähigsten. Vorallem der Kostenpunkt ist ja bei vielen das wichtigste und auch ausschlaggebend, was gekauft wird. Da man hier aber nur etwa 1 Cent mehr pro Ei bezahlen muss, ist das finde ich für jeden Konsumenten absolut machbar.
    Wie Sarah schon gesagt hat, hängt vieles auch mit dem Konsumverhalten der heutigen Gesellschaft zusammen. Es heißt nur noch "kaufen, kaufen kaufen" und man schaut nicht mehr darauf, was eigentlich wirklich gebraucht wird.
    Ich finde es also, nicht nur bei Eiern und Fleisch wichtig, darauf zu achten wieviel man denn tatsächlich konsumiert und dann eben nach diesem Bedarf einkauft.
    Wir in unserer Familie achten auf jeden Fall darauf woher die Produkte kommen. Zum Glück wohnen wir auch so "ländlich", dass es viele lokale Bauen gibt, die sich über jede Unterstützung freuen.
    Wir haben außerdem das Glück, dass meine Tante eigene Hühner hat. Die Hühner leben in einem großen Stall, dürfen aber auch im Garten frei herum laufen. Es gibt hier nur Eier, wenn die Hühner welche legen. Falls das dann mal nicht der Fall ist, gibt es zum Frühstück eben kein Spiegelei. Durch die Haltung der Hühner bei meiner Tante haben alle in der Familie nochmal ein anderes Bewusstsein für Lebensmittel bekommen. Man sieht jetzt nunmal genau, woher es kommt, auch wenn man das schon vorher wusste.
    In unserer Gesellschaft guckt mittlerweile jeder nach sich selbst. Die Bauern gucken, dass es ihnen gut geht, die Konsumenten, dass sie genug zu Essen auf dem Tisch haben und dafür möglich wenig bezahlen mussten. Auf die Hühner oder Tiere generell wird dann wenig Rücksicht genommen und das verdrängen viele auch bewusst.
    Ich finde es deshalb auch wichtig, dass man in der Schule den SuS die ganze Thematik näher bringt. Die "Kleinen" in unserer Gesellschaft werden unsere Zukunft sein. Damit sich also langfristig etwas verändern kann, ist es auch notwendig ihnen das richtige Bewusstsein zu verschaffen, egal ob es um Lebensmittelkomsum oder Ernährungsverhalten generell geht.

    Viele Grüße,
    Jana

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    1. Liebe Jana,
      vielen Dank für deinen Kommentar! :)
      Jeder weiß im Endeffekt, dass es den Tieren von denen unser Fleisch, Milch und Eier stammen eigentlich nicht wirklich gut geht, besonders wenn man immer nach dem möglichst billigsten greift. Ich glaube die Verdrängung die du angesprochen hast, findet tatsächlich bei vielen statt. Oder zumindest gibt es bei manchen Menschen einen ‚Unwillen‘ sich mit dem Thema tiefer auseinander zu setzen.
      Auf der anderen Seite leben wir aber natürlich auch in einer Gesellschaft, in der es immer mehr Vegetarier, Veganer und auch eine immer größere Auswahl an Bioprodukten gibt und das ist ja wiederum eine sehr positive Entwicklung denn es zeigt, dass es immer mehr Menschen doch ziemlich wichtig ist, was sie essen und woher es stammt. Das sieht man ja auch schon echt schön an deinem Beispiel mit den Hühnern deiner Tante! :)
      Als zukünftige BiolehrerInnen hat man natürlich die Möglichkeit durch Aufklärung und Auseinandersetzung mit dem Thema einen echten Unterschied zu bewirken und es freut mich deshalb sehr, dass schon einige von euch genau das angesprochen haben und auch in Zukunft gerne umsetzen würden.
      Nochmal vielen lieben Dank für deine Gedanken zu unserem Blogeintrag!
      Liebe Grüße,
      Melanie

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  12. Liebe Elisa,
    liebe Melanie,

    vielen Dank für euren Blog-Beitrag. Es ist sehr erfreulich, dass dieses Thema von euch aufgegriffen wird und zur Sprache kommt. Diese Problematik wird viel zu selten thematisiert, sei es von den Politikern oder auch von der Gesellschaft. Die Eintagsküken sind meiner Meinung nach auf keinen Fall mit der Ethik der Gesellschaft vereinbar. Die Alternativen, welche von euch aufgezeigt wurden, sind nicht alle vollkommen zukunftsfähig. Das Laserverfahren ist hier meiner Meinung nach realistisch, jedoch hat auch das Laserverfahren seine Tücken. Die Alternativen und die Veränderungen in der Technik sind in diesem Fall von dem Willen der Bevölkerung abhängig. Denn wenn die Bevölkerung nicht damit einverstanden ist, einen höheren Preis für die Eier und für das Fleisch zu bezahlen, wird es keine Veränderung geben. Erst wenn sich die Gesetzeslage eindeutig ändert und Vorschriften gegenüber den Produzenten verkündet werden, besteht eine Chance auf eine gerechte Haltung der Tiere. Leider bezweifle ich, dass die Konsumenten aus eigenen Stücken mehr Geld für Eier ausgeben wollen und werden. Hier müsste auch eine eindeutige Gesetzesänderung vorgenommen werden, damit die Voraussetzungen für einen Zuchtbetrieb verschärft werden und so die Zuchtbetriebe gezwungen werden die neuen Technologien einzusetzen. Ich persönlich achte sehr darauf, welche Produkte ich einkaufe und unter welchen Haltungsbedingungen die Tiere gehalten werden. Hierfür bin ich auch bereit mehr Geld zu bezahlen. Die Politik sollte hier einschreiten und so wären die Konsumenten gezwungen Eier und Fleisch aus guten Haltungsbedingungen zu kaufen. Sind die Konsumenten dann nicht bereit einen höheren Preis zu bezahlen, so haben sie immernoch die Wahl, ob sie das tun oder den Kauf der Produkte sein lassen. Doch bevor die Gesetzeslage geändert wird, sollte den Konsumenten das nötige Feingefühl vermittelt werden, sodass sie sich in das Bewusstsein rufen, wie die Tiere wirklich gehalten werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen diese Tatsachen verdrängen und nicht wahrhaben wollen, damit sie ohne ein schlechtes Gewissen die Produkte konsumieren können. Die Hoffnung in die Technologien bleibt bestehen und ich denke, dass es irgendwann noch eine annehmbare Alternative gibt, die sowohl die Produzenten als auch die Tierschützer und die Konsumenten zufrieden stellen wird.

    Viele Grüße
    Stefanie

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    2. Liebe Stefanie,
      vielen Dank für deinen Kommentar und Meinung zu dem Thema!
      Die Alternative des Laserverfahrens ist nach meinen Recherchen im Moment die aussichtsreichste Alternative, die die Chance hat, sich auch im großflächigen industriellen Betrieb durchzusetzen. Und wenn das Kükentöten wirklich wie angekündigt gesetzlich verboten wird, muss, wie du ja auch geschrieben hast, endlich nicht mehr allein auf den Konsumenten gesetzt werden um eine Veränderung der Praxis zu bewirken.
      Der Wille in der Bevölkerung, mehr Geld für Produkte aus einer gerechteren Tierhaltung auszugeben, ist meiner Meinung nach aber trotzdem schon jetzt zu erkennen. Bioprodukte beispielsweise haben sich inzwischen ja zu einem richtigen Trend entwickelt. Erst vor kurzem habe ich zwar in einem Bericht über die vegetarischen und Bioprodukten der Rügenwalder Mühle erfahren, dass viele Konsumenten dabei eher egoistische Ziele (‚Mir soll es durch eine gesunde Ernährung besser gehen‘) als altruistische Ziele verfolgen, aber hier zählt schließlich nur das Endergebnis. ;)
      Auch ich versuche wie du darauf zu achten, was ich kaufe und woher es stammt auch wenn ich das selbst leider nicht immer so konsequent durchziehe wie ich das eigentlich gerne hätte.
      Aber ich setze da wie du auch auf die Technologie der, vor allem aber auf schärfere Tierschutzgesetze. Beides in Kombination kann bestimmt in Zukunft noch viel bewirken. ;)
      Liebe Grüße,
      Melanie

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  13. Hallo Elisa und Melanie,

    Danke für euren Beitrag. Ich persönlich habe vor ca. einem Jahr angefangen ein größeres Bewusstsein beim einkaufen zu entwickeln. Was kaufe ich eigentlich. Kaufe ich zu viel? Schmeiße ich Lebensmittel weg? Wie sind die Lebensmittel verpackt (Plastik)? Dabei bin ich auch das ein oder andere Mal über den Fleischkonsum gestolpert, war aber noch nicht bereit mich mit dem Thema zu beschäftigen und mehr darüber herauszufinden. Wissen verpflichtet meiner Meinung nach zum Handeln. Heute war ich dann bereit und wollte mich mit der Ethik rund um das Thema Tiere beschäftigen.
    Ich finde ihr habt den Beitrag wirklich toll geschrieben, ohne mir das Gefühl zu geben mich bekehren zu wollen.
    Ich denke, dass Bildung in dem Bereich wirklich wichtig ist. Ich habe meinen Konsum nur verändert, da ich verstanden habe, was es bedeutet es nicht zu tun. Mir persönlich hat es geholfen auf Instagram Leuten zu folgen die ein möglichst nachhaltiges Leben führen. So habe ich immer wieder Denkanstöße bekommen, was ich tuen kann um „die Welt ein kleines bisschen besser zu machen“. (Falls euch sowas auch interessiert: „Intentionalism“ finde ich eine schöne Seite die mich inspiriert)
    Schön wäre es wenn wir als Lehrer eine solche Inspiration für unsere Schüler sein könnten. Ich denke aber auch, dass es legitim ist sie auf Seiten wie die oben geschriebene hinzuweisen und sie aufzufordern ihre sozialen Netzwerke auch so zu nutzen. Informieren ohne Druck denke ich ist wichtig. Es ist eine Einladung. Wenn wir es schaffen den Schülern das zu verstehen zu geben, bereiten wir den Weg für mehr Verständnis, Einsicht und tatsächlicher Verhaltensänderung.
    Auch euer Blogeintrag hat mich angeregt und mich ermutigt im Bezug auf Fleisch- und Ei-Konsum eine Veränderung in meinem Leben durchzuführen. Ich habe schon lange den Bauern um die Ecke im Blick, aber es war einfach nochmal mehr „Arbeit“ extra zu ihm gehen um dort meine Eier zu kaufen, anstatt sie einfach im Supermarkt mit aufs Band zu legen. Aber wer etwas bewegen (und in Zukunft auch ein Vorbild sein will) will muss auch bereit sein seine Komfort-Zone zu verlassen.
    Auf zu neuen, besseren Wegen!

