Freitag, 1. September 2017

Interessen und Motivation im Biologieunterricht

Liebe Leser, liebe Leserinnen,

Der renommierte Neurowissenschaftler und Bildungsforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer ist für seine populärwissenschaftlichen Vorträge bekannt. In einem seiner Vorträge in Bamberg 2009 sagte er, dass schlechte Noten in Mathe nicht die Schuld der SchülerInnen sei, sondern von einem schlechten Lehrer/Lehrerin herrühren. 
Damit spricht er vielen Schülern und Schülerinnen aus der Seele. 

Aber wieso ist das der Fall? Was können wir als angehende LehrerInnen besser machen? Was hat „guter Unterricht“ konkret mit Interessen und Motivation der SchülerInnen zu tun? Lohnt sich der Aufwand als Lehrkraft einen für die SchülerInnen anregenden Unterricht zu gestalten?

Mit diesen Fragen haben wir uns unter anderem in unserem Blogbeitrag beschäftigt und auch nochmals die Vorlesung „Motivation und Interesse im Biologieunterricht“ von Prof. Dr. Steffen Schaal aufgegriffen. 

Wir freuen uns auf eure Kommentare und wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße,


Linda Wiederkehr und Jana Gerlach

































36 Kommentare:

  1. Liebe Jana und Linda,
    vielen Dank für euren interessanten und motivierenden Blogbeitrag.
    Er ist gut gegliedert und eure eigenen Erfahrungen finde ich sehr spannend, vor allem die von Jana, da man selten einen Einblick in eine Sonderschulklasse hat und hier erst mal sieht, was das eigentlich bedeutet.
    Zunächst möchte ich auf ein paar allgemeine Dinge eingehen, die mir beim Lesen eures Beitrags gekommen sind und dann noch auf die eine oder andere Frage von euch eingehen.
    Während meiner eigenen Schulzeit war der fesselnde Unterrichtseinstieg leider nur selten gegeben, trotzdem blieben Unterrichtsstunden, in denen wir etwas praktisch machten, hängen. Als es bei uns auf das Abitur zuging, war die Luft mehr oder weniger raus, unser Biologielehrer wiederholte mit uns die Nervenleitung, insbesondere die Entstehung von Aktionspotentialen, mithilfe eines Aufbaus aus Süßigkeiten. Wer eine Antwort richtig wusste durfte sich etwas nehmen, und er legte es wieder nach. Auch wenn dieses Beispiel vielleicht etwas albern klingt, waren wir doch alle sehr konzentriert bei der Sache, der Inhalt blieb besser hängen und der Snack tat allen gut.
    Heute ist der Begriff der Problemorientierung meiner Meinung nach jedoch schon deutlich weiter verbreitet und wird auch immer mehr angewendet. Trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass jedes Thema mit einer Fragestellung, d.h. einem Problem, dass es zu lösen gilt, begonnen werden sollte, denn Routine kann zu Langeweile führen. Natürlich kommt es hier auch darauf an, wie die Fragestellung verpackt ist, ob man einmal mit einem Film beginnt z.B. zeigt man die Apollinaris Werbung, bei der ein Fisch auch trinken will, die Fragestellung könnte dann lauten, ob und wenn ja, wie Fische trinken (https://www.youtube.com/watch?v=uVzV5Kzu5dc), oder mit Gegenständen, wie ihr bei eurer „Froschstunde“, sollte dies gegeben sein, finde ich kann man auch viele Themen so beginnen. Bei dem ganze ist vor allem wichtig, dass die SuS ein gewisses Mitbestimmungsrecht haben, an einer Schule in Rheinfelden durften ältere Schüler jüngere unterrichten, was vor allem auch die Selbständigkeit und auch das Selbstvertrauen förderte, da die älteren Schüler merkten sie wissen etwas. (http://www.badische-zeitung.de/rheinfelden/nachhaltig-mit-brief-und-siegel--134074438.html)
    Bestimmt kennt ihr auch die vielen Varianten der Black Stories, die es inzwischen gibt, neulich habe ich im Bekanntenkreis gehört, dass ein Lehrer, wenn seine SuS unaufmerksam werden, eine Karte zieht und die SuS auf den Plot kommen müssen. Ich persönlich fände diese Idee auch als Unterrichtseinstieg gut, vor allem dann wenn man sich selber eine Black Story zu einem biologischen Thema ausdenkt.
    Im Zuge dessen würde ich gerne auf eure Frage eingehen, ob sich der Aufwand lohnt. Ich denke er lohnt sich auf jeden Fall, ob die SuS sich etwas dadurch besser merken können ist vermutlich stark Schüler abhängig, so auch die Noten, aber ich denke sie verstehen es besser und profitieren davon, vor allem natürlich dann wenn ihr ernsthaftes Interesse geweckt wurde.
    In Bezug auf die Sonderschule denke ich, dass Unterricht überwiegend so gestaltet werden sollte wie du, Jana, es beschrieben hast. Auch ich finde es gut, dass die Klassen an Sonderschulen kleiner sind und man so besser auf die SchülerInnen und ihre Fähigkeiten eingehen kann.
    Hier sehe ich jedoch für alle anderen Schulen eine Schwierigkeit, denn Motivation und Interesse ist sehr differenziell und ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere Lehrer bei zu großen Klassen mit der entsprechenden Differenzierung überfordert ist.
    Zum Schluss möchte ich noch eine Frage in den Raum werfen. Ihr habt in eurem Blogbeitrag das Schema von Helmut Vogt aufgegriffen. Angenommen während eines Unterrichts wird das Interesse eines Schülers geweckt, dann sind wir beim situationalem Interesse, um von hier zum individuellen Interesse zu gelangen bedarf es weiterer Wiederholung bzw. Auseinandersetzung mit dem Thema.
    Fehlt hierfür den SuS und auch Lehrern (v.a. bezogen auf das Gymnasium) nicht die Zeit?
    Liebe Grüße,
    Vanessa

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    1. Liebe Vanessa,

      Vielen lieben Dank für deinen Kommentar.
      Wie du schon gesagt hast, finde ich auch, dass nicht jede Unterrichtsstunde mit einer Fragestellung beginnen sollte. Aus eigener Erfahrung kann ich leider auch sagen, dass viele meiner Lehrer damals in eine Art "Trott" verfallen sind und immer wieder mit der gleichen Methode ihren Unterricht begonnen haben. Bsp.: Eine Folie mit einem Bild wird auf den Overheadprojektor gelegt und danach folgte wirklich immer der Auftrag: "Bitte beschreiben sie mir, was auf der Folie zu sehen ist." Und das ging geschlagene 2 Jahre in der Oberstufe so. Abwechslung ist also absolut notwendig.
      Ich finde deswegen dein Ansatz mit der Werbung und auch den Black Stories sehr gut. Wenn man eben, wie du sagtest auf die Schüler eingeht und diese mitbestimmen lässt, kann man immer einen ansprechenden Einstieg finden. Auch seiner Kreativität als LehrerIn kann man da freien Lauf lassen. Du hast in deinem Kommentar wirklich schon viele verschiedene Ideen eingebracht die sich, meiner Meinung nach, gut für solche Unterrichtsgestaltungen eignen.
      Mit deinem Punkt bezüglich der Klassengröße an Sonderschulen vs. Regelschulen hast du absolut recht. Dass eine Klasse, wie in meinem Fall aus 8 Schülern besteht, ist ein klarer Vorteil. Auch alle anderen Klassen bestanden an der Schule maximal aus 10 SuS, was aber auch die Obergrenze war. Es kam natürlich dabei immer darauf an wie "fit" die Kinder waren.
      Dass dies an Regelschulen nicht umsetzbar ist, kann natürlich problematisch werden, da hier nicht so intensiv auf jeden einzelnen SuS eingegangen werden kann. Man kann nur versuchen bei solchen Unterrichtseinstiegen möglichst viele SchülerInnen zu erreichen, die durch ihr Interesse/ihre Motivation evtl. andere Mitschüler damit anstecken. Als LehrerIn immer bei allen einen Nerv zu treffen ist bestimmt eine unglaublich schwere Herausforderung.
      Nun zu deiner Abschlussfrage: Damit hast du einen guten Punkt angesprochen. Mit Sicherheit ist die Zeitknappheit hier ein Problem. In meiner eigenen Schullaufbahn haben es nur vereinzelt Lehrer geschafft solche Wiederholungen in den Unterricht zu integrieren, ohne dabei in ihrem eigenen Zeitplan zurückzufallen.
      Vor allem in den Naturwissenschaften war es meinen Lehrern sehr wichtig, dass wir sowohl die Unterrichtsstunden vor- und nachbearbeiten. Vorbereitungen fanden meist durch Videos statt, die der Lehrer vorgegeben hat und die Nachbereitung sollte dann eigenständig erfolgen. Damit diese Nachbereitungsphase zu Hause auch durchgeführt wurde, gab es zu Beginn der folgenden Unterrichtsstunde eine 5-minütige Abfragerunde. Dort wurde dann der Stoff nochmals wiederholt, aber wir hatten auch die Möglichkeit nochmals Fragen zu stellen, wenn etwas nicht verstanden wurde.
      Es gibt also Möglichkeiten/Methoden solche Wiederholungen, trotz der geringen Zeit, irgendwie mit einzubauen, damit das Interesse zu einem individuellen Interesse werden kann und somit auch das Wissen leichter gefestigt werden kann.
      Dennoch hast du natürlich Recht, dass das leider nur selten der Fall ist. Vielleicht finden wir als angehende LehrerInnen einen Weg das öfters zu schaffen?:)

