Samstag, 25. August 2018

Sexualpädagogik der Vielfalt - Genderidentitäten im Lehrplan

25 Kommentare:

  1. Liebes Blogger-Team,

    Danke für euren informativen und übersichtlichen Beitrag! Ihr habt ein interessantes Thema gewählt, das uns alle betreffen und sicherlich noch für die ein oder andere Diskussion sorgen wird.
    Ihr habt gute und wichtige Anhaltspunkte zur Thematisierung im Unterricht aufgeführt, zum Beispiel, dass man die Haltung seiner SuS stets respektieren muss und ihnen das Thema nicht aufzwingen darf.
    Auch die beiden anderen Bildungspläne von Bayern und Sachsen zum Vergleich fand ich spannend, hätte aber auch interessant gefunden wie das Thema in dem Bildungsplan eines SBBZ‘s verankert ist (auch wenn diese Pläne vor 2016 in Kraft getreten sind).
    Bemerkenswert finde ich außerdem eure neutrale Haltung in eurem Text zu diesem Thema, ihr habt sowohl Kritik als auch positivem Zuspruch genug Raum gelassen und auch zu den Unterrichtsbeispielen hilfreiche Anmerkungen geboten.

    Auch wenn die Entdeckung der eigenen Sexualität wohl eher außerhalb der Unterrichtszeit stattfindet, halte ich die Sexualpädagogik für ein wichtiges Thema, das an Schulen auf jeden Fall eine Rolle spielen sollte. Allerdings stellt es, wie ihr schon gesagt habt, auch eine große Herausforderung für die Lehrkräfte dar.
    Es besteht bei einigen Kritikern die Befürchtung, dass die Kinder durch unangebrachte Methoden zu diesem Thema in ihrer sexuellen Orientierung beeinflusst und verunsichert werden könnten (vgl.: https://www.weisses-kreuz.de/dynamo/files/user_uploads/mediathek/Denkangebote/WEIK_Denkangebot-Sex_Vielfalt.pdf (Stand:29.08.18).
    Ich finde allerdings, dass sexuelle Vielfalt und Identität keine „Tabu-Themen“ in der Gesellschaft sein dürfen und deshalb auch nicht aus dem Unterricht ausgeschlossen werden sollten.
    Allerdings sollte man sensibel mit diesen Themen umgehen sowie eventuell gegebene Befürchtungen seitens der Eltern ernst nehmen.

    Das Thema „sexuelle Vielfalt“ bietet die Möglichkeit den SuS auch spielerisch und nicht unbedingt im Biologie-/Sachunterricht vermittelt zu werden.
    So könnte man zum Beispiel das Spiel „Meine Zukunfts-Familie“ schon mit Kindern im Grundschulalter spielen (vgl.: https://demofueralle.blog/wp-content/uploads/2014/11/141110-schulmaterial-ev.pdf (Stand 29.08.18).
    Für diese Spiel schneiden die Kinder zwei Würfel aus. Sie sollen sich überlegen wie groß ihre Familie in 20 Jahren einmal sein soll und würfeln anschließend die Familienmitglieder. Die gewürfelten Mitglieder können auf einem extra Bastelbogen ausgeschnitten und auf ein Blatt geklebt werden. Anschließend dürfen die Kinder die Menschen anmalen und sich Namen und Eigenschaften für sie ausdenken. Wenn die Kinder ihre Familie fertig gestaltet haben, sollte man die gewürfelten Familien noch mit den Kindern besprechen, gemäß ihres Wissens zu diesem Thema. Die fertig gestalteten Blätter können im Klassenzimmer aufgehängt werden.
    Meiner Meinung nach eignet sich das Spiel auch als Annäherung an die Thematik, damit die Kinder sehen, dass auch andere Familienformen neben „Vater-Mutter-Kind(er)“ legitim sind.
    Ich finde auch in höheren Klassenstufen kann man sich dem Thema gut mit Texten, Filmen oder Liedern annähern.

    Aber egal in welcher Klassenstufe: der Umfang und die Methodik zur Behandlung solcher Themen sollte auf die Bedürfnisse und Wünsche der SuS ausgerichtet sein und deren Gefühle respektieren.

    Liebe Grüße
    Tammy

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    1. Liebe Tammy,

      vielen lieben Dank für deine Rückmeldung! Mich freut es sehr, dass beim Lesen des Beitrags eine neutrale Haltung deutlich wird – das war der Gruppe und mir sehr wichtig. Nicht nur, da sich das für eine wissenschaftliche Arbeit so gehört, sondern auch, weil das meiner Meinung nach in der Schulpraxis der Schlüssel ist, um das Thema wertneutral an die SuS zu vermitteln.

      Die Idee, auch einen Blick in den Bildungsplan eines SBBZ´s zu verwerfen, finde ich super, gerade auch deshalb, weil ich Lehramt für die Sekundarstufe I studiere und mich darüber hinaus noch nicht mit den Bildungsplänen der SBBZ´s beschäftigt habe. Deshalb habe ich mich ein bisschen informiert. Im Bildungsplan der Förderschule ist unter dem Bildungsbereich „Selbstständige Lebensführung - Interesse erkennen, entwickeln und pflegen“ folgender Leitgedanke notiert (S.24):

      „Jungen und Mädchen wird, unabhängig von rollenspezifischen Zuschreibungen, erlaubt, selbst zu erkennen, was ihr Interesse ist oder nicht.“

      Dieser Gedanke, der auf den ersten Blick noch nichts mit der Sexualpädagogik zu tun hat, stellt jedoch einen wichtigen Grundstein für einen offenen und wertneutralen Umgang mit dem Thema der sexuellen Vielfalt dar. Wenn mir persönlich nicht die Freiheit gegeben wird, mich nach meinen eigenen Interessen entwickeln zu können, wie kann ich dann Akzeptanz gegenüber anderen entwickeln?

      Desweiteren findet man unter dem Absatz „Kompetenzen und Anhaltspunkte der selbstständigen Lebensführung “ folgendes (S.25):

      Die Schülerinnen und Schüler
      • können ihre körperlichen und psychischen Bedürfnisse wahrnehmen und
      ihnen gerecht werden. […]
      • Die Schülerinnen und Schüler denken über ihre Sexualität nach.

      Damit wird der Umgang mit der eigenen Sexualität auf jeden Fall behandelt, jedoch fehlt mir dabei der geweitete Blick auf die Sexuelle Vielfalt, der sicherlich auch in der Förderschule mit den SuS möglich ist.

      Diesen geweiteten Blick kann man bestimmt auch mit dem von dir vorgeschlagenen Spiel „Meine Zukunfts-Familie“ an die Schülerinnen und Schüler vermitteln (dabei sollte das Spiel auf jeden Fall an die Klassenstufe angepasst werden). Bei den Spielregeln finde ich den Punkt des gemeinsamen Gesprächs besonders wichtig. Es sollten Vor- und Nachteile, die sicherlich bei jeder Familienform zu finden sind, besprochen werden. Außerdem kann das Wissen über neue und ggf. auch unbekannte Familienformen erarbeitet werden. Zu guter Letzt darf bei diesem Dialog der folgende Aspekt nicht fehlen: Kein Kind hat die Möglichkeit, sich die Zusammensetzung für seine Familie auszusuchen und, egal wie dieses Fundament der Familienmitglieder auch aussehen mag, darauf kann ein glückliches Familienleben gebaut werden.


      Liebe Grüße

      Chiara


      Quellen:
      Ministerium für Kultus, Jungend und Sport Baden-Württemberg
      Bildungsplan der Förderschule
      Abgerufen am 29.08.2018 unter: http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/4554235 (S.24-25)

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  2. Liebes Blogger-Team,

    vorab vielen Dank für euren sehr informativen und interessanten Blogbeitrag. Ihr habt ein sehr aktuelles Thema gewählt, und ich kann mich Tammy nur anschließen: auch ich bin sehr beeindruckt, wie objektiv und professionell ihr das Thema in eurem Blogbeitrag behandelt.
    Dass ihr die unterschiedlichen Bildungspläne gegenübergestellt habt, finde ich eine richtig gute Idee, da ich ansonsten wohl kaum einen Blick in Bildungspläne aus anderen Bundesländern geworfen hätte.
    Tammy hat einen Punkt angesprochen, der mich persönlich auch interessiert, weil ich selbst Sonderpädagogik mit dem Förderschwerpunkt Lernen studiere. Deshalb habe ich mal im Bildungsplan Förderschule nachgeschaut, was dort zum Thema Sexualpädagogik/Sexualerziehung zu finden ist.
    Die Thematik ist in der Hauptstufe im Fachbereich Natur und Technik mehr oder weniger im Kompetenzfeld Leben in Verantwortung verankert. Es muss dazu erwähnt werden, dass dieser Bildungsplan aus dem Jahr 2008 evtl. an der einen oder anderen Stelle nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist. So ist dort Folgendes nachzulesen:
    Die Schülerinnen und Schüler wissen um körperliche,
    geistige und seelische Veränderungen in der Pubertät
    und kennen die Bedeutung der Geschlechtsreife.
    Die Schülerinnen und Schüler
    • beschreiben körperliche Veränderungen in der
    Pubertät.
    • nennen verschiedene Verhütungsmethoden auch im
    Zusammenhang mit Aids.
    • formulieren erste Ideen der Lebensplanung.
    Die Schülerinnen und Schüler kennen Reifungs- und
    Alterungsprozesse.
    Die Schülerinnen und Schüler wissen, wie ein Kind
    entsteht und sich entwickelt.
    Die Schülerinnen und Schüler
    • beschreiben den Verlauf einer Schwangerschaft,
    benennen Schwangerschaftsrisiken sowie Beratungsstellen
    bei ungewollter Schwangerschaft.

