Dienstag, 13. August 2024

WALDPÄDAGOGIK MEETS SONDERPÄDAGOGIK

 

Herzlich willkommen zu unserem Blogbeitrag über die Kombination von Wald- und Sonderpädagogik! 

Angesichts der zunehmenden Globalisierung und Digitalisierung wird ein bestimmter Zweig im schulischen Kontext immer mehr benötigt: der der Natur- und Umweltbildung. Im Rahmen der Umweltbildung soll Kindern und Jugendlichen eine Begegnung mit der Natur ermöglicht werden, die zu einem nachhaltigen Umgang mit dieser führt. 

In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr über die Verknüpfung der Waldpädagogik, mit der Sonderpädagogik. Dabei stellen wir euch sowohl die Umsetzung bei den jeweiligen Förderschwerpunkten, als auch die Risiken, die die Arbeit in der Natur mit sich bringt, vor. 

Da wir euch anregen wollen, die Projekte mit den Schüler*innen selbst durchzuführen, sind in unserem Blogbeitrag verschiedene Projekte mit der jeweiligen Durchführung und Anleitung beigelegt. 

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken wünschen euch Moritz Kalmbach, Assunta D'Ettorre, Lara Necker, Lukas Plappert und Julia Schäfer. 

Unter folgendem Link findet ihr unseren Blogbeitrag: 

https://www.canva.com/design/DAGNnzasYSI/--4YZxCYyVM6BPu1v0HR4g/view?utm_content=DAGNnzasYSI&utm_campaign=designshare&utm_medium=link&utm_source=editor


16 Kommentare:

  1. Liebe Moritz, Assunta, Lara, Lukas und Julia,

    Danke für den interessanten Beitrag. Ich habe mich entschieden, ihn zu lesen, da ich im Rahmen meines Studiums (Sek1) bis jetzt zu wenig zu beiden Themen gemacht habe. Und grade die Kombination von Waldpädagogik und Sonderpädagogik bietet sehr viele Möglichkeiten, wie ihr es auch zeigt.
    Der positive Effekt von Waldspaziergängen ist mir durchaus bewusst - ich sitze grade im Zelt im Urlaub und fühle mich tatsächlich viel erholter und leistungsfähiger. Gerade deshalb bin ich ganz bei euch - man sollte diesen Effekt auch in der Arbeit mit SchülerInnen nutzen.
    Wart ihr schon mal im Haus des Waldes mit der Schule? Ich habe es am Gymnasium noch nie gemacht, leider kann ich mich auch nur an wenige Stunden erinnern, die im Wald oder im Freien gehalten wurden. Würdet ihr sagen, dass es noch mehr Möglichkeiten für SuS mit körperlich-motorischen Einschränkungen im Raum Stuttgart und Ludwigsburg gibt? In Bad Cannstatt gingen wir oft mit unseren Kindern im Rollstuhl zum Max-Eyth-See, denn der Weg war mit den Rollstühlen zu bewältigen.
    Von mir noch zwei Fragen:
    Was meint ihr mit dem Satz über die Materialfülle und die Kämpfe ums Material (Seite 2, oben rechts)?
    Und wie findet ihr selber die Arbeitsmaterialien für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (Seite 4)? Aus welchen Gründen würdet das Arbeitsblatt mit dem Blattmännchen anwenden oder nicht anwenden?

    Auch danke euch für die Sammlung an Ideen für Projekte im Unterricht. Das eine oder andere Projekt speichere ich mir auch ein! :)
    Viele Grüße
    Lera

