Sonntag, 23. September 2018

Aufgaben als didaktische Alleskönner

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30 Kommentare:

  1. Liebes Bloggerteam,
    vielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag, der uns wirklich alle betrifft!
    Ich selbst habe in der Schule früher sehr gerne Aufgaben gemacht und auch bei uns im Unterricht waren sie ein wichtiger Bestandteil. Meist hat man ein Thema besprochen und es dann später mit Aufgaben nochmal vertieft. Ich kann sagen, dass bei mir selbst die Aufgaben auf jeden Fall zu einer großen Motivation beigetragen haben, da man sie auch häufig in Gruppenarbeit gelöst hat und somit nicht alleine war, falls man etwas nicht verstanden hatte. Die Aufgaben wurden meist zu Hause oder noch im Unterricht fertig gestellt und dann besprochen, sodass man sich selbst auch kontrollieren konnte. Wenn anschließend noch etwas unklar war, war es selbstverständlich, dass offene Fragen geklärt wurden und wir uns die Dinge auch gegenseitig erklärt haben. Meist merkt man auch je nach Aufgabenstellung erst beim Bearbeiten der Aufgaben, ob man ein Thema verstanden hat, oder nicht.
    Zu eurer Frage, was wichtig ist an guten Aufgaben habt ihr, finde ich, in eurem Beitrag schon einiges geschrieben. Die Schüler*innen dürfen nicht über-, aber auch nicht unterfordert werden. Am besten sind daher auf einem Arbeitsblatt ganz verschiedene Aufgabentypen vertreten, sodass jeder ein wenig gefordert ist und diejenigen, die sich schwerer tun, aber auch einfache Aufgaben dabei haben, damit auch sie ein Erfolgserlebnis haben. Zudem müssen sich die Aufgaben natürlich auch bei den unterschiedlichen Klassenstufen unterscheiden, denn in einer 5. Klasse beispielsweise ist es für einige Schüler schon schwer genug Informationen aus einem Text zu entnehmen und damit zu zeigen, dass sie den Text verstanden haben. So ist es für Aufgaben zum Beginn der 5. Klasse eventuell schon ausreichend sie Fragen zu einem Text beantworten zu lassen, auch wenn im Text die Antwort oft schon sehr genau drin steht. Diese Erfahrung habe ich momentan in meinem OEP gemacht, als die Schüler*innen, im Fach Deutsch zu einem Text über Vögel Fragen beantworten sollten konnte ich beobachten, dass es ihnen teilweise sehr schwer fiel, obwohl die meisten Antworten genau so im Text zu finden waren. Für höhere Klassenstufen ist es natürlich wichtig, dass ich die Anforderungen in den Aufgaben dann entsprechend an die Leistung der Schüler anpasse. Sodass in einer 9. Klasse zum Beispiel auch mal ein Transfer beispielsweise von Prozessen möglich ist. Hier wäre es zu einfach die Informationen direkt aus dem Text übernehmen zu können.
    Um noch kurz auf eure Fragen zum Einsatz der Lern- bzw. Leistungsaufgaben zu kommen, ich denke die Lernaufgaben sind vor allem für den Einsatz während des Unterrichts geeignet, um sich mit einem Thema intensiver auseinanderzusetzen. Die Leistungsaufgaben dienen dann eher für eine Klassenarbeit, einen Test oder eben auch für die Schüler*innen um sich selbst zu überprüfen, ob ein Thema verstanden wurde oder wo noch Lücken sind.
    Nochmal vielen Dank für euren Beitrag, es war wirklich hilfreich einen Überblick über die verschiedenen Aufgabentypen zu erhalten und sich auch darüber Gedanken zu machen.
    Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss, die Bilder der Studie sind leider etwas klein. Man kann nicht sehr viel darauf erkennen. Das ist schade. Dennoch ein sehr schöner Beitrag auch mit schönem Design :)
    Liebe Grüße Amelie

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    1. Liebe Amelie,
      Ja du hast Recht, das Thema betrifft uns alle aus diesem Grund wollten wir auch dieses Thema behandeln. Es ist gut zu wissen, dass du Spaß hattest Aufgaben zu bearbeiten, da sie wie du bereits gesagt hast ein wichtiger Bestanteil sind. Wir empfanden Gruppenarbeiten ebenfalls Motivationsfördernd. Du sprichst einen wichtigen Punkt an. Es ist wirklich wichtig Aufgaben im Unterricht zu besprechen, denn nur so können Fehlvorstellungen erkannt und verbessert werden. Du hast Recht, dass Schüler weder unterfordert noch überfordert werden sollen. Inklusiver Unterricht ist hier ein gutes Stichwort. Danke, dass du mit uns deine Erfahrungen aus dem OEP teilst. Es ist wirklich so, dass wir als „unerfahrene Lehrer“ vieles als Selbstverständlich sehen und die Kompetenzen der Schüler überschätzen. Ergänzend zu den Leistungsaufgaben ist auch noch, dass die Lehrer einen Überblick über den Wissenstand der Klasse bekommen und so, ihren Unterricht fortsetzen können. Es freut uns, dass der Beitrag dir gefallen hat und dir eine Anregung gegeben hat. Wir Danken dir für deine positive Rückmeldung.

      Liebe Grüße
      das Bloggerteam

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  2. Teil 1:

    Liebes Blogger-Team,
    vielen Dank für euren Beitrag, man kann die Anregungen nicht nur im Biologieunterricht anwenden, sondern in allen Fächern. Somit ist der Beitrag nicht nur für uns, sondern für alle Lehramtsstudenten sehr informativ.
    Wenn ich über meine Schulzeit nachdenke, fällt mir keine Unterrichtsstunde im Biologieunterricht in der Unter- und Mittelstufe ein, in der wir Aufgaben bearbeitet haben. Normalerweise bestand unser Unterricht aus zwei Teilen: Zuerst gab es den Frontalunterricht des Lehrers und im Anschluss redeten wir im Plenum über das Thema. Dabei tauschten wir uns sehr angeregt und kritisch über das neu Erlernte aus. In der Regel haben wir Hausaufgaben aufbekommen, diese bestanden meist aus Leistungsaufgaben, die zu Beginn der nächsten Stunde besprochen wurden. In der Oberstufe wiederum haben wir viele Lernaufgaben bearbeitet. Diese waren von der Lehrerin sehr abwechslungsreich gestaltet und hatten das perfekte Niveau. Wir standen vor einer Herausforderung, konnten die Aufgaben aber immer lösen.
    Die Aufgaben im Schulbuch habe ich als sehr monoton in Erinnerung. Im Biologie-Buch musste man meistens aus einem Text Informationen raussuchen, mit denen man dann biologische Vorgänge beschreiben konnte. Am Ende einer Lektion gab es dann Wiederholungsaufgaben (Leistungsaufgaben), mit denen man sein Wissen prüfen konnte. Manchmal sollte man noch Grafiken oder Diagramme auswerten, das war aber nur sehr selten vorhanden. Meiner Meinung nach sollte man die Aufgaben ein bisschen abwechslungsreicher gestalten, damit die Schülerinnen und Schüler den Spaß und die Motivation nicht verlieren.
    Besonders wichtig an guten Aufgaben finde ich, dass sie abwechslungsreich sind und die Lernenden fördern. Für mich war es sehr langweilig nur Informationen rauszusuchen und wiederzugeben. Es macht den SchülerInnen mehr Spaß, sich über ein Problem Gedanken zu machen und darüber mit den MitschülerInnen zu diskutieren. Dabei wird auch die Kommunikation gestärkt und die SchülerInnen kommen auf Gedanken, auf die sie alleine nicht kommen würden. Diese sind die Voraussetzung für ein interessiertes, abwechslungsreiches und spannendes Unterrichtsgespräch, an dem alle gerne teilnehmen.
    Lernaufgaben würde ich zum Beginn einer Einheit einsetzen, um die SchülerInnen selbst den Stoff erarbeiten zu lassen. Davor würde ich die SchülerInnen aber durch Frontalunterricht oder durch ein Unterrichtsgespräch in die Thematik einführen. Am Ende der Einheit würde ich die Leistungsaufgaben nutzen, um zu sehen, ob die SchülerInnen alles verstanden haben oder noch Klärungsbedarf besteht. Auch vor einer Klassenarbeit würde ich diese einsetzen, damit die SchülerInnen ihr Wissen selbstständig überprüfen können und wissen, worauf sie sich bei ihrer Vorbereitung konzentrieren müssen. Auch hier können nochmal Schwierigkeiten geklärt werden.