    Vielen Dank euch beiden für die tolle Recherche!
    Alles Liebe,
    Janine

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    1. Hallo Janine,
      vielen Dank für deine wirklich guten Ideen und Anregungen! :)
      Deinen Ansatz, den Schülerinnen und Schülern nicht gleich mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen, sondern zu versuchen aufzuklären und sie damit dazu einladen, auch auf ihr Konsumverhalten zu achten finde ich toll. Und wenn sie doch nicht sofort etwas an ihrem Verhalten ändern wollen, (Ich meine, die Kinder sind da vielleicht auch in einer Phase in der ihrer Ansicht nach wichtigeres in ihrem Leben geschieht) ist es ja auch schon eine gute Sache, wenn das Ganze im Kopf hängen bleibt. Wer weiß, vielleicht erinnern sie sich ja dann Mitte 20 wieder daran und wollen nun doch etwas ändern. ;)
      Toll finde ich auch, beim Einkauf darauf zu achten, was man da eigentlich kauft und wo es herkommt. Genau wie du haben wir bei uns einen Bauern gleich um die Ecke (Eigentlich sogar in derselben Straße) und ich wollte schon oft einmal im Hofladen vorbeischauen, was ja für mich wirklich nicht einmal ein großer Umweg wäre. Trotzdem fand ich es sehr traurig zu erfahren, dass es leider keinen Unterschied macht woher man die Eier kauft, die jungen Hähne werden im Regelfall getötet. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man deswegen nicht beim Bauern im eigenen Dorf einkaufen sollte, auch die Haltungsbedingungen sind ja eine wichtige Sache und da gibt es auf jeden Fall große Unterschiede.
      Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. :)
      Liebe Grüße,
      Melanie

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    2. Noch ein kleiner Nachtrag: Heute Morgen habe ich einmal durch den Instagram Account den du vorgeschlagen hast gescrollt. Das ist ja wirklich total interessant. Besonders die No Waste Ideologie finde ich toll. Beim Einkauf versuche ich z.B. auch immer uneingepacktes Gemüse und Obst zu kaufen. Bei den vielen Ideen bekommt man gleich Lust darauf selbst auch etwas zu ändern! :D

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  14. Hallo Elisa und hallo Melanie,
    Mit eurem Blogbeitrag hab ihr verdeutlich, dass das Fachwissen der Biologie nicht für sich alleine stehen kann. Es liegt in unserer Verantwortung ethische Debatte zu führen, auch wenn Biologie politische Dimensionen annimmt. Wir können beispielsweise im Unterricht fachliche Wissen von Genforschung thematisieren, allerdings müssen auch Folgen Vorteile wie Nachteile diskutiert und besprochen werden, da die Lernende die künftige Generation ist, die diese Gesellschaft und Welt mitgestaltet. Anhand der Tierethik wird verdeutlicht, dass Biologie zwar eine eigenständige Wissenschaft ist, aber auch eine interdisziplinäre Aufgabe hat. Dies betrifft die fächerübergreifende Aufgabe des Biologieunterrichts. Besonders der Kompetenzbereich der KMK „Bewerten“ beinhaltet den Tierethikdiskurs unter anderem.
    Nun zu euren Fragen: Ich denke nicht, dass Eintagsküken mit der Ethik unserer Gesellschaft vereinbar sind. Aber ich frage mich im Zuge dessen, was tatsächlich die Ethik unserer Gesellschaft ist. Denn wirtschaftliche Interessen und moralische Prinzipien scheinen hier entscheidend auseinander zu gehen. Ich für meinen Teil finde die Lasermethode auf Dauer auch keine gute Alternative ist, stellt sie doch das „Verwerten“ der männlichen Küken in einem anderen Stadium ebenso vor ein moralisches Dilemma. Ob es die Küken es nun spüren oder nicht- es wird über einen lebenden Organismus entschieden. Daher ist für mich die Praxis des Kükentötens oder auch sämtliche Aufzuchtbedingungen nicht tragbar.
    Meiner Meinung befinden wir uns in einer aufgeklärten Welt, die ein solches wirtschaftliches Interesse nicht billigen darf. Daher achte ich sehr auf mein Einkaufsverhalten, da das Konsumverhalten wirtschaftliche Vorgangsweise bestimmt. Dabei spielen bei mir Regionalität, biologischer Anbau und Menge eine große Rolle (damit Lebensmittel nicht weggeschmissen werden). Bei tierischen Produkten achte ich ebenfalls auf Haltungsbedingungen und da mich vegetarisch ernähre- möchte ich tatsächlich keinen Tiertod in Kauf nehmen. Dabei habe ich mir auch eingestanden, dass der Preis auch selbstverständlich höher sein kann.
    Ich denke, dass dabei auch die Landwirtschaft lieber ihren Preis einfordern sollte anstatt auf Masse zu produzieren! Und das sollte bei unseren hochentwickelten und aufgeklärten Zeit möglich sein.

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    1. Liebe Julia,
      du sprichst in deinem Kommentar einen sehr interessanten Punkt an (gerade für angehende Pädagogen)nämlich den schulischen Aspekt. Welche Teile der Tierethik sollten im Unterricht diskutiert werden? Ist gerade für die jüngeren Schülern ein Thema wie das "Kükenschreddern" zu komplex bzw. zu erschreckend oder können Schüler nicht früh genug anfangen, sich mit den tierethischen Problemen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen?
      Ich denke vielen Menschen ist nicht bewusst, dass wir mit unserem Konsumverhalten ein Statement setzen, bzw eine Meinung vertreten. Du hast recht damit, dass wir damit direkt die Wirtschaft beeinflussen, denn die Nachfrage bestimmt das Angebot. Welche Produkte kaufe ich also ein und kann ich diesen Einkauf ethisch vertreten? Es ist klar, dass es im Alltag oft schwieriger umzusetzen ist, da man auch oft nicht die Zeit hat, sich von jeden Lebensmittel Inhaltsstoffe, Haltungsbedingungen usw durchzulesen. Aber ein gewisses Beswusstsein und Sensiilität sind auf jeden Fall machbar. Muss es jeden Tag das Stück Fleisch sein? Vielen Dank für deinen Kommentar du sprichst einige sehr zentrale Punkte an!
      Liebe Grüße Elisa

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  15. Liebe Elisa und liebe Melanie,
    zuerst einmal vielen Dank für euren interessanten Blogeintrag zum Thema Eintagsküken. Wohl jeder hat wahrscheinlich schon von dem Schicksal der armen Küken gehört. Aber so genau damit beschäftigt, habe ich mich ehrlich gesagt noch nie.
    Eure Herangehensweise über die verschiedenen Formen von Tierethik hat mir sehr gut gefallen. An erster Stelle steht für mich, dass Tiere nicht leiden müssen. Leider ist dies bei unserer Art der Tierzucht und -mast nicht der Fall. Wie auch in der restlichen Industrie lautet das Motto „Höher, schneller, weiter für geringe Kosten“. Es widerspricht der Natur eines Huhnes derart schnell groß gezüchtet zu werden oder 300 Eier im Jahr zu legen. Deutlich ist ja auf eurem Bild zu sehen, dass dafür auch die Anatomie nicht ausgelegt ist. Doch leider dreht sich heutzutage alles um den Preis und wie es so „schön“ heißt „Zeit ist Geld“.
    Das Töten der Küken an sich finde ich persönlich zwar schlimm, würde jedoch einen Unterschied machen in der Methode. Bei der Methode mit Kohlenstoffdioxid müssen die Küken „wenigstens“ nicht leiden. Im Gegensatz dazu steht das schreckliche Verfahren des Schredderns, welches wenn ich mich recht erinnere verboten ist oder verboten werden soll. Aber es sollte vor allem bei unserem technischen Fortschritt ein Ziel sein, das Töten komplett zu verhindern.

    Von den euch genannten Alternativen war mir nur das Kombihuhn bekannt. Das erinnert mich an meine Kindheit. Mein Opa hatte einige Hühner, aber nur Hennen zum Eierlegen und eben einen Hahn. Wie ihr schon erwähnt habt, legen die Hennen im Alter irgendwann weniger Eier. Bei uns wurde das dann so gelöst, dass die Henne dann zwar getötet wurde, aber noch als Suppenhuhn (da alt und zäher) genutzt wurde, sodass ihr Tod nicht „ganz um sonst“ war. Dies ist eine Alternative für den Hausgebrauch, jedoch denke ich nicht für die Industrie.
    Die Methode mit der Geschlechtsbestimmung per Laserverfahren finde ich sehr interessant und kann mir auch vorstellen, dass diese in der Zukunft angewandt werden wird.
    Das Projekt Spitz&Bube war mir bisher auch nicht bekannt, klingt aber nicht schlecht. Ich könnte mir vorstellen, das zu unterstützen.

    Alles in allem muss man sagen, dass, um die Haltungsbedingungen und das Schicksal der Tiere zu verbessern, die Verbraucher bereit sein müssen, mehr Geld für die Produkte zu bezahlen. Ich persönlich könnte mir zukünftig vorstellen, falls es meine Wohnsituation mal zulassen sollte, selbst wieder ein paar Hühner zu halten, wie es schon mein Opa gemacht hat.

    Liebe Grüße
    Carolin

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    1. Liebe Carolin,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Leider hast du Recht und es ist meist der Fall, dass die Tiere Höllenqualen in den Betreiben erleiden müssen. Bei den Tötungsweisen gibt es große Unterschiede zwischen den Ländern. In Deutschland beispielsweise ist die "Vergsaungsmethode" sehr verbreitet. Ob das für die Tiere viel angenehmer als das Schreddern ist, kann ich dir nicht beantworten. Viele Küken sterben schon vor der Vergasung, da sie übereinandergestapelt werden und sich deshalb gegenseitig zerquetschen. Allerdings kann ich deine Denkweise verstehen: es wäre sehr wünschenswert eine schmerzlosere Lösung für die Küken zu finden.
      Deine Einstellung finde ich super, dass wir alle bereit sein müsssen mehr für das Wohl der Tiere zu tun.
      Liebe Grüße Elisa

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  16. Liebe Melanie und liebe Elisa,

    vielen Dank für euren interessanten und zugleich schockierenden Blogbeitrag. Ich finde es sehr schön, dass ihr euch mit diesem Thema beschäftigt habt und uns an eurem Wissen teilhaben lasst.

    Seit bereits über 10 Jahren esse ich kein Fleisch mehr, weil ich davon überzeugt bin, dass Tiere genauso ein Recht auf ein schönes Leben haben wie wir Menschen. Wie ihr schon beschrieben habt gibt es da verschiedene ethische Ansichten. Klar ist es schon seit Jahren so, dass Menschen Fleisch essen, aber ist es wirklich in so einem übertriebenen Ausmaß nötig. Manche essen täglich ihre Fleischportion und das natürlich auch noch möglichst günstig. Da bleibt ja gar nichts anderes übrig als eine Massentierhaltung. In angemessenen Mengen Fleisch oder Tierprodukte zu sich zu nehmen und auf die Herkunft bzw. Haltung zu achten wäre ein schönes Ziel für die heutige Gesellschaft.
    Um ehrlich zu sein habe ich mich noch nicht so richtig mit der Haltung von Hühner beschäftigt, somit war für mich auch der riesen Unterschied zwischen Lege- und Masthybrid neu. In einem Jahr 300 Eier zu legen und bereits nach 40 Tagen Schlachtreif zu sein, klingt für mich nach einer Maschine und nicht mehr nach einem Lebewesen. Obwohl auch ich sehr gerne mal zum Frühstück Rührei oder Spiegelei esse.. Trotzdem finde ich es erschreckend wie Tiere gezüchtet werden, nur um mit dem Konsum der Menschen mithalten zu können. Um auf eure Frage zu kommen, finde ich es nicht mehr tragbar, das Töten der Küken zu dulden. Ihr habt ja gute Alternativen aufgezeigt, welche hoffentlich bald in die Praxis umgesetzt werden können. Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass das von heute auf morgen geschieht, aber es wäre schön, wenn sich die Verbraucher mehr Gedanken über die Haltung der Tiere machen und dann auch bereit sind, etwas mehr zu zahlen. Vielleicht führt das dann auch dazu, dass die Nachfrage sinkt und nicht mehr so viele Tiere "produziert" werden müssen. Obwohl mir dies als äußerst unwahrscheinlich erscheint.

