Freitag, 7. September 2018

Aufgaben im Biologieunterricht











































13 Kommentare:

  1. Liebe Sarah, liebe Julia,

    vielen Dank für Euren ausführlichen Blogbeitrag.
    Ihr habt den Paradigmenwechsel im Zuge der Bildungsplanreform von 2004 sehr deutlich beschrieben. Im Mittelpunkt stehen somit nicht mehr die Lehrkräfte, denen vorgeschrieben wird, was gelehrt werden soll, sondern die SuS und deren Kompetenzen, die sie im Rahmen des Unterrichts erwerben sollen. Ich denke diese Neuorientierung von der Input- zur Output-Steuerung ist ein entscheidender Schritt und hat die Unterrichts- und Aufgabenkultur entscheidend geprägt.
    Von großer Importanz ist außerdem, dass Ihr zwischen den unterschiedlichen Aufgabentypen, Lernaufgaben, Anwendungsaufgaben und Leistungsaufgaben unterschieden habt, da das Ziel der Aufgabe bei der Aufgabenkonzeption mit einbezogen werden sollte.
    Ergänzen könnte man hierzu, dass Leistungsaufgaben nicht nur Prüfungsaufgaben sind. Es gibt ein weites Spektrum weiterer Leistungsaufgaben, wie z.B. Diagnoseaufgaben oder Evaluationsaufgaben. Ich denke, dass das vielen nicht bewusst ist!
    Auch Lernaufgaben können nochmals in verschiedene Subtypen unterteilt werden. Hierbei wären beispielsweise Lernaufgaben selbst, Übungsaufgaben, Wiederholungsaufgaben oder auch Vertiefungsaufgaben zu nennen. Diese verfolgen zwar alle das Ziel der Erkenntnisgewinnung, jedoch in unterschiedlichen Bereichen.
    Um eine wirkungsvolle und effektive Aufgabe zu entwickeln ist es daher unabdingbar sich die unterschiedlichen Ziele (Leitziel, Richtziel, Grobziel und Feinziel) im Vorhinein bewusst zu machen.
    Zu ergänzen wäre zudem, dass im Rahmen einer Aufgabe nicht nur kognitive Ziele, wie Wissen oder intellektuelle Fähigkeiten, verbessert und erweitert werden sollen. Neben kognitiven Lehrzielen sind zusätzlich affektive- und psychomotrische Lehrziele von großer Bedeutung, insbesondere im Bereich des SBBZ’s, aber natürlich auch in allen Regelschulen. Denn oft stehen lediglich die kognitiven Lehrziele im Fokus der Lehrkräfte. Meiner Meinung nach ist es daher wichtig, dass wir als Lehrpersonen darüber aufgeklärt sind und uns bewusst sind, dass es unterschiedliche Bereiche des Kompetenzzuwachs gibt, die alle gefördert werden sollten.

    Im Folgenden werde ich mich auf Eure Frage beziehen, welche Funktion eine Aufgabe, die als Unterrichtseinstieg genutzt wird, erfüllen sollte.

    Meiner Meinung nach ist es entscheidend das Interesse und die Neugier von Anfang an zu wecken, sodass eine positive Grundhaltung seitens der SuS gegenüber dem Thema entsteht.
    Man nehme beispielsweise das Thema „die Stockente“. Wird das Thema mit „die Stockente“ eingeleitet, ist die Motivation der SuS wohl eher niedrig, da die folgende Unterrichtseinheit wenig Spannung verspricht.
    Um die Neugier zu wecken sollte der Einstieg daher zum Staunen, Wundern und Fragen anregen. Besonders gut eignet sich meiner Ansicht nach eine einleitende Frage: „Wieso gehen Enten nicht unter?“
    Gemäß dem Motto „Anschauung ist das Fundament aller Erkenntnis“ (Pestalozzi), würde sich beispielsweise ein Experiment mit entsprechendem Arbeitsblatt sehr gut eignen.
    Zu Beginn sollen die SuS Knetformen bilden, die in einem Wasserbecken nicht untergehen. Sie können ihre Formen immer wieder in das Becken setzen und verändern. Erste Erkenntnisse welche Form untergeht, welche nicht, können auf dem AB festgehalten werden. Hierbei wird neben dem kognitiven Aspekt ebenfalls der psychomotorische Aspekt gefördert.
    Zusätzlich kann eine Hilfskartei angelegt werden, welche weitere Anregungen gibt. Ein Beispiel wäre z.B. „Wieso kann ein Schiff schwimmen? Welche Form hat es?“
    Um den Kompetenzbereich Kommunikation zu fördern, welcher leider oft zu kurz kommt, sollen sich die SuS immer wieder mit ihren Partnern austauschen und gemeinsame Problemlösestrategien entwickeln. Im Laufe des Arbeitsblatts sollte somit immer weiter der Lösung des Problems auf die Spur gekommen werden.
    Da dieses Phänomen des „Nicht-Untergehens“ fasziniert, kann ein erster spannender Zugang zu dem Thema „Stockente“ geschaffen werden.

