Mittwoch, 26. September 2018

Lernen für Noten oder für das Leben?


Inhaltsverzeichnis




1.       Einleitung

Jeder von uns kennt vermutlich den Fall, dass man motiviert lernt, sich eine gute Note erhofft und am Ende enttäuscht ist, weil die Note nicht so ausfällt wie erhofft. Danach sinkt die Lernmotivation unter Umständen deutlich. Andersherum beflügelt uns eine gute Note aber auch und hilft uns unsere Motivation noch weiter zu steigern.
In unserem Blogbeitrag beschäftigen wir uns mit der Frage, welchen Einfluss Motivation und Interesse auf das Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern haben und im folgenden dann auch welche Auswirkungen Noten auf diese haben.

2.       Interesse

Interesse hat in der Schule einen wichtigen Stellenwert, denn auf der einen Seite erleichtert es den Schülerinnen und Schülern das Lernen und auf der anderen Seite verbessert es deren Verständnis. Außerdem ist Lernen mit Interesse wirksamer und nachhaltiger als Lernen ohne Interesse. Aufgrund dessen besteht die Aufgabe der Lehrkräfte darin, die Interessen von Schülerinnen und Schülern zu fördern, bereits vorhandene Interessen zu berücksichtigen und die Entwicklung möglicher Nicht-Interessen zu verhindern[1]. Im Folgenden werden wir euch zunächst einmal erklären, was man unter den genannten Begriffen versteht.

2.1    Definition

Unter Interesse versteht man ein mehrdimensionales Konstrukt, das gekennzeichnet ist durch die Beziehung eines Menschen zu einem Gegenstand (Person-Gegenstands-Relation). Dabei gibt es zwei unterschiedliche Interessenszustände. Zum einen gibt es die Person-Gegenstands-Beziehung und zum anderen gibt es den Person-Gegenstands-Bezug[2]. Der Gegenstand besteht aus den drei Bereichen Inhalt, Tätigkeit und Kontext[3]. Die Interessenbeziehung entsteht auf drei Ebenen. Zum einen, wenn während der Beschäftigung mit dem Interessengegenstand positive emotionale Zustände, wie beispielsweise Freude, erlebt werden und zum anderen, wenn dem Gegenstand eine hohe individuelle Wertschätzung entgegengebracht wird. Außerdem erfolgt eine Zielsetzung, die darauf hinausführt, mehr über den Gegenstand zu erfahren, also das individuelle Wissen zu erweitern[4].

2.2    Interessen von Schülerinnen und Schülern

Mit der ROSE-Studie (=The Relevance of Science Education) wurden die Interessen gegen Ende der Sekundarstufe I von deutschen Jugendlichen an naturwissenschaftlichen Themen gemessen und veröffentlicht. Unter anderem wurden die Ergebnisse aufgeteilt in die 10 interessantesten Themen und die 10 am wenigsten interessanten Themen. Außerdem wurden die Interessen von Mädchen und Jungen getrennt beobachtet[5]. Im Folgenden möchten wir euch diese Ergebnisse gerne vorstellen.
Schülerinnen und Schüler sind besonders stark an lebenspraktischen Nutzen und Anwendungen der Naturwissenschaften interessiert. Jungen zeigen in Physik ein größeres Interesse als Mädchen. Diese hingegen interessieren sich im Vergleich zu Jungen stärker für physikalische Bereiche, wie beispielsweise für ungeklärte Naturphänomene, Mysterien und medizinische Geräte. Mädchen zeigen weniger Interesse in Technik, Fahrzeugen, Maschinen, Raumfahrt, Waffen und naturwissenschaftlichen Brennpunktthemen. Bei Schüler hingegen sieht dies anders aus. Sie interessieren sich für Maschinen, Technik, Fahrzeuge sowie für Elektrotechnik. Weitere für Jungen interessante Themen sind ungeklärte und spektakuläre Naturphänomene, Optik, Wärmelehre, Raumfahrt und Waffen sowie naturwissenschaftliche Brennpunktthemen. Anders als bei den Mädchen sind männlich Heranwachsende an Mysterien interessiert. In dem Fach Chemie gibt es bezüglich des Interesses keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Sowohl Schülerinnen als auch Schüler interessieren sich für Edelmetalle, Farbstoffe, Naturerscheinungen, Gefahren und Nutzen chemischer Anwendungen. Im Fach Biologie zeigen Mädchen größeres Interesse als männliche Jugendliche. Jedoch in den biologischen Themen sind Schülerinnen und Schüler an humanbiologischen Aspekten wie Fortpflanzung, Gesundheit und dem menschlichen Körper interessiert. Ebenfalls sind beide Parteien angetan von dem Verhalten von Tieren, Umweltfragen sowie von Grüner Gentechnik. Weniger interessant erscheinen klassisch biologische Themen wie Pflanzenkunde, Evolution, Sinnesphysiologie und Vererbungslehre. Bei Mädchen wecken Bereiche wie Ernährungsfragen, Krankheiten und Schwangerschaft, Anwendungen der Gentechnik am Menschen und ethische Aspekte der Gentechnik das Interesse. Männliche Heranwachsende zeigen weniger Interesse an Schwangerschaft, Geburt und dem menschlichen Körper[6].

Die Top 10 der interessantesten Themen für deutsche Mädchen:
1.   Träume und deren Bedeutung
2.    Krebs und deren Behandlung
3.    HIV/Aids
4.    Erste Hilfe
5.    Gesundheit und Fitness
6.    Gefühl der Schwerelosigkeit im Weltall
7.    Leben, Tod und Seele
8.    Menschlicher Körper und seine Funktionen
9.    Krankheiten und Epidemien
10.  Ungeklärte Phänomene[7]

Die Top 10 der interessantesten Themen für deutsche Jungen:
1.    Funktion einer Atombombe
2.    Gefühl der Schwerelosigkeit im Weltall
3.    Funktion von Computer
4.    Neueste Erfindungen und Entdeckungen in Naturwissenschaft und Technik
5.    Ungeklärte Phänomene
6.    Biologische und chemische Waffen mit Auswirkungen auf den menschlichen Körper
7.    Explosive Chemikalien
8.    Erfindungen und Entdeckungen, die die Welt verändert haben
9.    Schwarze Löcher und andere spektakuläre Phänomene im Weltall
10.  Elektroschocks und Blitze und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper[8]

Die Top 10 der am wenigsten interessanten Themen für Mädchen:
1.    Wachstum und Vermehrung von Pflanzen
2.    Moderne Landwirtschaft
3.    Meinungsunterschiede von Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern
4.    Einsatz und Reparation von Elektrogeräten und mechanischen Geräten
5.    Atome und Moleküle
6.    Biologischer und ökologischer Anbau
7.    Berühmte Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler
8.    Benzin- und Dieselmotoren
9.    Verarbeitung von Rohöl zu Materialien
10.  Symmetrien und Muster bei Blätter und Blumen[9]

Die Top 10 der am wenigsten interessanten Themen für Jungen:
1.    Pflanzen in der Umgebung
2.    Meinungsunterschiede von Naturwissenschaftlerinnen und  Naturwissenschaftlern
3.    Astrologie und Horoskope
4.    Essstörungen
5.    Reinigungsmittel, Seifen und deren Wirkung
6.    Wachstum und Vermehrung von Pflanzen
7.    Eigenschaften von Lotionen und Cremes
8.    Plastische und kosmetische Chirurgie
9.    Berühmte Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler
10.  Symmetrien und Muster bei Blätter und Blumen[10]

Nun habt ihr einen Überblick über die Interessen von deutschen Jugendlichen erhalten. Wirft einmal einen Blick in eure Schulzeit. Könnt ihr euch noch daran erinnern, was euch am meisten im Biologieunterricht interessiert hat? Gab es auch Themen, die euch überhaupt nicht zugesagt haben?
Wir freuen uns auf eure Antworten!

Abb. 1: Gedankenblase


2.3    Person-Gegenstands-Beziehungen – Interesse und Nichtinteresse

Bevor wir zu den Punkten Interesse und Nicht-Interesse kommen, stellen wir euch zunächst einen weiteren wichtigen Begriff vor. Es geht um die Indifferenz, die sowohl mit Interesse als auch mit Nicht-Interesse in Zusammenhang steht[11].
Indifferenz ist eine neutrale Ausgangshaltung gegenüber einem Gegenstand, wenn noch kein Kontakt stattgefunden hat. Da eine Person-Gegenstands-Relation zunächst nicht vorhanden ist, bestehen auch keine Person-Gegenstands-Beziehung und kein Person-Gegenstands-Bezug. Besonders in der Schule ist die Indifferenz von großer Bedeutung, da sie der Ansatzpunkt für die Entwicklung von Interessen und Nicht-Interessen ist, wenn es um die Übertragung von neuen Inhalten geht. Bei Schülerinnen und Schülern ist die Entscheidung zu einem ersten Kontakt mit dem Unterrichtsgegenstand häufig fremdgeleitet und durch die soziale Komponente beeinflusst. Ob eine Bereitschaft zu einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand besteht, entscheidet das Ergebnis der Person-Gegenstands-Auseinandersetzung[12].
Abb. 2 Relationales Zusammenhangsmodell des Interessen- und Nichtinteressenkonstruktes

Interesse:
Wie wir schon oben beschrieben haben, gliedert sich Interesse in zwei Zustände. Zum einen gibt es die Person-Gegenstands-Beziehung und zum anderen gibt es den Person-Gegenstandsbezug[13]. Damit ihr euch vorstellen könnt, was man darunter versteht, werden wir euch nun die Unterschiede aufzeigen.
·         Interesse als Person-Gegenstands-Beziehung:
Eine Person-Gegenstands-Beziehung wird ausgebildet, indem eine Person mit einem Umweltbereich in Kontakt kommt und auf diesen entsprechend handelt[14]. Sie ist situational bedingt und wird daher auch als situationales Interesse bezeichnet. In einer bestimmten Situation repräsentiert sie eine aktuelle Beziehung zwischen Person und Gegenstand[15].
Situationales Interesse beinhaltet zwei Bedingungen. Zum einen gibt es die Komponente „catch“[16], welche situationales Interesse auslöst und zum anderen gibt es die Komponente „hold“[17], die das situationale Interesse hält.
·         Interesse als Person-Gegenstands-Bezug:
Ein Person-Gegenstands-Bezug ist zeit- und situationsübergreifend. Dieser kann entstehen, indem sich die Person-Gegenstands-Beziehung mehrfach wiederholt. Dadurch kann ein Bezug hergestellt werden, der über einen längeren Zeitraum anhält. Der Person-Gegenstands-Bezug wird auch als individuelles Interesse bezeichnet[18].

Aus einem situationalen Interesse kann ein individuelles Interesse entwickelt werden. Der erste Kontakt mit dem Gegenstand, der zufällig geschieht oder durch andere Personen herbeigeführt wird, ist dabei von großer Bedeutung[19].

Abb. 3 Nichtinteresse

Nichtinteresse:
Nicht-Interessen können sich entwickeln, wenn bei Person-Gegenstands-Auseinandersetzungen die Qualität des intrinsischen Erlebens niedrig ist[20]. Unterschieden wird dabei, besonders im Biologieunterricht, zwischen Angst und Ekel[21]. Die Ebene der Nicht-Interessen unterteilt sich in zwei verschieden starke Ausprägungen. Die erste Ebene ist die Desinteresse, welche auch als Interesselosigkeit oder Gleichgültigkeit bezeichnet wird. Die zweite Ebene ist die Abneigung. Diese ist stärker ausgeprägt und kann auch als Antipathie oder Widerwille benannt werden[22].
·         Desinteresse:
Unter Desinteresse versteht man einen Zustand der Interesselosigkeit oder Gleichgültigkeit einem Gegenstand gegenüber. Dabei kommt eine Person-Gegenstands-Relation nicht zustande, außer wenn beispielsweise im Unterricht fremdbestimmte Person-Gegenstands-Auseinandersetzungen vorausgegangen sind. Eine Person hat dabei nur ein vereinzeltes Wissen und verfügt nur über eine fremdbestimmte Handlungsfähigkeit gegenüber dem Gegenstand. Außerdem werden leicht negative Gefühle empfunden und der Gegenstand erhält keine besondere Wertzuschreibung. Desinteresse kann auch mit passiver Ablehnung gleichgesetzt werden, denn die Person bemüht sich nicht, sich mit dem Gegenstand auseinanderzusetzen[23].
·         Abneigung:
Hier besteht eine negative Person-Gegenstands-Relation. Das Individuum meidet aktiv die Aufnahme von weiteren Informationen, da die Auseinandersetzungen mit dem Gegenstand auf schlechten Erfahrungen beruhen. In diesem Bezug kann auch von einer aktiven Ablehnung gesprochen werden. Verantwortlich dafür sind ausgebildete negative Gefühle. Der Gegenstand nimmt einen unteren Platz in der individuellen Wertschätzung ein[24].

3.       Motivation

Neben dem Interesse ist auch die Motivation ein wichtiger Faktor in der Schule. Besonders für die Schülerinnen und Schüler ist Motivation wichtig, um Leistungsverbesserungen zu erzielen. Schulen sollten deshalb ihr Hauptaugenmerk nicht nur auf die Vermittlung von Sachwissen legen, sondern den Schülerinnen und Schülern ebenfalls dabei helfen, eigene Motivation aufzubauen, damit sie ein selbstgesteuertes Lernen erzielen können[25]. Im Folgenden werden wir euch genauer erklären, was man unter Motivation versteht und was damit alles zusammenhängt.

3.1    Definition

Unter Motivation versteht man immer einen Prozess, in welchem eine Person sich Handlungsziele überlegt und setzt. Die Person wird nun ihr gesamtes Handeln und Erleben nach diesen Zielen steuern und sie versuchen zu erfüllen[26]. Menschen setzen sich jedoch verschiedene Ziele, auf die sie unterschiedlich akribisch und ausdauernd hinsteuern. Zum Beispiel verfolgt Schüler A das Ziel in der nächsten Klausur ein sehr gut zu erzielen, während Schüler B sich ein befriedigend als Ziel gesetzt hat. Wieso aber setzt sich Schüler A ein so hohes Ziel und Schüler B dagegen ein kleineres Ziel[27]? Grund dafür sind die verschiedenen Motive, die einen Menschen dazu bewegen zu handeln. Hierbei ist noch wichtig, dass Motive die Zielbewertung der gesetzten Ziele festlegen sowie die Realisierungschancen beurteilen. Schüler B könnte also der Ansicht sein, dass er mehr als die Note 3 nicht leisten kann. Schüler A dagegen hat sich die Note sehr gut gesetzt, weil er diese Note braucht, um sich bei seinem Traumjob bewerben zu können[28]. Motive sind der Grund dafür, dass wir unser angestrebtes Ziel nicht aus den Augen verlieren und unser Verhalten zielgerichtet und zielführend ist[29]. Anreize können als Auslöser für eine Motivation, beziehungsweise für Motive sein und zeigen einer Person, dass passende Voraussetzungen für ein zielführendes Verhalten bestehen[30]. Personenfaktoren (Motive) und Situationsfaktoren (Anreize) bedingen sich gegenseitig und werden als Motivanregung charakterisiert. Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich dann die Motivation[31].

3.2      Das erweitertes kognitive Motivationsmodell

Nach diesem Modell lässt sich die momentane Motivationsstärke einer Person bestimmen. Damit ist gemeint, wie stark die Person ihre Ziele mit ihrem Verhalten verfolgt. Für dieses Modell nach Heckhausen und Rheinberg sind vier Komponenten ausschlaggebend: die Situation, die Handlung, das Ergebnis und die Folgen:
Abb. 4 das erweiterte kognitive Motivationsmodell

1.    Situations- Ergebnis- Erwartung:
Dieser S-E Erwartungstyp geht von einer Wahrscheinlichkeit aus, mit derer ein Ergebnis eintritt ohne, dass die Person mit ihrem Verhalten dazu beigetragen hat. Es tritt also von alleine ein. Zum Beispiel geht ein Schüler/ eine Schülerin davon aus, dass er/sie die bevorstehende Klausur auch ohne Lernen (=Situation) mit einem guten Ergebnis bestehen wird. Er wird es aus diesem Grund unterlassen für die Prüfung zu lernen. Große Situations- Ergebnis- Erwartungen reduzieren demnach die Verhaltensweisen, die auf ein Ergebnis hinführen.
2.    Handlungs- Ergebnis- Erwartung
Diese H-E- Erwartung kann man als das genaue Gegenteil zu der S-E- Erwartung sehen. Man geht dabei aus, dass eine Person denkt, dass sie ihr gesetztes Ziel nur dann erreicht, wenn sie sich diesem entsprechend verhält. Je größer sie die Wahrscheinlichkeit einschätzt, mithilfe ihres Zutuns das gewünschte Ergebnis zu erreichen, desto mehr wird sie ihre Handlungen darauf abstimmen. Schüler A geht zum Beispiel davon aus, dass er den anstehenden Test mit einem sehr guten Ergebnis besteht, wenn er jeden Tag für mehrere Stunden dafür lernt (=Handlung). Dementsprechend hat er sehr große Handlungs- Ergebnis- Erwartungen.
3.    Ergebnis- Folge- Erwartungen
Erwartungen des Types E-F beziehen sich auf die Annahmen einer Person, dass falls ein bestimmtes Ergebnis stattfindet, dies auch eine bestimmte Folge mit sich bringt. Schülerin A geht davon aus, dass die gute Note (=Ergebnis) positiv in ihrer Bewerbung (=Folge) gesehen wird. Je sicherer sich die Person damit ist, dass diese Folge eintritt, je größer die Ergebnis- Folge- Erwartung ist, desto mehr wirkt es sich auf ihre Handlungstendenz aus.
4.    Anreize der Folgen
Die Höhe eines Anreizes der bestimmten Folge ist genauso wichtig zu beachten, wie die Erwartungen. Denn damit die Attraktivität eines Ergebnisses subjektiv gesteuert werden kann muss die Ergebnis- Folge- Erwartung sowie der Anreiz ausreichend hoch sein.
Beispiel zur Verdeutlichung inwieweit dieses Modell vorhersagen kann, wie sich eine Person verhalten wird:
Steffi, 14 Jahre, schreibt in einer Woche einen Geschichtstest. Damit sie sich ausreichend auf diesen Test vorbereiten wird, muss folgendes passieren:
1.    Steffi muss davon ausgehen, dass wenn sie nicht lernt, die Prüfung nicht zufriedenstellend ausfällt.
2.    Sie wird das Ergebnis positiv beeinflussen können, wenn sie lernt.
3.    Das Ergebnis wird auf jeden Fall Folgen haben.
4.    Dieses Ergebnis ist ihr auch wichtig.
Wird eine der Bedingungen nicht erfüllt, lernt Steffi nicht ausreichend für den Test[32].