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  3. Teil 2:

    Den Stoff komplett über Lernaufgaben zu lernen ist in meinen Augen nicht möglich. Die Themen sind zu kompliziert und zu verwirrend, als dass die SchülerInnen sich diese nur durch Materialien beibringen könnten. Sie brauchen eine Lehrperson, die ihnen bei Schwierigkeiten die Probleme erklärt und Beispiele dafür gibt. Dabei kann die Lehrperson kontrolliert auf die individuellen Probleme des Schülers / der Schülerin eingehen.
    Ein weiteres Problem bei Lernaufgaben sehe ich bei den verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Ich verstehe nicht, wie alle SchülerInnen die gleichen Leistungsaufgaben bewältigen sollen, wenn sie sich davor auf unterschiedlichen Niveaus den Stoff erarbeitet haben. Sobald ein Schüler die einfachere Aufgabe bearbeitet hat, kann er bei der Leistungsaufgabe und bei der Klassenarbeit am Ende automatisch nicht so gut abschneiden wie ein Schüler, der die schwierigere Aufgabe bearbeitet hat. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? In den Realschulen macht das in meinen Augen keinen Sinn, da alle Schülerinnen und Schüler den gleichen Abschluss anstreben. In Gemeinschaftsschulen hingegen ist es natürlich sinnvoll, da die Schülerinnen und Schüler in verschiedene Stufen eingestuft werden und unterschiedliche Abschlüsse anstreben.
    Während meines OEPs mussten die Schülerinnen einer neunten Klasse Aufgaben über das Ur- und das Mongolische Wildpferd bearbeiten. Ich habe Texte geschrieben, aus denen sie in Gruppen verschiedene Informationen raussuchen mussten. Diese sollten sie auf einer Folie als Heftaufschrieb zusammenfassen und am Ende präsentieren. Die Neuntklässlerinnen haben diese Aufgabe ohne Schwierigkeiten gelöst und ich musste während der Bearbeitung nur wenig Hilfestellungen geben. Auch nach den Präsentationen musste ich kaum etwas verbessern oder hinzufügen.
    Liebe Grüße,
    Annika

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  4. Hallo Bloggerteam,

    in eurem Beitrag beschreibt ihr sehr gut und kurz welche unterschiedlichen Aufgabentypen und -formate es gibt. Danach geht ihr auf verschiedene Schritte bei der Aufgabenstellung im Biologieunterricht ein. Hier wird ein „Rezept“ zur Erstellung unterschiedlicher Aufgaben gegeben. Diese sechs Schiritte finde ich zunächst gut, jedoch muss eine Stunde nicht zwingend mit einer Aufgabe beginnen, wo die Schülerinnen und Schüler ein Problem entdecken. Hier kann auch mit einem allgemeinen Problem begonnen werden, welches bereits vorgegeben ist. Dies hat zwar den Nachteil, dass hier das Probleme entdecken nicht geübt wird, jedoch können solche Aufgaben bei Schülern mit wenig Erfahrung mit solchen Aufgaben viel Zeit in Anspruch nehmen.

    Im Weiteren stellt ihr eine Studie zu Aufgaben im Biologierunterricht vor, wo herausgefunden werden soll, welchen Erfolg Aufgaben im Biologieunterricht haben. Hier finde ich, dass in der Sekundarstufe I oft gar keine Aufgaben gestellt werden können, welche in unterschiedliche Richtungen führen, da den Schülerinnen und Schülern oft das nötige Fachwissen fehlt, um überhaupt in mehrere Richtungen zu denken. Solche Aufgaben sollten meiner Meinung nach eher in der Sekundarstufe II Anwendung finden, wo es den Schülern anhand von größerem Fachwissen möglich ist diese auch lösen zu können.

    In eurer Zusammenfassung schreibt ihr, dass in Schulbüchern oft nur Aufgaben auf einer Niveaustufe angeboten werden. Dies ist in den aktuellen Schulbüchern nichtmehr der Fall. Hier werden durchaus Aufgaben auf drei Niveaustufen angeboten. Dies ist z.B. durch ein Ampelsystem oder unterschiedlich ausgefüllte Kreise vor jeder Aufgabe für die Schüler klar erkennbar.
    Jedoch finde ich die Zuordnung manchmal nicht ganz richtig, da oft Aufgaben für das einfachste Nivea ausgewiesen sind, für die Schüler jedoch mit deutlichen Schwierigkeiten bearbeitet werden können.

    Nun zu euren Fragen, in meiner Schulzeit gab es eher weniger Aufgaben im Biologieunterricht, dies waren meist geschlossene oder halboffene Aufgaben. Hier sollten nur Bilder beschriftet, Lücken gefüllt oder Aussagen sortiert werden.
    Das Biologiebuch wurde während meiner Schulzeit weder in der Realschule noch später in der Oberstufe nie verwendet, dementsprechend wenige Aussagen kann ich über die Art und Qualität der Aufgaben im Biologieunterricht machen.
    Jedoch finde ich bei Aufgaben immer wichtig, dass die Aufgabestellung klar und in sich schlüssig formuliert ist.
    Lernaufgaben würde ich meist zu Beginn einer Themeneinheit einsetzen und Leistungsaufgaben zur Wiederholung und Übung vor einer Klassenarbeit oder einem Test.
    Während meinem OEP empfand ich die Stellung der Aufgaben an sich eher weniger schwer. Hier empfand ich es eher als schwierig, die richtigen Worte zu finden, dass die Aufgabe von den Schülern verstanden wird, die war gerade in Klasse 6 schwer, da hier oft Wörter den Schülerinnen und Schülern nicht bekannt waren.

    Viele Grüße,

    Robin

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  5. Liebes Bloggerteam,

    erstmal möchte ich mich bei euch für euren tollen Blogbeitrag bedanken, denn dieser war sehr interessant und informativ. Dieses Thema finde ich äußerst wichtig für uns als zukünftige Lehrkräfte bei der Planung unseres Unterrichts, da man anhand von Aufgaben den Lernprozess der SuS fördern, einschätzen und steuern kann. Dadurch spielen sie eine entscheidende Rolle, aber wir ihr schon betont habt müssen diese auch richtig eingesetzt werden, um ihre Rolle als Alleskönner gerecht zu werden.

    In meiner Schulzeit erinnere ich mich vor allem an eine Biologielehrerin in der Mittelstufe, die in ihrem Unterricht so gut wie in jeder Stunde die selbe Struktur hatte. Die Stunde begann immer mit Frontalunterricht oder einem Austausch im Plenum. Dabei stellte sie zunächst Fragen mit konvergenten Antworten als Hinführung zum Thema, dann stellte sie eine Frage mit divergenter Antwort, die wir am Ende der Stunde gemeinsam behandeln würden. Danach machte sie ihren Frontalunterricht und schrieb einen Tafelaufschrieb, den wir daraufhin abschreiben durften. Nach dem Aufschrieb bekamen wir immer ein Arbeitsblatt zum selbstständigen Arbeiten in Stillarbeit. An die Arbeitsblätter erinnere ich mich noch sehr gut! Die erste Aufgabe war meist eine geschlossene Aufgabe, in der Begriffe abgefragt worden sind und einen niedrigen Schwierigkeitsgrad hatten. Von Aufgabe zu Aufgabe wurde das Niveau erhöht und die Aufgaben wurden immer offener, sodass SuS kognitiv stärker aktiviert werden. Zum Schluss wurden die Fragen im Plenum besprochen und bei Schwierigkeiten erklärten sich die SuS die Aufgaben gegenseitig. Am Ende der Stunde ist die Lehrerin auf die offene Frage des Einstiegs eingegangen und gemeinsam im Plenum diskutierten und tauschten sich SuS aus. Da die Frage erst am Ende thematisiert wurde, hatten auch leistungsschwächere SuS mehr Wissen zum Thema erworben und konnten dadurch am Gespräch teilnehmen. Meiner Meinung nach waren die Aufgaben gut strukturiert und da das Niveau von Aufgabe zu Aufgabe anstieg, waren schwierige und offene Fragen einfach zu beantworten, weil man bereits Wissen zu einem gewissen Thema hatte und durch das Erledigen der ersten Aufgaben die Motivation und das Interesse gefördert wurden. Zu jeder Stunde gab es ein solches Arbeitsblatt, wenn es nicht im Unterricht gemacht worden ist, dann als Hausaufgabe. Das Buch wurde wenig genutzt, denn viele offene Aufgaben gab es nicht und somit nutzte die Lehrerin die Aufgaben aus dem Buch nur zum Textverständnis. Gute Aufgaben sollten je nach Format zum richtigen Zeitpunkt eingeplant werden und bei offenen Fragen finde ich es wichtig, dass sie in einem interessanten Kontext gestellt werden und das Interesse der SuS erwecken.

    Leider habe ich noch nicht so viele Erfahrungen mit schriftlichen Aufgaben während meines OEPs gesammelt, da meine Unterrichtsversuche in Biologie aus zwei praktischen Versuchen aufgebaut waren. Bei den mündlichen Aufgaben habe ich zwischen geschlossenen, halboffenen und offenen Fragen variiert. In einer Wiederholungsstunde habe ich vor allem Leistungsaufgaben als Einstieg gewählt, um festzustellen auf welchem Lernprozess sich die SuS befinden und welche Kompetenzen bereits erworben wurden und welche nicht. Somit konnte ich einfacher herausfinden, welche Kompetenzen noch erworben werden sollen und wo möglicherweise noch Schwierigkeiten vorhanden sind.

    Nochmals vielen Dank für den tollen Beitrag und den dazu gestellten Fragen, die zum Nachdenken angeregt haben!

    Viele Grüße,

    Sofia Novo Branco

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  6. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren spannenden Beitrag. Der Begriff „didaktische Alleskönner“ kannte ich bisher noch nicht und war mir im Zusammenhang mit Aufgaben, bzw. Biologieaufgaben, nicht geläufig. Besonderes gut hat mir eure Darstellung der verschiedenen Aufgabentypen gefallen. Die Graphiken waren zwar klein, man konnte sie aber nach dem Vergrößern trotzdem noch scharf sehen.

    Ihr habt die Frage gestellt, ob wir während des OEP/ ISP-Praktikums Biologieaufgaben gestellt haben. Ich habe während meines OEP-Praktikums Biologieunterricht geplant, durchgeführt und reflektiert. Da waren die Aufgaben eigentlich nicht unbedingt vordergründig. Sondern eher ein vermitteln der Biologie - oder nochmals anders gesagt, ein In-Beziehung-Bringens des Fachwissens zu den Lernenden und deren Lebenswelt. Ich habe mir vor dem Planen des Unterrichts oft die Frage gestellt, welches Vorwissen die Schüler schon mitbringen, oder welche Interessen sie für das Thema hatten, die man miteinbeziehen könnte. Manchmal habe ich vorab gefragt. Die Schüler waren dann sehr stolz, wenn ich ihre Interessen miteinbezogen habe.