      Liebe Grüße,
      Jana

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  2. Liebe Linda und Jana,
    vielen Dank für euren interessanten und ausführlichen Blogeintrag. Ich muss zugeben, dass mich euer Blogeintrag durch den Einstieg mit Herr Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer angesprochen hat. Dies erlangte sofort meine Aufmerksamkeit und motivierte mich zum Lesen, da ich gespannt war, mehr von Herrn Spitzer zu lesen und eure Meinung davon zu erfahren. Auch wenn in euren späteren Ausführungen nicht mehr auf Herr Spitzer eingegangen wurde, habe ich dem Einstieg zu verdanken, dass ich euren Blogbeitrag gelesen habe. Eigentlich passt dies sehr gut zu eurem Thema. Ein spannender und fesselnder Einstieg kann Motivieren und Interesse aufbringen.
    Ich glaube aber, dass es noch weitere Faktoren für die Schülermotivation gibt, außer der Stundeneinstieg und die Gestaltung der Stunde.
    Ein gutes Verhältnis zu den Schüler/innen und eine angenehme und förderliche Atmosphäre in der Klasse sind wichtige Grundsteine für das Lernen und die Motivation. Mag man den Lehrer, geht man glücklicher und entspannter in den Unterricht, man hat schon vor dem Unterricht eine positive Einstellung und freut sich auf neue Themen.
    Nicht nur die Beziehung zwischen der Person und dem Gegenstand ist entscheidend für die Motivation und den Lernerfolg, sondern auch die Beziehung zwischen den Personen. Ist ein Lehrer selbst von dem Lernstoff fasziniert, überträgt sich dies auf die Schüler/innen. Gleiches trifft meiner Meinung nach auch für den Unterricht zu. Ist ein/e Lehrer/in von dem eigenen Unterricht überzeugt und steht dahinter, wirkt es anregender und motivierender auf die Schüler/innen.
    Bei eurem Praxisbeispiel für die Turngruppe habt ihr bei eurer Reflektion gesagt, dass die Kinder sehr motiviert waren und großen Spaß hatten. Dies habt ihr auf ein sehr freundschaftliches Verhältnis zurückgeführt. Im Vergleich zur Schule, meint ihr, wäre dieses freundschaftliche Verhältnis nicht möglich. Warum glaubt ihr kann kein freundschaftliches Verhältnis in der Schule vorkommen?
    Mit freundlichen Grüßen
    Lena

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    1. Liebe Lena,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut uns sehr, dass unser "Aufhänger" dein Interesse und Motivation wecken konnte unseren Blogbeitrag zu lesen. Das war auch eines unserer Ziele! Im Bezug darauf, dass es mehrere Gründe gibt, um das Interesse und die Motivation seiner SchülerInnen zu wecken, muss ich dir voll und ganz zustimmen. Wir haben bewusst unsere Ausführungen eingeschränkt, da wir schnell bemerkten, immer mehr Ideen und Theorien zu entdecken. Doch gerade diese Einschränkung hat dazu geführt, dass du dir Gedanken zum Thema gemacht hast, was wir toll finden. So haben wir, auch noch einen Weg gefunden dich dazu zu motivieren, dich mehr mit dem Thema zu beschäftigen und uns kritisch zu bewerten. Durch dieses kritische Denken, können Debatten entstehen.
      Zu deiner Anmerkung zum freundschaftlichen Verhältnis zu SchülerInnen muss ich klar stellen, dass ich auf jeden Fall der Auffassung bin, dass sich dies entwickeln kann.
      Ich denke jedoch, dass das mit meinen Turngruppen stärker ist. Das liegt schlicht weg daran, dass ich mit ihnen regelmäßig mehrere Tage auf Wettkämpfe gehe, sie mich duzen und ich die meisten von ihnen bereits im Kindergartenalter trainiert habe. Durch diese Dinge kann ich mit ihnen eine stärkere Freundschaft aufbauen, als mit SchülerInnen, so denke ich. Oft unterrichtet man 2 Jahre eine Klasse, nicht 6 Jahre oder mehr. Das hätte ich aber in der Tat deutlicher zum Ausdruck bringen müssen. Hast du hierzu andere Erfahrungen sammeln können? Wenn ja würde ich mich freuen darüber mehr zu Erfahren.

      Liebe Grüße
      Linda

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  3. Liebe Jana und Linda

    Danke zu aller erst einmal für euren klar gegliederten und ausführlichen Blogbeitrag.
    Ich persönlich bin der Meinung, dass der Unterrichtseinstieg sehr wichtig ist und unbedingt motivierend sein sollte, um die Schülerinnen und Schüler gleich in den ersten Minuten für das folgende Thema zu begeistern, sodass Aufmerksamkeit und Interesse geboten ist.
    Leider ist es natürlich stark Themenabhängig, wie man den Unterrichtseinstieg gestalten kann und vor allem die Problemorientierung und das, was dahinter steckt, ist nicht immer möglich umzusetzen. Allerdings finde ich es auch nicht optimal, wenn Lehrer immer krampfhaft versuchen, den Unterricht mit einem Problem zu beginnen denn jede Unterrichtsstunde sollte anders aufgebaut sein um das Interesse der Schüler zu behalten. Routinen führen meiner Meinung nach vor allem bei jungen Leuten schnell zu Langeweile und damit zu Desinteresse, was sich eher kontraproduktiv auf die Leistungen auswirken würde. Allerdings ist es natürlich auch nicht möglich, jedes biologische Thema mit einem Problem einzuführen, da sich nicht jeder Kontext dazu eignet.
    Um noch etwas auf eure gestellten Fragen einzugehen: Ich bin absolut der Meinung, der Aufwand lohnt sich! Wie schon gesagt finde ich, dass der Unterrichtseinstieg über den gesamten Verlauf der Unterrichtsstunde entscheidet und maßgeblich dazu beiträgt, wie die Schülerinnen und Schüler sich während des Unterrichts verhalten. Selbstverständlich entscheidet nicht nur der Unterrichtseinstieg darüber, wie Konzentriert die Schülerinnen und Schüler bei der Sache sind oder wie gut sie sich die besprochenen Inhalte merken können. Dies ist von Schüler zu Schüler unterschiedlich. Allerdings kann durch einen spannenden Einstieg des Unterrichts auf jeden Fall das Interesse geweckt werden, was eine der Grundlagen für guten Unterricht darstellt.
    Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist meiner Meinung nach auch das Schüler-Lehrer-Verhältnis. Wenn die Schülerinnen und Schüler sich im Unterricht wohl und fair behandelt fühlen, gehen sie natürlich mit einer ganz anderen Einstellung in den Unterricht als wenn der Lehrer deutlich zeigt, welche Schüler zum Beispiel seine Lieblinge sind und welche er nicht leiden kann. Meiner Erfahrung nach ist also das Interesse am Unterricht automatisch höher, sobald die Unterrichtsatmosphäre auf einer netten und respektvollen Ebene abläuft. Erfahrungsgemäß überträgt sich ein höheres Interesse natürlich auch auf die Noten, je höher das Interesse für einen biologischen Sachverhalt, desto besser die Note. Wiederrum kann ich von mir berichten, je besser die Note, desto höher die Motivation. Es scheint also ein Kreislauf zu sein, der damit beginnt, dass das Interesse der Schülerinne und Schüler durch einen spannenden Einstieg geweckt wird, der dazu führt, dass die Motivation und die Leistungen steigen.

    Liebe Grüße, Gianna

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    1. Liebe Gianna,

      Vielen Dank für deinen Kommentar.

      Da hast du natürlich absolut Recht. Wie ich es auch schon zu Vanessa geschrieben habe, muss der Unterricht und auch dessen Einstiege abwechslungsreich gestaltet werden. Bei der Befragung haben die LehrerInnen auch geschrieben, dass sie eben verschiedene Einstiege, wie Rätsel, lustige Geschichten oder eben diese problemorientierte Fragen wählen, um die Themen so für die SuS spannender zu gestalten. Wie du eben sagtest - Routinen führen zu Langeweile und das ist denke ich nicht nur bei jüngeren Leuten der Fall.

      Ich bin auch der Meinung, dass es vorallem wichtig ist die SuS in den ersten Minuten der Stunde mit dem Thema zu "fesseln"/"packen" und damit die SuS dann aufmerksam dabei bleiben, muss man auch im weiteren Verlauf des Unterrichts Wege und Mittel finden, die von den SuS gut angenommen werden -> auch Selbstbestimmungstheorie.

      Das Schüler-Lehrer-Verhältnis ist selbstverständlich auch ausschlaggebend. Das haben wir auch bei Interesse mit Unterrichtsklima gemeint. Wenn die Atmosphäre stimmt und die SuS dem Lehrer mit Respekt gegenüber treten (den Respekt muss man sich als Lehrer oft erst erarbeiten) und auch der Lehrer einen respektvollen Umgang pflegt, kann alles andere besser funktionieren. Weder der Lehrer sollte Lieblinge haben, noch die Schüler Angst vor der Lehrkraft haben, wenn diese es mit der Autorität ein Stück zu weit treibt.

      Liebe Grüße, Jana

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  4. Liebe Linda und Jana,

    vielen Dank, dass ihr dieses spannende Thema für uns zusammengefasst habt. Aus eigener Erfahrung heraus kann ich sagen, dass die Motivation mit einer der wichtigsten Faktoren für Lernen ist. Ich habe es selbst in der Schule gemerkt und merke es auch jetzt während des Studiums, dass ich in den Seminaren/ Fächern, in denen ich motiviert bin, meist viel erfolgreicher bin, als wenn ich unmotiviert bin. Die Motivation ergibt sich aus verschiedenen Aspekten wie der Lehrperson, der Schwierigkeit der Aufgaben oder dem Inhalt. Für mich persönlich ist meine Motivation zu großen Teilen vom jeweiligen behandelnden Inhalt abhängig.

    In meiner eigenen Schulzeit habe ich mich des Öfteren gefragt, wofür ich den Quatsch überhaupt lerne. Das brauche ich doch sowieso nie wieder.
    Bei einer solchen Einstellung ist die Motivation etwas lernen zu wollen sehr gering.
    Meiner Meinung nach wäre eine wichtige Antriebsquelle für das Erzeugen und Erhalten von Motivation und Interesse die Herstellung von Alltagsbezügen gewesen, durch welche man erkennt, wofür man den Unterrichtsinhalt gebrauchen kann.
    Deshalb sollte der Unterrichtsinhalt den Schülerinnen und Schülern so präsentiert werden, dass sie seine Bedeutung für ihr persönliches Leben erkennen. Für mein Dafürhalten ist dies ein wichtiger Bestandteil das Interesse und die Motivation der Schülerinnen und Schüler aufzubauen und zu erhalten.

    Ein spannender Unterrichtseinstieg, wie ihr einige in eurem Blogbeitrag vorgestellt habt, weckt die Neugier bei den Schülerinnen und Schülern und lenkt ihre Aufmerksamkeit auf das kommende Thema. Doch ist dieser Schritt eines ersten Interesses am Thema erst einmal geschafft, ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, das Interesse und die Motivation der Schülerinnen und Schüler auch weiterhin hoch zu halten um die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler zu befriedigen. Ich denke hierbei kann es hilfreich sein, das individuelle Interesse der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen und sie teils auch in die weitere Gestaltung des Unterrichts miteinzubeziehen. Sei es im inhaltlichen Bereich oder bei der Entscheidung über die Sozialform, etc.

    Ich glaube, wenn wir angehenden Lehrer und der Motivation der Schülerinnen und Schüler annehmen, ist das für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Denn für uns Lehrer ist es wesentlich angenehmer mit motivierten und interessierten Schülerinnen und Schülern zusammen zu arbeiten und die Schülerinnen und Schüler nehmen deutlich mehr aus dem Unterricht mit.