3.3    Selbstbestimmungstheorie – intrinsische und extrinsische Motivation

Die Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan stellt eine Theorie dar, die auf Basis der organismischen und dialektischen Theorie die humanistische Motivation erklärt. Unter organismisch versteht man dabei, dass die menschliche Entwicklung kontinuierlich integriert wird. Dialektisch lässt sich so erklären, dass diese Theorie ständig eine Verbindung zwischen den oben genannten Einbindungsprozessen und der Umwelt mit ihren Einflüssen darstellt. Das Selbst findet sich im Mittelpunkt der Theorie und entwickelt sich von Geburt an und durch Dialog mit seiner sozialen Umwelt durch diese organismische Dialektik[33].
Deci und Ryan erforschten zwei verschiedene Arten von Motivation: Die intrinsische und die extrinsische Motivation. Schülerinnen/Schüler, die intrinsisch motiviert sind handeln um ihrer Interesse willen. Ihre Handlungen benötigen keine externen Einflussfaktoren, wie zu Belohnungen, Bestrafungen[34]. Intrinsische Motivation charakterisiert sich vor allem durch Neugier, Interesse, Freiwilligkeit und Spontaneität. Dem gegenüber stehen extrinsisch motivierte Verhaltensweisen, die nur ausgeführt werden, weil man sich eine Konsequenz davon erhofft[35]. Im Gegenteil zur intrinsischen Motivation sind diese Verhaltensweisen nicht spontan, sondern entstehen dadurch, dass man zu einer Handlung aufgefordert wird und eine positive Bekräftigung bei Ausführung der Verhaltensweise in Aussicht steht. Intrinsisch motivierte Verhaltensweisen sind also das perfekte Beispiel dafür, dass Menschen auch handeln ohne, dass sie dafür eine Gegenleistung bekommen[36]. Aber kann man intrinsische und extrinsische Motivation tatsächlich als Gegenspieler bezeichnen? Zumindest hat man herausgefunden, dass tatsächlich intrinsisch motivierte Verhaltensweisen sinken, wenn man den Personen für ihre Handlungen externe Bekräftigungen gibt, da sich das Gefühl der Selbstbestimmung reduziert. Es wurde also angenommen, dass sobald beide Motivationstypen miteinander verbunden werden, sich dies immer schlecht auf die intrinsische Motivation auswirkt. Des Weiteren wird der intrinsischen Motivation Selbstbestimmung und der extrinsischen Motivation Fremdbestimmung zugesagt. Neuere Untersuchungen zeigen allerdings, dass auch extrinsische Verhaltensweisen einen Selbstbestimmungscharakter besitzen können[37].
Extrinsische Motivation besitzt vier verschiedene Typen von Verhaltensregulation, die sich immer mehr von fremdbestimmtem Handeln hin zu selbstbestimmtem Handeln bewegen.
Externale Regulation hat den höchsten Grad an Fremdbestimmung, denn Handlungen werden ausgeführt, weil man sich Belohnungen erhofft. Das Verhalten ist also von äußeren Einflüssen gesteuert. Beispiel: Schüler A lernt, weil er für eine gute Note 20 Euro bekommt.
Introjizierte Regulation bedarf keinen externen Handlungsanstößen mehr. Jedoch macht man etwas nur, weil man kein schlechtes Gewissen möchte oder man intern denkt, dass man es machen muss. Die Handlung geschieht also aus einem inneren Zwang heraus. Beispiel: Schüler A lernt, weil er sonst ein schlechtes Gewissen bekommen würde.
Identifizierte Regulation meint Verhaltensweisen, die ein/e Schülerin/Schüler ausübt, weil er/ sie es auch für wichtig hält. Die Schülerin/ der Schüler hat also vorherrschende Einstellungen, mit denen er sich identifizieren kann und sich deshalb entsprechend verhält. Beispiel: Schüler A lernt, weil er sein großes Ziel, Medizin zu studieren, erreichen will.
Integrierte Regulation hat den größten Anteil an Selbstbestimmung, denn sie baut auf die Werte und Normen auf, mit der sich ein Schüler/ eine Schülerin identifiziert und integriert sie in sein Selbstkonzept[38].
Abb. 5 Intrinsische und extrinsische Motivation

Doch woher kommen diese menschlichen Motivationen? Deci und Ryan stellen dazu in ihrer Selbstbestimmungstheorie drei Typen auf, die die Entstehung von motivationaler Handlungsenergie erklären sollen. Damit menschliches Verhalten zielgerichtet wird müssen im Idealfall auch alle drei dieser Konzepte erfüllt sein. Sie führen die physiologischen Bedürfnisse, Emotionen und psychologischen Bedürfnisse aus. Letztere besitzen einen gesonderten Stellenwert, denn sie helfen dem Menschen dabei, die anderen zwei Konzepte zu steuern. Die psychologischen Bedürfnisse werden noch einmal in drei angeborene Bedürfnisse unterschieden[39]: Zum einen das Bedürfnis nach Autonomie oder Selbstbestimmung. Zum anderen das Bedürfnis nach Kompetenzerleben oder der eigenen Wirklichkeit. Als drittes führen sie das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit an. Dieses soll Menschen dazu bewegen, dass sie Normen, Werte, Einstellungen, etc. von anderen Menschen übernehmen, mit denen sie in Kontakt kommen. Was zunächst ziemlich nach Fremdbestimmung klingt wird jedoch über die Stadien der externen, introjizierten und identifizierten Regulation bis hin zur integrierten Regulation in das eigene Selbst verwandelt, sodass es zum Schluss einer Selbstbestimmung gleicht[40]. Auf der anderen Seite bedeutet soziale Eingebundenheit mit anderen Menschen selbstbestimmt zu interagieren und sich als aktives Mitglied einer Gruppe zu fühlen. Deci und Ryan gehen in ihrer Theorie davon aus, dass intrinsische Motivation vor allem aus den Bedürfnissen nach Autonomie und Kompetenz entsteht, während sich extrinsische Motivation aus allen drei psychologischen Bedürfnissen entwickelt. Umweltfaktoren, die diese Bedürfnisse dagegen stören, wirken sich negativ auf die Entstehung der Motivationen aus[41].
Abb. 6 psychologische Grundbefürnisse

3.4    Mitbestimmung der Schülerinnen und Schülern

Es gibt viele Möglichkeiten mit denen Schülerinnen und Schüler den Unterricht mitgestalten können: So kann die Lehrkraft zum Beispiel mehrere Themen vorschlagen und die Lernenden dürfen sich für eins davon entscheiden. Oder aber sie können bei der Entscheidung über die Sozialform mitwirken. So können sie entscheiden, ob sie lieber Partner- oder Gruppenarbeit, Einzelarbeit oder sogar lieber Frontalunterricht machen wollen. Aber auch der Medieneinsatz sowie die Methode der Ergebnissicherung stellen gute Möglichkeiten für die Lehrperson dar, die Schülerinnen und Schüler mitentscheiden zu lassen[42]. Untersuchungen haben gezeigt, dass Schülermitbestimmungen im Unterricht zu intrinsischer Motivation führen und bereits bestehende intrinsische Verhaltensweisen erhöhen können. Vor allem der nicht vorhandene Druck ist für die Entstehung intrinsischer Motivation wichtig. Dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Unterricht aktiv mitbestimmen dürfen entwickelt sich bei ihnen ein Gefühl der Autonomie und sie sehen sich als Erzeuger ihres eigenen schulischen Handelns[43]. Aus der höheren intrinsischen Motivation resultiert dann auch ein erhöhter Wissenszuwachs. Insgesamt kann man als sagen, dass sich eine Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler förderlich für ihr Lernen ist[44].
Erinnert ihr euch noch daran, inwieweit ihr im Unterricht mitbestimmen durftet und wie sich das auf euer Lernverhalten ausgewirkt hat?

4.       Der Einfluss von Leistungsbewertungen auf die Motivation

Motivation kann also zusammenfassend beschrieben werden als das Bedürfnis und der damit verbundene Tatendrang ein Ziel zu erreichen.[45] Diese Ziele bieten einerseits Orientierung und erfordern Antrieb, zum anderen ist das Erleben auf die Handlungsziele ausgerichtet.[46][47]


Abb. 7 Orientierung
Abb. 8 Erleben
Abb. 9 Handlungsziele

Auch in der Schule hat man es tagtäglich mit verschiedenen Zielsetzungen, Emotionen und Handlungen von Schülerinnen und Schülern zu tun. Doch haben Leistungsbewertungen (z.B. Noten nach einer Klassenarbeit) einen Einfluss auf die Motivation der Schülerinnen und Schülern, und wenn ja, welchen?

4.1    Leistungsbewertung, Lernverhalten und Emotionen

Zunächst einmal kann Evaluation von Leistungen im Allgemeinen als die Beschreibung, Analyse und Bewertung von Prozessen oder Personen verstanden werden.[48]
Doch an welchen Stellen bestehen Zusammenhänge zwischen Leistungsbewertung und dem Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern?
Und beeinflusst die Notengebung das emotionale Empfinden von Schülerinnen und Schülern? Und falls ja, inwiefern?
In den folgenden Abschnitten wollen wir euch erklären, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesbezüglich mithilfe von Studien herausgefunden haben. Abschließend geben wir euch jeweils Handlungsempfehlungen, die sich daraus ergeben, an die Hand.

4.1.1     Lernziel- und Leistungszielorientierung

In Lern- und Leistungssituationen (z.B. im Unterricht oder bei der Vorbereitung auf eine Klassenarbeit) bewegen sich Schülerinnen und Schüler immer im Spannungsfeld zwei konkurrierende Muster von Zielsetzungen;
1.    Lernzielorientierung
Bei der Lernzielorientierung steht das Lernen im Vordergrund der Lern- und Leistungssituation.[49]
2.    Die Leistungszielorientierung
Bei der Leistungszielorientierung steht das Zeigen von Leistung im Vordergrund der Lern- und Leistungssituation.[50]
Man unterscheidet die Leistungszielorientierung in Annäherungs-Leistungsziele und Vermeidungsleistungsziele; [51]
·         Annäherungsleistungsziele
Hier geht es darum im Vergleich zu anderen gute Leistungen zu zeigen.
·         Vermeidungsleistungsziele
Hier geht es darum im Vergleich zu anderen schlechte Leistungen zu vermeiden.
Drei Beispiele zur Verdeutlichung:
Lara lernt für ihr Leben gerne. Das kommt daher, weil Lara für im Unterricht behandelten Themen viel Interesse und für die Schule allgemein ein hohes Maß an intrinsischer Motivation aufbringen kann. Dadurch fällt es ihr auch leicht, gute Leistungen zu erbringen.

Um ihre Eltern und ihre Lehrkräfte zufrieden zu stellen, versucht Simone bessere Noten als ihre Mitschüler*innen zu bekommen. Außerdem möchte Simone Ärztin werden und für die Zulassung der Universität benötigt sie gute Noten.
Das ist Tom. Die meisten Themen in der Schule sprechen ihn nicht wirklich an. Trotzdem möchte er im Zeugnis im Vergleich zu den anderen nicht das Schlusslicht sein. Aus diesem Grund versucht Tom schlechte Leistungen zu vermeiden.

4.1.2     Lernen und Emotion

In Punkt 4. haben wir festgestellt, dass das unser Erleben immer an den Handlungszielen orientiert ist. Motivation und positive Emotionen sind wichtige Faktoren für den erfolgreichen Lernprozess.[52][53]
Zunächst einmal: Emotionen als ein zentraler Einflussfaktor für einen erfolgreichen Lernprozess, werden verstanden als eine adaptive oder direkte Reaktion eines Organismus auf einen Stimulus.[54] Diese Reaktionen unseres Körpers dienen in der Regel dazu sich situationsadäquat zu verhalten.[55]
Damit Ihr die Ergebnisse der Studien nachher besser nachvollziehen könnt, stellen wir euch im Folgenden ein Modell zum Thema Emotionen vor. Grundsätzlich unterscheidet man in der Emotionsforschung zwischen zweidimensionalen und mehrdimensionalen Modellen.
Zur Darstellung von Leistungsemotionen werden in der schulischen Emotionsforschung oft zweidimensionale Modelle genutzt. Diese differenzieren lediglich zwischen positiven und negativen Emotionen. Diese Einteilung scheint jedoch der Realität in den Schulen nicht gerecht zu werden, weil sie keinen qualitativen Unterschied zwischen verschiedenen positiver bzw. negativer Emotionen erklären können (z.B. dem Unterschied zwischen Angst und Wut).[56] Aus diesem Grund haben die Forscher Reinhard Pekrun, Andrew J. Elliot und Markus A. Maier ein mehrdimensionales Modell vorgeschlagen.
Dieses Modell von Pekrun et al. unterscheidet zwei Dimensionen:
·         Valenz: Hier wird zwischen positiven Emotionen und negativen Emotionen unterschieden.
·         Objektbezogenheit: Hierbei wird aufgrund des Objekts, auf welches sich die Emotion richtet unterschieden;
o   Richten sich Emotionen auf eine Aktivität spricht man von aktivitätsbezogenen Emotionen (Freude im Gegensatz zu Ärger)  
o   Richten sich Emotionen auf zukünftige Erlebnisse (z.B. Ergebnisse von anstehenden Klassenarbeiten) spricht man von prospektiv ergebnisbezogenen Emotionen (Hoffnung im Gegensatz zu Angst und Hoffnungslosigkeit)
o   Richten sich Emotionen auf bereits erlebte Ereignisse (z.B. Ergebnisse von bereits benoteten Klassenarbeiten) spricht man von retrospektiv ergebnisbezogenen Emotionen (Stolz im Gegensatz zu Scham)
 

4.1.3     Einfluss der Leistungsbewertung auf das Lernverhalten und die Emotionen

Allgemein wird davon ausgegangen, dass Noten allgemein die Motivation zu Lernen durch einen Anreiz von außen (extrinsische Motivation) erhöhen. Andererseits geht man davon aus, dass die intrinsische Motivation durch Belohnungen wie Noten teilweise verloren gehen kann (Korrumpierungseffekt).[57]
Eine Forschergruppe der Universität Kassel und Osnabrück haben 300 Schülerinnen und Schüler des 12. Schuljahrs im Physikunterricht in zwei Gruppen aufgeteilt. Diese Gruppen sollten nun in Gruppenpuzzles Aufgaben bearbeiten. Bei der ersten Gruppe hatte das Ergebnis des Tests eine Auswirkung auf die mündliche Note des Halbjahrs. Bei der zweiten Gruppe hatte das Ergebnis des Tests keine Auswirkung auf ihr Halbjahreszeugnis.[58]
Das Ergebnis war folgendes:
·         Beide Gruppen der Jugendlichen unterschieden sich nicht hinsichtlich ihrer intrinsischen Motivation. Jedenfalls sagten dies die Jugendlichen, als man sie dazu befragte.[59]
·         Die Noten hatten jedoch eine Auswirkung auf die erste Gruppe, indem diese intensiveres individuelles Lernen betrieben und außerdem die Zusammenarbeit gefördert wurde.[60]
Dieser Untersuchung zufolge könnte man leicht den Eindruck gewinnen, Noten hätten ausnahmslos neutrale und gute Einflüsse auf Schülerinnen und Schüler. Doch die bisherige Forschung deutet auch darauf hin, dass die Motivation stark von der Lern- und Leistungszielorientierung und der Emotionen abhängig ist, denn:
·         Schülerinnen und Schüler, die lernzielorientiert lernen weißen, laut Studien, eine erhöhte Anstrengungsbereitschaft und tiefergehende Lernstrategien beim Lernen auf.[61][62]
·         Außerdem erleben Schülerinnen und Schüler mit hoher Lernzielorientierung mehr positive Emotionen während des Lernens.[63][64]
·         Diese positiven Emotionen (Freude, Hoffnung und Stolz) führen wiederum zu besseren Lernleistungen, während negative Emotionen (wie: Ärger, Angst und Scham) schlechtere Lernleistungen hervorrufen.[65]
Abschließend kann also gesagt werden:
·         Noten dienen grundsätzlich als Anreiz von außen, können jedoch auch korrumpierende Wirkungen auf Schülerinnen und Schüler haben.
·         Noten führen zu, so die Studien, einem intensiveren Lernprozess und eine bessere Kommunikation zwischen den Schülern.
·         Eine hohe Lernzielorientierung führt zu höherer Anstrengungsbereitschaft, tiefgreifenderen Lernstrategien und geht mit positiven Emotionen einher.
·         Positive Emotionen wiederum führen zu besseren Lernleistungen.

4.2    Referenzrahmen von Leistungsrückmeldungen

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor, abgesehen von Lernstrategien und den damit verbunden Emotionen, stellt der, von der Lehrkraft festgelegte, Referenzrahmen in Hinblick auf Leistungsrückmeldungen dar. Leistungsrückmeldungen in Form von Bewertungen werden in der Regel als Belohnungssystem gefasst. Hierbei gibt es zwei vorherrschendende Systeme:
·         Belohnung nach Fähigkeit (Sozialer Referenzrahmen der Leistungsrückmeldung)
·         Belohnung nach Anstrengung (Individueller Referenzrahmen der Leistungsrückmeldung)
Im Folgenden werden beide Referenzrahmen kurz erklärt und abschließend erklären wir euch, welchen Einfluss die Notengebung je nach Referenzrahmen auf die Motivation von Schülerinnen und Schüler hat.

4.2.1     Belohnung nach Fähigkeit - Sozialer Referenzrahmen

Ein sozialer Referenzrahmen bedeutet, dass das zentrale Kriterium der Belohnung (z.B. durch eine Note oder mündliche Rückmeldung der Lehrkraft) die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler sind. Da die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler untereinander verglichen werden, spricht man von einem sozialen Referenzrahmen.[66]
Gute Noten sprechen in diesem System für eine Belohnung hoher Fähigkeiten (z.B. hohes Fachwissen in einem Bereich). Gute Noten sprechen in diesem System jedoch nicht zwangsweise dafür, dass sich die*der Schüler*in besonders viel Zeit und Mühe beim Lernen gegeben hat. Sie machen nicht zwangsweise eine Aussage über die Motivation die Schülerinnen und Schüler.

4.2.2     Belohnung nach Anstrengung - Individueller Referenzrahmen

Ein individueller Referenzrahmen bedeutet, dass das zentrale Kriterium der Belohnung die Anstrengung einzelner Schülerinnen und Schüler ist. Hierbei werden Leistungen individuell bei jeder Schülerin und jedem Schüler mit älteren Leistungen der*desselben verglichen. Hierdurch werden Leistungsfortschritte ersichtlich. Da nicht die Leistungen nicht zwischen den Schüler*innen, sondern die Leistungsfortschritte individuell verglichen werden, spricht man von einem individuellen Referenzrahmen.[67]
Gute Noten sprechen in diesem System für eine Belohnung hoher Anstrengungen (z.B. anhand eines gravierenden Leistungsfortschritts). Die Note enthält hiermit also eine Aussage über die Motivation einer Schülerin bzw. eines Schülers. Gute Noten sprechen in diesem System jedoch nicht zwangsweise dafür, dass man im Vergleich zu anderen hohe Fähigkeiten aufweist.