    Nochmals vielen Dank für den aufklärenden Beitrag!

    Liebe Grüße
    Rebecca

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    1. Liebe Rebecca,
      ich habe die gleiche Einstellung wie du und esse auch schon jahrelang kein Fleisch mehr. Mich stört das nicht im geringsten, trotzdem denke ich, dass einige Verbraucher nicht so einfach verzichten können. Gerade deshalb finde ich deine Anmerkung mit der Einschränkung einen tollen Kompromiss. Muss es 7 Tage die Woche 3 mal täglich Fleisch sein? Reichen nicht 2-3 mal die Woche wie es früher drchaus üblich war? Du hast Recht, bei einem dermaßen hohen Verbrauch bleibt der Landwirtschft keine andere Wahl als zu derartigen MIttels zu greifen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Liegt unser Problem also eher in der Esskultur? Vielen Dank für diese Denkanstöße!
      Liebe Grüße Elisa

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  17. Liebes Küken Team,
    Ich finde euren Blogeintrag super, denn er regt einem sehr zum Grübeln an.
    Ich persönlich finde es sehr komisch, wie unterschiedlich Menschen mit verschiedenen Tieren umgehen. Sein Haustier verwöhnt man den ganzen Tag, kauft Bürsten, das beste Essen, eine schöne Tasche zum Tragen, ein Gestell und vielleicht sogar Klamotten. Manche begraben ihr Haustier und trauern ihm ewig hinterher. Aber warum zeigt sich ein solches Verhalten nicht bei den sogenannten „Nutztieren“? Es gibt nur eine kleine Menge Menschen, die sich um die Nutztiere, wie Hühner, Schweine usw. so kümmern wie z.B um Katzen und Hunde.
    Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man mit den männlichen Küken umgehen könnte, anstatt diese zu selektieren. Eine Möglichkeit wäre, auch wenn es nicht die Beste ist, die Küken zu Forschungszwecken einzusetzen, obwohl hierbei auch wieder ethische Probleme auftreten. Eine weitere Option wäre die Küken in die Wildnis auszusetzen, jedoch wäre das bei dieser Menge schwer und wäre sicher schon umgesetzt, falls es möglich wäre.
    Beim Einkaufen achte ich immer darauf, dass es Freiland- oder Bodenhaltungseier sind. Jedoch finde ich, dass es am besten wäre, wenn man sich die Eier frisch beim Bauernhof holt, da man dort eine 100% Garantie hat, dass es den Hühnern gut geht, da man sich selbst ein Bild davon machen kann. Viele Bauernhöfe haben schon Automaten, bei denen man, wie an einem Süßigkeitenautomat, Geld einwerfen kann und unten aus der Klappe seine Eier entnehmen kann. Ich persönlich finde das eine tolle Idee und auch eine Möglichkeit für die Bauer mehr Geld damit zu verdienen, da sie quasi den ganzen Tag verkaufen können,
    Danke nochmals für den tollen Eintrag.
    Manu

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    1. Lieber Manu,
      vielen Dank für deinen Kommentar. :)
      Auch ich finde es seltsam wie unterschiedlich mit Tieren umgegangen wird. Mit unseren Haustieren auf der einen und den Nutztieren auf der anderen Seite. Trotzdem habe ich eigentlich das Gefühl, dass das Bewusstsein dafür stetig wächst und sich auch immer mehr Menschen dazu entscheiden ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen für Produkte, die aus einer gerechteren Tierhaltung kommen.
      Auch uns fiel es beim Schreiben des Eintrages schwer, als wir uns über die Alternativen zum Töten der Küken direkt nach dem Schlupf Gedanken gemacht haben. Ich denke, eine Aufzucht der Tiere wäre eigentlich die ethisch am ehesten vertretbare Alternative, auch wenn die Hähne natürlich trotzdem geschlachtet werden nachdem sie das erwünschte Gewicht erreicht haben. Obwohl man auch argumentieren kann, dass bei dem vorgestellten Laserverfahren die Eier entsorgt werden, bevor die Embryonen überhaupt in der Lage sind Schmerz zu empfinden.
      Zwei große Probleme dabei, die Hühner einfach auszusetzen wären zum Einen die schiere Masse, das wären ja um die 50 Millionen Hähne jährlich (Die davon abgesehen keine Weibchen hätten mit denen sie sonst in kleinen Gruppen zusammen leben), und zum Anderen, dass die Küken erst nach ca. sechs Wochen in der Lage sind, selbstständig und ohne Mutter zu überleben.
      Die Eier beim Bauern um die Ecke zu kaufen ist auf jeden Fall schon einmal ein sehr guter Ansatz, hier kann man sich, wie du ja auch gemeint hast, genau darüber informieren wie die Haltungsbedingungen der Hennen aussehen.
      Danke für deine Anregungen und Gedanken zu unserem Thema!
      Viele Grüße,
      Melanie

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  18. Hallo ihr zwei,

    danke für euren Blogbeitrag, der sich kritisch mit dem Thema des Kükentötens auseinander setzt, und dennoch nicht zu wertend ist.
    Persönlich bin ich der Meinung, dass diese „Eintagskücken“ keinesfalls mit der Ethik unserer Gesellschaft vereinbar sind! Es ist, wie ihr schon erwähnt habt, so zwiegespalten in unserer Gesellschaft. Auf der einen Seite das Verhätscheln und stetige Umsorgen der Haustiere und auf der andere Seite das grausame Überzüchten und Töten, in so unglaublichem Ausmaß, der Zuchttiere. In meinen Augen ist das ethisch überhaupt nicht vereinbar. Aber wie die Gesetzeslage das möglich macht, habt ihr ja aufgezeigt.
    Die in eurem Blogbeitrag aufgezeigten Alternativen hören sich zwar besser an als das bisherige Vorgehen, aber dennoch denke ich nicht, dass so etwas die Lösung sein kann. Viel mehr sollte man sich selbst mit seinem persönlichen Konsumverhalten auseinandersetzen. Zu der Massentierhaltung und dem Überzüchten ist es gekommen, weil die Nachfrage so unglaublich groß ist und weiter wächst. Eier, Fleisch, Milch und allgemein alle tierischen Produkte werden in riesigen Massen konsumiert und es wird als selbstverständlich angesehen, dass es günstig ist und nicht zu neige geht.

    Abgesehen von den ethischen Aspekten, die meiner Meinung nach schon ausreichend sind um über ein schleunigstes Umdenken nachzudenken, sollten die Folgen für die Umwelt, sowie für die Menschen selbst, ausschlaggebend sein. Die Landwirtschaft ist der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen und die Tierhaltung nimmt einen beachtlichen Teil darin ein. Die Landwirtschaft muss meiner Meinung nach dringend in die Klimadebatte mit einbezogen werden. Jeder einzelne kann seinen Beitrag dazu leiste, in dem man den Fleischkonsum reduziert. Der enorme Konsum führt zu Gesundheitsrisiken wie Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Über 800 Mio. Menschen leiden an Hunger und Unterernährung. Mittlerweile werden über 40% der jährlichen Weltgetreideernte für die Tierfütterung eingesetzt. Würde mehr davon direkt an den Menschen gehen, könnten man viele Menschen damit ernähren. Lang kann man die Liste weiterführen und ich merke, dass ich schon weit von dem Thema eures Artikels abgeschweift bin. Ich bremse mich nun und danke euch nochmal für diesen interessanten Blogbeitrag.

    Viele Grüße
    Caro

    http://www.euractiv.de/section/gesundheit-und-verbraucherschutz/news/studie-belegt-alarmierende-umweltschaden-durch-konventionelle-landwirtschaft/
    https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/welthunger-entwicklungspolitik-fleischfrage

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    1. Liebe Carolina,
      der große Konsum von uns Menschen ist auch meiner Meinung nach das Hauptporblem. Es besteht eine große Nachfrage nach billigen Tierprodukten, sei es nun das Fleisch oder die Eier. Um die Produkte zu diesem Preis und vor allem in diesen Massen produzieren zu können, muss die Landwirtschaft zu diesen unmenschlichen Methoden greifen. Du hast Recht , dass hier unsere Esskultur eine sehr bedeutende Rolle spielt. Veganer und Vegetarier weren oft belächelt, aber muss dieser tägliche Konsum von tierischen Produkten wirklich sein? Reicht es nicht 2 mal in der Woche Fleisch zu essen?
      Deine Ergänzung die zeigt, welche Folgen die Tierhaltung für die Umwelt hat war auch sehr interessant! Es scheint als hätten auch viele unserer Umweltprobleme damit zu tun. Vielen Dank für deinen Kommentar.
      Liebe Grüße Elisa

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  19. Hallo Elisa und Melanie,

    vielen Dank für euren wirklich informativen und aufklärenden Blogeintrag. Ich finde es gut, dass ihr euch kritisch mit dem Thema auseinander gesetzt habt. Hühnerfleisch und Eier werden in den meisten Haushalten täglich konsumiert, sei es in Backwaren, Nudeln oder die einfache Hühnersuppe. Ich denke ein Großteil der Bevölkerung macht sich zu wenig Gedanken über die Tiere, welche ihre Nahrungsmittel liefern. Mit eurer Zusammenfassung habt ihr diesen Konsum der Gesellschaft mit dem Thema Ethik in Verbindung gebracht.
    Besonders erschreckend fand ich das Vergleichsbild eines Legehybrid und eines Masthybriden. Dass die Masttiere meist unter unzumutbaren Lebensumständen auf ihren Tod warten war mir bereits von vielen Tierschutzorganisationen, wie zum Beispiel PETA bekannt. Dass der Unterschied zwischen den beiden heranwachsenden Hühnern so gravierend ist, war mir nicht bekannt.
    Außerdem finde ich es ziemlich grausam und dazu noch eine totale Verschwendung, dass die männlichen Hühner getötet werden.
    Meiner Meinung nach zeigt dies nur einmal mehr in was für einer verschwenderischen Gesellschaft wir leben. Wir haben alles im Überfluss und können es uns so leisten Tiere grundlos zu töten. Tiere sind auch Lebewesen, welche eigentlich durch Gesetze geschützt werden sollten und nicht durch passende Gesetzeslücken zum Tode verurteilt.

    Ich hoffe in Zukunft wird sich eine Forschung finden, welche das Töten der (vor allem männlichen) Hühner minimiert. Ich esse selbst sehr gerne Hühnerfleisch und auch Eier. Glücklicherweise haben wir selbst Hühner, wodurch ich die Eier nicht aus dem Supermarkt kaufen muss. Meinen Hühnerfleischkonsum werde ich in Zukunft nochmal (dank eures Eintrags) überdenken.