    Viele Grüße
    Saskia Spohn 😊

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    1. Liebe Saskia,

      Vielen Dank für deinen Kommentar zu unserem Blogbeitrag. Zu beginn deines Kommentars stellst du richtig heraus, dass sowohl Lern- als auch Leistungsaufgaben in weitere Subtypen unterteilt werden können. Du betonst zurecht, dass das nur wenigen bekannt ist, dabei kann diese Unterteilung dazu beitragen, dass die Aufgaben noch gezielten in den Unterricht eingebaut werden können. An dieser Stelle könnte man eine Frage an alle Studierenden stellen: Wann ist der Einsatz einer Diagnoseaufgabe im Unterricht sinnvoll und wann der Einsatz einer Wiederholdungsaufgabe? Gibt es Themenfelder in der Biologie, die besonders viele Widerholungsaufgaben benötigen? Die Beantwortung dieser Fragen veranschaulicht, warum es sehr sinnvoll ist Lern- und Leistungsaufgaben zu unterteilen. Des Weiteren stellst du richtig heraus, dass neben den kognitiven Lehrzielen auch affektive- und psychomotorische Lehrziele gefördert werden sollten. Insbesondere in der Biologie spielen das Interesse für neue Gebiete und die Werthaltung eine große Rolle. Auch hierbei kann eine Frage an alle Studierende gestellt werden: Welche Bereiche der Biologie erfordern eine Veränderung der Interessenslagen der SuS (Zu Beginn noch fehlendes/ geringes Interesse)? In diesem Zusammenhang kann der Biologieunterricht verwendet werden, um negative Einstellungen zu ändern bezüglich der Gesundheit. Hierbei können Aufgaben genutzt werden, um bei den SuS ein Umdenken zu erreichen bezüglich schlechter/ gesunder Ernährung, sportlichen Aktivitäten und auch der ständigen Benutzung von Smartphones.
      Nun möchte ich auf den zweiten Teil deines Kommentars eingehen. Dein Beispiel mit der Stockente ist sehr gut gewählt, da er, wie du erwähnst, das Interesse der SuS wecken soll. Vor allem die Themen der Biologie, für die Schüler nur ein geringes Interesse zeigen, benötigen hierbei einen gelungenen Unterrichtseinstieg. Die Botanik gehört auch zu den eher uninteressanten Biologiethemen für Schüler. Wie könnte hierbei ein interessanter und anschaulicherer Unterrichtseinstieg aussehen? Auch diese Frage richtet sich an alle Studierenden. Um zurück zu deinem Beispiel zu kommen, dass dieses zur Förderung vom Kommunikationskompetenz sehr gut in Form von Gruppenarbeit eingesetzt werden, wie du betonst. Vor allem das Anfertigen von Modellen oder die Ausarbeitung von Hypothesen, führt dazu, dass Schüler in einen aktiven Diskurs gelangen oder sich gegenseitig Hilfestellung geben. Auch die bereits erwähnte Botanik kann so in Aufgaben eingesetzt werden, dass die SuS aktiv miteinander über Vorgänge sprechen, die ihnen zwar im Alltag ganz selbstverständlich begegne, aber über deren genau Vorgehensweise sie sich nicht bewusst sind. So können die SuS zum einen gemeinsam Hypothesen aufstellen, sie lernen aber auch gleichzeitig die Zusammenarbeit in der Gruppe, das Zuhören und das Respektieren von anderen Meinungen.

      Liebe Grüße
      Iulia Ariana

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  2. Hallo Julia, hallo Sarah,

    danke für euren informativen Blogbeitrag. Die Idee mit den grünen Textfeldern als Frage dazwischen finde ich super. Euer Betrag ist sehr gut gegliedert.

    Mit dem Kommentar möchte ich zu dem Diskurs „Die Weinbergschnecke“ etwas beitragen.
    Das Deckblatt ist euch gut gelungen. Es ist ansprechend und man erkennt sofort das Thema. Auch der Text in der Wolke passt ganz gut zu den Aufgaben. Ich finde es sehr wichtig die SuS darauf hinzuweisen, dass sie mit lebenden Tiere arbeiten und vorsichtig sein müssen. Die Reihenfolge der Aufgaben ist ansich gut gewählt, auch habt ihr das schön argumentiert. Dennoch würde ich Themenbereich 1 und 2 tauschen, sodass Themenbereich 2 an erster Stelle steht. So können sich die SuS ohne das Tier zu berühren erst mal heranwagen. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass es schwer wird für die SuS, wenn sie keine Hilfswörter haben. Gerade auf das letzte Wort im Lückentext (Kriechfuß) kommt nicht jede/r SuS. Die Themenbereiche 3 und 4 sind wieder sehr passend. Da bei Themenbereich 3 genau beschrieben wird was zu tun ist, bei Themenbereich 4 aber nur noch „spüren“ und „um was es sich handelt“ steht und keine Operatoren mehr, macht dies den Bereich 4 nochmals schwieriger.
    Die Zusammenfassung der Begriffe der Weinbergschnecke ist eine angenehme Wiederholung. Ich könnte mir den Teil als Puffer sehr gut vorstellen, wenn die SuS schneller fertig sein sollten als geplant oder als Einstieg für die nächste Unterrichtseinheit.