4.2.3     Einfluss des Referenzrahmens auf die Lern- und Leistungszielorientierung

In der Studie von Reinhard Pekrun et al. wurden 153 Oberstufenschülerinnen und -schüler mit einem Durchschnittsalter von 17 Jahren untersucht. Die Schülerinnen und Schüler sollten dabei eine Lernaufgabe bearbeiten. Zuvor wurden sie in drei Gruppen aufgeteilt:
·         Erste Gruppe - fähigkeitsbezogene Leistungsrückmeldung
Der ersten Gruppe teilte man mit, dass sie nach dem Ende des zweiten Durchgangs eine fähigkeitsbezogene Leistungsrückmeldung (also eine Bewertung im Vergleich zu ihren Gruppenmitgliedern) bekommen würden.[68]
·         Zweite Gruppe - anstrengungsbezogene Leistungsrückmeldung
Der zweiten Gruppe teilte man mit, dass sie nach dem Ende des zweiten Durchgangs eine anstrengungsbezogene Leistungsrückmeldung (also eine Bewertung im Vergleich den eigenen Leistungen des ersten Durchgangs) bekommen würden.[69]
·         Dritte Gruppe – keine Rückmeldung
Der dritten Gruppe teilte man mit, dass man ihnen keinerlei Rückmeldung geben würde. Die dritte Gruppe diente somit als Kontrollkuppe.[70]
Nachdem die Gruppe über ihre Rückmeldungen informiert worden waren, erhob das Forschungsteam ihre Lern- und Leistungszielorientierung. Dabei fanden sie heraus:
·         Gruppe 1 (fähigkeitsbezogene Rückmeldung) wies im Vergleich zu Gruppe 2 (anstrengungsbezogene Rückmeldung) und Gruppe 3 (keine Rückmeldung) eine niedrigere Lernzielorientierung auf.[71]
·         Gruppe 1 wies außerdem höhere Werte bei den Annäherungs- und Vermeidungsleistungszielen als Gruppe 2 und Gruppe 3 auf.[72]

Das Forschungsteam erhob außerdem die Auswirkung der verschiedenen Leistungsrückmeldungen der Gruppen in Bezug auf ihre Emotionen vor (prospektiv ergebnisbezogen), während (aktivitätsbezogen) und nach (retrospektiv ergebnisbezogen) der Bearbeitung der Lernaufgabe.
Dabei kamen sie zu folgenden Schlüssen:
·         Gruppe 2 empfand mehr Hoffnung und Stolz und weniger Angst, Ärger und Scham als Gruppe 1.[73]
·         Außerdem fand das Forschungsteam heraus, dass das verstärkte Empfinden von negativen Emotionen (Angst, Hoffnungslosigkeit, Ärger und Scham) mit einer erhöhten Vermeidung-Leistungszielorientierung in Wechselwirkung steht.[74]

Zusammenfassend lässt sich also sagen:
·         Bereits die Erwartung eines Referenzrahmens der Leistungsbewertung von hat einen Einfluss auf…
o   …die Lernzielorientierung und die Leistungszielorientierung von Schülerinnen und Schüler.
o   …das Emotions-Empfinden von Schülerinnen und Schülern.
o   Negative Emotionen wiederum gehen einher mit Vermeidungs-Leistungszielorientierung.
·         Eine hohe Lernzielorientierung und positive emotionale Erfahrungen sind also…
o   …am besten durch eine Leistungsbewertung mit einem Fokus auf individuelle Verbesserungen oder Verschlechterungen (individueller Referenzrahen) gewährleistet.
o   …selbst ohne Leistungsbewertung besser gewährleistet, als durch einen sozialen Referenzrahmen.
o   …am schlechtesten durch eine Leistungsbewertung mit einem sozialen Referenzrahmen gewährleistet.

5.       Fazit und Diskussionsfragen

Am Ende unseres Beitrags können wir Euch folgende Ratschläge geben:
Versucht später als Lehrkräfte durch Euren Unterricht und Eure Leistungserhebungen eine möglichst hohe Lernorientierung zu fördern und positive Emotionen bei den Schülerinnen und Schülern hervorzurufen. Anders herum gesagt: achtet darauf, dass keine negativen Emotionen aufkommen.
Eine andere Möglichkeit sind unbenotete Tests (formative Evaluation), die auch während einer Lerneinheit eingesetzt werden können, um den herauszufinden an welchem Punkt die Schülerinnen und Schüler stellen und diesen außerdem einen realistischen Standpunkt ihrer Lernfortschritte dar.
Um die Lernzielorientierung der Schülerinnen und Schüler zu fördern sollte man daher, so Ames, als Lehrkraft auf folgende Punkte achten[75]:
Der Fokus der Leistungsrückmeldung sollte nicht auf dem sozialen Vergleich basieren, sondern vielmehr auf den individuellen Veränderungen der Schülerin oder des Schülers selbst und dessen Lernfortschritt. Auch Anerkennung sollte man besonderen Anstrengungen immer entgegenbringen, selbst wenn sie im Vergleich zu anderen anders bewertet werden würden. Achtet außerdem darauf Leistungsbewertungen nicht öffentlich vor allen darzustellen, sondern eher ein persönliches Gespräch mit der- oder demjenigen zu führen, um diese oder diesen vor unangenehmen Situationen zu schützen.
Auch bei Euren dargereichten Lernmaterialien könnt ihr darauf achten, dass alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich zu verbessern.

Zu guter Letzt: Fehler sind ein normaler Bestandteil des Lernprozesses und sollten auch als solche behandelt werden – ganz normal! J

Wir hoffen Euch hat unser Beitrag gefallen und Ihr konntet einige Punkte für Euch und Eure spätere Tätigkeit als Lehrerin bzw. Lehrer mitnehmen. Welchen Punkten steht ihr kritisch gegenüber? An welche Punkte, ob positiv oder negativ könnt ihr Euch als Schülerin bzw. Schüler in Eurer Schullaufbahn erinnern? Wir würden uns freuen, wenn Ihr und Eure Gedanken in einem Kommentar mitteilt und mit uns ins Gespräch kommt!

Liebe Grüße,
Jana, Ronja, Marie und Max

6.       Literatur


Ames, Carole (1992): „Classrooms: Goals, Structures and Student Motivation“.
In: American Psychological Association [Hrsg.]: Joumal of Educational Psychology, 84. Jahrgang, Heft 3. S. 261-271.

Bosch, Jannis (2017): „Wie beeinflusst Leistungsbewertung Motivation und Emotionen?“.
In URL: https://www.uni-potsdam.de/fileadmin01/projects/inklusion/PDFs/ZEIF-Blog/Bosch_2017_Einfluss_Leistungsbewertung.pdf
(letzter Zugriff: 15.08.2018)

Bätz, Katrin & Beck, Ludmilla & Kramer, Laura & Niestradt, Jessica & Wilde, Matthias (2009): „Wie beeinflusst Schülermitbestimmung im Biologieunterricht intrinsische Motivation und Wissenserwerb?“.
In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften. 15. Jahrgang. 

Covington, Martin V. (2000): „Goal Theory, Motivation, and School Achievement: An Integrative Review.“
In: Annual Review [Hrsg.]: Annual Review of Psychology, 51. Jahrgang, Heft 1. S. 171–200.

Diseth, Åge (2011): „Self-efficacy, goal orientations and learning strategies as mediators between preceding and subsequent academic achievement.“
In: American Psychological Association [Hrsg.]: Learning and Individual Differences, 21. Jahrgang, Heft 2. S. 191–195.

Deci, Edward L. & Ryan, Richard M. (1993): „Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik“.
In: Zeitschrift für Pädagogik. 39. Jahrgang. Nr. 2. 

Dresel, Markus & Lämmle, Lena (2011): „Motivation“.
In: Thomas Götz (Hrsg.): Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, S. 80-141.

Elliot, Andrew James, & Harackiewicz, Judith M. (1996): „Approach and avoidance achievement goals and intrinsic motivation: A mediational analysis.“
In: American Psychological Association [Hrsg.]: Journal of Personality and Social Psychology, 70. Jahrgang, Heft 3. S. 461–475.
Greene, Barbara A., Debacker, Teresa K., Ravindran, Bhuvaneswari, & Krows, A. Jean
(1999): „Goals, Values, and Beliefs as Predictors of Achievement and Effort in High School Mathematics Classes.“ In: Springer [Hrsg.]: Sex Roles, 40. Jahrgang, Heft 5. S. 421–458.

Hattie, John A. C. (2008): „Visible Learning: a synthesis of over 800 meta-analyses relating to achievement“.
1. Auflage. London: Routledge Verlag. S. 1-392.

Heckhausen, Jutta & Heckhausen, Heinz (2010): „Motivation und Handeln“.
4. Auflage. Berlin Heidelberg: Springer Verlag. 

Holstermann, Nina & Bögeholz, Susanne (2007): „Interesse von Jungen und Mädchen an naturwissenschaftlichen Themen gegen Ende der Sekundarstufe I“.
In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 13. Jahrgang, S. 71-86.

Hussy, Walter & Schreier, Margrit, & Echterhoff, Gerald (2013): „Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften für Bachelor“.
2. Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag. S. 1-310.

Hänze, Martin & Berger, Roland & Bianchy, Katja (2009): „Fördern Schulnoten die Motivation? Eine quasi-experimentelle Studie zum Einfluss der Benotungserwartung auf selbst berichtete und verhaltensnah erhobene Motivationsqualitäten“.
In: Köller, Olaf & Lewalter, Doris & Saalbach, Henrik & Walper, Sabine [Hrsg.]: Psychologie in Erziehung und Unterricht, 56. Jahrgang, Heft 4. S. 258-270.

Janowski, Joanna & Vogt, Helmut (2006): „Biologie lernen ohne Frustration. Schaffung von Lernarrangements zur Förderung positiv ausgerichteter Einstellungsänderungen zu Schule und Biologieunterricht“.
In: Vogt, Helmut, Krüger, Dirk & Marsch, S… (Hrsg.): Erkenntnisweg Biologiedidaktik, 8. Frühjahrsschule in Berlin, Universitätsdruckerei Kassel, S. 69-85.

Pekrun, Reinhard & Goetz, Thomas & Titz, Wolfram & Perry, Raymond P. (2002): „Academic Emotions in Students’ Self-Regulated Learning and Achievement: A Program of Qualitative and Quantitative Research.“.
In: American Psychological Association [Hrsg.]: Educational Psychologist, 37. Jahrgang, Heft 2. S. 91–105.

Pekrun, Reinhard & Elliot, Andrew J. & Maier, Markus A. (2006): „Achievement goals and discrete achievement emotions: A theoretical model and prospective test“.
In: American Psychological Association [Hrsg.]: Journal of Educational Psychology, 98. Jahrgang Heft 3. S. 583–597.

Pekrun, Reinhard & Elliot, Andrew J., & Maier, Markus A. (2009): „Achievement goals and achievement emotions: Testing a model of their joint relations with academic performance.“
In: American Psychological Association [Hrsg.]: Journal of Educational Psychology, 101. Jahrgang, Heft 1. S. 115–135.

Pekrun, Reinhard & Cusack, Aisling & Murayama, Kou & Elliot, Andrew J., & Thomas, Kevin (2014): „The power of anticipated feedback: Effects on students’ achievement goals and achievement emotions“.
In: European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) [Hrsg.]: Learning and Instruction, 29.Jahrgang, Heft 1. S. 115–124.

Pintrich, Paul R. & Marx, Ronald W. & Boyle, Robert A. (1993): „Beyond Cold Conceptual Change: The Role of Motivational Beliefs and Classroom Contextual Factors in the Process of Conceptual Change“.
In: American Educational Research Association [Hrsg]: Review of Educational Research, 63. Jahrgang, Heft 2, S. 167–199.

Rottenberg, Jonathan & Gross, James J. (2006): „When Emotion Goes Wrong: Realizing the Promise of Affective Science“.
In: American Psychological Association [Hrsg.]: Clinical Psychology: Science and Practice, 10. Jahrgang, Heft 2. S. 227–232.

Schmalt, Heinz Dieter & Langens, Thomas A. (2009): „Motivation.“
4 Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag. S. 1-308.

Schunk, Dale H. & Pintrich, Paul R. & Meece, Judith L. (2008): „Motivation in Education“.
3.     Auflage. Prentice Hall: Pearson Verlag. S. 1-436.

Vogt, Helmut (2007): „Theorie des Interesses und des Nicht-Interesses“.
In: Dirk Krüger und Helmut Vogt (Hrsg.): Theorien in der biologiedidaktischen Forschung. Ein Handbuch für Lehramtsstudenten und Doktoranden. Berlin: Springer-Verlag, S. 9-20.

Upmeier zu Belzen, Annette & Vogt, Helmut (2001): „Interessen und Nicht-Interessen bei Grundschulkindern. Theoretische Basis der Längsschnittstudie PEIG“.
I D B 10. S. 17-31.

7.       Abbildungen

Abb. 1: „Gedankenblase“: In URL:      
https://www.google.de/search?q=%C3%BCberlegen&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj1pLj75KTdAhWLXbwKHT7uDL0Q_AUICigB&biw=1366&bih=631#imgrc=_gXRR75RxshW2M:
(letzter Zugriff: 05.09.2018)
Abb. 2: „Relationales Zusammenhangsmodell des Interessen- und Nicht-Interessenkonstruktes“: In URL:
https://www.google.de/search?biw=1366&bih=631&tbm=isch&sa=1&ei=9IGPW626PIqcsAH5wYKQDQ&q=zusammenhangsmodell+des+interesses+und+nicht-interesses&oq=zusammenhangsmodell+des+interesses+und+nicht-interesses&gs_l=img.3...78768.102843.0.103033.95.62.1.6.6.0.134.4950.55j5.60.0....0...1c.1.64.img..37.14.772...0j0i30k1j0i24k1.0.fnGeFQeNvDs#imgrc=UdPlNLfybNRuwM:
(letzter Zugriff: 05.09.2018)
Abb. 3: „Nicht-Interesse“: In URL:
https://www.google.de/search?biw=1366&bih=631&tbm=isch&sa=1&ei=hIqPW_iEMMLJsQH7moww&q=interesse+am+lernen&oq=interesse+am+lernen&gs_l=img.3...11082.14838.0.15448.22.21.0.1.1.0.141.1885.13j7.20.0....0...1c.1.64.img..1.9.770...0j0i24k1j0i8i30k1j0i30k1.0.XIXUt1njMA8#imgrc=AIu_9w-ZgMQxIM
(letzter Zugriff: 05.09.2018)
Abb. 4: „Das erweiterte kognitive Motivationsmodell“. In URL:
https://image3.slideserve.com/5627051/das-erweiterte-kognitive-motivationsmodell-nach-heckhausen-rheinberg-1980-n.jpg
(Letzter Zugriff: 11.09.2018)
Abb. 5: „Intrinsische und extrinsische Motivation“. In URL:
https://www.motivationswelten.de/wp-content/uploads/2018/04/Extrinsische-und-Intrinsische-Motivation.png
(Letzter Zugriff: 11.09.2018)
Abb. 6: „psychologische Grundbedürfnisse“. In URL:
https://www.centeredlearning.de/img/Selbstbestimmungstheorie_2.jpg
(Letzter Zugriff: 11.09.2018)
Abb. 7: „Orientierung“: In URL:
http://alter-pflegen.vitanet.de/f/54757s490x200/uhren-schilder/5223_th_
Wegweiser_quer_490_200.jpg
(letzter Zugriff: 15.08.2018)
Abb. 8: „Erleben“. In URL:
https://p5.focus.de/img/fotos/origs3129514/6541438338-w630-h630-o-q75-p5/fit-
gehirn.jpg
(letzter Zugriff: 15.08.2018)
Abb. 9: „Handlungsziele“. In URL:
http://www.doktorstutz.ch/wp-content/uploads/2015/10/Aeschbacher-Ziele.jpg
(letzter Zugriff: 15.08.2018)


[1] Vgl. Krüger & Vogt, 2007, S. 9 f.
[2] Vgl. Schiefele et al., 1983 zit. nach Janowski & Vogt, 2006, S. 71
[3] Vgl. Krapp, 1998b zit. nach Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001, S. 19
[4] Vgl. Dresel & Lämmle, 2011, S. 105

[5] Vgl. Holstermann & Bögeholz, 2007, S. 71
[6] Vgl. Holstermann & Bögeholz, 2007, S. 72 f.
[7] Vgl. Holstermann & Bögeholz, 2007, S. 76
[8] Vgl. Holstermann & Bögeholz, 2007, S. 77
[9] Vgl. Holstermann & Bögeholz, 2007, S. 78
[10] Vgl. Holstermann & Bögeholz, 2007, S. 79
[11] Vgl. Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001, S. 21
[12] Vgl. Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001, S. 21

[13] Vgl. Schiefele et al., 1983 zit. nach Janowski & Vogt, 2006, S. 71
[14] Vgl. Janowski & Vogt, 2006, S. 72
[15] Vgl. Krapp, 1992b zit. nach Upmeier zu Belzen & Vogt 2001, S. 19
[16] Mitchell, 1993 zit. nach Janowski & Vogt, 2006, S. 72
[17] Mitchell, 1993 zit. nach Janowski & Vogt, 2006, S.72
[18] Vgl. Schiefele et al., 1983 zit. nach Janowski & Vogt, 2006, S. 72
[19] Vgl. Krapp, 1998 zit. nach Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001, S. 20
[20] Vgl. Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001 zit. nach Krüger & Vogt, 2007, S. 13
[21] Vgl. Krüger & Vogt, 2007, S. 13
[22] Vgl. Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001, S. 21
[23] Vgl. Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001, S. 21 f.
[24] Vgl. Upmeier zu Belzen & Vogt, 2001, S. 22 f.
[25] Vgl. http://www.oecd.org/fr/presse/schulermotivationentscheidendfurdenlernerfolgfaziteinerneuenoecdstudie.htm
[26] Vgl. Schneider & Schmalt, 2000, S. 34
[27] Vgl. Schneider & Schmalt, 2000, S.12
[28] Vgl. Schneider & Schmalt, 2000, S.13
[29] Vgl. Schneider & Schmalt, 2000, S. 14
[30] Vgl. Schneider & Schmalt, 2000, S. 17
[31] Vgl. Schneider & Schmalt, 2000, S. 19
[32] Vgl. Heckhausen und Heckhausen, 2010, S.373 f.
[33] Vgl. Deci/Ryan, 1993, S. 223
[34] Vgl. Deci/Ryan, 1993, S.225
[35] Vgl. Bätz et al. 2009, S. 309
[36] Vgl. Deci/Ryan, 1993, S. 225 f.
[37] Vgl. Deci/Ryan, 1993, S. 226
[38] Vgl. Deci/Ryan, 1993, S. 227 f.
[39] Vgl. Deci/Ryan, 1993, S. 229
[40] Vgl. Heckhausen und Heckhausen, 2010, S. 368
[41] Vgl. Deci/Ryan, 1993, S. 229 f.
[42] Vgl. Bätz et al. 2009, S. 312
[43] Vgl. Bätz et al. 2009, S. 319
[44] Vgl. Bätz et al. 2009, S. 320 f.
[45] Vgl. Krüger & Vogt, 2007, S. 9 f.
[46] Vgl. ebd. zit. nach Schmalt & Langens, 2009, ohne Seitenangabe
[47] Vgl. ebd. zit. nach Schunk et al., 2008, ohne Seitenangabe
[48] Vgl. Hussy et al., 2013, S. 29
[49] Vgl. Elliot & Harackiewicz, 1996, S. 461-475
[50] Vgl. ebd.
[51] Vgl. ebd.
[52] Vgl. Hattie, 2010
[53] Vgl. Pintrich et al., 1993, S. 167-199
[54] Vgl. Rottenberg & Gross, 2006, S. 227–232
[55] Vgl. ebd.
[56] Vgl. Pekrun et al., 2002, S. 91–105
[57] Vgl. Hänze et al., 2009, S. 258-270
[58] Vgl. ebd.
[59] Vgl. ebd.
[60] Vgl. ebd.
[61] Vgl. Diseth, 2011, S. 191-195
[62] Vgl. Greene et al., 1999, S. 421-458.
[63] Vgl. Pekrun et al., 2006, S. 583-597
[64] Vgl. Pekrun et al., 2009, S. 115-135
[65] Vgl. Pekrun et al., 2014, S. 115-124
[66] Vgl. Covington, 2000, S. 171-200.
[67] Vgl. ebd.
[68] Vgl. Pekrun et al., 2014, S. 115-124.
[69]  Vgl. ebd.
[70]  Vgl. ebd.
[71]  Vgl. ebd.
[72] Vgl. ebd.
[73] Vgl. ebd.
[74] Vgl. ebd.
[75] Vgl. Ames, 1992, S. 261-271