    Liebe Grüße
    Marie-Claire

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    1. Liebe Marie- Claire,
      danke für deinen Kommentar. Du hast Recht, es ist schockierend zu sehen wie überzüchtet diese Tiere schon sind und das nicht zu ihrem sondern unserem Vorteil. Bereits nach wenigen Tagen kann man die Unterschiede deutlich sehen. Würde man die männlichen Küken der Legehennen aufziehen, würde es sich unterm Strich nicht lohnen, da die Kosten für Futter usw. im Vergleich zur schlussendlichen Fleischproduktion nich ökonomisch genug sind. Es ist tatsächlich totale Verschwendung, die Tiere erst zu "produzieren" und haben sie das falsche Geschlecht, wieder auszusortieren. Ich denke es wäre ein großer Fortschritt, wenn jeder diesen Konsum noch einmal überdenken würde.
      Liebe Grüße Elisa

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  20. Liebe Elisa und Melanie,

    schon der Titel eures Beitrags ist mir in der Themenübersicht ins Auge gestochen, weshalb ich sehr interessiert war ihn zu lesen.

    Als aller erstes fiel mir eine Reportage ein, die uns in der Schule einmal gezeigt wurde. Sie handelte von dem typischen Leben eines Huhns in der industriellen Massentierhaltung. Die Reportage verfolgte das Huhn vom Legen des Eis aus dem es schlüpft bis hin zu seinem Aussortieren nachdem seine Legeleistung nachgelassen hatte. Spätestens an dem Punkt als die frisch geschlüpften Küken über Fließbänder liefen, sortiert wurden und anschließend die männlichen in den Häcksler kamen, war uns allen in der Klasse übel. Wir waren wirklich alle geschockt und uns fehlten in der anschließenden Diskussion auch erstmal die Worte.

    Das Projekt „Spitz und Bube“ von REWE kenne ich schon seit längerem und meine Familie und ich achten darauf, wenn möglich ausschließlich diese Eier zu kaufen. Ansonsten weichen wir auf Bio-Eier aus. Wir essen sehr selten Fleisch und wenn, dann kaufen wir Hühnerfleisch bei einem regionalen Bio-Metzger auf unserem Wochenmarkt.

    Ich finde es moralisch kaum vertretbar, mit Lebewesen so leichtfertig umzugehen, als Verbraucher fehlen einem aber oftmals die Alternativen, wie ihr schon als Beispiel genannt habt in Produkten, in denen Ei verarbeitet ist. Ich hoffe wirklich, dass die Entwicklung bald soweit ist, das Tierleid zu vermindern bzw. zu verhindern. Wenn sich die Lasermethode in der Praxis als funktionstüchtig herausstellt wäre das definitiv ein großer Gewinn!

    Vielen Dank, dass ihr mit eurem Blogbeitrag auf diese Problematik aufmerksam gemacht habt und auf die Projekte wie „Spitz und Bube“ hingewiesen habt. Ich hoffe alle anderen Leser werden in Zukunft auch diese Projekte mitunterstützen und darauf achten was sie mit ihrem Konsum unterstützen.

    Liebe Grüße
    Johanna

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    1. Liebe Johanna,
      im Internet findet man viele dieser Reportagen. Schade finde ich, dass viele Videos nur danach ausgerichtet sind, die Zuschauer zu schocken und die unmenschlichen Zustände zu zeigen, anstatt zu informieren. Dieses Video beispielsweise https://www.youtube.com/watch?v=lBk4mfuFkS0 erklärt finde ich gut die Situation mit dem Zweitnutzungshuhn ohne die schrecklichen Bilder zu zeigen.
      Das Projekt "Spitz und Bube" von Rewe erhält tatsächlich großen Zuspruch durch die Verbraucher und wird deshalb jetzt auch deutschlandweit eingeführt. Trotzdem hat man nach wie vor kaum Möglichkeiten, bei verarbeiteten Eiern z.B. in den Nudeln auf Alternativen umzusteigen.
      Liebe Grüße Elisa

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  21. Hallo ihr beiden,

    ich habe euren Blogeintrag mit großem Interesse gelesen, da ihr, wie ich finde, ein ethisch sehr schwieriges Thema ausgewählt habt! Ich persönlich habe mich relativ viel mit Massentierhaltung auseinandergesetzt und finde es jedes Mal aufs Neue erschreckend wie Tiere gehalten werden. Seit einigen Jahren ernähre ich mich vegetarisch, aus dem einfachen Grund, dass ich keine Tiere essen möchte. Ich habe mir viele Gedanken um dieses Thema gemacht, da neben dem Kükenschreddern noch weitere zahlreiche und gravierende Probleme vorhanden sind.

    Die unterschiedliche Haltung der Menschen gegenüber verschiedenen Tierarten finde ich paradox. Beispielsweise werden Hunde zum Teil als Kinderersatz angesehen und auch so behandelt. Über die Lebensbedingungen anderer Tiere wird im Gegensatz dazu kaum oder kein Gedanke verschwendet. Interessant ist doch, dass für gewisse Tiere ein Bewusstsein entwickelt wird und bei anderen Tieren nicht. Dies finde ich sehr widersprüchlich.

    Ich persönlich kaufe nicht oft Eier, aber wenn greife ich ausschließlich zu Bio-Eiern aus der Region. Die Bio-Siegel Bioland, Demeter und Naturland unterliegen hierbei strengeren Richtlinien als die EU-Bio-Richtlinien vorgeben. Bei meinen Recherchen zu eurem Thema habe ich mich auch speziell mit der ökologischen Landwirtschaft in Bezug auf die Eierproduktion beschäftigt. In Deutschland sind Eier das meist gekaufte biologische Produkt. Das klingt ja erstmal gut, allerdings wird durch die hohe Nachfrage auch die ökologische Tierhaltung dann oft zur Massentierhaltung (vgl. Hofmann Susanne, Lüring Linus: Bio-Masse? EU-Entwurf begünstigt größere Legehennen-Ställe In: quer (Sendung vom 22.07.2017). Moderator: Süß Christoph. Zeit: 0:00-6:00. URL: http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/quer/170720-quer-sendung100.html (27.09.2017)). Die Hühner dort sehen oftmals sogar schlimmer aus als die aus der konventionellen Landwirtschaft, da es schwierig ist den benötigten Nährstoffbedarf bei den überzüchteten Hühnern abzudecken. Die Tiere haben beispielswiese ein lückenhaftes Gefieder, da ihre Federn ausfallen (vgl. Schnabelkürzen beenden. In: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. URL: https://albert-schweitzer-stiftung.de/kampagnen/schnabelkuerzen-beenden(27.09.2017)). Zudem werden ja auch hier die männlichen Küken sofort getötet.

    Des Weiteren gibt es, wie in den anderen Kommentaren teils erwähnt, ja sehr viele Produkte in denen Eier verwendet werden. Bei vegetarischen Ersatzprodukten wird häufig Hühnereiweiß verwendet, was aus der Bodenhaltung, also auch aus der Massentierhaltung, bezogen wird.

    ...

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  22. ...

    Um ehrlich zu sein, finde ich es heutzutage teilweise sehr schwierig als Konsument alles richtig zu machen und behaupten zu können, dass das gekaufte Produkt nun zu 100 % fair, umweltfreundlich, tierfreundlich etc. hergestellt wurde. Die Ur-Hühner beispielsweise legten weniger Eier als die gezüchteten Legehennen heute. Zudem haben diese Tiere teilweise sogar ihren Bruttreib verloren (vgl. Vieweg Martin(12.04.2017): Warum legen Hühner so viele Eier?. In: bild der wissenschaft. URL: http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/biologie/-/journal_content/56/12054/17167530/Warum-legen-H%C3%BChner-so-viele-Eier%3F/ (27.09.2017)). Ebenso sind die Masthühner Ergebnis einer extremen Überzüchtung, was allein dem Menschen zu Schulde kommt, da er vor allem viel Brustfleisch essen möchte. Wie auf euern Bildern deutlich zu sehen ist, haben die Tiere unter ihrer eigene Last zu leiden.

    Schlimm finde ich auch, dass den Legehennen noch vor Kurzem die Schnabelspitzen abgeschnitten wurden, um Kannibalismus und Federpicken untereinander zu verhindern. Diese Verhaltensstörung entwickeln die Hühner allerdings erst durch ihre nicht artgerechte Haltung. Es handelt sich offensichtlich um keine natürliche Entwicklung, sondern um eine anthropogene. Anstatt die Lebensbedingungen für die Tiere besser zu gestalten wurden ihnen stattdessen die Schnabelspitzen gekürzt. Dieser Vorgang ist für die Tiere sehr schmerzhaft und zudem gilt der Schnabel als Tastorgan für die Hühner. Ich denke, dass diese Art von "Lösung" sehr viel über die Sichtweise von Nutztieren in der Wirtschaft aussagt. Glücklicherweise ist das Abschneiden der Schnabelspitze von Hennen seit Ende 2016 in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern verboten. „Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft hat sich freiwillig dazu verpflichtet, darauf zu verzichten“ (vgl. Merlot Julia(12.08.2017): "Beim Tierschutz geht es zu langsam voran". Ein Interview zur Themenwoche "Umwelt" mit Nicole Kemper. In: Spiegel Online. URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/massentierhaltung-in-deutschland-zwischen-wunsch-und-wirklichkeit-a-1161829.html (27.09.2017)).

    Sehr wichtig finde ich, den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Tieren aller Art beizubringen. Ein respektvoller Umgang dient als Grundlage. Thematisieren kann man dieses Thema, indem man bespricht woher unsere Lebensmittel kommen. Des Weiteren würde ich den Kindern vermitteln, dass man nicht zu viele Produkte kaufen sollte, sondern nur so viel wie man tatsächlich isst, um keine Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Gut finde ich, dass ihr die alternativen Eier von "Spitz&Bube" vorgestellt habt. Diese sollen in Zukunft sogar ausgeweitet werden auf die biologische Landwirtschaft.