    Liebe Grüße
    Hannah

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    1. Liebe Hannah,

      Ich hatte in der Schule das gleiche Problem, wie du - vorallem in Mathe.
      Viele Lehrer haben in der Befragung angegeben, dass Alltagsbezüge und realitätsnahe Einstiege essentiell wichtig sind für einen guten Unterricht.
      Ich hätte solche Bezüge in meiner Schullaufbahn öfter gebraucht, um zu verstehen wann und wo mir das ganze Wissen später nützlich sein wird und somit motivierter und interessierter im Unterricht mitzuarbeiten.

      Genau diese Mitbestimmung, die du erwähnt hast, ist auch oben im Blogbeitrag gemeint. Wenn Schüler mitbestimmen können, in welcher Form der Unterricht ablaufen soll, auf welche Art und Weise die Aufgaben während des Unterrichts bearbeitet werden sollen ( Bsp.: Gruppenarbeit oder Einzelarbeit) oder ein Stück weit entscheiden können, in welcher Reihenfolge die Themen behandelt werden sollen, ist sowohl das Interesse als auch die Motivation viel höher.

      Wie du schon sagtest, sollten auch die LehrerInnen nicht außer Acht gelassen werden. Auch für die und später für uns gibt es glaube ich nichts Unmotivierenderes, als immer wieder vor SuS zu stehen, die nichtmal ansatzweise Interesse oder Motivation zeigen und ihre Zeit lieber am Smartphone verbringen oder sich mit ihrem NebensitzerIn über das vergangene Wochenende unterhalten.
      Da kann man auch als LehrerIn die Motivation und Freude am Beruf verlieren.

      Liebe Grüße,

      Jana

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  6. Liebe Jana und Linda,
    vielen Dank für euren sehr interessanten Beitrag. Motivation und Interesse bei den Schülern zu wecken hat sich glaub jeder junge Lehrer auf die Agenda geschrieben und probiert das auch umzusetzen. Mir selber war das auch sehr wichtig in meinem ISP.
    Ich habe dort allerdings die Erfahrung gemacht, dass nur sehr wenige Lehrer auf einen motivierenden und problemorientierten Unterrichtseinstieg wertlegten. Deswegen fand ich auch vor allem, das Ergebnis eurer anonymen Umfrage sehr interessant. Vielleicht habe ich gerad diese 14% Prozent von Lehrern getroffen die darauf weniger Wert legen. Ich bin jedoch erleichtert, dass viel mehr Lehrer diese Art des Einstieges wählen als mir meine Erfahrungen gezeigt haben. Die Lehrer bei den ich hospitiert habe stellten Oftmals nur das Thema und den Ablauf der Stunde vor und stiegen dann direkt in die Erarbeitungsphase ein. Viele Lehrer bevorzugten einen kurzen und knackigen Einstieg, um mehr Zeit für das Erarbeiten und Vertiefen der Lerninhalte zu haben. Wie ihr selbst in eurem Beitrag geschrieben habt, hilft ein anregender Unterricht nicht dabei den Stoff besser zu behalten aber ihn besser zu verstehen und ihn eventuell leichter für die Klausur zu lernen.
    Wichtiger als die Schüler durch einen super Einstieg für den eigenen Unterricht und den Lerninhalt zu motivieren, ist es demnach den Stoff für die Schüler klar und verständlich aufzubereiten damit sie diesen besser behalten können. Zudem sollte man eine klare Struktur und eine angenehme Lernatmosphäre schaffen, indem man z.B. auch Rituale einführt die den Schülern eine gewisse Konstanz und Sicherheit bietet aber auch Wertschätzung und Respekt entgegenbringt. Zu den klaren Strukturen gehören vor allem auch deutliche und fordernde Arbeitsanweisungen. Den Schüler sollte jederzeit klar sein was sie zu tun haben und welche Mittel und Zeit sie dafür zur Verfügung haben.
    Den Schülern wurde also von den Lehrern immer ein Ziel und wie sie dieses erreichen können vorgegeben. Die Motivation um dieses Ziel zu erreichen war in diesem Fall aber im Vergleich zu dem Einstieg extrinsisch und nicht intrinsisch. Sie legten also mehr Wert darauf die Schüler durch klare Strukturen und Anweisungen, extrinsisch zu motivieren und weniger darauf das Interesse der Schüler für den Unterrichtsstoff zu wecken.
    Dabei komm ich auf den nächsten Punkt zu sprechen womit dieses Vorgehen vielleicht erklärbar ist. Ihr habt in eurem Beitrag erwähnt das die Kinder in der 5 Klasse waren und ca. 10 Jahre alt und dass es bei höheren Klassen anders seien könnte. Ich bin auch der Meinung das gerade ab den 12 -13 Lebensjahr es immer schwieriger wird die Schüler für Unterrichtsinhalt zu motivieren aufgrund der Adoleszenzphase die sie beginnen zu durchleben. Ich mein wir haben alle diese Zeit einmal durchgemacht und wissen selbst nur zu gut für was wir in dieser Zeit motiviert waren. Bei mir war es nur selten oder nie das was im Unterricht gerade behandelt wurde. Ich persönlich interessierte mich damals eine Zeitlang nur für meine Nebensitzerin Julia und machte mir Gedanken darüber, ob das Benutzen meiner Stifte von ihr zu bedeuten hatte, dass sie auch in mich verliebt war. Wenn mir da ein Lehrer mit einem so super Einstieg, wie bei euch mit den Fröschen gekommen wäre, hätte mich das in dem Moment vermutlich trotzdem nicht interessiert.
    Ich stell mir deshalb die Frage wie ihr auch wie sehr man Schüler in dieser Phase wirklich intrinsisch für seinen Unterricht motivieren kann und ob es nicht vielleicht sinnvoller und zeitökonomischer ist sich mehr auf die extrinsische Motivation zu konzentrieren wie es die Lehrer bei mir im ISP hauptsächlich getan habe.

    Liebe Grüße

    Nico

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    2. Lieber Nico,

      zu aller erst vielen Dank für deine Anregungen in deinem Kommentar! Tatsächlich hatten auch wir mit einem anderem Ergebnis bei der Studie gerechnet. Einfach aus dem Grund, das wir selber es anders als Schülerinnen gewohnt waren. Da ich selber noch keine Erfahrungen in einer Schule sammeln konnte, finde ich es toll von deinen hören zu können. Weniger toll finde ich, dass die LehrerInnen so wenig Zeit aufgewendet haben um ihre SchülerInnen für die Inhalte zu interessieren. Ich persönlich hatte große Probleme mit dem Fach Mathematik und habe eigentlich nie im Unterricht aufgepasst. Auf dem Wirtschaftsgymnasium hatte ich dann eine Lehrerin, die oft durch verschiedene Wege versucht hat, alles ein wenig interessanter zu gestalten. Als sie unsere Lehrerin wurde, begann sie deshalb mit dem Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung. Hierzu kaufte sie sich einen Lottoschein und gab uns die entsprechenden Daten, um uns ausrechnen zu lassen wie hoch ihre Chancen auf den Jackpot waren. Später dann verwendete sie weniger Zeit auf solche Einstiege, aber sie hatte mich trotzdem für sich gewonnen. Und das obwohl ich 17 Jahre alt war. Ich hätte niemals gedacht dass sich in diesem Alter meine Einstellung zur Mathematik ändern lässt. Meine Noten wurden zwar nicht wesentlich besser, die tiefe Abneigung verschwand aber. Und ist das nicht auch schon Lohnenswert?
      Ich verstehe es natürlich, dass die Masse an Stoff es nicht immer zulässt extrem Zeitaufwendige Unterrichtseinstiege durchzuführen. Dennoch sollte man sie meiner Meinung nach bei ganz weglassen. Wie siehst du das?
      Ich persönlich kann nicht behaupten, eine Phase gehabt zu haben total desinteressiert am Unterricht gewesen zu sein. Es war definitiv schwerer für meine Lehrer es zu wecken, aber nicht unmöglich. Eventuell war ich einfach eher der Streber-Typ von Schülerin, und von Natur aus sehr neugierig. Da ja jeder SchülerIn individuell verschieden ist, würde ich behaupten, es dennoch immer zu versuchen, auf die intrinisische Motivation einzugehen, auch wenn es sein kann nicht jeden zu erreichen. Eine gesunde Mischung zwischen intrinisischer und extrinsischer Motivation ist, denke ich, das Optimum.
      Zu deinen weiteren Ausführungen, wie man das Interesse und Motivation seiner SchülerInnen gewinnt und beibehält kann ich dir nur zustimmen. All diese Faktoren beeinflussen das Verhalten der Schüler.