    Holger Weitzel unterscheidet drei Typen von Aufgaben: Lernaufgaben (Lerninhalte werden erarbeitet), Anwendungsaufgaben (Lerninhalte werden wiederholt, angewandt, gefestigt und vertieft) und Leistungsaufgaben (Lernergebnisse werden überprüft). Werden Aufgaben bewusst eingesetzt, d.h. z.B. zur Festigung, Übung und Vertiefung von Inhalten, dienen sie als Werkzeug zur Steigerung der Qualität. Es geht darum, dass die SchülerInnen sich aktiv denkend mit dem Lernstoff auseinandersetzen.

    Des Weiteren geht Weitzel darauf ein, wie Aufgaben entwickelt werden. Er schlüsselt die Aufgaben in fünf Teilfragen auf. Ähnlich dem Unterrichtsaufbau. Die Teilfragen werden schrittweise durchlaufen.

    1. Welche Kompetenzen möchte ich mit der Bearbeitung der Aufgabe fördern?
    2. Welcher Kontext ist hierfür geeignet?
    3. Wie soll die Aufgabenstellung formuliert werden und in welcher Reihenfolge sollen die Teilaufgaben angeordnet werden?
    4. Welche Kompetenzen kann ich evtl. voraussetzen? Welche Unterstützungselemente sollten miteingeplant werden?
    5. Wie soll die Rückmeldung erfolgen?

    Insgesamt ist auf die fachliche Richtigkeit der Aufgaben zu achten und auf die Textverständlichkeit. Mithilfe von Operatoren wird den SchülerInnen verdeutlicht, was von ihnen beim Lösen der Aufgaben erwartet wird. Viele Schüler freuen sich, wenn die Aufgaben gut zu meistern sind. Es gibt aber auch einige Schüler, die gerne schwierigere Aufgaben haben und bereit sind sich anzustrengen. So hatte ich meistens ein zwei didaktische Reserven parat, um noch ergänzend Aufgaben stellen zu können, für diejenigen Schüler, die schon so weit waren.

    Viel Spaß beim Moderieren
    und eine schöne restliche vorelsungsfreie Zeit,
    Anja

    Quellen:
    Weitzel, H. (2018): Biologie-Unterricht planen, in: Weitzel, H. & Schaal, S. (Hgg.), Biologie unterrichten: planen, durchführen, reflektieren, 4. Auflage, Berlin: Cornelsen.

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  7. Liebe Blogger,

    danke für euren wirklich sehr interessanten und schön gestalteten Blogbeitrag.
    Ihr habt sehr gut und übersichtlich beschrieben, was es für verschiedene Aufgabentypen gibt und welche Ziele sie verfolgen.

    Denke ich an meinen Biologieunterricht früher zurück muss ich zugeben, das die Aufgaben ziemlich schlecht waren. Häufig nur aus dem Schulbuch oder aus dem Internet kopiert. Das Problem dabei war, das viele SuS damit nichts anfangen konnten, da sie unter- oder überfordert waren.
    Wie ihr in eurer Zusammenfassung schon sagt, die Schulbuch Aufgaben zielen auf ein bestimmtes Leistungsniveau ab was zum Beispiel in meiner früheren Klasse scheinbar nur auf einen Bruchteil zutraf. Somit wurde den meisten SuS ein Lernzuwachs unnötig erschwert.
    Somit hatten viele SuS Probleme mit dem Biologieunterricht, die man hätte vermeiden können. Es war keine Motivation da die Aufgaben zu lösen. Bei den stärkeren SuS, da die Aufgaben sie einfach unterforderten und bei den schwächeren SuS, da sie überfordert waren. Den SuS, die dem Leistungsniveau entsprachen fehlte jedoch auch die Motivation, denn sie waren gelangweilt, von den immer gleichen Aufgabentypen.

    Schöner wäre es gewesen, mehrere Aufgaben anzubieten, damit jeder angepasst an seine Stärken lernen kann. Gibt es auf einem Blatt leichtere und schwerere Aufgaben kann ein Schüler der sich selbst als schwächer wahrnimmt viel besser Erfolgserlebnisse erzeugen. Hat er beispielsweise eine „leichte“ Aufgabe gelöst, traut er sich auch an die nächst schwerere ran und ist motiviert weitere Erfolgserlebnisse zu erzielen. So macht der Unterricht automatisch mehr Spaß.

    Ihr habt toll dargestellt, wie ein „guter“ Biologieunterricht aussehen kann. Meiner Meinung nach wird „Schritt zwei: Vorstellungen“ entwickeln oft aus Zeitnot übersprungen, was sehr schade ist. Wird den SuS die Chance gegeben zuerst selbst nachzudenken und im Austausch mit den anderen SuS zu vergleichen, müssen sie selbst nachdenken und erkennen so leichter wo schon Vorwissen besteht und an was sie noch arbeiten müssen. Wird dies ausgelassen und gleich zu den Aufgaben übergegangen, können diese zwar gut gestellt sein, viele SuS Wissen jedoch nicht welche Aufgabe bearbeitet werden soll, da sie sich selbst nicht darüber im Klaren sind auf welchem Stand sie sich befinden.

    Liebe Grüße
    Annelie

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  8. Liebe Blogger,

    erst einmal vielen Dank für euren Blogbeitrag, dieser ist thematisch interessant, optisch ansprechend und gut strukturiert.

    Ich kann mich dran erinnern, dass es in meiner Schulzeit relativ viele Aufgaben im Biologieunterricht gab. Vor allem in der Unterstufe bestand mein Biologieunterricht hauptsächlich aus ausfüllen von Arbeitsblättern. Meistens waren es halboffene Fragen, die wir mit unserem Wissen oder mit Hilfe des Biologiebuchs beantworten mussten.
    Auch in der Mittel- und Oberstufe gab es in meinem Biologieunterricht viele Aufgaben. Allerdings waren diese meist offener und die Informationsquellen, die wir benötigten um die Aufgaben zu lösen waren kreativer gewählt. Wir hatten meist mehrere Bücher, Filme, verschiedene Internetquellen und Anschauungsmaterial zur Auswahl, was mich als Schülerin mehr motiviert hat, da ich selbst auswählen konnte, ob ich die Aufgaben mithilfe eines Films oder eines Buches oder anderen Quellen löse.

    Ich denke wichtig an Aufgaben ist, dass sie abwechslungsreich sind. Es sollten Aufgaben gestellt werden die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken, forschen und vertiefen anregen. Dabei sollten die Informationen die zur Beantwortung bereitgestellt werden immer aktuell und nicht veraltet sein.
    Was außerdem wichtig ist bei guten Aufgaben, ist ein Sinn in den Aufgaben. Damit ist gemeint, dass die Aufgaben nicht nur zum Selbstzweck gestellt werden sondern einen erkennbaren Sinn haben, beispielsweise durch eine problemlösende Fragestellung. Außerdem sind mehrere Wege in die Aufgabe hinein hilfreich, da so jedem der Einstieg in die Aufgabe ermöglicht wird (Serlo, Zugriff 24.09.18).

    Das waren meine Erfahrungen und Gedanken zum Thema Aufgaben im Biologieunterricht. Ich danke euch für den Austausch.

    Liebe Grüße
    Jennifer

    Quelle:

    Serlo, die Lernplattform. https://de.serlo.org/biologie/evolutionsbiologie/richtlinien-zu-aufgabenstellungen-und-loesungen. (Zugriff 24.09.18)

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    1. Liebe Jennifer,
      danke für deinen Kommentar.

      Es ist eine gute Methode die Schüler selber entscheiden zu lassen, welche Medien ihnen als Informationsquelle dienen. Schlussendlich gibt es einer Klasse viele unterschiedliche Lerntypen,die Möglichkeit ihre Quelle auszusuchen steigert die Motivation zu einem Thema oder zumidest gibt es ihnen die weniger „qualvollere“ Medienquelle auszusuchen.

      Wir schließen uns deiner Meinung an. Abwechsulungreichtum verhindert die Monotonie des Unterrichts und regt die Schüler an, motivierter an das Thema ranzu gehen.

      Liebe Grüße das Blogger-Team

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  9. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für den sehr aufschlussreichen Blogbeitrag. Besonders gut und übersichtlich finde ich die Darstellung der didaktischen Funktion von Aufgaben. Darüber hinaus ist der Unterschied von Lern- und Leistungsaufgaben gut dargestellt. Sehr hilfreich ist außerdem Konstruktion einer Lernaufgabe und die einzelnen Schritte.

    Die Aufgaben sollten an die Leistungsfähigkeit des Lernenden angepasst sein, wie ihr auf S.7 schreibt. Deshalb ist hier eine Binnendifferenzierung unabdingbar. Doch wie sieht hier die tatsächliche Umsetzung im Unterricht aus? Lässt man die SuS frei wählen, welches Arbeitsblatt sie bearbeiten? Das setzt voraus, dass die SuS ihre Leistung gut einschätzen können. Wie würdet ihr das machen ohne dass sich einer der SuS diskriminiert fühlt?

