Freitag, 4. August 2023

PRINT vs. PIXEL - Der ultimative Vergleich: E-Books und Schulbücher im Duell

Montag morgen, 6 Uhr in der Früh und hastig auf dem Weg zur Schule. Der Schulranzen ist voll mit einer Menge schwerer Bücher, Hefte und Ordnern.

Liebe Leserinnen und Leser,

daran erinnern wir uns doch alle, oder? Wie lästig es war, jeden Tag dieses ganze Zeug und insbesondere die Schulbücher mit herum zu schleppen, um sie am Ende des Tages kaum im Unterricht benötigt zu haben.

Was wäre, wenn wir damals die Möglichkeit gehabt hätten, unsere Bücher gegen sogenannte E-books oder auch digitale Unterrichtsassistenten eintauschen zu können? Wenn man so darüber nachdenkt, wäre dies nicht nur eine Erleichterung für den Rücken gewesen, sondern hätte viele auch an manchen Tage vor den strengen Blicke der Lehrer*innen bewahrt, an welchen man schlichtweg zu faul war, diese Bücher mit herum zu schleppen.

In diesem digitalen Zeitalter gibt es diese Möglichkeit - nicht schlecht, oder? Diese Revolution des Unterrichts und der Möglichkeit, anders (vielleicht sogar besser) zu lernen und Kinder möglicherweise zu entlasten, regt zur Diskussion an.

Führt diese digitale Neuheit zu Lernerfolg im Klassenzimmer oder kann man diese E-Books doch nur als Spielerei abstempeln? Ab wann sollten Schulen diese einführen und sind diese überall einsetzbar?

All diese Fragen und vieles mehr klären wir im nachfolgenden Blogbeitrag.

Hier geht’s zu unserem Blogbeitrag :)

Viel Spaß beim Lesen wünschen Sophie, Noa und Sophie

12 Kommentare:

  1. Celina Häußler6. August 2023 um 12:10

    Hallo,
    vielen Dank für euren sehr anschaulich und kreativ gestalteten Beitrag. Dieser knüpft noch einmal an einer Vorlesung an, welche mich persönlich zum Nachdenken angeregt hat.

    Zu euren Fragen: In Bio haben wir mit Büchern des Klett Verlages gearbeitet. Das Biologie Buch in der Sekundarstufe hatte extrem viele Seiten, weshalb es dick, schwer und unhandlich war. Nach wenigen Wochen habe ich mir auf eigene Kosten das E-Book heruntergeladen. Diese E-Book Version war aktueller als die Printversion. Daher waren manche Arbeitsaufträge anders formuliert oder waren ganz ausgetauscht. Daher sollte man beim Kauf auf jeden Fall darauf achten, dass man die gleiche Version wie die Lehrkraft bzw. die Klasse besitzt.
    Ich erinnere mich zurück an den Beginn jeden Schuljahres. Wir haben einen ganzen Stapel an Büchern erhalten und sollten überall unseren Namen und die Klasse reinschreiben. Meist gab es hierfür in der eingestempelten Tabelle keinen Platz mehr, da zehn andere SuS bereits dieses Buch benutzt hatten. Dementsprechend sah das Buch gebraucht aus uns war kurz vor dem Auseinander fallen. Zuhause hat mir meine Mutter die Bücher zusammengeklebt und hat sie mit einem neuen Umschlag ausgestattet.
    Aufgrund der hier genannten und weiteren Erfahrungen bin ich im Team E-Book. Mich würde interessieren, wofür Ihr euch entscheiden würdet. Insbesondere bin ich auf einen Kommentar der Autorinnen gespannt, da diese sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben.