      Liebe Grüße
      Linda

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  7. Liebe Linda und Jana,

    auch ich bin überzeugt von der Wichtigkeit eines interessanten und motivierenden Stundeneinstiegs. Meiner Meinung nach ist der Einstieg das A und O einer ganzen Unterrichtsstunde. Nur wenn die Schüler von Anfang an interessiert und motiviert am Unterrichtsthema dabei sind, ist das Lernpotenzial am größten. Daher finde ich, dass man sich als Lehrer immer wieder im Voraus einer Unterrichtstunde darüber Gedanken machen sollte, wie man es schafft die Schüler mitzureißen. Wichtig dabei ist es aber eben auch genau die Schüler-Gruppe anzusprechen, die sich nicht so sehr für den Biologieunterricht interessieren. Gerade die Schüler, die eigentlich wenig grundsätzliches Interesse am Fach haben, sollte man besonders im Augenmerk haben. Sie gilt es, in den ersten Minuten für die Sache zu gewinnen. Die anderen - also die an sich Interessierten, sind ja schon ohnehin dabei. Also durch besondere Ansprache dieser Schüler oder durch Einbeziehung in eine Situation, lässt sich da einiges machen.
    In diesem Zusammenhang finde ich den Vorschlag, die Schüler den Einstieg machen zu lassen sehr interessant. Durch dieses Miteinander kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Atmosphäre sehr freundlich wird und man sich schnell auch ein neues Biologiethema einlassen kann. Einen Unterricht hingegen mit einer 5-minütigen Abfragerunde zu beginne, führt meiner Meinung nach nur zu Desinteresse . Eine Nacharbeitung der letzten Stunde ist durchaus kein Fehler, aber nicht durch diese „Bloßstell-Methode“.
    Ich selbst habe mir bei meinen Stunden im OEP auch sehr genau überlegt, wie ich sie beginne. Während meines FSJ an einer Sonderschule konnte ich immer wieder feststellen, wie wichtig ein guter und motivierender Einstieg ist und wie sehr er das Unterrichten erleichtern kann.
    Meine Mutter unterrichtet seit 20 Jahren Biologie und Religion am Gymnasium und sie macht sich immer noch Gedanken über die Einstiege in die Stunde und versucht, diese auch immer wieder anzupassen und zu aktualisieren. Ihr habt euch also meiner Meinung nach mit eurem sehr gut lesbaren und inhaltlich ausführlichen Blogbeitrag einem sehr wichtigen Thema für uns angehende Lehrer zugewendet.
    Ein gutes Lernklima und eine grundsätzliche Bereitschaft zur Mitarbeit hängen natürlich, wie schon gesagt wurde, auch sehr stark von der Schüler-Lehrerbeziehung ab. Wir hatten z.B. jahrelang eine Mathelehrerin, die nicht viel mehr gemacht hat, als aus dem Buch zu unterrichten. Dennoch hat die Klasse gut mitgemacht, weil einfach die Chemie gestimmt hat.
    Die eigene Begeisterung des Lehrers macht natürlich auch etwas aus, darf aber nicht überschätzt werden. Nicht immer springt diese Begeisterung von alleine über...
    Und noch ein letztes: In meiner Schulzeit fand ich die Einstiege, die mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen haben am besten. Damit meine ich so Sachen wie z.B. Geschmacksproben nehmen oder etwas erfühlen. Man beschäftigt sich als Schüler intensiver damit und will im Nachhinein auch wissen, woran es liegt, dass die Sachen so unterschiedlich schmecken.
    Wir arbeiten oft mit Sehen und Hören. Klassisches Beispiel: die Beschreibung eines Bildes. Spannender wird es schon, wenn man nur mit dem Hörsinn arbeitet, ohne etwas zu sehen. Oder wenn man auf Fühlen, Schmecken oder Riechen setzt.

    Lieben Gruß
    Valentin

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    1. Lieber Valentin,

      vielen Dank für den tollen Kommentar. Ich muss dir nur zustimmen, dass der Einstieg viel Auswirkungen mit dem weiteren Verlauf der Stunde hat. Ich bin zur Zeit im OEP und habe das Glück, dass meine Begleitlehrerin sehr engagiert ist! Mathematik war das Fach das ich am wenigsten mochte. Heute morgen verwendete die Lehrerin einen kleinen Sketch könnte man sagen, um das Thema der Stunde einzuleiten. Der Rest der Stunde verlief dann, wie ein klassischer Mathematikunterricht: Aufgaben aus dem Buch rechnen. Meiner Meinung nach half der Sketch nicht nur den SchülernInnen das Thema besser zu verstehen. Sie waren auch alle sehr motiviert, sogar als die Lehrerin kurz für 10 Minuten verschwand, um zu kopieren.
      Zum Thema Mitbestimmung, würde ich sagen, dass sich so etwas eher zu Beginn des Jahres anbietet. So könnte man Listen durch die Klassen gehen lassen, mit Themen, Sozialformen, Arbeitsformen, Medien etc.
      Auf die Art und Weise hätte man das ganze Jahr über einen guten Überblick.
      Es ist wirklich bewundernswert, dass deine Mutter noch so bei der Sache ist, ich denke jeder von uns hat so ein Ziel.
      Deine Tipps zu den Sinnen finde ich großartig, da kommt man nicht so schnell drauf, aber du hast vollkommen Recht! Ich hoffe, dass ich das demnächst anwenden kann!

      Liebe Grüße
      Linda

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  8. Liebe Jana und Linda,
    vielen Dank für euren praxisbezogenen Beitrag zu den Interessen und der Motivation im Biologieunterricht. Meiner Meinung nach ist das Thema für einen gelungenen Unterricht sehr wichtig. Im Folgenden werde ich mich kurz zu eurem Beitrag allgemein äußern und anschließend auf die ein oder andere Frage eingehen.
    Während meiner eigenen Schulzeit kann ich mich noch sehr gut an die Stunden erinnern, welche einen „besonderen“ Einstieg hatten. Da ich der erste G8- Jahrgang war, saß ich jeden Tag sehr lange in der Schule. Dadurch sank meine Motivation von Stunde zu Stunde stetig. Sobald allerdings etwas anders ablief als gewohnt bzw. die Lehrkräfte sich besonders auf die Stunde vorbereitet und einen tollen Einstieg gestaltet hatten, stieg meine Motivation wieder. Auch heute ist dieses Thema aufgrund der Ganztagsschulen von Bedeutung. Die SuS verbringen jeden Tag sehr viel Zeit in der Schule. Ein interessanter Unterrichtseinstieg kann die „gelangweilten“ SuS fesseln und ihnen Abwechslung im Schulalltag bieten. Meiner Meinung nach muss nicht jede Stunde so aufwendig gestaltet werden, die erste Stunde einer neuen Einheit sollte allerdings die Aufmerksamkeit aller SuS gewinnen. Denn das Interesse und die Motivation werden nur geweckt, sofern die SuS von Anfang an begeistert von dem neuen Thema sind. Da sich allerdings die Interessen der SuS oftmals unterscheiden, ist es schwierig alle SuS gleichzeitig zu motivieren. Um die SuS langfristig zu motivieren, sollte der Lerngegenstand attraktiv gestaltet werden. Sofern das Interesse der SuS von Anfang an (z.B. durch einen problemorientierten Einstieg) geweckt wurde und die sie ihr Wissen eigenständig erweitern wollen, kann man von einer langfristigen Interessenentwicklung ausgehen (vgl. Spörhase- Eichmann & Ruppert 2004, S. 111).
    Außerdem glaube ich, dass es von Vorteil ist, wenn die SuS intrinsisch motiviert sind. Denn eine intrinsische Motivation beruht auf einem von innen gesteuerten Lernantrieb. Dies bedeutet, dass die SuS nicht motiviert sind, weil die Lehrer ihnen mit schlechten Noten drohen und sie deshalb lernen müssen, sondern weil sie das Thema interessiert (vgl. ebd., S.109).
    In meinem ISP habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich der problemorientierte Unterrichtseinstieg lohnt und eine arbeitsaufwändige erste Stunde die restlichen Stunden entlastet. Nachdem ich jeweils mit einem problemorientierten Einstieg begonnen hatte, gab ich einen kleinen Input zum Thema und ließ die SuS danach selbstständig arbeiten. Hierbei variierte ich oft in der Arbeitsform. Anschließend folgte die Besprechung und eventuell eine weitere Erarbeitungsphase, welche durch eine gemeinsame Sicherung (Arbeitsblatt, Quiz, mündliche Besprechung) beendet wurde.
    Ich bin auch der Meinung, dass das Ziel als Motor verstanden werden kann. Denn nur durch das Ziel werden die SuS motiviert und der Unterricht gesteuert und geplant. Wichtig ist, dass diese Ziele für alle SuS erreichbar sind. Dazu sind oftmals eine Differenzierung sowie der Bezug zum Alltag erforderlich.
    Die Lehrkräfte könnten vor der neuen Einheit bereits das Vorwissen der SuS zum Thema erfragen und die Einheit somit auf den Wissensstand der SuS anpassen. Sodass sowohl die Lehrkräfte als auch die SuS von der neuen Einheit profitieren können.

    Liebe Grüße
    Pia

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  9. Liebe Pia,

    Vielen Dank erstmal für deinen Kommentar.
    Ich kenne es auch von bisher zwei Sonderschulen, dass an 3 Tagen in der Woche der Unterricht bis um ca. 15 Uhr geht. Das ist für viele SuS wirklich sehr lang und anstrengend. Ich hatte bisher auch vor allem Kontakt mit ErstklässlernInnen, denen der Wechsel vom Kindergarten auf den Schulalltag besonders schwer fiel. Für sie war es Nachmittags kaum möglich, sich noch zu konzentrieren, aufmerksam einem Thema zu folgen oder sich dafür zu interessieren.
    Abwechslungsreiche Unterrichtseinstiege haben es dann geschafft, das Interesse auf das Unterrichtsthema zu lenken und die Aufmerksamkeit wenigstens für eine gewisse Zeit zu halten.
    Wie du schon sagtest, ist es schwer das Interesse aller SuS zu kriegen. An diesen Schulen war es aufgrund der kleinen Klassengröße zum Glück meist gut möglich.
    Ich glaube auch, dass intrinsische Motivation aufgrund von einem eigenen Interesse an einem Thema zu besseren Erfolgen führen kann. Wenn ich ein Thema beispielsweise nur gelernt habe, weil eben der Druck für eine gute Note in der Klassenarbeit dahinter stand, habe ich das Meiste nach der Arbeit wieder vergessen. Wenn man sich aber sowieso für das Thema interessiert fällt es einem zum Einen leichter für Klassenarbeiten zu lernen und zum Anderen wird man das Gelernte vermutlich länger behalten.
    Ich denke auch dass neue Einheiten auf das Vorwissen der SuS angepasst werden muss und dieses auch aktiviert werden sollte. Das haben auch viele LehrerInnen in unserer Umfrage bestätigt.
    Man kann daran anknüpfen und für alle das Beste rausholen.