    Zu den Aufgaben in meiner Schulzeit: In dem vierstündigen Biologiekurs arbeiteten wir die meiste Zeit mit unserem Buch (Biologie Oberstufe, Cornelsen). Am Ende jeder Themeneinheit gab es 5-10 Aufgaben, einige davon haben wir bearbeitet. Oftmals bearbeiteten wir auch in der Gruppe eine Aufgabe und diskutierten im Plenum darüber, um unser Wissen zu festigen. Die Aufgabentypen waren verschieden, meist mit den Operatoren Beschreiben, Vergleichen, Zuordnen, Nennen und Interpretieren verbunden. Jedoch dominierten die Aufgaben, welche eine kurze Antwort forderten. Somit wurde auch in meiner Schulzeit die Kommunikation im Biologieunterricht wenig gefördert. Da wir, bezogen auf die Leistung, eine relativ homogene Klasse waren, war es nicht unbedingt nötig zu differenzieren. Wir kamen alle gut mit dem Niveau der Aufgaben aus dem Buch (sowie auch mit den individuellen Aufgaben der Lehrerin) klar. Natürlich ist es schwierig, einen Biologie Leistungskurs mit einer Klasse aus der Sekundarstufe 1 zu vergleichen. Binnendifferenzierung ist in der Sek 1 ein wichtiges Thema und nicht zu vermeiden, wenn man alle SuS motivieren und fördern will.

    Besonders wichtig bei Aufgaben ist mir, dass man als Lehrkraft genügend Zeit einplant, um die Aufgaben erstens zu bearbeiten und zweitens im Plenum ausführlich zu besprechen. Denn nicht jeder Schüler hat die Aufgaben richtig gelöst/den richtigen Ansatz. Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke, war selten genügend Zeit, um die Aufgaben zu besprechen. Oftmals wurden (meiner Meinung nach) zu viel Aufgaben ausgeteilt und aus Zeitgründen nur ansatzweise besprochen. Schwierig finde ich auch (gerade bei Lernaufgaben) dass man die Lösungen direkt mit austeilt. Das würde ich so nicht machen.

    Wann würde ich Lern- und Leistungsaufgaben einsetzen? Im Unterricht würde ich ganz klar die Lernaufgaben bevorzugen, da sie zur Kompetenzentwicklung beitragen. Besonders wichtig finde ich, dass auch bei den Lernaufgaben Fehler passieren dürfen und die SuS sich selber korrigieren können. Diese Fehler können im Lernraum zum Weiterlernen nutzbar gemacht werden. Dabei muss auch bedacht werden, wie ihr auch in eurem Beitrag erwähnt, dass man Lern- und Leistungsaufgaben nicht vermischt. Wer sich in einer Lernsituation befindet, will neues lernen, Lücken schließen, etwas verstehen und wer sich in einer Leistungssituation befindet, will Erfolge erzielen und Misserfolge vermeiden.

    Wo sehe ich die Grenzen von Lernaufgaben? Oftmals werden im Unterricht zur Vorbereitung auf die Klassenarbeit Aufgaben bearbeitet, die Merkmale von Leistungsaufgaben besitzen. Folglich lassen sich mit diesen Aufgaben gezielt Kompetenzen überprüfen, sie informieren über das Anspruchsniveau und beinhalten Transferaufgaben. Damit können die SuS ihren Leistungsstand einschätzen und überprüfen, wie viel sie noch für die Klassenarbeit lernen müssen. Aus diesem Grund würde ich ebenso Leistungsaufgaben als „Übung“ in den Unterricht integrieren, unter anderem auch um als Lehrkraft die Entwicklung der Kompetenzen der SuS beurteilen zu können.

    Viele Grüße,

    Saskia Forster

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  10. Liebes Bloggerteam,

    Vielen Dank für euren gut strukturierten Blogbeitrag. Besonders gefallen hat mir auch, dass man ihn in einem separaten Fenster lesen könnte, das hat die Bearbeitung sehr erleichtert.

    Das Thema eures Beitrags ist in sehr fundamentales in jeder Unterrichtsstunde. Aufgaben so zu gestalten, dass sie für alle SuS einer Klasse sowohl das richtige Niveau, als auch ansprechend und motivierend sowie lehrreich sind, ist ja leider nicht so einfach.

    Gut finde ich, dass ihr die Unterscheidung in Lern- und Leistungsaufgaben vorstellt, da nach WEINERT, "der auf die ‚völlig unterschiedlichen psychologischen Gesetzmässigkeiten’ von ‚Lernen und Leisten’ verwiesen hat." (Vgl. Herbert Luthiger; Lern- und Leistungsaufgaben in einem kompetenzorientierten Unterricht) Gut gefallen hat mir auch, dass ihr für die vielen verschiedenen Aufgabentypen Beispiele gefunden habt.

    Einen wichtigen Punkt beim Thema "Aufgaben" habt ihr leider außer Acht gelassen: Operatoren. Der Basisoperatorenkatalog für Baden-Württemberg definiert Operatoren wie folgt: "Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. In der Regel sind sie den einzelnen Anforderungsbereichen zugeordnet." Operatoren signalisieren also, was genau bei der Aufgabe von den SuS erwartet wird. Durch die Zuordnung zu den einzelnen Anforderungsbereichen I, II und III wird außerdem deutlich, wie schwierig die vorliegende Aufgabe ist.
    Zum Anforderungsbereich I zählen Aufgaben der Reproduktion und Beschreibung. Zugehörige Operatoren sind unteranderem: nenne, beschreiben, herausarbeiten
    Aufgaben des Anforderungsbereichs II umfassen selbstständiges Erklären und Ordnen bekannter Sachverhalte, sowie deren Anwendung auf andere Sachverhalte. Man spricht von "Reorganisations- und Transferleistungen". Operatoren dieses Bereiches sind zum Beispiel: erstellen, erklären, vergleichen, begründen, ein- / zuordnen, analysieren.
    Zum letzten, dem Anforderungsbereich III, gehören Aufgaben, die von den SuS Reflexion und Problemlösung fordern. Operatoren dieses Bereichs sind unteranderem: überprüfen, beurteilen, bewerten, gestalten
    Die Anforderungsbereiche stehen in wechselseitiger Abhängigkeit. Der jeweils höhere Anforderungsbereich schließt die niedrigeren mit ein. Eine scharfe Trennung zwischen den Bereichen ist zwar nicht möglich, sie tragen jedoch dazu bei Kompetenzen valide zu überprüfen und die geforderten Leistungen bei jeder Aufgabe allen SuS transparent zu machen. So steht in diesem Operatorenkatallog hinter jedem Operator eine genaue Beschreibung, was bei diesem zu tun ist.

    Die Verwendung von Operatoren trägt wesentlich zu der, meiner Meinung nach sehr wichtigen Voraussetzung guter Aufgaben bei, nämlich der Verständlichkeit.
    Insgesamt habt ihr einen guten Überblick über die verschiedenen Aufgabentypen gegeben, und auf was man als Lehrkraft bei der Erstellung eigener Aufgaben bzw. Verwendung fremderstellter Aufgaben achten sollte. Vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße
    Laura

    Quelle: https://lehrerfortbildung-bw.de/u_gewi/gwg/gym/bp2004/fb1/modul1/geo/operator/basisoperatorenkatalog_zpg.pdf

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  11. Liebes Bloggerteam,
    erstmal vielen Dank für die Bereitstellung der Ausarbeitung als PDF – das war sehr angenehm zum Lesen! Ich muss sagen, ich hatte durch euren Beitrag einen gut zusammengefassten Überblick über das Thema und habe doch noch einige neue Aspekte erfahren können.
    Das Thema Aufgaben in der Schule geht natürlich alle (zukünftigen) LehrerInnen an, nicht nur im Fach Biologie. Deshalb ist es meiner Meinung nach so wichtig, sich damit sehr intensiv zu beschäftigen, da es ein wichtiger und großer Teil unserer Arbeit ist. Dies wird noch verstärkt durch die unterschiedlichen Niveaus, welche in den Aufgabenstellungen berücksichtigt werden müssen.
    In meiner Schulzeit habe ich Aufgaben oft nicht sehr gut bearbeiten können, obwohl sie nicht zu schwer für mich waren. Vermutlich lag es daran, dass wir im Biologieunterricht hauptsächlich mit Arbeitsblättern gearbeitet haben und das Vorwissen dafür allerdings noch nicht gefestigt genug war. Aufgaben aus Schulbüchern habe ich leider oft als langweilig angesehen, da diese schon sehr alt waren und meistens nicht mit unserer damaligen Lebenswelt verknüpft werden konnten. Wie von euch bereits erwähnt, sollten gute Aufgabentypen dem Lernziel angepasst werden. Außerdem sollten sie abwechslungsreich gestaltet sein. Positiv finde ich es immer, wenn die Sozialform, in der Aufgaben bearbeitet werden, variiert.
    Leistungsaufgaben sollten meiner Meinung nach vorrangig für die Abfrage von vorhandenem Wissen verwendet werden. Allerdings kann dies auch in Form von Projekten stattfinden, bei denen es zwar eine Aufgabenstellung gibt, diese allerdings unterschiedlich von den SuS bearbeitet werden kann. Als Beispiel möchte ich das „Baum – Tagebuch“ nennen. Dabei bekommen die SuS die Aufgabe, sich im Verlauf eines Jahres immer wieder mit einem, von ihnen ausgewählten Baum, zu beschäftigen und dies zu dokumentieren. Dabei müssen sie sich an gewisse Vorgaben halten, die (kreative) Umsetzung bleib aber ihnen überlassen. Die SuS bearbeiten dadurch nicht nur eine Aufgabe, sondern lernen auch viel über selbstständiges Arbeiten, Zeitmanagement und kreatives Ausgestalten. Das Fach Biologie bietet für Aufgaben solcher Art viel Raum, die meiner Meinung nach auch genutzt werden sollten.
    Wie von euch bereits angeschnitten, sollte es unbedingt Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden geben. Dabei sollte beachtet werden, dass der Großteil der Aufgaben nicht zu leicht sind, da sich höhere Erwartungen an die SuS positiv auf deren Einstellung und Schulerfolg auswirken (Vgl. Berk, 2011, S. 761).