38 Kommentare:

  1. Liebes Blogger-Team,

    ich habe eure Arbeit sehr genossen. Ich finde es auch schade, dass in der Schule immer noch so viel über das Leistungs- und das Notenprinzip gearbeitet wird, ohne nach den Bedürfnissen der Individuen zu schauen. Wenn die Motivation steigt, steigt auch die Bereitschaft zum Lernen und es kann sogar sein, dass die SuS intrinsisch motiviert werden. Was auffällt ist, dass die beliebten Themen in der Biologie eher wenig im Bildungsplan stehen, dafür die unbeliebten umso mehr. Man könnte im Unterricht versuchen, ob man die weniger beliebten Themen mit einer spannenden Methode behandelt, um so zum Beispiel das Wachstum der Pflanzen spannender zu gestalten. Ich finde euren abschließenden Satz ganz besonders wichtig, dass Fehler ganz normal sind im Lernprozess. Wir sollten die SuS nicht sofort nach ihren Fehlern bewerten, sondern ihnen vermitteln, dass Schule ein Ort ist an dem man Fehler machen darf und sogar Fehler machen muss, um sich weiterzuentwickeln.
    Trotzdem ist es wichtig, dass die SuS immer mal wieder einem moderaten Stress ausgesetzt werden, damit sie lernen, wie man richtig damit umgeht und sich Bewältigungsstrategien aneignen. Es ist kein Geheimnis, dass man unter Druck am besten arbeitet und konzentrierter ist. Wenn das aber in enormen Leistungsdruck ausartet, müssen wir als Lehrende unsere SuS davor schützen. Die Studie HBSC (Health Behaviour in School-aged Children), bei der der Gesundheitszustand von Jugendlichen über sechs Monate gemessen wurde, hat gezeigt, dass etwa 15% der Jugendlichen an Einschlafschwierigkeiten leidet und zirka 25% fühlten sich täglich müde. Jugendliche haben natürlich nicht nur Schulstress, sondern auch privaten und persönlichen Stress, aber der Leistungsdruck spielt eine große Rolle (vgl. Lohaus et.al., 2007).
    Der Titel eurer Arbeit hat mich ein bisschen verwirrt, da ich dachte, dass ihr noch mehr zum „Lernen fürs Leben“ schreibt. Das Problem ist, dass in unserer heutigen Leistungsgesellschaft leider häufig kein Platz mehr für eigenmotiviertes Arbeiten bleibt. Wir messen uns zu oft an der Leistung anderer, da wir uns selber gerne mit unseren Mitmenschen vergleichen, anstatt uns an unserem individuellen Referenzrahmen zu messen. Trotzdem ist die Frage, ob die Leistungsorientierung in der Schule durch unsere Gesellschaft beeinflusst oder unsere Schule durch die alltägliche Leistungsgesellschaft beeinflusst wird.
    MfG,
    Chris

    Literatur:
    Lohaus, A.et.al. (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche. Heidelberg: Springer, S.3-14.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Chris,
      vielen Dank für deine konstruktive Kritik und die vielen Anregungen. Wir stimmen dir zu, dass es schade ist, dass es in der Schule nur auf die Leistung ankommt. Das führt dazu, dass sich SuS selbst immer größeren Stress machen, gut zu sein. Und Stress wirkt sich keinen falls positiv auf die Leistung auf und schon gar nicht auf die Gesundheit. Deine Idee, dass man für SuS uninteressante Themen mit einer spannenden Methode behandeln soll, ist gut. Man könnte z.B. auch die SuS fragen, was passieren müsste, damit das Thema doch noch spannend für sie wird und so zusammen mit ihnen Methoden und Vorgehensweisen für das Thema entwickeln.
      Für SuS ist es ganz besonders wichtig, dass die Lehrperson ihnen das Gefühl vermittelt, dass Fehler nicht schlimm sind. Des Weiteren sollte sie dafür sorgen, dass ein Klassenklima besteht, indem auch unter den SuS Fehler als normal betrachtet werden und sie sich sogar gegenseitig unterstützen die Fehler zu korrigieren. Werden SuS bei Fehlern ausgelacht führt dies früher oder später dazu, dass sie z.B. mündlich nicht mehr mitarbeiten werden, aus Angst etwas Falsches zu sagen. Und so wie Du es gesagt hast, benötigt man Fehler um sich weiterzuentwickeln. Denn wie sagt man so schön: „Aus Fehlern lernt man.“
      Du sprichst auch das Thema Druck an und das man unter Druck am besten arbeiten kann und am konzentriertesten ist. Ich persönlich kann dem nur teilweise zustimmen, denn ich kenne viele denen es genau umgekehrt geht. Ich denke, dass es immer individuell auf die SuS ankommt, wie sie mit Druck umgehen. Manche erbringen unter Druck Höchstleistungen, während bei anderen bei Druck gar nichts funktioniert. Aber jeder SuS wird im Laufe seiner Schulzeit merken, wie er mit Druck umgeht und was Druck bei ihm bewirkt. Allerdings ist es für Lehrpersonen eine wichtige Aufgabe, dass sie es vermeiden noch mehr Stress und Druck auf die SuS aufzubauen. Eine gute Idee wäre es, wenn Lehrkräfte mit ihren SuS Übungen machen und Methoden aufzeigen, wie man Stress reduzieren und Druck abbauen kann. Hilfreich wäre z.B. ein Wochenplan, den die SuS individuell für sich am Anfang der Woche aufstellen. Dort können sie aufschreiben, was sie jeden Tag für die Schule machen wollen. Das nimmt ihnen den Stress, am Ende der Woche alles auf einmal erledigen zu müssen.
      Deine Studie zeigt, dass ¼ der SuS müde ist. Diese Zahl ist sehr erschreckend und ein weiterer Grund den Stress für SuS so gering wie möglich zu halten. Du erwähnst noch, dass man SuS allerdings einem moderaten Stresslevel ab und zu aussetzen soll, damit sie Bewältigungsstrategien lernen. Dem stimmen wir zu, denn im späteren Alltag wird Druck auf jeden Fall auf die SuS zukommen und somit ist es wichtig, dass sie wissen, wie sie damit umzugehen haben.
      Wir stimmen Dir zu, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und dementsprechend für eigenmotiviertes Lernen immer weniger Platz ist. Allerdings finden wir, dass ohne Eigenmotivation Leistung nicht entstehen kann, bzw. nicht von Dauer ist. Höher, schneller, weiter ist die Devise in unserer Gesellschaft. Meiner Meinung nach, ist es Aufgabe der Schule, die SuS zu motivieren, bzw. intrinsische Motivation zu fördern. Hilfreich wäre es, wenn Leistungsrückmeldungen nicht auf dem sozialen Vergleich liegen, sondern dass man nach individuellem Fortschritt bewertet wird. Dies scheint jedoch in unserer heutigen Leistungsgesellschaft fast undenkbar.
      Liebe Grüße
      Ronja

      Löschen
  2. Hallo Bloggerteam,

    erstmal vielen Dank für euren guten und ausführlichen Beitrag zu den Motiven und Motivationen des Lernens. An vielen Stellen eures Beitrages habe ich parallelen zu mir selbst während der Schulzeit erkannt. So haben mich Fächer wie Geschichte eher weniger interessiert und hier war es oft schwer, sich dafür zu motivieren, dass man sich zu lernen aufrafft. Hierzu hat vielleicht auch der Unterricht in diesem Fach beigetragen, welcher vom Ablauf her oft immer ziemlich gleich war.
    Im Gegensatz dazu war es deutlich leichter, mich für die Fächer Chemie und Biologie zu begeistern und dementsprechend auch für Klassenarbeiten zu lernen.

    Da ich bereits selbst eine AG geleitet habe, welche sich mit Naturwissenschaftlichen Inhalten befasst hat, kann ich die Ergebnisse der ROSE-Studie bestätigen.
    Themen die Jungs interessiert haben, fanden Mädchen nicht spannend und umgekehrt. Hier wurde das Thema der AG zwar selbst bestimmt, jedoch war die Motivation für manche Themen innerhalb der AG nicht immer gleich spürbar. Jedoch konnten hier keine unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt werden.
    Dies mag in einer AG vielleicht etwas anders sein, da hier Schülerinnen und Schüler freiwillig sind und man meist auch davon ausgehen kann, dass sich die Schüler bereits für naturwissenschaftliche Themen interessieren.

    Was ich ebenfalls noch wichtig finde ist, dass man eine Bewertung der Leistungen nicht nur durch Tests und Klassenarbeiten durchführen sollte. Hier gibt es genug Alternativen, wie eine Leistungsbewertung und der Lernerfolg überprüft werden kann.
    Wie ihr bereits in eurem Beitrag erwähnt habt, sollte den Schülerinnen und Schülern an gewissen Stellen, wo es dem Lehrer offensteht, welches Thema behandelt werden kann, die Schüler mitentscheiden zu lassen, welches Thema sie behandeln möchten.
    Hier ist meiner Meinung nach auch eine gute Motivation, wenn man neue Medien zur Abstimmung einsetzt und nicht nur die klassische Zettel oder Hand Abstimmung wählt.
    Ebenso tragen meiner Meinung nach auch Experimente zur Motivation der Schüler im naturwissenschaftlichen Unterricht bei. Wichtig hierbei finde ich, dass die Schülerinnen und Schüler diese selbst durchführen dürfen und nicht nur ein Demonstrationsversuch durch den Lehrer stattfindet. Denn was man selbst durchgeführt und gesehen hat bleibt einem besser im Kopf, wie wenn man es nur in einem Video gesehen hat.

    Viele Grüße,

    Robin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Robin,
      vielen Dank für Deinen interessanten Kommentar. Es freut uns, dass du die Rose- Studie durch Deine eigenen Erfahrungen bestätigen kannst, zeigt dies doch, dass hier eindeutig Handlungsbedarf ist. Ich persönlich finde es noch interessanter, dass dieser „Effekt“ auch in AGs stattfindet. So wie Du sagtest sind da ja nur SuS die sich für die Sache interessieren. Aber auch innerhalb von AGs gibt es dann Themen, die manche mehr interessieren und manche weniger. Wie Chris in seinem Kommentar gesagt hat, wäre es ein guter Ansatz, mit methodisch spannendem Unterricht an uninteressante Themen heranzugehen, um diese für SuS doch interessant zu machen.
      Du sprichst Alternativen zu Klausuren und Tests als klassische Leistungsbewertungen an. Ich persönlich fände es auch besser, wenn die Leistungen von SuS nicht nur im sozialen Vergleich betrachtet werden würden, sondern Bewertungen individuell auf die SuS zugeschnitten sind. So würden die SuS auch viel mehr für sich selbst lernen, statt sich an anderen zu messen. Annäherungsleistungsziele und Vermeidungsleistungsziele würden so vermieden werden. Ich persönlich fände Bewertungen gut, die sich an den individuellen Lernfortschritten orientieren. Aber durch unsere Leistungsgesellschaft scheint dies in Zukunft eher nicht realisierbar zu sein.
      Genau wie Du finden wir Mitbestimmung der SuS ganz wichtig und motivationssteigernd. Gerade, wenn es der Lehrperson offensteht, welches Thema sie behandeln kann. Vor allem der Lehrer kann sich dann der Aufmerksamkeit, Engagement und vor allem Motivation seiner SuS sicher sein, suchen sie sich ja ein Thema aus, dass ihnen gefällt. Deine Ansicht, dass Abstimmungen über Zettel und Handzeichen ziemlich langweilig sind, teilen wir. Natürlich haben diese Methoden den geringsten organisatorischen Aufwand und gehen am schnellsten. Wie wäre es aber stattdessen mit einer „Doodle- Umfrage“? Doodle Umfragen erstellt man über die Website von Doodle ganz einfach, unkompliziert, bequem von zuhause aus und innerhalb von wenigen Minuten. Als Umfrage könnte man z.B. die Themenvorschläge, die zuvor im Unterricht gesammelt wurden, zur Wahl stellen. Oder man sammelt über eine Umfrage erst einmal die Themen und stimmt im Nachgang darüber ab. Noch dazu haben Doodle Umfragen den Vorteil, dass man als Funktion eine anonyme Wahl einstellen kann. Der Nachteil von Doodle ist allerdings, dass er im Vergleich zu Handzeichen einen größeren organisatorischen Aufwand für die Lehrperson darstellt. Um dies zu entgehen könnte man die Umfrage auch von einem SuS erstellen lassen. Allerdings benötigen die SuS für eine Doodle Umfrage alle ein Handy. (Falls Ihr euch genauer über Doodle Umfragen informieren wollt, findet Ihr unten der Link zur Website.)
      Wir stimmen Dir zu, dass sich Experimente im Unterricht, vor allem im Naturwissenschaftlichen positiv auf die Motivation auswirken können. Vor allem, wenn die SuS selbst aktiv experimentieren dürfen. Und Experimente haben, wie Du schon geschildert hast auch den positiven Nebeneffekt, dass der Unterrichtsstoff besser im Gedächtnis bleibt, da die SuS das theoretische Wissen auch gleich in der Praxis ausprobieren dürfen.
      Liebe Grüße
      Ronja
      Hier der Link zu Doodle: https://doodle.com/de/umfrage

      Löschen
  3. Liebes Bloggerteam,
    Vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag. Ihr habt ein sehr wichtiges Thema für Unterricht allgemein, aber auch speziell für Biologieunterricht, ausgesucht. Als Lehrperson ist es eine große Herausforderung SuS für den Unterrichtsstoff zu begeistern und zu motivieren. Im Biologieunterricht liegt die Herausforderung vor allem darin, die SuS für jedes neue Thema zu motivieren. Wie ihr anschaulich dargestellt habt, gibt es im Biologieunterricht einige Themen, für die SuS nur wenig Interesse aufbringen können.
    Ich persönlich habe mich in der Studie zu den Schülerinteressen nicht wiedergefunden, aber „Ausnahmen bestätigen die Regel“, wie das Sprichwort sagt. So fand ich es als Schülerin immer äußerst schade, dass im Physikunterricht Astrophysik und Raumfahrttechnik überhaupt nicht unterrichtet wurde. In der Oberstufe wurde Physik, aufgrund fehlender Anmeldungen von Seiten der Schülerschaft, nicht angeboten – für mich vollkommen unverständlich. Im Biologieunterricht wiederrum, waren die Evolutionsbiologie und Mikrobiologie für mich immer die spannendsten Themen.
    Gerne würde ich nun darauf eingehen, wie man Interesse und Motivation vor allem im Biologieunterricht anregen kann. Ihr habt sehr ausführlich dargestellt, welche Auswirkungen Noten auf SuS haben können. Zunächst möchte ich darauf eingehen, ob Noten überhaupt noch von Bedeutung sind für die weitere berufliche Laufbahn. Als künftige Lehrkraft könnte man an dieser Stelle entrüstet den Kopf schütteln und die Frage mit einem Eindeutigen „Ja natürlich“ beantworten, aber wie sieht der momentane Stand wirklich aus? Viele Ausbildungsbetriebe legen zwar noch Wert auf die Noten der Hauptfächer, bedienen sich aber beim Bewerbungsprozess immer mehr eigenen Teste und Auswahlmethoden. So Beispielsweise die Deutsche Bahn, wie im Folgenden Beitrag „Für Azubis ist die Note nicht mehr wichtig“ aufgezeigt wird („Für Azubis ist die Note nicht mehr wichtig“, unter: https://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article119569324/Fuer-Azubis-ist-die-Note-nicht-mehr-wichtig.html, aufgerufen am 27.09.2018). Man könnte also durchaus in Erwägung ziehen, Noten komplett abzuschaffen, zu mindestens in den Nebenfächern.
    Der Biologieunterricht wird, leider, bei vielen SuS als sogenannter „Auswendiglern“- Unterricht negativ konnotiert. Wenn SuS sich nicht damit „herumschlagen müssen“ das teilweise sehr komplexe Unterrichtsmaterial aufzubereiten und sich um jeden Preis merken zu müssen, können sie sich unbeschwerter auf die eigentliche Materie einlassen. Betrachtete man beispielsweise den sehr unbeliebten Botanikunterricht. Dieser kann überfüllt werden mit komplizierten Vorgängen, die wiederum komplizierte Prozesse enthalten, die wiederrum komplizierte Begrifflichkeiten enthalten. Diese Flut an Fakten kann durchaus dazu führen, dass die Thematik als langweilig empfunden wird und nur wenig Motivation dafür aufkommt. Dabei kann Botanik auch sehr interessant für SuS sein. So kann man als Lehrperson beispielsweise Pflanzen im Unterricht behandeln, die giftig sind oder eine berauschende Wirkung für den Menschen haben. Gefährliche oder zustandsverändernde Substanzen sind für SuS äußerst interessant und die Pflanzenwelt bietet reichlich davon. Pflanzen bieten außerdem die Möglichkeit eines sehr anschaulichen Biologieunterrichts, was nicht annähernd alle Themengebiete ermöglichen.
    Liebe Grüße
    Ariana

    AntwortenLöschen
  4. (Teil 1)

    Hallo Ihr Lieben,
    ich möchte mich der Meinung von „Chris Erhardt“ anschließen und habe mich auch gefragt, inwiefern Euer gewählter Titel zu Eurem Blog-Beitrag passt.
    Daher habe ich zu Beginn von Eurem Blog-Beitrag etwas anderes erwartet. Eventuell könnt Ihr uns darüber aufklären?
    Nichtsdestotrotz habt Ihr Euch ein wichtiges Thema ausgesucht, und dieses auch sehr schön dargestellt. Euer Sprachstil hat mir sehr gut gefallen, und auch der Aufbau ist Euch mehr als gelungen.

    Im ersten Semester besuchte ich die Vorlesung zur „Pädagogischen Psychologie“. Es wurde ebenfalls kurz das Thema „Motivation & Interesse“ angesprochen. Ich habe mir ehrlich gesagt nie den Kopf darüber zerbrochen, was sich alles hinter diesen „Begrifflichkeiten“ verbirgt. Daher fande ich sehr spannend zu sehen, wie die Motivation entsteht, und wie sich diese unterschiedlich bei uns Menschen ausprägen kann. Dies zeigt nochmals auf, wie unterschiedlich wir alle doch sind, und dass wir dies auch akzeptieren sollen und müssen. Somit ist es völlig legitim, wenn die SuS nicht in allen Fächern Interesse aufzeigen. Ich persönlich konnte mich auch nicht für jedes Fach in meiner Schulzeit begeistern. Sobald die Lehrkräfte den Zustand der „Desinteresse“ gemerkt haben, gab es einige, bei denen man das Gefühl hatte, sie seien „beleidigt“. Umso besser fand ich es, wenn sich die Lehrkräfte Gedanken darüber machten, wie sie den Unterricht interessanter gestalten können, um den SuS entgegenzukommen, und somit eventuell doch die „Motivation“ in einem zu wecken.
    Mit Hilfe der Konzepte zur „Motivation“ wird den Lehrkräften das Verständnis vermittelt, das sie benötigen, um Gedankengänge von SuS zu verstehen, und können daraufhin gezielte Medien/Methoden in ihre Unterrichtsplanung mit einbeziehen.