    Nach dem Bildungsplan Sekundarstufe passen diese Aufgaben und das Thema „Weinbergschnecke“ sehr gut in die 5. Und 6. Klasse. Ich würde Das Thema mit dem lebenden Tier in der 6. Klasse unterrichten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Marina Starman

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  3. Hallo Julia, hallo Sarah,

    Grob könnte ich mir eine Unterrichtseinheit vorstellen:

    Einstieg:
    Ich stelle ein Terrarium mit Weinbergschnecken auf den Pult und hefte ein großes Bild von der Weinbergschnecke an die Tafel. Daraufhin dürfen mir die SuS ihr Vorwissen und Erfahrungen mitteilen. Diese werden als Art Mindmap an die Tafel, um das Bild geschrieben. Für die Motivation darf jede/r SuS das Gesagte selbst an die Tafel schreiben (Dauer ca. 15 Min)

    Erarbeitung bzw. Aufgabe als Gruppenarbeit:
    Die SuS werden darauf hingewiesen, dass sie heute mit einem lebendem Tier arbeiten dürfen und vorsichtig sein müssen. Die Tische werden zu Gruppentische umgestellt. Sie werden in die Gruppen aufgeteilt und bekommen die Arbeitsblätter ohne Zusammenfassung. (Dauer ca. 30 Min)
    Nach 45 Min gibt es die 5 Min Pause.
    Weiterarbeit der Aufgaben (Dauer ca. 10 Min)
    Die SuS setzten die Schnecken zurück in das Terrarium. (Dauer ca. 5 Min)

    Ergebnissicherung:
    Im Plenum werden die Aufgaben besprochen. (Dauer ca. 10 Min)
    Nun würde ich das Bild eurer „Zusammenfassung“ mit dem Overheadprojektor an die Wand werfen und die SuS dürfen das Bild gemeinsam mit mir beschriften. Jeder Begriff wird nochmals erklärt. (Dauer ca. 15 Min)

    Abschluss:
    Die SuS bekommen das Bild „der Zusammenfassung“ und beschriften diese als Hausaufgabe. (Dauer ca. 5 Min)

    Allerdings ist diese nur ein Ansatz und nicht richtig ausgearbeitet.

    Als inklusiven Biologieunterricht könnte ich mir eine Art „große Aufgabe“ sehr gut vorstellen. In dieser Aufgabe sind in den Unterpunkten (Themenbereiche) verschiedene Anforderungsbereiche und Operatoren. Die SuS können nach eigenem Ermessen die Aufgaben lösen und schauen wie weit sie kommen.
    Eine andere Möglichkeit, jede/r SuS bekommt seine individuelle Aufgabe mit angepasster Schwierigkeit. Dies ist allerdings ein sehr großer Aufwand für die Lehrperson. Außerdem muss die Lehrperson ihre SuS sehr gut einschätzen können. Dies wird in den SBBZ gemacht.

    Mit freundlichen Grüßen
    Marina Starman

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    1. Liebe Marina,

      vielen lieben Dank für dein Feedback zu unserer Lernaufgabe und den weiteren Vorschlägen für eine Unterrichtseinheit zum Thema „Weinbergschnecke“, die du uns in deinen beiden Blogkommentaren mitgeteilt hast.