    Vielen Dank für euren interessanten Beitrag!
    Liebe Grüße
    Neitah
    Quellen:
    Berk, Laura (2011): Entwicklungspsychologie. Hallbergmoos: Pearson Deutschland.

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    Antworten
    1. Liebe Neitah,
      danke für deine Rückmeldung. Das dein Wissen noch nicht genug gefestigt war, kann an der Auseinandersetzung mit dem Thema liegen. Vermutlich hattet ihr nicht viel Zeit, sich intensiv mit der Problemstellung zu beschäftigen. Du hast Recht, dass viele Biologiebücher sehr alt sein können und somit nicht an der Lebenswelt anknüpfen. Aufgaben in neuen Büchern heißen aber trotzdem nicht, dass man die Aufgaben unbedacht verwenden sollen. Es ist wichtig den Leistungsstand der Schüler in Betracht zu nehmen.
      Wir finden das „Baum- Tagebuch“- Beispiel sehr interessant. Durch das Projekt können viele Fähigkeiten erlernt werden. Dadurch, dass das Projekt ein Jahr lang geht, lernen die Schüler Verantwortung zu übernehmen. Außerdem werden Kreativität und Zeitplanung geschult.
      Das Fach Biologie bietet wirklich viel Raum für Aufgaben solcher Art. Die Nutzung solcher Aufgaben löst sich von einer Monotonie auf und führt zur Motivationssteigerung.
      Liebe Grüße
      das Bloggerteam

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  12. Liebes Bloggerteam,
    (Teil 1)
    vielen Dank für euren interessanten und anregenden Beitrag. Die optische Ausgestaltung ist euch sehr gut gelungen.
    Die Formulierung „Didaktische Alleskönner“ klingt sehr spannend und vielversprechend, zumal ihr in eurer Einleitung die Herausforderungen ansprecht, die uns allen bevorstehen. Nur, müssen Aufgaben wirklich Alleskönner sein? Oder entsteht dadurch nicht ein sehr großer Druck bei angehenden LehrerInnen, welchem man sich selbst aussetzt? Kann mit einer einzigen Aufgabe alles didaktisch Notwendige abgedeckt werden? Ich muss zugeben, ich bin mir da nicht so sicher.
    Einführend in das Thema listet ihr sehr schön zehn Funktionen von Aufgaben auf (Kapitel 1), doch ich finde, man könnte diese zehn auf nur drei hauptsächliche kürzen:
    a) Interesse und Motivation
    b) Struktur des Unterrichtsgeschehens
    c) Lernprozesse
    Meiner Meinung nach ist es mit nur wenigen Hauptfunktionen leichter, die Anforderungen an eine Aufgabe zu überblicken und im Anschluss mit der Formulierung zu beginnen. Man kann es schließlich nicht jedem recht machen und sollte auch nicht eine Stunde an einer Aufgabenstellung herumschrauben, denn so viel Zeit werden wir in unserem Alltag als LehrerInnen nicht haben.
    Die beiden Aufgabentypen – Lern- und Leistungsaufgaben – sagten mir bislang noch nichts, doch ihr habt sie sehr verständlich erklärt. Ein konkret ausformuliertes Beispiel wäre darüber hinaus allerdings schön gewesen. Eine Frage stellt sich mir aber noch: Weshalb führt eine Vermischung der beiden Typen zu negativen Auswirkungen im Lernprozess? Ist das auch der Fall, wenn sich je ein Aufgabentyp hinter Aufgabenteil A und B verbirgt?
    Besonders hat mir euer viertes Kapitel zu den Aufgabenformaten gefallen, denn hier habt ihr Beispiele für verschiedene Aufgaben vorgestellt, die für uns alle später sehr nützlich sein werden. Doch auch hierzu habe ich noch eine inhaltliche Frage, die sich mir beim Vergleich von Concept Maps als halboffene Aufgabe und Zuordnungs- bzw. Umordnungsaufgaben als geschlossene Aufgaben gestellt hat: Worin besteht hier der Unterschied? Denn auch bei dem von euch vorgestellten Beispiel zu Concept Maps waren alle zu verwendenden Begriffe ja bereits genannt. Dies ähnelt dann wieder einer geschlossenen Aufgabe. Über eine kurze Klarstellung würde ich mich sehr freuen.
    In eurem Beitrag seid ihr auch auf den Schwierigkeitsgrad von Aufgaben eingegangen und auf die Forderung, dass die Aufgaben an die Lernenden angepasst werden sollten. Das kann ich nur bestätigen. Vor Kurzem gab es eine Vortragsreihe an der Universität Stuttgart zum Lernen und Lehren im Ökonomie-Unterricht. Ein Referent der Universität Siegen meinte, dass SchülerInnen dazu tendieren, sich Aufgabenextreme auszusuchen, also besonders leichte und besonders schwere Aufgaben. Dies hätte zur Folge, dass die SchülerInnen die Aufgaben entweder sehr leicht und ohne Fehler lösen konnten („Das war ja nicht schwer, das konnte ja jeder.“) oder aber mit der Aufgabe überhaupt nicht klarkamen („Kein Wunder, dass ich die Aufgabe nicht lösen konnte, sie war ja für die meisten zu schwer.“). In beiden Fällen müssen die SchülerInnen keine persönliche Verantwortung für ihre Leistung übernehmen, was allerdings sehr wohl der Fall wäre, wenn man an einer an seine Leistungsfähigkeit angepassten Aufgabe scheitern würde. Dann stünde die Frage im Raum, wie das passieren konnte und man müsste sich für, zum Beispiel, eigene Faulheit rechtfertigen. Dieser Verantwortung weicht man gerne aus.

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    1. (Teil 2)
      Zu diesem Thema hattet ihr das Potential schwerer Aufgaben, Motivation hervorzurufen, erwähnt. Ich persönlich denke aber, dass man diesen Effekt nicht bei allen SchülerInnen gleichermaßen beobachten kann. Vielmehr gibt es Kinder und Jugendliche, die in schweren Aufgabenstellungen keine Herausforderung sehen, die man bewältigen möchte, sondern sie lehnen eine Anstrengung ab und spüren Frust, Enttäuschung und Demotivation für das Thema oder gar für das gesamte Fach.
      Beim Thema Binnendifferenzierung gibt es die Möglichkeit, die Aufgaben zu staffeln, also nach verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu sortieren. Die Aufgaben bauen dann aufeinander auf und Ziel ist nicht, dass jeder alles macht, sondern, dass jeder so weit kommt, wie es ihm/ihr persönlich möglich ist. Mittlerweile gibt es Schulbücher, die die Aufgaben auf diese Weise staffeln. In meinem Orientierungspraktikum habe ich hierbei besonders den Markl Biologie des Klett-Verlags von den Bio-LehrerInnen empfohlen bekommen und in guter Erinnerung behalten. (Dies soll keine Werbung sein, aber vielleicht hilft es ein paar von euch, wie es mir geholfen hat, Aufgaben zu stellen.)
      Der 6-Schritte-Vorschlag von Josef Leisen leuchtet mir ein. Jedoch denke ich, dass häufig der Schritt 2 (Wissensstand abprüfen), wie Annelie in den Kommentaren schon eingebracht hat, darüber hinaus meines Erachtens aber auch die Schritte 4 (Diskussion einer Aufgabe) und 6 (Transfer) untergehen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn am Ende der Stunde noch schnell eine Aufgabe bearbeitet werden soll, für die angemessene Besprechung aber keine Zeit mehr übrig ist. Oft, ich kenne das noch aus meiner eigenen Schulzeit, werden dann nur noch die richtigen Lösungen auf dem Tageslichtprojektor präsentiert und jeder muss dann selbst schauen, wie er/sie mitkommt. Das reicht eben nicht aus.
      Ich denke, konvergente Aufgaben werden häufiger verwendet, weil sie einfach korrigiert werden können, schnell und direkt den Wissensstand der SchülerInnen abfragen und keiner aufwendig durchdachten Aufgabenstellung seitens des Lehrers bedürfen. Das ist ein Problem, da in Biologie der Zusammenhang entscheidend ist und komplexe Gedankengänge gefördert und nicht vermieden werden sollten. Unterricht gleicht häufig eher einem Frage-Antwort-Spiel zwischen Lehrer und Schüler, wohingegen Schüler-Schüler-Kommunikation zu kurz kommt.
      Eure Zusammenfassung ist leider etwas knapp ausgefallen, ich hätte mir noch ein paar Überlegungen mehr gewünscht, da es eine Art Fazit ist. Ihr habt euch darin sehr auf den Lernzuwachs beschränkt. Ist das Generieren eines Lernzuwachses nicht nur ein Ziel von Aufgaben? Darüber hinaus gibt es wie in eurem Kapitel 1 ausführlich aufgezählt noch viele weitere Ziele. In Kapitel 5 sprecht ihr Motivation an, welche in weiteren Teilen eures Beitrags und auch in der Zusammenfassung leider nicht mehr auftaucht, sondern ihr hebt dort eben nur den Lernzuwachs hervor. Ist eine Aufgabe denn dann wirklich schon ein Alleskönner?
      Zuletzt möchte ich noch eine eurer Fragen beantworten. Meiner Meinung nach, liegt dann eine gute Aufgabe vor, wenn die Denk- und Entscheidungsprozesse gefördert und möglichst viele SchülerInnen miteinbezogen werden, bevor man die Lösung der Aufgabe an die Tafel klatscht.
      Vielen Dank für euren Beitrag und den Denkanstoß.
      Liebe Grüße
      Manuela

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  13. Liebe Blogger,

    toll stellt ihr den Alleskönner dar, der in keinem Schulunterricht fehlen darf. Sehr gut werden die Aufgabentypen und ihre Funktion dargestellt, was sowohl übersichtlich, wie auch informativ war. Neu ist mir die Wirkungsweise von divergenten und konvergenten Aufgaben gewesen. Dabei kam mir die Frage auf, weshalb trotz der Vorteile von divergenten Aufgaben im Biologieunterricht bevorzugt konvergenten Aufgaben eingesetzt werden?