    Liebe Grüße
    Valentina

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    1. Liebe Valentina,
      ich finde es super wie intensiv du dich, nicht nur mit unserem Thema sondern auch allgemein mit Massentierhaltung und den zahlreichen Tierethischen Problemen die daraus entstehen, auseinander gesetzt hast. Auch ich habe mich vor einigen Jahren dazu entschieden es einmal mit einer Ernährung zu versuchen, die weniger Fleischlastig ist. Dabei ist mir erst so richtig bewusst geworden wie oft in unseren Haushalten überhaupt Fleisch auf den Tisch kommt. Da die Umstellung für mich aber so gut funktioniert hat, habe ich mich nach wenigen Monaten dazu entschieden mich vollständig vegetarisch zu ernähren und bin bis heute sehr glücklich damit. Ich weiß natürlich, dass so ein Schritt nicht für jeden etwas ist und das respektiere ich natürlich. Trotzdem entscheiden sich inzwischen immer mehr Leute in meinem Bekanntenkreis dazu, bewusster darauf zu achten wieviel Fleisch sie essen und woher es kommt. Das allein finde ich schon einen tollen Schritt und kann viel verändern.
      Dass auch die Hühner aus Biohaltung so unter schlechten Haltungsbedingungen leiden müssen finde ich schrecklich. Da wollen die Leute schon etwas für die Tiere tun, kehren mit einem guten Gewissen vom Einkaufen zurück und wissen gar nicht, dass auch Produkte mit dem Biosiegel nicht immer eine gute Tierhaltung garantieren. Ich finde da wird einem schon etwas anderes vermittelt.
      Auch wenn ich sehe, dass die selbe Brüterei Eier aus Bio-, Freiland- und Bodenhaltung zugleich anbietet könnte ich mich endlos aufregen. Das bedeutet ja, dass den Betrieben nicht das Tier am Herzen liegt, sondern lediglich eine Palette an Angeboten geschaffen wird mit der möglichst alle Käuferinteressen abdeckt werden um den Gewinn zu maximieren.
      Das Kürzen der Schnabelspitzen bei den Legehennen ist eine Praxis, bei der ich auch nicht nachvollziehen kann, wie sich so etwas überhaupt entwickeln konnte. Wie du ja sagst, kann man hier gut erkennen welchen Stellenwert das Tier in den konventionellen Betrieben noch hat. Das Projekt ‚Spitz&Bube‘ fand ich deswegen nicht nur eine tolle Idee, weil auch die männlichen Küken mit aufgezogen werden, sondern weil hier auch auf das Abschneiden der Schnabelspitzen verzichtet wird.
      Unsere Schülerinnen und Schüler für das Thema zu sensibilisieren ist sehr wichtig, und als angehende Biolehrerinnen und Lehrer haben wir ein Fach gewählt, dass auch verpflichtet sich mit solchen Themen auseinander zu setzen und dies an unsere SuS weiter zu geben. Das Thema lässt sich natürlich auch super mit dem Fach Ethik verbinden!
      Vielen Dank für deinen Kommentar, deine Gedanken zu unserem Thema und die vielen Anregungen die du eingebracht hast!
      Viele Grüße,
      Melanie

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  23. Liebe Elisa und Melanie,

    euer Beitrag ist wirklich sehr interessant und auf den Punkt gebracht. Es ist wirklich erschreckend wie viele Kücken unter unserem Konsumverhalten leiden müssen. Ich selbst achte immer darauf Freilandeier aus der Region zu kaufen, wenn möglich sogar direkt von einzelnen Hühner züchtenden Haltern aus der Umgebung. Seit einiger Zeit arbeite ich bei Edeka und bin bis jetzt positiv überrascht. Der Medienrummel über die Haltungsbedingungen, sowie die Berichterstattung über den Kükenmord scheinen die Menschen nachhaltig zu beeinflussen und sie greifen des Öfteren zu Freilandeiern. Dennoch gibt es auch hier natürlich einige, an denen dieses Thema spurlos vorbeigegangen zu sein scheint.

    Ich finde es zudem sehr bedenklich, dass Volksfeste wie beispielsweise der Cannstatter Wasen mehr als eine halbe Million Brathähnchen pro Jahr an die Festbesucher verkauft. Der Massenkonsum hat Überhand genommen. Ich bin zwar auch dafür, dass so schnell wie möglich eine Alternativlösung im Bezug auf den Kükentod gefunden werden muss, aber gleichzeitig bin ich der Meinung, dass dies nur eine Verschiebung des eigentlichen Problems darstellt. Ihr habt es in eurem Artikel bereits angesprochen: es betrifft unseren generellen Konsum von Lebensmitteln und den Umgang mit Tieren. Noch vor ca. 100 Jahren war man froh über jedes Tier, das seinen Teil zur Erhaltung des Lebens beigetragen hat. Nach dem Krieg mussten die Leute schauen, dass sie sich irgendwie über Wasser halten konnten. Die Tiere lebten Seite an Seite mit den Menschen, waren Nutztiere, aber wurden anständig behandelt und wertgeschätzt. Seit wann hat sich dieses Bild verändert?

    Es hängt wahrscheinlich viel mit dem Wirtschaftsaufschwung in der Nachkriegszeit, sowie der Globalisierung zusammen. Heute hat man nicht nur die Auswahl an braunen oder weißen Eiern, sondern Bodenhaltung, Freilandhaltung, von Bauer Meier, von Familie Braun, usw. Wer braucht denn so viele Eier und Hühner?? Ist es nicht wichtiger den Fokus auf die Qualität anstelle der Quantität zu lenken? Die Tiere sind eigentlich nur noch „Produktionsmaschinen“ und „Massenprodukt“ ohne Seele. Schon seit jeher werden sie geschlachtet und sind wichtige Grundnahrungsmittel des Menschen, doch in der heutigen Zeit sind sie nur noch preiswertes Fleisch auf einem Teller - ohne darüber nachzudenken woher dies eigentlich stammt. Dieses Thema sollte unbedingt in der Schule angesprochen werden. Die Schüler und Schülerinnen müssen für nachhaltigen und bewussten Lebensmittelkonsum sensibilisiert werden. Denn dieses Gesellschaftsproblem setzt bei jedem einzelnen von uns an.

    Liebe Grüße

    Lisa

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    1. Liebe Lisa,
      vielen Dank für deine Antwort auf unseren Beitrag und die vielen Gedanken, die du dir dazu gemacht hast.
      Es freut mich, dass du auch die Erfahrung gemacht hast, dass die Menschen in letzter Zeit immer mehr darauf achten, was sie konsumieren und woher es kommt und dann auch tatsächlich lieber zu den Eiern von Hühnern aus Freilandhaltung als auf Eier aus Bodenhaltung zurückgreifen. Auch ich habe das Gefühl, dass sich da immer mehr in der Gesellschaft tut.
      Dass die männlichen Küken getötet werden ist aber leider bei fast allen Brütereien der Fall. Von der Bodenhaltung bis zu den Bioeiern. Es gibt aber natürlich auch Höfe, bei denen die männlichen Küken mit aufgezogen werden, wie wir ja im Blogeintrag vorgestellt haben.
      Du hast natürlich Recht, dass das Problem mit dem Töten der männlichen Küken gar nicht erst aufgekommen wäre, hätte sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten nicht immer weiter zum Massenkonsum hinbewegt. Brütereinen sind nur auf Gewinnmaximierung fokussiert und müssen dabei viel zu wenige Gesetzte und Regelungen von unserer Politik beachten. Denn wirtschaftliche Aspekte gehen leider vor, wie ja das Gerichtsurteil letztes Jahr gezeigt hat.
      Auf mehr Aufklärung auch im Schulunterricht zu setzen ist da sicher ein wichtiger Ansatz, denn wenn die Menschen für das Thema sensibilisiert werden und es einen Umschwung in der Gesellschaft gibt, greift vielleicht endlich auch bald die Politik konsequenter durch.
      Danke für die vielen Anregungen!
      Liebe Grüße,
      Melanie

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  24. Hallo Elisa und Melanie, Ich finde euren Blogbeitrag sehr gelungen und freue mich, dass ihr dieses Thema ansprecht. Ich studiere als zweites Fach Ethik und habe ein Seminar über Tierethik belegt. Mir ist besonders ein Zitat von Jeremy Bentham, einem Utilitaristen zum Thema Tierethik im Gedächtnis geblieben. „Es mag der Tag kommen, an dem man begreift, dass die Anzahl der Beine, die Behaarung der Haut oder das Ende des Kreuzbeins gleichermaßen ungenügende Argumente sind, um ein empfindendes Wesen dem gleichen Schicksal zu überlassen. Warum soll sonst die unüberwindbare Grenze gerade hier liegen? Ist es die Fähigkeit zu denken oder vielleicht die Fähigkeit zu reden? Aber ein ausgewachsenes Pferd oder ein Hund sind unvergleichlich vernünftigere sowie mitteilsamere Tiere als ein einen Tag, eine Woche, oder gar einen Monat alter Säugling. Aber angenommen dies wäre nicht so, was würde das ausmachen? Die Frage ist nicht 'Können sie denken?' oder 'Können sie reden?', sondern ‚Können sie leiden?‘“ -Jeremy Bentham Ich frage mich oft, wie Menschen auf die Idee kommen können, Tiere wirtschaftlich auszunutzen und scheinbar nicht darauf zu achten wie es den Lebewesen dabei ergeht. Das Tierschutzgesetzt finde ich aufgrund seiner schwammigen Formulierung nicht ausreichend. Das Urteil des Oberlandesgerichts in Münster lässt mich am Verstand so mancher Menschen zweifeln. Meiner Meinung nach ist das in eurem Blogbeitrag beschriebene Verfahren nicht ethisch vertretbar. Wahrscheinlich stehe ich mit dieser Meinung nicht alleine da, doch scheinbar ist das kein Grund auf Fleisch aus Massentierhaltungen zu verzichten. Seit ich das Tierethik Seminar besucht habe, esse ich kein Fleisch mehr. Für mich war es absurd über das Wohlergehen von Tieren zu diskutieren und danach ein Schnitzel zu essen. Doch das muss jeder für sich selbst entscheiden. Im Biologieunterricht sollte das Thema Massentierhaltung besprochen werden, viele SuS sind sich oftmals nicht bewusst wo ihr Essen herkommt, beziehungsweise woran sie hochwertiges Fleisch erkennen können. Ich hoffe, dass es in Zukunft weniger Massentierhaltung gibt und stattdessen bei regionalen Bauern und Metzgern eingekauft wird.
    Liebe Grüße
    Sina

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    1. Liebe Sina,
      zunächst einmal vielen Dank für deinen Kommentar und die Gedanken, die du dir zu unserem Thema gemacht hast! Man merkt gleich, dass dies nicht das erste Mal ist, dass du dich näher mit der Tierethik beschäftigt hast. :)
      Das Zitat von Jeremy Bentham bringt für mich die Problematik auf den Punkt. Wieso kann ein Gericht entscheiden, dass es okay ist vollkommen gesunde und lebensfähige Küken wenige Stunden nach der Geburt zu töten, nur weil es für die Brütereien zu viele Kosten verursachen würde sie aufzuziehen.
      Auch ich habe mir Gedanken darüber gemacht, ob das Laserverfahren nicht wiederum neue ethische Probleme aufwirft und eigentlich nur das kleinere von zwei Übeln darstellt. Schließlich werden objektiv gesehen auch hier lebensfähige Embryonen nur aufgrund ihres Geschlechtes ‚entsorgt‘.
      Ich kann deine Entscheidung, kein Fleisch mehr essen zu wollen, nachdem man sich einmal intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt hat sehr gut nachvollziehen.
      Und auch wenn natürlich die Schülerinnen und Schüler mit der Aufklärung über Massentierhaltung im Schulunterricht nicht gleich alle dieselbe Entscheidung treffen würden, so kann man sie doch dafür sensibilisieren.
      Immerhin sind regionalen Produkte vom Bauern um die Ecke ja zurzeit so gefragt wie nie und inzwischen sogar im Supermarkt zu bekommen.
      Liebe Grüße,
      Melanie

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  25. Nach eurem Beitrag möchte man nur noch in Bio-Märkten einkaufen und mindestens Vegetarier werden. Vor einigen Jahren habe ich das Buch, das ich an dieser Stelle empfehlen möchte, gelesen: „Die Billig Lüge“ von Franz Kotteder. Mein Einkaufsverhalten und meine Einstellung gegenüber Tiere auf dem Speiseplan haben sich seitdem grundlegend verändert. Mit dem Lesen eures Blogs merke ich allerdings, wie man hinsichtlich eigener ethischer Grundsätzen mit der Zeit wieder lockerer oder blinder wird. Fatal!
    Wer sich nicht ganz dem aktuellen politischen Themen leiten hat lassen, hat vielleicht die ein oder andere ökologische These in den Parteiprogrammen bei der Bundestagswahl entdeckt, die sich mit Massentierhaltungen und konventioneller Landwirtschaft beschäftigt hat. Ich fürchte die Beschäftigung mit solchen Themen ist für die meisten Menschen nicht relevant oder sie machen sich solche nicht bewusst, weil die Zeit & Lust fehlt sich damit auseinanderzusetzen. Natürlich habt ihr recht und immer mehr Konsumenten kaufen bewusster ein. Aber sie lassen sich immer noch davon leiten, was auf dem Produkt vorne draufsteht. Wo Bio draufsteht ist eben nicht gleich Bio drin. Die meisten Menschen wissen noch immer nicht, was die Zahlen auf dem Ei bedeuten. Das darf nicht sein… Ich finde, egal ob Legebatterie, Geschlechtsdiagnose oder das Kombi-Huhn. Allein das wir solche Lösungen suchen, ist krank!
    Danke für euren Hinweis der nachhaltigen Projekte. Die zwei vorgestellten kannte ich noch nicht. Dafür sollte mehr Werbung gemacht werden! Solche Beiträge, wie dieser von euch, sollten noch mehr veröffentlicht werden um den Verbraucher zu schockieren!