    Und weiter:
    Die Schülerinnen und Schüler kennen Grundlagen der
    Vererbung.
    Die Schülerinnen und Schüler
    • beschreiben die Funktion des Samens, der Eizelle
    bei der Fortpflanzung von Lebewesen.
    • entdecken Ähnlichkeiten bei Geschwistern oder bei
    Eltern und Kindern.
    • erläutern die Bedeutung von Genen.
    Die Schülerinnen und Schüler wissen Grundlegendes
    über Säuglingspflege.
    Die Schülerinnen und Schüler
    • nennen körperliche und psychische Bedürfnisse von
    Säuglingen.
    • beschreiben, wie man einen Säugling hält und
    zeigen dies an einer Puppe.

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  3. Tja – und dann hört es auch schon auf. Das bedeutet, dass eine Sexualpädagogik, die Aspekte der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt einbezieht faktisch nicht vorgesehen ist.
    Meiner Meinung nach, ist es aber unabdinglich, dass Schule gesellschaftliche Veränderungen aufgreift. Denn, sind wir doch ehrlich: In der Gesellschaft ist das Thema, auch wenn das Einige nicht akzeptieren wollen, längst angekommen.

    Ich habe mir bzgl. einer Unterrichtsgestaltung Gedanken gemacht, und mal einen Blick in das Schulbuch Prisma Biologie Klasse 7/8 geworfen. Sexualpädagogik ist in diesem Standardlehrwerk eingebettet in den themenkomplex Fortpflanzung und Entwicklung. Schwerpunkte sind hier körperliche Veränderungen während der Pubertät, Hormone, Menstruationszyklus, Befruchtung usw.
    Aber auch Themenbereiche wie aufkommende Konflikte, ungewollte Schwangerschaft, Empfängnisverhütung, Strategien zum Bewerten und Entscheiden finden ihren Platz. Einen kleinen Teil des Themenkomplexes nimmt auch Sexualität im Sinne von Vielfalt aber auch Familienmodellen ein. So werden hier verschiedene Lebensmodelle und sexuelle Neigungen vollkommen wertfrei vorgestellt. Die dargebotenen Aufgaben beschränken sich darauf, dass SuS verschiedene sexuelle Orientierungen mit eigenen Worten beschreiben, und im Anschluss diskutieren sollen, ob Homosexuelle ihre Neigung in der Öffentlichkeit verstecken sollen. Ob das den gewünschten Effekt der gegenseitigen Akzeptanz wirklich fördert? Ich denke, wir, als angehende Lehrkräfte sind gefragt den Spagat zwischen gesellschaftlichen Vorurteilen und Vorbehalten, aber auch den gesellschaftlichen Veränderungen zu wagen, und, nicht zu vergessen, auch den gesetzlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen.

    Vielen Dank nochmal für euren Blogbeitrag, der mir nicht nur Einblicke in die geschichtliche Entwicklung der Sexualpädagogik gegeben hat, sondern mir auch gute Unterrichtsbeispiele aber auch meine eigene Meinung zu dem Thema aufgezeigt hat.

    Liebe Grüße
    Kathrin

    Quellen:
    http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/4554232, S. 209f
    N. Dolpp et. Al. (2017): Prisma Biologie 7/8, S. 143ff
    http://www.bpb.de/nachschlagen/gesetze/grundgesetz/44187/i-die-grundrechte

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Liebe Kathrin,

      zunächst einmal, vielen Dank für dein positives Feedback und deine kritische Hinterfragung unseres Themas.

      Ich stimme dir in deiner Kritik an den Lehrplänen für das SBBZ Lernen voll und ganz zu, auch mir ist dieser Umstand aufgefallen! Die Tatsache, dass der Lehrplan von 2008 ist, entschuldigt dies aber meiner Meinung nach etwas. Es ist dennoch problematisch, da dieser Lehrplan, trotz seiner nicht mehr vorhandenen Aktualität, in der Praxis verwendet wird.
      Meiner eignen Erfahrung nach orientieren sich einige SBBZ allerdings auch an den Lehrplänen der Regelschulen.
      In der Einführung des Lehrplans für das SBBZ Lernen heißt es auch: "Besucht eine Schülerin oder ein Schüler mit einem festgestellten Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot in diesem Förderschwerpunkt ein zieldifferentes inklusives Bildungsangebot an einer allgemeinen Schule, so stellt dieser Bildungsplan hierfür ebenfalls eine wichtige Orientierungsgrundlage dar." Es werden also zumindest inklusiv beschulte Schülerinnen und Schüler definitiv durch den BP 2016 beschult.
      Es bleibt aber dennoch zu hoffen, dass die Thematik der sexuellen Vielfalt auch in den neuen Bildungsplänen der Förderschulen bedacht werden wird und diese so wieder im Einklang mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen stehen.

      Zu deinen Überlegungen der Unterrichtsgestaltung kann ich dir ebenfalls wieder nur zustimmen.
      Sexuelle Vielfalt findet zwar in den Lehrplänen der Regelschulen Einbettung, diese geschieht allerdings nur sehr oberflächlich, was sich auch an deinem Beispiel gut zeigt.
      Die Fragestellung ob man homosexuelle Neigungen verstecken sollte, finde ich sehr ungünstig.
      Um sexuelle Vielfalt angemessen in die Schülerbildung einzubringen braucht es, wie du es ebenfalls erwähnt hast, gut geschulte Lehrkräfte. Diese müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und kontroverse Themen in angemessener Form in den Unterricht einbinden.

      Liebe Grüße
      David

      Quellen:
      http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/4554232 ; Einführung

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  4. Hallo liebes Blogger- Team,

    euer Beitrag ist wirklich interessant zu lesen. Einführend die Geschichte der Sexualpädagogik ist sehr spannend, den Beginn der Thematisierung hätte ich zunächst sicherlich weit vor 1960 vermutet.
    Um ehrlich zu sein, habe ich mich zuvor noch nicht wirklich mit der Vielfalt der Geschlechter im Unterricht beschäftigt, wobei dies uns als zukünftige Bio- Lehrer tatsächlich mal alle betreffen wird.
    Den Vergleich der Bundesländer finde ich ebenfalls gelungen.

    Ich habe mir nun auch die Frage gestellt, wie es mit der Sexualerziehung außerhalb der Grenzen von Deutschland aussieht.
    In einem österreichischen Artikel heißt es „Für Kontroversen sorgt das Thema so gut wie überall.“
    (https://diepresse.com/home/bildung/schule/4586550/Sexualerziehung_Wie-andere-Schulsysteme-mit-Sex-umgehen. [Stand: 30.08.2018])
    Weiter wird Schweden als das Land genannt, das die Sexualpädagogik anscheinend am Besten in das Schulsystem integrieren konnte, und das schon seit den 1940-er Jahren.
    Diese beginnt bereits im Kindergarten und „auch Trans- und Homosexualität werden später als gleichberechtigt aufgegriffen. Der Diskriminierung von normabweichender Sexualität soll vorgebeugt werden.“
    Als Gegenbeispiel gilt die Sexualerziehung in der Türkei als „Schande“ und wird nur sehr lückenhaft in der Oberstufe im Fach Biologie unterrichtet, in Frankreich seien die Lehrer unzureichend ausgebildet und sei „für viele ein heißes Eisen, das man lieber gar nicht erst anfasst, weil man sich daran nur die Finger verbrennt.“

    Wie man sehen kann also ein Thema, das weltweit diskutiert wird.

    Erst Anfang des Jahres gab es viel Diskussionsstoff zudem in Südtirol, da eine Mutter mit Material eines Aufklärungsunterricht zur Polizei ging. (vgl. http://www.sexualerziehung.at/klaer-mich-auf-bitte-nicht-so/#more-2873. [Stand: 30.08.18])
    Dieses stammt aus „Methodenschatz für Grundschulen zu Lebens-und Liebesweisen“, vom Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein (LSVD SH) erstellt.
    Dies gilt laut einem aktuellen Rechtsgutachten des Hamburger Verfassungsrechtlers Prof. Dr. Christian Winterhoff sogar als „verfassungswidrig“.
    Als Begründung wird angeführt, „dass es gegen das Verbot staatlicher Indoktrinierung verstoße. „Der Methodenschatz vermittelt den Schülern die Wertvorstellung, dass homosexuelle und heterosexuelle Verhaltensweisen gleichwertige Ausprägungen menschlicher Sexualität sind“, so der Professor. Diese Auffassung dürfe an staatlichen Schulen zwar vorgestellt werden, jedoch nicht als einzig wahre und richtige Sicht der Dinge. Stattdessen müsse im Unterricht auch die gegenteilige Auffassung behandelt und als ebenso vertretbar dargestellt werden. Nur auf diese Weise genüge der Staat dem ihm obliegenden Neutralitätsgebot.“
    (https://www.echte-toleranz.de/index.php/news/rechtsgutachten-schleswig-holsteins-unterrichtsmaterial-zu-sexueller-vielfalt-ist-verfassungswidrig.html [Stand: 30.08.18])
    Auszüge davon können unter folgendem Link eingesehen werden:
    https://www.echte-toleranz.de/files/Dokumente/Methodenschatz_fuer_Grundschulen_zu_Lebens-_und_%20Liebesweisen.pdf [Stand: 30.08.18].