    Um nun auf einige Fragen einzugehen, die zum Schluss des Blogbeitrages gestellt wurden, erinnere ich mich an mein OEP zurück, dabei wurden die Aufgaben im Biologiebuch schon differenziert und mit Hilfe von Bildchen am Buchrand in ihren Schwierigkeitsstufen dargestellt. Dies gab es zu meiner eigenen Schulzeit noch nicht. Was mir bei meinem Praktikum aufgefallen ist, SchülerInnen haben oft Aufgaben bearbeitet, die sie sicher beantworten konnten und haben sich selten an die schwereren Aufgaben gewagt haben oder dafür dann nicht genügend Bearbeitungszeit zur Verfügung stand. Dabei zeichnete sich sowohl die Freude über bestandene Aufgaben ab, einige SchülerInnen waren mit diesen Aufgaben aber nicht richtig gefordert worden, was auch Desinteresse zur Folge hatte. Wie kann man als Lehrkraft so etwas entgegenwirken? Inwieweit sollten Schülerinnen bei dieser Bearbeitung und Wahl selbst entscheiden dürfe oder die Lehrkraft dabei Anweisungen geben?

    Ebenfalls durch mein OEP kam ich in Berührung mit dem eigenen Formulieren von Aufgaben und Erstellen von Arbeitsblättern. Im Vordergrund stand bei meiner Erstellung der Aspekt, welche Erkenntnis(se) die SchülerInnen durch die Erarbeitung erwerben oder festigen sollen. Nicht genug die richtige Umsetzung und Aufgabenstellung war eine weitere Herausforderung, die Aufgaben sollten möglichst verständlich sein und bei den SchülerInnen keine Fragen zur Bearbeitungsweise aufwerfen, jedoch nicht zu komplex sein. Zu bedenken sind dabei auch leistungsschwächere, wie auch stärkere SchülerInnen, wie werden diese nicht über- oder unterfordert und werden ihrem Niveau gerecht?

    All dies ist bei der eigenen Erstellung zu bedenken. Eine Lehrperson hat einiges zu handhaben, wenn es um Aufgaben im Unterricht geht.

    Noch einmal vielen Dank,
    Jasmin

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  14. Hallo zusammen,

    erstmal vielen Dank für euren Beitrag. Er ist inhaltlich sehr gut strukturiert und aufgearbeitet außerdem habt ihr euren Beitrag sehr ansprechend gestaltet. Da ist mir direkt wieder aufgefallen wie wichtig vor allem die optische Gestaltung unseres künftigen Unterrichts sein wird, wenn wir die SuS visuell reizen wollen.

    Derzeit befinde ich mich noch in meinem OEP und habe auch schon in Biologie eine Unterrichtsstunde vor der 8ten Klasse gehalten. Um es so zu formulieren, ich wäre gut beraten gewesen, wenn ich euren Beitrag vor der zugehörigen Unterrichtsvorbereitung gelesen hätte. Denn tatsächlich habe ich es in der Stunde nicht gut geschafft das Interesse aller SuS zu erlangen. Mit einer, zu Beginn der Stunde gestellte, Schlüsselfrage die während der Schulstunde immer weiter gemeinsam gelöst werden kann, damit sie zum Schluss erfolgreich beantwortet wird, hätte ich eine bessere Mitarbeit bewirkt. Natürlich sollten dabei die Methoden, die ihr bereits in eurem Beitrag festgehalten habt, angewendet werden.

    Ich möchte die Meinung unseres Kommilitonen, der das Kommentar verfasst hat, dass das Leistungsniveau in den Schulbüchern berücksichtigt wird, untermauen. Für mein Praktikum befinde ich mich derzeit an einer Gesamtschule. Selbstverständlich muss diese Schulart gewährleisten das die verschiedenen Leistungsniveaus der SuS bedacht werden, aber im Endeffekt ist es die individuelle Entscheidung von jeder Schule welche Lehrbücher sie zur Nutzung verwendet. Das regelmäßig die Schulbücher in den Lehranstalten durch aktuelle ersetzt werden, setzte ich voraus.
    Ich finde die Aussage sehr schwierig, dass sich die Lehrkräfte bei der Unterrichtsgestaltung stark an das Buch halten. Selbst wenn eine Lehrkraft es schafft ihren Unterricht frei von eben diesen Büchern zu halten, sind spätestens die Arbeitsblätter aus solchen Vorlagen. Was meiner Meinung auch nicht verwerflich ist, wenn man Berücksichtig wie viel eine 100% Lehrkraft leisten muss. Wenn eine gewisse Routine in dem Arbeitsalltag gekehrt ist darf man gerne seinen Unterricht kreativer gestalten, bzw. dann ist es wirklich Wünschenswert. Aber wir sollten den Beruf der engagierten Lehrkraft nicht unterschätzen.

    Anschließen möchte ich mich auch bei der Aussage, dass die Lernaufgaben am Beginn eines neuen Themengebiet angebracht sind und die Leistaufgaben, zur Vertiefung, eher als Abschluss sinnvoll sind. Einfach um die SuS nicht zu frustrieren.

    Viele liebe Grüße
    Tecla

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    1. Liebe Tecla,

      vielen Dank für deine positive Rückmeldung. Schade, dass du den Beitrag nicht davor gelesen hast. Man lernt immer dazu. Für deine nächsten Praktikas sowie für das spätere Berufsleben weisst du jetzt wie du vorgehen könntest. Zum Thema Lehrbücher wollen wir ergänzen, dass es natürlich auf die Schule und aber auch auf den Lehrer ankommt von wo sie ihre Materialien herziehen. Wie du bereits sagtest muss für eine Gesamtschule ein Buch gewährleistet werden, dass die unterschiedlichen Leistungsniveaus berücksichtigt. Die Seitenzahlen von Lehrbüchern variieren sehr stark. Es ist schwer ein Lehrbuch auszuwählen, dass bei jedem Thema angemessene Aufgaben vorzufinden sind. Die Lehrer dürfen selbstverständlich mit den Aufgaben aus dem Buch arbeiten. Wenn siw jedoch das Gefühl haben, die Aufgaben im Buch eignen sich nicht, dann können sie die Arbeitsblättern aus den Vorlagen nehmen. Du hast Recht. Lehrkräfte müssen viel leisten und sehr viel Zeit investieren aber Kreativität sollte nicht spät eingesetzt werden weil das Risiko besteht, dass die Schüler ihre Motivation schon früh verloren haben und sie den Unterrichtsstoff nicht mehr nachvollziehen können. Vielen Dank nochmal für deine Anregungen.
      Liebe Grüße
      das Bloggerteam

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  15. Vielen Dank für euren Beitrag! Ich finde er ist äußerst übersichtlich geschrieben. Ich finde er fasst alle wichtigen Punkte gut zusammen, ist gut zu lesen und ich kann mir gut vorstellen, diesen Beitrag noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt zu lesen. Prima!
    Besonders gut hat mir die Differenzierung zwischen den Lern- und Leistungsaufgaben gefallen. Das war mir bis dato nicht bekannt.
    Leider konnte ich in meinem ISP keine eigenen Aufgaben in der Biologie erstellen, allerdings fiel es mir in den anderen Fächern, in welchen ich Aufgaben konzipieren sollte, nicht immer leicht das zu tun. In der Sonderschule bekam jede/r SuS ein auf sein oder ihr Niveau angepasstes Arbeitsblatt. Die Aufga-ben sollten also nicht nur vom Niveau her angepasst werden. Auch das sprachliche Niveau musste angepasst werden. Es galt also an vieles zu denken und mir viel auf, dass eine Aufgabenkonzeption einiges an Vorbereitung benötigt. Um sie effektiv einsetzen zu können muss man sich genau damit auseinandersetzen, was man erreichen möchte und mit welcher Aufgabenstellung das am besten geht. Dazu gehört auch, sich die SuS und die Klassendynamik genauer anzuschauen. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche Schülergruppen mit der einen und andere Schülergruppen mit anderen Auf-gabenstellungen besser zurechtkommen. Es gilt also sich bei der Vorbereitung gut mit seinen Zielen und der entsprechenden Schülergruppe auszukennen und die Aufgabenstellung daran anzupassen.

    Grüße,
    Anke

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    1. Liebe Anke,

      danke für dein Kommentar.

      Wir teilen deine Meinung. Um Aufgaben klassengerecht oder in deinem Fall personengerecht gestalten zu können ist das definitiv ein Vorteil, wenn mann sich zuerst mit der Klassenedynamik oder mit den Wissensstand der einzelnen Schülern auseinandersetzt. Das spart Zeit und ist effizienter bei der Vorbereitung der Aufgaben, als auch bei der Erarbeitung der Aufgaben von den Schülern.