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    1. Hallo Lera,
      erstmal vielen Dank für deinen Kommentar, es freut uns sicher alle, dass wir dein Interesse wecken konnten. Ich selbst studiere auch für die Sek1 und bin ebenfalls der Meinung, dass das Thema Sonderpädagogik zu kurz kommt. Schließlich würde ich mich auch freuen inklusive Klassen zu unterrichten und dabei wäre ein gewisses Grundwissen schön, auch wenn mir ein geschulter Sonderpädagoge zur Seite steht. Mit der Waldpädagogik verhält es sich ähnlich, da ich in meiner Schulzeit Ausflüge in den Wald eher vermisst habe.
      Eine gute Freundin von mir hat das Haus des Waldes bereits erkunden können und hat mir davon berichtet. Ich selbst war leider noch nicht dort. Allerdings bin ich begeistert von der Idee und arbeite mit Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung und würde mich freuen mit ihnen den Waldweg zu erkunden. Generell können aber auch reguläre Waldwege zugänglich gemacht werden, dass hängt vom Weg, der Vorbereitung oder auch der Gehfähigkeit des Kindes bzw. der Stabilität des Rollstuhls ab.
      Andere Waldwege, die für diese Zwecke ausgelegt sind, sind mir bei meiner Recherche im Umkreis leider nicht aufgefallen. Allerdings gibt es noch einen Baumwipfelpfad im Schwarzwald. Da kann man auf einem Steg zwischen den Baumkronen entlang gehen. Dieser Pfad ist ebenfalls barrierefrei. Diesen Pfad habe ich privat auch schon besucht und war begeistert! Der Baumwipfelpfad ist also sicher auch eine Alternative, auch wenn sie etwas weiter entfernt ist.
      Mit der Materialfülle und dem Materialkampf meinte ich, dass Blätter, Stöcke oder Steine in Fülle vorhanden sind, werden zum Beispiel Blätter für eines der Arbeitsblätter gesucht, sollte kein Streit darum ausbrechen da genügend da sind. Ich denke jeder hat Kinder schon um den letzten roten Stift „kämpfen“ gesehen. Ich hoffe das konnte deine Frage beantworten.
      Mir persönlich gefallen die Arbeitsblätter gut, auch wenn ich möglicherweise nicht die gleiche Expertise mitbringe, wie jemand der den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung studiert. Das Blattmännchen gefällt mir dabei besonders gut, da es eine gute Hilfestellung bei der Suche nach Blättern verschiedener Bäume darstellt. So können die Kinder die gefundenen Blätter mit dem Umriss abgleichen. Schön wäre noch, wenn der Name des Baumes dabei stehen würde, auch wenn dieser nicht von allen Kindern gelesen werden könnte. Möglicherweise wäre ein Abbild des Baumes eine Alternative in diesem Fall. Die Form des Baummännchens ist zudem eine Struktur die spielerisch gefüllt wird, um etwas mehr Fantasie in ein Herbarium zu bringen.
      Möglicherweise hat aber jemand, der den Förderschwerpunkt studiert eine andere Meinung, über die ich mich sehr freuen würde.
      Ich hoffe ich konnte all deine Fragen beantworten und freue mich, dass du ein paar Projekte für dich mitnehmen konntest!
      Liebe Grüße Julia

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  2. Liebes Blogbeitragsteam,
    erstmal will ich euch ein großes Lob für euren tollen Beitrag aussprechen. Es ist sowohl inhaltlich als auch visuell sehr schön und ansprechend aufgebaut und ich habe es mir gern durchgelesen. Es hat meinen Horizont definitiv erweitert und ich bin euch dankbar, dass ihr euch für dieses Thema entschieden habt. Besonders begeistert hat mich die Bauanleitung für das Insektenhotel und den Vogelnistkasten!! Sehr kreativ und verständlich erklärt. Auch die Abbildungen sind super verständlich! Darf ich fragen, wo ihr diese Abbildungen gefunden habt? Ich finde es immer herausfordernd die passende informative, verständliche und didaktisch reduzierte Abbildungen zu finden. Habt ihr da Tipps?:)
    Ja, ich habe definitiv schon positive Effekte nach einem Waldspaziergang erlebt! Besonders, wenn ich beim Lernen eine Blockade hatte, half mir die Natur immer sehr. Früher, als ich noch zur Schule ging, und noch an der Mosel in einem ländlichen kleinen Ort lebte, bin ich oft in die Weinberge oder in den Walt gegangen, um meinen Kopf freizubekommen. Diese Spaziergänge in der Natur haben mir nicht nur dabei geholfen, mich zu entspannen und den Stress abzubauen, sondern auch meine Konzentration zurückzubringen. Ich habe gemerkt, dass mir das Gehen durch die Weinberge oder im Wald dabei half, meine Gedanken neu zu ordnen und kreativer zu werden. Die frische Luft und die Ruhe der Natur haben es mir ermöglicht, Blockaden zu überwinden und wieder klarer zu denken. Besonders die Ruhe und die Abgeschiedenheit der Natur gaben mir neue Energie und halfen mir, mich später wieder besser auf den Lernstoff zu fokussieren. Leider habe ich dies in der letzten Zeit zu sehr vernachlässigt, obwohl es besonders jetzt während des Studiums sehr hilfreich und gesund wäre. Danke für euren Input im Blogbeitrag. Dies hat mich wieder motiviert mehr in die Natur zu gehen und auf meine mentale Gesundheit zu achten.