    Mit verschiedenen Texten, (Aus-)malbilder und Spielen werden die unterschiedlichen Familienformen vorgestellt und auch über „Regenbogenfamilien“ aufgeklärt.

    Für mich macht die Aufmachung eigentlich einen kindergerechten Eindruck und vermittelt meiner Meinung nach einen guten Eindruck über die verschiedenen Lebensformen.

    Ich halte es jedenfalls für wichtig, in unserer heutigen Zeit im Unterricht über verschiedene Lebensweisen zu sprechen (wie ihr in dem Beitrag auch eine gute Möglichkeit mit Karteikarten vorgestellt habt) und die unterschiedlichen Genderidentitäten nicht zu verschweigen-
    wobei dies mit den heutigen Möglichkeiten der medialen Welt ohnehin in das Leben der Kinder tritt.
    Gut finde ich es auch, wenn man die sexuelle Vielfalt fächerübergreifend unterrichtet wie beispielsweise in Schweden.
    Gerade in Politik, Gemeinschaftskunde o.ä. könnte dieses aktuelle Thema doch gut diskutiert werden?

    Viele Grüße
    Johanna




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    1. Liebe Johanna,

      vielen lieben Dank für deinen Kommentar und die positive Rückmeldung zu Beginn.

      Deine Fragestellung, wie die Sexualerziehung außerhalb von Deutschland aussieht, finde ich sehr interessant. Die Sexualpädagogik bietet extrem viele und spannende Facetten die wir gar nicht alle in unserem Blogbeitrag unterbringen konnten. Umso mehr freut es mich, dass du dir weiterführende Gedanken gemacht hast und über unsere Themen hinaus recherchiert hast. Das Schulsystem in den skandinavischen Ländern gilt seit der Pisa- Studie im Jahr 2001 als Vorbild für die Deutschen Schulen. Sicherlich kann man sich auch im Bereich der Sexualpädagogik einiges abschauen. Der Kontrast zur Türkei ist natürlich immens und die Auffassung dort nicht zeitgemäß. Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland zumindest von den theoretischen Ansätzen recht weit. Allerdings zeigt die Umsetzung in der Praxis, sowie der von dir angesprochene Vorfall in Südtirol, dass das Konzept noch nicht ausgereift ist.

      Die Mutter ist mit ihrer Meinung nicht allein. Es gibt viele solcher Vorfälle, bei denen sich Eltern über die Inhalte im Sexualunterricht beklagen. Nicht alle werden in den Medien thematisiert. Gerade im Bereich der Sexualpädagogik gibt es viele verschiedene Auffassungen, welche zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft und Politik führen. Somit wird es für uns angehende Lehrkräfte sehr anspruchsvoll die Thematik bestmöglich zu unterrichten.

      Liebe Grüße
      Nikita

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  5. Liebe Blogger,

    zuerst einmal vielen Dank für euren interessanten Eintrag zu einem so kontroversen Thema. Wie ihr bereits selbst in eurem Blogbeitrag geschrieben habt, ist sexuelle Vielfalt heutzutage in aller Munde und sollte meiner Meinung nach auch nicht im Unterricht totgeschwiegen werden.

    Auch interessant fand ich den Kommentar von Johanna W. zur Sexualpädagogik außerhalb von Deutschland und ich bin einerseits schockiert, aber auf der anderen Seite auch erfreut, wie in anderen Ländern mit dieser Thematik umgegangen wird. Laut ihrem Kommentar sind die Lehrer in Frankreich nur unzureichend ausgebildet. Aber warum ändert man dann nicht etwas an der Ausbildung und ermöglicht sowohl angehende als auch bereits ausgebildete Lehrer sich besser in diesem Bereich fortzubilden? Auch erschreckend ist die Situation in der Türkei, in der sogar Sexualerziehung als ein Skandal angesehen wird und somit auch kaum unterrichtet wird. Aber gerade im Hinblick auf sexuellem Missbrauch, sollten die Schüler doch möglichst früh aufgeklärt werden.

    Auf meiner Suche nach weiteren Beispielen bin ich auf diese Handreichung zum Thema Sexualpädagogik für Lehrer in der Schweiz gestoßen: http://www.avs.bl.ch/fileadmin/Dateien/Handbuch_Themen/Handbuch/Gesundheitsf%C3%B6rderung_sicher_gsund/2.1_Sexualpaedagogik_BL_14.08.2013.pdf (11.09.18). Es scheint so, als ob Sexualpädagogik während der Ausbildung kaum thematisiert wird. Jedoch haben Lehrer die Möglichkeit sich später als Sexualpädagogen weiterzubilden.

    Sehr gut finde ich auf S. 12 die Fragen zur Selbstreflexion. Es ist wichtig, dass der Lehrer, bevor er Sexualerziehung in seinem Unterricht aufnimmt, sich bewusst ist wie er zu dieser Thematik steht. Hierbei können die ausgewählten Fragen helfen, sich zu positionieren.

    Außerdem kann man in diesem Handbuch über eine stufengerechte Sexualpädagogik (S. 12 f.) nachlesen. Bereits im Primarbereich steht man vor pubertierenden Schüler, die jede Menge Fragen haben. Daher ist es wichtig schon in diesem Alter die Kinder aufzuklären und vor sexuellen Missbräuchen zu schützen. Aber auch schon im Kindergarten kann man klein mit der Sexualerziehung anfangen. Kinder lernen Geschlechtsteile zu benennen und man sollte hierbei vor allem darauf achten diese nicht negativ vor ihnen zu bewerten. Ein Unterrichtseinstieg im Bereich der Sexualpädagogik für die Mittelstufe könnte zum Beispiel die „Love Box“ sein. Jeder Schüler darf anonym eine oder mehrere Frage aufschreiben und in die Box legen, welche dann später vom Lehrer vorgelesen und beantwortet werden kann. Zuvor sollten die Schüler jedoch darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie sich angemessen ausdrücken.

    Bei meiner Recherche bin ich auch auf die Seite vom Österreichischen Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie (ISP)aufmerksam geworden: http://sexualpaedagogik.at/sex-we-can/ (11.09.18). Über den Link kommt ihr direkt zu dem Film „Sex – we can?!“, der speziell für Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren erstellt wurde und auch Einsatz in der schulischen Sexualerziehung findet. Aufgebaut wie eine Doku-Soap ist der 25-minütige Animationsfilm informativ und deckt wichtige Themenbereiche ab, aber ist auch gleichzeitig sehr ansprechend gestaltet. Was haltet ihr davon, diesen Film im Unterricht einzusetzen?

    Liebe Grüße
    Klara

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    1. Liebe Klara,

      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback zu unserem Blogbeitrag.

      Wir haben uns auch bei der Recherche zu unserem Blogbeitrag mit der Sexualpädagogik in anderen Ländern auseinandergesetzt. Haben uns jedoch dafür entschieden, uns auf die BRD zu beschränken. Wir waren auch schockiert wie die Sexualpädagogik teilweise in anderen Ländern umgesetzt wird (oder nicht umgesetzt wird). Das Problem das Johanna in Ihrem Kommentar anspricht ist vor allem, dass es Politisch gesehen ein sehr heikles Thema ist und sich die Bildungspolitiker immer sehr schwer tuen in dem Bereich einen guten Kompromiss zu finden. Aber warum die Möglichkeit nicht besteht sich gezielt und unterstützend weiter zu bilden (Beispiel Frankreich) ist für mich auch unverständlich.

      Selbstreflexion in der Sexualpädagogik um seine eigene Stellung zu der Thematik zu überprüfen ist ein sehr wichtiger Aspekt und wirkt sich selbstverständlich auch auf seinen eigenen Unterricht aus. Aber auch wie in dem Artikel, den du verlinkt hast, wird näher beschrieben, dass Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der Klasse berücksichtigt werden sollten.

      Ich finde es gut, dass du die Sexualpädagogik im Primarbereich thematisierst. Für die SuS ist es wichtig schon früh Begriffe zu haben um ihren eigenen Körper zu beschrieben und auch darüber zu reden. Die Idee mit der „Love-Box“ finde ich eine gute Idee. Gerade SuS die in der Mittelstufe das Thema eher als peinlich empfinden, können so sich mit dem Thema auseinandersetzen. Eventuell könnte man die SuS trotzdem in die Frage mit einbinden, in dem man sie dazu anregt eine Diskussion zu starten, um auch als Lehrer mitzubekommen wie weit ihr Wissen über Sexualität reicht und wie die Standpunkte der SuS zu dem Thema sind.

      Der Animierte Film ist gut gestaltet, deckt wie du sagst viele Themenbereiche ab und wirkt informativ. Ich sehe für den Film Vor- und Nachteile um ihn im Unterricht einzusetzen. Es ist so gestaltet, dass SuS ihn verstehen können abhängig jedoch davon welche Altersgruppe ich mit diesem Film konfrontiere. Auch die Dauer von 25min wäre mir zu lang. Ich würde ihn aufteilen oder nur bestimmte Ausschnitte zeigen um bestimmte Themen näher zu bringen. Jedoch eignet er sich gut, da er aus der Sicht eines Jugendlichen erzählt und so schon einmal Altershürde zwischen Lehrkraft und Lernenden wegnimmt. Nur alleine auf diesem Film würde ich meinen Unterricht nicht basieren, jedoch individuell je nach Zielgruppe, Thema, sowie die Offenheit der Schüler lässt sich der Film „Sex – we can?!“ bestimmt gut und unterstützend in den Unterricht miteinbauen.

