Dienstag, 28. Juli 2020

Is(s) was!?

ACHTUNG!

So jetzt haben wir deine Aufmerksamkeit.

Angenommen man legt dir folgende Statistik vor: Was fällt dir auf?

Abb. 1: Häufigkeit von Essstörungen bei Mädchen im Alter von 11-17 2006 (Statista et al. 2006)

Was genau ist dann überhaupt „eine Essstörung“? Und was ist eigentlich mit den Männern?

Wichtig:

Essstörungen ≠ eine „Frauenkrankheit“ Essstörung ≠ Essstörung! Welche Formen gibt es überhaupt?

Was sind die Ursachen von Essstörungen? Resultiert diese wirklich aus der Bewunderung von Models? Welche sind die wesentlichen Schritte während einer Therapie und welche Möglichkeiten gibt es?

Wie sollten Außenstehende reagieren? Und wie sollten wir als zukünftige Lehrer*innen reagieren?

Wenn du, anhand des geführten Erfahrungsberichtes eines Betroffenen, mehr über die komplexe und vielseitige Thematik rund um Essstörungen erfahren willst, Klischees besiegen, ein Gefühl für die inneren Vorgänge der Betroffenen haben und einen Beitrag zur Aufklärung leisten willst, dann heißen wir, Isabell, Sophia, Tiara, Maike, Laura und Gina dich Herzlich Willkommen bei unserem Blogbeitrag "Is(s) was!?


Link zum Beitrag: https://www.dropbox.com/s/dl8ci8gi8uq24r0/Blogbeitrag%20-%20Is%28s%29%20was%21.pdf?dl=0

33 Kommentare:

  1. Liebes Bloggerteam,
    als aller erstes möchte ich euch beglückwünschen, zu einem wirklich gelungenen Blogbeitrag! Schon allein durch euren Titel habt ihr mein Interesse und meine Aufmerksamkeit geweckt. Als ich dann auf euren Beitrag geklickt habe und euren Aufhänger, bei dem ihr die fiktive Geschichte von „Tom“ erzählt, gelesen habe, war ich noch interessierter. Diesen habt ihr toll verfasst, außerdem habt ihr mit ihm auch gleich einen roten Faden gewählt, der durch euren Beitrag führt und dafür sorgt, dass wir Leserinnen und Leser mit der Aufmerksamkeit bei eurem Beitrag bleiben und gerne weiterlesen. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass euer Text sehr gut und verständlich geschrieben ist, dabei trotzdem viel Neues und viel Fachwissen vermittelt wird und wenig Raum für offene Fragen bleibt.
    Einige wenige Fragen sind mir trotzdem geblieben…
    Mehrmals habt ihr erwähnt, dass Frauen häufiger an Essstörungen leiden, als Männer, die Männer aber keinesfalls außer Acht gelassen werden dürfen. Unter dem Punkt Bulimia nervosa habt ihr erwähnt, dass diese Krankheit bei Frauen vier- bis fünfmal häufiger auftritt, als bei Männern. Seid ihr bei euren Recherchen auch auf weitere Zahlen gestoßen? Wie sieht der Unterschied zwischen Männern und Frauen bei Essstörungen allgemein aus? Wie zeichnen sich die Unterschiede bei den anderen Formen ab?
    Ich denke wir alle hätten vermutet, dass Frauen von Essstörungen deutlich häufiger betroffen sind, als Männer. Aber woran liegt das? Seid ihr eventuell auf mögliche Erklärungsansätze gestoßen? Meine erste Vermutung wäre jetzt, dass das etwas, wie so oft, mit den Hormonen zu tun hat.
    Meine letzte Frage bezieht sich auf das Thema Essstörungen im Unterricht. Ihr habt geschildert, wie sich eine Lehrperson in verschiedenen Situationen verhalten kann/ verhalten sollte und wie sie mit den Betroffenen umgehen könnte. Nicht angesprochen wurde aber der Umgang in der Klasse mit dem Thema, für den Fall, dass in der Klasse ein Betroffener oder eine Betroffene ist. Es wurde mal angesprochen, dass die Schülerinnen und Schüler in der Klasse mit diesem Thema überfordert sein könnten, daher halte ich es für wichtig, nicht nur den Betroffenen oder die Betroffene nicht alleine zu lassen, sondern auch die Klasse im Umgang mit dem Thema zu unterstützen. Wie würden eure konkreten Vorschläge hierfür aussehen? Wie könnte man das Thema in der Klasse behandeln, ohne denjenigen oder diejenige mit einer Essstörung zu belasten, der Person vielleicht sogar zu helfen und dabei die Klasse im richtigen Umgang damit unterstützen? Sind hier Gespräche ohne die betroffene Person am sinnvollsten? Sollte am besten mit der Person zusammen mit der Klasse über das Thema gesprochen werden? Sollte man das Thema überhaupt in der Klasse groß ansprechen, stellt das für die Betroffene oder den Betroffenen dann noch größere Schwierigkeiten dar? Inwiefern sollten die Eltern der Mitschülerin, des Mitschülers mit einbezogen werden?

    Wie ihr vielleicht gemerkt habt, interessiere ich mich wirklich sehr für dieses Thema. Ich freue mich auf weitere Ideen von euch und die Beantwortung meiner Fragen.

    Liebe Grüße

    Monja

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  2. Hallo Monja,

    erstmal vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast unseren Blogbeitrag zu lesen und auch für dein liebes Feedback. Ich glaube ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass ich mich sehr freue, dass dir unser Blogbeitrag so gut gefällt. Natürlich beantworte ich dir deine Fragen sehr gerne, schließlich wollen wir ja über dieses wichtige Thema aufklären.

    Ich fange mal bei den Zahlen an. Bei allen Formen der Essstörungen sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Betrachtet man den Zeitraum des bisherigen Lebens, auch Lebenszeitprävalenz genannt, ergeben sich folgende Werte für je 1000 befragte Personen:
    Magersucht: Frauen 10-20, Männer: 1-2
    Bulimie: Frauen: 13-17, Männer 1-5
    Binge-Eating-Störung: Frauen: 20-30, Männer 8-20
    Wenn du dich aber noch genauer zu den Zahlen der einzelnen Essstörungen belesen möchtest findest du unter folgendem Link Informationen:
    https://www.bzga-essstoerungen.de/habe-ich-eine-essstoerung/wie-haeufig-sind-essstoerungen/ (Zuletzt aufgerufen am 29.07.2020)
    Ganz allgemein ist die BZGA eine sehr gute Quelle wenn du dich noch genauer mit dem Thema beschäftigen möchtest.

    Die Frage warum Frauen häufiger betroffen sind als Männer ist tatsächlich sehr interessant und auch nicht ganz so einfach zu beantworten. Mit deiner Vermutung bezüglich der Hormone bist du nicht allein. Schon jetzt geht man davon aus, dass sowohl genetische Faktoren als auch Hormone einen auslösenden Effekt für Essstörungen haben. Allerdings steckt die Forschung hierzu noch in den Kinderschuhen vor allem bezüglich der Mann-Frau-Unterschiede.
    Wenn wir auf die soziokulturellen Faktoren eingehen, dann könnte ich aus meinen persönlichen Gesprächen mit Männern und Frauen vermuten, dass der Druck den Schönheitsidealen Stand zu halten von Frauen stärker wahrgenommen wird als von Männern und es eventuell deswegen häufiger zu Essstörungen kommt. Allerdings ist das nur eine persönliche Hypothese und in keiner Weise valide und ich möchte wie schon im Blogbeitrag noch einmal betonen, dass nicht allein soziokulturelle Faktoren zu Essstörungen führen, sondern es sich jeweils eher um einen persönlichen Ursachen-Cocktail handelt.