    Liebe Grüße,

    Jana

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  10. Liebe Jana, liebe Linda,
    erst einmal großes Kompliment für euren Blogbeitrag. Ich finde er ist sehr gut gelungen und ist eine gute Mischung aus Sachinformation und eigener persönlicher Erfahrung. Besonders eure persönliche Erfahrung, möchte ich hier herausheben, hat mich selbst sehr inspiriert und in meine eigene Schulzeit zurückversetzt und so ging ich in Gedanken Biologiestunden durch, an welche ich mich noch besonders gut erinnern kann. Leider ist das Resultat nicht erbauend. Am Ende konnte ich mich nur noch an Stunden erinnern, welche ich in der Jahrgangsstufe 1 und 2 des Gymnasiums erlebt hatte. An Stunden aus meinen Sekundarstufe 1-Zeit ist leider nichts hängen geblieben. Das führt mich zu eurer Ersten Frage: Lohnt sich der Aufwand? Ich denke auf jeden Fall! Ich konnte mich an die Stunden aus meiner Gymnasiumszeit erinnern, weil diese abwechslungsreich und motivierend gestaltet waren. So haben wir in der Zeit ein Erklärvideo gedreht, haben in Karlsruhe am KIT Plasmidringe isoliert, haben einen Bach untersucht…. Alles war, trotz der eng bemessenen Zeit zur Vorbereitung auf das Abitur, möglich. Auch ich selbst habe im Rahmen von Unterrichtsvorbereitungen gemerkt, wie viel es ausmacht motivierende und ansprechende Stunden zu gestalten und habe festgestellt, dass es nicht immer mehr Zeit benötigt, sondern manchmal viel schneller geplant ist, da man selbst viel motivierter an die Sache herangeht und die Ideen nur so sprudeln ��.
    Und da muss ich Vanessa in ihrem Blogkommentar vom 2.September zustimmen. Ich finde auch das eine motivierende Stunde nicht immer ein Problem oder eine Fragestellung benötigt. Ich finde auch, dass aktuelle oder örtliche Themen sehr motivierend sein können da sie einen großen Alltagsbezug aufweisen. Und so finde ich auch die Idee mit den Blackstorys richtig gut!
    Wir haben in der Vorlesung gehört von wie vielen Faktoren Motivation abhängig ist. Besonders interessant finde ich den Punkt der Mitbestimmung, welchen auch ihr, Jana und Linda, in eurer Ausarbeitung ansprecht. Ich finde es erstaunlich wie viel die einfachsten Formen von Mitbestimmung schon ausmachen können. Ich denke, es nimmt vielen SUS das Gefühl von Machtlosigkeit und Willkür, welches ich in der Schule oft erlebt habe bzw. gefühlt habe. Es kann einem das Gefühl geben an dem was geschieht teilzuhaben und auch ein wenig Verantwortung dafür zu tragen. Und mit Verantwortung steigt auch die Motivation.
    Zu eurer Frage, ob SuS dadurch Sachverhalte besser verstehen können. Ich denke diese Frage lässt sich nicht direkt beantworten. Aus der Lernpsychologie wissen wir, dass wir erst Interesse an einem zu lernenden Stoff entwickeln müssen um diesen behalten zu können. Dafür sind Fragen entscheidend wie: Ist das relevant für mich/ bedeutend? Ist der Stoff glaubwürdig? Passt der Lehrstoff in mein bisheriges Wissensnetz…. Mit der Motivation und dem Interesse an einem Unterrichtsstoff steigt auf jeden Fall die Aufnahmefähigkeit, jedoch ist weiter entscheidend wie das zu Lernende auf bearbeitet ist und in welcher Form es Präsentiert wird. Es ist es also noch nicht damit getan einen Interessanten und motivierenden Einstieg oder Verlauf zu planen, sondern auch der sachliche, inhaltliche Teil muss verständlich präsentiert werden.
    Würde ich trotzdem solch einen Unterricht gestalten auch wenn es sich nicht in den Noten wiederspiegelt? Noten sind, wie man so schön sagt, Momentaufnahmen und nicht immer aussagekräftig, jedoch wichtig. Ich stimme dir Linda teilweise zu und teilweise nicht. In deiner Ausführung schriebst du, dass dir die Noten nicht so wichtig ist, sondern dass du es gut findest, wenn sich SuS für ein Thema begeistern können. Ich finde das Beides gehen sollte. Denn kommt mit der Begeisterung für ein Thema nicht auch das Interesse mehr davon zu lernen? Des Weiteren wirft es die Frage auf, ob Notengebung immer über Klausuren erfolgen muss oder ob es nicht auch eine praktische Arbeit sein kann, zu einem spannenden und fesselnden Thema?
    Liebe Grüße Stephanie

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    1. Liebe Stephanie,
      Vielen Dank für deine positive Rückmeldung.
      Wie ich auch schon zu Vanessa geschrieben habe, ist es natürlich wichtig die ganzen Einstiege abwechslungsreich zu gestalten. Zu viele Fragestellungen jeweils zu Beginn der Stunde führen durch die Routine wiederum zu Langeweile, da kann die Frage noch so gut gestellt sein. Bei der Befragung haben auch sehr sehr viele Lehrer erklärt, dass Alltagsbezüge im Unterricht dringend notwendig sind, um das Thema verständlicher zu machen. Aber auch alltagsbezogene Beispiele zur Beginn der Stunde ist sinnvoll, da man hiermit bereits von Anfang an das Interesse der SuS weckt.
      Natürlich hast du Recht, dass man niemals pauschal sagen kann, dass alle SuS Themen dadurch besser verstehen. Wir haben uns in unserem Blogbeitrag eben vorallem mit Unterrichtseinstiegen beschäftigt. Klar ist aber, wie du eben sagtest, dass die Gestaltung der gesamten Unterrichtsstunde ausschlaggebend ist, wieviel letzten Endes die SuS darauf mitnehmen. Der Stoff muss immer individuell auf die Klasse/SuS angepasst werden und entsprechend dem "Level" aufbereitet werden.
      Ich sehe es auch so, dass Noten eher Momentaufnahmen sind. Wie oft hatte ich MitschülerInnen die in der Klausur saßen und das berühmte "Blackout" hatten. Manche hatten so sehr "Prüfungsangst", dass sie dann in der bestimmten Situation nicht mehr abrufen konnten, was sie davor sehr lange gelernt/ geübt hatten. Es zählt bei einer Klausur eben nur, was in dem Moment geleistet wird und somit können auch sonst sehr gute SuS eine schlechte Note einfahren. Andere Wege der Leistungsermittlung finde ich deswegen auch in manchen Fächern sinnvoll, um gerade solchen SuS entgegen zu kommen. Inwieweit sich das alles praktisch umsetzen lässt, werden wir sicherlich selber noch erfahren.
      Liebe Grüße Jana

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  11. Hallo Linda und Jana,
    erst einmal Hut ab für den Aufwand, den ihr mit eurem Blogbeitrag betrieben habt. Die Umfragen bereichern euren Bericht und sind wirklich interessant.
    Aufmerksam auf euren Blogbeitrag bin ich geworden, durch deinen Hinweis Jana, den du in deinem Kommentar zu unserem Bericht gegeben hast. Als ich dann in eurem Inhaltsverzeichnis gelesen habe, dass ihr eigene Erfahrungen und konkrete Praxisbeispiele zu Unterrichtseinstiegen mit einbezieht, war mein Interesse geweckt.
    Schon zu Beginn des Beitrags finde ich die verschiedenen Möglichkeiten, wie man die SuS ganz allgemein motivieren kann (Selbständiges wählen der Arbeitsform etc.), nützlich. Auch finde ich eure eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit interessant. So ein Unterrichtshalbjahr, wie ihr es erlebt habt, hätte mir auch sehr viel Spaß gemacht.
    Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, kann ich mich spontan leider auch kaum an interessante Unterrichtseinstiege erinnern. Die einzigen, die mir noch wirklich in Erinnerung geblieben sind, sind die im Fach Ethik. Hier haben wir zu Beginn eines neuen Themas immer über ein Fallbeispiel, wie den Mauerschützenprozess oder das lebensrettende Medikament, dass zu teuer ist und die Frage, ob man es stehlen sollte, diskutiert. Dabei handelte es sich stets um moralische Dilemma, so dass es nie die eine richtige Lösung gab. An Hand unserer Meinungen wurden anschließend die Ansätze von Philosophen wie Kant, Freud, Hobbes und Sokrates besprochen. Durch die vorangegangenen regen Diskussionen waren wir alle immer motiviert und konnten die Theorien der Philosophen sehr gut nachvollziehen. Nicht zu letzt, weil wir diese wiederum auch kritisch Reflektieren durften.
    Ich denke, dass gerade in einem Fach wie Biologie, dass sich mit dem Bereich der Ethik stark überschneidet, Fallbeispiele und moralische Dilemmata ebenfalls gute Einstiege bieten können.
    Natürlich stimme ich aber auch mit dir Vanessa überein, dass man die Unterrichtseinstige abwechslungsreich gestalten sollte. Deine Idee mit den Black Stories oder den Kurzfilmen, finde ich daher wirklich gut. Auch den Aspekt von Hanna, Alltagsbezüge herzustellen, finde ich sehr wichtig.
    Nun wieder zu eurem Blogbeitrag. Hier gefällt mir besonders gut, dass ihr euch die Unterrichtseinstiege nicht nur theoretisch überlegt, sondern auch in der Praxis getestet und anschließend kurz reflektiert habt. An dieser Stelle hat sich eindrücklich gezeigt, dass SuS vor allem dann motiviert werden können, wenn Theoretisches mit praktischen Tätigkeiten verknüpft wird. An dieser Stelle kann ich das Buch „Biologie einfach anschaulich“ (Hans Schmidt, Andy Byers, 1995: Biologie einfach anschaulich – Biologiemodelle zum Selberbauen mit einfachen Mittel, Verlag an der Ruhr) empfehlen. Hier finden sich viele Experimente, mit denen man eine Unterrichtseinheit mit praktischen Elementen gestalten kann.

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    1. Liebe Meike,

      Es freut mich natürlich sehr, dass wir (passend zum Blogbeitrag) dein Interesse für unserem Beitrag wecken konnten.
      Bei deinem Ethikunterricht hat dein Lehrer/deine Lehrerin einen guten Weg gefunden, oft schwierige Texte von beispielsweise Kant verständlicher zu machen. Durch diese Alltagsbezüge und aktuellen Themen konnte er dich und auch deine MitschülerInnen motivieren und euer Interesse für das Thema wecken.
      Abwechslungsreicher Unterricht ist, wie alle in den Kommentaren zu unserem Blogbeitrag festgestellt haben, das A und O eines guten Unterrichts. Ich denke auch, dass sich Biologie gut eignet um diese Verknüpfung von Theorie und Praxis herzustellen.
      An sich ist einem bestimmt auch aus eigener Erfahrung als SuS klar, dass praktische Einheiten im Unterricht Spaß gemacht haben und auch am eindrücklichsten geblieben sind. Das nochmal im Versuch in der Klasse bestätigt zu bekommen, war für Linda und mich dennoch sehr gut. Es hat wiederum unsere Motivation gesteigert, dass auch weiterhin so machen zu wollen und uns nochmals in unserer Meinung gestärkt, dass solche Unterrichtsgestaltungen sich auf jeden Fall lohnen.

      Liebe Grüße Jana

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  12. Das Ergebnis eurer Umfrage hat mich erstaunt. Eben, weil ich es in meiner Schulzeit anders empfunden habe. Jedoch finde ich es positiv, dass doch einige Lehrer/innen viel Zeit in einen guten Unterrichtseinstieg investieren. Bei der Umfrage würde mich noch interessieren, wie viele Lehrkräfte daran teilgenommen haben und wie dabei die jeweiligen Schularten vertreten sind.
    Eure beiden persönlichen Fazits am Schluss runden den Beitrag gut ab. Besonders das Statement von dir Linda, „Wenn ich es schaffe, dass sich die SuS noch Jahre später an Unterrichtsstunden von mir erinnern können, ist mir das weitaus mehr wert, als ein guter Notendurchschnitt“, ist wirklich toll.