    Beste Grüße
    Celina Häußler

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    1. Hallo Celina,
      danke für dein positives Feedback und deinen Kommentar. Erst einmal würde mich interessieren, wieso die Vorlesung zu Schulbüchern dich zum Nachdenken angeregt hat. Denn ich habe in dieser auch viel neues dazu gelernt und mir meine Gedanken gemacht, ob und vielleicht auch ab welchem Alter der Schüler*innen ich Digitale Schulbücher/E-Books bevorzugen würde. Und damit auch direkt schon zu deiner Frage, wofür ich mich entscheiden würde. Ich muss sagen, dass mich im Großen und Ganzen die Vorteile von E-Books schon sehr überzeugen, allerdings nicht bei jedem Alter der Lernenden. Meiner Meinung nach beschäftigen sich kleine Kinder heutzutage schon viel zu früh mit digitalen Geräten, natürlich ist das auch der Digitalisierung und heutigen Entwicklung zu Schulden, wovon ich grundsätzlich kein Gegner bin. Dennoch erschrickt es mich immer wieder, wenn ich in einem Restaurant essen bin und am Nebentisch ein Kind (man könnte eigentlich auch fast Baby sagen) das nicht einmal sprechen kann, vor ein digitales Gerät gesetzt wird und völlig Reizüberflutet ist, damit es nicht beschäftigt werden muss. Demnach finde ich E-Books ab einer höheren Klassenstufe (ca. ab Klasse 7/8), in der die Schüler*innen verstehen, womit sie arbeiten und verantwortungsbewusst damit umgehen können eine tolle Sache und würde mich dafür entscheiden. Ich würde es aber bei kleineren Kindern nicht bevorzugen und noch gedruckte Schulbücher verwenden, bis sie auch in das Alter gekommen sind. Sie haben somit auch die Möglichkeit beides kennenzulernen, um später selbst abzuwiegen, was die bevorzugen.
      Wäre das für euch auch eine Möglichkeit, E-Books erst ab einer bestimmten Klassenstufe einzuführen?
      Für deinen Hinweis, darauf zu achten dieselbe Version wie die Klasse zu haben, danke ich dir. Das ist ein guter Tipp.
      Liebe Grüße Sophie

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    2. Aktualisiert wegen zu vielen Zeichen:

      Hallo Celina,
      Danke für dein positives Feedback und deinen Kommentar. Erst einmal würde mich interessieren, wieso die Vorlesung zu Schulbüchern dich zum Nachdenken angeregt hat. Denn ich habe mir auch meine Gedanken gemacht, ob und vielleicht auch ab welchem Alter der Schüler*innen ich E-Books bevorzugen würde. Und damit auch direkt zu deiner Frage, wofür ich mich entscheiden würde. Ich muss sagen, dass mich im Großen und Ganzen die Vorteile von E-Books schon sehr überzeugen, allerdings nicht bei jedem Alter der Lernenden. Meiner Meinung nach beschäftigen sich kleine Kinder heutzutage schon viel zu früh mit digitalen Geräten, natürlich ist das auch der Digitalisierung und heutigen Entwicklung zu Schulden, wovon ich grundsätzlich kein Gegner bin. Dennoch erschrickt es mich immer wieder, wenn ich in einem Restaurant bin und am Nebentisch ein Kind, das kaum sprechen kann, vor ein digitales Gerät gesetzt wird, damit es nicht beschäftigt werden muss. Demnach finde ich E-Books ab einer höheren Klassenstufe (ca. ab Klasse 7/8), in der die Schüler*innen verstehen, womit sie arbeiten und verantwortungsbewusst damit umgehen können eine tolle Sache. Ich würde es aber bei kleineren Kindern nicht bevorzugen und noch gedruckte Schulbücher verwenden, bis sie auch in das Alter gekommen sind. Wäre das für euch auch eine Möglichkeit, E-Books erst ab einer bestimmten Klassenstufe einzuführen?
      Danke für deinen Hinweis, darauf zu achten dieselbe Version wie die Klasse zu haben.
      Liebe Grüße Sophie