      Liebe Grüße
      Franz

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  6. Hallo alle Miteinander,
    erst einmal vielen Dank für euren Blogbeitrag. Ihr habt euch konsequent an euer Thema gehalten und gut erklärt wie neue Themen und Konzepte in Bildungspläne eingearbeitet werden. Interessant ist auch, wie unterschiedlich eben diese, in verschiedenen Bundesländern sind. Überrascht hat mich, dass das vermeintlich konservative Bundesland Bayern häufiger die verschiedenen Aspekte der Sexualpädagogik in ihrem Bildungsplan verankert hat, als z.B. Baden-Württemberg. Außerdem sind deren Vorgaben sehr differenziert ausformuliert.
    Um ehrlich zu sein, empfinde ich die Gender-Frage als unglaublich schwierig, was den Unterricht verkomplizieren kann. Denn man kann nicht über Sexualität und eine sexuelle Identität sprechen, ohne dabei zu subjektivieren. In diesem Artikel wird über die Subjektivierung oder die eigene Entwicklung der Geschlechterzugehörigkeit geschrieben: http://docupedia.de/zg/Subjekt_und_Subjektivierung
    Bei solchen eklatanten Fragen die uns während der jeweiligen Selbstfindung beschäftigen, wird schnell klar das sich der Hund in einer Tour selbst in den Schwanz beißt. Man wird durch so viele Instanzen beeinflusst, dass eine eigene und unvoreingenommene Meinungs- und Identitätsbildung nicht möglich ist. Die Schule als Bildungseinrichtung und wir als künftige Lehrbeauftragte zählen unweigerlich zu eben diesen Instanzen. Tatsächlich würde ich auch aus diesem Grund den Sexualunterricht, entschuldigt meine Stumpfsinnigkeit, stupide aus biologischer Sicht vortragen. Dies aber ohne zu werten. Worauf ich eher eingehen würde ist, dass unsere Sexualität verknüpft ist mit dem Gefühl der Liebe. Ob es sich dabei um die Liebe zu sich selbst oder zu einer weiteren Person, vielleicht weitere Personen, geht, ist erst einmal nicht relevant. Was aber deutlich vorgetragen werden sollte ist, dass kein Wesen unter den eigenen sexuellen Bedürfnissen leiden soll/darf (Pädophilie und Sodomie einmal ausgenommen). Dann würde schnell klar warum z.B. Homosexualität nichts Unnormales ist.
    Gerne sollten vermehrt die Eltern mit dem Thema der Sexualpädagogik bekannt gemacht werden. Natürlich werden die SuS von ihren Eltern beeinflusst, vielleicht wird sogar eine gewisse Einstellung diktiert. Um Vorurteile zu vermeiden würde sich eine unkomplizierte Kontaktaufnahme durch einen Elternabend empfehlen in der die Unterrichtseinheiten vorgestellt werden. Hierbei ist das Augenmerk darauf zu legen, warum die Kinder aufgeklärt werden müssen aber auch, dass die Eltern sensibilisiert werden und man sie anhalten darf Tolerant zu sein.

    Viele Grüße
    Tecla

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    1. Liebe Tecla,

      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback zu unserem Blogbeitrag.

      Ich denke du bist nicht die einzige die gedacht hat, dass Bayern laut Bildungsplan fortschrittlicher wirkt, als andere Bundesländer obwohl Bayern einen sehr konservativen Eindruck nach außen macht.
      Bei der Gender-Frage kann ich dir nur zustimmen, dass es schwierig ist diese „gekonnt“ in den Unterricht einzubauen. Bei der Problematik der Subjektivierung kann ich dir auch zustimmen. Dies liegt aber auch daran, dass unsere Gesellschaft auch dafür so konzipiert ist.
      Ob eine „neutrale“ Behandlung der Sexualpädagogik überhaupt möglich ist, ist schwer zu sagen. Wichtig ist jedoch, dass man offen über verschiedene Einstellungen und Ansichten reden kann. Wir Lehrkräfte werden immer von unseren eigenen Überzeugungen und Erfahrungen konfrontiert und unsere Unterrichtsgestaltung wird dadurch auch selbstverständlich beeinflusst. Jedoch würde ich den Sexualunterricht nicht nur aus „biologischer“ Sicht stupide und „wertneutral“ vortragen. Vor allem da die „biologische Sicht“ Homosexualität, Transgender und andere nicht berücksichtigt und wenn man streng ist nicht als „vorteilhaft“ für die Natur sieht. Dies würde sich mit deinem Argument widersprechen, dass man aber auch darauf eingehen sollte Homosexualität als normal zu bezeichnen. Würde für die SuS aus meiner Sicht auch zu Verwirrung führen und schwer für die Lehrkraft im Nachhinein klarzustellen, dass Sexuelle Vielfalt normal bzw. Realität ist.
      Die Idee die Eltern mehr einzubeziehen finde ich gut, jedoch muss man auch berücksichtigen, dass die Schule die SuS für Sexualität sensibilisieren soll und nicht vorgibt welche Meinung oder Ansicht man vertreten muss. Auch den Eltern die Unterrichtseinheiten vorzustellen muss gut überlegt sein, denn man sollte immer im Vorhinein sich im Gewissen sein, dass man auch begründen muss WARUM man genau diesen Inhalt in seinen Unterricht einbaut und warum die SuS dies lernen müssen. Nur mit einem genauen Relevanzkonzept für seinen Unterricht sollte man die Eltern, bei einem gesellschaftlichen so heiklen Thema, mit einbeziehen.

      Liebe Grüße
      Franz

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  7. Liebes Bloggerteam,

    Ihr habt einen sehr guten Einstieg gewählt, indem ihr über die historische Einordnung kommt. Auch mir ist aufgefallen, dass ihr das Thema gekonnt neutral vorgestellt habt. Eine schwierige Sache, da es durchaus ein heisses Eisen ist und man sich schnell mit seinen Äußerungen outet und es zu heftigen Diskussionen kommen kann.

    Ich bin auch der Meinung, dass es wichtig ist die komplette Bandbreite der sexuellen Neigungen und Ausprägungen zu erläutern. Genauso die verschiedenen Lebensweisen und Partnerschaften. Jeder Mensch hat grundlegend das Recht seine Neigungen und Bedürfnisse auszuleben, solang es niemand anderem schadet oder einschränkt. Also: jeder so wie es ihn/sie glücklich macht.

    Zum Thema Biologieunterricht: Ich finde dass die Biologie eine Wissenschaft ist und man sie wie diese auch lehren sollte. Man muss sich an Fakten halten und diese auch klar vermitteln. Das bedeutet Themen wie „Fortpflanzung“, „Geschlecht“ oder „Chromosomen“ auch aus einer relativ neutralen und faktisch belegten Sicht erklären, vermitteln und lehren. Man braucht ein Gerüst auf dem man aufbauen kann und sich dann komplexeren Themen wie Homosexualiät oder der Genderfrage zu stellen.
    Es ist wichtig zu erklären was sich hinter den einzelnen Begriffen verbirgt und das, so wie dieser Beitrag, möglichst neutral und sachlich. Im gleichen Zug muss eine Toleranz vermittelt werden, welche als unumstößlich etabliert wird und auch nicht zur Diskussion steht. Wir sind alle anders, auf die ein oder andere Art, und möchten diese auch akzeptiert oder zumindest nicht verurteilt sehen.
    Ich befürchte nur dass dieser Themenbereich zu groß ist um ihn in der regulären Schulzeit behandeln zu können. Wie in anderen Kommentaren sehe auch ich das Umfeld der Kinder als maßgeblich und man sollte allgemein die Eltern über Elternabende und, bei Auffälligkeiten der Kinder, auch einzelne Eltern zu persönlichen Gesprächen herein bestellen.
    Da ich dieses Thema zu groß und zu komplex für eine Disziplin halte, denke ich es wäre einfacher dies über den Zusammenschluss zu erreichen. Eventuell wäre es für sinnvoll eine Fächerübergreifende Woche oder so etwas einzuführen, die dieses Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln untersucht und darstellt. Aus der Sicht der Literatur, der Kunst, des Sports, der Biologie etc. . Es muss deutlich werden, dass dieses Thema in allen Schichten steckt und sich niederschlägt.
    In meiner Schulzeit wurde damals so eine Woche eingerichtet in denen auch zwei externe Sexualtherapeuten (oder so etwas) eingeladen wurden, die dann solche Themen gekonnt mit uns besprochen haben.
    Um eure Frage zu beantworten: Man sollte es zum Thema machen und es unterrichten. Meiner Meinung nach ist dieses Thema eh schon voll in unserer Gemeinschaft angekommen. Also sollte man als Bildungseinrichtung auch ein notweniges Maß an Erklärung und Kontextwissen vermitteln. Es sollte auch ganz klar kommuniziert werden, dass es für Betroffene Anlaufstellen gibt, die vertraulich mit einzelnen Problemen diskret verfahren und helfen. Also Grundlegende Bildung und Aufklärung für alle auf der einen Seite und gezielte Anlaufmöglichkeiten für Einzelne die dann privat ablaufen.

    Danke für diesen wirklich guten Beitrag. Ein spannendes und wichtiges Thema mit dem wir alle als Lehrer, ob mir oder ohne Lehrplan, konfrontiert werden und uns auseinander setzten müssen.