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    1. Hallo Stephi,
      Das Buch ‚Die Billige Lüge‘ hört sich ja wirklich interessant an! Habe mir gerade die Beschreibung dazu durchgelesen. :)
      Durch die großen politischen Themen die gerade in unserem Land diskutiert werden, geraten wirklich andere Dinge völlig in den Hintergrund. Tierschutz war kein wirkliches Thema im Bundestagswahlkampf. Wie du ja auch geschrieben hattest, glaube ich trotzdem, dass sich die Leute von sich aus immer bewusster ernähren und dazu gehört eben auch sich damit zu beschäftigen, woher die Produkte die im Kühlschrank landen herkommen. Dennoch wird einem durch das Bio Siegel gerne signalisiert, dass es den Tieren da schon gut gehen wird. Leider finde ich aber auch die Regelungen zur Biologischen Tierhaltung oft nicht genügend. Mehr Aufklärung wäre da auf jeden Fall wichtig!
      Das Projekt von Rewe hat mir auch sehr gut gefallen. Ohne jetzt viel Werbung dafür machen zu wollen, aber ich finde es einfach gut, dass der Verbraucher ohne große Umstände nun auch an Eier kommt, bei denen die männlichen Küken nicht getötet werden.
      Liebe Grüße,
      Melanie

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  26. Liebes Autorenteam,
    euer Artikel was sehr aufschlussreich und stellt viele Aspekte prägnant und auf den Punkt gebracht dar.
    Für mich war der Artikel sehr informativ und hat mir viele neue Dinge aufgezeigt. Ich habe zwar bereits von diesem Thema gehört und versuche auch bewusst beim Fleisch- und Eierkauf auf eine artgerechte Tierhaltung zu achten, allerdings habe ich mir die Problematik des Kükentötens noch nie so deutlich vor Augen geführt und ich finde es auch ethisch nicht vertretbar. Es schockiert mich sehr, wie oft wir Menschen den Profit über das Tierwohl stellen. Ich denke viele Menschen sind sich der Problematik gar nicht so sehr bewusst, wahrscheinlich weil sie von den billigen Preisen gelockt werden und sich aufgrund der eigenen Bequemlichkeit, dieser auch nicht bewusstwerden wollen. Vor allem in der Tierhaltung gibt es so viele Missstände, über die die meisten Menschen einfach hinwegsehen und Ausreden suchen, warum sie nur das Billigste vom Billigsten kaufen.
    Die Alternativen, die ihr vorstellt, waren größtenteils neu für mich und klingen sehr interessant. Besonders das Laserverfahren bietet viele spannenden Ansätze, über die es sich nachzudenken lohnt. Auch die Projekte in der Aufzucht hören sich sehr vielversprechend an und bieten eine tolle Alternative, für die man keine technischen Hilfsmittel oder hochentwickelte Methoden benötigt.
    Der gemeinsame Nenner und wahrscheinlich auch große Knackpunkt aller Alternativen ist der höhere Preis, den die Verbraucher zahlen müssen. Es muss also zunächst ein Umdenken beim Verbraucher stattfinden, um diese Alternativen großflächig umsetzen zu können. Hier muss sich jeder Einzelne von uns an die eigene Nase fassen und bereit sein einen adäquaten Preis für seine Lebensmittel zu zahlen! Hier könnten wir auch als Lehrer ansetzen, schon unsere SchülerInnen dafür zu sensibilisieren, dass die billigste Alternative nicht immer die beste Alternative darstellt. Außerdem sollten wir auch den bewussten Umgang mit Lebensmitteln weiter schulen. Schülerinnen und Schüler sollten sich bewusst sein, woher ihre Lebensmittel kommen und mit welchen Methoden sie hergestellt werden.
    Danke für euren tollen Blogeintrag, der auch mich wieder mehr zum Nachdenken gebracht hat!
    Liebe Grüße,
    Stefanie

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    1. Liebe Stefanie,
      danke für deinen Kommentar. Warum sollte jetzt gerade ICH anfangen die teueren Eier zu kaufen? Gewohnheiten hindern uns oft daran Initiative zu ergreifen und eben doch ein anderes, vielleicht nicht so günstiges Produkt zu kaufen. Ich denke auch das Aufkärung ein ganz wichtiger Schritt ist und durchaus Teil des schulischen Unterrichts sein könnte. Wie könnte eine solche Schulstunde denn aussehen? Leider ist das Material im Internet (z.B. die Kurzfilmchen) oft nur daraus ausgelegt zu schockieren und nicht zu informieren. Vermutlich müssten hier die Lehrer einige Vorarbeit leisten um ein akzeptables Bild zu vermitteln. Der bewusste Umgang mit Lebensmitteln gehört hier sicher auch dazu.
      Vielen Dank für deine Meinung.
      Liebe Grüße Elisa

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  27. Liebe Elisa und Melanie,
    Zuerst einmal vielen Dank für euren wirklich interessanten Beitrag. Ich finde, dass ihr sehr nachvollziehbar die aktuelle Lage in der Hühneraufzucht sowie die möglichen Alternativen zur Tötung der Eintagsküken dargestellt habt.
    Meiner Meinung nach ist die von euch beschriebene Überzüchtung der Hühner, sei es als Lege- oder als Masthybrid, sowie die Tötung der männlichen Küken ethisch nicht länger vertretbar. Vor allem die Abbildung der beiden Hybride im Vergleich zeigt, welche krankhaften Ausmaße die Züchtung genommen hat. Ich finde die Begründung für die Tatsache, dass die Aufzucht der sogenannten Eintagsküken nicht sinnvoll ist, aus wirtschaftlicher Perspektive nachvollziehbar. Jedoch auf gar keinen Fall aus moralischer. Ich finde es schon fast kurios, dass das Töten nicht mit dem Tierschutzgesetz in Konflikt steht. Ich hoffe, dass die Neuverhandlung auf lange Sicht zum Tötungsverbot der männlichen Küken führen wird. Daraus resultiert jedoch, dass eine sinnvolle Alternative hermuss. Die Möglichkeiten, die ihr aufgezeigt habt, waren mir neu. Vor allem die Lasermethode fand ich sehr interessant. Wie ihr bereits angesprochen habt, liegt es schlussendlich am Verbraucher, ob dieses Verfahren tauglich ist. Ich verstehe es nicht, warum viele Menschen, obwohl es ihnen im Geldbeutel nicht wehtut, es nicht einsehen etwas mehr Geld für Lebensmittel auszugeben und gleichzeitig den Tierschutz zu unterstützen. Es ist einfach schrecklich zu sehen wie viele Verbraucher im Supermarkt Fleisch oder andere tierische Lebensmittel zu einem Spottpreis kaufen, sich über das tolle Angebot freuen anstatt über die Auswirkungen ihres Konsumverhaltens auch nur im Geringsten nachzudenken.
    Ich hoffe das die Tierschutzdebatte in Zukunft noch präsenter in die Medien und damit in das Bewusstsein der Gesellschaft rückt. Die vielen Initiativen zeigen einen guten Trend auf, jedoch müsste der Konsument noch mehr über solche Projekte informiert werden, damit der Mehrheit darauf aufmerksam wird. Viele Menschen reicht es nicht, wenn sie über ein Thema aufgeklärt werden, sondern es müssen sofort Handlungsalternativen aufgezeigt werden, so dass sie selbst „aktiv“ werden.
    Ich persönlich kann leider nichts über mein Konsumverhalten bei Eiern oder eierhaltigen Produkten berichten, da ich allergisch gegen Hühnereiweiß bin. Jedoch achte ich dafür auf mein Konsumverhalten bei Hähnchenfleisch, dass ich grundsätzlich nicht bei Discountern oder Supermärkten kaufe, sondern beim Bauern oder zumindest beim Metzger. Dieser schlachtet Geflügel zwar nicht mehr selbst, es kann jedoch eingesehen oder erfragt werden, auf welchem Hof die Tiere geschlachtet werden. Um zu erfahren, unter welchen Bedingungen das geschieht, muss man weitere Informationen einholen, was man leider im Alltag oft nicht macht... Ich komme daher zu dem Schluss, dass jeder einzelne sich seines Konsumverhaltens bewusstwerden sollte und dieses überdenken sollte, um seinen Teil zum Tierschutz beizutragen. Jeder hat die Möglichkeit dazu und sollte diese nutzen!
    Liebe Grüße,
    Svenja

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    1. Liebe Svenja,
      vielen Dank für deinen Kommentar und deine vielen Gedanken zu unserem Blogbeitrag! :)
      Auch ich konnte das Urteil des Gerichts nicht fassen, dass das Töten der Küken mit der derzeitigen Lage des Gesetzes vereinbar ist, weil wirtschaftliche Interessen genauso gewichtet werden wie das Wohl der Tiere. Das ist meiner Meinung nach menschlich nicht vertretbar.
      Ich kann mir gut vorstellen, dass vieles mit dem Verhalten der Konsumenten steht und fällt. Die Schülerinnen und Schüler schon in der Schule für das Thema zu sensibilisieren und darauf aufmerksam zu machen ist also sehr wichtig. Gerade der Biologie oder Ethik Unterricht eignet sich dafür natürlich perfekt.
      Wie du ja auch sagtest, zeigt sich auch jetzt schon der Trend, dass die Menschen mehr auf das achten, was sie kaufen und essen. Dies ist gut an den zahlreichen Initiativen zu erkennen und auch Bioprodukte werden immer beliebter.
      Ein Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen ist auch ein erster Schritt, die Politik zu Gesetzesänderungen oder Verschärfungen zu bewegen. Und das ist natürlich besonders wichtig, um die Unternehmen endgültig zur Veränderung einer bewegen, solange es immer noch diejenigen Konsumenten gibt, die es nicht einsehen für eine gerechtere Tierhaltung mehr zu bezahlen.
      Viele liebe Grüße,
      Melanie

