Dienstag, 7. August 2018

Interesse und Motivation im Botanikunterricht


Interesse und Motivation im Botanikunterricht

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Im folgenden Beitrag möchten wir uns mit der Frage auseinandersetzen „Warum ist das Interesse an Pflanzen im Vergleich zu anderen Biologiethemen so gering?“. Davor erklären wir euch, was genau Interesse und Motivation sind und wie man diese im Unterricht weckt. Danach zeigen wir euch noch gute Möglichkeiten, um bei Schülern das Interesse an Botanik zu wecken.


1. Interesse und Motivation

Interesse ist die Aufmerksamkeit, welche eine Person oder eine Sache auf sich zieht. Je größer diese Aufmerksamkeit, desto mehr Interesse haben wir daran. Somit bilden sich aus anfänglicher Aufmerksamkeit unser Hobby und unsere Vorliebe.
Zusätzlich wird unter Interesse auch ein Ziel oder ein Vorteil verstanden, den man sich von etwas erhofft oder verspricht.

Zur Verdeutlichung hier noch ein Beispiel:
Nehmen wir mal unseren guten Freund Tom. Er spielt Basketball in einem Team und sie möchten gemeinsam das Finale erreichen.
Tom widmet dem Basketball viel Aufmerksamkeit, wodurch sein Interesse daran steigt.
Zusätzlich ist er Teil einer Personengruppe, seines Teams, und diese Gruppe erhofft sich als gemeinsames Ziel den Einzug ins Finale.

Bis hierhin ist das gar nicht so schwer, doch wie wird Interesse geweckt. Hierzu gibt es in der Psychologie zwei unterschiedliche Perspektiven.

  1. Die prozessorientierten Perspektive:
Dabei handelt es sich um die aktuellen Zustände einer Person. Es wird untersucht, wie Interesse geweckt wird und welche Auswirkungen dieses für die Person hat.
Zusätzlich wird unterschieden zwischen situationales Interesse und aktualisiertes Interesse.
Situationales Interesse entsteht direkt nach der Reizaufnahme. Im Beispiel lauft ihr durch die Stadt und entdeckt eine hübsche Frau oder einen hübschen Mann. Hierbei ist die Person der Reiz und weckt direkt euer Interesse.
Aktualisiertes Interesse ist bereits bestehendes Interesse, das durch einen Reiz geweckt wird. Beispielsweise habt ihr euch schon immer für Tiger interessiert. Wenn ihr in einem Laden ein Buch über Tiger entdeckt, dann wird euer Interesse aktualisiert und ihr wollt es euch ansehen.

  1. Die strukturorientierte Perspektive:
Hier handelt es sich um individuelles Interesse, welches über einen längeren Zeitraum konstant bleibt. Hier könnt ihr eure Hobbys als Beispiel nehmen, welche über einen längeren Zeitraum konstant euer Interesse bekommen, bei Tom das Basketball spielen.

Somit betrifft Interesse jeden von uns und bestimmt unser Leben mit.

Doch wo tritt es überall auf und gibt es nur „das Interesse“ oder steckt noch viel mehr dahinter, als wir bereits wissen?
Tatsächlich ist es so, dass hinter dem Wort Interesse noch viel mehr steckt, denn es taucht in unterschiedlichen Lebenssituationen auf. Interesse findet man im Sport, in der Politik, in Beziehungen und in vielen anderen Bereichen.
Deshalb wird Interesse in zwei Bereiche unterteilt.

Da wäre einmal das Individuelle Interesse und einmal das Situationales Interesse. Doch worin liegt genau der Unterschied?

Unter dem Individuellen Interesse versteht man die persönliche Vorliebe für ein bestimmtes Wissen oder ein bestimmtes Handlungsgebiet.
Interessen repräsentieren die persönlichen Wertvorstellungen und Handlungsbereitschaften eines Menschen. Dadurch beeinflussen sie unser Handeln in allen Lebenslagen.
Denn wer kennt das nicht: man sitzt gelangweilt zu Hause auf der Couch und hat den ganzen Abend Zeit. Man beginnt sich zu fragen, was man heute noch tun könnte.
Genau das ist der Moment, in dem unser individuelles Interesse ins Spiel kommt. Jeder von uns hat unterschiedliche Vorlieben. So ist es bei dem Einen der Sport und bei dem Anderen das Interesse an Tieren.
Aus dem Grund handeln wir unterschiedlich, die Person, die Sport macht wird sich lieber sportlich betätigen und der Andere lieber eine Tierdokumentation anschauen.

Das Situationale Interesse hingegen, bezieht sich eher auf eine Eigenschaft des Gegenstands, der aufgrund von bestimmten Merkmalen als interessant empfunden wird.
Wenn nun bei einem Menschen das Brummen eines Motors Aufmerksamkeit erregt, so interessiert er sich für Autos, obwohl eigentlich das Geräusch des Motors sein Interesse geweckt hat.

Abschließend kann man sagen, dass Interessen fest im individuellen Wertesystem verankert sind und einen wesentlichen Teil des Selbstkonzeptes bilden.

Doch das war noch nicht alles, denn ein weiterer wichtiger Teil ist die Motivation. Aber was hat nun Motivation mit Interesse zu tun? Und was ist überhaupt Motivation?

Unter Motivation versteht man das Bedürfnis, ein bestimmtes Ziel anzustreben und alles dafür zu tun, dieses zu erreichen.
Somit erklärt Motivation wofür wir uns anstrengen und weshalb wir handeln.

Man unterscheidet zwischen intrinsischer Motivation und extrinsischer Motivation.

Intrinsische Motivation geht von dem Individuum selbst aus. Wir erledigen eine Aufgabe, weil sie uns Spaß macht. Zum Beispiel Fußballspieler, die aus Liebe zum Sport spielen.

Extrinsische Motivation wird durch äußere Einflüsse erzeugt. Wir erledigen eine Aufgabe, weil wir uns daraus einen bestimmten Vorteil erhoffen. Als Beispiel, wenn der Fußballspieler spielt, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Doch was hat nun Interesse mit unserer Motivation zu tun?

Wenn wir uns für etwas interessieren, spielt unsere Motivation eine große Rolle. Durch einen Reiz entsteht Aufmerksamkeit für etwas Bestimmtes und daraus bildet sich Interesse. Somit ist Interesse der erste Schritt um sich für etwas zu begeistern und Motivation der zweite Schritt, um das Interesse zu festigen.


2. Interesse im Biologieunterricht

Im Folgenden wollen wir uns speziell auf die Interessen im Biologieunterricht konzentrieren.

Die Biologie beschäftigt sich mit Lebewesen und deren Entwicklung aber auch mit dem Bauplan von Lebewesen und deren physikalischen und biochemischen Vorgängen.
Themen sind zum Beispiel Botanik, Zoologie, Ökologie, Humanbiologie und Mikrobiologie.

Was davon weckt das meiste Interesse bei Schülern?
Bei einer empirischen Untersuchung zum Interesse von Kindern im Sachunterricht, kam heraus, dass…
·         Kinder Biologie, als das interessanteste Themengebiet empfinden.
·         31 % der Kinder sich für Zoologie interessieren,
·         nur 7% für Botanik,
·         24% für Geschichte,
·         und 15% für Technik.

Daraus entnehmen wir, dass es einen großen Unterschied von 24% zwischen dem Interesse für Zoologie und Botanik gibt.
Weitere Umfragen haben ergeben, dass dies nicht nur für Kinder sondern auch für Erwachsene gilt.

Warum interessieren sich so wenige für Pflanzen?
Kinder sagten Pflanzen sind langweilig, weil
·         sie sich nicht viel bewegen
·         es lange dauert bis sie blühen
·         sie nur schön aussehen
·         man sie gießen muss
·         sie nur dumm rumstehen
·         sie nichts können
·         man nichts mit ihnen machen kann

Kinder verbinden also nur sehr wenig positive Attribute mit Pflanzen, bei Erwachsenen ist das ähnlich.
Die Allgemeinheit hat das Bild im Kopf, dass eine Pflanze schön aussieht und fest an ihrem Standort steht. Sie gibt keine Geräusche von sich und macht den ganzen Tag lang nichts.

Daher wird bei den meisten keine Aufmerksamkeit geweckt. Man ist es gewohnt, dass etwas laut und auffallend sein muss um unsere Aufmerksamkeit zu wecken. Eine Pflanze weckt diese Aufmerksamkeit meist nicht und es entsteht auch keine Motivation sich damit zu beschäftigen.

Tiere dagegen, werden als interessanter wahrgenommen, weil sie sich meist sichtbar bewegen, Geräusche von sich geben und deutlicher auf die Umwelt reagieren.
Dadurch wecken sie Aufmerksamkeit die zu Interesse wird.                                 
Mit dem vorhandenen Interesse steigt schließlich die Motivation, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
                       
Sind Pflanzen nicht vielleicht viel interessanter als die meisten denken?

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Wenn man sich Pflanzen genauer anschaut, kann man erkennen, dass sie mehr zu bieten haben als erwartet. Sei es das Aufgehen bei den ersten Sonnenstrahlen am Morgen, das Zusammenspiel mit verschiedenen Tieren oder wie aus einem kleinen Samen eine große Pflanze entsteht. Zudem haben sie eine außergewöhnliche Art zu atmen, es gibt Pflanzen die sich schneller bewegen als man denkt und manche reagieren stark auf ihre Umwelt. Das sieht man zum Beispiel an den fleischfressenden Pflanzen oder an Mimosen, welche bei Berührung ihre Blätter schnell zusammenklappen. Außerdem haben Pflanzen einen großen Nutzen für das Leben, neben der Photosynthese, ohne die ein Leben für uns nicht vorstellbar wäre, darf man den Aspekt der Nahrungsquelle nicht vernachlässigen. Wenn wir sie nicht direkt als Nahrung konsumieren muss uns bewusst sein, dass Pflanzen als Nahrung für Tiere, welche wir wiederum als Nahrungsquelle nutzen, fungieren. Sie sind somit die Grundlage unserer Nahrung und bieten Lebensraum für die unterschiedlichsten Lebewesen.
Pflanzen sind also nicht nur schön anzusehen, sondern es gibt die unterschiedlichsten Gründe sich für sie zu interessieren.

Ziel des Unterrichts sollte sein den Schülern die Interessantheit des Themas näher zu bringen?
Doch wie weckt man überhaupt Interesse im Unterricht und was haben Unterrichtsmethoden damit zu tun?

3. Mit welchen Methoden kann Interesse im Unterricht gefördert werden? 

Man kommt in das Klassenzimmer, hat gestern noch die halbe Nacht an der Unterrichtsplanung gesessen, fängt  pünktlich zum Klingeln mit dem ausgefeilten, super kreativen Einstieg in das neue Thema an und es passiert: man schaut auf und sieht einige Schüler, mit dem Kopf auf der Tischplatte oder sogar auf mitgebrachten Kissen schlafen, einige tuscheln leise mit dem Sitznachbarn und der Rest, der nicht gerade am Handy ist, starrt einen ausdruckslos an – der Alptraum jedes Lehrers.

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Bei dieser Vorstellung kommen jedem sofort Fragen auf: 
Wie lässt sich dieses Horror-Szenario vermeiden? Wie schafft man es Interesse zu wecken? Was für Methoden lassen die Schüler ihre Kissen und Handys wegstecken und aufmerksam nach vorne schauen? 
Diesen Fragen möchten wir im Folgenden auf den Grund gehen, denn jeder Lehrer erwartet von seinen Schülern eine gewisse Lernmotivation und Interesse am Unterricht. 
Weit verbreitet ist dabei das Phänomen der Noten-Orientierung. Wenn man Schüler fragt, warum sie Unterrichtsstoff lernen oder dem Lehrer zuhören, so ist die Antwort häufig: „damit ich eine gute Note bekomme“ und nicht die von den Lehrern erwünschte Antwort: „weil es mich interessiert“.   
Aber sollte die Motivation nicht statt hauptsächlich extrinsisch durch Noten, intrinsisch durch Interesse entstehen? 
Doch sollte sie, denn das Ziel von Unterricht ist nicht ein kurzfristiges „bis-zur-Klausur“- Merken, sondern ein möglichst langes Behalten der Information. Und Interesse steigert das Erinnerungsvermögen, weil man den Informationen einen höheren Stellenwert beimisst und mehr Aufmerksamkeit widmet.[ii]  
Selbst bei einer perfekt inszenierten Lernumgebung ist es nicht garantiert, dass sich Interesse entwickelt,  denn auch person-immanente Faktoren haben darauf einen Einfluss und diese können nicht einfach durch das Lernarrangement beeinflusst werden.  
Doch durch eine gute Lernumgebung kann man das Interesse des Lernenden zumindest unterstützen. 

Wichtig sind dabei folgende Bedingungen[iii]:  
    Autonomie(erleben) fördern 
    Kompetenzerleben ermöglichen 
    Anwendungskontext beachten 
    Soziales Lernen ermöglichen 
Was zählt zu was? Wie lässt es sich umsetzen? Und warum haben diese Bedingungen Einfluss auf das Interesse? 

Autonomie(erleben) fördern 

Es ist wichtig möglichst vielfältige Zugänge zum Thema zu ermöglichen, sodass die Schüler ein situationales Interesse entwickeln und sich auf das Thema einlassen.  
Die Aufgaben sollten nicht zu fest vorgegeben sein, denn haben die Schüler bei der Bearbeitung Wahlmöglichkeiten, können sie mitentscheiden und geben der Information einen höheren Stellenwert. 
Man sollte die Eigenverantwortung für den Lernprozess fördern und Überwachung vermeiden. Der Lehrer sollte ganz nach Montessorie „Hilfe zur Selbsthilfe“ anbieten. 
Die Studie: Wie beeinflusst Schülermitbestimmung im Biologieunterricht intrinsische Motivation und Wissenserwerb? hat herausgefunden, dass Schüler, wenn sie Wahlfreiheit wahrnehmen, den Unterrichtgegenstand interessanter finden, ihre Kompetenz höher und den Druck geringer wahrnehmen, als Schüler ohne Mitbestimmung. Die Versuchsgruppe mit der Mitentscheidung erzielte sowohl beim Vortest, als auch bei zwei mit zeitlichem Abstande getrennten Nachtests bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe. Sie haben sich das Wissen also fester eingeprägt als die andere Gruppe. 
Selbstbestimmung ist wichtig, denn wird der Lernprozess des Lernenden zu sehr eingeengt, zum Beispiel durch zu strikte Vorgaben, so kann vorhandene intrinsische Motivation untergraben werden. Um dies zu verhindern muss die Möglichkeit für selbstbestimmtes Lernen gegeben sein.

Kompetenzerleben ermöglichen 

Wichtig ist, dass die Schüler nicht zu sehr über- oder unterfordert werden. Man sollte das Anforderungsniveau auf die Schüler anpassen, klare Ziele geben und die Schüler bei der Informationssuche unterstützen.  
Um seine Kompetenz erleben zu können, muss sich der Lernende zum Gesamtzusammenhang einordnen können. 
Von Seiten des Lehrers sollte das Feedback informierend sein und der Umgang mit Fehlern positiv, um dem Schüler die Möglichkeit zu geben, sich zu verbessern und dadurch seine Kompetenz zu erleben. Man sollte auch auf die Qualität der Instruktionen achten, wenn man Unterricht interessant gestalten möchte. 