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  2. Liebe Verfasserinnen des Beitrags,

    das Thema E-Books, das ihr in eurem Beitrag ansprecht, finde ich sehr spannend. Einen E-Book-Reader habe ich mir nie gekauft, allerdings benutze ich hin und wieder mein Tablet oder Handy, um E-Books zu lesen – sei es privat für mich in meiner Freizeit oder auch zur universitären Recherche. Gerade für mich als Studentin ist es super, viel Forschungsliteratur online als E-Book zur Verfügung zu haben, um mir den Weg in die Bibliothek zu sparen (der für mich recht weit ist) und die Bücher nicht herumschleppen zu müssen. Den Aspekt des Herumschleppens kennen die Schüler nur zu gut; das hat mich auch schon in meiner eigenen Schulzeit immer wieder genervt. Es hat also wirklich einige Vorteile, dass auch die Literatur immer digitaler wird. Ich muss aber ehrlicherweise zugeben, dass ich es trotzdem oft angenehmer finde, ein Buch in der Hand zu halten und damit zu arbeiten. Ich habe das Gefühl, dass ich in einem Buch im Papierformat viel schneller herumblättern kann, wenn ich nach Informationen suche. Außerdem erscheint mir das Ganze übersichtlicher... Wahrscheinlich liegt das aber unter anderem daran, dass ich es so gewohnt bin und es mir deshalb leichter fällt, mit Büchern im Papierformat umzugehen.
    Bezogen auf die Schule sehe ich das Thema E-Books auch etwas zwiegespalten. Einerseits ist es – wie schon gesagt – super, dass man nicht so viel herumschleppen muss. Andererseits können digitale Geräte im Unterricht auch eine Gefahr der Ablenkung sein. Dies habe ich schon selbst als Lehrerin an einer Schule, in der nur mit Schulbüchern als E-Book gearbeitet wird, erfahren. Die SuS haben einen Laptop von der Schule, den sie sowohl zu Hause als auch im Unterricht benutzen dürfen. Im Unterricht allerdings nur mit der Erlaubnis der Lehrkraft und auch nur zu dem vereinbarten Zweck. Wenn im Unterricht mit dem Schulbuch gearbeitet wird, dürfen die SuS ihren Laptop benutzen, aber natürlich nur, um das Schulbuch online aufzurufen und damit zu arbeiten. Das klappt teilweise gut, aber einige SuS, die sowieso nicht so viel Interesse an dem jeweiligen Unterrichtsfach haben, nutzen den Laptop dann auch oft für private Recherchen und arbeiten nicht. Die Versuchung, sich selbst mit „spannenderen“ Dingen als dem Unterricht abzulenken, wenn digitale Geräte im Spiel sind, ist also meiner Erfahrung nach recht hoch.

    Liebe Grüße und noch einen schönen Tag!

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    1. Liebe Laura,
      Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und die Rückmeldung zu unserem Blogbeitrag. Es ist sehr spannend zu sehen, dass du selbst auch in gewisser Weise von der Thematik betroffen bist und schon selbst Erfahrungen sammeln konntest. Dadurch verstehst du die Vor- und Nachteile vermutlich umso besser.
      Dein persönliches Präferieren der gedruckten Büchern ist ein Empfinden, welches durchaus öfters zu finden ist. Vielen Menschen in meinem Umfeld – egal ob Schüler*innen, Student*innen oder Arbeitende – geht es ähnlich wie dir. Vor allem der Aspekt, dass gedruckte Bücher übersichtlicher scheinen, wird oft angeführt. Dies ist nun einmal ein Aspekt, welcher sich vermutlich nie an E-Books ändern wird. Und auch das Gefühl eines Papierformat Buches, lässt sich durch ein E-Book (leider) nicht ersetzen.
      Die genannten Erfahrungen,, welche du an einer Schule beobachten konntest, bekräftigen umso deutlicher die Vermutung, dass Schüler*innen bei der freien Nutzung von digitalen Endgeräten dazu tendieren, diese Zeit für außerschulische Aktivitäten zu missbrauchen. Die Ablenkungen solcher Geräte scheinen endlos und trotz Sperrungen gewisser Apps, gelingt es den Schüler*innen immer wieder, auf Spiele und Social Media Apps zuzugreifen um dem eigentlichen Unterricht zu entfliehen. Daher scheint es durchaus gerechtfertigt, wenn sich manche Schulen gegen die regelmäßige Nutzung dieser Geräte entscheiden, um die Ablenkungen zu vermeiden.
      Danke dir für deine Rückmeldung und liebe Grüße
      Sophie Maurer