      Liebe Grüße
      das Bloggerteam

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  16. Hallo Bloggerteam,

    vielen Dank für den wertvollen Beitrag. Den Titel zu eurer Arbeit habt ihr sehr gut gewählt.
    Regt sehr zum Weiterlesen an.
    Wenn ich mich recht entsinne, haben wir in der Mittelstufe viel Praktisches, soweit möglich, erarbeitet. Wir hatten eine sehr engagierte und motivierte Lehrkraft, die mit unterschiedlichsten Aufgaben in die Stunde kam. Manchmal sehr spannend aber manchmal auch sehr trocken, ich glaube das lässt sich nicht ganz vermeiden. In der Oberstufe hat unser Lehrer sehr viel Wert darauf gelegt, wesentliche Informationen zu Biologischen Prozessen aus dem Lehrbuch zu filtern, diese Methode hat nicht sonderlich zu Begeisterung der Beteiligten beigetragen. In späterer Betrachtung und eigener Erfahrung im OEP, musste ich feststellen das viele SuS genau dieses Problem vorgewiesen haben. Sie haben sich sehr schwer getan Informationen aus dem Text zu erschließen beziehungsweise die Antworten in einem Text wiederzufinden. Allerdings muss auch dazu gesagt werden, auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung, die Motivation der SuS zu Beginn einer reinen Lese Aufgabe eher gegen null strebt. Es ist unheimlich wichtig geeignete und fördernde Aufgaben für die Schüler zu entwickeln. Hierbei finde Ich auch eure Anleitung eine sehr gute Hilfestellung in Bezug auf die Erstellung einer geeigneten Aufgabe für den Lernzuwachs. Wie in eurem Beitrag erwähnt, greifen viele Lehrer auf die Schulbücher zurück, die auf ein einheitliches Niveau gebracht sind. Da jede Klasse in Bezug auf Leistung, Wissenstand beziehungsweise Vorkenntnisse Individuell ist, ist mit der Erstellung einer Aufgabe auch ein hoher Arbeitsaufwand der Lehrkraft verbunden. Aufgaben müssen erstellt, erprobt und evaluiert werden.

    In meiner Schulzeit und auch im OEP habe ich gemerkt, dass ständige Aufgabenstellung und Aufgabenverteilung in Form von Arbeitsblättern oder Texten eher demotivierend und dementsprechend negativ auf den Lernzuwachs wirken. Eine Variation der Aufgaben und des Unterrichts (Plenum, Gruppenarbeit…) haben sich positiv auf SuS ausgewirkt.
    Wenn zum Beispiel eine Leseaufgabe gestellt wird, in der Informationen und Antworten im Text stehen, macht es meines Erachtens wenig Sinn, diese gleich zu Beginn der Stunde zu stellen.
    Im OEP konnte ich beobachten wie eine Lehrkraft, diese Variation sehr gut umgesetzt hatte. Die Lehrkraft hatte die Stunde mit einer für die Schüler spannenden und motivierenden Aufgabe im Plenum begonnen, wobei der Großteil der Klasse viel Spaß hatte. Anschließend erarbeiteten die SuS ein Kapitel aus dem Schulbuch in Einzelarbeit. Die SuS waren konzentriert und waren motiviert vom vorgängigen Teil der Stunde sodass ein Lernzuwachs erfolgte.

    Ich bin der Meinung, dass nicht nur eine gute Aufgabe den Lernzuwachs sichert, sondern auch das „Timing“ der Aufgabe. Natürlich kann anhand von Kriterien die ihr in eurem Beitrag erfasst habt, ein „Didaktischer Alleskönner“ erstellt werden, jedoch muss jede Aufgabe in der Praxis erprobt und gegebenenfalls modifiziert werden bevor sie diesem Titel gerecht wird.

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  17. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren sehr informativen Blogbeitrag.
    „Aufgaben als didaktische Alleskönner“, klingt auf den ersten Blick sehr gut und weckt den Anschein, dass diese schnell umsetzbar sind. Was aber alles hinter Aufgaben steckt und welche verschiedenen Aufgabentypen es gibt und was alles beim Erstellen von Aufgaben beachtet werden muss, habt ihr sehr schön und ausführlich dargestellt. Dieses Thema sollte uns nicht nur als künftige BiologielehrerInnen beschäftigen, sondern als Lehrperson im Allgemeinen.
    Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, kann ich mich nur sehr wage an Aufgaben im Biologieunterricht erinnern. Meist waren es Abbildungen, die beschriftet werden sollen oder Lückentexte, die man ergänzen musste. An Aufgaben, die wir aus dem Biologiebuch bearbeiten sollten, kann ich mich nicht erinnern. Allgemein haben wir in meiner Schulzeit eher wenig mit dem Schulbuch gearbeitet.
    Diese persönliche Erfahrung in meiner eigenen Schulzeit, konnte ich dann allerdings in meinem OEP korrigieren. Dort wurde viel mit dem Biologiebuch gearbeitet. Die Aufgaben waren je nach Niveau mit mehr oder weniger ausgefüllten Kreisen gekennzeichnet. Allerdings waren die Aufgaben oft sehr kompliziert gestellt, sodass die Schülerinnen und Schüler, selbst die Aufgaben für das niedrigste Niveau, nicht verstanden haben.
    Bei Erstellen von Lernaufgaben für meine eigenen Unterrichtsstunden, habe ich im OEP oft die Aufgabenstellungen im Schulbuch umgeschrieben oder erweitert, z.B. mit zusätzlichen Informationen oder einem kurzen Erklärvideo, die sich die Schülerinnen und Schüler vor der Bearbeitung der Aufgabe anschauen sollten.
    Generell finde ich es wichtig Lernaufgaben im Unterricht einzusetzen, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich noch einmal mit dem Thema zu beschäftigen, sich mit Mitschülerinnen und Mitschülern darüber auszutauschen und so erkennen zu können, welche Inhalte noch intensiver bearbeitet werden müssen.
    Im Rahmen von Lernaufgaben sollte man sich als Lehrkraft eher zurückhalten und nur bei Fragen, die auch Mitschüler nicht beantworten können, „eingreifen“, denn Schülerinnen und Schüler können sich gegenseitig Themen oft ganz anders und verständlicher erklären.
    Zum Einsatz von Lern- und Leistungsaufgaben kann ich mich nur den vorherigen Kommentaren anschließen. Lernaufgaben eignen sich meiner Meinung nach eher während der Erarbeitung bzw. Vertiefung der Themen einer Unterrichtseinheit. Leistungsaufgaben sollten am Ende als Wiederholung oder Überprüfung des Gelernten stehen, um den Schülerinnen und Schülern eine Orientierung über ihren aktuellen Lernstand zu geben.

    Liebe Grüße,
    Anja

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  18. Liebes Blogger-Team,
    vielen Dank für euren guten Beitrag zum Thema Aufgaben (-stellung). Durch euren Beitrag wird nochmals klar, dass die richtige Aufgabenstellung essentiell für einen erfolgreichen Unterricht ist. Wenn ich nun an die Erfahrungen in meiner Schulzeit bezüglich Biologieaufgaben zurückdenke, ähneln diese sehr den Forschungsergebnissen der in eurem Beitrag erläuterten Studie. Tatsächlich dominierten im Biologieunterricht Kurzantworten. Sehr oft wurde eine Frage auf lediglich einen Fachbegriff oder ein Schlagwort gemünzt. Oft musste zu Beginn ein Text gelesen werden und anschließend wurden gezielte Fragen auf darin erwähnte Fachbegriffe gestellt. Reproduktion war somit sehr stark vertreten. Biologieaufgaben in unseren ehemaligen Schulbüchern kann ich leider nicht wirklich beurteilen. Die Schulbücher wurden zumeist lediglich zur Informationsbeschaffung durch die Lehrtexte verwendet. Die Aufgabenstellungen haben wir selten bearbeitet.
    Für mich ist es sehr wichtig, dass Aufgabenstellungen klar formuliert werden. Schwammige Formulierungen führen bei mir persönlich oft zu Verwirrungen. Klare Formulierungen können meiner Meinung nach durch die Verwendung von geeigneten Operatoren (http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/G/OP) sichergestellt werden. Bei mehreren Aufgaben finde ich eine zunehmende Steigerung der Aufgabenschwierigkeit hilfreich, damit man selbst reflektieren kann, ob man in der Lage ist direkt alles zu beantworten oder eventuell noch das ein oder andere intensiver lernen sollte. Während einer Lerneinheit würde ich zur Erarbeitung verstärkt Lernaufgaben. Leistungsaufgaben würde ich immer wieder zwischendurch und vor allem am Ende einer solchen Einheit einbauen, um sicherzustellen, dass die Schüler / innen die geforderten Inhalte beherrschen oder Lücken herauszufinden.
    Mögliche Grenzen von Lernaufgaben sehe ich zum Beispiel, wenn diese nicht auf den Wissenstand der Schüler / innen aufbaut. So könnten Schüler / innen nicht mehr weiterkommen und zumeist stellt sich Unruhe im Klassenraum ein. Darüber hinaus könnte es problematisch werden, wenn Lernaufgaben als Hausaufgabe eingesetzt werden. Werden diese zuhause nicht von Schüler / innen bearbeitet, führt dies zu keinem Lernzuwachs. Will man als Lehrkraft nun darauf aufbauen, sind Lücken für aufbauende Themen meist schon vorprogrammiert.
    Während meines Orientierungspraktikums durfte ich bereits vereinzelt Stunden unterrichten. Da ich die Klasse meist zuvor nur einmal gesehen hatte, stellt es sich natürlich als Problem dar, für den Wissenstand der Klasse geeignete Aufgaben zu formulieren. Glücklicher Weise hatte ich großartige Lehrer / innen, die mir bei der Aufgabenformulierung halfen. Sicher bedarf es sehr viel Übung bis man den Dreh heraus hat. Oft viel es mir auch schwer, die Aufgabenstellungen mit Operatoren zu beginnen anstatt eine W-Frage einzusetzen. Dies ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie ich finde.
    Ich möchte mich nochmals für euren Blogbeitrag bedanken. Die Wichtigkeit von Aufgabenstellungen wird sehr oft verkannt und ihr habt uns allen wohl dies nochmals ins Bewusstsein geholt. Vielen Dank!