Anwendungskontext beachten 
Wichtig für die Möglichkeit, dass situationales Interesse entsteht, ist auch die Interessantheit des Unterrichtgegenstands. Gelingt es Bezüge zum Alltag der Schüler herzustellen und die Nützlichkeit des Inhalts transparent zu machen, so wird die intrinsische Lernmotivation unterstützt. 

Soziales Lernen ermöglichen 
Müssen Schüler stillsitzen und sich ein Thema selbst erarbeiten, dann ist es für sie meistens nicht so spannend, wie wenn sie sich mit anderen zusammen austauschen können und gemeinsam am Thema arbeiten. Partnerarbeiten, Gruppenarbeiten, Helfersysteme und andere kooperative Lernformen lassen richtig eingesetzt die Motivation der Schüler stark steigern. 

In einer Lernumgebung, bei der diese Bedingungen nach Möglichkeit umgesetzt sind und dort wo die Schüler zu aktiv handelnden Auseinandersetzungen mit dem Lerninhalt angeregt werden wird Interesse geweckt und ein solches Horrorszenario wie am Anfang dieses Abschnittes beschrieben wird verhindert. 
Untersuchung von Engelhardt, 1982, S. 183, bei 1006 LehrerInnen? 



4. Wie kann man speziell das Interesse für Botanik bei Kindern wecken? 
 Im Folgenden wollen wir euch einige Möglichkeiten für einen interessanten Botanikunterricht darstellen.

4.1 Außerschulische Lernorte 

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Was für Außenstehende meist nur aussieht wie ein gemütlicher Spaziergang für den Lehrer mit seinen Schülern, hat meist einen tieferen Sinn. Für Kinder ist es schön, wenn sie sich bewegen können und nicht ruhig an ihrem Platz sitzen müssen, die Meisten sind auch gerne draußen an der frischen Luft, was gute Voraussetzungen für einen produktiven Lernausflug sind.

Je nach Jahreszeit bieten sich verschiedene Ziel an. 
Im Sommer verschiedene Wiesen mit einer Vielfalt an verschieden blühenden Pflanzen. Im Herbst hingegen sind Laubwälder die bessere Anlaufstelle, dort können die Kinder verschiedenfarbige Blätter entdecken, ebenso schöne Früchte wie Kastanien oder Eicheln. Der Winter bietet ein gutes Klima um den Temperaturunterschied zwischen einem Nadelwald und einem offengelegenen Feld zu spüren. Aber auch Laubwälder bieten sich an da man dort ein völlig anderes Bild vorfindet als im Sommer, Durch den Blattverlust erkennt man nun die Wuchsform des Baumes viel besser. In dieser Jahreszeit finden auch viele Baumfällarbeiten statt, es ist also gut möglich Stammquerschnitte zu finden und genauer zu untersuchen. Im Frühjahr bietet sich ein artenreicher Laubwald an, da sich dort ab März die ersten Frühblüher, wie zum Beispiel das Schneeglöckchen oder das Scharbockskraut, finden lassen.  

Die Lehrperson, die mit auf den Ausflug geht muss sich auf Fragen der Kinder, die möglicher Weise auch etwas seltsam seinen können, gut vorbereiten. Bekommen Kinder keine ausreichende Antwort oder werden ihrer Fragen sogar gar nicht beantwortet verlieren sie schnell das Interesse daran. Das wäre der Negativeffekt von dem was man erreichen möchte.  
In diesem Zusammenhang mit den Ausflügen bietet es sich beispielsweise an, dass jeder Schüler ein Natur- Tagebuch gestaltet. In diesem Tagebuch werden Dinge festgehalten, welche die Kinder für sich selbst als spannend und interessant bezeichnen. Es können zudem noch Skizzen oder Bilder hinzugefügt werden. So entstehen viele individuelle Naturtagebücher, welche sich wiederum ideal dazu eignen, Vergleiche in der Klasse durchzuführen. Es wäre zum Beispiel eine Idee, dass jeder Schüler nach dem Ausflug eine Seite in seinem Tagebuch gestalten soll, auf der die interessanteste Entdeckung des Tages festgehalten wird. Nachdem das alle gemacht haben, darf jeder seine Seite vorstellen. So sehen die Schüler wie viele interessante Seiten die Natur zu bieten hat.  
Zudem ist es sinnvoll Orte öfter zu besuchen, zu verschiedenen Jahreszeiten aber auch zu verschiedenen Uhrzeiten. Durch den Besuch der Orte zu verschiedenen Jahreszeiten wird den Kindern die Anpassung der Pflanzen an unterschiedliche Umweltbedingungen nähergebracht. Auch der Besuch zu den verschiedenen Uhrzeiten ergibt Sinn, dadurch wird den Kindern deutlich das Pflanzen sich bewegen und ihr Form verändern können. Dafür können sie gleich Vermutungen aufstellen, wieso die Pflanze sich bewegt und was für einen Vorteil sie davon hat.  
Ein gut vor- und nachbereiteter Ausflug in die Natur kann also viel dazu beitragen das Kinder sich für die Welt der Pflanzen interessieren.[vi]  


 4.2 Schulgarten 

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Der Schulgarten wurde in den letzten Jahren immer beliebter als Möglichkeit den Kindern den Umgang mit Pflanzen näher zu bringen und ihr Interesse für diese zu wecken. Am 12. Juni 2018 gab es das erste Mal den Tag des Schulgartens, an diesem Event haben viele Schulen teilgenommen, sie haben teilweise Verkaufsstände mit ihren eigenen Produkten gehabt oder der Öffentlichkeit ihren Garten vorgestellt. Alle Berichte zu den verschiedenen Gärten und Aktionen wurden gesammelt, falls jemand Interesse hat und noch mehr darüber erfahren möchte, einfach hier klicken: https://www.bag-schulgarten.de/aktuelles/tag-des-schulgartens-2018/
Der Schulgarten ist eine gute Idee um den Kindern zu zeigen wie spannend Pflanzen eigentlich sind. Hier haben sie die Möglichkeit das Wachstum von der Pflanze vom Samen bis zur ausgewachsenen Pflanze hautnah mit zu verfolgen. Sie erlangen auch ein Verständnis für die Saisonalität, denn im eigenen Garten ist es anders als im Supermarkt, es gibt nicht jedes Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit.  
Kinder finden es spannend und interessant, wenn sie selber Verantwortung für den Garten haben, in Form von Gartendiensten ist es daher sehr sinnvoll den Kindern den Freiraum zu geben alles selbstständig zu erledigen. Durch diese intensive Auseinandersetzung mit den Pflanzen in ihrem eigenen Garten wächst auch das Interesse allgemein an Pflanzen. Durch den eigenen Garten wollen die Kinder immer mehr über das Thema erfahren, das zeigen auch erste Studien. So haben Kinder, die Zugang zu einem Schulgarten haben, im Test rund um Pflanzen besser abgeschnitten. Dabei wurden Pflanzennamen, die verschiedenen Pflanzenteile und die Saisonalität verschiedener Pflanzen getestet 

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Die Kinder nannten die Arbeit in dem Schulgarten sowie die Verarbeitung des Gemüses als Grund für ihren Lernfortschritt. Dabei sind Pflanzen mit besonderen Merkmalen, wie zum Beispiel der „Eiszapfen“ – wegen dem Namen, oder die Kohlrabi – wegen ihrer wasserabweisenden Blätter, besonders genau betrachtet worden. Das bedeutet das Kinder Pflanzen mit einer Besonderheit sehr spannend finden und mehr über sie erfahren möchten. Es ist also am sinnvollsten Pflanzen mit besonderen Merkmalen und essbare Pflanzen für den Schulgarten zu nutzen. Es ist außerdem wichtig die angebauten Pflanzen am Ende auch zu verarbeiten, so steigt zum Beispiel auch das Verständnis der Kinder gegenüber „ugly food“ (siehe Bild 6).                                                                                                                    
Bei der Planung eines Schulgartens treten allerdings auch einige Hindernisse auf. In einem Schuljahr gibt es viele Ferien, in denen der Garten weiterhin versorgt werden muss, da stellt sich die Frage wer diese Aufgabe übernehmen wird?  Machen es Schüler, die im selben Ort wohnen oder gehört es zu den Aufgaben der Lehrer/des Hausmeisters?
Es ist auf jeden Fall notwendig das sich auch in der unterrichtsfreien Zeit jemand um den Schulgarten kümmert.
Ein weiteres Hindernis ist, dass viele Pflanzen in den Sommerferien blühen und die Schüler dadurch eine wichtige Phase der Entwicklung verpassen. Auch das Obst und Gemüse muss in dieser Zeit von jemandem geerntet werden.
Wir finden die Idee des Schulgartens sehr sinnvoll. Kinder entdecken schneller und intensiver die Faszination an den Pflanzen und haben somit auch Interesse daran, mehr über die einzelnen Pflanzen zu erfahren. Gerade dadurch, dass sie auch die Entwicklung der Pflanzen hautnah miterleben und das Gemüse am Ende auch selbst verarbeiten können steigt das Lerninteresse gewaltig.[vii] 

4.3 Mikroskopieren mit Pflanzen

Um den Schülern eine andere Sichtweise auf Pflanzen zu ermöglichen, ist das Mikroskopieren eine gute Methode. Dabei lernen Schüler wie Pflanzen aufgebaut sind und verschiedene Abläufe und Bestandteile können besser erkannt und verstanden werden. Schüler erlernen das genaue Betrachten, Beobachten und Untersuchen, wodurch  sie Pflanzen als spannender und bewusster wahrnehmen.

Das Mikroskopieren ist nicht immer ganz einfach, denn die Schüler müssen erst den richtigen Umgang mit dem Mikroskop und das Anfertigen von Präparaten lernen. Sonst kommt es zu Schwierigkeiten und im schlimmsten Fall zu keinen oder falschen Ergebnissen.
Wenn die Schüler sich diese Kompetenzen angeeignet haben ist Mikroskopieren eine gute Möglichkeit den Unterricht sehr lehrreich und mit Spaß zu gestalten.[viii]
Leider wird an den meisten Schulen sehr wenig mikroskopiert, was oft an mangelndem Material, mangelnden Räumlichkeiten oder mangelndem Fachwissen der Lehrkräfte liegt.

Das waren jetzt drei Methoden, die wir als effektiv ansehen um das Interesse an Pflanzen zu wecken und zu fördern.
Fallen euch noch weiter Methoden ein um das Interesse für Pflanzen bei Kindern zu wecken oder habt ihr unseren noch etwas hinzuzufügen oder zu kritisieren? Vielleicht seid ihr auch ganz anderer Meinung und denkt, dass das Interesse an Pflanzen gar nicht so gering ist. Wie war es bei euch in der Schulzeit, was für Erfahrungen habt ihr gemacht?
Lasst es uns wissen, wir würden gerne mit euch ins Gespräch kommen. J
Liebe Grüße,
Nele Schmalbach, Nina Küderle, Jenny Richter und Mario Müller











Quellen

[i] https://tu-dresden.de/mn/psychologie/lehrlern/ressourcen/dateien/lehre/lehramt/lehrveranstaltungen/motivationsfoerderung/folder-2011-11-01-8121459277/d_Interesse.pdf?lang=en; letzter Aufruf: 31.07.2018

https://www.lernen-heute.de/motivation.html; letzter Aufruf: 31.07.2018


https://de.wikipedia.org/wiki/Motivation; letzter Aufruf: 31.07.2018

[ii] Biologieunterricht heute – Eine moderne Fachdidaktik“ von Wilhelm Killermann/Peter Hiering/Bernhard Starosta; 12. aktualisierte Auflage 2008 by Auer Verlag GmbH, Donauwörth 

[iv] https://www.centeredlearning.de/.karriere-tipps/selbstbestimmungstheorie-motivation-deci-ryan/ letzter Aufruf: 04.07.2018 Selbstbestimmungstheorie der Motivation (Deci & Ryan 1993)

[v] Wie beeinflusst Schülermitbestimmung im Biologieunterricht intrinsische Motivation und Wissenserwerb? Bätz et al (2009). Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften 

[vi] https://www.kindergartenpaedagogik.de/683.html; hrsg. von Hildegard Rieder-Aigner, ergänzbare Sammlung; letzter Aufruf: 30.07.2018

[viii] http://www.digitalefolien.de/biologie/didaktik/mik.html; letzter Aufruf: 30.07.2018


Bild Quellen

Bild 3: http://ais.badische-zeitung.de/piece/07/a6/b6/21/128366113-h-720.jpg; letzter Aufruf: 31.07.2018
Bild 4:  https://images01.noen.at/440_0008_7232144_erl17wbg_waldpaedagogik.jpg/teaser-col-8/90.223.018; letzter Aufruf: 31.07.2018
Bild 5: https://www.google.de/url?sa=i&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjMm7jkxMncAhVFiqQKHQNtAjkQjRx6BAgBEAU&url=http%3A%2F%2Fcomune-info.net%2F2013%2F10%2Fsediamoci-cerchio-terra%2F&psig=AOvVaw353cC7_-ktcr0Qcc33qSfJ&ust=1533133238565633; letzter Aufruf: 31.07.2018
Bild 6: https://www.rtl.de/cms/obst-und-gemuese-mit-schoenheitsfehlern-aldi-sued-verkauft-bald-krumme-dinger-4124817.html; letzter Aufruf: 31.07.2018

Bücherquellen:
-          „99Tipps: Biologie“ von Dr. Erwin Graf; erste Auflage 2016 beim 2016 Cornelsen Verlag GmbH, Berlin
-          „Das schnelle Methoden 1*1 Biologie mit Arbeitsmaterialien“ von Erwin Graf; erste Auflage 2017 beim 2017 Cornelsen Schulverlag GmbH, Berlin


Im Text werden zur Verbesserung des Lesefluss der Begriff „Schüler“, der Begriff „Lehrer“,… stellvertretend für die männliche weibliche Form verwendet

38 Kommentare:

  1. Liebe Nele, Nina und Jenny, lieber Mario,
    herzlichen Dank für euren aufschlussreichen Beitrag!
    Die ‚Plant Blindness‘ stellt eines der größten Probleme bei der Vermittlung botanischer Inhalte im Unterricht dar: SuS übersehen Pflanzen im Alltag und zeigen wenig Interesse an deren Vielfalt und Funktionen, was zur Folge hat, dass SuS oft der Zugang zu zentralen biologischen Konzepten (z. B. Stoffkreisläufe in Ökosystemen) verwehrt wird (vgl. Pany & Heidinger 2014).
    Pflanzen werden von den meisten SuS vermutlich eher als szenische Dekoration wahrgenommen, ihr Nutzen und Beitrag für unsere Biosphäre ist ihnen aber oftmals nur oberflächlich bewusst. Um ihren Stellenwert im Ökosystem zu verdeutlichen, können folgende Anstrengungen unternommen werden (vgl. Salt 2017):
    1. Schaffen von direkten Pflanzenerfahrungen, um die Aufmerksamkeit auf einzelne Pflanzen und Arten zu lenken (Bsp.: Anlegen eines Schulgartens, Mithilfe bei der Streuobstsammlung, Keimung von Kresse mit sich anschließendem gemeinsamem Frühstück, etc.).
    2. Betonung evidenzbasierter Ähnlichkeiten zwischen Pflanzen und Menschen; dieser Punkt ist vor dem Hintergrund der Gefahr einer zu starken Anthropomorphisierung kritisch zu sehen; geschickter wäre es aus meiner Sicht, die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Menschen (z. B. anhand von Fotosynthese und Zellatmung) aufzuzeigen.
    3. Einsatz kreativer Aktivitäten, um Empathie für Pflanzen zu wecken (Bsp.: Spielen von Actionbounds, Durchführung einer Fotosafari im botanischen Garten, Anlegen eines eigenen Herbariums oder Forscherbuchs, etc.).
    Um die Plant Blindness zu überwinden, muss man manchmal auch einen Umweg über die Zoologie wagen: Meine Töchter (4 und 6 Jahre alt) haben kürzlich die Metamorphose von Schmetterlingen miterleben dürfen. Da sie diesen Verwandlungsprozess nochmals beobachten wollten, starteten sie die Suche nach weiteren Schmetterlingslarven. Aus einem Kinder-Naturkundeführer erfuhren sie, dass die Larven des Tagpfauenauges sich hauptsächlich an Brennnesseln niederlassen. Diese Pflanze stand bis dato sicherlich nicht auf der Favoritenliste meiner Kinder, aber seitdem sie einen Bezug zu den Schmetterlingen herstellen konnten, interessieren sie sich im wahrsten Sinne des Wortes brennend für diese Pflanzen.
    Liebe Grüße
    Sissy

    Quellen:
    • Pany, Peter & Heidinger, Christine (2014): Nutzpflanzen als „Türöffner“ für die Vermittlung botanischer Inhalte. Häufigkeitsverteilungen von Interessensprofilen als Hilfe für die Planung von Botanik-Unterrichtseinheiten, [online]: http://www.bcp.fu-berlin.de/biologie/arbeitsgruppen/didaktik/Erkenntnisweg/2014/Pany_P-Heidingenger_C.pdf [07.08.2018].
    • Salt, Alun (2017): 3 ways to tackle blindness, [online]: https://www.botany.one/2017/07/3-ways-tackle-plant-blindness/ [07.08.2018].