      In deinem ersten Kommentar schreibst du, dass das Deckblatt für dich sehr ansprechend ist. Bei der Erstellung der Aufgaben war uns vor allem wichtig, den Einstieg motivierend zu gestalten und die Aufmerksamkeit bei den SuS sofort zu wecken. Denn das ist der wohl wichtigste Aspekt bei einem Einstieg in ein neues Thema. Denn wir kennen es alle aus unserer eigenen Zeit als Schüler bzw. Schülerin – ist der Einstieg in das Thema gut gelungen, wird das Interesse sofort geweckt und man erarbeitet das Thema mit mehr Freunde und Motivation. Außerdem soll das Deckblatt, das zum Einstieg der Aufgabe dient, den SuS einen gesamten Überblick über die Unterrichtseinheit verschaffen und den direkten Bezug zum Alltag herstellen. Denn jeder Schüler trat schon einmal in irgendeiner Weise mit Weinbergwegschnecken in Kontakt. Deshalb ist auch dein Vorschlag für einen Einstieg meiner Meinung nach sehr gelungen. Hierbei können die SuS ihre Erfahrungen und ihr Vorwissen mit der Klasse teilen und in einer Mind-Map an der Tafel festhalten, wobei auch die Interaktion ein sehr wichtiger Aspekt ist. Ein Zeitlimit von 15 Minuten könnte jedoch für SuS einer fünften bzw. sechsten Klasse, die meistens ihre Erfahrungen gerne mit anderen teilen, sehr knapp werden. Außerdem ist es von dir ein guter Vorschlag, den 1. und 2. Themenbereich zu tauschen. Denn oft verspüren SuS Eckel gegenüber Schnecken. Falls dies der Fall ist, können sie mit diesem Tausch die Schnecke erst einmal Beobachten, bevor sie diese gleich berühren müssen. Doch wichtig für uns Lehrkräfte ist es, die SuS zu nichts zu zwingen, das sie nicht wollten. Deine Vorschläge zu dieser Unterrichtseinheit ermöglichen den SuS jedoch, sich schrittweise der Schnecke zu nähern. Des Weiteren achteten wir bei der Konzeption besonders darauf, den SuS unterschiedliche Aufgaben und verschiedene Anforderungsbereiche anzubieten. Dabei sollen, wie du es richtig erkannt hast, die Anforderungen pro weiterer Themenbereich ansteigen. Trotzdem muss darauf geachtet werden, dass bei den SuS keine Überforderung zu Stande kommt, weshalb Hilfswörter eine gute Option wären, Schwierigkeiten und Hinternisse zu lösen. Dabei kann man sich jedoch noch in Bezug auf den IBU überlegen, wie die Hilfswörter zur Verfügung gestellt werden (Laufwörter, Wortsalat, Anfangs- und Endbuchstabe,…). Doch das hängt von der jeweiligen Klasse ab!

      Vielen Dank für deine weiteren, wertvollen Ideen und deinem Feedback bezüglich unserer Aufgabe.

      Liebe Grüße
      Sarah Mildner

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  4. Hallo Julia und Sarah,

    erstmal vielen Dank für diesen informativen und somit gut gelungenen Blogbeitrag! Das Lesen war sehr angenehm und anhand der grünen Sprechblasen, konnte man sich während des Lesens nebenbei Gedanken machen.
    Auch der Wechsel vom theoretischen zum praktischen Teil war gut, denn somit konnte man das Gelesene besser einordnen und verstehen. Ich werde nun auf die Fragen in den grünen Sprechblasen eingehen:

    1.Welche Funktionen sollen Aufgaben vor allem erfüllen, wenn sie als Unterrichtseinstieg eingesetzt werden?
    Die Aufgaben als Unterrichtseinstieg sollten vor allem offen sein, sodass jeder Schüler und jede Schülerin Erfahrungen, Meinungen und Ideen mit einbringen kann. Außerdem sollte die Aufgabe die Neugier erwecken und dadurch kann gesagt werden, dass diese Einstiegsaufgaben eine motivationale Funktion haben.

    Wie könnte eine Aufgabenstellung des Anforderungsbereich I, II oder III lauten, mit welcher die Kompetenzen in der Erkenntnisgewinnung gefördert werden sollen?
    Meiner Meinung nach bieten sich immer Experimente oder Praktika an, bei denen die SuS selber ausprobieren, beobachten und Erkenntnisse schriftlich festhalten können. Dabei können sie ihr Fachwissen anwenden, Hypothesen aufstellen,... Ich erinnere mich noch an meinen Praktikum, welches ich während meines OEPs im Biologieunterricht gemacht habe. Es ging um das Thema Photosynthese und anhand eines Versuchs mit der Wasserpest, sollten die SuS sehen, wie Sauerstoff frei wird (http://www.u-helmich.de/bio/stoffwechsel/reihe4/reihe41/413-Licht/Versuch1.html). Die SuS haben anhand des Versuchs viele Erkenntnisse gewonnen und ohne Anweisungen Hypothesen aufgestellt, Vermutungen geäußert und neue Ideen eingebracht.

    3.Welche Probleme treten auf, wenn bei der Bearbeitung einer Leistungsaufgabe im Vorfeld die verwendeten Operatoren nicht mit den SuS besprochen wurden?
    Ohne die Besprechung der Operatoren können die SuS nicht wissen, was bei der jeweiligen Aufgabe von ihren erwartet wird. Lernergebnisse können somit nicht richtig überprüft werden, da die Aufgabenstellung nicht verstanden wurde, obwohl der/die SuS bei einer Besprechung der Operatoren die Aufgabe möglicherweise richtig beantworten hätte können.

    4.Was kann, neben der Komplexität, noch durch die Aufgabenformate variiert werden? Vergleicht dazu vor allem die erste geschlossene Aufgabe mit der offenen Aufgabe.
    Geschlossene Aufgaben sind weniger komplex und bieten sich als Leistungsaufgaben, also zur Überprüfung oder zur Festigung neuer Begriffe an. Offene Aufgaben fördern stärker die kognitiven Fähigkeiten, da SuS eigenständig nachdenken und Lösungen finden sollen. Solche Aufgaben bieten sich beispielsweise in Gruppenarbeiten an, nachdem die SuS schon etwas Fachwissen haben.