    Als ich das Ergebnis der ROSE-Studie las, musste ich etwas schmunzeln, weil ich als Schülerin genauso abgestimmt hätte. Daher wundert es mich nicht, dass die „Botanik“ so schlecht abschneidet. Die meisten SuS aus meiner Klasse fanden diesen Bereich in der Biologie nicht gerade spannend. Leider! Meiner Meinung nach hat jedoch die Lehrkraft bei dem Thema „Wachstum & Vermehrung der Pflanze“ einen großen Spielraum, um daraus eine interessante Unterrichteinheit für SuS zu gestalten. Lehrerinnen und Lehrer könnten zum Beispiel mit den SuS zusammen einen Schulgarten errichten. Natürlich sollten davor der Aufbau und die Physiologie der Pflanze im Unterricht behandelt werden. Doch anschließend könnte das erworbene Wissen in der „Praxis“ angewendet werden. Und die SuS würden einige Artnamen kennenlernen. Das schadet nämlich keinem! Zusätzlich könnten automatisch auch Projekte oder AG’s zu dem Thema „Insektenaussterben“ gegründet werden. Die Bestäubung und Vermehrung von Pflanzen hängen schließlich in den meisten Fällen voneinander ab.
    Umso mehr freut es mich zu hören, dass einige Schulen mit dieser Umsetzung schon begonnen haben: http://www.meulenwald-schule.de/pflanzenprojekt-2017-klasse-se/.

    AntwortenLöschen

  5. (Teil 2)

    Euren letzten Abschnitt „Leistungsbewertung, Lernverhalten und Emotionen“ finde ich inhaltlich am spannendsten. Daher finde ich es gut, dass ihr dies mit Hilfe von Studien erläutert habt. Es ist für uns angehende Lehrerinnen und Lehrer bestimmt von Vorteil solche Informationen vorab zu wissen, wenn wir eines Tages selbst einen Unterricht gestalten müssen.

    Zum Schluss möchte auch ich nochmals hervorheben, wie wichtig es ist, die „individuelle Leistung“ eines Schülers zu benoten, und nicht den Vergleich zwischen den Schülern.
    Das ist meiner Meinung nach den SuS gegenüber nicht gerecht. Schließlich bestimmt die Lehrkraft durch die Notenvergabe teilweise die zukünftige „Laufbahn“ der SuS.
    Wie in den vorherigen Kommentaren jedoch schon erwähnt wurde, neigen viele Menschen dazu, sich permanent mit anderen zu vergleichen. Dies löst häufig Neid und Eifersucht aus. Aber auch Selbstzweifel gehören dazu. In Schulen, als auch leider an Universitäten ein großes Problem. Schreibt jemand häufig gute Noten, wird er eventuell von seinen Mitschülern als „Streber“ bezeichnet. Manche SuS ignorieren dies, manche verlieren vielleicht die Interesse (Spaß) sich weiterhin am Unterricht zu beteiligen.

    Danke für Euren Tipp! Ich finde den sollten sich viele zu Herzen nehmen!

    Liebe Grüße,

    Jeanette

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Jeanette,

      Der Titel unseres Blogbeitrags mag unter Umständen etwas uneinsichtig sein und nicht die perfekte Wahl darstellen. Grundsätzlich geht es in unserem Blogbeitrag darum inwiefern Interesse und Motivation den Lernprozess prägen und welche Rolle die Notengebung beziehungsweise die Referenzrahen von Leistungsrückmeldungen hierbei spielen. Da wir davon ausgehen, das Interesse und Motivation ein, wenn nicht das, zentrale Moment für Lernprozesse allgemein darstellt, sehen wir es als zentrale Kompetenz aller Lebenssituationen an. Zum Beispiel kann man im sozialen Kontext auch Interesse an jemandem entwickeln oder motiviert sein etwas mit seinen Freunden zu unternehmen. Die korrumpierende Wirkung von Noten sollte hierbei im Titel die Dichotomie zwischen „selbstbestimmtem, intrinsisch motiviertem und interessiertem Lernen“ gegenüber dem „fremdbestimmten, extrinsisch motivierten und Nicht-Interesse“ aufmachen. Möglicherweise war der Titel aber doch nicht einsichtig, danke für die Anmerkung an dieser Stelle!
      Wir finden es schön wie du die Motivation, aus deiner eigenen Erfahrung, aus dem Wissen, das du in der Psychologie-Lehrveranstaltung und unserem Blogbeitrag erworben hast, als multidimensionales Konstrukt beschreibst. Besonders gut gefällt uns wie du die Implikationen, die sich für die Lehrkräfte ergeben, beschreibst. Wir sind auch der Meinung, dass Lehrer*innen durch die Konzepte der Motivation und des Interesses Möglichkeiten aufgezeigt werden auch die Schüler*innen dort abzuholen wo sie sind, von denen man erwartet, dass sie sich nicht für ein Fach oder ein Thema begeistern können. Besonders gut gefällt uns auch die Aussage, dass wir alle „unterschiedlich“ sind. Gerade in Zeiten der Inklusion, von Gemeinschaftsschulen und der Individualisierung von Lern- und Lehrprozessen scheint dieser Aspekt von Lern- und Lehrprozessen zentral.
      Wir finden es toll welche Ansätze du in Bezug auf die Botanik vorbringst. Ich persönlich gärtnere gerne und sehe die Botanik als sehr praxisnahes, interessantes Gebiet an. Doch auch ich denke, dass ich mit diesem individuellen Interesse (Vgl. Vogt, 2007) ein Einzelfall bin. Doch wir denken, das muss nicht so bleiben! Du machst klar, dass Schulgärten zur Artenkenntnis kennenlernen und durch das Behandeln von Themen wie das Insektensterben Schüler*innen Umweltschutz nahegebracht wird. Wir glauben auch, dass die Arbeit im Schulgärten und Küchen, mit Insektenhotels und schuleigenen Tieren und Pflanzen auch allgemein zu einem besseren Verhältnis von Schüler*innen zu Themen wie Botanik, Ernährung oder den umwelt- und tierethischen Aspekten der Biologie beiträgt. Auch lernen Schüler*innen hierbei selbstständig zu planen, zu handeln und ihre Bewertungskompetenz wird gestärkt. Eine entsprechende Mitbestimmung der Schüler*innen in der Praxis im Schulgarten (beispielsweise das Thema) hat außerdem zur Folge, dass Kompetenzerleben ermöglicht wird, der Anwendungskontext berücksichtigt wird und soziales Lernen möglich wird (Vgl. Bätz, et al, 2009). Durch das selbstbestimmte Handeln der Schüler*innen wir außerdem die intrinsische Motivation gefördert (Vgl. Deci & Ryan, 1993). Von daher können wir dir nur zustimmen, dass es sinnvoll ist solche Methoden und Projekte als Lehrkraft in Erwägung zu ziehen. Daher hat es uns auch gefreut zu hören, dass die Meulenwald-Schule solche Projekte fördert.
      Es freut uns natürlich, wenn du das thematische Augenmerk und die Implikationen, die sich aus den von uns vorgebrachten Studien ergeben, als spannend empfunden hast. Denn das finden wir auch! ;)

      Löschen
    2. [Fortsetzung]

      Da der status quo in der Schule, als auch in der Universität, der soziale Vergleich zwischen Schüler*innen oder Studierenden ist, freuen wir uns, dass dich der individuelle Vergleich als alternativen Ansatz anspricht. Vermutlich ist die vorwiegend geltende Meinung umgekehrt. Doch auch wir sind, wie gesagt, der Meinung, dass es den Emotionen und der Motivation der Schüler*innen zuträglich wäre ihre Leistung individuell zu vergleichen auf Grundlage der Anstrengung jeder*jedes einzelnen. Frau Wittmann aus Psychologie macht das übrigens bereits in ihrem Seminar zu „Lernen und Lernförderung“. Das läuft dann so ab, dass man zu Beginn des Seminars einen Test ausfüllt. Zu diesem Zeitpunkt weiß man in der Regel recht wenig zum Thema Lernpsychologie. Am Ende des Seminars wird exakt derselbe Test noch einmal geschrieben und man muss 20 Prozentpunkte besser sein, als zu Beginn um einen individuellen, aber mindestens gleich großen (!) „Wissenszuwachs“ nachzuweisen. Alternativ kann man bei Nichtbestehen zum Schluss auch ein Lerntagebuch vorzeigen. Oder aber, falls man zu Beginn im Vortest mehr als eine Punkte-Zahl erreicht hat, die normalerweise zum Bestehen reichen würde, muss man nur noch einen Prozentpunkt besser werden. Wir persönlich halten diese Methode für spannend und zukunftsfähig.
      Wie du richtig bemerkst, vergibt die Schule Lebenschancen an Schülerinnen und Schüler. Die Selektions- und Allokationsfunktion sollten jedoch idealerweise keinen Einfluss auf den Lernprozess an sich (insbesondere: Interesse, Motivation, Emotionen) haben.
      Wie du richtig bemerkst haben Noten einen Einfluss auf das Interesse, die Motivation (insbesondere; auf die Lern- und Leistungszielorientierung) und die Emotionen. Und Stigmatisierungen wie „Loser“ und „Streber“ oder „motiviert/interessiert“ und „unmotiviert/-interessiert“ gehören daher leider zum Alltag in Schulen. Unser Ziel sollte es sein solche zweidimensionalen Stigmata zu meiden mithilfe der der Theorien, Modellen und Studien, die wir vorgestellt haben, die Beteiligung und Leistung unserer späteren Schüler*innen als multidimensionales Konstrukt einerseits wahrzunehmen und andererseits positiv beeinflussen zu können.

      Wir freuen uns, wenn dir unser Beitrag gefallen hat und sind sehr zufrieden damit, wenn er helfen konnte dich in das Thema zu vertiefen und dein Interesse zu wecken. Deine Meinungen und Ansichten fanden wir sehr spannend und bedanken uns daher über deinen interessanten Kommentar! Wir haben ihn mit großer Aufmerksamkeit gelesen.

      Liebe Grüße, Max aus dem Blogger*innenteam

      Löschen
  6. Hallo Liebes Blogger-Team,
    vielen Dank für euren gut strukturierten Beitrag, mit dem ihr tiefgreifend in die Materie eingedrungen seid. Auch ich bin auch der Meinung, das Interesse essenziell ist für das Verständnis ist und Einfluss auf das Lernverhalten ausübt. Denn dann hat man selbst oder die SuS die Intension nicht Verstandenes nachzuarbeiten, zu vertiefen und mit neuer Information über die Lerninhalte im Unterricht hinaus zu erweitern. Außerdem habt ihr damit ein Thema aufgegriffen, welches wie ich finde für angehende Lehrerinnen und Lehrer eine Herausforderung darstellt. Ich überlege mir öfters, wie ich ein biologisches Thema denn nur den Schülern möglichst interessant vermitteln könnte.
    Positiv herausheben möchte ich die Definitionen der Begriffe „Interesse“ und „Motivation“ und deren Differenzierung zu Beginn eures Beitrags. Bisher wusste ich zwar was hinter dem Begriff des Interesses steckt, wenn mich allerdings jemand nach einer Erklärung gefragt hätte, ,wäre ich nicht in der Lage gewesen dies nach außen hin zu erläutern. Eure Worterklärungen und dessen Bedeutung für den Unterricht waren für das Verständnis sehr hilfreich. Auch die Beispiele bei der Motivationstyp-Unterscheidung haben zum Verstehen beigetragen.
    Zum Thema Motivation zum Lernen kann ich selbst ein Lied singen, denn ich gehöre zu diesen Personen, die ohne Interesse wenig Motivation aufbringen können. Immer wieder stelle ich fest, dass ich bei einem Thema, welches mich weniger Interessiert als vielleicht andere Gebiete, immer wieder abschweife und zu etwas wechsele, wo ich gerade mehr Lust darauf habe. Bis heute konnte ich noch keinen Weg finden mich auch für Dinge motivieren, die durchaus wichtig sind, selbst wenn mich andere Themen oder zum Beispiel Fächer nicht besonders ansprechen. Auch im Studium habe ich dies bemerkt und deshalb heißt es jedes Mal wieder Zusammenreißen.
    Besonders in der Schule musste ich damit kämpfen. Meistens hat es sich dabei um Fächer wie Geschichte oder Gemeinschaftskunde gehandelt. Auf den Biologieunterricht habe ich mich immer am meisten gefreut, für nur wenige Themen konnte ich geringeres Interesse aufbringen. Vor allem hat mich die Molekularbiologie begeistert. Alles rund um Vorgänge im Körper interessiert mich sehr. Auch über das Verhalten von Menschen und Tieren kann ich nicht genug lesen und erfahren.
    Deshalb finde ich es umso wichtiger mittels Interesses die Motivation der SuS zu steigern, um ihnen eigenständiges Lernen zu erleichtern und ihnen damit dieselbe Freude an der Biologie zu bereiten, wie ich sie habe. Schließlich erfahren SuS dadurch häufiger positive Emotionen während des Lernprozesses, wie ihr es bei „Einfluss der Leistungsbewertung auf das Lernverhalten und die Emotionen“ beschreibt.
    Bei dem sowohl bei Mädchen und Jungen unbeliebten Thema Botanik besteht dabei die Möglichkeit ausgewählte Unterrichtsstunden ins Freie zu verlegen. Kontakt mit der Materie erscheint von Anfang an reizvoller, als ein Blatt Papier mit einem ellenlangen Text. Bei Pflanzen kann man schließlich sehr gut am „lebenden Objekt“ arbeiten. Ich kann mich an den schuleigenen Garten erinnern, wo jede Klasse ein Beet bearbeiten konnte. Dabei kann z.B. das Wachstum von Pflanzen eingebracht werden.
    Aber leider wird Schule, wie schon in Kommentaren zuvor erwähnt, immer mit Noten in Verbindung gebracht. Leistung ist das was im Vordergrund steht und zwar die, die während der Klausur abgerufen werden kann. Daher nehme ich mir euren Vorschlag unbenoteter Tests als Nachweis des Lernfortschritts zu Herzen. Dabei könnte man die SuS die Tests eigenständig korrigieren lassen. Wenn diese feststellen, dass sie Fortschritte gemacht haben, erleben sie damit eine positive Emotion in Form von Freude oder Stolz und dies steigert die Motivation so weiterzumachen wie gehabt. Schließlich freut man sich, wenn man vor Augen geführt bekommt, inwiefern man sich gesteigert hat. Wie Prof. Dr. Dr. Spitzer in einem Vortrag sagt, wird unser Teil des Gehirns, der für das Lernen dient, durch positive Erfahrungen aktiviert.
    Liebe Grüße
    Anna

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Quelle: Prof. Spitzer zu Gast in der Gesundheitsregion unter: https://www.gesund-in-bamberg.de/videobeitrag_prof_spitzer.html

      Löschen
  7. Liebes Bloggerteam,
    erst einmal vielen Dank für euren interessanten und für uns zukünftige Lehrkräfte wichtigen Blogbeitrag. Denn das Interesse oder Nicht-Interesse der Schülerinnen und Schüler ist ein wichtiges Kriterium für einen erfolgreichen Unterricht. Wie ihr schön dargestellt habt, hängt am Interesse der Schülerinnen und Schüler nicht einfach die Zuneigung zu bestimmten Themen, sondern auch die Lernmotivation und die sich daraus ergebenden Leistungen davon ab.
    Um auf eure Frage nach den persönlichen Interessen am Anfang eures Blogbeitrages zurückzukommen, kann ich mich sehr gut mit den Ergebnissen der ROSE-Studie identifizieren. Auch mich haben vor allem humanbiologische Themen im Biologieunterricht interessiert.
    Ihr habt in eurem Blogbeitrag schön beschrieben, dass die Motivation einen erheblichen Stellenwert hat, in Bezug auf das Verfolgen und Erreichen der individuellen Ziele. Daher sollten wir als zukünftige Lehrerinnen und Lehrer vor allem darauf unser Augenmerk legen, wenn es um die Gestaltung des Unterrichts geht. Doch um dies zu berücksichtigen, sollte man die individuellen Motive der Schülerinnen und Schüler kennen.
    Interessant finde ich auch die Unterscheidung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation und die sich daraus ergebende mehr oder weniger ausgeprägte Selbstbestimmung.
    Die Selbstbestimmung trägt einen wesentlichen Teil zum Interesse und zur Motivation der Schülerinnen und Schüler bei. Daher kann ich euch nur zustimmen, dass man den Schülerinnen und Schüler mehr Möglichkeiten geben sollte, sich aktiv an der Gestaltung des Unterrichts zu beteiligen. Wie ihr auch schon beschrieben habt, gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, diese Mitbestimmung zu realisieren.
    Mein Vorschlag wäre noch, den Schülerinnen und Schülern am Anfang des Schuljahres die Möglichkeit zu geben, eine Art Wunschliste zu erstellen. Auf dieser Wunschliste können sie Themenwünsche, aber auch gewünschte Sozialformen oder Medien aufschreiben. Auf der Grundlage dieser Wunschliste könnte dann der Unterricht gestaltet werden. Natürlich kann man nicht immer auf jeden Themenwunsch eingehen, denn man muss die bestimmten Themenbereiche des Bildungsplanes abarbeiten. Wobei der Bildungsplan in vielen Themenbereiche offen gestaltet ist und es doch die eine oder andere Möglichkeit gibt, das Wunschthema der Schülerinnen und Schüler für einen Themenbereich zu verwenden. Zumindest den Medieneinsatz und die Sozialformen können in jedem Unterricht berücksichtigt werden.