    Ihr habt in eurem Blogbeitrag gefragt, inwieweit ist Waldpädagogik sinnvoll und hilfreich für SchülerInnen mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung ist. Ich habe durch euren Beitrag gelernt, dass Waldpädagogik besonders wertvoll für Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung ist, da sie auf vielfältige Weise unterstützt und fördert. Die ruhige und natürliche Umgebung im Wald hilft, Stress abzubauen und emotionale Regulation zu fördern. Durch kooperative Aktivitäten und gemeinsames Arbeiten stärken die Kinder ihre sozialen Fähigkeiten wie Teamarbeit und Konfliktlösung. Der Kontakt zur Natur kann zudem das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken. Zudem verbessert die natürliche Umgebung die Konzentration und Aufmerksamkeit. Insgesamt bietet die Waldpädagogik eine unterstützende Lernumgebung, die es den Schüler*innen ermöglicht, sich besser zu entfalten und mit ihren emotionalen und sozialen Herausforderungen besser umzugehen.
    Vielen Dank nochmal für euren sehr gelungenen Blogbeitrag. 😊
    Liebe Grüße
    Leo Goedert

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    1. Lieber Leo,

      erstmal vielen Dank für das Kompliment und fürs durchlesen von unserem Beitrag. Es freut mich sehr zu hören, dass dich das Thema angesprochen und zum Nachdenken angeregt hat. Wir wollten euch neben den theoretischen Grundlagen auch unbedingt Ideen für die Praxis mitgeben. Es freut mich daher sehr, dass sie dir so gut gefallen. Die Anleitungen hat Moritz geschrieben, also gilt das Kompliment für diese auf jeden Fall ihm!
      Die Abbildungen und die zugehörigen Quellen findest du alle im Abbildungsverzeichnis, vielleicht findest du da ja noch mehr ansprechendes für dich! Möglicherweise hat Moritz auch noch einen Tipp zur suche reduzierter Abbildungen. Ich kenne das Problem von zu komplizierten Abbildungen auch zu gut. In so einem Fall fertige ich oft auch gerne eigene Grafiken an, die die wichtigsten Aspekte beinhalten. Am besten geht das meiner Meinung nach in Procreate aber auch PowerPoint kann ein gutes Tool sein, da sich alle Formen sehr frei bewegen lassen. Vielleicht ist das auch eine Option für dich?
      Es freut mich sehr zu hören, dass du die Natur wieder mehr erkunden und in deinen Alltag integrieren möchtest. Gerade als Auszeit in intensiven Prüfungsphasen genieße ich solche Ausflüge auch. Gerade wenn wir den Favoritepark direkt vor der Nase haben! Vor allem Abendspaziergänge konnte ich bisher gut in meinen Alltag integrieren. Auch die Mittagspause kann man gut für einen Spaziergang mit den Freunden und Freundinnen am Campus nutzen. Vielleicht kannst du die Natur auf diese Weise auch wieder präsenter in deinen Alltag integrieren. Ich wünsche dir auf jeden Fall nur das Beste dabei!
      Ich denke auch, dass die Waldpädagogik im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung hervorragend geeignet ist. Die Gründe dafür hast du ja schon aufgezählt. Ich denke aber auch, dass immer mehr Kinder Unterstützung in diesem Bereich benötigen. Dazu haben zunehmende Digitalisierung aber auch die Coronazeit nachhaltig beigetragen. Auch mentale Gesundheit wird zum Glück immer wichtiger und enttabuisiert. Daher ist klar, das psychische Erkrankungen keine Seltenheit sind. Die positiven Effekte einer Waldbegegnung sind daher sicherlich für uns alle wichtig und förderlich!
      Nochmal vielen Dank für dein Feedback und den tollen Kommentar 😊