    Nun zu den Fragen:
    Zu deiner Frage Lena, ob sich zwischen Lehrperson und SuS kein freundschaftliches Verhältnis bilden kann. Hier stimme ich ebenfalls mit Linda überein. Aus eigener Erfahrung mit meiner Schwimmgruppe, die ich bereits seit 6 Jahren trainiere, denke ich auch, dass man zu SuS, die man im schnitt 2 Jahre unterrichtet, nicht so ein enges Verhältnis aufbauen kann. Ich bin mir auch unsicher darüber, ob das überhaupt die Aufgabe einer Lehrkraft ist, so ein Verhältnis aufzubauen. Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich, dass die meisten Lehrer/innen bewusst einen gewissen Abstand gegenüber uns SuS hielten. Zum einen, um die Rollenverhältnisse zu bewahren und zum anderen, um sich vor Mobbing etc. zu schützen. Natürlich gab es auch die coolen, lockeren Lehrer/innen, wo das Verhältnis sehr kumpelhaft war. Allerdings ging das tatsächlich nicht bei allen Lehrer/innen gut. Oft neigte die Klasse dazu dieses Verhältnis extrem auszunutzen. Ich persönlich denke daher, dass das Verhältnis zwar auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Höflichkeit basieren sollte, es jedoch immer klar sein sollte, wer die Lehrkraft und wer der Schüler/die Schülerin ist. Was meinen die Anderen dazu? Kennt ihr ähnliche Situationen aus eurer Schulzeit?

    Abschließend, finde ich persönlich auch, dass sich der Aufwand für einen spannenden Unterrichtseinstieg lohnt, denn wie Pia, bin ich auch der Meinung, dass damit die restliche Stunde entlastet werden kann. Wie dein Unterrichtseinstieg Jana gut veranschaulicht, kann er sogar einen roten Faden bilden, an dem sich mehrere Unterrichtsstunden ausrichten lassen.
    Weiter glaube ich, dass auch wir als angehende Lehrer/innen davon profitieren. Zum einen macht es doch auch Spaß, sich spannende Unterrichtseinstiege auszudenken zum anderen, erfüllt es mich persönlich immer mit der größten Freude, wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung die SuS anschließend bei der Sache sind. Spätestens dann weiß ich, dass sich der Aufwand gelohnt hat und um die Noten, würde ich mir in dem Fall auch keine Sorgen mehr machen.

    Viele Grüße
    Meike

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    1. Liebe Meike,

      An unserer Befragung haben 76 LehrerInnen teilgenommen. Der Großteil davon waren LehrerInnen der Realschulen. 12 Lehrkräfte waren von Gymnasien, 6 SonderschullehrerInnen und leider nur 3 LehrerInnen von der Grundschule haben sich beteiligt.
      Ich kenne es auch nur aus meiner eigenen Schullaufbahn, dass die LehrerInnen, die nicht von Anfang an ihre Autorität unter Beweis gestellt haben und gezeigt haben, was in ihrem Unterricht geht und was nicht, mit den SuS große Schwierigkeiten hatten.
      Das war vor allem von der 5. - 10. Klasse der Fall. In der Jahrgangsstufe hatten fast alle SuS eine andere Einstellung zum Thema Schule und auch der Umgang zwischen LehrerInnen und SuS war respektvoller und man musste nicht erst die Grenzen austesten.
      Ich hoffe, dass viele der Meinung sind wie wir und den Aufwand auf sich nehmen. Damit sind wir schonmal auf einem guten Weg "gute LehrerInnen" zu werden.

      Viele Grüße
      Jana

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    2. Hallo liebe Jana,
      danke für deine Antwort :) Bei mir war das damals in der Schule auch so, dass die Lehrer/innen ab der Kursstufe weniger streng sein mussten, weil es kaum noch Störungen im Unterricht gab.
      Echt gut, dass so viele Lehrkräfte an eurer Umfrage teilgenommen haben. Vor allem überrascht es mich, dass es hauptsächlich Realschul- und Gymnasiallehrer/innen waren, da so viele angegeben haben, dass sie ihren Unterrichtseinstieg abwechslungsreich gestalten, hätte ich eher damit gerechnet, dass vor allem Grund- und Sonderschullehrer/innen daran teilgenommen haben, da ein abwechslungsreicher Unterricht dort eher typisch ist. Umso erfreulicher, dass auch die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen um einen abwechslungsreichen Unterricht bemüht sind.
      Viele Grüße
      Meike

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  13. Liebe Linda, liebe Jana,

    mir hat euer Beitrag sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach lohnt sich eine solche Unterrichtsplanung und Vorbereitung durchaus. Man hat so die Möglichkeit sich differenziert Gedanken zu den unterschiedlichen Vorgehensweisen und den einzelnen Schritten zu machen. Generell erachte iche es als wichtigen Punkt unterschiedliche Weise die Brücke zwischen der Lebenswelt der einzelnen Kinder und der zu behandelnden Thematik zu schlagen. Des Weiteren hat, wie ihr auch schon angesprochen habt, jedes Kind einen anderen Zugang zum Thema und allein dies macht eine Planung im Vorfeld nötig. Man stellt Überlegungen an, inwiefern sich das Thema aufbereiten lässt und wie den SuS unterschiedlich hinführende Kanäle angeboten werden können. Eindrücklich zur Veranschaulichung finde ich auch nochmal das im Beitrag aufgeführte Schaubild von Helmut Vogt, ebenso wie eure Worte zur leider oft bestehenden Distanz zwischen Interessiertheit und Interessantheit. Ich meine wir kennen diese Problematik wohl alle und sie begegnet einem immer wieder. Jedoch finde ich diese Situation für junge SuS besonders tragisch. Wenn bestehendes Interesse nicht bedient, sondern durch qualitativ schlechte Vermittlung irritiert oder gar abgetötet wird.
    Sicher profitieren wir als angehende Lehrpersonen von entsprechender Planung und Vorbereitung. So machen wir uns wie bereits gesagt unterschiedliche Gedanken zur Umsetzung und den darin enthaltenen mehrkanaligen Zugängen sowie der zeitlichen Taktung und den aufeinander aufbauenden Sequenzen. Außerdem können wir so feststellen was sich tatsächlich sinnvoll umsetzen ließ und was von den SuS besser angenommen wurde. Denn nicht selten hört sich die Planung und das Angebot wunderbar aufbereitet an, jedoch hängt es dann aus diversen Gründen an irgendeiner Stelle, was die zeitliche Einteilung und die ganze weitere Umsetzung über den Haufen wirft. So profitiert man natürlich aus den Erfahrungen und Eindrücken, die sich aus entsprechenden Situationen ergeben.

    Liebe Grüße
    Sarah

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    1. Liebe Sarah,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Ich stimme dir auf jeden fall zu, dass man immer wieder neues und andere Mittel und Wege finden muss um Wissen zu vermitteln. Gerade bei meinen ersten Unterrichtsversuchen habe ich ganz deutlich gemerkt, wie unterschiedlich die Klassen auf meinen Unterricht reagieren. Manchmal, so wie ich es mir zuvor bei der Planung vorgestellt hatte, manchmal dann wieder ganz anders!
      Ich denke hier hilft einfach nur die Übung! Je öfter man unterrichtet, desto mehr kann man seine jeweilige Klasse einschätzen und die unterschiedlichen Schüler darin.
      Das ändert sich auch alle 2 Jahre, so kann man für diese eine 8b rausgefunden haben, wie man den Stoff am besten vermittelt. Für die nächste 8er Klasse kann es dann ganz anders aussehen. Hier hilft nur Selbstreflexion, auch mit Hilfe der SchülerInnen und sehr viel Vorbereitung.

      Liebe Grüße
      Linda

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  14. Liebe Linda und Jana,
    ich fand euren Beitrag sehr gelungen. Zu Beginn habt ihr erläutert was unter Interesse und Motivation zu verstehen ist. Ich finde es sehr gut, dass ihr eure eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit mit eingebracht habt. Mir geht es ebenfalls so, dass ich mich heute v.a. an den Unterricht einer bestimmten Biolehrerin erinnern kann. Das liegt daran, dass Sie sehr engagiert war, viel praktisch mit uns erarbeitet hat, abwechslungsreichen Unterricht durchgeführt hat und zu uns Schülern eine gute Beziehung hatte. Außerdem hat Sie sich immer etwas überlegt wie sie uns begeistern und mitreißen kann.
    Sehr gut fand ich, dass ihr eine Umfrage mit Lehrer/innen durchgeführt habt.
    Ebenfalls wie in einem anderen Kommentar auch erwähnt wurde, bin ich der Meinung, dass es zusätzlich zu einem interessanten Unterrichtseinstieg noch weitere Faktoren gibt, die Motivation und Interesse fördern und aufrechterhalten, wie bspw. die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, das Klassenklima, Lernumgebung, Lernkonstellation, Emotionen, die Relevanz der Unterrichtsinhalte, das Interesse des Lehrers an dem Thema selbst, etc.
    Ein interessanter Unterrichtseinstieg, mit welchem man SuS begeistert, trägt definitiv wesentlich zur Bildung eines Interesses und zur Motivation bei bzw. bildet die Grundlage dafür.
    Ich bin der Meinung, dass wenn man SuS dazu bringt sich für ein Thema in der Schule zu interessieren, es ihnen auch einfacher fällt sich für das Lernen zu motivieren. Bei mir persönlich ist es so, dass wenn mich ein Thema besonders interessiert es mir leichter fällt z.B. für eine Klausur zu lernen.
    Wenn man es schafft das Interesse der SuS zu wecken und aufrecht zu erhalten, dann nehmen sie für sich selbst mehr von diesem Thema mit.
    Liebe Grüße
    Dorothee

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    1. Liebe Dorothee,

      vielen Dank für deinen Kommentar! JA ich denke es ist tatsächlich oft so, dass man sich vor allem bei bestimmten LehrerInnen an den Unterricht erinnern kann. Ich denke auch dass, das vor allem etwas damit zu tun hat, ob man die LehrerIn mochte, ob man sich im Allgemeinen wohl gefühlt hat und alles was das beeinflusst. Und oft beeinflusst das dann auch unsere Motivation und unser Interesse!
      Ich muss sagen, dass sich die Umfrage wirklich gelohnt hat! Dadurch dass sie anonym war, sind wir der Meinung, dass wir uns so tatsächlich ein ehrliches Bild von praktizierenden Lehrern erhalten. Das ist, so finde ich, Meinung nach dann doch diejenigen, die am ehesten etwas über den Lerneffekt aussagen können! Bei Studien sollte man immer bedenken, dass SchülerInnen sich gegenüber neuen LehrerInnen oder in solchen Fällen Forschern evtl. ganz anders verhalten.
      Der/die Lehrerin kennt dann doch immer so wie es im Alttag dann tatsächlich ist!
      Ich finde deine Anregungen echt super!
      Ich bin auch der Meinung, dass die Motivation und das Interesse, dass man im Unterricht wecken konnte viel mit dem Lernverhalten zu tun hat!