    Grüße Marius

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    1. Lieber Marius,

      vielen Dank für deine Rückmeldung. Es freut uns sehr, dass es uns gelungen ist, über das Thema neutral zu berichten. Eine neutrale Vermittlung dieses Themenbereich ist, auch meiner Meinung nach, bei der Erarbeitung mit den Schülern sehr wichtig. Ebenfalls sollte die, von dir genannte, Toleranz bei der Vermittlung berücksichtigt werden. Gleichzeitig finde ich es jedoch auch wichtig, die vorhandenen Unterschiede zwischen den Menschen zu thematisieren, egal ob es sich um die Geschlechtsidentität, die Hautfarbe oder etwa um den Musikgeschmack handelt. Die Message dahinter ist nämlich immer dieselbe: „Jeder ist anders - alle sind gleich.“ (vgl. Aktion Mensch)

      Deine Bedenken über die Tatsache, dass unter anderem auch in den Blogbeiträgen so viele wichtige Themen behandelt werden, die man nicht alle in seinem Lehrauftrag behandeln kann, kann ich völlig nachvollziehen. Ich selbst stoße auch immer wieder auf sehr wichtige und interessante Themen, die ich gerne an meine zukünftige SuS weitergeben möchte. Doch ist nicht gerade dann ist die Kompetenz des Lehrers gefragt, um mögliche Schwerpunkte zu setzten und an den richtigen Stellen den Inhalt zu vertiefen?
      Den Vorschlag von einer Themenwoche finde einerseits klasse, da ich es auch sehr wichtig finde, dass die Schüler in anderen Fächern und auch mit einem Blickwinkel das Thema betrachten, andererseits wird es schwierig werden, eine ganze Woche in der Schule für eine Projektoche zur Verfügun gestellt zu bekommen. Man müsste das Thema Sexualpädagogik auf alle Fälle öffnen, evtl. zu einer Woche der Vielfalt. Als „Schule der Vielfalt“ darf sich die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule des Ennepe-Ruhr-Kreises bezeichnen. Neben alljährlichen Projekttagen gehört zu der Wilhelm-Kraft-Schule auch eine Koordinationsgruppe, bestehend aus Schülern und Lehrer. Diese AG organisiert diese Aktionstage und hat sogar ein eigenes Konzept entwickelt. Im Folgenden ein kleiner Ausschnitt davon:

      „Gender Mainstreaming?
      Niemand ist nur männlich oder nur weiblich, aber wir leben in einer Welt, die maßgeblich durch die Zuweisung von Geschlechterrollen geprägt ist. Frauen und Männer werden ständig daran gemessen, wie weiblich oder wie männlich sie sich verhalten; und Menschen werden auch immer wieder mit impliziten geschlechtsspezifischen Erwartungen konfrontiert.
      Gleichstellung, gleiche Teilhabe beider Geschlechter und Verwirklichung von echter Wahlfreiheit in der Lebensgestaltung, sowie Abbau von Diskriminierung sind die Ziele, die real mit Hilfe von Gender Mainstreaming verwirklicht werden sollen.“ (vgl. Gender Mainstreaming-Konzept der WKGE)

      Ich kann mich aus meiner Schulzeit noch daran erinnern, dass ich von meiner Lehrerin Informationshefte über das Thema bekommen habe. Darin enthalten waren auch jegliche Nummern für Sorgentelefone und Adressen für Hilfeleistungen. Toll, dass du auf diesen Aspekt aufmerksam machst, denn Schule hat neben der Vermittlung von Wissen auch den Auftrag, die Schüler auf das Leben vorzubereiten, was mit der Information zur Selbsthilfe auf alle Fälle gegeben ist. Ein klasse Vorschlag!

      Liebe Grüße
      Chiara


      Quellen:
      Aktion Mensch: Jeder ist anders - alle sind gleich - das Thema Vielfalt für die Klassen 1-12.
      Abegrufen am 26.09.2018 von:
      https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/bestellservice/materialsuche/detail?id=52

      Wilhelm-Kraft-Gesamtschule: Schule der Vielfalt.
      Abgerufen am 26.09.2018 von:
      https://www.wilhelm-kraft-gesamtschule.de/schulprogramm/schule-der-vielfalt

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  8. Liebe Blogger,

    ihr habt einen wirklich übersichtlichen und gut aufgebauten Blog geschrieben, der sich angenehm lesen lässt.

    Sexualität ist nach wie vor ein Thema, das seit vielen Generationen großes Interesse bei Schülerinnen und Schülern weckt.
    Das erste Mal wurde in meiner Schule die Thematik in der sechsten Klasse behandelt. Da das Biologiebuch für die fünfte und sechste Klasse aber das Gleiche war, hatten sämtliche SuS in meiner Stufe die dazugehörigen Kapitel schon zu Beginn der fünften Klasse durchgelesen.
    Auch ein 55jähriger Rettungsassistent, den ich für die Befragung vor der Vorlesung „Interesse und Motivation“ interviewte, schilderte folgendes: „Bio war ehrlichgesagt nie mein Fach. Ich hatte mich mehr für Technik und Werken interessiert. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, interessierten mich Themen, die den Mensch betrafen, am meisten. Auch Sexualkunde war ein Thema, das in meiner Klasse gut ankam. Lange Zeit war es eher ein Tabuthema und wir hatten damals ja noch kein Google um nachzuschauen was uns interessiert. Heute ist es natürlich trotzdem noch wichtig, dass Sexualkunde in der Schule unterrichtet wird.“
    Der große Vorteil für das Unterrichten von Sexualpädagogik ist also, dass man die SuS kaum motivieren muss, da das Interesse bereits vorhanden ist. Sex sells ;)

    Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, mit den SuS nicht nur über Pubertät, Sex und Verhütung zu reden, sondern auch Rollenverteilungen, Geschlechtsidentität und sexuelle Vielfalt zu thematisieren.

    Eure Unterrichtsideen dazu finde ich wirklich super. Beim Lesen ist mir ein weiteres Beispiel eingefallen, um im Unterricht das Schubladendenken zu verdeutlichen und zu durchbrechen.
    Über die Seite www.answergarden.ch kann man schnelle Antworten, Ideen und Rückmeldungen sammeln, die in Echtzeit in einer Wortwolke erscheinen.
    Dazu muss die Lehrkraft eine Frage stellen und den Link für die SuS freigeben. Nun können sie über ihre Smartphones oder Tablets alle Einfälle zu Themen, wie zum Beispiel „Typisch Jungs“, „Typisch Mädchen“ oder auch „Homosexualität“ eingeben und können gleichzeitig sehen, was ihre Klassenkameraden eintippen. Nach Ablauf der abgesprochenen Bearbeitungszeit kann die Lehrkraft die Umfrage auf „Locked“ stellen, damit können dann keine weiteren Einträge gemacht werden und die Aufmerksam der SuS wird wieder von ihren Smartphones genommen.
    Anschließend kann man im Plenum darüber sprechen. Ist es wirklich so, dass nur Jungs an Autos interessiert sind und dass nur Mädchen gerne kochen?! Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Homosexualität und Bisexualität? Und was ist wenn das physische Geschlecht nicht dem Biologischen entspricht?

    Durch die Verwendung von diesem Onlinetool können alle SuS gleichzeitig an einer Fragestellung arbeiten und die Motivation wird zusätzlich durch das Verwenden von Smartphones verstärkt. Auf dieser Seite findet ihr eine schöne Übersicht über answergarden.ch und weitere Möglichkeiten zur Verwendung von Online-Tools im Unterricht: https://www.schule.at/tools/werkzeuge-fuer-den-unterricht/detail/answergarden-brainstorming-und-mehr.html.

    Für mich ist sicher, dass sexuelle Vielfalt definitiv in der Schule im Unterricht behandelt werden muss, da die SuS so lernen, dass es im Hinblick auf Geschlechterrollen und Sexualität nicht normal und unnormal gibt, sondern es vielfältige Vorlieben und Interessen gibt und alle davon normal sind.
    Auch wenn es sicherlich noch Verbesserungsbedarf für die Verortung im Bildungsplan gibt, ist jeder Lehrkraft am Ende freigestellt, ob sie sexuelle Vielfalt und Genderidentität in die Unterrichtseinheit einbindet. Meiner Meinung nach sollte es jede Lehrkraft tun.

    Vielen Dank für euren informativen und interessanten Blog!

    Liebe Grüße
    Lena

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  9. Liebes Blogger- Team

    Vielen Dank für euren strukturierten, informativen und interessanten Blogbeitrag! Euer gewähltes Thema ist sehr aktuell und wird meiner Meinung nach trotz der Durchsetzung im Bildungsplan noch einige Diskussionen und Probleme mit sich bringen.
    Auf Grund dessen erachte ich dieses Thema ebenfalls als besonders spannend und bin der Meinung, dass dieses Thema im Unterricht auf jeden Fall durchgenommen werden sollte.

    Bei meiner Recherche bin ich auf eine Studie der Humboldt- Universität zu Berlin aus dem Jahr 2011 gestoßen. Die Studie mit dem Namen „SCHOOL IS OUT“ berichtet über die Erfahrungen von Kindern aus Regebogenfamilien in der Schule. Auch wenn die Durchführung der Studie nun schon einige Jahre zurückliegt, finde ich es sehr aufschlussreich sie in diesem Zusammenhang zu erwähnen, da die Anzahl der Kinder aus Regenbogenfamilien meiner Meinung nach immer mehr ansteigen wird.
    Bevor ich jedoch etwas näher auf die Studie eingehe, möchte ich den Begriff der Regebogenfamilien kurz erläutern: als Regenbogenfamilie wird eine Familie bezeichnet, welche aus einem gleichgeschlechtlichen Elternteil mit Kind/ern besteht.
    Somit werden hiermit die Familien gemeint, die laut vielen Menschen nicht der „Norm“ entsprechen. Doch allein darüber lässt es sich schon wieder diskutieren. Welche Familie stellt denn die Norm dar? Und warum?