      Liebe Grüße
      Julia

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  3. Liebes Blogbeitragsteam,

    zunächst einmal möchte ich euch ein großes Kompliment für euren inspirierenden Beitrag aussprechen. Besonders ansprechend finde ich die Art und Weise, wie ihr die Anleitung für das Insektenhotel und den Vogelnistkasten präsentiert habt. Die klaren Erklärungen, kombiniert mit den anschaulichen Abbildungen, machen es wirklich einfach, diese Projekte nachzubauen, und motivieren zugleich, sie in den Unterricht zu integrieren.

    Was den Umgang mit heterogenen Gruppen betrifft, habt ihr schon einige wertvolle Ansätze aufgezeigt, die ich sehr gelungen finde, wie etwa die differenzierten Arbeitsaufträge. Eine weitere Möglichkeit, mit der Vielfalt in der Klasse umzugehen, könnte darin bestehen, Peer-Learning-Strategien stärker zu nutzen. Schülerinnen mit unterschiedlichen Fähigkeiten können in Tandems oder Kleingruppen zusammenarbeiten, wobei stärkere Schülerinnen schwächeren als „Experten“ zur Seite stehen. Dies fördert nicht nur das gegenseitige Lernen, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die Wertschätzung für die unterschiedlichen Stärken und Schwächen jedes Einzelnen.

    Eine weitere Überlegung wäre der Einsatz von Stationenarbeit, bei der die Schüler:innen je nach ihren Interessen und Fähigkeiten zwischen verschiedenen Aufgabenstellungen wählen können. Auf diese Weise kann jeder in seinem eigenen Tempo arbeiten und sich auf Aufgaben konzentrieren, die seinen individuellen Stärken und Schwächen entsprechen. Das gibt den Schüler:innen das Gefühl, ihre Lernprozesse selbst mitgestalten zu können, und fördert die Motivation.

    Nochmals vielen Dank für euren informativen und gut durchdachten Beitrag. Ich freue mich schon auf weitere spannende Projekte von euch!

    Liebe Grüße

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    1. Hallo, vielen Dank, dass dir der Blogbeitrag so gut gefallen hat. Ich finde es schön, dass dich dieser Beitrag dazu inspiriert hat, möglicherweise selbst tätig zu werden und ein Insektenhotel nachzubauen. Wenn du mehr solcher Ideen haben möchtest, kannst du gerne bei den Quellen schauen. Da gibt es viele verschiedene andere Aktivitäten, die man auch machen kann.

      Deine Idee mit dem Peer-Learning finde ich auch sehr gelungen. Das bindet, wie du gesagt hast alle der Schülerinnen und Schüler in das Geschehen ein und so ist Teilhabe für alle möglich. Auf diese Weise sind alle Kinder motiviert. Ich könnte mir nur vorstellen, dass Kinder, wenn die Gruppen zu heterogen sind, schnell die Geduld verlieren. Und es so eventuell zu Problemen kommen kann.
      Da wäre dann dein anderen Vorschlag genau das Richtige. Wenn die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Aktivitäten wählen können, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie etwas finden, was auch ihren Interessen entspricht. Vielleicht könnte man das sogar so kombinieren, dass einzelne Schülerinnen und Schüler eine Aktivität vorbereiten und die anderen aus diesen Aktivitäten wählen können. Wenn diese Paare dann heterogen gemischt werden, hätte man den Peer- Learning Aspekt aber auch die Wahlmöglichkeit.
      Liebe Grüße Lukas Plappert

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    2. Hallo:)
      Vielen Dank für dein Kompliment! Es freut uns sehr, dass dir unser Beitrag so gut gefallen hat.
      Mit der anschaulichen und ausführlich erklärten Anleitung zum Bau vom Insektenhotel und Vogelnistkasten, wollten wir genau das erreichen:
      - Eine schnelle und leichte Umsetzung im Unterricht
      - Das sich mehr Lehrkräfte trauen anhand der Anleitung selbst solche Projekte im Unterricht mit ihren SchülerInnen umzusetzen