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    1. Liebe Sissi,

      schön, dass dir unser Beitrag gefallen hat. Es freut mich, dass du dich darüber hinaus noch zusätzlich zu unserem Blog mit der Thematik „Interesse an Botanik“ beschäftigt hast.

      Die Problematik mit der „Plant Blindness“ die du ansprichst ist ein entscheidender Grund, warum sich vergleichsweise wenig Menschen für Pflanzen interessieren. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene neigen dazu, Pflanzen nicht bewusst wahrzunehmen und so kann es dann nur schwer zu einer Auseinandersetzung mit botanischen Inhalten kommen.

      Ich finde die drei Anstrengungen nach Salt 2017, sehr gut und halte sie für vielversprechend um Interesse an Botanik zu entwickeln. Die drei Möglichkeiten die du nennst, fassen die, von uns in unserem Blog angesprochene Punkte gut zusammen.

      Dein Bericht, wie deine Töchter über Schmetterlingslarven Interesse an Brennnesseln entwickelt haben, ist ein gutes Beispiel dafür, dass besondere Eigenschaften Pflanzen interessanter machen. Fast alle Pflanzen haben eine besondere Eigenschaft. Schafft man es diese mit den Kindern herauszuarbeiten oder noch besser zu entdecken, steigt automatisch das Interesse an dieser Pflanze. Die Kinder möchten dann bei fast allen Pflanzen herausfinden, was diese besonders macht und befassen sich dadurch mit botanischen Inhalten. In vielen Bestimmungsbüchern wie zum Beispiel in „Was blüht denn da“ von Spohn, Spohn und Golte-Bechtle im Kosmos-Verlag, wird zu jeder Pflanze wissenswerte Information gegeben. Wenn durch besondere Merkmale der Pflanzen ein grundlegendes Interesse an Pflanzen entwickelt wird, kann man darauf aufbauend weitere botanische Inhalte wie die Fotosynthese behandeln.

      Liebe Grüße,
      Nina Küderle

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  2. Liebe Nele, Nina und Jenny, lieber Mario,

    Meiner Erfahrung nach haben viele Kinder kein Interesse an Botanik, da es in der Schule meist sehr langweilig dargestellt wird, deshalb danke ich euch für euren lehrreichen Blogbeitrag, der einem viele Ideen für einen Interesseweckenden und Motivierenden Unterricht lieferte.
    Eure Idee eines Schulgartens finde ich super und würde an dieser Stelle auch ein bisschen experimentieren. Man kann zum Beispiel eine Bohne an ein nasses Tuch legen und beobachten, dass diese Bohnen auch ohne Erde anfangen zu keimen, was für die meisten SuS eine neue Entdeckung sein wird. Eine weitere Idee wäre, Pflanzen in verschiedene Ausganslagen zu stellen, beispielsweise den Pflanzentopf auch einmal auf die Seite legen und den Vorgang der Krümmung beobachten (für mehr Informationen: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/gravitropismus/29339). Somit kann man an dieser Stelle mit den SuS experimentierend die Pflanzenkunde erkunden und beschreiben.
    Gerne würde ich euch aus einem Projekt meiner Grundschulzeit berichten, welches ich immer noch in guter Erinnerung trage. Durch ein Projekt können Kinder auf eine spannende Art und Weise die Natur erkunden, erforschen und verstehen. Bei diesem sogenannten Kartoffelprojekt arbeitete meine Klasse mit einer Ernährungsberaterin, einem Landwirt und einem Pflanzenproduktionsberater zusammen in Verbindung mit der Landesinitiative Blickpunkt Ernährung. Wir lernten, wie man Kartoffeln anpflanzt, versorgt und pflegt. Wir beobachteten, wie die Pflanzen wuchsen und mussten regelmäßig Kartoffelkäfer einsammeln. Jede Gruppe war für verschiedene Sorten zuständig, somit übte man sich in Verantwortung und Selbstständigkeit, sowie Teamgeist. Besonders viel Interesse hatten wir für die roten und blauen Kartoffeln, da wir diese zuvor noch nie gesehen hatten. Über die Zeit erstellten alle SuS ihr eigenes Kartoffelbuch, in welchem Ergebnisse und Beobachtungen festgehalten wurden. Eine besonders hohe Motivation bekamen wir dadurch, dass wir am Ende gemeinsam Pommes aus unseren eigenen Kartoffeln herstellen würden, wodurch man sich mehr Mühe gab. Wir thematisierten die Inhaltsstoffe, machten Stärkenachweise, Rätsel, schrieben Tagebuch, führten ein Theater zum Kartoffelkönig auf, beschäftigten uns mit einem Vergleich von früher zu heute und führten am Ende eine Ernteermittlung durch. Der Unterricht war dadurch sehr abwechslungsreich und machte besonders viel Spaß, da man auch selbst kreativ arbeiten durfte, was die Motivation um einiges steigern ließ. Zudem erlernte man auch ganz unbewusst Kompetenzen, die im Bildungsplan vorgesehen sind, z.B. die „Her¬kunft und Anbau von Nutz¬pflan¬zen an min¬des¬tens einem Ver¬tre¬ter be¬schrei¬ben sowie des-sen Ver¬ar¬bei¬tung ex¬em¬pla¬risch nach¬voll¬zie¬hen“ und „Pflanzen zu beschreiben und zu benennen (http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GS/SU/IK/3-4/02/02). Von diesem Projekt aus kann man Verknüpfungen zu eurem Blogbeitrag knüpfen, der unter anderem auch von Bedingungen für Interesse berichtet. Das Kartoffelprojekt war geprägt von einem außerschulischem Lernort-dem Acker, zudem war soziales Lernen ein zentraler Aspekt, da man in Gruppen zusammen für seine Kartoffeln zuständig war. Es wurde auch der Anwendungskontext beobachtet, da wir Verknüpfungen zu unserem Alltag herstellen konnten und die Nützlichkeit zu sehen war. Und zudem wurde unser Autonomieerleben gefördert, indem wir verschiedene Zugänge zu dem Thema Kartoffel bekamen und dadurch mehr situationales Interesse entstand. Allen in allem kann man Projekte als sehr Interesse- und Motivationsweckend beschreiben, die sich lohnen durchzuführen. Durch Verknüpfungen zu anderen Themenbereichen oder Fächern, wie Musik/Kunst (Aufführung), Deutsch (Textarbeit) oder Geschichte (Vergleiche), wurde zudem die Interesse und Motivation gesteigert. Was haltet ihr von diesem Projekt? Würdet ihr euch die Mühe machen ein Projekt mit euren SuS durchzuführen?

    Vielen Dank nochmals und liebe Grüße
    Theresa

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    1. Liebe Theresa,
      Schön das dir unser Blog Beitrag gefallen hat. Es freut uns sehr dass du, uns von einer weiteren Idee berichtest wie man den Botanik Unterricht interessant und lehrreich gestalten kann.
      Wir finden das Projekt eine sehr gute Möglichkeit, um Schülern die Welt der Pflanzen näher zu bringen. Denn durch das selbständige Arbeiten lernen die SUS den verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzen und auch wozu Pflanzen für uns nützlich sind. Ebenfalls finden wir die Idee gut, dass man ein Projekt mit einem Thema verknüpft. Den dadurch bekommen die SUS einen besseren Zugang zu dem Thema und ihre Motivation ist höher um sich damit zu Beschäftigen.
      Auch das anschließende gemeinsame Verarbeiten der Ernte, finden wir eine schöne Idee. Den so ist die Motivation noch mal höher, da jeder die besten Pommes haben möchte und dazu kommt noch das die SUS verschiedene Kompetenzen erlernen, wie zb. Teamgeist, Verantwortung und Zuverlässigkeit.
      Daher würden wir uns aufjedenfall die Mühe machen so ein Projekt zu planen und durchzuführen besonders weil so die Schüler Spaß am Experimentieren mit Pflanzen haben. Wir denken, dass es durch diese Methode möglich ist viele Schüler für Pflanzen zu begeistern und einen anderen Blick auf Pflanzen zu ermöglichen.
      Vielen Dank für deinen Beitrag und diese tolle Idee den Botanik Unterricht interessanter zu gestalten.
      Liebe Grüße
      Jennifer Richter

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  4. Liebe Nele, Nina und Jenny, lieber Mario,

    vielen Dank für euren tollen und motivierenden Beitrag über die Botanik im Biologieunterricht. Auch mir ist schon aufgefallen, dass die Welt der Pflanzen im Biologieunterricht normalerweise nicht ihr mögliches Potential ausschöpft.
    Aus meiner Schulzeit ist mir nur die Fotosynthese und das auch als eher theoretisches Konstrukt in Erinnerung geblieben.
    Euren Blogbeitrag fand ich sehr schön strukturiert, da er einem zuerst nochmal die Begriffe "Motivation" und "Interesse" gut in Erinnerung gerufen hat.

    Die drei Beispiele, wie man Botanikunterricht besser gestalten kann fand ich besonders inspirierend. Am besten hat mir die Idee mit dem Naturtagebuch gefallen.

    Natürlich sind die Gründe warum Pflanzen langweiliger sind als Tiere aus Sicht der Kinder komplett nachvollziehbar. Sie bewegen sich nicht und kommen im Alltag der Kinder augenscheinlich nicht vor.
    Um diese Langeweile zu überwinden finde ich die auch von euch erwähnte Förderung von Autonomie wichtig, um somit vielfältige breitgefächerte Aufgabentypen bereitzustellen.

    Mir sind dabei noch zwei Unterrichtssettings eingefallen, welche möglicherweise besonders für Lehrer aus Stuttgart denkbar wären. Im Kontext der Wilhelma, als einer der berühmtesten Botanischen Gärten, könnte sie sehr gut als außerschulischer Lernort dienen.
    Zum einen finde ich das Feld der Fleischfressenden Pflanzen für Schüler besonders spannend, natürlich könnte man das auch in der Schule durchführen. Durch die Beschäftigung mit diesen Pflanzen könnte die Bewegungslosigkeit der Pflanzen widerlegt werden. Die Zusammenwirkung von Pflanzen und Insekten kann dadurch angeschnitten und auch weiter ausgebaut werden. Bestäubung, Zusammenhang Pflanze - Insekt aber auch das Insekt als Futter können den Kontext Pflanze für Kinder erheblich erweitern.

    Zum Anderen muss die Pflanze aus dem Schatten treten, in dem sie bei Kindern steht. In der Wilhelma gibt es da ein tolles Programm, an das ich mich erinnere, zum Thema Nutzpflanzen.
    Die Nutzung von Pflanzen, als Essen (Kaffee, Zucker, Früchte, etc.), als Material (Baumwolle, Schilf, etc.) kann den Schülern die Wichtigkeit der Pflanzen im Alltag zeigen.

    Alles in allem muss die Empathie für Pflanzen geweckt werden so kann man Pflanzen ganz einfach aus ihrem Schattendasein führen und die Wichtigkeit für den Alltag der Schüler verdeutlichen.

    Diese zwei Ideen lassen sich auch gut in den Kontext eures Blogbeitrages stellen. Sowohl soziales als auch situationales Lernen können berücksichtigt werden.
    Durch ein Lernen an Stationen können auch verschiedene Interessengebiete der Schüler berücksichtigt werden.

    Was haltet ihr von diesen Ideen.
    Vielen Dank für euren tollen Beitrag und die Inspiration, eure Ideen weiterzudenken.

    Liebe Grüße
    Katharina



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    1. Liebe Katharina,
      Vielen Dank für deinen Ideen zu unserem Blog Beitrag. Wir freuen uns sehr das dir der Blogbeitrag so gut gefallen hat und finden deine Ideen sehr inspirierend.
      Gerade deine Idee mit den SUS in die Wilhelma zu gehen finden wir sehr gut. Den dort besteht die Möglichkeit viele Pflanzen zu sehen, anzufassen und auch zu beobachten. Außerdem wäre es der perfekt Ort für ein Außerschulisches Lernen. Dadurch ist die Motivation der Schüler höher.
      Wir finden besonders gut dass man die Welt der Pflanzen und die Welt der Tiere mit einander kombiniert, zb. Bei der Fotosynthese. Zusätzlich haben wir uns überlegt dass man auch den Lebensraum der Tiere und die Nützlichkeit der Pflanzen für die Tiere mit einander kombinieren könnte. Hierzu würde sich dann auch deine Idee der Stationsarbeit sehr gut umsetzen lassen.
      Man könnte zb. Unterschiedliche Tiere und Pflanzen genauer betrachten und dann Stationen dazu machen, wie zb. Warum isst ein Elefant besonders gerne einen Kopfsalat, usw…
      Durch die selbständige Auseinandersetzung mit den Pflanzen, lernen die Schüler dass hinter Pflanzen viel mehr steckt als nur ein schönes Aussehen. Und durch das verknüpfen mit den Tieren steigt die Motivation der SUS und sie lernen warum Pflanzen so Überlebens wichtig für uns und die Tiere sind.
      Wir würden deine Idee mit viel Freude umsetzen und würde sie auch jedem weiter empfehlen der, die Möglichkeit hat, mit seinen SUS in einen Zoo zu gehen. Allerdings muss es nicht unbedingt ein Zoo sein. Es wäre auch möglich mit den SUS in einen Wald zu gehen oder in die Berge. Den auch dort lässt sich der Zusammenhang zwischen Pflanzen und Tieren, sehr gut erklären und bewundern.
      Danke für deine gute und sehr spannende Idee den Botanik Unterricht interessanter zu gestalten.
      Mit Lieben Grüßen
      Nele, Nina, Jenny und Mario

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  5. Liebe Nina, Nele, Jenny, lieber Mario,

    ihr habt euren Beitrag sehr interessant und lehrreich gestaltet. Sehr informativ waren eure Definitionen von Interesse und Motivation, da man sich darüber meist wenige Gedanken gemacht hat.