    AntwortenLöschen
  8. In meiner Schulzeit wurde uns nur vereinzelt die Möglichkeit gegeben, den Unterricht aktiv mitzugestalten. In (sehr) wenigen Fächern konnten wir zum Ende des Schuljahres zwischen zwei Themen wählen, welches wir dann noch behandelt haben. Also zusammenfassend war die Mitbestimmungsfähigkeit sehr dürftig.
    Ganz besonders wichtig finde ich euren Punkt über die Emotionen. Als zukünftige Lehrkräfte sollten wir immer darauf achten, dass wir durch unseren Unterricht keine negativen Emotionen bei den Schülerinnen und Schülern wecken, denn diese bleiben meist sehr lange bestehen und werden teilweise wie Steine im weiteren Lebensweg empfunden. Dies kann ich leider aus eigener Erfahrung bestätigen.
    Zu guter Letzt möchte ich noch kurz auf den Kommentar von Arina eingehen, ob Noten überhaupt noch von Bedeutung sind und dass viele Betriebe ihre Ausbildungsplätze nicht nur allein anhand der Noten vergeben, sondern oft auf Auswahltests zurückgreifen. Ich finde, in Bezug auf die Noten und die sich daraus vermeintlich ergebende Leistungsmessung, sollte man sich die Frage stellen, was Noten überhaupt über das Lernen der Schülerinnen und Schüler aussagen? Können sie Aussagen darüber machen, wie viel jeder Einzelne für die Klausur oder den Test gelernt hat, sagen sie etwas über die Lernstrategien der Schülerinnen und Schüler aus? In diesem Zusammenhang finde ich die Vorgehensweise an Gemeinschaftsschulen super. Dort erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Lernentwicklungsbericht, in dem ihre Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen aufgezeigt werden. Noten werden nur auf verlangen der Eltern oder im Abschlussjahr vergeben.
    Liebe Grüße,
    Anja

    AntwortenLöschen
  9. Liebes Bloggerteam,

    Im ersten Moment musste ich schmunzeln, als ich mich mit den Top 10 der interessantesten und weniger interessanten Themen für deutsche Mädchen und Jungen auseinandersetzte. Denn mit den Themenbereichen, die Mädchen gegen Ende der Sekundarstufe am interessantesten finden, beschäftigte auch ich mich als Schülerin am liebsten. Besonders die Begegnungen mit den Themen ´Krebs und deren Behandlung´, ´Leben, Tod und Seele´, ´Menschlicher Körper und seine Funktionen´ und ´Krankheiten und Epidemien´ interessierten und faszinierten mich damals, wie heute, sehr. Dieses Interesse führte mich zum Beispiel auch zu dem Nebenjob als Pflegehelferin in einem Altenheim.
    Denke ich über Themen nach, die mich in Bezug auf meine eigene Schulzeit weniger interessierten, fällt mir sofort der Informatikunterricht ein. Das waren für mich Schulstunden, denen ich am liebsten jede Woche fern geblieben wäre. Aber für die Jungen waren das vermutlich die interessantesten Stunden in der Schulwoche. Das zeigt, dass Mädchen und Jungen anders motiviert sind und sich meist für völlig unterschiedliche Themen interessieren. Dennoch musste ich mich mit der ´Funktion des Computers´ im Informatikunterricht genauso auseinandersetzen, wie die Jungen mit ´Träume und deren Bedeutung´ im Religionsunterricht. Denn diese Themen sind nun einmal im Lehrplan verankert und können nicht so einfach weggelassen werden. Auffällig ist jedoch, dass die Themenbereiche, für die sich Schüler und Schülerinnen am meisten interessieren, oft gar nicht im Lehrplan enthalten sind.
    Dennoch liegt unsere Aufgabe als Lehrkräfte darin, unsere Schüler auch für weniger interessante Themen zu motivieren, damit sie auch hier ein Interesse aufbauen. Doch wie soll das zum Beispiel bei dem Thema „Botanik“ funktionieren, wenn nicht gerade eine fleischfressende Pflanze auf dem Lehrerpult eine Maus verspeist? Denn die Botanik steht sowohl bei den Jungen, als auch bei den Mädchen auf der Top 10 der uninteressantesten Themen.
    Vor allem ist die Motivation seitens der Schüler ein wichtiger Faktor, der den Lernprozess fördert. Ist man als Schüler motiviert, schreibt man gute Noten und wenn man gute Noten schreibt, ist man wiederum motiviert. Um die Motivation bei Schülern nicht schnell wieder zu verlieren, aber dennoch den aktuellen Wissensstand zu kontrollieren oder den Lernfortschritt eines Individuums zu erhalten, könnten beispielsweise anstelle von benoteten Tests, unbenotete durchgeführt werden. Denn wir alle kennen es. Ist die Klassenarbeit nicht wie erhofft ausgefallen, befindet sich die Motivation sehr schnell wieder auf dem Nullpunkt. Auch ein einfaches Lob oder die Anerkennung der Lehrperson kann helfen.
    Doch das Problem des Nicht-Interesses bzw. der Demotivation könnte auch an den Wurzeln gepackt und mit der Möglichkeit der Mitgestaltung behoben werden, indem die Schüler und Schülerinnen die Themen für den Unterricht selbst aussuchen dürfen. Denn wählt man ein Thema nach Neugier und Interesse, macht das Fach gleich viel mehr Spaß, die intrinsische Motivation steigt und führt auch mit einem geringeren Lernaufwand zu guten Leistungen. Zum Beispiel mussten wir uns in unserer Schulzeit alle einmal entscheiden, ob wir in unserer weiteren Schullaufbahn den BK- oder den Musikunterricht, den Physik- oder Chemieunterricht oder den Latein- oder Französischunterricht besuchen möchten. Auch hier handelten wir nach unserem Interesse.
    Aber nicht nur die Wahl der Themen kann für einen Anstieg der Motivation sorgen, sondern auch die Wahl der Sozialform kann Schülern und Schülerinnen helfen, Interesse und Motivation aufzubauen. Denn es gibt Schüler, die in einer Partner- oder Gruppenarbeit motivierter sind und somit leichter zu Erkenntnissen gelangen, als durch die Einzelarbeit oder den Frontalunterricht.

    - Fortsetzung folgt -

    AntwortenLöschen
  10. Deshalb ist die Möglichkeit der Selbstbestimmung in Bezug auf die Themen- und Methodenwahl für den Unterricht sehr wertvoll. Doch leider sind besonders die Lehrer in ihrer Themenauswahl nicht frei und gebunden an strikte Themenvorgaben, wodurch auch die Schüler die Themen nicht eigenständig auswählen können.

    Im Allgemeinen ist meiner Meinung nach euer Blogbeitrag sehr gelungen. Mithilfe eure Aufteilung und den ausführlichen und verständlichen Erklärungen und Beschreibungen kann man dem Inhalt sehr gut folgen. Außerdem finde ich sehr gut, dass ihr immer wieder Beispiele aufzeigt, wodurch vielleicht Punkte, die auf Anhieb nicht gleich verstanden worden sind, verständlicher wurden.

    Liebe Grüße
    Sarah Mildner

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

      Löschen
    2. Liebe Sarah,

      vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.

      In unserm Blogbeitrag sprechen wir natürlich vom Idealbild, was es in der Schule mit dem straffen Bildungsplan wahrscheinlich gar nicht so durchsetzen lässt. Ich denke aber, wie du ja auch, dass sich durchaus Zeit finden lässt, auch wenn es eben nur eine Stunde ist, um ein von den Schülern ausgewähltes Thema durchzusprechen. Eventuell könnte man auch am Anfang der Themeneinheit eine kleine Umfrage machen, was die SuS am meisten am Thema interessiert. Diese kann man ganz leicht über die Website doodle.vom erstellen, oder eben ganz oldschool an der Tafel. Außerdem wichtig ist es meiner Meinung nach Alltagsnähe zu schaffen und die Schülerinnen und Schüler selbst experimentieren zu lassen. Nehmen wir das Themengebiet Ökologie in der 9./10. Klasse, Thema "Angepasstheit eines Lebewesen an seinen Lebensraum" (1) so kann man sehr gut selbst versuche machen, wieso Pinguine bei Kälte zusammenrücken und was es mit der Allenschen Regel auf sich hat. Man muss eben versuchen in jedem Thema etwas interessantes zu finden, worauf die Schülerinnen und Schüler hinarbeiten, was sie motiviert.

      Vielen Dank für Dein tolles Feedback, wir freuen uns sehr, dass Dir unser Beitrag gefallen hat.

      Liebe Grüße,
      Marie

      (1) http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/BIO

      Löschen
  11. Liebes Bloggerteam,
    (Teil 1)
    vielen Dank für euren informativen und wichtigen Beitrag. Ich finde den Aufbau gelungen und umfangreich gegliedert, was mich schon fast an eine Art Hausarbeit erinnert hat. Dies ist aber positiv, denn dadurch gelang euch eine fachlich qualitative Auseinandersetzung mit dem Thema. Auch muss ich eure angenehmen Überleitungen loben, die einen als Leser zielgerichtet durch den Text führen. Allerdings habe ich mich wie die anderen Kommentierenden gefragt, wie der Titel zu dem in der Einleitung geschilderten Ziel des Blogbeitrags passen soll. Während des Lesens verstand ich dann aber teilweise, weshalb ihr euren Titel so gewählt habt.
    Gleich in eurem 2. Kapitel geht ihr auf das Interesse ein. Dazu habe ich eine Frage. Weshalb soll ein Interesse seitens der SchülerInnen das Verständnis verbessern? Wenn ich mich für einen komplexen Stoffwechselweg im menschlichen Körper interessiere, bedeutet dies doch nicht unbedingt, dass ich ihn leichter verstehe, als ohne Interesse. Außerdem ist mir unklar, wie LehrerInnen die Entwicklung von Nicht-Interesse bzw. Desinteresse verhindern können. Wenn ich keinerlei Interesse an Funktionen im n-dimensionalen Raum habe oder desinteressiert bin am Betrag der 15. Wurzel aus Pi, dann kann es doch niemand schaffen, diese Entwicklung zu verhindern, oder? (Ich habe bewusst das Uni-Niveau gewählt, damit wir uns das besser vorstellen können.)
    Interessant fand ich die Top-10-Rankings der beliebtesten und unbeliebtesten Themen für Mädchen und Jungen. Davor zählt ihr mehrfach Interessensgebiete auf (Kapitel 2.2), was ich etwas anstrengend fand. Vielleicht wäre hier ein Kuchen- oder Balkendiagramm zur besseren Visualisierung hilfreich gewesen. Ist aber nicht schlimm, soll nur ein kleiner Verbesserungsvorschlag sein.
    Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, dann weiß ich noch, wie viel Freude ich mit dem Thema Wachstum und Vermehrung von Pflanzen (wir haben mit unserem Biolehrer nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis behandelt) und der Erstellung eines Herbariums hatte. Wie ich durch euren Beitrag gelernt habe, hatte ich demnach viel Interesse und intrinsische Motivation an dieser Arbeit. Was mich allerdings weniger interessiert hätte, wäre Traumdeutung im Unterricht. Ich kann mich aber auch nicht wirklich an dieses Thema erinnern. Stand das früher schon im Bildungsplan? Demnach würde ich wohl aus der Mädchen-Stichprobe herausfallen.
    Die Wirkungsweise intrinsischer und extrinsischer Motivation kenne ich nur zu gut aus Schule und der Uni. Sobald mich jemand motivieren möchte und meint: „Jetzt fang einfach an, sonst wirst du am Ende wieder unter Zeitdruck stehen“ ist meine Reaktion folgende: Meine intrinsische, kläglich zusammengeraffte Motivation schwindet augenblicklich. Als ich die Theorie dazu in eurem Beitrag gelesen habe, fühlte ich mich deshalb direkt angesprochen.
    Allgemein hat mir gefallen, dass ihr so viele lernpsychologische Fachbegriffe und Theorien behandelt habt. Einige davon kannte ich bereits aus vorherigen Vorlesungen und Seminaren zu den Themen Pädagogik und Didaktik, aber an diesen Stellen war es eine schöne Wiederholung, oftmals sogar Vertiefung.
    Zum Aspekt der Noten muss ich zustimmen, dass sie extrinsische Motivation hervorrufen können. Aber leider verursachen sie bei SchülerInnen auch häufig Stress, der sich meiner Meinung nach auch wiederum negativ auf die intrinsische Motivation für das Thema oder für das Fach auswirken kann. Die Vermeidung von Stress sollte also auch ein angestrebtes Ziel sein.
    Die Tipps, die ihr am Ende eures Beitrags gebt, sind super. Wenn sich jede Lehrkraft daran halten würde, könnte sich die Atmosphäre im Unterricht für manche SchülerInnen sicherlich verbessern.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. (Teil 2)
      Ein kurzer Ausblick zum Lernen fürs Leben hat mir ein bisschen gefehlt, denn sowohl an Schulen als auch Universitäten wird ja häufig angeregt diskutiert, ob man dies, das oder jenes denn jetzt wirklich fürs Leben braucht, oder ob man es nur lernt, damit man eben diese eine Note dafür bekommt.
      Abschließend noch eine kleine Frage an euch und die Kommentierenden. Das Optimum ist ja nun das Zusammenwirken von intrinsischer Motivation und Interesse. Doch wenn man nur eines davon haben könnte (wie es bei vielen wahrscheinlich hin und wieder vorkommt), für was würdet ihr euch entscheiden: Motivation oder Interesse? Was findet ihr wichtiger? (Ich persönlich tendiere eher zur Motivation).
      Vielen Dank für den tollen Blogbeitrag.
      Liebe Grüße
      Manuela

      Löschen
  12. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Blogger-Team,
      ich persönlich konnte aus eurem Beitrag einiges mitnehmen. Eine gute Struktur und tiefere Einblicke auch in die psychologischen Aspekte des Lernens haben mein Interesse geweckt.
      Bei der Auflistung der Top10 musste ich etwas schmunzeln, da das ein oder andere Thema auch meinen Interessen entsprach, in meiner Schulzeit.
      Meiner Erfahrung nach, ist die Motivation und Interesse auch stark von der Lehrkraft abhängig. Ich konnte überwiegend im Fach Biologie eine intrinsische Motivation aufbringen, bis mein damaliger Lehrer in die Rente entlassen wurde. Es war zu spüren, dass die neue Lehrkraft wenig bis keine eigene Begeisterung für das Fach Biologie hatte, beziehungsweise Vermitteln konnte. Der Unterricht wurde Eintönig, sehr Theoretisch und langweilig. Somit sank auch meine Motivation und Interesse am Fach Biologie in nur einem Jahr erheblich.

      Natürlich ist es sehr schwierig, meines Erachtens nahezu unmöglich, dass Interesse für ein Thema, egal in welchem Fach, bei allen Schülern der Klasse zu wecken. Ich denke dabei immer gerne an das Zitat von Albert Einstein „Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“
      Bei Themen die laut der ROSE-Studie, zu den langweiligen Kategorien gehören, wie zum Beispiel „Wachstum und Vermehrung von Pflanzen“, sollten Praktische Anwendungen eingesetzt werden. SuS können zu diesem Thema alle Sinne einsetzen, zum Beispiel bei der Anfertigung von Blumenkästen, einpflanzen von Samen. Die SuS erarbeiten sich nicht nur Anhand von einem Buch und Bildern die Fakten zu einem Thema, sondern können selbst mit Geist und Körper beobachten und ertasten wie zum Beispiel, ein Samen keimt.
      Solche Projekte, die natürlich immer etwas aufwendiger sind als die schlichte Erarbeitung im Buch, können die Motivation und Interesse der SuS bei „unbeliebten“ Themen deutlich erhöhen und eventuell sogar deutlich nachhaltig beeinflussen.

      Emotionen sind für mich ein sehr wichtiger Aspekt in Bezug auf Schule und des Lernens.
      Wie auch im Beitrag erwähnt, sollte der Lehrer sehr auf die Emotionen der Schüler Rücksicht nehmen und positiv beeinflussen. Gerade bei Schülern die weniger engagiert und motiviert sind, können positive Anmerkungen auch zu kleinen Fortschritten erhebliche Motivationsschübe zu folge tragen, so meine Erfahrung

      Löschen
  13. Hallo Bloggerteam,
    zuerst möchte ich mich für euren Blogbeitrag bedanken. Ich bin nämlich der Meinung, dass das Thema Motivation eines der wichtigsten Themen eines angehenden Lehrers ist. Mag sein das dieser sein Fach beherrscht und gewisse Kenntnisse erhalten hat, jedoch bringt mir das wenig wenn ich als zu vermittelnde Person nicht das Interesse der Schüler und Schülerinnen wecken und diese somit wiederrum für mein Fach motivieren kann. Und genau das ist letztendlich die Aufgabe, der wir uns als Lehrperson widmen. Es gibt aber noch ein paar Punkte in eurem Blog, welchen ich noch eine andere Denkweise gegenüberstellen möchte. Ihr meint direkt zu Beginn eures Beitrags, dass schlechte Noten für gewöhnlich demotivieren und eine gute Note stattdessen beflügeln wirken kann. Was aber wenn mich genau das Gegenteil motiviert bzw. demotiviert ? Das heißt also wenn ich eine gute Note schreibe bin ich nicht mehr motiviert sonder ruhe mich sozusagen auf den Lorbeeren aus und lernen dadurch weniger als zuvor. Von der anderen Seite kann natürlich meine schlechte Note ein Ansporn sein der mir ein Anreiz bietet mehr zu lernen, wie ihr in eurem Blog bereits genannt habt. Außerdem schreibt ihr im Punkt 4.1.2. dass positive Emotionen ein wichtiger Faktor sind um einen Lernprozess zu erlangen. Auch hier lässt sich das ganze aus einer anderen Perspektive betrachten, denn geht man beispielsweise vom Tod eines wichtigen Familienangehörigen aus, kann dies sich ebenfalls positiv auf die Motivation auswirken und das trotz negativer Emotionen.
    Zum Schluss, möchte ich ebenfalls eure Diskussionsfrage aufgreifen. In meiner Vergangenheit wurden oft unbewertete Teste geschrieben, dabei schreibt ihr, dass dies als Art Rückmeldung fungieren kann. In den meisten Fällen wird das jedoch ausgenutzt und dem entsprechen wird sowieso nicht auf solche Teste gelernt. Natürlich sind die Rahmenbedingungen bei jeder Klasse verschieden und die genannten Beispiele sollen nur andere Perspektiven aufzeigen. Die genannten Punkte sind aus meiner Sicht kritisch zu betrachten und dieser Kommentar ist auch nur ein kleiner Blick von einer anderen Perspektive. Vielleicht finden sich noch weitere…

    LG Andrija Vidacak

    AntwortenLöschen
  14. Hallo liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren Blogbeitrag, in welchem ihr für zukünftige Lehrer ein sehr wichtiges Thema angesprochen habt, denn das Interesse und die Motivation der SuS haben starke Auswirkungen auf den Erfolg des Unterrichts.
    In eurem Beitrag habt ihr bereits erwähnt, dass Schulen ihr Hauptaugenmerk nicht auf die Vermittlung von Sachwissen legen sollten, sondern den SuS dabei helfen sollen, eigene Motivation aufzubauen. Ich halte diese Aussage für extrem wichtig, denn man kann nicht erwarten, dass jeder Schüler für jedes Fach und jedes Themengebiet gleich stark motiviert ist oder Interesse zeigt. Jeder Lehrer sollte es sich zur Aufgabe machen, eine gewisse Motivation und ein Interesse bei den SuS zu erzeugen. Dies kann auf unterschiedlichsten Wegen funktionieren.
    Ich halte es für sehr wichtig, dass die Lehrperson selbst an ihrem Fach interessiert ist und dies ausstrahlt. Des Weiteren sollten die SuS merken, dass der Lehrer oder die Lehrerin gerne zur Schule kommt und Freude daran hat zu unterrichten. Es besteht dadurch die Chance, dass die SuS dadurch schon ein größeres Interesse zeigen und die Motivation etwas ansteigt.
    Ich selbst habe in meinem OEP eine Unterrichtstunde in einer neunten Klasse im Fach Sport zu dem Thema Bodenturnen durchgeführt. Mir war durchaus bewusst, dass Bodenturnen bei den Schülern zu den unbeliebten Themen gehört. Ich habe mir dieses Thema jedoch bewusst deshalb ausgesucht. Ich wollte es schaffen, dass die Schüler nicht das Gefühl haben, sie müssten turnen, weil ich das als Lehrer so will. Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, dass die Schüler Spaß in dieser Sportstunde haben, dass sie motiviert sind und einen gesunden Ehrgeiz an den Tag legen.
    Die Schüler merkten, wie motiviert ich als Lehrer war. Ich versuchte die Schüler aufzubauen und sie mit Sprüchen zu motivieren. Außerdem zeigte ich den Schülern viele unterschiedliche Übungen, die jeweils ein anderes Niveau hatten. Dadurch konnte jeder Schüler Erfolgserlebnisse erzielen, was ihn bestärkte und motivierte eine schwerere Übung zu turnen. Im Laufe der Stunde wurde aus einer extrinsischen Motivation der Schüler immer mehr eine intrinsische Motivation. Nach dieser Unterrichtsstunde wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, als Lehrer motiviert in die Schule zu gehen und es sich bewusst zur Aufgabe zu machen, die Schüler zu motivieren und sie versuchen, für ein bestimmten Themengebiet zu begeistern.