    Nun zu dem Thema Essstörungen im Unterricht. Wenn, wie von dir beschrieben, ein(e) Schüler*in in der Klasse von einer Essstörung betroffen ist, dann hast du vollkommen Recht, ist der Umgang mit dem Rest der Klasse ein sehr wichtiges Thema. Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehe ich davon aus, dass der Lehrperson die Essstörung einer ihrer Schüler*innen bewusst ist.
    Wie wir schon im Blogbeitrag erwähnt haben, gilt es dabei vor allem die Wünsche der betroffenen Person zu respektieren und sich mit Expert*innen abzusprechen. Jeder geht damit anders um, deswegen ist es schwierig pauschal eine Antwort herunter zu brechen.
    Man sollte sich vorher absprechen und folgende Fragen klären:
    Weiß die Klasse schon alles? Noch gar nichts? Oder weiß sie nur von einer längeren Abwesenheit? Möchte die betroffene Person, dass die Klasse alles erfährt? Gar nichts? Oder vielleicht auch nur, dass die Klasse oberflächlich Bescheid weiß?
    Jede Person ist da anders. Vielleicht geht die betroffene Person sehr offen mit ihrer Erkrankung um und möchte selber vor der Klasse ihre Geschichte erzählen. Vielleicht ist sie aber sehr unsicher und möchte es lieber nicht zum Thema machen.
    Wie schon gesagt Absprache ist das A und O, was übrigens auch für den Umgang mit den Eltern gilt.
    Wenn es erwünscht ist die entsprechende Erkrankung zum Thema zu machen , kann ich nur auf unseren Abschnitt „Zusammenarbeit mit Beratungsstellen“ hinweisen, da ich finde, dass die Zusammenarbeit mit Expert*innen sich bei diesem Thema nur anbietet.

    Ich hoffe, ich konnte deine Fragen soweit gut klären und sollte doch noch was offengeblieben sein oder dir fallen noch weitere Fragen ein freuen wir uns auf einen weiteren Kommentar von dir.

    Liebe Grüße

    Tiara

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  3. Hallo liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren überaus interessanten und informativen Blogbeitrag. Ich finde es toll, dass ihr das Thema Essstörungen gewählt habt und so auf ein Thema aufmerksam macht, welches in unserer Gesellschaft leider immer noch als Tabuthema gewertet wird.

    Euren Einstieg mittels einer Statistik finde ich sehr gut gewählt. Das regt den Leser dazu an, selbst über die Häufigkeit von Essstörungen nachzudenken und sich damit gedanklich auseinanderzusetzen. Dass ihr direkt als allererstes klarstellt, dass „Essstörung“ nicht nur eine Frauenkrankheit ist, sondern auch Männer betrifft, und es ganz unterschiedliche Formen gibt, lässt den Leser vorurteilsfrei in euren Beitrag starten.

    Richtig toll fand ich eure Idee mit dem fiktiven Tom, welcher den Leser durch den kompletten Beitrag begleitet und auch als eine Art roten Faden dient, indem er von seiner Krankheitsgeschichte und seinen Erfahrungen erzählt. Dass bei vielen Männern Essstörungen seltener wahrgenommen werden, als bei Frauen, ist leider traurige Tatsache. Es ist in unserer Gesellschaft leider viel zu wenig verbreitet, dass nicht nur Frauen an einer Essstörung erkranken können. Das liegt wahrscheinlich daran, dass eben weitaus mehr Frauen betroffen sind als Männer. Was wiederum natürlich nicht heißt, dass Männer davon verschont bleiben. Dazu stell sich mir die Frage wie groß der prozentuale Anteil zwischen den betroffenen Frauen und Männern wirklich ist. Und wie die Gesellschaft am besten darauf aufmerksam gemacht werden kann, dass auch Männer diese Krankheit bekommen können!

    Während ich euren Blogbeitrag gelesen habe, sind mir viele neue Aspekte aufgefallen, welche mir bisher gar nicht so wirklich bewusst waren. Klar, hat jeder schon Mal etwas von Magersucht, Ess-Brech-Sucht und Binge-Eating gehört, aber die vielen verschiedenen Untergruppen waren mir neu. Ebenfalls überrascht hat es mich, dass die Vererbung als Ursache für Essstörung eine Rollte spielt. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass Essstörungen nur rein psychische Ursachen haben. Hat demzufolge eine Person ein höheres Risiko an einer Essstörung zu erkranken, wenn bereits ein Elternteil erkrankt ist?

    Die verschiedenen Möglichkeiten in der Schule mit dem Thema umzugehen, haben mich sehr überzeugt. Vor allem die Möglichkeit, Experten in den Unterricht einzuladen und so den Schülern einen professionellen Einblick in das Thema zu ermöglichen. Ich hatte in der achten Klasse selbst eine Projektwoche mit dem Thema Essstörungen. Unsere Lehrerin hat sich sehr für das Thema eingesetzt und so hatten wir die Möglichkeit, uns über gesunde Ernährung zu informieren, mit Betroffenen und Therapeuten zu sprechen. Das war wirklich eine sehr interessante und informative Woche, welche ich nur jeder Lehrerperson ans Herz legen kann.

    Ich habe euren Blogbeitrag mit großem Interesse gelesen und werde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen. Vielen Dank, dass ihr mich über das Thema aufgeklärt habt.

    Liebe Grüße
    Jana Vokoun

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    1. Hallo Jana,
      es hat uns gefreut zu sehen, dass dich unser Blogbeitrag zum Diskutieren angeregt hat. Vielen lieben Dank für dein positives Feedback und die Zeit, die du dir genommen hast.

      Deine Frage, wie denn der prozentuale Anteil zwischen den betroffenen Frauen und Männern ist, ist nicht pauschal zu beantworten. Allerdings habe ich auf der Seite des „aerzteblatt“ einen Artikel gefunden, der sich mit dieser Thematik beschäftigt. In diesem wurde beschrieben, dass aus hundert Patienten mit Magersucht ca. 8% männlich, mit Bulimie 15% und mit Binge-Eating-Störung etwa 20% sind. Falls du dir den Artikel durchlesen willst: https://www.aerzteblatt.de/archiv/195309/Essstoerungen-bei-Maennern-Nicht-nur-eine-Frauenkrankheit.
      Bei kaum einer anderen Erkrankung ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern so groß wie bei Essstörungen. Hört man allein das Wort, so denkt die Gesellschaft zu aller Erst an ein Mädchen, dass nichts isst und immer dünner wird. Dabei umfasst es zum einen so viel mehr Krankheitsbilder als nur die Magersucht und zum anderen werden die Männer vollkommen außer Acht gelassen. Um dieses Denken der Gesellschaft zu ändern, muss klar gestellt werden, dass es sich eben nicht um eine Frauenkrankheit handelt. Männer können genauso gut betroffen sein wie Frauen. Dieses Umdenken sollte bereits in der Schule geschaffen werden und durch die Aufklärung der Lehrperson oder von Expert*innen im Unterricht geschehen.

      Ich denke so wie du werden auch andere überrascht sein, dass Essstörungen vererbt werden können. Du hast gefragt, ob eine Person ein höheres Risiko hat an einer Essstörung zu erkranken, wenn bereits ein Elternteil erkrankt ist. Deine Frage kann ich mit einem einfachen „ja“ beantworten. Das Risiko ist erhöht, aber es muss nicht sein, dass das Kind an der gleichen Erkrankung wie ihr Elternteil leiden wird.

      Es ist schön zu sehen, dass du bereits in der Schule rund um das Thema informiert wurdest. Ich denke eine Projektwoche ist sehr sinnvoll, und kann dazu beitragen ein Verständnis für die Vielgestaltigkeit und Ernsthaftigkeit der Krankheitsbilder zu schaffen.