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  3. Liebe Verfasser und Verfasserinnen des Blogbeitrages,
    euer gewähltes Thema ist wirklich aktuell und spannend. Das Layout und Design, das ihr für euren Blogbeitrag gewählt habt, ist sehr ansprechend.
    Zu meiner Schulzeit haben wir in Biologie die PRISMA-Schulbücher von Klett genutzt. Bei diesen bin ich mit der Aufteilung und Darstellung der Inhalte immer sehr zufrieden gewesen und konnte mich auch als Schülerin immer gut darin zurechtfinden. Die Themen waren immer anschaulich dargestellt und ausführlich erklärt. Dazu hatte man viele, gut ausgewählte Bilder, die immer zu den Themen gepasst haben.
    Wir besitzen zu Hause tatsächlich einen E-Book Reader. Ein Kindle von Amazon. Gekauft haben wir es uns um auf Romane etc. zugreifen zu können. Durch meine beste Freundin bin ich damals auf das Kindle aufmerksam geworden und habe es mir dadurch auch zugelegt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich es lieber mag in „richtigen“ Büchern zu lesen und diese auch in der Hand zu halten. Das ist natürlich Ansichtssache, denn manche mögen es auch lieber, auf Tablets etc. zu lesen.
    Die Kosten eines modernen E-Books kann ich nur sehr schwer einschätzen. Bei Schulbüchern würde ich es mit Zusatzmaterialien auf ca. 80-90 € schätzen.
    Das perfekte Schulbuch wäre für mich tatsächlich eine Mischung aus Online-Lerninhalten und einem richtigen Schulbuch, sowie praktischen Versuchen in den naturwissenschaftlichen Fächern, wie Biologie, Chemie etc. Somit könnte man auf einige Seiten verzichten um die Bücher leichter zu machen, indem man sie durch Online-Lerninhalte, wie z.B. Videos, Quizze oder interaktive Aufgaben, ersetzt. Ein komplettes Ersetzen der Schulbücher halte ich nicht für sinnvoll, denn immer jüngere Kinder verbringen immer mehr Zeit an elektronischen Geräten. Ich denke, diese Zeit sollte reduziert und nicht erhöht werden.
    Meiner Meinung nach sollte bei so einem wichtigen, allgegenwärtigen und täglichem Thema keine Kosten und Mühen gescheut werden, um den Unterricht für SchülerInnen und Lehrkräfte so angenehm wie möglich gestalten zu können.
    Beim Thema Digitalisierungen in Schulen sind wir, in Deutschland, sowieso etwas hinterher. In den Bildungsbereich sollte wesentlich mehr investiert werden und dazu gehört auch die (teilweise) Digitalisierung von Schulbüchern.