    Der Aussage, dass Botanik im Gegensatz zu Zoologie weniger beliebt ist, kann ich auf eigenen Erfahrungen basierend nur bestätigen. Während meiner eigenen Grundschulzeit haben wir uns ebenfalls nur selten mit Pflanzen und Bäumen beschäftigt. Ab und an stand ein Wandertag oder Ausflug in den Wald auf dem Tagesplan, wobei wir jedoch nicht viel über heimische Pflanzen lernten.
    Ab der Realschulzeit rückten Themen rund um Botanik immer mehr in den Vordergrund. In der 6. Klasse gestalteten wir über ein gesamtes Schuljahr hinweg ein Baumtagebuch. Den Baum durfte sich jeder selbst aussuchen. Jeden Monat bekamen wir von unserer Lehrerin neue Aufgaben, welche sich auf verschiedene Aspekte bezogen. Es gab Aufgaben zu dem Lebensraum, Aussehen, Veränderungen und weitere Eigenschaften des Baumes. Durch diese Aufgaben, welche wir in unserem Tagebuch festhielten, wurden wir auf die ständige Entwicklung des Baumes während der Jahreszeiten aufmerksam, die uns ohne diese Aufträge wohl kaum aufgefallen wären. Diese Baumtagebücher sehe ich als sehr gewinnbringend und würde sie selbst als Methode in meinem Biologieunterricht einsetzen.

    Eure vorgestellten Möglichkeiten mehr Motivation und Interesse im Biologieunterricht zu wecken sind, meines Erachtens, sehr sinnvolle Vorschläge. Das Thema rund um außerschulische Lernorte ist derzeit sehr aktuell, der Unterricht wird geöffnet, es besteht überwiegend aktive Instruktion und die Schülerinnen und Schüler erlernen Inhalte durch Eigenaktivität, wodurch ihre Motivation und Interesse steigt.
    Bestehen eher weniger Möglichkeiten den Lernort zu erweitern, eignen sich zudem auch Experimente beziehungsweise Versuche im Klassenzimmer.
    Beispielsweise lässt sich der Gravitropismus, die Krümmungsbewegung von Keimlingen bei schiefer Lage untersuchen. Die Schülerinnen und Schüler können zuvor Skizzen anfertigen, in denen sie ihrer Vermutung festhalten und anschließend den Versuch ausführen.
    Zum anderen kann man einen Samen in einen dunklen Karton stellen, welchen man zuvor mit Hindernissen aus zum Beispiel Pappe präpariert, damit die Pflanze den Weg zum Licht aus einem kleinen Loch finden muss. Damit wird ersichtlich, dass Pflanzen Licht zum Leben benötigen. Des Weiteren kann man Bohnensamen, Kresse und viele weitere Pflanzen anpflanzen.
    Schlussendlich gibt es etliche Versuche mit Pflanzen, welche die nötigen Lebensbedingungen und Eigenschaften einer Pflanze veranschaulichen und die Schülerinnen und Schüler selbst tätig werden.
    Wichtig bei solchen Versuchen ist meiner Meinung nach der Bezug zur Realität, sodass alle Erkenntnisse und Schlussfolgerungen, welche im Klassenzimmer gemacht wurden, auf die echten Gegebenheiten in der Natur übertragen werden können.

    Nochmals vielen Dank für eure informativen Vorschläge mehr Interesse und Motivation im Biologieunterricht erzielen zu können.

    Liebe Grüße
    Leonie

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    1. Liebe Leonie,
      vielen Dank für deine positive Rückmeldung! Es freut uns sehr, dass dir unser Beitrag gut gefallen hat.

      Ich finde die Idee mit dem Tagebuch sehr gut, denn so beschäftigen sich die Schüler über einen längeren Zeitraum mit einer Pflanze und beobachten wie sie sich bewegt und wie sie lebt. Vor allem kann man so den Wandel der Pflanzen zu den unterschiedlichen Jahreszeiten sehr gut festhalten. Diese Idee könnte man auch sehr gut mit der Idee von Theresa verknüpfen in dem man selbst Kartoffeln pflanzt und ihre Entwicklung in einem Tagebuch festhält.
      Ich denke, dass die SuS dadurch einen besseren Zugang zur Welt der Pflanzen bekommen und auch lernen, einen anderen Blick auf die Pflanzen zu haben, da sie durch die Aufgaben lernen ganz genau hinzuschauen und auch kleine Details zu beachten.

      Auch deine Idee mit den Experimenten in einem Klassenzimmer ist sehr gut, denn hier gibt es wirkliche unzählige Experimente mit Pflanzen die man machen kann. Doch leider wird das Experimentieren oft genauso vernachlässigt wie die Pflanzen an sich. Meistens liegt es daran, dass die Lehrkräfte keine Ideen für Experimente haben oder auch nicht das nötige Material besitzen um diese durchzuführen, deshalb finde ich es sehr spannend, dass wir hier so viele verschiedene Möglichkeiten zusammenfinden.

      Ich stimme dir voll und ganz dabei zu, dass Experimente einen großen Alltagsbezug haben sollten, denn dadurch können die SUS dies selbst in ihrem Alltag nutzen. Und meist findet man das am interessantesten, was man selbst auch nutzen kann. Auch der Sinn ist nur dann nachvollziehbar und die Schüler können mit den Ergebnissen so mehr anfangen.

      Es gibt viele Internetseiten oder Bücher wo Lehrkräfte sich Ideen für Experimente holen können und ich kann dies nur jedem ans Herz legen, da man so oft schnell die Motivation der Schüler hat und sie für etwas begeistern kann.
      Ich danke dir für deinen Beitrag und deine Ideen.
      Liebe Grüße
      Nele


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  6. Hallo Blogger-Team,
    mit großem Interesse habe ich euren Beitrag gelesen. Ihr habt euch ein Thema ausgesucht, das mit Sicherheit hochaktuell ist, und habt versucht Lösungsmöglichkeiten für die Problematik zu finden. Eure Vorschläge, die ihr gebracht habt, find ich sehr gut. Auch die anfängliche Erklärung, was denn überhaupt Interesse und Motivation ist, fand ich gelungen.

    Ich sehe das mangelnde Interesse der SuS und auch der restlichen Bevölkerung an Pflanzen im Allgemeinen ebenfalls etwas problematisch. Gerade wenn man bedenkt, dass das Roden von Urwäldern und große Monokulturen nicht zuletzt auch zum Klimawandel beitragen, der früher oder später jedem von uns zum Verhängnis werden wird. Ein größeres Wissen über die Rolle von Pflanzen in Ökosystemen und die Abhängigkeit vom Mensch von Pflanzen wäre mit Sicherheit nützlich um dem verantwortungs- und rücksichtslosen Verhalten der Menschen gegenüber Pflanzen entgegenzuwirken.
    Wenn ich auf meine eigene Schulzeit zurückblicke, fällt mir auf, dass im Biologieunterricht sehr wenig Zeit für Botanik verwendet wurde. Außer einem Bohnentagebuch, der Fotosynthese und dem Erkunden des Schulhofs („Welche Pflanzen kennt ihr?“) kann ich mich an äußerst wenig erinnern. Ich denke, dass es da nicht nur mir so geht, sondern dass viele SuS wenig Kontakt zu Pflanzen haben, sowohl im Unterricht als auch im Alltag. Speziell in meinem Fall glaube ich, dass das wenige Wissen über Pflanzen, entscheidend zu meinem Desinteresse gegenüber Botanik beigetragen hat. Wenn ich jetzt von mir auf andere schließen würde, könnte das Desinteresse ja einfach beseitigt werden, indem man im Unterricht Botanik einen größeren Stellenwert zuschreiben würde, aber natürlich geht das nicht. Denn bei vielen würde die reine Menge an Wissen auch nichts an der Tatsache ändern, dass sie botanische Themen langweilig finden würden. Trotzdem würde etwas mehr Botanikunterricht nicht schaden! Deshalb gilt es den wenigen Botanikunterricht so interessant wie möglich zu gestalten. Ihr habt schon gute Beispiele angeführt, wie das geschehen kann.
    Speziell den Schulgarten halte ich für eine hervorragende Idee, da er den größten Bezug zum späteren Alltag der SuS darstellt. Damit meine ich, dass ein kleiner Garten, den die SuS im späteren Leben evtl. besitzen werden, wahrscheinlicher ist, als das regelmäßige Mikroskopieren von Pflanzen. Gerade an Schulen in Städten sollte dieser Punkt nicht vernachlässigt werden. Ich weiß nicht, ob ihr schon einmal was von „Urban Gardening“ gehört habt. Urban Gardening ist ein zunehmender Trend, welcher kleine Gärten in Großstädten beschreibt. So haben viele Leute Gemüsepflanzen oder Ähnliches auf ihrem Balkon oder auf dem Dach. Abgesehen von einem schönen Stadtbild bringt es tatsächlich auch einen klimatischen Nutzen mit sich. SuS für so etwas zu begeistern halte ich für wichtig und auch für den richtigen Weg.

    Nochmals vielen Dank für euren Beitrag,
    Philipp

    Link zu Urban Gardening in Stuttgart:
    https://www.stuttgart.de/urbanegaerten

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    1. Hallo Philipp,

      es freut mich, dass du dich mit unserem Blogbeitrag auseinandergesetzt hast.

      Deiner Aussage, dass mehr Botanikwissen auch einen Einfluss auf die Sichtweise auf z.B. rücksichtslose Waldrodung hat, kann ich nur zustimmen. Durch Wissen über die Funktion von Pflanzen und Wäldern erkennen die Menschen eher das Problem hinter der Rodung, was ja sehr weitreichend ist (Klimawandel,...). Somit könnte man das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Walderhaltung durch guten Unterricht erreichen.

      Ich stimme dir auch zu, dass Botanik einen noch zu kleinen Teil im Lehrplan ausmacht und man mehr Botanikunterricht braucht. Allerdings heißt mehr nicht gleich besser; der Unterricht muss interessant gestaltet sein, sodass die Schüler nachhaltig lernen.

      Von "Urban Gardening" habe ich schon gehört. Es ist zum einen eine gute Idee für Schulen in der Stadt, die sonst vielleicht keine Fläche haben um mit den Kindern einen Schulgarten zu bauen. Andererseits ist es auch für die Familien der Kinder gut umsetzbar, wenn sie wenig Platz oder keinen Garten haben. Wenn die Kinder ihren Eltern davon erzählen oder es selbst daheim einführen, haben sie nicht nur in der Schule sondern auch daheim den engen Kontakt zu den Pflanzen und beschäftigen sich mit Botanik. Als ein Thema im Unterricht halte ich "Urban Gardening" als sehr geeignet und erfolgsversprechend im Hinblick auf das Botaniklernen der Schüler.

      Liebe Grüße,
      Nina Küderle

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  7. Liebe Nele, Nina und Jenny, lieber Mario,

    Vielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag. Wie ihr sehr anschaulich dargestellt habt, stellen Motivation und Interesse eine Grundvoraussetzung für einen gelingenden Unterricht dar. Idealerweise handelt es sich dabei, wie ihr ausgeführt habt, um intrinsische Motivation. Da diese sich aber oftmals nicht von alleine einstellt (bei Schülern und Schülerinnen/SuS, wie ehrlicherweise auch bei uns Erwachsenen), sind wir als Lehrkräfte gefragt.
    Orientieren können wir uns dabei grundsätzlich an den Merkmalen eines guten Biologieunterrichts
    „Guter Biologie-Unterricht …
    • fördert den Aufbau von Kompetenzen durch einen handelnden Umgang mit Fachwissen in variablen Situationen,
    • vernetzt Detailwissen über Basiskonzepte und fördert kumulatives Lernen,
    • knüpft an das Vorwissen der Lernenden an und legt Wert auf eine sinnstiftende Kommunikation,
    • wählt Unterrichtskontexte wo immer möglich aus dem Erfahrungsraum der Lernenden,
    • nutzt Fehler als Lernchancen,
    • kommt im Schneckentempo voran,
    • weil er zum Nachdenken herausfordert und auf Verständnis abzielt,
    • enthält genügend Übungsphasen,
    • verwendet Fachbegriffe überlegt und sparsam,
    • ist methodisch variabel,
    • nutzt fachgemäße Denk- und Arbeitsweisen vielfältig,
    • legt Wert auf die Qualität von Aufgaben und
    • gründet stets auf einer fachlich korrekten didaktischen und methodischen Konstruktion.“
    (Weitzel 2018, S.15)

    Ihr habt bereits sehr gute methodische Beispiele, wie z.B. die Arbeit im Schulgarten, Lerngänge und das Mikroskopieren vorgestellt. Auch meine KomilitonInnen haben bereits weitere gute Ideen eingebracht. Da die Methodische Analyse stets auf der Didaktischen Analyse gründet, lohnt sich hier evtl. auch ein kurzer Blick in den Bildungsplan.
    So formuliert der Bildungsplan für die Sekundarstufe I unter 1.3 Didaktische Hinweise:
    „Die direkte Naturerfahrung, die eigene Naturbeobachtung, das selbst durchgeführte Experiment und
    das selbst gelöste technische Problem stehen im Zentrum des Unterrichts. Primärerfahrungen sind
    den Sekundärerfahrungen vorzuziehen. Dazu ist es insbesondere bei den biologischen Themen not-
    wendig, auch Lernorte außerhalb des Schulgebäudes aufzusuchen oder Langzeitbeobachtungen
    durchzuführen und zu dokumentieren.“ (Bildungsplan 2016, Sek. I, S. 6)

    Außerdem werden zum Thema Ökologie z.B. folgende Inhaltsbezogene Kompetenzen vorgegeben:
    Die SuS können:
    […] jahreszeitliche Veränderungen innerhalb eines schulnahen Lebensraums (z. B. Baum, Hecke, Wiese) beobachten, protokollieren und mit veränderten Umweltfaktoren begründen.
    (Bildungsplan 2016, Sek. I, S. 30).