      Liebe Grüße
      Sophia Eiermann

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  4. Liebes Blogger-Team,

    Vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag.
    Ihr behandelt ein Thema, das u.a. vielen Jugendlichen in der Schulzeit begegnet und ich finde es wichtig, sich als zukünftige Lehrkräfte mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Eure Idee, mit Toms Geschichte einen roten Faden um den Blogbeitrag zu spannen, fand ich sehr gut. Das hat dem Beitrag eine kleine persönliche Seite gegeben.
    Der Forenbeitrag zu Beginn des Blogs verdeutlicht, wie schnell man in so etwas hineingeraten kann. Sich Gedanken zu machen, was gesund ist, um seine Gesundheit nicht zu beeinträchtigen, ist per se nichts Schlechtes. Sobald aber eine krankhafte Einstellung daraus wird, um so auszusehen wie andere bzw. mithalten zu können mit Idealen, wird es gefährlich. Die Nährstoffe fehlen, um dem Körper Energie für normale Alltagsaktivitäten zu liefern und das kann langfristige Folgen hervorrufen.
    Deshalb ist es super, dass es mittlerweile so vielfältige Therapieweisen gibt, die Betroffenen neues Essverhalten vermitteln und sie langsam wieder in den normalen Alltag zurückfinden lassen, indem sie sich weniger Gedanken um ihr Essen und mehr Gedanken um die schönen Dinge des Lebens machen können.
    Ich fand es sehr gut, dass ihr verschiedene Arten von Essstörungen aufgegriffen habt. Im ersten Moment denkt man an Bulimie, wenn man den Begriff Essstörung hört. Dass aber bspw. Binge-Eating auch dazugehört und ähnlich gesundheitsgefährdend ist, kommt einem im ersten Moment nicht in den Sinn. Auch an hormonelle Fehlfunktionen oder Stoffwechselfehlfunktionen denkt man zunächst nicht. Man urteilt leider häufig viel zu schnell über Personen ohne deren Hintergründe zu kennen.
    Ich denke als zukünftige Lehrer/innen müssen wir hier ansetzen. Nicht umsonst sind Allgemeine Leitperspektiven wie Prävention und Gesundheitsförderung wichtige Themen, die im Unterricht aufgegriffen werden sollen. Es ist wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was gesundheitsförderlich ist und dass solche Störungen das Gegenteil bewirken. Natürlich ist es hierbei auch wichtig, als Ansprechpartner für die Probleme der Schüler/innen da zu sein.
    Ich gebe euch Recht, dass auch das familiäre Umfeld ein großer Faktor ist, der unterstützend oder auch hemmend wirken kann. Auch das Essverhalten wird von den Eltern vor allem im Kindesalter maßgeblich beeinflusst, weshalb es wichtig ist, die Eltern schon früh (bspw. Kindergartenzeit) über gesunde Ernährung und Gesundheitsförderung aufzuklären, vielleicht am Beispiel eines Projekts mit den Kindern.
    Viel spielt sich im Kopf und dem Bewusstsein der Jugendlichen ab, die sich u. U. auch nur unterbewusst mit anderen vergleichen und so eigene Schönheitsideale entwickeln. Auch wir vergleichen wir uns immer wieder mit anderen. Das beeinflusst uns und man setzt sich vielleicht auch Ziele, in die Nähe dieser Ideale zu kommen. Das kann anspornend wirken, aber auch schnell zu einem Zwang/einer Sucht werden. Es ist wichtig, dass vor allem leicht beeinflussbaren Jugendlichen vermittelt wird, dass sie nicht weniger wert sind, nur weil sie kein Sixpack haben.
    Ich finde es auch super, dass ihr gegen Ende des Blogbeitrages noch auf den Umgang mit Essstörungen als Lehrer/in eingegangen seid. Wichtig ist, dass dabei auch die Eltern miteinbezogen werden müssen, die vermutlich von der Essstörung ihrer Kinder nichts wissen, da diese vor ihnen verheimlicht wird. So müssen Eltern auch durch passende Zugangsweisen lernen, wie sie diesen Problemen am besten begegnen können. Eine Voraussetzung ist hierbei, dass man als Lehrkraft selbst gut informiert ist und auch auf Beratungsstellen verweisen kann. Dabei bedanke ich mich für die Tipps und Internetseiten in eurem Blogbeitrag.
    Eines wird an eurem Blogbeitrag deutlich: Der Lehrberuf ist weitaus mehr als das Vermitteln von Fachwissen und Anwenden von Methoden. Wir haben einen Bildungs- und Erziehungsauftrag, der auch den Umgang mit anderen Bereichen des Lebens und damit auch persönliche Probleme der Schülerinnen und Schüler mit aufgreift.
    Vielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag!

    Liebe Grüße
    Ricky

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    1. Hallo Ricky,
      schön, dass dir unser Blogbeitrag gefallen hat! Ich stimme dir da zu 100% zu, dass der Beruf weitaus mehr ist als die Vermittlung von reinem Fachwissen! Es ist ein sehr komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Tätigkeiten. Natürlich gehört da auch der Einbezug der Eltern mit dazu!

      Leider habe ich auch in meinem eigenen Freundeskreis die Erfahrung mit einer betroffenen Person gemacht, wodurch mir das Thema auch sehr am Herzen lag. Natürlich macht allerdings (glücklicherweise!) nicht jeder solche „persönlichen Erfahrungen“, daher unser Versuch der Aufklärung.

      Gerade an den Klischees wollten wir auch ansetzen, um eben aufzuzeigen, was leider bei vielen immer noch als „Tabuthema“ angesehen wird. Toms Geschichte war dabei ein Beispiel, dass nochmals die Gedanken hinter dem ganzen darstellen sollte, um eben, wie du schon sagtest, auch über Betroffene nicht zu urteilen. Denn dieses Recht hat man nicht! Es geht auch eben um viel mehr als nur um „eine Ursache“, um „DIE Krankheit“ und es gibt auch, so wie du erkannt hast, eben sehr vielfältige Behandlungsansätze. Das dir die Ausarbeitung mit der Geschichte gut gefallen hat, freut uns sehr!

      Wichtig war uns eben auch zu sagen, dass der Weg zur Gesundheit eben nicht linear verläuft. Und natürlich, dass es sehr vielfältige Essstörungen gibt und eben nicht nur, wie du schon sagtest, die Bulimie beispielsweise. Hast du zum Beispiel schon mal etwas von dem „Pica-Syndrom“ gehört? Dabei handelt es sich um eine qualitative Essstörung, es geht also nicht primär um die Menge des Essens, sondern um das Essen selbst, also um das, was gegessen wird. Gerne mal beispielweise hier: https://www.gesund-vital.de/kompakt/das-pica-syndrom reinschauen. Ich bin mir sicher, dass von dieser Essstörrung nur die wenigsten überhaupt schon einmal gehört haben. Auch finde ich es sehr wichtig darzustellen, dass es meistens Übergänge zwischen Essstörungen gibt und es schwierig ist, ein Krankheitsbild als solches zu definieren.