      Liebe Grüße
      Linda

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  15. Liebe Linda, Liebe Jana,
    Vielen Dank für euren ansprechenden Blogbeitrag. Ich habe ihn wirklich mit sehr viel Interesse gelesen. Besonders interessant fand ich Eure Erfahrungsberichte aus der eigenen Schulzeit oder von Praktika.
    Ich selbst habe als Testklasse in der fünften und sechsten Klasse am Projekt „SOL- SelbstOrganisiertesLernen“ teilgenommen. Jeden Morgen hatten wir eine Doppelstunde Zeit um Themen aus den Fächern Mathe, Deutsch, Biologie und Erdkunde zu bearbeiten. Welche Themen wir wann erledigten war uns selbst überlassen. Uns wurden Ordner mit Infomaterial und Arbeitsblättern bereitgestellt, die wir selbstständig und eigenverantwortlich bearbeiteten. Eine Lehrkraft war zur Aufsicht im Raum und beantwortete die anfallenden Fragen. Sie kontrollierte anhand einer Liste, ob wir alle Themen ordentlich und in vorgegebener Zeit bearbeitet hatten. Es gab Pflichtthemen und Zusatzthemen, welche wir bearbeiten durften, falls wir früher durch alle Themen kamen. In den Pflichtthemen mussten Kurztests geschrieben werden. Gerade in Mathe und Deutsch musste man meist mehrere Ordner bearbeiten um einen Test zu schreiben. Aber auch zu diesen Testen mussten wir uns selbst anmelden und durften selbständig entscheiden wann sie stattfinden sollte.
    Gerade in Biologie und Erdkunde sind mir die bearbeiteten Themen besonders gut in Erinnerung geblieben. Die Arbeitsmaterialien waren sehr gut aufbereitet und ansprechend gestaltet, sodass es sehr viel Spaß gemacht hat die verschiedenen Inhalte zu erarbeiten. Ich empfand es als sehr motivierend, selbst entscheiden zu können wann ich welches Thema bearbeite und hätte mir gewünscht, länger mit „SOL“ zu lernen.
    Gerade auch die Einstiege in die Themen waren, wie auch ihr geschildert habt immer sehr gut durchdacht. Ich finde es persönlich sehr wichtig über einen „Aufhänger“ wie z.B. euer „Döner-Song“, in ein Thema einzusteigen. Es weckt Neugier auf das folgende Thema. Ich denke es ist, gerade am Anfang einer Lehrer/innen –Laufbahn, wichtig die verschiedenen Unterrichtseinheiten sehr ausführlich und gut zu planen. Dennoch denke ich, dass es bei manchen Themen sehr schwierig ist einen tollen und überraschenden „Aufhänger“ zu finden. Da finde ich auch nicht schlimm, eventuell nur über Fotos oder einen Text aus dem Biologiebuch einzusteigen.

    Vielen Dank für Eure Anregungen und interessanten Fakten zum Thema Motivation.
    Viele Grüße
    Miriam

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    1. Liebe Miriam,

      Vielen dank für deinen Kommentar!
      Dein SOL-Projekt klingt sehr spannend und ich durfte leider selber noch nie so eine Art Unterricht miterleben. Ich denke diese Form ist insofern sinnvoll, da die Schüler zwar Pflichtthemen haben, aber da selber bestimmen können was sie mehr und was sie weniger interessiert und wann sie dann eben was bearbeiten wollen. Ich denke durchaus dass dies das Interesse an einem Fach/bestimmten Thema wecken kann und auch motivierender ist als lehrerzentrierter Frontalunterricht.
      In der 5. und 6. Klasse sind die SuS vielleicht besser in der Lage sich das Ganze selbst einzuteilen. Meine Cousine hatte allerdings eine solche Art "SelbstOrganisiertesLernen" und das bereits in der Grundschule. Sie war sehr fleißig und hat das alles sehr gut gemeistert bekommen. Das aber auch nur durch die viele Unterstützung von zu Hause aus. Ohne meine Tante hätte sie sich vor allem auch die Anmeldung zu Klassenarbeiten nicht richtig/geschickt einteilen können. Einer ihrer Mitschülerinnen viel das ganze viel schwerer und auch ihre Mutter war mit der Situation überfordert. Mittlerweile gebe ich dieser Schülerin Nachhilfe. Aber ob das schon in der Grundschule sein muss, wage ich zu bezweifeln.
      Ich denke, dass da einfach auch individuell entschieden werden muss, ob so eine Art von Lernen in der Klasse passt. Falls dies gemacht wird, müssten die "schwächeren" SuS deutlich mehr Unterstützung von der Lehrkraft bekommen.

      Liebe Grüße,
      Jana

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  16. Ich habe mit großer Aufmerksamkeit euren Beitrag gelesen und musste schon zu Beginn schmunzeln. Tatsächlich bin ich selbst nie gerne zur Schule gegangen und heute Lehrerin am SBBZ. Meine intrinsische Motivation war aber nicht, es besser zu machen, sondern mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu arbeiten. Interessanterweise läuft meine Unterrichtsgestaltung jedoch tatsächlich ganz anders ab, als die, die ich selbst erlebt habe.
    Aber nun möchte ich auf eure Fragen zum Ende des Beitrages eingehen…
    Ja, der Aufwand lohnt definitiv anschauliche Unterrichtsstunden mit konkretem Material oder am besonderen Lernort vorzubereiten/ durchzuführen! Denn: Es ist unser Bildungsauftrag Themen ganzheitlich zu unterrichten und alle Aneignungsebenen zu berücksichtigen. Schließlich ist es bewiesen, dass Schüler durch erfahrbaren Unterricht leichter lernen und sich Dinge besser merken können. Wir selbst sind doch das beste Beispiel: An welche Stunden erinnern wir uns? Die auf der grünen Wiese beim Buddeln oder an das Arbeitsblatt in Mathe?
    Ich jedenfalls bin so glücklich wenn mich Schüler nach Monaten auf vergangene Unterrichtssequenzen ansprechen, weil in ihrem Umfeld aktuelle etwas passiert, was sie damit verknüpfen – da lohnt auch die ein oder andere Stunde Vorbereitungszeit mehr… Ich bin der Meinung und mache die Erfahrung, das jeglicher Einstieg, der vom klassischen Unterricht abweicht motivierend für die Schüler wirkt.

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  17. Liebe Linda, liebe Jana,

    vielen Dank für diesen ausführlichen und interessanten Blog-Beitrag. Es freut mich, dass hier das Thema Interessen und Motivation aufgegriffen wurde, denn aus eurem Blog-Beitrag habe ich viele neue Informationen erhalten. Für uns als zukünftige Lehrer und Lehrerinnen ist es sehr wichtig die Schüler und Schülerinnen begeistern zu können. Natürlich ist es ein großer Mehraufwand von der klassischen Unterrichtsgestaltung abzuweichen und dies so zu gestalten, dass die Schüler Interesse an einem Thema zeigen, jedoch zahlt sich der Mehraufwand aus. Durch das erhöhte Interesse und die Motivation der Schüler wird meiner Meinung nach das Lernen den Schülern einfacher fallen. Durch einen überlegten und nicht so klassischen Unterrichtseinstieg bleiben die Schüler aufmerksamer und der Lernstoff wird besser von den Schülern aufgenommen. Ich würde den Mehraufwand auf mich nehmen, auch wenn dies bedeutet, dass ich eine oder mehrere Stunden meiner Freizeit damit verbringe, ausgefallene Unterrichtsentwürfe und interessante Arbeitsaufträge für die Schüler vorzubereiten. Auch mir sind die ausgefalleneren Unterrichtsstunden aus der Schulzeit mehr im Gedächtnis geblieben, als die eines klassischen Frontalunterrichts. Meine Motivation ist es den Schülern nicht nur den Lernstoff nach dem Lehrplan zu vermitteln damit sie diesen bis zu der nächsten Klausur lernen und danach wieder vergessen, sondern mein Ziel ist es, die Schüler von den Schulfächern zu begeistern genauso wie ich es bin. Sind die Schüler motiviert spiegelt sich das in der Lernatmosphäre. Welcher Lehrer freut sich nicht, wenn die Schüler Spaß am Unterricht haben und motiviert sind?

    Liebe Grüße
    Stefanie

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  18. Hallo Jana und Linda,
    passend zu dem Thema Interesse und Motivation, finde ich den Blogbeitrag sehr informativ und ansprechend gestaltet. Die fehlende Motivation der Sus ist in bestimmten Klassenstufen wirklich ein Problem. An die Themen aus der achten Klasse kann ich mich selbst kaum noch erinnern, da alles andere interessanter war als der Unterricht. Um das zu verhindern finde ich es wichtig, sich mit dem Thema Motivation auseinanderzusetzen und herauszufinden mit welchen Aufhängern man das Interesse der SuS wecken kann. Das Beispiel „Döner macht Schöner“ als Einführungsfrage für Ernährung finde ich dafür sehr gelungen. Allerdings bin ich der Meinung, dass es einfach ist einen guten Impuls zu setzen um das Interesse zu wecken, es zu halten ist die schwierigere Aufgabe. Ich stelle es mir als sehr schwer vor, die Motivation der Klasse über 45 oder 90 Minuten zu halten. SuS werden müde, schweifen ab, fangen an miteinander zu reden und irgendwann folgt niemand mehr dem Unterrichtsgeschehen. Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich, dass Lehrerinnen und Lehrer in solchen Situationen mit uns eine kleine Sporteinheit durchgeführt haben. Arme kreisen, Schultern kreisen, auf der Stelle springen, manchmal sogar eine Runde um die Schule joggen. Danach war die Aufmerksamkeit von uns als Klasse wieder auf den Unterricht fokussiert. Abschließend kann ich sagen, dass Interesse und Motivation in Wechselwirkung mit einem guten Unterricht stehen.
    Liebe Grüße Sina