    Viele Grüße
    Sofia Novo Branco



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    1. Liebe Sofia,

      vielen Dank für deine Beteiligung an unserem Blogbeitrag durch deinen Kommentar.

      Es war uns sehr wichtig, dass die Auseinandersetzung mit unserem Blogbeitrag als angenehm empfunden wird und die Leser und Leserinnen dem Inhalt mithilfe der Sprechblasen am Rand gut folgen können. Denn dadurch kann das Gelesene Schritt für Schritt nachvollzogen werden und die gewonnen Erkenntnisse anschließend durch die gestellten Fragen abgerufen werden. Das ist übrigens eine geeignete Version, um SuS die Auseinandersetzung mit einem Text zu erleichtern.

      Doch nun möchte ich im Folgenden auf deine Antworten eingehen:

      Wie du es in deiner Antwort auf unsere erste Frage richtig erwähnst, ist die Offenheit für eine Einstiegsaufgabe ein zentraler Aspekt, wodurch, wie du es geschrieben hast, „Erfahrungen, Meinungen und Ideen“ eingebracht werden können, auf welchem Weg wiederum die Neugier und das Interessen am neuen Thema geweckt werden kann und somit die SuS motiviert sind, neues zu Erlernen. Zusätzlich sollten Einstiegsaufgaben Fragen bei den SuS hervorrufen, die dazu anregen, sich mit dem Kommenden intensiv auseinanderzusetzen und zu informieren. Wie zum Beispiel die Frage „Warum gehen Enten nicht unter?“, die eine Kommilitonin in ihrem Kommentar zu unserem Blogbeitrag zum Thema „die Stockente“ vorschlug. Betrachtet man die Funktionen einer Einstiegsaufgabe aus didaktischer Sicht, sollte diese die SuS vor allem in zentrale Aspekte des neuen Themas einführen und ihnen somit einen gewissen Orientierungsrahmen vermitteln. Für den weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit ist es außerdem von zentraler Bedeutung, die Verknüpfung des schon Bekannten mit dem vorliegenden neuen Stoff herzustellen.

      Dein Einwand zur zweiten Frage, dass sich Experimente gut dazu eignen, Erkenntnisse zu gewinnen, kann ich nur bestätigen. Denn durch sie können wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen angewendet werden, Hypothesen aufgestellt und durch die Durchführung widerlegt oder bestätigt werden. Dies unterstützt dann die Lernenden, naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu verstehen und mit vorhandenem Wissen in Beziehung zu setzen. Auch der Versuch zur Wasserpest, mit dem das Phänomen der Fotosynthese erarbeitet werden soll, eignet sich sehr gut als Aufgabe zur Erkenntnisgewinnung. In deinem Link, den du in deinen Kommentar hinzugefügt hast, werden jedoch nur die Anwendungen und der Ablauf des Versuchs beschrieben. Doch wie könnten, wie es in unserer Frage steht, die konkreten Aufgabenstellungen des Anforderungsbereichs I, II oder II lauten, wenn sich die Schüler mithilfe deines Versuchs die Fotosynthese erarbeiten sollen?
      Ein Vorschlag:
      Anforderungsbereich I:
      Beobachte das Vorgehen der Wasserpest, die sich in einem Becherglas voll Wasser befindet und Beschreibe dieses!
      Anforderungsbereich II:
      Um was könnte es sich hierbei handeln? Überlege dir, welche Faktoren die Wasserpest benötigt, damit es zu dieser Bildung kommt!
      Anforderungsbereich II:
      Messe die Lichtintensität und ermittle die Fotosyntheserase!

      - Fortsetzung folgt im nachfolgenden Kommentar-

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    2. Auch in deiner dritten Antwort zu unserer Frage kann ich dir nicht widersprechen. Denken wir einmal an unsere eigene Schulzeit zurück, befand sich schon einmal jeder in der Situation, in der man nicht wusste, was der Lehrer bzw. die Aufgabenstellung nun von einem möchte und was überhaupt zu tun ist. Auch wenn es grundsätzlich nur einzelne Wörter sind, ist das Wissen um die genaue Bedeutung der Operatoren sehr hilfreich. Mithilfe einer gewissen Vorarbeit bzw. Vorbesprechung in den höheren Klassenstufen oder durch die direkte Besprechung der Operatoren unmittelbar vor Bearbeitung der Leistungsaufgabe in den unteren Klassenstufen könnten sich Schüler jede Menge Zeit sparen. Denn dadurch wissen sie genau, was von ihnen verlangt wird. Außerdem spart es den SuS auch jede Menge Nerven. Denn versteht man die Aufgabenstellung schon zu Beginn der Leistungsaufgabe nicht, kann dies einen sehr schnell aus der Ruhe bringen, was wiederum zu einem „Blackout“ führen kann.