      Vielen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße,
      Gina

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  5. Hallo liebes Blogger-Team,

    Vielen Dank für euren interessanten und sehr übersichtlichen Blogbeitrag. Ich finde das von euch ausgesuchte Thema sehr wichtig und auch aktuell. Ich finde es außerdem sehr erschreckend, dass solche Essstörungen (wie die Statistik zeigt) schon im Kindesalter auftreten kann. Erklären kann ich mir das nur in der Hinsicht, dass sich der Körper in der Pubertät verändert. Der Körper verändert sich von einer kindlichen Form, in die eines Erwachsenen. Eventuell kommen viele Kinder- und Jugendliche mit dieser Veränderung nicht klar. Eure Gliederung ist euch gut gelungen, ich finde sie sehr nachvollziehbar, auf das Wichtigste beschränkt aber doch ausführlich genug.
    Auch inhaltlich fand ich euren Beitrag tief und trotzdem echt angenehm zu lesen. Dass ihr auf die ganz verschiedenen Essstörungen eingegangen seid und diese auch echt ausführlich erklärt habt, fand ich super, denn so konnte auch jemand, der mit dem Thema nichts am Hut hat, alles super nachvollziehen und verstehen.
    Ich selber habe mich schon mehrmals mit dem Thema Essstörungen auseinander gesetzt, da ich damals auf dem Gymnasium das Fach „Ernährungslehre“ besuche habe und wir deshalb schon viel darüber gelernt haben. Eine Kleinigkeit zum Anmerken hätte ich jedoch. Perfekt hätte ich es gefunden, wenn im Blogbeitrag kleine Zwischenfragen eurerseits gestellt worden wären. Diese hätten zum Nachdenken angeregt und auch den Kommentar zu eurem Beitrag vereinfacht.
    Auch, dass ihr Toms Geschichte in den Beitrag einfließen lasst und zwischen drin immer wieder klar und deutlich auf den Inhalt eingeht und dann wieder eine persönliche Äußerung Toms kommt, finde ich echt spannend und interessant. Dies lässt einen gedanklich noch tiefer in das Thema eintauchen und macht das Ganze schlussendlich einfach spannend.
    Ich selber dachte, dass mir eigentlich niemand mehr über dieses Thema neue Informationen liefern kann, da mich das Thema wirklich sehr interessiert und ich auch viele Videos darüber geschaut habe. Jedoch wusste ich zum Beispiel nicht, dass es so viele Untergruppen unter den Hauptgruppen der Essstörungen gibt.
    Ich habe euren Blogbeitrag mit viel Freude und Interesse gelesen und bedanke mich dafür, dass ihr es geschafft habt, mich zum Lesen zu begeistern :-)

    Herzliche Grüße
    Lea Gruber

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    1. Hallo Lea,
      es freut uns sehr, dass dich unser Blogbeitrag mit dem Thema Essstörungen interessiert hat und wir bedanken uns, dass du dir die Zeit genommen hast, ihn durchzulesen. Deine Gedankengänge zu dem Thema, dass Essstörungen schon im Kindesalter auftreten können, finde ich logisch und passend, denn genau die Pubertät im Leben eines Menschen bedeutet Veränderung, nicht nur physisch sondern auch psychisch. Man fängt an, sich Gedanken um sein Aussehen zu machen: Was ziehe ich an? Was denken Andere über meine Figur? Es gibt so viele Fragen, die das Leben eines Menschen während der Pubertät begleiten, vor allem bei Menschen, die wegen ihres Aussehens in der Schule vielleicht Außenseiter sind oder sogar gemobbt werden, weil sie „zu dick“ sind. Mädchen beschäftigen sich oft mit Mode, sie sehen Models in Zeitschriften oder im Fernseher, und könnten so schnell zu einer Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper gelangen. Aber, was ganz wichtig ist, und nicht außen vorgelassen werden sollte: auch Jungen können von einer Essstörung betroffen sein, weshalb wir in unserem Blogbeitrag bewusst die Geschichte eines Jungen gewählt haben, weil im Netz und auch in der Gesellschaft häufig nur von der Magersucht der Mädchen die Rede ist.
      Mit deiner Überlegung, dass manche Kinder mit der Veränderung ihres Körpers und dem Erwachsenwerden ein Problem haben, liegst du aufgrund dessen, dass eben Mädchen und Jungen betroffen sein können, durchaus richtig. Essstörungen können aber auch noch viele weitere Ursachen haben, wie zum Beispiel das soziale Umfeld, Stresssituationen oder andere Probleme eines Menschen, die manchmal auch nicht direkt ersichtlich erscheinen.
      Dass du dich selbst schon mit diesem Thema auseinandergesetzt hast, ist wichtig, denn die Aufklärung über Essstörungen sollte im Unterricht auf jeden Fall behandelt werden. Denn viele Betroffene sind eben Schüler*innen, die es vielleicht auch Verdrängen, dass sie ein Problem haben. Es ist also wichtig, dass gerade junge Menschen Informationen über Essstörungen erhalten und diesem Thema auch gewissenhaft gegenüberstehen.
      Die Ausführlichkeit und Kompaktheit unseres Beitrags war uns wichtig, denn dieses Thema könnte weitaus weitläufiger behandelt werden, weshalb es umso erfreulicher ist, dass du den Beitrag als ausreichend informativ aber doch nicht zu lange und die Gliederung als passend empfindest. Dass Zwischenfragen unsererseits zum Nachdenken und Kommentieren angeregt hätten, ist durchaus richtig, wir haben uns aber dagegen entschieden, weil wir finden, dass dieses Thema zum Nachdenken anregt und selbst noch viele Fragen birgt. Durch die Geschichte mit unserer „erfundenen“ Person, wollen wir genau deine Reaktion erreichen, dass man gedanklich in das Thema voll eintaucht und auch den „Zwiespalt“ zwischen einer Betroffenen Person und den wissenschaftlichen und fachlichen Informationen nachvollziehen kann. Ich hoffe damit konnte ich deinen Fragen und Anregungen gerecht werden. Weiterhin freut es uns, dass wir dir doch noch mehr Informationen trotz deines tiefgründigen Wissens geben konnten und das Lesen unseres Beitrags dir Freude bereitet und Interesse geweckt hat. Falls du noch weitere Fragen hast, würden wir uns über einen Antwortkommentar freuen.
      Liebe Grüße
      Maike

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  6. Hallo liebes Blogger-Team,

    Vielen Dank für euren interessanten und sehr übersichtlichen Blogbeitrag. Ich finde das von euch ausgesuchte Thema sehr wichtig und auch aktuell. Ich finde es außerdem sehr erschreckend, dass solche Essstörungen (wie die Statistik zeigt) schon im Kindesalter auftreten kann. Erklären kann ich mir das nur in der Hinsicht, dass sich der Körper in der Pubertät verändert. Der Körper verändert sich von einer kindlichen Form, in die eines Erwachsenen. Eventuell kommen viele Kinder- und Jugendliche mit dieser Veränderung nicht klar. Eure Gliederung ist euch gut gelungen, ich finde sie sehr nachvollziehbar, auf das Wichtigste beschränkt aber doch ausführlich genug.
    Auch inhaltlich fand ich euren Beitrag tief und trotzdem echt angenehm zu lesen. Dass ihr auf die ganz verschiedenen Essstörungen eingegangen seid und diese auch echt ausführlich erklärt habt, fand ich super, denn so konnte auch jemand, der mit dem Thema nichts am Hut hat, alles super nachvollziehen und verstehen.
    Ich selber habe mich schon mehrmals mit dem Thema Essstörungen auseinander gesetzt, da ich damals auf dem Gymnasium das Fach „Ernährungslehre“ besuche habe und wir deshalb schon viel darüber gelernt haben. Eine Kleinigkeit zum Anmerken hätte ich jedoch. Perfekt hätte ich es gefunden, wenn im Blogbeitrag kleine Zwischenfragen eurerseits gestellt worden wären. Diese hätten zum Nachdenken angeregt und auch den Kommentar zu eurem Beitrag vereinfacht.
    Auch, dass ihr Toms Geschichte in den Beitrag einfließen lasst und zwischen drin immer wieder klar und deutlich auf den Inhalt eingeht und dann wieder eine persönliche Äußerung Toms kommt, finde ich echt spannend und interessant. Dies lässt einen gedanklich noch tiefer in das Thema eintauchen und macht das Ganze schlussendlich einfach spannend.
    Ich selber dachte, dass mir eigentlich niemand mehr über dieses Thema neue Informationen liefern kann, da mich das Thema wirklich sehr interessiert und ich auch viele Videos darüber geschaut habe. Jedoch wusste ich zum Beispiel nicht, dass es so viele Untergruppen unter den Hauptgruppen der Essstörungen gibt.
    Ich habe euren Blogbeitrag mit viel Freude und Interesse gelesen und bedanke mich dafür, dass ihr es geschafft habt, mich zum Lesen zu begeistern :-)

    Herzliche Grüße
    Lea Gruber

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  7. Hallo Mareike,

    erst einmal vielen Dank, dass du dir unseren Beitrag durchgelesen hast. Es freut uns, dass er dich interessiert hat und du deine Gedanken darüber mit uns teilst.