    Im Folgenden möchte ich auf die Auswirkungen der Leistungsbewertung auf die Motivation der SuS eingehen.
    Einerseits ist das Bewerten von SuS und das vergeben von Noten gut, da die SuS dadurch extrinsisch dazu motiviert werden zu lernen. Sind die SuS also motiviert zu lernen und schaffen es eine gute Note zu schreiben, so sind sie vermutlich auch weiterhin motiviert. Sind die Schüler jedoch motiviert und haben das Gefühl viel gelernt zu haben und schreiben eine schlechte Note, so könnte es vorkommen, dass sie danach demotiviert sind und ihr Interesse und ihre Motivation für dieses Fach zukünftig schwindet. Andererseits lernen die SuS dadurch auch mit Niederlagen umzugehen.

    Viele Grüße,
    Marcel

    AntwortenLöschen
  15. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  16. Liebe Blogger,
    ihr habt einen sehr interessanten Beitrag gebloggt und dafür vielen Dank. Ich persönlich finde es immer von Vorteil, dass man zuerst einen Begriff erklärt, beziehungsweise eine genaue Definition dafür gibt und anschließend über Unterpunkte von diesem schreibt; und genau das habt ihr gemacht. Dadurch bleiben bei dem Leser von vornherein keine Verständnisfragen offen.
    Interesse ist etwas sehr Erstaunliches. Jeder Mensch hat unterschiedliche Interessen und Dinge, die ihn in seinem Leben antreiben. Und doch lassen sich für jede Altersgruppe und für die verschiedenen Geschlechter eigene typische Muster erkennen in Bezug auf die jeweiligen Interessensgebiete. Wie eure Liste demonstriert, zeichnen sich bei weiblichen Jugendlichen vermehrt Themenbereiche ab, die etwas mit dem menschlichen Wohlergehen zu tun haben und wobei Empathievermögen eine Rolle spielt. Bei den männlichen Jugendlichen geht die Tendenz eher zu Dingen, die für Eindruck sorgen und Macht und Stärke demonstrieren, beispielsweise Atombomben. Zudem liegt das Interesse offenbar sehr stark in technischen Sachverhalten, bei denen das rationale Denken gefordert ist und weniger Empathie vonnöten ist.
    Hier könnte man zur Interpretation ein wenig auf die evolutionsbedingte Entwicklung des Menschen zurückgreifen. Zum einen den Zuständigkeitsbereich der Frau – die Sorge um das Wohlergehen der Familie und die Erziehung der Kinder, wofür es einem besonderen Einfühlungsvermögen bedurfte. Zum anderen die möglichst effektive Versorgung der Familie durch den Mann. Eine Verbesserung von Werkzeugen, Waffen und dergleichen sorgte hier für einen deutlichen Vorteil.
    Die Neigungen zu solchen Themen zeigen sich in eurer Liste.

    In eurem Beitrag kommt die Beziehung zwischen Lernen und Emotion zur Sprache. Diese Wechselwirkung ist meiner Meinung nach von großer Wichtigkeit für den Lernprozess, denn der Mensch ist ein emotionsgesteuertes Wesen. Interesse sorgt für die Motivation, das Interessante verstehen und beherrschen zu wollen. Motivation sorgt für positive Emotionen gegenüber dem Lerngegenstand. Und schon kommt das Belohnungssystem in unserem Gehirn in Gang. Positive Emotionen sorgen für eine vermehrte Produktion von Botenstoffen, wie beispielsweise Dopamin, und der Mensch freut sich auf die kommende Handlung. Diese Freude hat sowohl physisch, als auch psychisch eine Bandbreite an Auswirkungen auf die Effektivität des anschließenden Lernprozesses. Die Aussicht auf die anstehende Belohnung – sei es die Erweiterung des eigenen Wissens, eine gute Note oder die Bestätigung und Bewunderung durch andere Menschen – sorgt für eine schnellere Aufnahme des Stoffes und für ein verbessertes Erinnerungsvermögen im Anschluss daran. „Je stärker eine Erfahrung an Belohnungen oder Bestrafungen und damit an positive oder negative Emotionen geknüpft ist, desto besser behalten wir sie. Ist das Belohnungs- und Emotionssystem aktiv, werden Erfahrungen sozusagen privilegiert abgespeichert und können leichter abgerufen werden.“[1]
    Und Erinnerungen zu erzeugen ist der zentrale Aspekt von einem erfolgreichen Lernprozess. Denn dadurch behalten wir das Gelernte. Als angehende Lehrer sollten wir uns also des Einflusses von Interesse, Motivation und positiver Emotion auf den Lernprozess unserer Schüler bewusst sein, und uns diesen zu Nutze machen für einen besseren Lernerfolg.

    Liebe Grüße,
    Jessica

    [1] URL: https://www.business-wissen.de/artikel/motivation-was-die-hirnforschung-ueber-belohnungen-sagt/

    AntwortenLöschen
  17. Liebes Bloggerteam,
    Ihr sprecht in euren Beitrag etwas sehr Wichtiges an. Mit dem neuen Bildungsplan und mit der neuen Schulreform ist das mit den Noten vergeben eh ein sehr interessantes Thema geworden. Ich habe mein OEP an einer Gemeinschaftsschule gemacht und habe dort das Konzept ohne Noten kennengelernt. Für mich war dies etwas Neues, denn ich aus meiner Schulzeit kenne es nicht anders das man für jede Leistung, die man erbringt, eine Note bekommt. Somit wurde man zu etwas abgestempelt. Entweder man war ein Streber oder ein kompletter Loser. Mehr gab es nicht. Ich habe nie wirklich gezeigt bekommen, was ich gut kann oder wo ich mich verbessern könnte. In meiner Schulzeit habe ich mir immer ein hohes Ziel in den naturwissenschaftlichen Fächern gesetzt. Wollte dort immer eine 1 er Kandidatin sein. Doch dies wurde in der laufen Schulzeit immer schwerer. Ist ja auch klar, denn die Anforderungen steigern mit der Zeit. Es kam immer mehr vor, dass ich enttäuscht von mir selbst war. Denn ich wusste nicht an was es gelegen hat, dass ich das nicht erreicht habe, was ich wollte. Durch dieses neue Konzept denke ich können wir als angehende Lehrer und Lehrerinnen die Motivation der Kinder fördern, wenn wir den Kindern eine detaillierte Kompetenzrückmeldung geben. Ich habe gesehen, dass die Kinder vor jeder Arbeit sich ein Lern Ziel aufschreiben und sich somit darauf konzentrieren können, was sie genau lernen wollen. Sie bekommen nach jedem Test eine detaillierte Kompetenzrückmeldung. Durch diese Rückmeldung sind die Kinder im Wissen was Sie erreicht haben und was sie verbessern können. Ich weiß das verschiedene Kompetenzen gibt. Und vielleicht kann eine Schülerin, nennen wir Sie mal Julia besser alles auswendig lernen. Aber der Mario zum Beispiel kann besser Schlussfolgerungen ziehen und kann es besser in Zusammenhang stellen. Somit sind diese zwei Kinder schon verschieden. Beide Schüler haben ihre Besonderheiten nur der Unterschied ist, dass Julia eine eins bekommen würde und der Mario ne vier. Doch wenn er nicht die Rückmeldung bekommen würde, dass er was kann nur eine Kleinigkeit ändern musss und somit mehr Motivation aufbauen kann. Denn es gibt anschließend ein Gespräch mit dem Lehrer, um zu besprechen was er ändern und wie er es machen kann. Ich denke die Motivation von den SuS wird steigen und die Motivation für das Fach Biologie auch. Deshalb finde ich es wichtig, dass es keine Noten mehr gibt. Wenn die Eltern diese Rückmeldungen auch verstehen würden, dann würden auch keine Erniedrigungen mehr von den Eltern kommen. Deshalb bin ich ganz eurer Meinung keine Noten verbessern die Motivation und das Interesse der Kinder. Die Themen sind dabei nicht entscheiden, denn Jedes Kind ist anders. Wenn einmal Interesse in dem Fach da ist, wird es aufgebaut und dieses Interesse wird in jedem Fachgebiet mal mehr oder weniger abgerufen.
    Liebe Grüße Caro

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

      Löschen
    2. Liebe Carolin,

      Danke für deinen bereichernden Kommentar! Zunächst einmal möchten wir darauf eingehen, dass du bemerkst, dass Notengebung mit der Schulreform ohnehin zum Thema wird. Auch Jannis Bosch von Potsdamer Zentrum für empirische Inklusionsforschung stellt fest, dass die aktuelle Forschung herausgefunden hat, dass der soziale Referenzrahmen gerade in Bezug auf die Motivation und die Emotionen einen negativen Einfluss hat (Bosch zit. nach Ames, 1992, o.S.; Ingenkamp, 1995, o.S.; Rheinberg, 1980, o.S.). Er vertritt die Meinung, dass diese Effekte „speziell im Hinblick auf die zunehmende Heterogenität der Lerngruppen, die im Rahmen der Ausweitung des inklusiven Schulsystems zu erwarten ist, als problematisch anzusehen“ sei (Bosch, 2017, S.2).
      Ich habe ebenfalls mein OEP in einer Schule gehabt, welche keine Noten vergeben hat (abgesehen von den Abschlussprüfungen). Von daher kann ich deine geschilderten Erfahrungen sehr gut nachvollziehen. Zwar würden wir nicht sagen, dass es eine eindeutige Kategorisierung in „Loser“ und Streber real selbstverständlich so nicht existiert, sondern dass es ein Kontinuum gibt. Doch die Stigmatisierung, die mit Noten einhergeht, ist durchaus, wie von dir beschrieben, als problematisch anzusehen. Außerdem können wir den Punkt, den du darauffolgend bringst voll und ganz nachvollziehen.
      Du schreibst: „Ich habe nie wirklich gezeigt bekommen, was ich gut kann oder wo ich mich verbessern könnte“ und „Denn ich wusste nicht an was es gelegen hat, dass ich das nicht erreicht habe, was ich wollte.“. Wir glauben genauso wie du, dass es in Bezug auf den Lernprozess nicht darauf ankommt eine Note zu erhalten, sondern, wie du implizierst, den Lernstand, die eigenen Fehlvorstellungen, Fehlern, Verbesserungsmöglichkeiten und so weiter vor Augen geführt zu bekommen. Dies ist unserer Meinung nach durch unbenotete, formative Rückmeldungen besser möglich, als durch benotete, summative Rückmeldungen, also quasi dem stauts quo. Von daher hat uns sehr gefreut, dass in deiner Praktikumsschule „detaillierte Kompetenzrückmeldungen“ durchgeführt worden sind. In der ARTE-Dokumentation „Die Schule von morgen“ (Auf URL: https://www.arte.tv/de/videos/075778-002-A/die-schule-von-morgen-1-2/, letzter Zugriff: 15.09.2018) wird Ken Robinson, einem Bildungsexperten, eine Meinung hierzu abgegeben. Er ist der Meinung, dass das Bildungssystem das einzige System (vgl. bspw. Luhmann) sei, dass nicht fähig sei, eine Art „individuelle Massenfertigung“ zu gewährleisten. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass das Lern- und Lehrangebote der Lehrkräfte nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler*innen angepasst werden. Er spricht davon, dass das Bildungssystem auf dem Konformitätsprinzip aufgebaut sei, einerseits sozial, andererseits auch idiologisch. Somit verwechsle es „schulische Leistungen mit Intelligenz“ (Robinson, URL [https://www.arte.tv/de/videos/075778-002-A/die-schule-von-morgen-1-2/], 35:09). An dieser Stelle möchten wir auf das von dir Gesagte eingehen. Du schreibst: „Und vielleicht kann eine Schülerin, nennen wir Sie mal Julia besser alles auswendig lernen. Aber der Mario zum Beispiel kann besser Schlussfolgerungen ziehen und kann es besser in Zusammenhang stellen. Somit sind diese zwei Kinder schon verschieden.“

      Löschen
    3. [Fortsetzung]

      Völlig richtig! Intelligenz ist von Person zu Person unterschiedlich und beide sollten individuell angepasst gefördert werden. Du stellst bei deinem Beispiel unglücklicherweise instrumentelles und mechanisches Lernen dem sinnvollen Lernen gegenüber. Hierbei würden wir sagen, dass Mario ganz klar mehr dem entspricht, was wir später als Lehrer fördern möchten, weil er „sinnvolles Lernen“ praktiziert (vgl. z.B. Ausubel). Selbstverständlich ist jedoch jede*r unterschiedlich! Außerdem kommt noch ein weiterer Punkt hinzu. Denn Intelligenz in sich ist schon ein komplexer Begriff, denken wir. Wir meinen, dass in unserem Unterricht nicht nur die kognitive Dimension von Intelligenz von Lehrkräften gewertschätzt und belohnt werden sollte, sondern z.B. auch die soziale, emotionale oder die kreative Komponente von Intelligenz und selbstverständlich auch, für unsere Zeit zentrale Kompetenzen wie Bewertungskompetenzen oder Personalkompetenzen. Leider ist nur die kognitive Dimension von Intelligenz, zumindest vermeintlich, leicht zu instrumentalisieren (also; messbar zu machen, z.B. durch Noten). Das wiederum führt dazu, dass hauptsächlich kognitive Leistung belohnt wird. Ob z.B. man gut mit Mitschüler*innen zusammenarbeitet oder vertretbare ethische Grundsätze verfolgt, wird, wenn überhaupt, in der Mitarbeits- und in der Verhaltensnote wiedergespiegelt.

      Wir stimmen dir zu, dass individuelle Rückmeldungen den Schulalltag in Hinsicht auf Evaluations- und Rückmeldungsprozesse bestimmen sollte. Sicher würde Mario dann besser werden und sich vor allem besser fühlen und motiviert sein! Ob man Noten grundsätzlich abschaffen kann, sehen wir als sehr komplexe Frage an. Zwar würden wir dir zustimmen, dass es dem Lernprozess zuträglich wäre mehr auf alternative und vor allem individuelle Rückmeldungs-Systeme zurückzugreifen. Doch Studien belegen auch, wie wir dargelegt haben, den positiven Effekt von Noten. Hierbei ist intensiveres individuelles Lernen und bessere Kommunikation untereinander gemeint (Vgl. Hänze, et al., 2009, S. 258-270). Auch die „Hattie-Studie“, die wir anführen, belegt Korrelationen zwischen Schulen mit und ohne Notengebung und einer durch Notengebung steigenden Schulleistung. Selbstverständlich ist zu hinterfragen inwiefern diese Studie Implikationen in den Schulalltag zulässt. Letztlich bleibt also die Frage zu klären, inwiefern es in unserer Gesellschaft möglich ist sowie die Allokations-, als auch Selektionsfunktion von Noten durch formative Rückmeldungen, qualitative (statt quantitativen) Rückmeldungen oder z.B. durch Eignungstests an Universitäten zu beschneiden. Grundsätzlich stimmen wir dir aber zu. Wir sind auch der Meinung, dass Noten weitestgehend abgeschafft gehören, zugunsten der Individualität, der Emotionen, des Interesses und der Motivation der Schüler*innen. Es bleibt ein spannendes Thema!
      Daher haben wir es sehr genossen deinen Kommentar zu lesen. Dankeschön! :)

      Liebe Grüße, Max vom Blogger*innenteam

      Löschen
  18. Liebes Bloggerteam,
    Vielen dank für euren gut strukturierten Beitrag.
    Die ROSE Studie finde ich total interessant. Ich musste während dem lesen wirklich schmunzeln, da ich mich total an meine eigene Schulzeit zurückerinnern konnte und das gewählte Schema der Themen definitiv nachvollziehen kann und zum anderen weil ich genau diese Differenzen zwischen Jungen und Mädchen ungemein interessant finde. Natürlich auch im Hinblick auf den eigenen zukünftigen Unterricht. Dementsprechend muss versucht werden bei an jungen-orientierten Themen für Mädchen einen Bezug zu finden und umgekehrt. Allerdings stimme ich Chris zu, die meisten Themen für die sich die SuS interessieren, sind nicht Teil des Bildungsplans. Finde ich sehr schade, zu Mal es meist keine Zeit mehr gibt, zusätzliche Themen, die nicht Bildungsplan relevant sind durchzunehmen.

    Wie wir alle wissen, funktioniert unser Schulsystem leider nach der Bewertung der Fehler und ist immer stark nach Noten ausgerichtet. Gerade die Noten stehen verständlicherweise bei vielen Schülerinnen und Schülern zentral im Mittelpunkt.Der Wissenszuwachs oder das Identifizieren mit einem Thema bleibt dabei nebensächlich. Stress spielt hierbei zusätzlich eine zentrale Rolle. Allgemein liegt der Fokus zu sehr auf den Noten. Entwickelt sich dann noch das Gefühl von Leistungsdruck und Angst, ist die Lernmotivation zerstört.
    Bei der darauf folgenden Leistungsbewertung finde ich es schön, wenn sich der Lehrer oder die Lehrerin Zeit nimmt für die SuS um in einem gemeinsamen Gespräch die erbrachte Leistung zu besprechen und einen kleinen Plan zu erstellen, wie eine Verbesserung geleistet werden kann oder eine neue Lernstrategie vorgeschlagen wird. Besonders wichtig finde ich, gerade in höheren Klassen, dass zu der gegebenen Note immer ein Text verfasst wird. Dabei wäre es von Vorteil, das Positive zuerst zu nennen und explizit herauszuarbeiten und im Anschluss auf das Negative bzw. die gemachten Fehler einzugehen. Dabei finde ich es hilfreicher und motivierender wenn die Fehler positiver umschrieben und mit einem Tipp ergänzt werden. Z.B. Liebe/r... du hast viel gelernt und konntest dein Wissen bei vielen Aufgaben gut anwenden. Versuche in Zukunft eigene Formulierungen für gelesene Texte zu verwenden und deinen Fokus nicht zu stark auf das Auswendiglernen zu legen. So erreichst du in der nächsten Klausur auch bei den weiteren Aufgaben volle Punktzahl und kannst dich besser entscheiden, welcher gelernte Teil am besten zur Aufgabe passt.

    Damit Fehler nicht mehr negativ im Mittelpunkt stehen sonder als Chance eines entstehenden Lernprozesses betrachtet werden können, kritisiere ich den berühmten Rotstift bei der Korrektur.
    Rot ist für mich eine mit Emotionen geladene Farbe und hat einen ähnlichen Effekt wie wenn etwas doppelt unterstrichen oder in GROßBUCHSTABEN geschrieben wird. Ein Hinweis auf etwas schlechtes, auf etwas das im Mittelpunkt steht und extra hervorgehoben werden muss. In einer Klausur sind das dann die Fehler.
    Das die Farbe Rot mit etwas negativem assoziiert wird, liegt eben auch daran, dass die Farbe Rot mit „Stopp“ verbunden werden kann. Die Farbe Rot taucht unter anderem als Rote Karte im Fußball auf und hat auch hier eine negative Aussage. Sie weist auf ein Fehlverhalten hin. Eine angenehmere Farbe wäre grün oder blau. Diese Farben werden definitiv mehr mit positiven Emotionen und Gedanken besetzt bzw. sind neutral und können als motivierender erfasst werden und den Fokus nicht nur auf die Fehler lenken, die im Prinzip eigentlich gar nicht gemacht werden dürfen.