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    1. Liebe Julia,
      erst einmal vielen Dank für deinen umfangreichen Kommentar.
      Es ist sehr interessant zu hören, dass du die Erfahrung mit einem Kindle gemacht hast und doch am Ende des Tages sagst, dass du lieber altmodisch bleibst und dir ein richtiges Buch zur Hand nimmst. Diese Aussage habe ich nun schon von sehr vielen Leuten gehört, die trotz digitaler Möglichkeiten aus vielerlei Gründen eher Old-school bleiben möchten. Mir geht es ähnlich. Während der Corona-Pandemie, oder besser gesagt in den Phasen, wo bereits wieder Präsenzlehre stattfinden konnte, sind viele meiner Mitschüler*innen auf Ipads umgestiegen und manche von ihnen hatten sich zusätzlich dazu die E-book Version einiger Schulbücher gekauft. Ich habe mich aber letztendlich dagegen entschieden. Für mich ist es viel angenehmer, die Buchseiten beim Umblättern zu spüren und auf echtem Papier zu schreiben. Aber du hast Recht – das ist natürlich Ansichtssache und die Meinungen spalten sich hier enorm.
      Deine Idee, Online-Lerninhalte mit einem analogen Schulbuch zu mischen finde ich super! Ich glaube jeder Lernende freut sich am Ende der Stunde über ein kleines Spiel oder ein Quiz, um die gelernten Dinge zu wiederholen und zusätzlich bin ich der Meinung, dass kreativ gestaltete Online-Lerninhalte, welche man auch individuell zuhause oder beim eigenständigen Lernen verwenden kann, viele Schüler*innen total motiviert und nochmal einen ganz anderen Effekt auf den Lernerfolg der Einzelnen haben kann. Es muss nur dafür gesorgt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler Zugang und die Möglichkeit zur uneingeschränkten Nutzung für ein passendes Endgerät haben. Hier sollte das Land, wie du bereits sagtest, keine Kosten und Mühen scheuen und Schüler*innen die Möglichkeit geben ihr Lernen zu optimieren, denn Bildung ist essenziell.
      Ganz liebe Grüße
      Noa

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    2. Aktualisierte Version bzgl. Zeichenlimit :)


      Liebe Julia,
      erst einmal vielen Dank für deinen umfangreichen Kommentar.
      Die Aussage, dass man trotz digitaler Möglichkeiten aus vielerlei Gründen eher Old-school bleiben möchten und sich für ein „richtiges“ Buch entscheidet, habe ich nun schon von sehr vielen gehört. Mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe mich nach der Corona-Pandemie, bei der viele meiner Mitschüler*innen auf Tablets und E-Books umgestiegen sind, letztendlich dagegen entschieden. Für mich ist es viel angenehmer, die Buchseiten beim Umblättern zu spüren und auf echtem Papier zu schreiben. Aber du hast Recht – das ist natürlich Ansichtssache und die Meinungen spalten sich hier enorm.
      Deine Idee, Online-Lerninhalte mit einem analogen Schulbuch zu mischen finde ich super! Ich glaube jeder Lernende freut sich am Ende der Stunde über ein kleines Spiel oder ein Quiz, um die gelernten Dinge zu wiederholen und zusätzlich bin ich der Meinung, dass kreativ gestaltete Online-Lerninhalte, welche man auch individuell zuhause oder beim eigenständigen Lernen verwenden kann, viele Schüler*innen total motivieren und nochmal einen ganz anderen Effekt auf den Lernerfolg der Einzelnen haben kann. Es muss nur dafür gesorgt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler Zugang und die Möglichkeit zur uneingeschränkten Nutzung für ein passendes Endgerät haben. Hier sollte das Land, wie du bereits sagtest, keine Kosten und Mühen scheuen und Schüler*innen die Möglichkeit geben ihr Lernen zu optimieren, denn Bildung ist essenziell.
      Ganz liebe Grüße, Noa

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  4. Liebe Sissi,
    vielen Dank für deine konstruktive Kritik. Mir geht es ähnlich wie dir und ich habe mich eigentlich immer eher mit den Büchern in Papierform und dem Schreiben auf einem Blatt wohl gefühlt. Seit Beginn meines Studiums habe ich immer mehr an Laptop und IPad gearbeitet und so entstand dieser digitale Wandel bei mir persönlich ganz automatisch.
    Es freut mich sehr, dass dir das Kapitel der Inklusion gefallen hat. Ich habe mich beim Schreiben auf die Umsetzung bei E-Books fokussiert, da es mich total beeindruckt hat, wie viele tolle Dinge man durch digitale Medien und Lerninhalte im Bildungsbereich erreichen kann. Wenn es um die Umsetzung der Inklusion bei Schulbüchern geht, wird das ganze etwas schwieriger. Wie ich das herauslesen konnte, befinden wir uns in einer Phase, in welcher Erfahrungen und die Bedürfnisse der Lernenden (vor allem mit Inklusionsbedarf) gesammelt werden, doch man hat auch hier noch keine optimale Lösung gefunden.
    Du hast recht, der ökologische Aspekt ist auf beiden Seiten in den Nachteilen zu finden. Uns ist bekannt, dass die Herstellung eines Tablets oder eines Laptops ¾ der gesamten Umweltbelastung ausmacht. Die gesamten Umweltbelastungsbilanzen eines Buches und eines E-Book-Readers sollen sich laut verschiedener Quellen wohl am Ende des Tages ziemlich ähnlich sein. Leider bin ich nicht Profi genug, um dir hier in der Kürze mehr Infos zu bieten oder tiefer in die Thematik einzusteigen. Vielleicht gibt es hier unter uns ja einen Profi, der genaueres weiß :)
    Liebe Grüße, Noa