      Deine Idee mit der Peer-Learning-Strategie finde ich sehr gut! Ich habe diese Strategie selbst schon im Unterricht erlebt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Vor allem in der Arbeit mit Kleingruppen können die SchülerInnen mit unterschiedlichen Fähigkeiten sehr gut voneinander lernen. Das kann sowohl so stattfinden wie du es erwähnt hast, also als Zusammenarbeit mit einem “Experten”, als auch einfach im gegenseitigen Austausch in den verschiedenen Themen.
      Aufjedenfall wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und jeder Schüler/ jede Schülerin erfährt Wertschätzung!

      Auch die Idee mit der Stationenarbeit finde ich sehr interessant. Darüber werde ich mir sicher in der weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema noch viele Gedanken machen.

      Danke für deinen anregenden Kommentar!
      Liebe Grüße
      Assunta

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  4. Hallo ihr Lieben,
    Besonders lobenswert finde ich auch, wie ihr im Beitrag auf die Bedeutung der Inklusion und Zugänglichkeit in der Waldpädagogik eingegangen seid. Ihr hebt hervor, dass die Vorteile der Naturerfahrung, wie die Förderung der motorischen, sozialen und kognitiven Entwicklung, auch für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zugänglich gemacht werden müssen. Der Hinweis auf barrierefreie Angebote wie den Walderlebnisweg „Sinneswandel“ in Stuttgart zeigt, dass Inklusion im Naturraum nicht nur möglich, sondern notwendig ist, um allen Kindern, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen, gleichberechtigte Bildungschancen zu bieten.
    Ein Aspekt, der mich besonders beschäftigt hat, ist die Frage, wie Lehrkräfte sicherstellen können, dass alle Schüler:innen, unabhängig von ihren handwerklichen Fähigkeiten, aktiv am Projekt beteiligt sind und davon profitieren. Eine gute Möglichkeit, die ihr auch schon angerissen habt, wäre, die Projekte so zu strukturieren, dass es verschiedene Aufgaben gibt, die unterschiedliche Kompetenzen ansprechen. So könnten Schülerinnen mit weniger handwerklichem Geschick beispielsweise bei der Planung, Gestaltung oder Dokumentation des Projekts aktiv mitwirken. Auf diese Weise kann jeder seine individuellen Stärken einbringen und das Gefühl haben, wertvoll zum Gesamtprojekt beizutragen.
    Ein weiterer Ansatz könnte sein, dass Lehrkräfte bewusst „Tutorenrollen“ vergeben, bei denen handwerklich stärkere Schüler*innen den anderen helfen, sich neue Fertigkeiten anzueignen. Dies fördert nicht nur das Lernen durch Lehren, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen derjenigen, die sonst vielleicht eher zurückhaltend wären.
    Vielen Dank für die Anregungen und Grüße,
    Lisann

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    1. Hallo Lisann,
      Danke für deinen Komplimente. Ich finde im Punkt Inklusion könnte man gerade im öffentlichen Raum sowieso noch etwas tätiger werden. Da finde ich Projekte wie der Walderlebnisweg umso mehr gelungen, da sie den Wald eben für alle zugänglich und erfahrbar macht.
      Ich finde deine Lösungsansätze auch sehr gelungen. Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf verschiedene Aufgaben ist sehr sinnvoll. So könne alle an einem Projekt teilhaben und ihre individuellen Stärken in ein Projekt oder eine Aktivität einbringen. Das stärkt sowohl motivationale als auch soziale Kompetenzen einzelner Schülerinnen und Schüler.
      Die Vergabe von „Tutorenrollen“ finde ich auch sehr schlüssig. Dies hat Vorteile auf verschiedenen Ebenen. Wie du gesagt hast, stärkt es das Selbstvertrauen der Lehrenden, aber auch die Fähigkeit Verantwortung zu übernehmen und das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Darüber hinaus werden die Lehrkräfte oder Betreuenden entlastet und könne sich so auf andere Aufgaben konzentrieren, zu denen sie evtl. nicht gekommen wären.
      Vielen Dank für deinen Input und liebe Grüße, Lukas Plappert