    Natürlich gibt es auch sehr viele andere Essstörungen, die kaum bekannt sind, die jedoch ebenfalls häufig auftreten und über das Thema Essstörungen wird immer mehr diskutiert und so werden neue Esssuchtformen erforscht. Dabei lassen sie die Formen, wie du geschrieben hast, oft kaum unterscheiden, da viele Ursachen und Verhaltensweisen sich ähneln oder identisch sind.

    Unser Bestreben war es, die verschiedenen Essstörungen darzustellen und zu erklären, daher unsere fiktive Person Tom Magersucht besitzt und Magersucht die verbreitetste Essstörungsform ist, ist dieser Teil etwas umfangreicher geworden. Der Grund weshalb wir keine Ursachen zur Binge-Eating-Störung angegeben haben, ist dass sie noch nicht geklärt sind. Man vermutet psychische und soziale Probleme, ähnlich wie bei den anderen, jedoch ist noch nichts Genaues bekannt. Ich vermute jedoch, dass auch diese Essstörung genetisch bedingt sein kann, da dies die generelle Annahme bei Essstörungen ist. Es gibt einige Theorien und Vermutungen, mehr dazu kannst du gerne lesen unter: https://www.netdoktor.de/krankheiten/binge-eating/.

    Es ist wichtig, die Schüler*innen aufzuklären, aber auch die Eltern und Großeltern etc. sollten darüber aufgeklärt werden, damit es zu Aussagen, wie die von dir genannt, nicht kommt. Es sollte auch mehr Verständnis von den Leuten in der Umgebung kommen, um die Menschen mit Essstörungen unterstützen zu können. Deswegen finde ich, dass es für uns als Lehrer*in wichtig ist, auch Elternabende zu veranstalten oder Informationszettel zu verteilen, um generell auf das Thema gesunde Ernährung und Essstörungen aufmerksam zu machen.

    In der 7. Klasse musste bzw. durfte meine Klasse damals im Biologie Unterricht Ernährungsprotokolle innerhalb einer Woche ausfüllen, wobei alles aufgeschrieben wurde, was innerhalb dieser Woche gegessen wurde. Ich finde, das ist eine weitere gute Idee für den Unterricht, um den Schüler*innen zu zeigen, was bei der Ernährung wichtig, worauf man achten sollte und wie viel ein Mensch am Tag braucht und verbraucht. Beim gemeinsamen Analysieren fällt dem einen oder anderen dann doch auf, dass es etwas an Obst und Gemüse oder an Proteinen fehlt. Hier ist anzumerken, dass nicht jeder dies ehrlich ausfüllen wird. Man könnte also auch hier an die Eltern gehen und sie darum bitten, das Essen ihrer Kinder mal zu beobachten und aufzuschreiben.

    Es gibt viele Möglichkeiten die Menschen aufmerksam auf das Thema zu machen. Wir als Lehrer*innen haben vor allem den Zugang zu Schüler*innen im jungen Alter und zu ihren Eltern, den wir auch unbedingt nutzen sollten.

    Falls du weitere Fragen, Anregungen oder Ideen haben solltest, die du mit uns teilen möchtest, freuen wir uns über einen weiteren Kommentar von dir.

    Liebe Grüße
    Isabell

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  8. Liebes Blogger-Team,
    Ihr habt euch in meinen Augen ein sehr wichtiges und seit Jahrzehnten präsentes Problem zum Thema gemacht. Für dieses Thema bin ich sehr dankbar und sehr sensibilisiert, da ich selbst einige Jahre an Anorexie nervosa litt. Dies beschäftigt mich bis heute, da ich es selbst kaum mehr nachvollziehen kann, wie sich die Magersucht bei mir entwickeln konnte. Wie Ihr (bzw. Tamara) beschrieben habt, lebte auch ich in einer anderen Welt, in der die Kontrolle über meinen eigenen Körper im Mittelpunkt stand, und meine Körperwahrnehmung offensichtlich gestört war. Allerdings habe ich mich dennoch über manche Zeilen von Tamara gewundert: Zunächst sehe ich Sprüche von Mitschülern keinesfalls als Ursache für eine Essstörung an, sondern allenfalls als Auslöser. Ebenso kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie von Niemandem auf ihr Äußeres angesprochen wurde, da man Haut und Knochen nicht mal mehr mit weiter Kleidung kaschieren kann. Ich kann glücklicherweise davon berichten, dass mich mein Freundeskreis irgendwann richtig genervt hat mit Sätzen wie „du siehst bald aus wie der Tod!“, und auch meine Eltern haben damals häufig davon geredet, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Sogar Fremde hatten mich auf meine Figur angesprochen. Kombiniert mit anderen wichtigen Ereignissen fand ich dadurch nach zwei Jahren langsam einen Ausweg aus dieser Sucht.
    Mit der fiktiven Geschichte von Tom habt Ihr einen guten roten Faden durch euren Beitrag gelegt, und die Ursachen von Essstörungen sind transparent erklärt. Dass genetische Prädispositionen zu den Ursachen einer Essstörung zählen können war mir bewusst, zum ersten Mal in diesem Zusammenhang habe ich in Eurem Beitrag von Vererbung gelesen. Wie wird hier von Nachahmung unterschieden? Gibt es hierzu Argumente? Gibt es in den Studien Fälle, in denen die Betroffenen nicht im gleichen Haushalt leben? Ich denke, dass vor allem die psychischen Ursachen leider sehr komplex sein können. Ich gebe Euch, und auch Ricky G. Recht, dass vor allem die Familie ein wichtiger Faktor darstellt. Meiner Meinung nach ist eine der wichtigsten Komponenten die Beziehung zwischen Mutter und Kind (bzw. zwischen der engsten Bezugsperson und Kind). Verhält sich eine Mutter in Ihrer Rolle zu dominant oder auch zu überfürsorglich, verhindert die Symbiose eine autonome Entwicklung des Kindes. Dieses Argument ist mir aus dem Unterricht in Ernährungslehre im Gedächtnis geblieben, da es für mich einige Puzzleteile zusammengesetzt hat: Die ersten Kilos purzeln bei einer Diät und erste Erfolgserlebnisse treten ein. Dieses Gefühl aufrecht zu erhalten ist das Ziel und wandelt sich in eine Art von Macht: Endlich hat man Kontrolle über sich selbst!
    Der Beitrag ist Euch wirklich gut gelungen, er ist gut gegliedert und klar strukturiert. Ihr habt einen Bezug zum Bildungsplan hergestellt und den Umgang als Lehrer*in thematisiert. Vielen Dank dafür!

    Herzliche Grüße
    Carmen

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    1. Hallo Carmen,
      vielen lieben Dank für deinen positiven Kommentar zu unserem Blogbeitrag.
      Ich finde es sehr mutig von dir, dass du so offen berichtest, selbst jahrelang betroffen gewesen zu sein.