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  28. Es gibt m.E.leider kaum Ethik der Gesellschaft bei allem,was Nutztiere angeht.Unsere Sonderstellung wegen einer Moralvorstellung muss beim Verhältnis zu Tieren völlig versagt haben.Wer genauer recherchiert,erkennt erschüttert,dass die einzigen monströs handelnden Wesen leider wir sind.Dem Leid der Tiere unter uns Menschen sind keine Grenzen gesetzt,Eintagsküken sind nur ein Bsp.unsagbarer Qualen,die Menschen den Tieren meist aus Profitgründen antun.Es gibt nichts,wovor sie zurückschrecken,wenn sich damit Geld machen lässt.Ethische Gründe über wirtschaftl.Nutzen zu stellen ist für die Tiere Utopie.Schutzgesetze lassen sich nur mühsam durchsetzen,finden genug Schlupflöcher,sie zu umgehen,was bei uns verboten sein sollte,ist es woanders noch lange nicht. Bekannt ist,dass immer mehr Menschen Massentierhaltung ablehnen,Vegetarier/Veganer nehmen zu.Trotzdem sind sie nur ein Bruchteil unter so vielen–oft unbedacht-Massentierleid Unterstützenden.Die wenigsten setzen sich richtig damit auseinander,eher wird ignoriert,als sich damit zu befassen,was das gute Gewissen&bequeme Nichtwissen beenden würde.Dass nicht nur die Nahrungsmittelindustrie skrupellos ist&z.B.auch die Bekleidungs- u.Textilindustrie Tieren maßloses Leid zufügt,ist weniger bekannt.Geldbörsen/Handschuhe aus Leder von erschlagenen Hunden,Daunen/Angorawolle von lebendig immer wieder gerupften Tieren,wer weiß sowas?
    Unser Verhältnis zu Tieren an sich ist der nächste Punkt.Darf sich der Mensch die Erde mit allem darauf zu Untertan machen,oder dreht er es sich nur so hin,wie es ihm am besten passt?Sind wir eher unbeabsichtigte Mutation der Natur,die darauf hinausläuft,dass seit ihrer Existenz ein seit Milliarden von Jahren intakter Planet zerstört wird,in einem im Vgl.zum Bestehen der Erde bruchteilhaften Zeitraum?..
    Meine Einstellung gegen jegliches Ausbeuten von Tieren ist wohl deutlich erkennbar.Damit kann ich auch den Alternativen zum Küken schreddern wenig abgewinnen,läuft außer der lobenswerten Lasermethode doch alles auf nur verlängertes Leid der Hähne hinaus,die bald darauf in der gleichen Tötungsmaschinerie landen,deren Mechanismen den Menschen meist unbekannt sind.Auch Transport& Schlachtung unterliegen der Nutzenmaximierung,von Zeitdruck der Mitarbeiter,unkorrekter Betäubung (d.h.Tiere,die ihren maßlos schmerzhaften Schlachtprozess bei vollem Bewusstsein erleben, sind tolerierbar!)können sich Interessierte ein Bild machen.Die Bewerbung solcher Projekte sorgt eher für ein besseres Gewissen der Kunden,Eigenwerbung & Draufzahlen der Kunden um letztlich weiteres Tierleid zu fördern.
    Nutztierhaltung an sich ist das Problem,ihre Legitimierung nur der Vorwand,Menschen benötigten tierische Produkte.Ernährungs-& Bekleidungsalternativen sind bereits da&werden erfolgreich von umdenkenden Menschen genutzt.Jegliches Unterlassen der"Produktion"dieser Tiere würde die untragbare Situation ändern.Was sich bei Milliarden von konsum-&gewinnorientierten Menschen auf der Erde wohl nie durchsetzen wird.Eine Tierhaltung ohne Gewinnorientierung ebenso wenig.
    Die massenhafte Vermehrung einer Art ist in der Biologie immer verheerend,leider auch die der Menschheit,nicht nur für die Tiere.Viele Missstände sind ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt,werden aber auch schnell wieder vergessen.Hochentwickelte Tiere unterscheiden sich in Nervensystem/Schmerzempfinden nicht von Menschen,aber sie leiden stummer.Sie haben ein Recht darauf,in ihrem eigenen Lebensraum respektiert und belassen zu werden,ihre natürliche Gestalt zu behalten.Besitzt der Mensch mehr Moral oder Egoismus,wenn er als einzige Art auf der Welt ein ausgeklügeltes System zur restlosen Ausbeutung anderer Geschöpfe anwendet?Genuss und gewohnter Lebensstandard sind ihm wohl trotz des Wissens,dass z.B.Fleischessen krank macht,Rinder Unmengen Methan produzieren u.a.,und trotz des Wissens,dass fühlende Mitgeschöpfe dafür enorm leiden,einfach wichtiger.
    Euer Beitrag hat viele sensibilisierte Leser gefunden.Jede Bewusstseinsveränderung kommt den Tieren zugute,danke euch dafür!

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    1. Liebe Kommilitonin,
      Ignoranz ist hier glaube ich ein wichtiges Stichwort, denn etwas das ich nicht kenne oder nicht weiß, kann mich auch nicht beschäftigen. Ich kann kein schechtes Gewissen beim Fleischkauf haben, wenn ich über die Produktionsumstände nicht informiert bin.
      Du hast eine sehr klare Meinung was das Kükentöten und generell die NUtztierhaltung betrifft und wirfst viele ethische Fragen auf. Benötigen Menschen wirklich diese tierischen Produkte oder ist es nur der gewohnte Wohlstand, auf den man nicht verzichten möchte? Ich bin genau wie du der Meinung, dass die Umstände so nicht tragbar sind. Leider fehlt es oft an Alternativen. Für die Milch vom Bauern muss man oft eine lange Wegstrecke in Kauf nehmen, wo wir wieder bei der bequemlichkeit wären.
      Danke für deinen Kommentar.
      Liebe Grüße Elisa

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  29. Liebe Kommilitonen,

    auch ich finde die Thematik sehr interessant und euren Beitrag sehr gelungen. Super ist: Ihr habt es am Anfang geschafft, die ethischen Positionen kurz und prägnant widerzuspiegeln, um einen Überblick zu bekommen. Zudem finde ich es schön aufgebaut. Ihr habt zuerst das Problem genannt, die rechtlichen Bedingungen und habt zu guter Letzt verschiedene Lösungsansätze präsentiert.
    Euer Beispiel ist natürlich erschreckend und man denkt sich: „Wie kann man so etwas nur unterstützen?“. So geht es sicherlich den meisten Menschen. Viele überdenken sicherlich auch ihren Konsum von Hühnchen oder gar ihren allgemeinen Lebensmittelkonsum. Auch mir geht das immer so, nachdem ich Artikel wie jenen von euch gelesen habe. Das Ganze beschäftigt mich dann über einen gewissen Zeitraum und ich meide den Kauf oder Konsum von tierischen Produkten, da ich ja weiß, dass es ethisch nicht vertretbar ist. Meine Moralvorstellung sagt mir in diesem Fall, dass der Kauf von Tierprodukten unter solchen Bedingungen und mit solchen Nebeneffekten nicht akzeptabel ist. Doch „sündige“ ich dann doch irgendwann wieder! Das Thema ist aus dem Kopf, man informiert sich nicht über das Produkt und schon hat man ein Hühnchen auf dem Teller, welches ihren Bruder schon nach kurzer Zeit, aus menschlicher Geldgier schmerzvoll verloren hat.
    Auch eure drei Ansatzmöglichkeiten hauen mich nicht vom Hocker. Denn diese stimmen mit vielen eurer aufgelisteten moralischen Positionen nicht überein. Dennoch ist es ein Fortschritt, dass Unternehmen, die sich für den Tierschutz einsetzen, subventioniert werden. Dies führt zu einem Umdenken und zu Präsenz dieses Themas in unserer Gesellschaft.
    Auch wenn meine Vorstellung utopisch ist, wünsche ich mir für die Zukunft, dass es ein Umdenken bei den Lebensmittelproduzenten einkehrt. Dies könnte man durch weitere staatliche Subventionierung des ökologischen Landbaus/Viehzucht erreichen. Im Gegenzug müsste man bei der Massentierhaltung oder bei Hybridhühnern Anforderungen stellen, welche auf Grund von hohen Kosten nicht mehr lukrativ sind.

    Liebe Grüße,

    Daniel

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    1. Lieber Daniel,
      vielen Dank für deine Rückmeldung zu unserem Kommentar. Ich denke es geht einigen wie dir- man sieht die schrecklichen Bilder und will unbedingt
      etwas ändern. Aber irgendwann holen einen die Gewohnheiten wieder ein und die Bilder rücken in den Hintergrund. Die Politik könnte in dieser Problematik sicher etwas ändern.
      Liebe Grüße Elisa

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  30. Hallo Elisa und Melanie,
    vielen Dank für euren interessanten und informellen Blogbeitrag. Wenn ich an Eintagsküken denke, fällt mir sofort die Kükenschlüfung in der Wilhelma ein. Als Kind war ich sehr oft dort und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie viel Zeit ich vor dem Brutkasten verbracht habe. Damals habe ich mir noch nicht so viel dabei gedacht, was mit den männlichen Babyküken passiert – wahrscheinlich bin ich davon ausgegangen, dass sie eine schöne Kindheit haben werden und ihre Eltern sie großziehen werden. Nach meinem Wissen heute, mit Hilfe von eurem Blogbeitrag: Falsch gedacht, das war wohl eher mein Wunschdenken als die reale Tatsache.
    Um ehrlich zu sein, habe ich mich bis jetzt noch nicht mit diesem Thema beschäftigt. Umso interessierter und gespannt war ich darauf, euren Blogbeitrag zu lesen.
    Da ich selber ab und zu gerne Fleisch esse und ein Frühstücksei sonntags ein „must-have“ auf dem Frühstückstisch bei mir ist, achte ich beim Einkauf sehr auf Bioeier, Bodenhaltung und darauf wo die Eier herkommen. Generell achte ich auf Hinweise von Haltung der Tiere auf den Etiketten.
    Da ich ein sehr tierlieber Mensch bin finde ich, dass das Kükentöten nicht tragbar ist. Natürlich ist mir klar, dass kranke Küken, welche keine Überlebenschance haben „aussortiert“ werden müssen und auch Küken für Tiernahrungszwecke verwendet werden. Man könnte sich somit einigen, dass es bedingt ethisch vertretbar ist.
    Wie bereits in eurem Blogbeitrag erwähnt, gibt es mögliche Alternativen, welche das männliche Kükentöten stoppen sollen. Was mich persönlich besonders anspricht ist das Laserverfahren mit der Ramanspektroskopie. Da man mit dieser Methode relativ schnell das Geschlecht des Kükens erkennen kann, kann man die männlichen rechtzeitig „lasern“. Dass die Küken dabei keinen Schmerz erleiden steht an erster Stelle. Doch ob diese Methode ethisch vertretbar ist, würde ich behaupten, ist umstritten, da man in den natürlichen Prozess des Wachstums eingreift. Das ein Ei dadurch im Supermarkt teurer wäre, würde ich auf jeden Fall in Kauf nehmen.
    Da mich das Thema sehr interessiert, habe ich ein wenig im Internet recherchiert und bin auf einen Artikel gestoßen, indem es heißt, dass das Kükentöten noch in diesem Jahr (2018) ein Ende haben soll. Ob es stimmt oder nicht wird man also im Laufe des Jahres erfahren.
    Liebe Grüße Samira
    https://www.schwaebische.de/ueberregional/wirtschaft_artikel,-geflügelbranche-kükentöten-soll-ende-haben-_arid,10809986.html

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  31. Vielen Dank für euren Blogbeitrag.