    Um nun jedoch kurz die Studie zu beleuchten, möchte ich erwähnen, dass diese zeigte, dass Schülerinnen und Schüler, die aus Regenbogenfamilien stammen in der Schule meist gut integriert sind, keine direkte Gewalt erfahren, jedoch häufig berichten, dass ihre Familienform von Lehrkräften und Mitschülern meist als Abweichung der „Hetero-Normalität“ gesehen und tendenziell eher negativ bewertet wird.

    Allein dieser Aspekt zeigt meiner Meinung nach auf, dass es dringend nötig ist das Thema der sexuellen Vielfalt im Unterricht zu behandeln. Somit lernen die Schülerinnen und Schüler welche Konstellationen von Familien in unserer Zeit normal sind. Außerdem müssen sich Kinder, die aus Regebogenfamilien stammen nicht mehr ständig vor ihren Mitschüler/innen beweisen und werden direkt in die Klassengemeinschaft integriert. Diese Unterrichtsstunden müssen jedoch auf eine sensible Art und Weise geschehen, während auch Befürchtungen der Eltern beachtet und ernst genommen werden müssen.

    Da ich eure Unterrichtsbeispiele als sehr gelungen erachte, habe ich nach weiteren Möglichkeiten gesucht, dieses Thema interessant und neutral für die Schülerinnen und Schüler zu gestalten.
    Hierbei bin ich auf ein Projekt in Niedersachsen gestoßen, welches sich als das „SCHLAU-Projekt“ bezeichnet. Dieses Bildungs-und Antidiskriminierungsprojekt bietet Schulklassen in Workshops, durch ehrenamtliche Teams die Möglichkeit an, mit „jungen schwulen, lesbischen, bi, trans*, inter* und queeren Menschen ins Gespräch zu kommen“. Hierbei wird über Biografien, Lebenswirklichkeiten, Diskriminierungserfahrungen Vorurteile, das eigene Coming-Out und Rollenbilder gesprochen und diskutiert.
    Ich erachte solche Workshops als besonders interessant und lehrreich für Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe. Sie kommen somit mit den Menschen in Kontakt, welche eigene Erfahrungen bezüglich dieses Themas erlebt haben. Den Jugendlichen werden hiermit Gespräche ermöglicht, welche sie vielleicht sonst nicht erleben würden. Außerdem wird den Schülerinnen und Schülern die gesellschaftliche Vielfalt sichtbar gemacht.

    Meiner Meinung nach sollten solche Workshops in allen Bundesländern Deutschlands angeboten werden, da die Schülerinnen und Schüler so durch die eigenen Erfahrungen der ehrenamtlichen Teams für die Lebenssituationen von jungen LSBTIQ*-Personen sensibilisiert werden.

    Liebe Grüße,

    Janine Scinta




    Uli Streib- Brzic, Christiane Quadflieg (Hrsg.) 2011, Vergleichende Studie >> Erfahrungen von Kindern aus Regenbogenfamilien in der Schule<< durchgeführt in Deutschland, Slowenien und Schweden

    http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/homosexualitaet/269064/regenbogenfamilien

    http://schlau-nds.de/konzept/

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    1. Liebe Janine,

      vielen Dank für deinen spannenden Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir unser Blogbeitrag gefallen hat.

      In deinem Kommentar sprichst du zwei ganz wichtige Dinge in Bezug auf die Sexualpädagogik an. Zum einen wie wichtig es ist, dass Thema sensibel im Unterricht zu behandeln und andererseits das Thema spannend zu gestalten um das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken.

      Das Ergebnis der von dir vorgestellten Schule „SCHOOL IS OUT“ lässt meiner Meinung nach Raum für Spekulationen und Interpretationsmöglichkeiten. Das jedoch die Familienform von den Mitschülern und Lehrkräften eher negativ bewertet wird ist heute nicht mehr zeitgemäß. Wenn die Lehrkraft zukünftig als Vorbild für die SuS die Thematik neutral vermittelt, so hoffe ich, dass in kommenden Studien ein anderes Meinungsbild über Regenbogenfamilien abgebildet wird. Vor allem wir als angehende Lehrerinnen und Lehrer können durch vorleben von Toleranz unsere SuS positiv beeinflussen.

      Eine andere Studie belegt auch, dass SuS aus Regenbogenfamilien den Kindern aus anderen Familienformen, gerade denen mit heterogenen Elternteilen, in nichts nachstehen. Einen Nachteil sehen einige der Kinder in einer Angst vor ablehnenden Reaktionen anderer oder dem möglichen Erleben von Diskriminierung durch das Umfeld. In der Schule finde ich, sollten die SuS keine Angst vor Diskriminierung haben.

      Das „SCHLAU- Projekt“ aus Niedersachsen bietet auf jeden Fall Potenzial. Toll, dass du nach weiteren Unterrichtsbeispielen gesucht hast. In meiner Schulzeit kam profamilia an unsere Schule und hat uns zusätzlich zum Biologie Lehrer in einem vertrauensvolleren Workshop über Sexualität aufgeklärt. Profamilia bietet seit vielen Jahren Workshops an. Unter anderem werden auch Themen wie Geschlechterrollen, Werte und Normen behandelt. Ich hatte gute Erfahrungen mit dem Workshop gemacht und finde Workshops sind eine tolle Ergänzung zum Unterricht.

      Danke nochmal für dein Kommentar.

      Liebe Grüße

      Nikita

      Quellen:

      https://www.lsvd.de/fileadmin/pics/Dokumente/Adoption/LSVD_Essentiels-BMJ-Studie.pdf
      https://www.profamilia.de/bundeslaender/bayern/beratungsstelle-aschaffenburg/sexuelle-bildung/sexualpaedagogischer-workshop.html

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  10. Liebes Bloggerteam,
    vielen Dank für euer sehr interessantes Thema, dass sicher noch in den Kinderschuhen steckt. Eure Darstellung hat mir sehr gut gefallen, da sie sehr wertschätzend und keineswegs verurteilend war.

    Wie ihr selbst schon angemerkt habt, ist das Thema erst mit dem neuen Bildungsplan 2015 verankert worden. Da ich selbst bereits Kinder in der Schule habe, kann ich dazu nur anmerken, dass keines meiner Kinder bereits mit dem Thema konfrontiert worden ist, obwohl es laut Klassenstufe und Bildungsplan vermittelt hätte werden sollen. Meine Freundin, die Lehrerin an einer Realschule ist, meinte: „Das unterrichtet doch keiner!“

    Bis heute dominiert ein traditionelles Rollenverhältnis und -verständnis. Gerade in ländlichen Regionen von Baden-Württemberg. Da kann es durchaus zum Konflikt zwischen Bildungsplan, Rolle des Lehrers und der Eltern kommen. Wie kann man allen gerecht werden? Nicht zu vergessen den Schülern, die ein Recht auf Bildung - und somit auch sexuelle Bildung - und damit verbunden sexuelle Vielfalt - haben! Was ist mit Schülern mit Migrationshintergrund? Wie kann das Thema kultursensibel unterrichtet werden? Homosexualität gilt in vielen Ländern als Schande. Auch in Deutschland wurden sexuelle Handlungen zwischen Männern bis 1994 gesetzlich bestraft.

    Hans-Dietrich Raapke meint, dass der einzelne Mensch, das Individuum, als selbständiges und eigenwertiges Lebewesen, in seiner Einzigartigkeit und Unwiederholbarkeit der sozialen Beziehungen zu anderen Menschen bedarf. Die sozialen Beziehungen bedürfen der Regelungen. Gesellschaft ist die Organisation und die Regelung des Zusammenlebens von Menschen.

    Als Lehrer sind Erziehung und Bildung von Heranwachsenden zentrale Aufgaben. Sexuelle Vielfalt beginnt meiner Ansicht nach in einer Pädagogik der Vielfalt. Alle Schüler sollen sich wohl fühlen in der Schule. Nur wenn sie sich angenommen und wertgeschätzt fühlen, profitieren alle davon und entwickeln sich individuell weiter: sie lernen.

    Durch die vielen Aufschreie steht im Bildungsplan auch nicht mehr „Akzeptanz von sexueller Vielfalt“, sondern „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“. Des Weiteren heißt es dort, das Kernanliegen sei es, "Respekt sowie die gegenseitige Achtung und Wertschätzung von Verschiedenheit" zu fördern. Wobei der Folgesatz wirkt, als hätten ihn die "Besorgten Eltern" formuliert: "Grundlagen sind die Menschenwürde, das christliche Menschenbild sowie die staatliche Verfassung mit dem besonderen Schutz von Ehe und Familie." Und das wird ja nicht nur im Biologieunterricht vermittelt!

    Viel Spaß beim Moderieren
    Und schöne vorlesungsfreie Zeit!
    Anja

    Quellen:
    • http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP
    • http://diglib.bis.uni-oldenburg.de/pub/unireden/ur82/dokument.pdf

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  11. Liebes Blogger-Team,

    auch von mir ein Lob für den interessanten Beitrag und die Entscheidung für dieses dauer aktuelle und sehr kontrovers diskutierte Thema.
    Auch wenn sich die Blogger in diesem Beitrag scheinbar einig sind, gibt es doch immer wieder Argumente gegen eine offene Aufklärung sexueller Vielfalt.