      Meiner Meinung nach macht jede Krise, die man überstanden hat, einen stärker und sensibilisiert einen für bestimmte Themen und natürlich auch für die eigene Zukunft. Du sprichst es ganz offen an, was manche verdrängen: Essstörungen werden im Leben von Betroffenen immer eine Rolle spielen. Ich finde es erstaunlich wie reflektiert du heute über deine Erkrankung nachdenken kannst. In deinem Kommentar schreibst du, dass du es heute kaum mehr nachvollziehen kannst, wie sich Magersucht bei dir entwickeln konnte. Dies zeigt, dass du dich sehr mit deiner Krankheit auseinander gesetzt hast, sie aufarbeiten konntest und nun mit einem gewissen Abstand darauf zurück schaust. Die Entwicklung einer Essstörung ist ein schleichender Prozess und passiert nicht vom einen auf den anderen Tag. Deshalb sind die Ursachen meist recht unklar und es kommt auf das Zusammenwirken vieler Faktoren an. Alles ist sehr individuell. Für manche sind Anmerkungen aus ihrem Umfeld Ursache, der Tropfen, der das Glas zum Überlaufen bringt und damit der Auslöser oder, wie für dich, können die Meinungen von Mitmenschen auch die Rettung sein, den ersten Schritt in Richtung Therapie zu wagen.
      Ich stelle es mir auch in gewisser Weise schwierig vor eine Person auf ihre Figur anzusprechen, egal in welches Extrem die Figur der Person geht, denn ich habe davor eine gewisse Hemmschwelle. Dennoch stelle ich es mir auch nicht besser vor, wenn keine Anmerkungen kommen, sondern Blicke. Man sagt ja nicht umsonst: Ein Blick sagt mehr als tausend Worte.
      Wie deine Formulierungen zeigen, waren die Sprüche deiner Mitmenschen genau der Anstoß in die richtige Richtung, den du gebraucht hast. Vielleicht kann man sogar von einem Schlüsselmoment reden.

      Nun möchte ich noch auf deine Fragen bezüglich der Themen genetische Prädisposition, Vererbung und Nachahmung eingehen.
      Bei der genetischen Prädisposition spielen die Faktoren Vererbung und Nachahmung wichtige Rollen. Beim Thema Vererbung kommt es vor allem auf vererbte Veränderungen in Genen bzw. Chromosomen an, die an Nachkommen weitergegeben werden können. Gemeinsam mit dem Aspekt der Nachahmung kann sich hieraus die genetische Prädisposition entwickeln. Unserer Meinung nach kommt der Nachahmung bzw. dem vorgelebten Verhalten eine sehr wichtige Bedeutung zu, weil Kinder übernehmen so viele Verhaltensweisen von ihren Mitmenschen. Leider konnte ich keine Studie finden, die sich damit beschäftigt, wie sich die Prädisposition auswirkt, wenn die Familienmitglieder in verschiedenen Haushalten leben. Anzumerken ist, dass allgemein die Familie ein wichtiger Faktor ist, wie auch du erwähnt hast. Ich finde es lobenswert, dass bei dir im Fach Ernährungslehre auch auf diesen Aspekt eingegangen worden ist und dies zeigt wie wichtig es ist auch solche „unangenehmen‟ Themen im Unterricht zu behandeln, denn Essstörungen werden in unserer Gesellschaft wohl immer präsent sein.
      Ich wünsche dir alles Gute, weiterhin viel Kraft und freue mich mit dir, dass du den Weg aus der Essstörung gefunden hast.

      Viele liebe Grüße
      Laura Grau

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  9. Hallo liebes Blogger-Team,

    erst einmal danke für euren sehr interessanten und informativen Blogbeitrag.
    Das Thema, das ihr gewählt habt, ist auch heute noch sehr aktuell und wichtig. Essen spielt bei den meisten Menschen im Leben eine wichtige Rolle. Den meisten ist es wichtig auf ihre Ernährung zu achten, sowie bei Menschen, die Sport treiben oder sich einfach so mit ihrem Körper beschäftigen. Allerdings gibt es Menschen die daraus leider eine Essstörung entwickeln, weil sie sich selbst in ihrem Körper nicht wohl fühlen. Oftmals spielt, wie ihr genannt habt, auch das familiäre Umfeld eine wichtige Rolle. Dabei bleiben auch oft einmal erworbene Ernährungsmuster erhalten und sind nur schwer zu ändern. Kinder übernehmen viel von ihren Eltern, bzw. das, was ihnen vorgelebt wird.

    Durch die Statistik zum Einstieg wird an direkt zum Nachdenken angeregt. Es ist wirklich erschreckend wie viele Menschen bzw. Jugendliche unter einer Essstörung leiden. Dabei denkt man meist zuerst an untergewichtige Mädchen und vergisst leider oft, dass es auch viele Jungen gibt, die an einer solchen Essstörung leiden.

    Die Idee einen fiktiven Tom zu erschaffen, der durch das Thema führt und gleichzeitig als roter Faden dient, finde ich sehr gut. So wird man auf seine persönliche Reise durch die Essstörung mitgenommen.
    Neu an diesem Thema war mir, dass Vererbung eine Ursache für eine Essstörung sein kann. Ich dachte immer es sei eine rein psychische Krankheit. Natürlich spielen auch psychische Komponenten wie Stress oder der Druck der Gesellschaft eine Rolle. Dieser wird durch Social Media meist noch verstärkt. Wisst ihr ob es in Bezug auf Social Media, die Schönheitsideale und den dadurch erzeugten Druck der Gesellschaft steigende Zahlen von Essstörungen gibt, oder wie sich die Essstörungen durch die Jahre entwickelt hat, also gibt es durch die Jahre eher steigende Zahlen?
    Interessant fand ich auch die verschiedenen Arten von Essstörungen die ihr angeführt habt. Dabei war mir die Orthorexia nervosa neu. Immer mehr Menschen achten verstärkt auf eine gesunde Ernährung (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/255641/umfrage/kennzeichen-fuer-gute-qualitaet-von-lebensmitteln/) und auch der Trend der vegetarischen oder veganen Ernährung trägt dazu bei (vgl. BMEL Ernährungsreport: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/ernaehrungsreport2020.html;jsessionid=F17EA4377FB91CCBC55DFE3D3F96A74A.internet2851)
    Dabei stellt sich mir die Frage, ob ihr glaubt, dass diese Essstörung in den nächsten Jahren immer häufiger auftreten wird, auch in Bezug auf den Trend und die Zunahme an bewusster Ernährung?

    Ich habe euren Blogbeitrag mit großem Interesse gelesen und bedanke mich für diesen gut gestalteten Blogbeitrag, in dem ihr ein sehr wichtiges Thema aufgreift.

    Liebe Grüße
    Nina Streicher

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    1. Hallo Nina,

      erst einmal danke, dass du dir die Zeit genommen hast unseren Blogbeitrag zu lesen. Wir freuen uns wirklich sehr über dein positives Feedback.

      Ich möchte mit deiner Frage zum Thema soziale Medien und Schönheitsidealen beginnen.
      Allgemein gibt es viele Statistiken, die einen Anstieg der Zahlen an Betroffenen von Essstörungen belegen. Siehe: https://de.statista.com/infografik/12885/magersucht-in-deutschland/.
      Allerdings ist es schwierig dies allein darauf zu begründen, dass einem über soziale Medien zunehmend ein bestimmtes Schönheitsideal vermittelt wird.
      Essstörungen haben, wie im Blogbeitrag schon beschrieben, nicht die eine Ursache, sondern entstehen oft aufgrund vieler zusammenwirkender Faktoren. Somit tragen auch die sozialen Medien ihren Teil dazu bei, aber sind nicht hauptsächlich dafür verantwortlich.