      In deinem letzten Abschnitt schreibst du, dass die kognitiven Fähigkeiten eines Schülers bzw. einer Schülerin bei der offenen Aufgabe stärker gefördert werden, als bei einer geschlossenen und betonst dabei, dass sie eigenständig nachdenken und Lösungen finden müssen. Das zeigt, dass pro weitere Aufgabenart (offene/halboffene/geschlossene) der Anforderungsbereich steigt. Das heißt also, dass durch die verschiedenen Aufgabenformate Aufgaben dargeboten werden können, die sich im Anforderungsniveau unterscheiden, um Lernenden mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen die Arbeit am Lerngegenstand zu ermöglichen. Um jedoch weiteren Kommilitonen und Kommilitoninnen mögliche Ideen nicht vorab „wegzunehmen“, werde ich an dieser Stelle nicht weiter auf die Frage eingehen, was durch unterschiedliche Aufgabenformate variiert werden kann.

      Dennoch hoffe ich, dass ich mit meiner Antwort einige Studierende zum Diskutieren anregen konnte.

      Liebe Grüße
      Sarah Mildner

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  6. Liebe Julia und Sarah,

    Die Erstellung und Bewertung von Aufgaben für den Unterricht wird für uns später unausweichlich sein, weshalb ihr ein sehr interessantes und wichtiges Thema für euren Blogeintrag gewählt habt.
    Ihr habt alles sehr verständlich erklärt und übersichtlich dargestellt. Durch eure Tabellen und Beispiele konnte man auch immer gut nachvollziehen, wovon ihr gerade redet.
    Ich habe auf jeden Fall viel für meine spätere Praxis bzw. für die Verwendung und Erstellung von Aufgaben im Biologieunterricht dazugelernt!

    Ich finde alle drei von euch genannten Aufgabenformate haben ihre Vor- und Nachteile. Die geschlossenen Aufgaben schränken die SuS in ihren Antwortmöglichkeiten sehr ein, sie müssen lediglich Gelerntes wieder erkennen, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Solche Aufgaben eignen sich meiner Meinung nach aber gerade bei schwächeren SuS oder für eine schnelle Überprüfung des Wissensstands der SuS, da die Korrektur von z.B. Multiple-Choice Aufgaben nicht viel Zeit kostet.
    Die offenen Aufgaben hingegen fordern das kreative Denken der SuS, was gleichzeitig mit einem höheren Zeitaufwand verbunden ist. Es gibt keinen vorgezeichneten Lösungsweg und oft gibt es nicht nur eine richtige Lösung. Daher ermöglichen diese Aufgaben auch verschiedene Vorgehensweisen, in denen sich die SuS ausprobieren können.
    Außerdem erfordern diese Aufgaben eine gewisse Spontanität der Lehrkraft, da sie sich nicht wirklich auf die Ergebnisse ihrer SuS vorbereiten kann.
    Aber ich denke, dass solche offenen Aufgaben die SuS motivieren können, da sie freier in ihren Antwortmöglichkeiten sind und auch mehr zum Nachdenken angeregt werden.

    Um noch kurz etwas zu den verschiedenen Kompetenzen zu sagen:
    Ich finde Experimente eignen sich sehr gut, um alle Kompetenzen (Fachwissen, Erkenntnisgewinnung, Kommunikation, Bewertung) zu fördern. Zudem bieten sie die Möglichkeit den Anforderungsbereich für die SuS je nach Leistungsstand zu variieren.
    Man kann die Verknüpfung der einzelnen Kompetenzbereiche durch das Experimentieren in einem Kreislauf beschreiben (vgl. Parchmann, 2009, S. 81; Parchmann et al., 2006, in Demuth, Harms, Euler et al., 2008):

    Kontext ( KB Fachwissen und Bewerten)
    Formulierung von Fragen (KB Kommunikation, Erkenntnisgewinnung, Bewertung)
    Identifizieren von Fragen und Hypothesen, die untersucht werden können ( alle KB)
    Planen von Experimenten zur Beantwortung der Fragen ( KB Erkenntnisgewinnung)
    Durchführung der Experimente, Diskussion und Protokoll (KB Erkenntnisgewinnung und Kommunikation)
    Auswertung, Absicherung, Darstellen, Kommunizieren und Aushandeln der Ergebnisse (KB Erkenntnisgewinnung und Kommunikation)
    Überprüfen der Hypothesen anhand der Evidenz (KB Erkenntnisgewinnung und Fachwissen)
    Bewerten und Einordnen (KB Bewerten)

    Natürlich erfordert es einige Zeit bis die SuS so selbstständig experimentieren können, dass der oben beschriebene Kreislauf erfüllt ist. Aber ich denke, es lohnt sich allemal, da Experimente nicht nur die Kompetenzen anbahnen und ausbauen, sondern auch motivierend für die SuS sind.