    Ein großes Lob für den wirklich klar strukturierten Beitrag und für die ausführlich erklärten Fachbegriffe. So konnte ich viel schneller folgen und Zusammenhänge verstehen sowie einige neue lernpsychologische Begriffe kennenlernen!

    Liebe Grüße
    Kim George

    AntwortenLöschen
  19. Hallo liebes Blogger-Team,

    euer Blogbeitrag hat mir sehr gut gefallen, da Noten ein zentrales Thema darstellen, um die keiner von uns als angehende LehrerInnen herum kommen wird. Daher ist es natürlich umso wichtiger, diese zu hinterfragen und zu verstehen, inwiefern Schüler dadurch motiviert werden können und wo sie Grenzen aufzeigen. Ich selbst sah Noten in meiner eigenen Schulzeit immer etwas kritisch an. SuS stellen oft hohe Erwartungen an sich selbst und so versuchen sie es teilweise zu vermeiden, schlechte Noten nach einer Klassenarbeit zu kassieren. Das zeigt meiner Meinung nach schon den ersten Zwiespalt auf. Ihr erläutert in eurem Beitrag, wie die Erwartung, Leistung zu erbringen, SuS motiveren kann, ihr Bestes zu geben. In diesem Punkt stimme ich euch auch vollkommen zu. Auch kann es motivierend wirken, wenn man nach dem Lernen mit einer guten Note belohnt wird. Die Schattenseite hierzu ist aber, wenn SuS den Ansprüchen, die die Schule oder sie selbst an sich stellen, nicht gerecht werden können. Dementsprechend kann es den gegenteiligen Effekt zur Folge haben, sodass SuS unter dem Leistungsdruck leiden und ihre Motivation sinkt, sich in der Schule anzustrengen und sich für die unterschiedlichen Themen zu begeistern.
    An diesem Punkt finde ich es daher auch wichtig, wie ihr es in euren gelungenen Tipps ansprecht, als Lehrer SuS weniger untereinander, als die eigenen Leistungen eines Schülers zu vergleichen. Vielleicht ist Tom kein Ass in Mathe, aber vielleicht hat er eine Viertel Note besser als das letzte Mal? Es ist also wichtig, dass es Lehrer schaffen, die SuS dort abzuholen, wo sie leistungstechnisch stehen.
    Gerade weil die Noten-Karriere eines Schülers vielleicht nicht immer nur von Erfolg gekrönt ist, ist es von Bedeutung, auch die von euch erwähnte intrinsische Motivation eines Schülers zu fördern. Ich fände es an dieser Stelle wichtig, den Unterricht durch ausreichend Alltagsbeispiele zu ergänzen. Dann sieht man den Bezug zu den Themen auch außerhalb der Schule und bekommt das Gefühl, wie ihr es in eurem Titel in Frage stellt, nicht nur für die Schule, sondern auch für die Zukunft zu lernen. Auch das Durchführen kleinerer, unbenoteter Projekte, wie zum Beispiel das Erstellen kleiner Lernvideos für die anderen SuS, kann den Fokus ab und zu von der Leistung lenken und die intrinsische Motivation ankurbeln.

    Liebe Grüße

    Saskia

    AntwortenLöschen
  20. Hallo liebes Bloggerteam,

    vielen lieben Dank für euren interessanten und lehrreichen Blog-Beitrag! Ihr habt eine klar strukturierte Gliederung mit einem gelungenem Aufbau und einer fachlichen Auseinandersetzung mit dem ausgewähltem Thema.
    Das Thema Motivation und Interesse ist mitunter eines der wichtigsten Themen für den späteren Lehrberuf, da man die SuS ohne Interesse oder Motivation verliert und die Bereitschaft selbstständig mitzumachen und zu lernen verloren geht leider. Deshalb ist es ungemein wichtig, dass die Lehrpersonen es sich zur Aufgabe machen sollten, bei den SuS eigene Motivation aufzubauen und zu erzeugen. Dies kann man nun auf unterschiedlichste Art und Weise bewerkstelligen.
    Ausschlaggebend für eine Veränderung ist mit Sicherheit die neue Schulreform, durch welche die Notengebung ohnehin mit in den Fokus rückt. Es gibt bereits Schulen, welche ein Konzept ohne Notengebung durchführen. Für mich ist das etwas komplett Neues, da ich nur zu gut aus meiner eigenen Schulzeit weiß, was die jeweiligen Noten damals für einen bedeuteten. Egal welche Note man bekommen hat, die Mitschüler haben über einen geurteilt, man wurde somit entweder als "Streber" oder als "Loser" betitelt. Diese Erinnerungen an meine Schulzeit sind sehr einprägend, jedoch helfen sie mir auch die Motivation zu finden, es besser machen zu wollen. Daher bin ich sehr überzeugt von dem Konzept des Verzichts auf die Notengebung. Allerdings muss man hierbei auch als Kritikpunkt ansehen, dass der Anreiz und die Motivation zum einen verloren gehen könnten bei manchen SuS, da es nun "egal sei" ob sie lernen oder nicht. Jedoch empfinde ich selbst diesen Punkt als viel zu gering, da die SuS, wenn sie es von Beginn so lernen, diesem Wettbewerbsdruck gar nicht ausgesetzt waren und somit lediglich an sich selbst und ihre Ziele denken können. Ebenso werden dadurch die Lernstände und Lernerfolge des Einzelnen besser in den Vordergrund gerückt und rückgemeldet. Somit kann sich das Individuum verbessern, weiß woran es arbeiten kann und wird nicht über einen Kamm geschert.
    Summa summarum sind die Vorteile, welche man aus diesem Konzept zieht, meiner Meinung nach viel größer, als die Nachteile.

    Vielen Dank nochmals für das näher bringen dieses überaus wichtigen und schön aufgearbeiteten Themas!

    Liebe Grüße
    Calvin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Calvin,
      wir können da sehr gut mit dir fühlen. Ich denke jeder hatte das Gefühl, dass man wegen seinen Noten verurteilt wird. Ich persönlich wurde, wie du auch, dadurch motiviert es später einmal besser zu machen, was hoffentlich auch klappt :)

      Das Konzept der Schule ohne Noten ist für uns auch interessant, wir haben darüber auch in der Erstellung unseres Beitrages viel geredet und diskutiert, es im Beitrag auszuführen hätte allerdings unseren Rahmen gesprengt und der Beitrag wär wahrscheinlich für alle unzumutbar geworden, da wir, genau wie du kurz zusammengefasst, einfach viel zu viele verschiedene Argumente für und gegen die Schule ohne Noten haben. Zusammengefasst haben wir uns allerdings überlegt, dass es einfach Einzelfallabhängig ist. Vielen Schülerinnen und Schülern ist dies bestimmt eine große Hilfe, denn der Wettbewerbseffekt fällt weg. Viele brauchen diesen Wettberwebseffekt aber einfach, um ihre Motivation weiter anzuregen.

      Danke für dein Lob und deine mitgeteilte Ansicht,
      liebe Grüße,
      Marie

      Löschen
  21. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren sehr informativen Blogbeitrag. Nachdem ich den Titel gesehen habe war mir klar, dass ich diesen Beitrag lesen muss. Ich war neun Jahre lang an einer Waldorfschule, dort bekommt man ja bekanntlich keine Noten. Deshalb kann ich aus eigener Erfahrung sprechen.

    Der Beitrag ist sehr strukturiert und übersichtlich. Leider ist die Abbildung 2 (Relationales Zusammenhangsmodell des Interessen- und Nichtinteressenkonstruktes) unscharf und schwer zu erkennen.

    Die von euch vorgestellte ROSE-Studie zeigt die aktuellen Interessen von SuS. Interessant finde ich, dass das Thema Pflanzen sowohl bei Mädchen als auch bei den Jungs am wenigsten Interesse weckt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es wenig Alltagsbezug hat und schlichtweg „langweilig“ ist. Da ist die Atombombe doch deutlich spannender. Wenn ich an den Biologieunterricht in meiner eigenen Schulzeit denke, fällt mir ein, dass mich der Bereich der Humanbiologie am meisten interessiert hat. Vor allem, wenn wir an echten Organen arbeiten durften. Pflanzen und Evolution haben mich auch am wenigsten interessiert.

    Es ist interessant, dass Schülermitbestimmungen im Unterricht zu intrinsischer Motivation führen und bereits bestehende intrinsische Verhaltensweisen erhöhen können. Zu meiner Zeit an der Waldorfschule durften wir eher weniger mitbestimmen. Was wir bestimmt haben, war die Reihenfolge der Dinge, welche wir abarbeiten sollten und der Arbeitsplatz bei Gruppenarbeiten. Auch bei uns hat sich ein Gefühl der Autonomie entwickelt und es hat mehr Spaß gemacht.

    Zum Einfluss der Leistungsbewertung auf das Lernverhalten und die Emotionen: ich denke, dass es auch abhängig von der jeweiligen Person ist und wie diese mit Leistungsdruck umgehen kann. Die Studie zeigt deutlich, dass Noten einen Anreiz von außen bieten, jedoch auch korrumpierende Wirkungen auf SuS haben können. In der Waldorfschule gibt es bis Ende der 10. Klasse keine Noten, und trotzdem schaffen die meisten SuS an der Waldorfschule das Abitur. Die Atmosphäre ist vergleichsweise entspannter und es herrscht weniger Druck. Diese positiven Emotionen führen wiederum zu besseren Lernleistungen.

    https://www.welt.de/wissenschaft/article109484661/Namen-tanzen-fit-in-Mathe-Waldorf-im-Vorteil.html

    https://rp-online.de/panorama/deutschland/was-kann-die-waldorfschule-wirklich_aid-13600301

    Auch sehr interessant: die Meinung zu Noten der interkulturellen Waldorfschule in Berlin:

    http://berlin.interkulturellewaldorfschule.org/de/konzept/strukturelle-besonderheiten/zeugnisse-statt-noten.html

    Die Tipps in eurem Fazit sind sehr hilfreich! In meinen kommenden Praktika werde ich versuchen, diese umzusetzen.

    Viele Grüße,
    Saskia

    AntwortenLöschen
  22. Liebe Blogger,
    vielen Dank für euren informativen Beitrag. Ich finde ihr der Beitrag war gut strukturiert und die wesentlichen Aspekte wurden genannt.
    Die unterschiedlichen Interesse von Mädchen und Jungen werden durch die „Top 10 der interessantesten Themen“ deutlich. Während Mädchen daran interessiert sind, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die an den geistigen und körperlichen Entwicklungen anknüpfen, interessieren sich die Jungen eher an Themen, die sie aus den Actionfilms kennen. Auffallend sind, dass sowohl Mädchen als auch Jungen wenig Interesse an Themen haben, die einen Bezug zu Pflanzen haben. Wenn ich in meine Schulzeit zurückblicke, kann ich bestätigen, dass mich zoologische und humanbiologische Inhalte eher angesprochen haben als botanische.
    Die Ratschläge, die ihr gegeben habt finde ich hilfreich. Jedoch habe ich bedenken bei unbenoteten Tests. Ich finde, dass benotete Klassenarbeiten sowie Tests dazu beitragen, dass Schüler sich anstrengen und zuhause sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen. Außerdem dienen die Noten als Leistungsnachweis für die Eltern, die bei schlechten Noten Unterstützung leisten können. Es könnten Möglichkeiten geschaffen werden, wie die Schüler ihre Noten verbessern könnten.
    Ein Beispiel ist, dass den Schülern die Möglichkeit gegeben wird noch während der Schulstunde lernen zu dürfen und sich erst dann Test holen und bearbeiten, wenn sie sich bereit dafür gefühlt haben. So könne sich die Schüler auch mental für den Test vorbereiten und schreiben ihn, wenn sie bereit dafür sind. Eine weitere Option ist das Joker-System, bei dem sie Schüler als Vorbereitung einen Spicker ausarbeiten und geben diese beim ihrem Lehrer ab. Falls im Laufe des Testes die Schüler hängen bleiben oder einen kleinen Anstoß brauchen, könne sie in ihre Spicker schauen, jedoch werden im Gegenzug zu Punkte abgezogen. Der Nachteil dieses System ist, dass es nur ihn Fächern anwendbar ist, bei dem man auswendig lernen muss.


    Liebe Grüße
    Esra

    AntwortenLöschen
  23. Liebes Blogger Team,
    Ich selbst kann mich nur zu gut an negative wie auch positive Punkte in meiner Schullaufbahn erinnern. Denn ich hatte Lehrkräfte die es geschafft haben eine positive Bindung zu uns SUS aufzubauen, dadurch waren die meisten Schüler Interessierter und Motivierter in ihrem Unterricht. Leider hatte ich auch Lehrer die mit schlechten Noten oder einem Fehlverhalten sehr offen Umgegangen sind und die Schüler vor allen an den Pranger gestellt haben Dies hat dazu geführt das die Schüler nicht motiviert waren und eher ängstlich, da sie keine Fehler machen wollten.
    Ich stimme euch somit zu das Lehrer mehr auf die individuellen Veränderungen der SUS achten und nicht auf einen sozialen Vergleich basieren.
    Den ich bin der Meinung das es in der Schule um mehr als nur um das reine lernen des Schulstoffes geht. Ich finde die Schule ist ein Ort wo auch individuelle Charaktereigenschaften gefördert werden und wo Schüler ihre Persönlichkeit entfalten. Daher sollte man ihnen helfen durch zb. Gruppenarbeiten oder das Übertragen einer verantwortungsvollen Aufgabe, fürs Leben zu lernen und sie in ihrer Entfaltung unterstützen.
    Ich denke dass wir Lehrer viel dazu beitragen können durch eine offen und vertrauensvolle Arte und durch das wertschätzen von den individuellen Fähigkeiten eines Schülers. Daher bin ich dafür dass man Schule nicht nur als einen Ort fürs Lernen eines Stoffes sieht, sondern als einen Ort wo man fürs Leben lernt, denn das Ziel ist es dass Schüler zu selbstbestimmten und erwachsenen Menschen heran wachsen können!
    Vielen Dank für euren spannenden Beitrag.
    Liebe Grüße
    Jenny Richter

    AntwortenLöschen
  24. Liebes Bloggerteam,
    vielen Dank für euren sehr Interessanten Artikel zu einem Thema, das in der Schule eine hohe Bedeutung für die Schüler besitzt. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass der Beitrag sehr gut und übersichtlich strukturiert ist.

    Meiner Meinung nach arbeitet das aktuelle Schulsystem sehr wenig mit Motivation und Interesse, sondern mit Druck, was sehr schade ist. Denn statt bei den Schülern Interesse zu wecken, um sie zum Lernen zu motivieren, werden sie durch Zwang zum Lernen gebracht. Da die intrinsische Motivation sehr wichtig ist, dass die Schüler effizienter lernen können ist es wichtig, dass der Unterricht bei den Schülern Interesse weckt. Dies ist eine große Herausforderung für den Lehrer, die Schüler für ein Thema, dass für sie nicht sehr interessant ist, zu motivieren. Um die Schüler zu motivieren muss der Unterrichts beginn stimmen, damit das Interesse der Schüler geweckt ist. Allerdings müssen die Methoden der Vermittlung des Wissens auch interessant sein, damit das Interesse und damit die Motivation der Schüler bleibt.
    Ein weiterer Faktor bei der Motivation der Schüler ist meiner Meinung nach das Bewertungssystem der Schule und der Lehrer. Denn das aktuelle Bewertungssystem der Noten ist sehr negativ angehaucht, da man sich weniger über eine gute Note freut als man Angst vor einer schlechten hat, da gute Noten teilweise als selbstverständlich angesehen werden. Sprich die Schüler lernen nicht nur aus extrinsischer Motivation, dazu besteht die extrinsische Motivation eher aus Strafen als auf Belohnungen. Lernen aus Angst ist wegen dem Druck nicht nur eher ineffizient, sondern auch ungesund für die Schüler.
    Allerdings hat der Druck, unter dem die Schüler leiden nicht nur negatives, ein bisschen Druck sollten die Schüler erfahren, allerdings nicht dauerhaft. Denn wenn die Schüler nicht lernen, mit Druck und Stress umzugehen, ist die Schule keine besonders gute Vorbereitung auf das Leben. Denn im Berufstätigem Leben wird man unweigerlich mit Druck und Stress konfrontiert werden.
    Den individuellen Referenzrahmen finde ich ein sehr gutes Konzept für die Bewertung für Leistungen in der Schule. Denn wenn ein schwächeres Kind sich anstrengt und trotzdem eine schlechte Note bekommt, ist es sehr demotivierend für dieses. Vor allem wenn es herausfindet, dass andere sich für eine bessere Note weniger anstrengen musste. Allerdings ist es schwer, die Anstrengung zu bewerten, da ein Teil der Vorbereitungen, vor allem auf Klassenarbeiten, zu Hause geschieht.


    Liebe Grüße,
    Nicolai

    AntwortenLöschen
  25. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren informativen und interessanten Blogbeitrag.
    Ich kann bestätigen, dass wenn die Motivation vorhanden ist, man bereit ist zu lernen.
    Auch aus meiner Schulzeit kann ich bestätigen, dass mich Fächer wie Geschichte weniger interessiert haben und so fehlte mir die Motivation um für dieses Fach zu lernen. Im Vergleich dazu fiel es mir in Fächern wie Biologie oder Mathe deutlich leichter zu lernen.
    Und traurig finde ich, dass Noten und Leistungen bedeutsamer sind als die Bedürfnisse der Individuen. Ich musste für ein Seminar an der PH eine Befragung mit einem Personalverantwortlichen ausbildender Betriebe führen. Meine Interviewpartnerin, die zuständig für Azubis war meinte auch, dass heute weniger auf die Noten geschaut wird. Viel wichtiger ist für sie die Persönlichkeit des Bewerbers.
    Eure Ratschläge am Ende eures Beitrags fand ich besonders gut und kann euch da nur zustimmen. Wie ihr erwähnt habt können unbenotete Tests sehr hilfreich für Lehrkräfte sein. Sie stellen die Lernfortschritte der Schüler dar und geben den Lehrkräften indirekt ein Feedback.
    Meiner Meinung nach spielt hier die Lehrerpersönlichkeit auch eine sehr wichtige Rolle. Denn wenn der Lehrer selber motiviert ist, ist es leichter die Schüler dafür zu begeistern. Aber auch wie ihr erwähnt habt, sollten Lehrkräfte darauf achten keine negativen Emotionen bei den Schülern zu erwecken. Aber auch technische Geräte im Unterricht miteinzubeziehen sind meiner Meinung nach für Schüler attraktiv und erweitern auch die didaktischen Möglichkeiten des Lehrers. In Bezug auf den Biologieunterricht helfen Experimente die Schüler zu motivieren und erwecken ihr Interesse.
    Danke nochmals für euren interessanten Beitrag.

    Liebe Grüße
    Gülnaz

    AntwortenLöschen