    Liebe Grüße

    Franziska

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    1. Liebes Franziska,
      vielen Dank für deine Rückmeldung. Du hast Recht es reichte lediglich ein Fachbegriff oder ein Schlagwort als eine Antwort. Jedoch wurde nicht mal hinterfragt, was die Schüler unter diesem Begriff verstehen. Viele Fehlvorstellungen können durch mangelndes Fachwissen entstehen.
      Reproduktion ist ein gutes Stichwort. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass nachdem man den Text gelesen hat, in eigenen Worten wiedergeben musste, was man verstanden hat. Wir finden es gut, dass die Reproduktion stark vertreten ist. Die Schüler lernen dadurch sich ausdrücken zu können und haben Zeit um das Sachverhalt zu verinnerlichen. Lehrer sollen es nicht als Selbstverständlich sehen, dass nach einmaligem Lesen, die Schüler alles sofort verstehen.
      Wir danken dir, dass du deine Erfahrungen aus deinem Praktikum mit uns teilst. Natürlich ist es nicht einfach Aufgaben zu gestalten vor allem, wenn man die Klasse und deren Niveau nicht kennt. Es freut uns, dass du bei deiner Aufgabengestaltung nicht allein auf dich gestellt warst und Unterstützung holen konntest. Wir finden deine Erfahrung zeigt auch, dass auch Lehrer untereinander bei der Aufgabenauswahl helfen können.
      Wir wünschen dir viel Erfolg in der Zukunft und hoffen, dass du sobald wie möglich den Dreh rausbekommst.

      Liebe Grüße

      das Bloggerteam

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  19. Liebes Blogger-Team,

    durch euren Beitrag habe ich sehr viele neue Erkenntnisse gewonnen. Er ist sinnvoll aufgebaut und klar strukturiert, sodass man dem Inhalt gut folgen kann. Bevor ich den Beitrag gelesen habe, wusste ich zwar, dass die richtige Aufgabenstellung wichtig ist für das Verständnis und das Anspruchsniveau aber, dass sie so viele weitere wichtige Funktionen hat war mir nicht bewusst. Da ich nun ein anderes Bewusstsein über die wichtige Rolle der Aufgaben habe, werde ich meine Auswahl bei der Unterrichtsvorbereitung kritischer treffen. Aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich die Lernaufgaben im Unterricht und die Leistungsaufgaben in den Klassenarbeiten. Oft waren die Lernaufgaben einfach die Aufgaben zum jeweiligen Kapitel im Buch. Sehr selten haben meine Lehrer die Aufgabenstellungen selber formuliert. Wirklich spannend und motivierend war die Arbeitsphase deshalb selten. Nach einer kurzen Einführung in das Thema wurden die Aufgaben im Buch/ auf dem Blatt bearbeitet und anschließend im Plenum besprochen. Halboffene und offene Aufgaben wurden meistens bei den Lernaufgaben verwendet und eine Zusammensetzung von allen drei Typen (geschlossen/halboffen/offen) bei den Leistungsaufgaben mit unterschiedlicher Gewichtung der zu erreichenden Punktzahl.
    Mir war nicht bewusst, wie negativ sich auch zu leichte Aufgaben auf die Lernmotivation auswirken. Ich war der Annahme, dass zu schwere Aufgaben ein schlechtes Selbstwertgefühl auslösen können und „zu einfache“ immerhin schnell und richtig gelöst werden. Das werde ich in Zukunft mehr beachten und eventuell die einfachsten Varianten nur austeilen, wenn der Bedarf besteht.

    Wie ihr seht, habe ich viele neue Anregungen aus eurem Beitrag gezogen und werde versuchen diese bestmöglich umzusetzen.

    Liebe Grüße

    Seyran

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    1. Liebe Seyran,

      das freut uns, dass wir dir dabei helfen konnten neue Erkenntnisse zu gewinnen. Aufgaben haben viele wichtige Funktionen wir haben nicht umsonst die Überschrift „Aufgaben als didaktische Alleskönner“ gewählt. Ich glaube vielen Lehrern sind die Funktionen auch nicht so ganz bewusst. Erfahrungsgemäß können wir sagen, dass unsere Lehrer meist nur die Aufgaben aus dem Buch genommen haben ohne auf das Klassenniveau zu achten. Es ist deshalb von Bedeutung, dass du in Zukunft bei deiner Aufgabenauswahl kritisch vorgehen wirst. Deine Erfahrungen aus deiner eigenen Schulzeit erläutern genau einen klassischen und monotonen Biologieunterricht. Die Lehrer sollten jedoch darauf achten, dass die Motivation und das Interesse der Schüler nicht durch solchen Unterricht gesenkt werden.
      Wir wünschen dir viel Erfolg und Spaß bei der Umsetzung.
      Liebe Grüße
      Das Bloggerteam

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  20. Liebe Blogger,
    euer Blogbeitrag zeigt einen hervorragenden Aufbau und eine gute argumentative Stringenz. Man erkennt durch den gesamten Beitrag einen roten Faden. Die Aufbereitung der Informationen ist sehr gelungen, wodurch das Lesen erleichtert wird und der Leser gut durch den Beitrag geführt wird, ohne zum einen gelangweilt, noch zum anderen überfordert zu sein.

    Obwohl man Aufgaben im Unterricht und Aufgaben in Prüfungen nicht gleichsetzen würde, war mir nicht bewusst, dass es eine relativ strenge Einteilung in diese beiden Aufgabenbereiche gibt. Die Gegenüberstellung in einer Tabelle hat mir einen guten Überblick über die jeweilige Kategorie gegeben.

    Jede der drei Aufgabenklassifikationen – geschlossen, halboffen und offen – haben Vor- und Nachteile. Bei geschlossenen Aufgaben steht die reine Wissensabfrage im Vordergrund. Haben meine SuS den Unterrichtsinhalt durchdrungen? Können sie anhand ihres Kenntnisstandes bestimmte Aufgaben lösen? Bei diesem Aufgabenformat gibt es nur richtig und falsch, kein Zwischending davon. Daher ist die Auswertung der Aufgaben sehr zeitökonomisch. Zudem eignet es sich mit Sicherheit gut für eine Evaluation des individuellen Lernstandes des Schülers/ der Schülerin. Allerdings stehen Kreativität und komplexes Denken im Hintergrund.
    Offene Aufgaben bilden das Gegenteil zu geschlossenen. Hier gibt es nur bedingt falsche Antworten, da die Antwortmöglichkeiten breit gefächert sind. Da die Lösungswege frei sind, werden kreatives und selbstständiges Handeln gefördert. Dieser Aufgabentyp bewirkt ein Zusammenspiel von verschiedenen Kompetenzbereichen bei den Schülerinnen und Schülern. Eine entsprechende Aufgabenstellung zu formulieren, ist für die Lehrperson nicht sehr zeitintensiv. Dafür ist aber die Bewertung der Schülerleistungen schwierig, da es keine absolute Richtigkeit der Lösung geben kann und die Korrekturkriterien schwer zu definieren sind. Geschlossene Aufgaben gewähren eine rein objektive Korrektur und geben kein Risiko zu subjektiver Behandlung des Schülers/der Schülerin. Offene Aufgaben lassen gegensätzlich dazu eine rein objektive Auswertung nur eingeschränkt zu. Die Lehrperson muss bei der Bewertung stark auf eine objektive Haltung achten, um keine Schülermeinung zu diskriminieren, wenn sie auf einer begründeten Basis stützt.
    Halboffene Aufgabenformate bieten das Mittelstück zwischen offenen und geschlossenen Aufgaben. Sie bieten Möglichkeiten zur individuellen und freien Bearbeitung, geben aber auch einen Antwortrahmen und grenzen die Antwortoptionen auf das Wesentliche ein. Dadurch wird wiederum das Risiko der Subjektivität herabgesetzt und die Bewertung erleichtern. Dennoch ist die Erstellung von solchen Aufgaben zeitaufwändig und es muss darauf geachtet werden, dass die Antwortleistung nicht durch den Aufgabentext beeinflusst wird durch eine entsprechende Suggestion.
    Vielen Dank für euren tollen Beitrag.

    Liebe Grüße,
    Jessica

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    1. Liebe Jessica,
      vielen Dank für deine äußerst positive Rückmeldung. Es ist wirklich so, dass eine strenge Einteilung zwischen Lern- und Leistungsaufgaben vorzufinden ist. Beide Aufgabenarten sind unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten unterlegen und sollten deshalb strikt voneinander getrennt werden. Ich finde die Vor- und Nachteile der drei Aufgabenklassifikationen sehr wichtig. Zu Beginn jeder Unterrichtsstunde sollte ein Unterrichtsziel angestrebt werden. Auf diesem Ziel basierend kann eine geschlossene-, offene oder halboffene Aufgabe gewählt werden. Geschlossene Aufgaben eignen sich besonders gut, wenn sich die Klasse hauptsächlich aus leistungsstarken Schülern zusammensetzt. Wohingegen offene Aufgaben sich für leistungsschwache Kindern eignen. „Das Mittelstück“ tritt unserer Meinung nach nicht so häufig auf. Der Grund für das seltene Auftreten liegt bei dem Zeitaufwand. Wir finden es gut, wie du die Vor- und Nachteile sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer darstellst.

      Liebe Grüße
      Das Bloggerteam

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  21. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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