    Anhand dieser Vorgaben können, wie bereits in anderen Kommentaren erwähnt, Geogames wie z.B. Actionsbound oder Geocaching zum Einsatz kommen. Der Umgang mit digitalen Medien, ist nicht nur im BP verankert, er knüpft auch an den Interessen der SuS an, sodass Interesse geweckt wird.
    Eine andere Alternative, wie SuS für Pflanzen sensibilisiert werden können, und gleichzeitig ein Interesse geweckt werden kann, wären beispielsweise sogenannte Baumtagebücher. Hier wählen die SuS eigenständig einen Baum in schulnaher Umgebung, beobachten diesen, dokumentieren fotografisch und zeichnerisch jahreszeitliche Veränderungen, und untersuchen den Baum als Lebensraum (Stichwort Biodiversität).
    Hier ein Link, mit Ideen, wie so ein Baumtagebuch gestaltet werden kann.
    https://www.waldorf-ideen-pool.de/Schule/Klassenstufen/Klasse-5/pflanzenkunde-5.-kl.-/projekte/baumtagebuch---anleitung

    Liebe Grüße
    Kathrin


    Quellen:
    • Weitzel, H. (2018): Biologie-Unterricht planen, in: Weitzel, H. & Schaal, S. (Hgg.), Biologie un-terrichten: planen, durchführen, reflektieren, 4. Auflage, Berlin: Cornelsen.
    • http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT
    • https://www.waldorf-ideen-pool.de/Schule/Klassenstufen/Klasse-5/pflanzenkunde-5.-kl.-/projekte/baumtagebuch---anleitung


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    1. Hallo Kathrin,
      vielen Dank für deinen interessanten Kommentar.
      Dein Kommentar hat noch einmal deutlich gemacht wo die Botanik im Bildungsplan verankert ist.
      In unserem Blogbeitrag haben wir versucht dazu ein paar passende Methoden auszuarbeiten.
      Du hast zum Schluss auch noch das Baumtagebuch wie Leonie zwei Kommentare weiter oben genannt. Dort habe ich auch geschrieben, dass es eine weitere Möglichkeit wäre, die Idee des Tagebuches mit der Idee von Theresa zu verknüpfen. Oder über andere Pflanzen im Schulgarten.
      Noch einmal danke für deinen Input und
      Liebe Grüße
      Nele

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  8. Liebe Blogger,

    ich glaube eine der größten Herausforderungen in unserer Laufbahn als Lehrer/innen, denen wir uns stellen werden müssen, ist es das Interesse unserer Schüler zu wecken.
    Daher habt ihr mit dem Beitrag ein Thema angesprochen, mit dem wir uns alle auseinandersetzen müssen. Gerade das Gebiet Botanik scheint eine große Herausforderung zu sein, wie man auch schon bei den Studenten sieht ;)

    Ich finde gut, dass ihr zu Beginn nochmal auf die Begriffe Interesse und Motivation eingegangen seid und wie sich entwickeln.

    Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist das Interesse der SuS für Botanik zu wecken, aber es trotzdem viele Möglichkeiten gibt.

    Ihr habt ja schon einige Aufgezählt und es wurden auch noch viele weiteren Ideen beschreiben.
    Besonders gut fand ich den Einfall mit den Kartoffeln von dem Theresa berichtet hat.

    Ich denke, dass man SuS vielleicht auch “reizen” könnte, indem man sie überrascht und ihre “Vorurteile” widerlegt. Also sie entdecken lässt, dass Pflanzen doch was können und manche sogar sehr beeindruckendes. Wie auch andere hier schon beschrieben haben können sich manche Pflanzen sogar sehr schnell bewegen oder man sieht unter dem Mikroskop wie sich die Chloroplasten der Wasserpest bewegen.

    Ein anderer Ansatz wäre meiner Meinung nach der, die SuS in Verbindung mit anderen Themen, die sie interessieren, zur Botanik “zu bringen”.
    In der Schule in dem ich mein OEP gemacht habe, haben sie in einer AG ein selbstgesteuertes Gewächshaus gebaut. DIe Schüler in dieser AG interessierten sich für Technik und IT. Allerdings müssen sie sich zwangsweise mit den BEdürfnissen der Pflanzen auseinandersetzen und sie beobachten, damit ihr Projekt erfolgreich ist.

    Laut der Untersuchung, die ihr zitiert liegt das Interesse der SuS für Geschichte bei 24%.
    Auch hier könnte man eine Verbindung schaffen und mit den SuS erarbeiten, wie die Menschen früher lebten. Zum Beispiel könnte man die Heilwirkung oder den Nutzen verschiedener Pflanzen herausfinden. Und auch praktisch Anwendungen mit den SuS ausprobieren. Eine Möglichkeit wäre ein Seil aus Hanffasern zu drehen. Oder auch zum vergleich aus einer anderen Pflanze um zu sehen welche die besseren Eigenschaften liefert und warum.

    Viele Grüße

    Sara

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    1. Liebe Sara,
      Wir freuen uns, dass dir unser Blogbeitrag gefallen hat und danken dir das du noch weitere Ideen mit einbringst.

      Deinen Punkt, Schüler durch spezielle Pflanzen für Botanik zu begeistern, habe ich während meines freiwilligen sozialen Jahres in einem Kindergarten auch live mitbekommen. In meiner Gruppe hatten wir eine fleischfressende Pflanze. In diese haben die Kinder oft ihren Finger rein gehalten und konnten dann beobachten wie die Pflanze sich schließt. Für die Kinder war das sehr faszinierend und sie wollten es dauernd wiederholen. Das ist meiner Meinung nach auch schonmal ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn dadurch ist bei den Kindern automatisch das Interesse an der Pflanze gestiegen, da sie sehen konnten wie sie sich bewegt und reagiert.

      Auch deine Idee Botanik mit anderen Fächern zu kombinieren finde ich eine sehr spannende Idee. Zum Beispiel haben sich auch im Studium in Botanik, viele meiner Kommilitonen viel lieber mit den Pflanzen beschäftigt, als sie den Actionbound erstellt oder gespielt haben. Im Gegensatz dazu fanden die meisten die Pflanzenbestimmung und anderes mit Pflanzen ehr langweilig.

      Vor allem finde ich die Idee: Technik und Botanik zu verbinden, sehr interessant. Jedoch ist dies leider nicht immer möglich, da es mit höheren Kosten verbunden sein kann und leider auch oft der Platz oder die passende Lehrkraft, welche sich mit beidem auskennt, an einer Schule dafür fehlt.
      Es wäre bestimmt auch möglich Biologie mit anderen Fächern wie Geschichte zu verknüpfen. Mich hat deine Idee hierzu, zum Nachdenken angeregt und ich habe überlegt ob ein Seil zu drehen die Schüler wohl motivieren wird sich mit Pflanzen auseinanderzusetzen. Aber wie du schon gesagt hast kann man dadurch natürlich gut zeigen welche Pflanzen bessere Eigenschaften dafür bieten als andere. Man könnte dann vielleicht auch noch der Frage nachgehen warum dies so ist.

      Ich danke dir sehr für deine Ideen und freue mich diese vielleicht mal umsetzen zu dürfen.
      Liebe Grüße
      Nele

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  9. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  10. Liebe Blogger,
    Vielen Dank für Euren Blogeintrag zu einem wirklich herausfordernden Thema. Wie kann man SuS für die Botanik begeistern?
    Ich denke man muss genau an den von euch aufgeführten Kritikpunkten der Kinder ansetzen.
    Eure Hinweise zum Thema Ausflug finde ich sehr wichtig. Man sollte sich, wie vor jeder Unterrichtsstunde, immer erst überlegen, welches Ziel man mit diesem Ausflug erreichen möchte. Natürlich sind die SuS dankbar, wenn auch Phasen eingebaut werden in denen sie frei entdecken und spielen können, trotzdem sollte man mit der Klasse nicht einfach planlos losgehen.
    Die Idee mit dem Schulgarten ist sehr gut, da die SuS ein ganz anderes Interesse für eine Sache entwickeln, wenn sie selbst dafür verantwortlich sind. Die Aufgabenteilung sollte aber möglichst alle einbinden, sodass nicht nur die SuS sich mit dem Schulgarten beschäftigen, die bereits Interesse haben. Ein Schulgarten ist auch eine gute Möglichkeit klassenübergreifend zusammenzuarbeiten.
    Meine bisherigen Erfahrungen stimmen ebenfalls mit der Tendenz überein, dass SuS sich für Botanik weniger interessieren, als für Zoologie. Ich denke, dass dieses Desinteresse auch sehr viel mit Unwissen zu tun hat, da oft die Kinder, deren Eltern einen Garten haben und sich für Pflanzen interessieren, mehr Interesse zeigen und leichter zu motivieren sind.
    Eine weitere Möglichkeit mehr Kinder abzuholen, wäre es die Pflanzen mit dem jeweiligen Tier zu verknüpfen, welchem sie als Nahrung bzw. Wohnraum dienen und so eine Verbindung zwischen Botanik und Zoologie zu schaffen.
    Zusätzlich zum Mikroskopieren, fände ich es sinnvoll möglichst viele Experimente mit den SuS durchzuführen und praktisch zu arbeiten.
    Danke, für Euren hilfreichen Input.
    Liebe Grüße,
    Natascha

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    1. Liebe Natascha,
      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich bin natürlich ganz deiner Meinung, wenn du sagst, dass man den Ausflug davor gut planen muss und den Schülern auch davor bestimmte Aufgaben stellen muss. Sonst kann so ein Ausflug natürlich schnell unproduktiv werden, wenn die Schüler „einfach nur“ Spaß draußen haben ohne auf die Natur zu achten. Aber wie du auch erwähnt hast kann man gezielt durch solche Phasen den Schülern auch den Spaß an Botanik vermitteln.
      Deine Aussage zum Schulgarten, dass man dabei alle Schüler miteinbeziehen muss, ist natürlich die Vorraussetzung für diese Methode. Denn sonst würde man wie du sagst nur das Interesse derjenigen fördern die so oder so schon mit Engagement bei dem Thema Botanik dabei sind. Dabei würde vielleicht ein Plan gut helfen, welcher zeigt welcher Schüler wann für eine bestimmte Aufgabe zuständig ist. So wäre jeder Schüler mal an der Reihe die Pflanzen zu gießen, ein Foto für ein Garten-Tagebuch zu machen oder mögliche Früchte zu ernten.

      Und wie du zuletzt sagst finde ich auch, dass Experimente oft sehr gut dabei helfen können das Interesse zu wecken/ zu fördern. Deshalb finde ich es auch sehr interessant wie viele verschiedene Ideen dazu wir hier zusammen finden.
      Nochmal danke für deine Ideen.
      Liebe Grüße
      Nele

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  11. Liebes Blogger-Team,

    euern Blogbeitrag habt ihr sehr anschaulich gestaltet und dabei nur die nötigsten Informationen genannt. Dieses Thema beschäftigt uns alle als künftige BiologielehrerInnen und hat mich deshalb auch dazu angeregt, weiterzulesen.
    Es ist nicht unbekannt, dass der Botanikunterricht erfahrungsgemäß bei den SchülerInnen, sogar bei den StudentInnen, kein beliebtes Thema ist. Trotzdem sind wir als künftige LehrerInnen zuständig, dieses Thema mit voller Motivation unseren SchülerInnen beizubringen und dabei auch ihr Interesse und ihre Motivation zu wecken. Die Unterrichtsbeispiele, die in eurem Beitrag erwähnt wurden sind wirklich sehr gute Tipps, um den Botanikunterricht interessant zu gestalten.
    Wir wissen, dass digitale Medien heutzutage in den Alltag der SchülerInnen integriert sind, und dass sie bei Benutzung digitaler Medien sehr viel Spaß haben. Auch die Studien haben bewiesen, dass die Motivation und das Interesse der SchülerInnen an Pflanzen erfolgreich steigt, wenn sie in Gruppenarbeiten, in der Öffentlichkeit und mithilfe von digitale Medien die Pflanzen erkunden können. Deshalb wäre eine zusätzliche Fördermaßnahme zu euren Möglichkeiten, den Botanikunterricht mithilfe von digitalen Medien zu gestalten. Eine Möglichkeit ist das „Finde Vielfalt“-Projekt, bei der auch unsere Pädagogische Hochschule Ludwigsburg als Projektmitarbeiter tätig ist. Hierbei geht es um das Erleben der Biodiversität mit ortsbezogenen Spielen. Die SchülerInnen entdecken die biologische Vielfalt nicht im Klassenzimmer, sondern entdecken diese am eigentlichen Ort, draußen in der Natur. Die Geogames: „Der grüne Schatz“ und „Finde Vielfalt Simulation“ unterstützen forschend-entdeckendes Lernen in der Natur und fördern die Motivation und Interesse der SchülerInnen. Bei dem Onlinespiel „Der grüne Schatz“ geht es hauptsächlich darum, die angegebene Pflanzen zu suchen und ein Bild davon zu machen. Danach sollten die SchülerInnen die Pflanze je nach Eigenschaften (Nutzpflanze, Heilmittel, usw.) sortieren. Dieses Spiel ist eher für SchülerInnen bis zu 12 Jahren geeignet. Für die älteren ist das Geogame „Finde Vielfalt Simulation“ förderlich. Hier werden die SchülerInnen mit den Navigatoren der mobilen Geräten an bestimmte Orte geleitet. Dort müssen sie für das Erkunden der biologischen Vielfalt Aufgaben lösen.
    Weitere Informationen könnt ihr hier finden: https://biodivlb.jimdo.com/deutsch/projekt-finde-vielfalt/
    In eurem Beitrag habt ihr vier Bedingungen erläutert, die für Interesse und zur Motivationsförderung sorgen: Autonomie(erleben) fördern, Kompetenzerleben ermöglichen, Anwendungskontext beachten, Soziales Lernen ermöglichen. Die digitalen Medien und das „Finde Vielfalt“-Projekt erfüllen meiner Meinung nach auch diese Bedingungen.
    Auch wenn es eindeutig ist, dass die digitale Medien nicht immer im Unterricht eingesetzt werden können, kann trotzdem die Abwechslung die SchülerInnen motivieren und sie zeigen dann auch mehr Interesse am Unterrichtsthema.

    Nochmals vielen Dank für euren Beitrag.
    Viele Grüße,
    Feyza

    Literatur:
    1) URL: https://www.herole.de/blog/digitale-medien-schule-chancen-risiken-perspektiven/ [28.08.2018]
    2) URL: https://bildungsklick.de/schule/meldung/jeder-zweite-lehrer-wuerde-gerne-haeufiger-digitale-medien-einsetzen/ [28.08.2018]
    3) URL: https://www.unterricht-biologie.de/blog/botanik/post/mobiles-und-ortsbezogenes-lernen/ [28.08.2018]
    4) URL: https://biodivlb.jimdo.com/deutsch/projekt-finde-vielfalt/ [28.08.2018]

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    1. Liebe Feyza,

      es freut mich, dass dir unser Blogbeitrag gefallen hat und du dich dadurch noch weiter mit der Thematik befasst hat.
      Die Geogames die du nennst sind eine tolle Möglichkeit mehr Abwechslung in den Unterricht zu bringen und die Schülerinnen und Schüler zu motivieren. Denn wie du sagst, digitale Medien werden immer wichtiger und bieten viele Möglichkeiten sie sinnvoll in den Unterricht einzubauen. Durch den spielerischen Charakter von Geogames beschäftigen sich die Kinder lieber mit Themen wie Botanik, welche am Anfang vielleicht nicht ganz so viel Interesse wecken.

      Danke für deine Ideen,
      liebe Grüße,
      Nina Küderle

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  12. Liebe Blogger,

    vielen Dank für euren interessanten Beitrag. Das Fachwissen zu Beginn eures Blogs habt ihr sehr anschaulich erklärt und insbesondere die Beispiele waren gut gewählt und für mich sehr anschaulich.
    Ich fand es gut einen Einblick darüber zu bekommen warum die SuS laut einer Studie sich weniger für den Botanikunterricht interessieren.

    An den Botanikunterricht in meiner eigenen Schulzeit kann ich mich kaum erinnern. Der Unterricht in den Bereichen Humanbiologie und Zoologie ist mir hingegen viel präsenter.
    An einen Bereich der Botanik kann ich mich jedoch viel besser entsinnen und zwar immer dann, wenn wir praktisch tätig wurden. An meiner ehemaligen Schule gibt es einen Schulgarten, in dem der Gartenbauunterricht in den Klassen 6-8 einmal wöchentlich verpflichtend ist. Mit meinen selbst gemachten Erfahrungen im Schulgarten kann ich eure Unterrichtsidee positiv bekräftigen. Der von euch beschriene Ansatz ist meiner Meinung nach sehr gewinnbringend für die SuS, da er mir persönlich das Wissen bleibender vermittelt hat und mehr Spaß bereitet hat, als der herkömmliche Unterricht.