      Nun zu deiner Frage, ob wir denken, dass Essstörungen zunehmen werden, bezogen auf den Trend zu bewusster Ernährung.
      Ich persönlich denke das nicht. Ganz im Gegenteil. Ich bin optimistisch, dass der Trend zu bewusster Ernährung eine Chance darstellen kann den Essstörungen eine Kampfansage zu machen. Ich selbst setze mich viel mit meiner Ernährung auseinander und weiß daher, was für mich und meinen Körper gut ist und habe auch die Hoffnung, dass es anderen dabei genauso geht wie mir.
      Natürlich muss man dabei mit seinen Quellen immer kritisch umgehen. Daher fände ich es gut, wenn man schon in der Schule ansetzten würde und den Schüler*innen neben den Grundlagen gesunder Ernährung auch den kritischen Umgang mit Quellen vermehrt beibringen würde.

      Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten und sollte doch noch was offengeblieben sein, freuen wir uns über einen weiteren Kommentar von dir.

      Liebe Grüße

      Tiara

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  10. Liebes Blogger-Team,

    vielen Dank für euren sehr interessanten und übersichtlichen Blogbeitrag.
    Inhaltlich und thematisch ist er wirklich sehr gut verfasst. Dieses Thema ist sehr wichtig in der heutigen Gesellschaft und wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch ich finde es sehr erschreckend, dass Essstörungen schon im Kindesalter auftreten können und somit ein ganzes Leben beeinflussen können. Alle sieben Jahre verändert sich der Hormonhaushalt des Körpers und das könnte eine Erklärung sein, warum viele in der Pubertät oder auch später an einer Essstörung leiden. Möglich ist es, dass diese Veränderung zu psychischen Problemen führt und damit zur Essstörung.
    Ich finde es super, dass ihr euch mit mehreren Essstörungen auseinandergesetzt habt und euch nicht nur auf eine speziell eingegangen seid. Eure Erklärungen sind nachvollziehbar und auch für „Laien“ wie mich gut verständlich.
    Besonders interessant finde ich die Therapiemöglichkeiten, da ich bisher nur eine davon kannte. Habt ihr eine Statistik gesehen, welche von den Therapiemöglichkeiten bisher am erfolgreichsten war? Ich kann mir gut vorstellen, dass psychotherapeutische Behandlungen zwar helfen, aber nicht immer erfolgreich sind. Auch stationäre Behandlungen können vielleicht nur kurzfristig einen Heilungsprozess darstellen, aber sind sie denn auch wirklich erfolgreich? Ambulante Therapien finde ich persönlich gut, da man in seinem gewohnten Umfeld bleibt und nicht, wie nach einer stationären Behandlung, sich wieder eingliedern muss. Außerdem ist es auch gut seinen Alltag beizubehalten und dabei zu versuchen, die Krankheit zu bewältigen. Geht man da dann nicht stärker hinaus, weil man es in seinem eigenen Alltag geschafft hat?
    Der Bezug zu unserer beruflichen Zukunft finde ich sehr gelungen und kann euch nur zustimmen, dass wir als Lehrerinnen und Lehrer auch ein Auge darauf haben sollten.
    Auch die Geschichte von Tom, die so den Roten Faden eures Blogbeitrags bildet, ist super eingegliedert und macht den Beitrag sehr angenehm zu lesen. Ein paar mehr Bilder wären noch schöner gewesen, aber auch das muss nicht sein.
    Alles in allem ein sehr gelungener und toller Blogbeitrag zu einem sehr aktuellen und wichtigen Thema! Es hat großen Spaß gemacht ihn zu lesen!

    Liebe Grüße
    Johanna

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    1. Liebe Johanna,
      das freut uns sehr, dass du durch unseren Blogbeitrag etwas Neues gelernt hast. Vielen Dank auch für dein Feedback.


      Du hast Recht mit der Vermutung, dass der sich ändernde Hormonhaushalt eine Erklärung für die Entwicklung einer Essstörung sein kann. Aus Interesse habe ich nachgelesen, welche Hormone denn hier eine Rolle spielen. Zum einen ist das Ghrelin zu nennen, dieses wirkt appetitanregend und kann eine Ursache für die Krankheitsentwicklung sein. Aber auch Östrogen und Testosteron dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Die BZgA betont hier, dass vor allem der Hormonelle Einfluss zusammen mit einer genetischen Veranlagung für eine Essstörung ein wesentliches Risiko für die Krankheitsentwicklung darstellt. Aber auch Veränderungen bei Neurotransmittern, die das Hunger- und Sättigungsgefühl beeinflussen (z.B. Serotonin und Dopamin), können ein Faktor sein.
      Wenn du dir den Artikel der BZgA selbst durchlesen möchtest: https://www.bzga-essstoerungen.de/was-sind-essstoerungen/ausloesende-faktoren/.
      Es muss einem also klar sein, dass meistens nicht ein Faktor allein zu einer Erkrankung führt. Häufig ist es eher ein „Cocktail“ an verschiedensten Faktoren.

      Zu deiner Frage nach den Therapiemöglichkeiten möchte ich sagen, dass es gerade hier sehr darauf ankommt nach individuellen Therapieansätzen zu suchen. Jeder Mensch ist und denkt anders. Bei dem einen ist es sinnvoller eine stationäre Behandlung durchzuführen, bei dem anderen wirkt dieser Therapieansatz möglicherweise nicht so gut. Daher denke ich, dass eine solche Statistik nicht unbedingt die „Wahrheit“ widerspiegelt.
      Du hast auch gefragt, ob stationäre Behandlungen denn wirklich erfolgreich sind. Ich habe von Betroffenen unterschiedliche Antworten dazu bekommen. Es ist nicht leicht in stationären Einrichtungen. Dort sieht man einige schlimme Dinge, die vielleicht nicht unbedingt förderlich sind für die eigene Genesung. Eine Bekannte von mir hat an einer Essstörung gelitten und war in einer Jugendpsychiatrie. Sie hat mir von verschiedenen Situationen während ihrem stationären Aufenthalt erzählt, da musste ich wirklich schlucken. Ab dem Zeitpunkt habe ich mir auch die Frage gestellt, ob man in einer solchen Einrichtung überhaupt genesen kann.
      Fakt ist, dass in einer Psychiatrie viele Krankheitsbilder aufeinander treffen und manche vielleicht gar nicht Gesund werden wollen, andere wiederum schon. Ich denke aber, ab einem gewissen Grad der Erkrankung ist eine stationäre Behandlung notwendig.
      Ob nun stationäre oder ambulante Behandlung muss der behandelnde Arzt entscheiden.