    Liebe Grüße
    Tammy

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    1. Liebe Tammy,

      Vielen Dank für deinen Blogkommentar zu unserem Blogbeitrag. Du gehst zunächst auf die verschiedenen Aufgabenformate ein und deren Vor- und Nachteilen. Ganz richtig stellst du heraus, dass geschlossene Aufgaben sich für schwächere Schüler eignen, jedoch können auch offene Aufgaben, wenn diese richtig gestellt werden, schwächere Schüler fördern. An dieser Stelle kann eine Frage an alle Studierenden erfolgen: Inwiefern können offene Aufgaben vor allem die Kompetenzen von Schülern mit Lernschwierigkeiten fördern? Inwieweit können Schüler mit Lernschwierigkeiten von offenen Aufgaben profitieren, wenn diese in Gruppenarbeit zu bearbeiten sind? Die Beantwortung dieser beiden Fragen sollte Klarheit darüber verschaffen, dass sowohl geschlossene, als auch offene Aufgaben für Schüler mit Lernschwierigkeiten gestellt werden können, wenn diese denn die Lernschwierigkeiten berücksichtigen.
      So kann beispielsweise auch eine Multiple Choice Aufgabe sehr anspruchsvoll sein, wenn die angegebenen Antwortmöglichkeiten sich sehr ähneln und man eine hohe Anzahl an möglichen Antworten hat. Natürlich können Multiple Choice Aufgaben um ein Vielfaches schneller korrigiert werden, als offene Aufgaben, das hast du richtig dargestellt. Die benötigte Korrekturzeit sollte, meiner Meinung nach, nicht ausschlaggebend dafür sein, welche Aufgabenformate mal als Lehrperson wählt. An dieser Stelle würde mich deine Meinung interessieren. Die Unterrichtsgestaltung lässt es leider oft nicht zu, alle Aufgaben ausführlich mit den Schülern zu besprechen, denkst du in diesem Zusammenhang können Multiple Choice Aufgaben Abhilfe verschaffen, wenn es darum geht Zeit einzusparen? Und wie sehen es die restlichen Studierenden? Sollte man als Lehrperson Multiple Choice Aufgaben einsetzen, um Zeit im Unterricht einzuplanen? Geht dadurch vielleicht ein „Mehrwert“ verloren, den die Schüler durch die Bearbeitung von offenen bzw. halboffenen Aufgaben bekommen? Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen.
      Deiner Ansicht, dass Kompetenzen sehr gut durch Experimente gefördert werden, kann ich nur zustimmen. Wie du betonst, brauchen Experimente einen gewissen Zeitaufwand, weswegen meiner Meinung nach viel zu wenig Experimente im BU stattfinden. In diesem Zusammenhang wäre es von großem Vorteil für Biologielehrer, kleine Experimente und Versuche zu kennen, die schnell durchgeführt werden können. Solche kleinen Experimente und Versuchen würden sich auch immer prima als Unterrichtseinstieg eignen.
      Ich bin gespannt auf eine Meinung von dir und den restlichen Studierenden!
      Liebe Grüße
      Iulia Ariana

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  7. Liebe Julia und Sarah,
    wir alle werden später Aufgaben in unseren Unterricht einbauen müssen, weshalb dieser Beitrag sehr hilfreich für uns ist. Ihr habt gut geschildert, welche Aufgaben sich für welches Ziel eignen. Vielen Dank dafür! Ich fand es sehr angenehm, wie ihr die Fragen in euren Beitrag integriert habt, das hat die Beantwortung erleichtert, da man direkt wusste, auf was ihr euch bezogen habt.
    Im Folgenden möchte ich auf diese Fragen eingehen:
    Welche Funktionen sollen Aufgaben vor allem erfüllen, wenn sie als Unterrichtseinstieg eingesetzt werden?
    Wenn eine Aufgabe als Einstieg in ein Thema genutzt wird, soll sie das Vorwissen der SuS abfragen. So kann die Lehrperson ermitteln, wie viel Wissen schon vorhanden ist und wo am meisten bzw. am wenigsten Lehr- und Lernbedarf besteht. Diese Aufgaben helfen der Lehrperson den Unterricht und die benötigten Materialien vorzubereiten.

    Wie könnte eine Aufgabenstellung des Anforderungsbereichs I, II oder III lauten, mit welcher die Kompetenzen in der Erkenntnisgewinnung gefördert werden sollen?
    Um die Kompetenzen in der Erkenntnisgewinnung zu fördern eignen sich Versuche und Experimente sehr gut. Für den Leistungsbereich I ist dafür ein komplett vorgegebenes Experiment oder ein Versuch am besten. Fragestellung, Materialien, Versuchsaufbau und -durchführung sind hier vorgegeben und die SuS müssen lediglich eine Hypothese aufstellen und den Versuch oder das Experiment nach Anleitung durchführen und beobachten.
    Für die SuS der Leistungsgruppe II gibt man die Fragestellung, die Materialien und den Versuchs-/ Experimentaufbau vor. Die Hypothese und die Versuchsdurchführung müssen sie sich selbst überlegen.
    Den SuS der Leistungsgruppe III gibt man nur die Materialien und eventuell eine Fragestellung. Den Rest können sie sich selbst erarbeiten und sich einen geeigneten Versuch oder ein Experiment überlegen. Sie werden in der Gruppe viel diskutieren und vielleicht beim ersten Mal kein lösungsbringendes Experiment durchführen. Hier wird also auch der Kompetenzbereich der Kommunikation gefördert.