    Der Unterricht hat meine Haltung gegenüber Botanik positiv verändert. Der direkte Kontakt mit der Natur und zu sehen wie das selbst gesäte Obst und Gemüse wächst, geerntet und gegessen werden konnte, hat mir und den meisten Mitschülern sichtlich Spaß gemacht. Und wie wir wissen fördert vorhandene Motivation und Interesse das Lernen erheblich. Ich persönlich habe aus diesem Unterricht viel mehr Wissen mitgenommen, als aus dem theoretischen Biologieunterricht.

    Im Schulgarten hatten wir vielfältige Aufgaben: Unkraut jäten, freischneiden, ernten, sähen von Obst und Gemüse – eigentlich alle Aufgaben die anstanden.
    Gleichzeitig haben wir, neben dem biologischen Wissen, auch in anderen Bereichen wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen verbessern können. So wurden zu Beginn der Stunde die notwendigen Arbeiten an der Tafel im Gartenbauhaus gesammelt und an uns Schüler verteilt. Dabei hatten wir in beiden Angelegenheiten stets Mitspracherecht und übten uns hier auch im Begründen und Argumentieren welche Arbeiten notwendig sind und welche man auf die nächste Woche aufschieben kann. Darüber hinaus wurden die meisten Arbeiten in Kleingruppen von 2-3 SuS ausgeführt, so dass das soziale Miteinander in wechselnden Gruppen gefördert wurde.
    Der Höhepunkt jeden Unterrichts war die gemeinsame Abschlussrunde aller SuS im Gartenbauhaus. Dabei erzählte jede Kleingruppe, welche Tätigkeit(en) sie heute ausgeführt hat und warum diese Tätigkeit wichtig ist. Dabei wurden selbst geerntete und teilweise verarbeitete Produkte gegessen. Dies konnte Tee, Kräutersalz, getrocknete Äpfel… sein. Dabei konnten wir SuS sehen, was unsere Arbeit hervorgebracht hat und diese Arbeit auch selbst genießen.

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    1. Anreichern könnte man den Unterricht im Garten meiner Ansicht z.B. damit, dass man in den unteren Klassen neben dem reinen sähen von Samen im Schulgarten diese nach dem Quellen zudem in ein durchsichtiges Gefäß gibt. Anschließend wird ein Küchentuch oder ähnliches wasserdurchlässiges Material so angebracht, dass man den Samen von außen sehen kann, nachdem das Gefäß mit Erde aufgefüllt wurde. Das Küchentuch liegt somit zwischen Erde und Samen. Die SuS können nun bei regelmäßigem Gießen beobachten in welcher Reihenfolge der Samen sich zu einer vollständigen Pflanze entwickelt und was alles passiert bevor er aus dem Boden sprießt. Dies stellt meiner Ansicht eine gute Ergänzung zu dem Aussähen im Garten dar, da die SuS so Wissen über den Wachstumsvorgang erwerben können und in der Wartezeit bis zum Sprießen des Samens im Beet, bei gleichzeitiger Einpflanzung beider, nachvollziehen können was geschieht.
      Eine weitere Möglichkeit ist das einbauen des Samens in ein Labyrinth, gebastelt z.B. aus einem Schuhkarton, an dessen Ende Licht in dieses einfällt. Die SuS können dabei auf kreative, spielerische Weise verstehen, dass die Pflanze den Weg zum Licht bei ihrem Wachstumsvorgang sucht.
      Diese beiden Vorschläge könnte man dabei durch Theorie weiteranreichern und den SuS so aus der Kombination von Theorie und Praxis botanisches Wissen vermitteln.

      Liebe Grüße
      Melanie

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    2. Liebe Melanie,

      es freut mich, dass dir unser Artikel gefallen hat.

      Ich fand es sehr interessant über deine eigenen Erfahrungen mit dem Schulgarten zu lesen. Das bestätigt, wie erfolgreich das Schulgarten-Konzept ist, da du, wie du sagst, viel Wissen mitgenommen hast und dich noch gut erinnerst, wie das ganze abgelaufen ist. Der Schulgarten scheint also einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, was man als Lehrkraft erreichen möchte.

      Auch deine beiden weiteren Vorschläge, die Keimungsbeobachtung und der Versuch zum Wachsen der Pflanze Richtung Licht, finde ich sehr gut in den Botanikunterricht einbaubar. Dabei wird ebenfalls wichtiges Wissen auf interessante und anschauliche Weise vermittelt, da die Kinder die Erkenntnisse durch Beobachtung selbst gewinnen.

      Vielen Dank für deinen Kommentar,
      Nina Küderle

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  13. Liebe Bloger/innen,

    ich habe auch während meiner eigenen Schulzeit das Gefühl gehabt, dass der Botanikunterricht eher langweilig und trocken war. Ich kann mich am meisten an den humanbiologischen und zoologischen Unterricht erinnern. Das hat auch mein Interesse daran geweckt. Ich habe auch zu Beginn meines Studiums mit Botanik ein paar Probleme gehabt, da ich während meiner Schulzeit keine besonderen Erfahrungen gemacht habe. Ich habe es mir immer kompliziert vorgestellt. Jedoch muss ich sagen, dass ich seitdem ich Biologie studiere und ich mich mit Botanik beschäftige, mein Interesse daran geweckt wurde. In der Schule lernt man nur, dass Pflanzen Photosynthese betreiben und somit für das Leben auf der Welt unentbehrlich sind. Jedoch war das sehr trocken und oberflächlich. Ich habe auch während meiner Schulzeit keine intensiven Erfahrungen mit dem Mikroskopieren gemacht. Das einzige, das ich mikroskopiert habe, war eine Zwiebelschicht und ein Blattquerschnitt, um die Strukturen wie Palisadengewebe oder Schwammgewebe besser nachvollziehen zu können. Leider hatte ich aber nie die sinnliche Erfahrung mit Pflanzen. Wir hatten an meiner Schule keinen Garten, sodass ich nie die Gelegenheit hatte, diese Verantwortung zu übernehmen und mich nicht nur theoretisch im Unterricht, sondern auch praktisch mit Pflanzen auseinanderzusetzen. Dabei finde ich, dass gerade die praktische Beschäftigung mit der Biologie viel sinnvoller ist, als nur das theoretisch Lernen. So wie ihr auch in eurem Blogeintrag gezeigt habt, kann man zu jeder Jahreszeit den Unterricht außerschulisch durchführen. Vor allem in den unteren Klassen 5 und 6 macht es Kindern eher Spaß, sich draußen in der Natur frei bewegen zu können und den Biologieunterricht „nah“ zu erleben, als im Klassenzimmer alles von einem Buch abzulesen und nur Bilder vor sich zu haben. Man könnte auch, wenn kein Schulgarten zur Verfügung gestellt werden kann, die Natur ins Klassenzimmer bringen, indem man dort Pflanzen anbringt, sie dort gießt und pflegt und auch beim Wachsen beobachten kann.
    Ausflüge wie z.B. in den Wald haben während meiner Schulzeit nicht gefehlt. Wir waren oft in den Wäldern wandern, jedoch haben wir uns nicht intensiv mit dem Wald auseinandergesetzt. Einrichtungen wie zum das „Haus des Waldes“ sind dafür besonders gut geeignet. Dort wird die Relevanz des Waldes für die Lebewesen, aber auch für uns Menschen repräsentiert und neben dem auch Wege, wie man den Wald sinnlich auch Kindern, die auf sonderpädagogische Hilfe angewiesen sind, näher bringen kann.
    Auch ein Schulausflug an den Bauernhof könnte eine Idee sein, die Interesse der Schüler/innen zu wecken. Neben der Beschäftigung mit Tieren können sie sich dort auch mit dem Anbau von Pflanzen beschäftigen wie z.B. Obstanbau, der Anbau von Kartoffeln oder allgemein wie pflanzliche Nahrung auf unseren Teller gelangt. Kinder sollten wissen, von wo die Nahrung kommt, wie sie angebaut und verarbeitet wird. Wie auch im Bildungsplan beschrieben, sind auch Themen wie Gentechnik in der Landwirtschaft in den höheren Klassen durchzuführen. Die Beschäftigung mit Pflanzen sollte in jeder Klassenstufe nicht fehlen. Aber um die Interesse und somit auch die Motivation zu wecken, muss man sich als Lehrkraft erkundigen, was die Schüler/innen denn wirklich daran reizt, auf was sie Lust haben, und ich bin mir sicher, dass jede praktische Beschäftigung sowie Ausflüge jeden Schüler und jede Schülerin eher reizt, als der alltägliche, theoretische, meist trockene Unterricht im Klassenzimmer. Man muss aber selbst als Lehrkraft offen dafür sein und Interesse haben, sich mit der Botanik praktisch auseinanderzusetzen, um dann letztendlich die Interesse der Schüler/innen wecken zu können.

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    1. Liebe Evangelia,
      vielen Danke für deine Gedanken zu dem Thema. Es freut uns, dass unser Beitrag dich zum Kommentieren angeregt hat. So wie dir ging es denk ich den Meisten von uns. Botanische Themen waren immer eher langweilig und sehr theoretisch. Dabei ist es so simpel praktische Erfahrungen in Botanik zu sammeln. Wenn es nicht möglich ist einen Schulgarten zu realisieren, ist es sicher sinnvoll im Klassenzimmer ein paar Pflanzen zu haben. Es bringt den SuS nicht nur den botanischen Aspekt näher, auch die Luftqualität im Klassenzimmer kann dadurch gesteigert werden. Zudem ist etwas Dekoration im Klassenzimmer sicherlich nicht das Schlechteste. Im Klassenzimmer ist jedoch der Platz nur begrenzt, es können also nicht viele Pflanzen untergebracht werden. Somit beschränkt sich die Beobachtung vermutlich auf zwei oder drei Pflanzen. Das ist definitiv schon mal ein Anfang.
      Ein Besuch auf dem Bauernhof ist sicherlich eine gute Idee. Ich denke dieses Vergnügen hatten wir alle schon einmal in der Grundschule. Es war, fand ich, ein schönes Erlebnis auf dem Bauernhof zu sehen wie es dort zugeht. Bei uns hat sich jedoch auch hier das meiste um die Tiere gedreht. Wie werden sie gehalten, wie verhalten sie sich in verschiedenen Situationen und wie werden sie gepflegt. Aber es bietet sich auf jeden Fall ebenso an über die Pflanzen zu sprechen die angebaut werden oder über die Nahrung, die die Kühe oder Schweine zu sich nehmen. Wo kommt diese her oder wie viel wird am Tag davon verbraucht. Ich finde auch, dass sich gerade für jüngere SuS Ausflüge in die Natur besonders lohnen. Sie entdecken viele neue Dinge und könne sich relativ frei bewegen, wodurch sie auch das beobachten können was ihnen besonders gefällt.
      Danke für deinen Beitrag und liebe Grüße Mario

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  14. Liebe Nele, Nina, Jenny und Lieber Mario,

    Erstmal vielen Dank für euren interessanten Beitrag über ein ziemlich wichtiges Thema, wie ich finde.
    Was ich sehr gut finde, dass ihr uns Lesern erstmal erklärt was Interesse und Motivation eigentlich sind und das diese auch unterschieden werden. Besonders spannend fande ich dabei, dass die Motivation vom Interesse abhängt. Was bestimmt jedem von uns klar war, ist dass jedes Kind und und jeder Erwachsener unterschiedliche Interessen besitzt und somit wird es für die Lehrer und Lehrerinnen schwer alle gleichermaßen für ein Thema zu interessieren und motivieren.
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich damals in der Schule Pflanzen sehr langweilig fand und mich dafür auch nicht interessieren konnte. Somit kann ich der Untersuchung nur zustimmen. Tiere hatten vor allem in den unteren Klassen einen viel größeren Reiz, da sie einem damals viel lebendiger vorkamen als die Pflanzen. Zudem konnte man die Tiere teilweise streicheln und viele hatten und haben auch ein Haustier. Somit war das Thema auch viel greifbarer. Klar könnte man jetzt dagegen sagen, dass die Pflanzen ja auch immer präsent in der eigene Umgebung sind, aber dennoch werden diese nicht wahrgenommen.
    Es ist gut, dass ihr in eurem Beitrag auch auf die Lernumgebung eingeht und die Bedingungen dafür erklärt, die das Interesse unterstützt. Das vergessen bestimmt die meisten, dass auch diese einen bestimmten Einfluss haben.
    Ihr habt drei sehr interessante Möglichkeiten erläutert, um das Interesse für die Botanik zu wecken. Für welche Altersklassen habt ihr den gedacht, ist welche Möglichkeit am geeignetsten um das größte Interesse zu wecken?
    Ich finde, dass die außerschulischen Lernorte und der Schulgarten eher für die unteren Klassenstufen geeignet ist, da sich die jüngeren Kinder noch viel lieber draußen aufhalten und sich meiner Meinung nach schneller dafür faszinieren.
    Gut ist, dass ihr darauf hinweist dass die Möglichkeit Schulgarten auch eine Menge Planung erfordert und es sich auch einige Probleme daraus resultieren. Dennoch sollte trotz der Hindernisse bedacht werden, wie viel man damit den Kindern mitgeben kann.
    Das Mikroskopieren mit Pflanzen würde ich eher mit schon etwas älteren Kindern machen, die schon mehr in der Lage sind mit so einem Material umzugehen. Ich habe mich damals in der Schule immer gefreut, wenn wir mikroskopiert haben, da es etwas besonderes war. Lieder kam das nicht allzu häufig vor.

    Vielen Grüße
    Svenja

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    1. Liebe Svenja,
      danke für deine Gedanken zu unserem Blogbeitrag. Es freut mich, dass du neue Erkenntnisse zu dem Thema gewinnen konntest.

      Wie dir ging es vermutlich den Meisten von uns. Pflanzen waren früher einfach langweilig. Tiere hingegen waren spannend. Sie waren einfach etwas Besonderes, etwas was sich bewegt und was reagiert, wenn man was macht. Wie du schon sagtest hatten viele vielleicht auch selbst ein Haustier. Dadurch bekommen Tiere eine noch stärkere Bedeutung, denn viele Kinder haben sicher eine emotionale Bindung zu Ihren Haustieren aufgebaut. Dadurch haben Tiere noch mehr Bedeutung für Kinder als Pflanzen.

      Ich finde es schwer mich festzulegen welche Methode für welche Altersklasse am besten geeignet ist. Es kommt immer darauf an mit welchen Absichten und mit was für einem Inhalt man die Methode einsetzt. Es ist durch aus auch möglich den Schulgarten in höheren Klassenstufen zu verwirklichen. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit den SuS die ganze Verantwortung für das Projekt zu überlassen. Sie kümmern sich also vom Anbau, über die Pflege, bis hin zur Ernte und Weiterverarbeitung der Produkte selbstständig um die Pflanzen. Dafür wird ihnen täglich etwas Zeit eingeräumt, die dafür gedacht ist.
      Bei den außerschulischen Lernorten geb ich dir recht. Diese Methode eignet sich eher für jüngere SuS. Für sie ist vieles noch neu und somit sind sie auch motivierter die Aufgaben in der Natur zu lösen.