    Aber auch ich schließe mich den anderen Bloggern an. Ich bin der Meinung, dass wir als angehende Lehrer, durch unsere Position und unsere Einflussmöglichkeit, die Chance und die Verantwortung bekommen einen Beitrag zu guter Aufklärung und einem wertschätzenden Umgang mit jedem Menschen zu leisten.
    Denn es geht nicht nur darum wie diese zukünftigen Erwachsenen mit anderen Menschen umgehen, es geht auch darum wie sie sich selbst akzeptieren können.
    Egal ob es einen der SuS selbst betrifft und er beispielsweise von einem gleichgeschlechtlichen Paar aufgezogen wird oder im “falschen” Körper lebt, oder nicht, prägt die eigene Einstellung gegenüber anderen Menschen auch sehr stark den Umgang mit sich selbst und umgekehrt. Und dies ist nicht nur auf die Sexualität einzugrenzen.
    So wie ihr es auch in der Antwort an Tammy geschrieben habt:

    “„Jungen und Mädchen wird, unabhängig von rollenspezifischen Zuschreibungen, erlaubt, selbst zu erkennen, was ihr Interesse ist oder nicht.“

    Dieser Gedanke, der auf den ersten Blick noch nichts mit der Sexualpädagogik zu tun hat, stellt jedoch einen wichtigen Grundstein für einen offenen und wertneutralen Umgang mit dem Thema der sexuellen Vielfalt dar. Wenn mir persönlich nicht die Freiheit gegeben wird, mich nach meinen eigenen Interessen entwickeln zu können, wie kann ich dann Akzeptanz gegenüber anderen entwickeln?”

    Und nach diesem “Motto”, so finde ich, hat Toleranz mit Selbstakzeptanz zu tun.

    Zudem sind Themen rund um die Sexualität, wie man an den aktuellen Demonstrationen gegen Abtreibung am 22.09.18 in Berlin sieht, Themen die immer wieder diskutiert werden.
    Durch die Aufklärung in der Schule geben wir den SuS die Möglichkeit sich an gesellschaftlichen Diskussionen beteiligen und integrieren zu können, in dem sie in der Lage sind sich eine eigene Meinung zu bilden, die nicht nur auf dem basiert, was sie aus ihrem näheren Umfeld kennen.

    Ein weiterer Aspekt der für eine ausführliche sexuelle Bildung spricht, wurde auch in eurem Beitrag schon auf Seite 6 aufgegriffen. Allerdings möchte ich ihn nochmal hervorheben, da ich ihn für sehr wichtig halte. In Bezug auf Gewaltprävention, dem Setzen von Grenzen und Selbstbestimmung ist es wichtig, dass das Thema Sexualität unbeschwerter und ohne Tabus besprochen werden kann.
    Damit eigene Grenzen, aber auch Wünsche ohne Angst formuliert werden können.
    Diese Aufgabe sollten wir nicht aus den Augen verlieren.

    Erziehung ist inzwischen nicht mehr nur Familienangelegenheit. Viele Aufgaben (auch durch die Tatsache geschuldet, dass z.B. durch Ganztagsschulen viele SuS wenig Zeit zu Hause verbringen) wurden an die Lehrer/Schule abgegeben. Ist es dann nicht unsere Aufgabe aus unseren SuS tolerante, selbstsichere, offene und aufgeklärte Bürger zu machen?!
    Das können sie nur wenn sie auch einen Blick über den Tellerrand werfen können.
    Die Welt dreht sich nun mal weiter und so müssen gewisse Lebensvorstellungen auch mal kritisch hinterfragt werden dürfen, um der Kritik seitens kirchlicher und konservativer Sicht entgegenzuwirken.
    Besteht eine Familie wirklich nur aus Mann, Frau und Kind oder sind andere Konstellationen nicht doch gleichwertig?
    Warum sollen Menschen nach einer Vorstellung leben die ihnen jemand vorgibt, wenn sie eine andere für sich als “die Richtige” empfinden?

    In Bezug hierauf finde ich, dass das “SCHLAU-Projekt”, welches Janine Scinta in ihrem Kommentar vorgestellt hat, eine gute Möglichkeit darstellen könnte um genau diese “Vielfalt” den Schülern näher zu bringen und ihnen erlaubt ihren Blickwinkel zu weiten.

    Viele Grüße
    Sara

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  12. Liebe Blogger,
    vielen Dank für die Erarbeitung und super Darstellung des höchst sensiblen Themas.
    Sprechen über Sexualität ist heute in unserer aufgeklärten Gesellschaft immer noch ein Tabuthema, dass dennoch zur Bildung von Kinder und Jugendlichen gehört und ein wichtiger Faktor darstellt in der Entwicklung des Menschen. Deshalb ist es sehr richtig dieses Thema im Biologieunterricht zu thematisieren, es erfordert jedoch ein behutsames Einfühlungsvermögen der Lehrperson.
    Es trägt sowohl zur Bildung von Jugendlichen bei und spielt auch bei der Prävention von Geschlechtskrankheiten eine wichtige Rolle.
    Es sollte die Lehrperson dabei immer auf die psychologische und kognitive Entwicklung der SchülerInnen eingehen, sodass die Sexualpädagogik altersgerecht nahe gebracht werden kann und dabei nachhaltig zur Urteils- und Handlungsfähigkeiten der SchülerInnen beiträgt. Nicht nur die Bildung und Prävention ist hierbei die Absicht, sondern vor allem ein verantwortungsbewusster Umgang mit Sexualität und dem Gegenüber.
    Zu einem verantwortungsbewussten und respektvollen Umgang gehört auch die Akzeptanz von sexueller Vielfalt. Dazu finde ich das vorgestellte „SCHLAU-Projekt“ von Janine sehr geeignet, da es authentisch ist und den SchülerInnen einen guten Einblick in die Vielfalt gewährt.
    Auf der Seite: http://sexualpaedagogik.at/sex-we-can/ könnt ihr ein super Video finden, dass ich denke sehr gut für den Biologieunterricht in der Sekundarstufe ist. Darin wird sowohl aus der Sicht eines Jungen als auch eines Mädchen über die erste sexuelle Erfahrung geredet. Die Charaktere werden dabei sehr real dargestellt, geben den SchülerInnen die Möglichkeit sich mit ihnen zu identifizieren und durch die Aufteilung in drei Mal ungefähr sieben Minuten können die Filme auf die verschiedensten Weißen in den Unterricht eingefügt werden.
    Vielen Dank für die neuen Inputs und Anstöße.
    Eure Jasmin

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  13. Liebe Blogger, Vielen Dank für euren umfangreichen Beitrag zum Thema der Sexualpädagogik! Ihr habt wirklich viele Themenbereiche bearbeitet (von Geschichte bis Ländervergleich). Mit den Hintergrund eures Blogbeitrages habe ich mir die Frage gestellt, wie ich dieses Thema in meinem Förderschwerpunkt "körperliche und motorische Entwicklung" vermitteln könnte. Ich habe zur Sexualpädagogik eine Empfehlung des Bundestages von 2016 gefunden. Dabei finde ich folgendes Zitat besonders wichtig :"Die Themenbereiche Körperlichkeit und Sexualität werden jedoch im Zusammenhang mit Schülerinnen und Schüler mit einer Körperbehinderung behandelt, da Sexualerziehung auch bei Menschen mit Körperbehinderung grundsätzlich die gleichen Aspekte wie bei Menschen ohne Körperbehinderung umfasst" (Quelle: https://www.bundestag.de/blob/485866/978f0a3aeab437dc5209f5a4be9d458d/wd-8-071-16-pdf-data.pdf, aufgerufen am 27.9.2018). Auch im Bildungsplan findet sich dazu einiges. So finde ich beispielsweise das auch die zu erlernende Kompetenz "Entfaltung eines stabilen Selbstwertgefühls" Teil der Sexualpädagogik ist. Gerade Menschen mit einer Körperbehinderung erfahren im Laufe ihrer Entwicklung Einschränkungen bezüglich der Sexualität. Diese kann sich ganz unterschiedlich gestalten: Von körperlichen Einschränkungen bis hin zu sozialen. Dabei sind die Bedürfnisse und Wünsche nicht anders. Auch zu hierzu gibt es einige Filme. Welcher davon für die Klasse gut geeignet ist hängt aber mit Sicherheit vom Alter und dem Bildungsplan der Schülerinnen und Schüler ab. Viele Grüße Vivian

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  14. Hallo liebes Bloggerteam,
    ihr habt euch ein ganz schön heikles Thema zur Aufgabe gemacht, aber was soll ich sagen, ihr habt es super gemacht. Ich finde es ein sehr wichtiges Thema, das auf jeden Fall in der Schule thematisiert werden muss. Gerade in der heutigen Zeit ist es präsenter als zuvor. Es gibt viele Veränderungen im Bereich der Sexualität, die Menschen gehen langsam aber sicher immer offener mit den Verschiedenen Formen der Sexualität um. Ein wichtiger Punkt dafür ist die Beschäftigung mit dem Thema in der Schule. Es ist natürlich schwer den richtigen Zeitpunkt dafür fest zu legen, meiner Meinung nach kann man bereits in der Grundschule die verschiedenen Sexualitäten kennenlernen. In den weiterführenden Schulen sollte sie man dann vertieft betrachten. Um so früher SuS mit dem Thema in kontakt kommen um so offener gehen sie auch damit um. Es erscheint ihnen als normal, da sie es von Anfang an so beigebracht bekommen haben. Und das finde ich persönlich sehr wichtig, den SuS zu zeigen das es nicht eine richtige Sexualität gibt, sondern viele. Das jeder zeigen kann was er für wen empfindet und wie man sich selbst empfindet. Ich finde es jedoch auch wichtig, wie ihr es in eurem Blogbeitrag auch schon erwähnt habt, dass man auf Toleranz jeder Art, also auch gegenüber Menschen mit anderen Religionen oder anderer Herkunft sowie auch Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen. Der Umgang mit all diesen Themen ist wichtig im leben von Kindern und Jugendlichen. Ich finde es bietet sich in dieser Hinsicht eine Projektwoche zum Thema Toleranz an. In dieser Woche können die verschiedenen Themen sei es Sexualität, Religion, oder Behinderungen aufgegriffen werden und über sie diskutiert und aufgeklärt werden. Man kann verschiedene Projekte anbieten wie Begegnungen mit behinderten Menschen oder Vorträge von Transsexuellen, die über ihre Probleme in der Gesellschaft berichten. Ich finde es ist auf jeden Fall ein Thema, das nicht totgeschwiegen werden darf, vor allem nicht in der Schule.
    Danke für euren spannenden Beitrag und Liebe Grüße
    Mario