    Das Züchten von Eintagsküken ist meiner Meinung nach ethisch nicht vertretbar. Es werden Lebewesen gezüchtet um sie, falls sie nicht in ein Raster passen, zu schreddern. So darf nicht mit Leben umgegangen werden. Gibt man bei Google den Begriff „Eintagsküken“ ein, wimmelt es von Verkaufsanzeigen, welche vergaste tote Küken kiloweise für ein paar Euro verkaufen.

    In den meisten Supermärkten sind schon seit längerem Eier von vergleichbaren Initiativen wie „Spitz & Bube“ erhältlich, jedoch mangelt es an der Aufklärung der Verbraucher. Ich persönlich mache gerne Werbung für diese Produkte und stoße immer wieder auf unwissende Konsumenten. Viele wissen nicht was mit männlichen Küken in konventionellen Bereichen geschieht, geschweige denn davon dass es Alternativen dazu gibt. Verbraucher achten mittlerweile darauf Eier aus biologischen Freilandhaltungen zu kaufen, was zeigt, dass sie sehr wohl gewollt sind mehr Geld zum wohle des Tieres auszugeben. Die Eier von Initiativen bei denen Henne und Hahn aufgezogen werden sind nicht oder nur im geringen teurer als biologische Eier aus Freilandhaltung.

    Das Laserverfahren ist für mich insofern eine alternative, dass durch diese Methode jedes gezüchtete Ei auch genutzt werden kann, statt sinnlos wegzuschmeißen. Sogar Kant, der eine anthropozentrische Ansicht vertrat, empfand es als nicht akzeptabel, Tiere grausam zu behandeln, da dies den Menschen abstumpfen lasse. Das Laserverfahren würde der pathozentrischen Auffassung, bei der dem Menschen ein grundsätzliches Recht auf die Verfügung über Tiere und deren Nutzung verfügen, entsprechen (Deutsche Forschungsgemeinschaft, 2016, S. 40 ff). Leider lässt der Prototyp dieses Laserverfahrens noch auf sich warten. Noch stehen diesem Unklarheiten über die Patentfrage und der Finanzierung im Wege. Offen ist auch, welche Firma die Endgeräte herstellen wird. Die praxisreife Umsetzung des Verfahren werde laut beteiligter Wissenschaftler noch drei Jahre dauern (Schmeitzner & Meyer-Fünffinger, 2018). Jedoch ist mit der Erforschung und Erprobung dieser Methode ein erster Schritt zum Ausstieg geschafft.

    Quellen:
    Deutsche Forschungsgemeinschaft. (2016). Tierversuche in der Forschung. Bonn. Abgerufen am 01. 03 2018 von Deutsche Forschungsgemeinschaft.
    B. Schmeitzner, A. Meyer-Fünffinger (2018). Schredder-Stopp lässt auf sich warten. In Tagesschau [Online]: https://www.tagesschau.de/ausland/kueken-schreddern-agrar-101.html [Stand: 15.05.2018].

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  33. Liebe Elisa und Melanie,
    vielen Dank für Euren aufwühlenden Beitrag. Das Thema Eintagsküken ist immer wieder in den Nachrichten zu finden und damit auch ein spannendes Thema für Schüler_innen. Besonders, da es einen emotionalen Stellenwert für Schüler_innen einnimmt.
    Euren Aufbau finde ich sehr gut, denn Ihr liefert zuerst einen emotionalen Aspekt, der zum Weiterlesen motiviert. Die anschließenden ethischen Positionen sind sehr sinnvoll, da unterschiedliche Ansichten und Definitionen aufgezeigt werden, die gut in einen Unterricht passen. Persönlich finde ich es sehr interessant, von der Lasermethode zu erfahren. Diese Methode war mir bis dato nicht bekannt. Ich halte sie aber nicht für die Lösung des Problems, vielmehr sollten wir unser Konsumverhalten überdenken: brauchen wir so viele Eier? (230 Eier pro Kopf in D) (vgl. https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/geniessen/tid-22038/cholesterin_aid_266464.html, zuletzt eingesehen am 02.02.2018)?!
    Besonders in industriell verarbeiteten Produkten befinden sich Eier, welche weder artgerecht „produziert“ wurden, noch äußerst biologisch sind. Eine Alternative, die mir bekannt ist, um Eintagsküken zu vermeiden, ist das Anpicken der Eier, um so die Flüssigkeit im Ei, ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest, zu überprüfen. Mittels Hormonen, die je nachdem ob Männchen oder Weibchen vorhanden sind, nachweisbar sind, können männliche Eier direkt in die Futtermittelindustrie geben werden, anstatt diese auszubrüten und anschließend zu töten (https://lebensmittelpraxis.de/zentrale-management/18813-kueken-schwangerschaftstest-im-huehnerei.html, zuletzt eingesehen am 02.02.2018).
    Für mich bedeutet „artgerecht“, dass männliche Küken weder vergast noch geschreddert werden. Daher finde ich die Bruderhahn-Initiative einen schönen Ansatz. Aber ich sehe darin keine Lösung des Problems. Bezüglich Kombi-Hühner sehe ich die gleichen Probleme wie Ihr: dieses Huhn wird für viele Landwirte keine Option, da es finanziell nicht konkurrenzfähig genug ist.
    Ein weiteres ethisches Problem, abgesehen vom Kükentöten, sehe ich in den Anbaubedingungen des Futters (im schlimmsten Fall ist es Soja aus dem Regenwald) oder auch bei den Haltebedingungen, die Ihr ja auch angesprochen habt. Um regional Hähne und Hennen artgerecht zu halten und mit biologischem, regionalem Futter versorgen zu können, müssen wir unseren Eierkonsum hinterfragen! Das Hauptproblem sehe ich, wie gesagt darin, dass wir mehr produzieren, beziehungsweise konsumieren, als wir es biologisch bräuchten.
    Kükentöten ist für mich definitiv nicht mehr tragbar. Deshalb habe ich mich vor einigen Jahren dazu entschieden auf Eierprodukte weitestgehend zu verzichten. Euren Beitrag finde ich daher als angehende Biologielehrkraft, sehr wertvoll. Bioethische Diskurse verstehe ich als bereichernd, da zum einen fächerübergreifend unterrichtet werden kann und zum anderen Emotionen in den Schüler_innnen geweckt werden. Diese steigern ihre Empathiefähigkeit. Fachliche Zusammenhänge können beispielhaft dargestellt werden - zum Beispiel: welchen Zusammenhang hat der Regenwald mit den Hühnern? Welche Folgen hätte es, wenn wir alle Hähne mitaufziehen? Und wie würde diese Aufzucht aussehen? Außerdem wird so das Interesse von Schüler_innen für ein lokales, globales und vielleicht auch persönliches Thema geweckt.

    Liebe Grüße Luisa

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  34. Liebe Elisa, liebe Melanie,

    vielen Dank für diesen sehr informativen und zum Denken anregenden Beitrag, nachdem ich erst einmal schlucken und nachdenken musste. Über meine eigene Postion dazu (worüber ich mir immer noch nicht ganz sicher bin) und über unsere Gesellschaft generell.
    Ich persönlich esse keine Eier und auch kein Geflügel, was für mich aber aus Geschmacksgründen gilt. Ich lebe aber nicht vegetarisch oder gar vegan. Ich denke auch, dass unsere Gesellschaft heutzutage immer mehr darüber nachdenkt und es gibt schon viele tolle Beispiele, wie zum Beispiel auch die Eierautomaten, bei denen meist die Hühner direkt nebenan auf der Wiese leben können (in Ludwigsburg übrigens in der Markgröningerstraße!). Ich bin sehr froh über diesen Umbruch in unserer "aber bitte so billig wie möglich" Gesellschaft und ich hoffe sehr, dass sich bald auch viele große Marken dazu gesellen, damit die Initiativen wie die "Initiative Huhn & Hahn" noch mehr Leute erreichen.
    Als kleiner Tipp: die Initiative Huhn & Hahn verkauft mit "Bürger" zusammen sogar Hähnchenmaultaschen :) (1)

    Ich habe euren Blogbeitrag deswegen gelesen, weil ich schon mit sehr vielen Leuten mit verschiedenen Ansichten über dieses und auch weitere Themen (zum Beispiel Tierversuche) geredet habe und mich trotzalledem noch nicht klar auf eine Position gestellt habe. Kommentieren möchte ich euren Beitrag aber trotzdem gern, denn ich finde ihr habt damit sehr gute Arbeit geleistet und mich zum weiteren Nachdenken angeregt, was ein solcher Beitrag meiner Meinung nach eben auch tun soll.

    Liebe Grüße,
    Marie

    (1) https://www.huhn-hahn.de/das-projekt/

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  35. Liebe Elisa und Melanie,

    Der Beitrag ist echt informativ und schön dargestellt.
    Die Grafik zu dem unterschiedlichen Wachstume der Hybridhühner, finde ich eindrücklich. das Legehybride dazu fähig sind 300 Eier im Jahr zu legen und Masthybride ihre Schlachtreife in 40 Tagen erreichen zeigt den unnatürlichen Umgang und den Respekt für den Tieren. Es widerspricht der Natur eines Huhnes derart schnell groß gezüchtet zu werden oder 300 Eier im Jahr zu legen. Deutlich ist ja auf eurem Bild zu sehen, dass dafür auch die Anatomie nicht ausgelegt ist. Der Profit steht zu stark im Vordergrund. Die vorgestellten Ideen zur Verhinderung des Tötens der Küken wie die Lasermethode scheint eine echte Alternative zu sein. Bevor überhaupt ein Bewusstsein und Nervensystem entwickelt ist es möglich jedes Ei zu überprüft. Der Staat steht in der moralischen Pflicht, diese Methode weiter zu entwickeln, dass sie schneller ist und flächendeckend eingesetzt werden kann. Und einen Cent mehr zu bezahlen per Ei, sollte meiner Meinung nach für Deutsche mit ihrem Lebensstandard kein Problem darstellen. Die Laserstrahlmethode ist zukunftsträchtig. Vor allem der Kostenpunkt ist ja bei vielen das wichtigste und auch ausschlaggebend, was gekauft wird. Da man hier aber nur etwa 1 Cent mehr pro Ei bezahlen muss, ist das für den Verbraucher hinnehmbar.
    Doch bis sie als Gerät in Brütereien stehen, wird weitere Zeit vergehen. Ende des Jahres sollen laut Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft die ersten Maschinen eingesetzt werden. Wann und ob der Einsatz dann aber wirklich flächendeckend erfolgt, ist bislang offen. Erst dann könnte das Massensterben wirklich aufhören.
    Ich finde es ist wichtig, besonders bei tierischen Produkten darauf zu achten wieviel man denn tatsächlich konsumiert und dann eben nach diesem Bedarf einkauft. Letztendlich fällt das steigende Bewusstsein der Menschen, was ihre Nahrung angeht, mir persönlich auch auf. Mittlerweile ich hole das Fleisch vom Metzger und nicht mehr aus dem Supermarkt. Bei anderen Produkten achte ich auf die Bio-Siegel Bioland, Demeter und Naturland unterliegen, welche hierbei strengeren Richtlinien als die EU-Bio-Richtlinien vorgeben.

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