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    2. Hallo Lisann,
      Danke für deine Rückmeldung zu unserem Blogbeitrag.
      Vor allem im Bezug auf die Sonderpädagogik wollten wir genau das Erreichen, was du angesprochen hast! Die Vorteile von Naturerfahrungen hervorheben und für alle LeserInnen zugänglich machen.
      Ich verstehe deine Bedenken hinsichtlich der handwerklichen Fähigkeiten einzelner SchülerInnen in der Umsetzung der verschiedenen Projekte. Dein Lösungsansatz mit der Strukturierung in verschiedene Aufgaben und Aufgabenbereiche finde ich sehr ansprechend. Ich werde sicher auf dessen Grundlage noch weiter recherchieren.
      Ebenfalls kann ich mir den Ansatz mit der Tutorenrolle sehr gut vorstellen. Ich denke dieser Lösungsansatz lässt sich vor allem in (Klein-) Gruppenarbeiten gut umsetzen.

      Vielen Dank für dein anregendes Kommentar! Ich werde einige Punkte nochmal überdenken und recherchieren!
      Liebe Grüße
      Assunta

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  5. Liebes Blogbeitragteam,
    euer Text ist besonders ausführlich geschrieben und bietet interessante Einblicke in die Wald-und Sonderpädagogik. Es ist beeindruckend zu sehen, wie durch Projekte wie den Bau eines Reptilien-Steinhaufens, Vogelhäusern oder Insektenhotels mit Kindern die pädagogischen Möglichkeiten im schulischen Kontext ausgeschöpft werden können. Besonders in Regelschulen und Schulen mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SBBZ) wird deutlich, wie solche handwerklichen und umweltbezogenen Projekte nicht nur praktisches Wissen und Umweltbewusstsein fördern, sondern auch soziale Kompetenzen und Teamarbeit stärken. Diese integrative Lernumgebung, die ihr beschreibt, ist zweifellos ein wertvoller Ansatz, der weit über das bloße Erlernen handwerklicher Fähigkeiten hinausgeht. In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie solche positiven und praxisnahen Ansätze weiter ausgebaut und systematisch auf andere Bereiche des schulischen Lernens übertragen werden könnten. Gibt es bereits Überlegungen oder Beispiele, wie ähnliche Projekte, die das Umweltbewusstsein der Schüler langfristig fördern und sie in eine aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt bringen? Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage, wie solche Projekte nicht nur als einmalige Aktionen, sondern als kontinuierlicher Bestandteil des Schulalltags verankert werden können. Welche Strategien und Methoden könnten Lehrkräfte anwenden, um sicherzustellen, dass das erworbene Wissen und die erlernten Fähigkeiten auch nach Abschluss des Projekts weiter gefördert und vertieft werden? Gibt es Ansätze für eine langfristige Integration solcher Projekte in den Lehrplan, vielleicht durch regelmäßige Wiederholungen oder Weiterentwicklungen dieser Aktivitäten?
    Ich würde mich sehr über eure Gedanken und Anregungen zu diesen Fragestellungen freuen.
    Liebe Grüße

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    1. Hallo,
      vielen Dank für dein positives Feedback und deine interessanten Fragen. Mich freut es sehr, dass du die beschriebenen Ansätze in der Wald- und Sonderpädagogik als wertvoll empfindest. Zu deiner Frage: Es gibt bereits Überlegungen, wie solche Projekte auf andere schulische Bereiche übertragen werden können. Beispielsweise könnten naturbezogene Projekte mit Mathematik und Naturwissenschaften verknüpft werden. Beim Bau eines Insektenhotels könnten geometrische Formen berechnet und ökologische Zusammenhänge erforscht werden, was eine interdisziplinäre Lernerfahrung schafft. Auch der Bau eines Schulgartens und die Bepflanzung mit Obst oder Gemüse kann helfen naturwissenschaftliche Abläufe und Prozesse besser zu verstehen.
      Langfristige Integration kann auch durch die Schaffung von Projektwochen oder speziellen Themenschwerpunkten im Schuljahr gefördert werden, in denen sich die gesamte Schule einem bestimmten Umwelt- oder Handwerksthema widmet. Darüber hinaus könnten Partnerschaften mit lokalen Umweltorganisationen oder Handwerksbetrieben aufgebaut werden, um die Projekte zu unterstützen und den Schülern realistische Einblicke in diese Berufsfelder zu geben. Bezogen auf die Projekte im Blogbeitrag können immer wieder Exkursionen zu den jeweiligen Projekten geplant werden. So kann beispielsweise der Steinhaufen für Reptilien im Sommer gut zur Beobachtung genutzt werden. Auch die Vogelnistkästen und Insektenhotels können von Frühjahr bis Spätsommer besucht und beobachtet werden. So können die Schüler und Schülerinnen die Lebensabläufe in der Natur besser kennen lernen. Besonders Vogelnistkästen eignen sich dafür, da hier der Zyklus vom Ei bis zum adulten Tier gut sichtbar ist.
      Die nachhaltige Integration solcher Projekte in den Lehrplan ist daher sehr essenziell. Fortbildungen für Lehrkräfte und Partnerschaften mit Umweltorganisationen könnten helfen, solche Projekte kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln.
      Ich hoffe, dass dir diese Ansätze weiterhelfen!