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  5. Janosch@FridolinDerFliegenpilz13. August 2023 um 04:59

    Liebe Didaktikmenschen,

    Zunächst einmal ein herzliches Danke für Euren Beitrag! Bei einem so ansprechendem Layout kann man ja nicht widerstehen…

    Bevor ich auf die von Euch eröffnete Diskussion eingehe, möchte ich allerdings festhalten, daß ich während meiner gesamten Schulzeit mein Biologiebuch nie (!!) gebraucht hätte, das Zauberwort hieß Arbeitsblatt. Da sich die von Euch skizzierten Fragen in anderen Gegenständen jedoch durchaus gestellt haben, möchte ich es mit einer Einordnung versuchen:

    Zunächst argumentiert ihr zulasten der herkömmlichen Schulbücher: Diese hätten nicht die Möglichkeit zur Überarbeitung und Integration neuen Wissens und würden somit zwangsläufig irgendwann — zumindest inhaltlich — überholt. Gegen diesen Kasus läßt sich kaum argumentieren — ohne Frage ein starkes Argument im Sinne digitaler Darreichungsformen. Einen Aspekt möchte ich hier jedoch herausstellen: Die Revision alten Wissens und die Selbstkorrektur der Wissenschaft ist ein ganz immanenter Bestandteil naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen. Dass dieser Aspekt kaum im öffentlichen Bewusstsein vorhanden ist, haben doch nicht zuletzt die gehäßigen Besserwisser in Zeiten der globalen Gesundheitskrise bewiesen, die sich über jede kleine Virolog*inneneneigenkorrektur genüßlich hergemacht haben. — Wie aber sollen Schüler*innen das anhand eines Mediums lernen, das per naturam immer auf dem neuesten Stand ist? Wissenschaft evolviert in sich selbst; die gesellschaftstheoretischen Gesetze F.Fukuyamas finden in ihr keine Anwendung.
    Im Sinne eines digitalen Schulbuchs führt ihr des Weiteren auch die Möglichkeiten der neuen Techniken ins Feld, etwa durch interaktive Tools zur Unterrichtsgestaltung oder zur Stoffwiederholung. Das ist ohne Frage ein valides Argument, allerdings beschäftigen mich die Auswirkungen auf unseren Berufsstand: Wenn wir die didaktischen Fertigkeiten, die bis dato in der Hand des Lehrkörpers lagen, nun der “intelligenten” Technik überlassen, stellt sich unweigerlich die Frage nach unserer ureigenen Daseinsberechtigung. Meine Sorge wäre, daß wir zu so etwas wie “besseren Netzwerkadmins mit Didaktikseminar” verkommen…
    Doch — besonderes Augenmerk maßt ihr der Frage nach der Chancengleichheit bei, und das zurecht. Daß Schulbücher, die von der Schule (will sagen: vom Staat) gestellt werden, jedwede Unterrichtsmaterialen zweiter Klasse verhindern, ist meiner Meinung nach DAS Argument gegen eine Digitalisierung des Buches selbst. Solange die Schulen (will sagen: der Staat) nicht jede*r Schüler*in ein Tablet zur Verfügung stellen kann, hätte dieser gutgemeinte Aspekt der Digitalisierung eine ungemeine soziale Sprengkraft und wäre gerade an einer so sensiblen Stelle nicht die sich weiter öffnende Schere der Gesellschaft, sondern eher in Richtung Nitroglyzerin orientiert.