    Welche Probleme treten auf, wenn bei der Bearbeitung einer Leistungsaufgabe im Vorfeld die verwendeten Operatoren nicht mit den SuS besprochen wurden?
    Wenn vor der Bearbeitung einer Leistungsaufgabe die Operatoren nicht besprochen wurden, kann es passieren, dass die SuS die Aufgabe falsch bearbeiten. Obwohl sie das benötigte Wissen haben, liefern sie es nicht ab, da sie zum Beispiel zwei Vorgänge nur einzeln beschreiben und nicht vergleichen. Damit die SuS die Chance haben, ihr ganzes Wissen wie in der Aufgabenstellung angefordert abzuliefern, müssen sie die Definitionen und Unterschiede der einzelnen Operatoren kennen.

    Was kann, neben der Komplexität, noch durch die Aufgabenformate variiert werden? Vergleicht dazu vor allem die erste geschlossene Aufgabe mit der offenen Aufgabe.
    Durch die verschiedenen Aufgabenformate kann auch der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben variiert werden. Meistens zählen die geschlossenen Aufgaben zu den einfacheren, da den SuS viel vorgegeben wird. Die offenen Fragen zählen hingegen meist zu den schwierigeren Aufgaben, da die SuS keine genauen Vorgaben und viel Freiheiten haben. Sie müssen selbst überlegen, auf was die Lehrperson hinauswill und ihr Wissen selbst strukturiert formulieren.
    Viele Grüße,
    Annika

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    1. Liebe Annika,

      vielen Dank für deinen Blogkommentar zu unserem Blogbeitrag „Aufgaben im Biologieunterricht“.

      Wie du es bereits erwähnt hast, kommen wir als spätere Lehrkräfte natürlich nicht an Aufgaben vorbei und müssen diese in unseren Unterricht einbauen, wobei euch unserer Blogbeitrag als Hilfestellung für die zukünftige Vorbereitung und Durchführung von Aufgaben dienen soll.

      In deinem Kommentar betonst du, dass eine Aufgabe, die als Einstieg in ein neues Thema genutzt wird, das Vorwissen von Schüler und Schülerinnen abfragen soll. Mit diesem Einwand hast du Recht, denn Einstiegsaufgaben ermöglichen unter anderem dem Lehrer, die bereits vorhandenen Kenntnisse seiner Schüler und Schülerinnen zu messen. Doch ich glaube, dass eine Einsteigsaufgabe alleine nicht beweisen kann, worin am meisten bzw. am wenigsten Lehr- und Lernbedarf besteht. Natürlich gibt es dem Lehrer einen groben Überblick über den Lernstand der Schüler, doch um die wirklichen Stärken und Schwächen der Kinder und Jugendlichen bezüglich eines Themas aufzuzeigen, benötigt es Zeit und wird meiner Meinung nach erst im Laufe der Unterrichtseinheit herauskristallisiert.

      In Bezug auf unsere zweite Frage schlägst du für SuS der Leistungsgruppe II vor, dass diese bei einem Versuch nur Materialien und eventuell eine Fragestellung von der Lehrkraft zur Verfügung gestellt bekommen. Den Rest, wie der Versuchsaufbau oder die Versuchsdurchführung, sollen sich die Schüler und Schülerinnen selbst erarbeiten. Mit diesem Vorgehen muss jedoch sehr vorsichtig umgegangen werden, weshalb ich den Vorschlag als sehr kritisch betrachte. Denn die Schüler arbeiten zum Beispiel bei einem Versuch oft mit teuren biotechnischen Geräten, gefährlichen und nicht zu unterschätzenden Stoffen und scharfen Werkzeugen. Ein „macht einfach mal, wie ihr denkt“ kann für die gesamte Klasse, inklusiv der Lehrkraft, sehr gefährlich werden. Deshalb sollte den Schülern nicht unbedingt der Freiraum in der Versuchsdurchführung oder dem Versuchsaufbau gegeben werden, sondern eher in der Auseinandersetzung mit dem Versuch wie z.B. in den Fragestellungen. Somit können Sie zum Beispiel in der Gruppe diskutieren, wie und weshalb nun mit diesem Versuch etwas bewiesen bzw. wiederlegt werden kann.

      Liebe Grüße
      Sarah Mildner

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