      Viele Grüße
      Moritz Kalmbach

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    2. Hallo,
      vielen Dank für dein Feedback! Es freut uns sehr, dass dir unsere Einblicke in die Wald- und Sonderpädagogik gefallen.
      Es gibt viele Möglichkeiten, um solche umweltbezogenen und handwerklichen Projekte dauerhaft im Schulalltag zu verankern. Eine Möglichkeit wäre die Einrichtung von Umwelt-AGs, in denen SchülerInnen regelmäßig aktiv mitarbeiten und Verantwortung für übernehmen. Statt Projekte als einmalige Aktionen zu betrachten, könnten Schulen somit langfristige Projekte einführen. SchülerInnen könnten hierbei über mehrere Schuljahre hinweg an größeren Projekten, wie etwa einem Schulgarten oder einem Naturlehrpfad arbeiten, die stetig erweitert und verbessert werden. Dies kann ebenfalls durch fächerübergreifenden Unterricht geschehen, bei dem Umweltthemen in verschiedenen Fächern wie zum Beispiel Biologie, Mathe und Kunst gemeinsam Projekte gestaltet werden, die theoretisches Wissen mit praktischen Aktivitäten verbinden.
      Die nachhaltige Verankerung solcher Projekte könnte besonders gut gelingen, wenn die gesamte Schulgemeinschaft aktiv durch bspw. Veranstaltungen wie Elternabende, an denen Schüler ihre Projekte vorstellen, oder Schulfeste, die unter einem Umweltthema stehen, einbezogen wird.
      Regelmäßige Exkursionen zu den Projekten, aber auch zu Naturschutzgebieten, Umweltorganisationen oder Recyclinganlagen könnten den Schülern zusätzlich eine Möglichkeit bieten, das im Unterricht Gelernte zu vertiefen und zusätzliche Verbindungen zur realen Welt schaffen.
      Liebe Grüße
      Lara

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  6. Hallo liebes Blogbeitrag-Team.
    Ich finde euren Blogbeitrag wirklich sehr gelungen. Er ist optisch wirklich sehr ansprechend und auch inhaltlich äußerst interessant.

    Die Möglichkeiten, welche ihr in eurem Beitrag aufzeigt, um den Schülerinnen und Schülerin ein Umweltbewusstsein beizubringen finde ich sehr kreativ und anregend.

    Ich persönlich finde Waldspaziergänge immer sehr erdend. Man findet zurück auf den Boden der Tatsachen, erlangt innere Ruhe und ist danach einfach viel ausgeglichener. Wie wirken Waldspaziergänge auf euch?

    Beim Bau von Nistkästen könnte ich mir vorstellen, dass es schwierig wird, allen Schülerinnen und Schülern ausreichend Hilfe anzubieten. Viele Kinder sind evtl. wenig bis überhaupt nicht handwerklich begabt bzw. überhaupt schon einmal mit Werkzeug in Berührung gekommen.
    Wie geht man mit Schülerinnen und Schülern um, die kein Interesse am Thema zeigen und dann ggf. auch keinen Nistkasten bauen wollen?