      Das Mikroskopieren ordne ich auch eher zu den Methoden für ältere SuS ein. Ihnen fällt es leichter die komplexen Strukturen und ihre Bedeutung zu verstehen und damit zu arbeiten. Mikroskopieren eignet sich meiner Meinung nach gut als Einstieg in ein Thema, durch die neue Sichtweise, die man nur so erlangt steigt das Interesse an dem Objekt.
      Liebe Grüße
      Mario

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  15. Liebes Blog-Team,

    schon zu Beginn hat mich euer Blog sehr angesprochen, da ihr euch einem sehr interessanten Thema gewidmet habt. Ich habe mir auch schon oft diese Fragen gestellt, die ihr in eurem Blog interessant beantwortet habt.

    Das Desinteresse an Botanik bei Kindern leuchtet mir nun ein. Jedoch ist es ebenfalls wie Zoologie ein durchaus interessantes Thema, was ihr auch angesprochen habt. Die Lehrperson muss es nur schaffen das Interesse und die Motivation zu wecken. Es ist wichtig, wie Sissy schon angesprochen hat, die „Plant Blindness“ zu verringern. Durch Tagebücher, Herbarien, Schulgärten und viele anderen Vorschlägen aus den Kommentaren ist dies möglich.

    Herbarien ermöglichen ein Kenntnisstand von Pflanzen die in der Umgebung wachsen. Auch kann man hierbei auf Heilkräuter-und Heilpflanzen eingehen. Die SuS lernen für das Leben und können zum Beispiel den Spitzwegerich bei Mückenstichen auf der betroffenen Stelle verreiben und verhindern somit eine größere Schwellung. Auch wird Spitzwegerich als Hustensaft angewendet, da er eine antibakterielle Wirkung hat.

    Pflanzenkunde ist sehr vielfältig und kann meiner Meinung nach individuell für alle SuS interessant und motivierend gestaltet werden.

    Was auch noch einen Grund für das geringe Interesse am Botanik-Unterricht sein kann, ist, dass viel zu selten mobile Technologien zur Erkundung verwendet werden. Woran kann das liegen? An fehlenden technischen Geräten oder an dem Nichtwissen der Lehrperson von verschiedenen Programmen und Möglichkeiten?

    Durch mobiles, ortsbezogenes Lernen, auch an außerschulischen Standorten, wird das Interesse geweckt. „Biodiversität to go“ – eine Schnitzeljagd: Hierbei werden die SuS mit Hilfe von Smartphones, Tablets, GPS-Empfängern an einen Lernort geführt. Dort müssen die Aufgaben lösen und werden auf die biologische Vielfalt in der Umgebung aufmerksam. Die Aufmerksamkeit wird unterbewusst von der Lehrperson gelenkt durch die von den SuS zu bearbeitenden Aufgaben der Lehrperson. (Vgl. Unterricht Biologie) Als ich auf diese Methode gestoßen bin, ist mir das Actionbound eingefallen, welches wir in dem Seminar „Botanik 2“ erstellen und spielen mussten. Es ist eine gute Methode die Aufmerksamkeit der SuS auf die umgebende Natur zu lenken.

    Liebe Grüße
    Katja

    Friedrich Verlag, Unterricht Biologie, Steffen Schaal, Stefanie Krawczyk, Biodiversität to go, https://www.unterricht-biologie.de/blog/botanik/post/mobiles-und-ortsbezogenes-lernen/, Zugriff am 14.09.2018

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    1. Liebe Katja,
      vielen Dank für deinen Kommentar auf unseren Blogbeitrag. Es freut uns sehr, dass er dir gefallen hat un dir einige offene Fragen beantworten konnte.
      Ich bin wie du auch der Meinung, dass Botanik viel interessanter sein kann als es oft noch vermittelt wird. Das ist wiklich schade, denn wie auch Philipp einige Kommentare weiter oben geschrieben hat, sind die Pflanzen viel wichtiger für uns als viele zu Beginn denken.

      Wie du auch gesagt hast finde ich wird es immer wichtiger, dass die Lehrkräfte sich mit neuerer Technik gut auskennen.
      Denn vorallem das Smartphone wird immer wichtiger für die Schüler und wenn man mit dieser Technik die Biologie koppeln kann sind die Schüler (oder auch wir Studenten ;)) gleich mit viel mehr Motivation bei der Sache.
      Sie lernen dort mit Spaß "nebenbei" wahrscheinlich oft mehr als wenn die Theorie so durchgesprochen wird.
      Diesen Punkt finde ich wie du auch gesagt hast sehr spannend weil wir es in Botanik2 wirklich an uns selbst bemerkt haben.

      Liebe Grüße
      Nele

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  16. Hallo liebes Bloggerteam,
    Botanik und Interesse- tatsächlich auf den ersten Blick keine ganz leichte Aufgabe, diese Begriffe zu vereinen. Euer Beitrag hat diese Aufgabe, wie ich finde, sehr gut gemeistert und einige gute Impulse für einen interessanten Botanik- Unterricht gegeben.
    Ich möchte gerne auf einige Stichpunkte eingehen, die ihr in eurem Beitrag als Beispiele genannt habt, wie Motivation und Interesse gesteigert werden können.
    1. Mitentscheidungsmöglichkeit bei der Aufgabenwahl
    Wer innerhalb einer Themeneinheit die Möglichkeit hat, zwischen verschiedenen Schwerpunkten zu wählen, wird bestenfalls deshalb besonders motiviert sein, weil es möglich war, individuelles Interesse miteinzubringen. Schlechtesten falls wird dieser froh sein , sich zumindest das kleinste Übel ausgesucht zu haben. SuS die Möglichkeit zu bieten, aktiv ins Unterrichtsgeschehen eingreifen zu können, finde ich sehr zielführend und sinnvoll. Meine Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit, sprechen ebenfalls dafür, dass man insgesamt positiver eingestellt ist, wenn man nicht das Gefühl hat, ein festgelegtes Pensum an Wissen vorgesetzt zu bekommen.
    2. Ziele geben und Alltagsbezüge herstellen
    Den SuS die Lernziele am Anfang einer Einheit nahezubringen und die erreichten Ziele zum Beispiel auf einer Liste abzuhaken kann durch die gegebene Übersicht und den sichtbar gemachten Lernfortschritt die Motivation sehr stark steigern. Ebenso stimme ich euch darin zu, dass man versuchen sollte die Lerninhalte, wenn möglich, mit dem Alltag der Sus zu verknüpfen. Dies fördert die Motivation, weil die SuS interessierter sind, sobald es um Inhalte geht, die sie persönlich auch betreffen.
    3. Soziales Lernen ermöglichen
    Soziales Lernen halte ich, wie ihr es in eurem Beitrag geschrieben habt, in allen kooperativen Lernformen sehr sinnvoll. Allerdings halte ich es gerade auch in der Natur für bereichernd, wenn die Schüler Zeit haben, manche Inhalte für sich erarbeiten. Ich könnte mir beispielweise vorstellen, dass sich die SuS während eines Ausflugs in den Wald mit Beobachtungs- oder Horchaufgaben in einem gewissen Raum verteilen, damit jeder diese für sich beantworten kann. Besonders in der Natur geschieht es häufig, dass die SuS in einem Zustand sehr hoher Konzentration versinken. Dieser sogenannte „Flow- Zustand“ führt zu einer hohen Produktivität. Er kann allerdings nur in Einzelarbeit erreicht werden.
    Nun zu den konkreten Vorschlägen, wie der Botanik-Unterricht interessant gestaltet werden kann. Wenn es der Schulstandort und die Möglichkeiten es zulassen, bin ich der Meinung, dass ein Schulgarten das Interesse der SuS an Botanik steigt, weil sie in ihrem Alltag somit täglich mit den Pflanzen zu tun haben und es faszinierend ist, die Pflanzen in ihrer Entwicklung beobachten zu können. Ist dies nicht möglich, würde ich auf jeden Fall auf euren Vorschlag zurückkommen und einen Ort in der Natur in verschiedenen Vegetationsphasen mit den SuS aufsuchen. Generell finde ich, dass die Motivation der Schüler für botanische Themen davon leben kann, dass im Gegensatz zu zoologischen Themen, sehr praxisnah gearbeitet werden kann. Bei einem Lernausflug in den Wald könnten zum Beispiel in Partnerarbeit Fühl- oder Horchaufgaben erledigt werden. Bei besonderer Aufmerksamkeit auf eine Pflanzentyp könnte eine Aufgabe lauten, diesen in einem besprochenen Gebiet, zu suchen und zu vergleichen, wer welchen Pflanzentyp wie häufig gefunden hat. Die Sus werden so bestimmt, die ein oder andere Pflanze beispielsweise bei einem Spaziergang mit den Eltern plötzlich wiedererkennen.
    Liebes Bloggerteam, wie ihr lesen konntet, hat euer Beitrag mit seinen Vorschlägen einen sehr guten Anknüpfungspunkt für viele weitere Ideen geboten. Vielen Dank dafür und liebe Grüße,
    Judith
    • Quellen: Csíkszentmihályi, M & LeFevre, J. (1989). Optimal experience in work and leisure. Journal of Personality and social Psychologie

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    1. Liebe Judith,
      es freut mich, dass unser Blogbeitrag dich dazu aufgemuntert hat dir Gedanken zu dem Thema zu machen und diese mit uns zu teilen.
      Bei der Mitentscheidungsmöglichkeit eines Themas ist es leider trotzdem noch problematisch, da sich meistens nie alle SuS einig sein werden welches denn das spannendste Thema ist. Aber meisten wird sich vermutlich ein Thema herauskristallisieren, das die eindeutige Mehrheit erreicht. Wenn die SuS abstimmen können, und es zu einer demokratischen Entscheidung gekommen ist, fällt es ihnen wohlmöglich auch leichter sich mit einem Thema auseinander zu setzen, welches sie nicht sonderlich interessant finden, da es die Mehrheit und nicht die Lehrperson bestimmt hat.
      Ich finde es eine sehr gute Idee die SuS in der Natur allein auf Entdeckertour zu schicken. In diesem Fall können sie auch mal zur Ruhe kommen, sie werden nicht dauernd von Mitschülern abgelenkt, sie können das beobachten was sie für spannend halten. Das spiegelt sich auch in dem Thema der Mitentscheidung wieder. Es gibt keine klaren Vorgaben was genau beobachtet werden muss, die SuS können es sich nach ihren Interessen selbst aussuchen. Wenn SuS in den „Flow- Zustand“, wie du ihn bezeichnest, kommen ist es denke ich sinnvoll es nicht nur bei Beobachtungsaufgaben zu belassen. Es wäre vermutlich sinnvoll Aufgaben zu stellen bei denen sie sich Gedanken über etwas machen müssen und ein wenig um die eckedenken müssen um auf eine Lösung zu kommen. Damit würde man sich diesen Zustand zu Nutze machen.
      Es stimmt das botanische Themen viel unkomplizierter und mit weniger Aufwant praxisnah bearbeitet werden können. Es stellt sich nur die Frage ob das das Interesse für dieses Themengebiet auf Dauer erhöht oder ob es nur ein zeitlich begrenztes Interesse ist, da man etwas praktisch machen kann. Was ja auch nicht schlecht ist, jedoch wäre es besser, wenn man eine Lösung findet um das Interesse auf Dauer zu erhöhen.
      Es freut mich das dir unser Blogbeitrag gefallen hat, und es freut mich noch mehr das du deine Gedanken und weiteren Ideen mit uns geteilt hast. Danke dafür.
      Liebe Grüße Mario

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  17. Liebe Blogger,
    „Interesse und Motivation am Botanikunterricht“ lautet der Titel Eures sehr interessanten Blogbeitrags. Denke ich an meine eigene Schulzeit zurück, war bei mir weder Interesse noch Motivation für die Lehre der Pflanzen vorzufinden. Und jegliche Versuche, diese in mir aufsprudeln zu lassen, z.B. durch das Erstellen eines Baumtagebuchs, scheiterten. Außerhalb des Schulalltags war das jedoch anders. Das Sammeln von Holunderblüten und dem anschließenden Trocknen für einen Tee oder das Arbeiten und Ernten im eigenen Gemüsebeet waren gern gesehene arbeiten. Auch die Teilnahme an den Projekttagen am Projekt „art meets nature“ (aus Materialien der Natur werden Kunstwerke erstellt und fotografisch festgehalten) blieb bei mir in guter Erinnerung. Doch warum konnte im Biologieunterricht kein Interesse für die Botanik geweckt werden?
    Ein entscheidender Aspekt ist sicherlich die rein theoretische Beschäftigung mit dem Thema. Ich kann mich noch gut erinnern als beim Thema Säugetiere der Hund meiner Freundin im Biounterricht zu Besuch war, oder als wir beim Thema Ökosysteme einen Bach genauer untersucht haben. Beim Thema Botanik jedoch kann ich mich an keine praktische Auseinandersetzung mit dem Thema erinnern. Außer die Erstellung eines Baumtagebuchs. Es musste selbstständig ein Baum über die verschiedenen Jahreszeiten beobachtet werden, d.h. man wurde mehr oder weniger gezwungen, in der eigenen Freizeit vor einen Baum zu sitzen und die Änderungen im Vergleich zum vorherigen Monat zu notieren. Anschließend durfte noch ein Ast in das dafür vorgesehene Kästchen skizziert werden. In meinen Augen war das damals eher eine Strafarbeit als eine interessante Heranführung an die Botanik (auch wenn ich das mittlerweile anders sehe, da Beobachtungen und wissenschaftliche Zeichnungen auch ein wichtiger Bestandteil der Biologie sind (vgl. Natura 7)). Der Versuch mit einem Baumtagebuch das Interesse und die Motivation für die SuS an der Botanik zu wecken, muss also nicht immer positive Konsequenzen haben. Jedoch glaube ich, dass ein Baum- oder Naturtagebuch auch erfolgreich als catch-Komponente in Zusammenhang mit der Botanik angewendet werden kann. Euren Vorschlag mit einem Klassentagebuch, wo jeder Schüler die Möglichkeit bekommt eine Seite zu gestalten, hätte mich evtl. auch etwas mehr begeistert.
    Aber auf Grund meiner schlechten Erfahrungen würde ich lieber die Hände von jeglichen Tagebüchern lassen und es bevorzugen, mit den SuS gemeinsam ein paar schöne Stunden in der Natur zu verbringen. Dies wird auch im Bildungsplan empfohlen (vgl. Bildungsplan BW, Sek. I, BNT). Vor allem Wandertage bieten sich dafür hervorragend an, denn zum Einen hat man einen ganzen Tag, den man mit den SuS in der Natur verbringen kann zur Verfügung und zum Anderen kann auf diesen praktischen Erfahrungen der Unterricht aufgebaut werden bzw. im Unterricht besprochene Inhalte vertieft werden. Den Schlagbaummechanismus an einem selbst gepflückten Wiesensalbei zu entdecken oder die Leitbündel des Wegerichs selbst freizusetzen ist deutlich spannender, als ein Modell im Unterricht. Außerdem kann man gemeinsam mit den SuS die Welt der Pflanzen mit allen Sinnen entdecken. Im Folgenden ein Beispiel: Die Wurzel des Gelben Enzians kann von den SuS freigesetzt und verkostet werden. Warum auf der Kuhweide neben einigen Gräsern weit und breit die einzige Pflanze ist und ob das mit dem bitteren Geschmack zusammenhängt, kann im Anschluss thematisiert werden und in der nächsten Bio-Stunde zum Thema „funktionelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Pflanzen […] charakterisieren“ (vgl. Bildungsplan BW, Sek. I, BNT) erarbeitet werden.