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  19. Liebe Jana und liebe Linda,

    für eine interessante und erfolgreiche Stunde ist ein guter Unterrichtseinstieg oft unerlässlich. Gelingt es der Lehrkraft einen Alltagsbezug für die SuS zum aktuellen Thema herzustellen, steigt das Interesse der SuS automatisch an und sie sind motiviert neues Wissen zu erarbeiten. Man sollte jedoch nicht krampfhaft versuchen, einen kreativen Einstieg umzusetzen. Es gibt Unterrichtsstunden und Themen, die das Potential nicht hergeben. Versucht die Lehrkraft trotz allem einen guten Einstieg zu finden, kann das bei den SuS oft auch negativ ankommen, da es möglicherweise lächerlich wirkt. Dies ist auch der Fall, wenn der Einstieg nicht altersgerecht gestaltet wird. Ein 9.-Klässler kann sich nicht mehr für die Geschichte der Raupe Nimmersatt begeistern, ein 4.-Klässler hingegen schon.
    In meinem Praktikum habe ich gemerkt, dass ein Einstieg tatsächlich auch nur ein Einstieg bleiben sollte. Damit meine ich, dass er einen zeitlichen Rahmen von ca. 10 Minuten nicht überschreiten sollte, da die SuS sonst schnell wieder das Interesse verlieren können. Wichtig ist außerdem, dass der Einstieg tatsächlich zum Thema der Stunde passt und am Ende klar ist, worum es in der Stunde gehen soll. Hilfreich ist dabei, eine Fragestellung zu formulieren, die die SuS am Ende der Stunde beantworten können. So sehen sie auch, was sie in der Stunde gelernt haben. Dies hat mir persönlich in meiner Schulzeit oft gefehlt, ich habe mich ständig gefragt welchen Wissenszuwachs ich in der heutigen Stunde eigentlich hatte. Auf Dauer führt das dazu, dass die Motivation für das Fach sinkt. Die Lustlosigkeit der SuS überträgt sich mit der Zeit auch auf die Lehrkraft, sodass die Unterrichtsatmosphäre gestört wird. Aus diesem Tief wieder herauszukommen fällt sehr schwer und bedeutet viel mehr Arbeit, als von Anfang an mehr Zeit in eine gute Unterrichtsplanung zu investieren.

    Liebe Grüße
    Corina

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  20. Liebe Jana und Linda,
    euer Blogbeitrag hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es super, dass ihr praktizierende Lehrer und Lehrerinnen nach der Art und Weise ihrer Unterrichtseinstiege gefragt habt. So erhält man einen guten Überblick, welche Methoden praxisnah und erfolgreich sind.
    Da ich genau wie du, Jana Sonderpädagogik mit der Fachrichtung K studiere, kann ich dir nur zustimmen. So wie wir den Biologieunterricht aus Schulzeiten kennen, werden wir ihn sicherlich selten unterrichten, da die SuS mit Beeinträchtigungen andere Lernmethoden brauchen. Doch genau darin liegt auch ein großer Vorteil. Durch die geringe Klassengröße und die häufig vorhandenen Assistenzkräfte können wir Biologie im direkten Umfeld der Schule erlebbar und praktisch erfahrbar machen. Dadurch wird die Motivation leichter geweckt und das Interesse kann erhalten werden.

    Ich bin davon überzeugt, dass SuS von einer guten Unterrichtsplanung profitieren. Denke ich an meinen Biologieunterricht auf dem Gymnasium zurück, fällt mir ein negatives und ein positives Beispiel ein.
    Mein 4stündiger Biologieunterricht der mich eigentlich auf das Abitur vorbereiten sollte war schrecklich. Meine Lehrerin konnte jedes noch so interessante Thema durch ihre Methodenauswahl (immer Powerpointpräsentation und Arbeitsblätter) uninteressant werden lassen und war auf Fragen unserer Seits überhaupt nicht vorbereitet. Das Gegenteil habe ich in der 7.-8. Klasse erlebt. Unser Biologielehrer passte seine Methoden unseren Vorlieben an. Wir sezierten Schweineherzen und -augen, untersuchten den Lebensraum Bachlauf und den Urin seiner schwangeren Frau. Es gab viel Gruppenarbeit und kaum Frontalunterricht oder wenn dann sehr amüsanten. Mit dem Wissen aus eurem Blogbeitrag würde ich sagen er schaffte es einen Person-Gegenstands-Bezug herzustellen. Für mich war sein Biologieunterricht ein "gelungener"

    Liebe Grüße
    Anja

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  21. Ich kann aus meiner Erfahrung im Praktikum sagen, dass ein guter Einstieg immer essentiell ist, um die Aufmerksamkeit der SuS überhaupt erst mal zu bekommen. Es musste dabei nicht immer ein besonders aufwendig gestalteter sein, auch ein passendes Bild auf dem OHP konnte gut Interesse wecken und eine lebhafte Diskussion anregen. Wichtig ist, danach auch geschickt daran anzuknüpfen, sonst konnte das Interesse schnell in den Keller gehen. Z.B. wenn es wenig mit dem Einstieg zu tun hatte. Interessantes Material wie z.B. selbst mitgebrachte Pflanzen oder spannende Versuche sind immer gut angekommen, wie bei euch auch die Froschstunde mit dem ausgelegten Material. Bei vielen Lehrern ist mir aufgefallen, dass sie gar keinen Einstieg gemacht haben, wie auch Nico berichtet hat, es kam z.B. einfach etwas Organisatorisches am Anfang und dann ging es direkt los mit dem Problem der letzten Stunde, den Hausaufgaben oder der Erarbeitung. Trotzdem waren die SuS bei der Sache. Dies gelingt nur beim ihnen vertrauten Lehrer, ein Anfänger hatte ohne guten Einstieg die Aufmerksamkeit verspielt.
    Ich selbst habe meine Einstiege als lohnend empfunden, SuS und Lehrer profitieren davon, wenn es einfach gut läuft und die Stimmung gut ist. Aufwendiger gestaltete Unterrichtsstunden wurden in der Regel mit höherer Aufmerksamkeit belohnt und haben daher auch mehr Spaß gemacht. Wichtig fand ich, zwischendurch immer wieder Abwechslung (methodisch/Sozialform) und Aktivierung zu schaffen, nicht zu unter- oder zu überfordern und für schneller fertige SuS eine Beschäftigung zu haben. Das in euren Befragungen herausgekommene Anknüpfen an Vorwissen war auch enorm wichtig, die Schüler sind sonst nicht motiviert und können nichts damit anfangen, dann noch Interesse zu wecken ist schier unmöglich.
    Gutes Behalten von Lernstoff ist denke ist sowohl vom Interesse an der Sache, als auch genügend Übung abhängig. Das hat dann auch Auswirkung auf die Noten.
    Mit Mitbestimmung gewähren habe ich keine Erfahrung, aber ich erinnere mich, dass bei einer Referendarin die Möglichkeit für SuS, ihr nach der Stunde auf einem anonym abgegebenen Zettel Feedback zu geben, gut bei den SuS ankam. Als besonders schwierig habe ich es empfunden, SuS zu einer längeren Gruppenarbeit, wie z.B. die Gestaltung eines Plakats, zu motivieren. Das ging meist schief, obwohl die Stunde vorher super lief. Ich führe das darauf zurück, dass es die SuS als anstrengender empfinden, so etwas meist nach einer vorherigen Erarbeitungsphase gegen Ende der Stunde durchgeführt wird und es letztendlich auch mit meiner Gegenwart statt der ihrer gewohnten Lehrkraft zu tun hat. Da tendieren SuS eher zu der Meinung, das jetzt nicht unbedingt noch machen zu müssen. Man muss eine sehr deutlich fordernde Anweisung geben, um damit Erfolg zu haben. Auch hier kann ich mich Nicos Erfahrung anschließen, wie auch darin, dass manchmal auch die größte Mühe nichts nützt, wenn die Verfassung der SuS gerade nicht darauf anspricht. Dazu kommt, dass man das ja auch nicht immer leisten kann. Dann kommt es eben mehr auf die Autoritätswirkung an.

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  22. Hallo Linda und Jana,
    als ich eure Themenüberschrift gelesen habe, dachte ich, klicke gleich auf diesen Blogbeitrag. Danach habe ich eure Gliederung angeschaut und ich fand es sehr interessant, weshalb ich mich dazu entschieden habe, diesen Kommentar zu schreiben.
    Genau so ist es auch im Unterricht! Wenn man die Interessen der Schülerinnen und Schüler in der Einstiegsphase im Unterricht weckt, dann starten die SuS mit Motivation. Wenn man dann Glück hat, hat man weniger Unterrichtsstörungen in der Erarbeitungsphase als sonst�� Das konnte ich ein wenig im ISP beobachten. Das Modell der Interesse von Vogt war sehr anschaulich und eure eigenen Erfahrungen zu lesen fand ich auch sehr gelungen. Dann dachte ich gleich an meine eigene Schulzeit. In der achten Klasse Realschule haben wir zum ersten Mal mit einem Mikroskop gearbeitet, bzw. wir haben uns die pflanzliche Zelle (Wasserpest) angeschaut. Ich vergesse es bis heute nicht, wie fasziniert ich war, als ich die Chloroplasten beim „Bewegen“ gesehen habe. Allgemein muss ich dazu sagen, dass meine eigene Begeisterung an Biologie sehr hoch war, da die Beziehung zwischen meiner Lehrerin und uns Schülern sehr gut war.
    Das heißt, dass es nicht immer davon abhängt einen perfekten Einstieg zu machen, sondern auf die Lehrer-Schüler-Beziehung kommt es an. Vor allem merken die Schüler auch gleich, wie begeistert die Lehrperson vom Fach ist, welche sie unterrichtet.
    Zur eurer Frage: Lohnt sich eine solche Unterrichtsplanung? (hoher Arbeitsaufwand).
    Meine Meinung dazu wäre: Ja es lohnt sich. Denn wenn der Schüler sich nach einigen Jahren sich an meine Biologiestunde erinnert, dann habe etwas Gutes geschafft. In der Praxis ist es ja schwer, für jede Unterrichtsstunde, die man hält, ein super Einstieg zu schaffen. Man kann auch mit einem Alltagsbezug anfangen und in die Welt der Schüler „schlüpfen“. Das kann man zum Beispiel durch Geschichten erzählen erreichen. Zum Bsp: Thema Feuer Klasse 6: „Ich war am Wochenende zu Hause und auf einmal ging das Feuer im Kamin aus… Mein Mann, der immer das Kamin anmacht, war nicht zu Hause. Womit kann ich das Kamin anzünden? Was brauche ich dazu? usw. Zum Schluss möchte ich sagen, dass sich die Vorbereitung des Unterrichts auf jeden Fall lohnt, da Lehrpersonen auch gerne Schüler unterrichten, die motiviert sind und gut mitarbeiten.
    Lg
    Özge

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