    Langfristige Bildungs- und Umweltvorteile für Kinder, die an einem solchen Projekt teilnehmen könnten z.B. sein, dass diese sich dann auch im fortschreitenden Alter vermehrt mit Umweltbildung auseinandersetzen und sich für dieses Thema vermehrt interessieren.
    Liebe Grüße Julia

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    1. Liebe Julia,
      vielen Dank für dein positives Feedback und deine interessanten Fragen. Es freut mich sehr, dass du die beschriebenen Ansätze in der Wald- und Sonderpädagogik als wertvoll empfindest. Zu deiner Frage: Es gibt bereits Überlegungen, wie solche Projekte auf andere schulische Bereiche übertragen werden können. Beispielsweise könnten naturbezogene Projekte mit Mathematik und Naturwissenschaften verknüpft werden. Beim Bau eines Insektenhotels könnten geometrische Formen berechnet und ökologische Zusammenhänge erforscht werden. Auch der Bau eines Schulgartens und die Bepflanzung mit Obst oder Gemüse kann helfen naturwissenschaftliche Abläufe und Prozesse besser zu verstehen.
      Langfristige Integration kann auch durch die Schaffung von Projektwochen oder speziellen Themenschwerpunkten im Schuljahr gefördert werden, in denen sich die gesamte Schule einem bestimmten Umwelt- oder Handwerksthema widmet. Darüber hinaus könnten Partnerschaften mit lokalen Umweltorganisationen oder Handwerksbetrieben aufgebaut werden, um die Projekte zu unterstützen und den Schülern realistische Einblicke in diese Berufsfelder zu geben. Bezogen auf die Projekte im Blogbeitrag können immer wieder Exkursionen zu den jeweiligen Projekten geplant werden. So kann beispielsweise der Steinhaufen für Reptilien im Sommer gut zur Beobachtung genutzt werden. Auch die Vogelnistkästen und Insektenhotels können von Frühjahr bis Spätsommer besucht und beobachtet werden. So können die Schüler und Schülerinnen die Lebensabläufe in der Natur besser kennen lernen. Besonders Vogelnistkästen eignen sich dafür, da hier der Zyklus vom Ei bis zum adulten Tier, gut sichtbar ist. Die nachhaltige Integration solcher Projekte in den Lehrplan ist daher sehr essenziell. Fortbildungen für Lehrkräfte und Partnerschaften mit Umweltorganisationen könnten helfen, solche Projekte kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln.
      Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen!

      Viele Grüße
      Moritz Kalmbach

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    2. Hallo Julia,
      vielen Dank für dein Feedback zu unserem Blogbeitrag! Es freut uns sehr zu hören, dass dir die vorgestellten Ideen gefallen.
      Waldspaziergänge sind auch für mich eine tolle Möglichkeit, mich zu entspannen und zur inneren Ruhe zu finden. Während eines Waldspaziergangs habe ich oft das Gefühl, vom hektischen Alltag abschalten zu können, den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken. Solche Momente der Ruhe sind für mich äußerst wertvoll und ich fühle mich direkt etwas besser. Allerdings kommen diese Momente vor allem in der Prüfungsphase leider zu kurz.
      Du hast einen wichtigen Punkt angesprochen, wenn es um den Bau von Nistkästen geht. Es ist in der Tat eine Herausforderung, alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen zu unterstützen und sicherzustellen, dass sich jeder an dem Projekt beteiligen kann. Eine Möglichkeit wäre, die SchülerInnen in kleine Gruppen einzuteilen. Durch die Zusammenarbeit können sie sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. So können besonders handwerklich weniger begabte SchülerInnen von denen profitieren, die bereits mehr Erfahrung haben.
      Für SchülerInnen, die kein Interesse am Bau der Nistkästen haben oder Schwierigkeiten damit haben, könnten zusätzlich alternative Aufgaben angeboten werden. Zum Beispiel könnten sie Informationsplakate über Vögel und ihre Lebensräume erstellen oder den Bauprozess dokumentieren. Solche Aufgaben ermöglichen es ihnen, sich dennoch aktiv am Projekt zu beteiligen und ihren Beitrag zu leisten.
      Vielen Dank für deine Anregungen!
      Liebe Grüße
      Lara

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