    Noch einmal vielen Dank für diesen SEHR gelungenen Beitrag! Ich freue mich auf eine fruchtbare Diskussion ;)

    Herzlich, Fridolin aka Janosch

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  6. Hallo liebes Blogger-Team,

    ich finde eure Frage super spannend und aktuell! Man kann sich sehr gut mit dem Thema identifizieren. Ich bin gespannt darauf weiterzulesen.
    Soweit ich mich noch erinnern kann hatten wir die Bio-Bücher von Cornelsen (Gymnasium).
    Ich selbst habe bei Klett als Werkstudentin gearbeitet und tatsächlich nur Online Übungen aufbereitet.
    Ich finde es gut, wenn ein Schulbuch am Ende von einem Kapitel eine Zusammenfassung enthält. So kann man alles nochmals kurz wiederholen und prüfen, ob man alles verstanden und aufgenommen hat.
    Die Nachteile eines Schulbuches kann ich alle sehr gut nachvollziehen. Weshalb ich selbst auch schon auf E-Books zurückgegriffen habe. Vor allem im Studium ist es sehr hilfreich. In der Bibliothek gibt es schließlich ein Buch nur einmal, deshalb ist die E-Book Variante sehr hilfreich.
    Zu dem Nachteil der Ablenkungen der E-Books könnte man eine alternative für das iPad anbieten. Zum Beispiel etwas ähnliches wie ein Kindle nur in größer. Also nur die Schulbücher und der Display ist paperwhite, also schonender für die Augen.
    Vielleicht wäre es so auch möglich jedem SchülerIn solch ein Schulbuch Kindle bereitzustellen, da dies nicht so teuer wäre, wie ein iPad.
    Da ich Sonderpädagogik studiere finde ich den Aspekt mit dem barrierefreien darstellen von Lerninhalten sehr spannend und wichtig. Ich selbst habe in SBBZ Einrichtungen iPads vorgefunden und war sehr überzeugt davon.
    Abschließend würde ich mich für die E-Book Variante entscheiden, aber nur eingeschränkt. Ohne Ablenkungen und spielerische Elemente.

    Liebe Grüße
    Anna Wratschko

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  7. Hallo liebe Anna,
    Zunächst einmal danke dir, für deinen ausführlichen Kommentar und das Feedback. Deine bereits gesammelten Erfahrungen zu unserem Thema, sind eine hervorragende Grundlage, um von deinem Feedback noch mehr zu lernen.
    Deine Idee mit dem „Kindle nur etwas größer“ klingt nach einem guten Lösungsweg um eine Brücke zu schlagen zwischen den gedruckten Büchern und den E-Books. Das man dadurch einen paperwhite Display hat und dies schonender für die Augen wäre, scheint eine gute Lösung zu sein um die aufgezeigten Probleme eines E-Books ein wenig zu hemmen.
    Der Vorschlag, die „Schulbuch Kindle oder IPads“ allen Schülern kostenlos zur Verfügung zu stellen, scheint zunächst auch eine einfache und gute Lösung. Allerdings wird sich dies als problematisch für manche Schulen/Landkreise/Bundesländer… herauskristallisieren, da nicht alle solche hohen Anschaffungskosten auf einen Schlag bewältigen können. Daher wäre dies eine Frage, die vermutlich einige weitreichende Diskussionen mit sich bringen könnte, vor allem für die Schulen, die bisher noch keine E-Books nutzen können.
    Auch deine Idee der eingeschränkten Nutzung der E-Books, ohne Ablenkung und spielerische Elemente, gefällt mir sehr gut und wäre definitiv ein Lösungsweg, der hoffentlich in vielen Schulen in den nächsten Jahren umgesetzt werden kann.
    Danke dir für dein Feedback und liebe Grüße
    Sophie Maurer

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