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  15. Hallo liebes Blogger-Team,

    ihr habt ein sehr brisantes und nach wie vor super aktuelles für euren Blog-Beitrag gewählt.
    Ein Thema mit dem ich mich selbst schon seit langer Zeit beschäftige da ich in meinem näheren Umfeld einige Menschen kennen, die lange damit zu kämpfen hatten, sich zu ihrer Sexualität zu bekennen und vor allem, diese überhaupt zu erkennen.
    Ich bin ein sehr weltoffener Mensch und daher eine absolute Befürworterin bei der Frage: "Sollte man eine Unterrichtseinheit zum Thema sexuelle Vielfalt, sexuelle Orientierung einführen?"
    Direkt am Anfang wurde gesagt, dass die Auswahl des Partners in drei verschiedene Kategorien unterteilt werden kann, nämlich homo-, hetero- und bisexuell. Alleine diese Aussage mach uns meiner Meinung nach schon deutlich, wie wichtig es ist auch im Unterricht auf dieses Thema einzugehen. Es gibt eben nicht nur diese drei Kategorien. Mittlerweile sind einige weitere sexuelle Orientierung "verbegrifflicht". So gibt es nun auch eine Bezeigung für die Liebe die nur das Menschsein an sich betrifft, unabhängig von Geschlecht oder Sexualität, die Pansexualität, aber auch Begriffe wie A-Sexualität sind uns heute nicht mehr unbekannt. Die Grenzen der sexuellen Identität verschwimmen immer mehr und dank eines großen Fortschritts in den letzten 100 Jahren rund ums Thema "Liebe, Sexualität, Geschlecht" fühlen sich die Menschen darin bestärkt, ihre Sexualität frei ausleben zu können (Ich rede hier nicht krankhaft-zwanghaften und illegalen Sexinteressen wie Pädophilie oder Sodomie).

    Ich halte es für notwendig mit den SuS genau eben diese Themen zu sprechen. Es ist wichtig den Kindern darzulegen, egal ob homosexuell, andere Religion, andere Kultur, andere Hautfarbe, anderes Geschlecht, wir sind alle Menschen, wir alle haben den selben Wert und wir alle SOLLTEN die selben Rechte haben.
    Es spielt keine Rolle wer wir sind, was wir sind und wo wir herkommen, wir alle sind Individuen mit dem selben Anspruch auf ein freies, gesundes und glückliches Leben.

    Diese Erkenntnis ist wichtig um sich von eben diesem Schubladendenken, welches ihr kurz durchleuchtet habt, wegzukommen.
    Es ist wichtig den SuS Weltoffenheit, reflektiertes Denken und Respekt gegenüber anderen Mitmenschen zu vermitteln, da sich die Zeiten nicht mehr umwenden werden.
    Es gehen viele Flüchtlingskinder auf unsere Schulen, es gibt Kinder deren Eltern beide das selbe Geschlecht haben, es wird Kinder auf der Schule geben, die sich mit ihrem biologischen Geschlecht nicht identifizieren können und es wird sich auch in Zukunft nichts daran ändern. Das einzige was sich hoffentlich ändern wird ist, dass die Menschen zukünftig solchen Thematiken sensibler und mehr "mindopen" begegnen werden.
    Die Schule spielt meiner Meinung nach eine wichtige Rolle da sie eine große Reichweite hat. In der Schule bilden sich Freundschaften, man findet die erste große Liebe und man kämpft mit seinen Rivalen. Die Schule ist ein Ort der Begegnungen, egal ob von groß oder klein. Sie soll ein Ort für Weltoffenheit bleiben und jedem Kind das Gefühl geben, willkommen zu sein. Sowohl SuS als auch Lehrer können daran arbeiten und das eben auch mit Unterstützung der Sexualpädagogik für sexuelle Vielfalt.

    Liebe Grüße,
    Hannah

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  16. Hallo liebes Bloggerteam,

    euer Blogbeitrag ist interessant. Ich finde es lobenswert, dass ihr euch auf einer nicht wertenden Ebene mit dem Thema befasst habt.

    Ich befürworte die neue Bildungsplanreform in BW. Die SuS sollen wissen, dass es sexuelle Vielfalt gibt. Die SuS übernehmen nicht unbedingt die eventuell wertende Einstellung ihrer Eltern, sondern können sich mit dem Thema auseinandersetzen. Zudem werden Vorurteile vorgebeugt, indem ohne zu werten darüber gesprochen wird. Die SuS kennen die Bedeutung von Wörtern wie „schwul“ oder „lesbisch“ und verwenden diese eher der Bedeutung entsprechend und können Situationen besser einordnen. Die Wertschätzung aller Menschen, unabhängig ihrer Besonderheiten hinsichtlich Sexualität, Religion, Tradition, Behinderung… sollte vermittelt werden. Eine Pädagogik der Vielfalt bedeutet nicht alles gut zu heißen, sondern Verschiedenheit zu akzeptieren und damit umzugehen.

    Wichtig ist es, die Themen nicht zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Die Überbetonung, wie es oft mit dem Judentum und dem Holocaust der Fall ist, führt zum Gegenteil der gewünschten Reaktion, nämlich der Abstoßung. In meiner Schulzeit wurden ständig „die Juden“ angesprochen, dadurch gab es keinerlei Interesse von Seiten der SuS. Der Eindruck war ein negativer, das war sicherlich nicht das, was die LehrerInnen uns vermitteln wollten. Diese Gefahr sehe ich auch bei der sexuellen Vielfalt. An der ganzen Diskussion über sexuelle Vielfalt in den letzten Jahren hat mich gestört, dass sie in den Mittelpunkt gerückt wurde und zu viel Aufmerksamkeit bekam und dadurch eher eine Abstoßungsreaktion von vielen zu bemerken war und keine Normalisierung. Oft hörte ich, wenn sie weniger darüber reden würden, wäre es viel normaler, als wenn ständig diskutiert wird, denn dadurch werden Menschen automatisch und an den Rand gestellt und nicht als Teil des Ganzen wahrgenommen. Von Betroffenen selbst war kaum etwas zu hören, nur von Gegnern die vieles aufputschten. In der Diskussion sind viele nicht sachlich geblieben und haben sich nicht auf Fakten berufen.

    Es ist wichtig Raum für Diskussionen zu lassen und sexuelle Vielfalt nicht außenvor lassen. Aufzwingen kann man den Schülern eine wertschätzende Einstellung nicht. Als Lehrkraft kann man als Vorbild dienen. Zudem finde ich es wichtig auch Dinge wie Tradition, Behinderung oder psychische Krankheiten ebenfalls mit einfließen zu lassen. Schließlich soll die Wertschätzung aller erreicht werden und nicht nur spezieller Gruppen.

    Liebe Grüße
    Nadja Blumrich

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  17. Liebes Bloggerteam,
    Ich finde das ihr mit euerem Beitrag ein sehr wichtiges Thema ansprecht, denn leider wird dieses Thema viel zu selten behandelt.
    Wahrscheinich liegt es daran das es ein sehr sensibles Thema ist und es für viele unangenhem ist. Meiner Meinung nach sollte man die Sexualpädagogik mehr in den Bildungspan mit einbauen und sich als Lehrkraft auch vie Zeit dafür einpanen.
    Als ich an einer Schule ein Praktikum absolviert habe, war ich in einer 7 Klasse die gerade das Thema Sexualpädagogik hatte. Dabei konnte ich verschiedene Reaktionen von Schülern erleben, zum einem war es manchen sichtlich unangenehm und zum anderen gab es auch Schüler die sehr viele offene Fragen hatten, diese allerdings auf Grund vom Zeitmangel nicht los werden konnten.
    Die Lehrkraft war sehr engagiert und hat sich viel Mühe geben allen Schüler gerecht zu werden. Dabei hat sie das Thema Krankheiten und Verhütung angesprochen. Ich persönich fand die Stunde sehr gut und dachte alle Fragen wären geklärt, allerdings kam nach der Stunde eine Schülerin auf uns zu und hat gefragt :,,Was ist den mit Gendern ? und Wie steht die Gesellschaft dazu?“.
    Ab diesem Moment war mir klar das, die Sexualpädagogik ein enorm wichtiges Thema in der Entwicklung von Kindern ist und das nicht ale Fragen nach 1 oder 2 Stunden geklärt sind. Daher bin ih der Meinung das man sich auch Gedanken darüber machen sollte tiefer in das Thema einzusteigen und verschieden Situationen durch gehen, zb. mit eurer Idee eines Rollenspiels.
    Ich danke euch sehr für den lehrreichen und intersannten Beitrag.
    Lg Jenny Richter

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