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  18. Teil 2

    In eurem Blog habt ihr bezüglich den außerschulischen Lernorten folgende Bedenken geäußert:
    „Die Lehrperson, die mit auf den Ausflug geht muss sich auf Fragen der Kinder, die möglicher Weise auch etwas seltsam sein können, gut vorbereiten. Bekommen Kinder keine ausreichende Antwort oder werden ihrer Fragen sogar gar nicht beantwortet verlieren sie schnell das Interesse daran.“
    (vgl. Blogbeitrag „Interesse und Motivation am Botanikunterricht“)
    Diese Bedenken kann ich jedoch nicht nachvollziehen. In meinen Augen kann und darf die Lehrkraft keine All-Wissende Person verkörpern. Wenn SuS die Natur genau beobachten, manchmal bestimmt auch aus einem anderen Blickwinkel als die Erwachsenen, sehe ich das in jeglicher Hinsicht als Bereicherung. Es zeigt, dass SuS Interesse am Thema entwickelt haben und darüber nachdenken. Weiß die Lehrkraft auf eine Frage der SuS keine Antwort, kann sich über den Sachverhalt bis zur nächsten Stunde informieren oder die Schüler selbst können versuchen, Informationen darüber in Erfahrung zu bringen. Durch das Nachdenken und Fragen stellen und der evtl. folgenden recherche Arbeit wäre man dem Ziel „Interesse und Motivation am Botanikunterricht“ schon ein Stück näher.

    Liebe Grüße

    Chiara


    Quellen:

    Natura 7 - 10 Biologie für Gymnasien Arbeitsbuch 1. Ernst-Klett-Verlag. (2015) S. 12-14, 24.
    Abgerufen am 15.08.2018 von:
    https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/Methodenseiten_Arbeitsbuch_1.pdf

    Ministerium Für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. (2016). Bildungspläne Baden-Württemberg – Sek. I, BNT
    Abgerufen am 15.08.2018 von:
    http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/IK/5-6/08

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  20. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für die Thematisierung des doch leider vorhandenen Problems, wie man die Pflanzenwelt im Unterricht anbieten kann und warum dies öfter auf Desinteresse stößt. Die intrinsische Motivation zu entfachen ist eine der Hauptaufgaben und Ziele pädagogischen Handelns, denn so ist ein nachhaltiges Lernen möglich. Aber schon, wenn man durch die Wilhelma in Stuttgart geht, sieht man, dass in den Gewächshäusern sich meist die ältere Generation vorfindet, während die Jugend sich bei den Tieren aufhält.
    In den Themenhäusern werden die Tiere gesucht und bewundert und die Pflanzen doch meist, wie ihr beschreiben habt, als schmückendes Beiwerk nahezu nicht wahrgenommen. Aber es ist selbstverständlich, dass Tiere Pflanzen fressen – vielleicht lässt sich daraus etwas kreieren, denn ohne Pflanzen gäbe es die Tierwelt nicht. Das losgelöste Erlernen von Blütenschemata ohne einen für die SuS vordergründig erkennbaren Sinn, wird sicher oft nur als „Auswendiglernen“ abgearbeitet.
    Aber z.B. die Form von Blüten in Kombination mit den Nutzern im Rahmen der Koevolution unter botanischem Aspekt zu erarbeiten, bringt die interessanten und bewegten Tiermomente ins Spiel und verknüpft diese mit den botanischen Sachverhalten, die man ja transportieren möchte. Die Funktion und den Lebenszyklus des Wiesenknopf-Ameisenbläulings mit den Facetten der Pflanze Wiesenknopf, deren Blüte und des Samens etc. Ohne Pflanze kein Schmetterling. Das Aufzeigen von Tier-Pflanze Abhängigkeiten und dabei den Fokus schwerpunktmäßig auf die Pflanze zu legen, wäre vielleicht eine Möglichkeit das Thema interessanter zu machen. Man könnte sich im Wald auf die Suche nach Haselmäusen begeben – man sucht Haselnüsse, die Fraßspuren zeigen oder nach Bereichen, in denen Eichhörnchen Fichtenzapfen abknabbern und schon kann man auf das Wesen der Früchte eingehen und warum man am Boden nur Fichtenzapfen findet….Ob eine Blüte 3 oder 6 Blütenblätter besitzt, ist meist sicher nicht interessant – aber doch oft Inhalt des Unterrichts – zumindest war es bei mir so. Fraßbilder an Blättern zu kombinieren mit dem Blattaufbau, der unterschiedlichen Aderung der Blätter  - warum fressen die das überhaupt – was macht die Pflanze so interessant?
    Oder Früchte und die entsprechenden Nutzer – seien es Insekten oder Wirbeltiere – eröffnen einem, im Unterricht die vielleicht vordergründig trockenen, botanischen Themen interessant darzubieten. In der Literatur nähert man sich diesen Themen aber meist nur von der zoologischen Seite mit einem anderen Fokus.
    Das könnte man doch ändern? Wenn man nun noch vermehrt erlebnispädagogische Elemente einarbeitet in den Unterricht – wie zum Beispiel das „Bauen eines Baumes“ mit Schülern – was man übrigens auch im Klassenzimmer machen kann – ist noch eine Brücke zum aktiven Lernen geschlagen. Die Funktion der Leiterbahnen der Wurzel, der Rinde, lassen sich so spielerisch anschaulich erklären und „nachempfinden“ – dies läßt sich , wie weitere Aktionen aus der Naturpädagogik wie zum Beispiel Joseph Cornells Ideen (Mit Cornell die Natur erleben: Naturerfahrungsspiele für Kinder und Jugendliche - Der Sammelband Taschenbuch – April 2006 von Joseph Cornell) durchaus an die entsprechende Altersgruppe anpassen und mit Leben füllen. Im freien Feld oder Pausenhof mal den Umfang des größten Baumes darstellen und so das Thema Alter, Langlebigkeit zu besprechen, an einem Querschnitt die Leiterbahnen und das Kernholz erkennen und aufzeigen, was es eventuell bereits alles gesehen hat und…und …und…Die Naturpädagogik hat viele Ideen, die man eventuell etwas mit Wissen kombinieren kann, um das Thema Botanik interessanter zu gestalten. Und wie überall ist es eine Kombination der Techniken – Buch, Film, Erleben, Erarbeiten – erfahren.
    Danke für euren Beitrag, hat es mich doch ein bißchen auf den Weg geschoben, mir hier Gedanken zu machen, wie das Thema vielleicht interessanter dargeboten werden könnte.

    Liebe Grüße
    Pauline
     

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  21. Liebe Blogger,

    viele Dank für euren Blogbeitrag. Ihr habt euch mit einem Thema beschäftigt, dass uns als künftige LehrerInnen, angeht. Erfahrungsgemäß kann ich auch sagen, dass die Schüler ein hohes Interesse für die Zoologie haben als für die Botanik. In meinen Praktikas konnte ich feststellen, dass die Schüler mehr über Tiere wissen wollten obwohl sie schon viel Vorwissen mitbrachten. Hingegen haben sie im Bereich der Botanik wenig Vorkenntnisse und wenig Interesse gezeigt. Pflanzen werden im Unterricht gerne behandelt. Jedoch zeigt sich, dass Gewürz-, Nahrungs- und Zierpflanzen ein durchschnittliches bis unterdurchschnittliches Interesse anregen.

    Die Möglichkeiten, die ihr aufgelistet habt finde ich ganz wichtig. Ein Schulgarten führt zu einem Selbstwirksamkeitserleben bei gärtnerischer Arbeit. Den Einwand was mit dem Garten in den Ferien passiert finde ich berechtigt. Jedoch bin ich der Meinung, dass diese in der Planung berücksichtigt werden kann. Man kann vornerein festlegen, wer für welchen Tag verantwortlich ist. Es wäre durchaus schön, dass sich ein Termin findet, an denen die viele der Schüler Zeit haben. Dadurch könnten der Kontakt zu den Klassenkameraden aufgefrischt werden und zusätzlich der Bildungszweck erzielt werden. Dadurch zeigt sich auch, wer Verantwortung übernehmen kann und seinen Verantwortungen nachkommt. Außerdem wird der Eindruck geschaffen, dass sich das Beschäftigen mit Pflanzen vor allem an einem Garten keine schulische Pflicht sondern vielmehr Teil der Freizeit ist.
    Außerschulische Lernorte eignen sich gut um die Motivation zu gewinnen. Dabei wird soziales Lernen gefördert und die Begegnung mit dem Originalen kann stattfinden. Dem Lehrer sollte bewusst sein, welche Absicht er mit dieser „Wanderung“ vor hat. Das Naturtagebuch bringt viele Erkenntnisse mit. Das Bildungsplan strebt an, dass einheimische Laub- und Nadelbäume genannt und einfachen Bestimmungshilfen zugeordnet werden können. Ein Beispiel wäre, dass die Schüler bei ihrer Wanderung Pflanzen in eine Karte, die der Lehrer austeilt, eintragen, einzeichnen oder einkleben. Anschließend können die Ergebnisse in der Klasse verglichen werden. Zusätzlich muss ich erwähnen, dass es leider Klassen gibt bei der eine außerschulische Aktivität nicht vorgezogen wird. Manchmal setzen sich nämlich die Klassen so zusammen, dass mehrere Schüler störendes Verhalten aufzeigen und somit der Lehrer das Risiko nicht eingehen möchte. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man die Klasse und die einzelnen Schüler gut kennt um vornerein Maßnahmen und Regeln gesetzt werden.
    In der heutigen Zeit ist der Besitz eines Smartphones fast nicht mehr auszuschließen sogar bei vielen jungen Kindern. Das benutzen von digitalen Medien bereitet vielen Kindern Spaß. Aus diesem Grund eignen sich mobile Lernangebote besonders gut um das Interesse zur Pflanzenwelt schaffen zu können. Mit dem Projekt, „Finde Vielfalt“ kann die lokale Biodiversität wahrgenommen werden.
    Liebe Grüße
    Esra

    http://www.bcp.fu-berlin.de/biologie/arbeitsgruppen/didaktik/Erkenntnisweg/2014/Pany_P-Heidingenger_C.pdf
    https://www.unterricht-biologie.de/blog/botanik/post/mobiles-und-ortsbezogenes-lernen/%20[/
    http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/BNT/IK/5-6/08

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  22. Hallo liebes Bloggerteam,

    zunächst möchte ich mich für euren interessanten und informativen Beitrag bedanken, er war sehr anschaulich gestaltet und ließ sich flüssig lesen.
    Gleich zu Beginn lässt sich das Fachwissen anhand von Beispielen sehr anschaulich erklären und gibt einem einen guten Überblick, ebenso die spannende, nachfolgende Studie über die Faktoren des fehlenden Interesses der SuS für den Botanikunterricht.

    Die größte Aufgabe einer Lehrperson ist es, das Interesse und die Motivation der SuS zu wecken und zu halten, da dies die Lernbereitschaft und den Lernerfolg der SuS sichtlich beeinflusst. Der Bereich der Botanik ist hierbei einer der schwierigsten, da die "Plant Blindness" eine sehr große Problematik in Bezug auf die Vermittlung botanischer Inhalte darstellt.
    Oftmals ist der Botanikunterricht sehr theoretisch und zäh, was sich auch anhand meiner eigenen, persönlichen Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit diesem Thema bestätigen lässt.
    In meiner gesamten Schullaufzeit wurde wenig Zeit für den Botanikunterricht investiert, soweit ich mich zumindest erinnern kann, und wenn, dann war es lediglich Photosynthese. Eines bleibt mir jedoch ziemlich gut in Erinnerung, ob positiv oder negativ lässt sich drüber streiten, jedoch war das die Aufgabe eines Baumtagebuchs, bei dem wir einen Baum vier Wochen lang beobachten sollten und jeden zweiten Tag neue Entdeckungen und Feststellungen aufschreiben sollten, am besten mit Bildern.

    Diese praxisbezogenen Anwendungen sehe ich hierbei als ausschlaggebendes Instrument gegen die Problematik des sachlichen Botanikunterrichts.
    Durch Ideen wie dem Schulgarten, kann den SuS spielend Fachwissen beigebracht werden und fördert das Interesse und die Motivation, sich auch im Alltag mit diesem Thema auseinander zu setzen. Dadurch erlangen sie zu mehr Wissen über Pflanzen, welche das bestehende Desinteresse mindert.

    Summa summarum ist es sehr wichtig, speziell dieses Thema an die SuS richtig heranzutragen und darauf zu achten, dass das Desinteresse nicht überhand gewinnt. Es ist der passende Weg um sie für die weitere Entwicklung ihres Interesses zu fördern und mit Sicherheit ausschlaggebend, weitere Abläufe zu verstehen und zu erforschen.

    Vielen Dank nochmals für euren wichtigen und spannenden Blog-Beitrag, er regt wirklich nochmal zum Denken an.

    Liebe Grüße,
    Calvin

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  23. Hallo Bloggerteam,

    Vielen Dank für euren interessanten und informativen Blogbeitrag. Ich kann euch absolut bestätigen, dass zu wenig Interesse der Schüler an Botanik vorliegt. Denn als Kind habe ich mich auch mehr für Zoologie und Humanbiologie interessiert.

    Eure Ideen und Beispiele zum Interessewecken finde ich sehr toll. Vor allem aber das Beispiel mit dem Schulgarten. Denn hier kann die Natur mit allen Sinnen erfahren werden. Die Arbeit im Garten ermöglicht einen Ausgleich zum kognitiven Lernen. Mit einem Schulgarten kann man auch unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewusstmachen. Denn viele Gerüche wie die Pfefferminze oder Lavendel kennt man aus dem Alltag, von der Zahnpasta oder auch von Hustenbonbons. Somit fördert man ein verknüpfendes Denken in Bezug auf den Alltag. Außerdem könnte man auch, wenn man die Zeit dafür hat selber mit den Kindern Sinnesspiele spielen oder auch gesunde Dips herstellen, die man zusammen mit dem angepflanzten Gemüse isst.
    Schüler können auch die Kreisläufe der Natur erfahren, indem sie Kartoffel anpflanzen, den Wachstum beobachten und sie ernten. Die Schalen der Kartoffeln kann man kompostieren und im nächsten Frühjahr auf die Beeten verteilen, um die Erde auf die neue Aussaat vorzubereiten.
    Allerdings können auch Hindernisse, wie ihr es erwähnt hab auftreten. Dennoch kann meiner Meinung nach ein Schulgarten Fachkompetenz und Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Anstregungsbereitschaft fördern.
    Man könnte aber auch zusammen mit den Schülern Zimmerpflanzen kultivieren und den Wachstum beobachten. Schließlich kann man auch einige essbare Pflanzen auf der Fensterbank kultivieren, wie die Kresse etc. Schüler können somit nicht nur das Wachstum der Pflanze sehen, sondern sie können auch zwischendurch die Kresse zusammen mit ihrem Pausenbrot essen.

    Nochmals vielen Dank für eure informativen Vorschläge.


    Liebe Grüße
    Gülnaz

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