      Liebe Grüße
      Sophia Eiermann

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  12. Liebes Blog-Team,
    zuerst möchte ich ein großes Lob aussprechen, denn das Thema, das ihr hier aufgreift, ist wichtiger denn je! Zuerst kümmert sich der Mensch um seine eigene Gesundheit und dann kommt Klimawandel, Tierschutz … Das haben wir auch bei Covid19 gesehen: Plötzlich war es nicht schlimm, dass eher das Auto benutzt wird um in die Stadt zu fahren, zudem wurden gemeinsame Verkehrsmittel allgemein gemieden. Natürlich hat(te) das einen triftigen Grund: Die Gesundheit der Menschen ist gefährdet!
    Aus diesem Grund sehe ich es als erste Priorität, Schüler auf ihre Gesundheit aufmerksam zu machen und ihnen zu zeigen, wie sie gesund bleiben können. Toll ist, wie ihr die verschiedenen Krankheiten aufzeigt und einem klar wird, dass es eine Vielzahl an Erkrankungen gibt und nicht nur die durchaus bekannte „Magersucht“. Persönlich interessiert mich deshalb, wie ich meine Schülerinnen du Schüler darauf aufmerksam mache, ohne Grenzen zu überschreiten.
    Gerade bei Krankheiten, welche einem Außenstehenden schnell auffallen, muss mit Sensibilität vorangegangen werden. Das habt ihr selbst auch aufgezeigt; schnell entwickeln sich sonst Ausgrenzungen von Schüler*innen, wegen des äußerlichen Erscheinens. Da Mobbing schon eine ganz andere Problematik ist, möchte ich dies nicht weiter ausführen. Jedenfalls sollte also vorsichtig, aber ausreichend informiert werden, in dem Falle über Essstörungen und Tendenzen. Es soll ja nicht dazu kommen, dass die Krankheit die einzige „Freundin“ wird, die man hat…
    Der Gedanke, dass Lehrpersonen keine Alleswisser sind, wird besonders hier klar: Wir kennen uns zwar nicht in jedem Themenbereich zu 100% aus, sollten aber wissen, wo wir zu diesen Informationen gelangen können bzw. wie wir Inhalte am besten vermitteln. Eine erfahrene Person miteinzubeziehen, ist an sich eine gute Idee. Ich denke auch, dass Beratungsstellen bestens vorbereitet sind, Lehrpersonen und Schülergruppen zu beraten, wäre ja komisch, wenn nicht! Schwierig ist es, wenn man als Lehrperson mit seiner Klasse einen Ausflug dorthin macht (oder ein Experte kommt) und ggf. betroffene Schüler*innen bloßgestellt werden, weil sie „krank aussehen“. Aber was ist dann DIE RICHTIGE LÖSUNG? Ein paar Flyer am Ende der Stunde auf das Pult legen? Sicher nicht!
    Durch das Belehren und Sensibilisieren der Eltern kann da – glaube ich – mehr erreicht werden. Mit ist bewusst, dass Jugendliche vor allem in der pubertären Phase Abstand von ihren Eltern nehmen wollen; trotzdem muss hier eine Zusammenarbeit stattfinden. Eltern erziehen und tragen noch eine gewisse Verantwortung für ihre Kinder. So erfahren Schüler*innen im Unterricht/ durch einen Besuch in der Beratungsstelle mehr und Eltern sind auch informiert. Doppelt hält besser, aber vor allem ist es wichtig, vielseitig darauf aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund ist eine Kombination der von euch genannten Möglichkeiten eine gute Basis, Schüler*innen in dem Gebiet aufzuklären.

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    1. Hallo Konstantinia,

      vielen Dank, dass du unseren Blogeintrag gelesen hast und dass du deine Gedanken dazu mit uns teilst!

      Ich gebe dir vollkommen recht, für den Menschen ist seine Gesundheit das Wichtigste überhaupt. Und darüber sollten sich auch die Schüler*innen im Klaren sein. Das ist unsere Aufgabe als Lehrer*innen. Dabei sollte man darauf achten, die Schüler*innen nicht zu sehr zu bedrängen, das heißt man sollte sie darüber aufklären und ihnen Möglichkeiten zeigen, sich Hilfe und Rat von spezialisierten Personen zu holen. Jedoch sollten wir den Schülern*innen keine Hilfe direkt bieten, also keine Therapiegespräche oder Ähnliches durchführen, da wir nur die Vermittler und Aufklärer sind und ein offenes Ohr für Betroffene haben sollten. Wir sind ja Lehrer und keine Psychologen, diese kann man aber zum Unterricht einladen und in die Stunde integrieren. Einen Experten bei diesem Thema dabei zu haben ist ein großer Vorteil, denn er weiß, wie er das Thema ansprechen und behandeln soll und wie er Hilfe und Unterstützung anbietet, ohne jemanden bloß zu stellen. Auch sollte man den Schüler*innen aufzeigen, wie man sich zu verhalten hat, wenn es ihnen bei einer ihrer Mitschüler*innen, Verwandten oder Freunden auffällt, damit es zu keinen Ausgrenzungen oder sogar Mobbing kommt, wie du es genannt hast.

      Ich denke es gibt nicht DIE richtige Lösung, aber kurz gefasst: aufklären, offenes Ohr und weiterleiten. Man kann Kontaktdaten etc. an die Tafel schreiben oder Flyer an jeden austeilen, damit niemand bloß gestellt wird. Wer es nicht braucht schmeißt es zu Hause weg und wer es braucht hat die Kontaktdaten die er braucht, ohne dass es jemand anderes weiß. Hier habe ich noch einen Link: https://www.schule.at/fileadmin/DAM/Gegenstandsportale/Gender_und_Bildung/Dateien/GIVE_Info_Essstoerungen.pdf. Dort werden einige Möglichkeiten und Übungen (besonders ab Punkt 2) zur Prävention in der Schule beschrieben. Ich finde diese sehr interessant, da sie die immer die ganze Klasse mit einbeziehen und somit niemand direkt angegriffen wird.

      Wie du auch gesagt hast, sollten die Eltern mit einbezogen werden, um ihre Kinder zu unterstützen. Meiner Meinung nach ist das auch eine Aufgabe für uns Lehrer*innen. Mit Elternabenden kann das Thema angesprochen werden und man kann die Eltern darauf aufmerksam machen, mehr darauf zu achten. Je mehr Unterstützung die Betroffenen erhalten, desto besser.

      Wir hoffen möglichst viele mit unserem Blogeintrag auf dieses Thema aufmerksam zu machen, so wie wir es mit dir getan haben und freuen uns, wenn du weitere Ideen und Anmerkungen dazu hast.

      Liebe Grüße
      Isabell

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  13. Hallo liebes Bloggerteam,
    ihr habt ein Thema gewählt, dass schon mehrere Jahre top aktuell ist und auch immer top aktuell bleiben wird. Durch euren Blogbeitrag habe ich ein paar neue Informationen bekommen. Da ich aber das Ernährungswissenschaftliche Gymnasium besucht habe, war mir auch schon vieles bekannt.

    Gut finde ich, dass ihr viele unterschiedliche Aspekte beleuchtet habt, die mit dem Thema Essstörung zu tun haben. Außerdem habt ihr gezeigt, wo euer Thema im Bildungsplan verankert ist.

    Tom der den Blogbeitrag begleitet finde ich super. Durch ihn konnte ich mich in die Situation eines Betroffenen gut hineinversetzten und mitfühlen. Er stellt den „Rote Faden“ dar, der die einzelnen Bereiche miteinander verbindet. Um den SuS das Thema Essstörung nahezubringen, finde ich könnte Tom super eingesetzt werden. Eine fiktive Geschichte passend zum Thema, ermöglicht einen guten Zugang. Anhand dieser könnte das Thema dann aufgearbeitet werden. Euren Vorschlag eine Beratungsstelle miteinzubinden, um das Thema Essstörung zu behandeln, find ich auch gut.

    In meiner Zeit an der Realschule ist eine Schülerin an einer Essstörung gestorben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich nicht genau wusste, wie ich damit umgehen soll. Die Lehrkräfte haben uns damals genug Raum und Zeit gegeben dies aufzuarbeiten. Das Thema wurde aber erst damals thematisiert als es aktuell war. Ich bin der Meinung es sollte allgemein behandelt werden und gehört heute zu der Gesellschaft dazu. Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?

    Außerdem finde ich es gut, dass ihr mehrere Essstörungen aufgezeigt habt und die dazugehörigen Merkmale hervorgehoben sind. Somit kann jeder erkennen um welche Essstörungen es sich handelt. Mir selbst war nicht bewusst, wenn jemand die Essstörung überstanden hat, dass es trotzdem folgenschwere körperliche Erkrankungen geben kann. Das heißt, selbst wenn eine Essstörung überwunden wurde, kann die Person ein Leben lang Probleme haben, oder?

    Ohne Einsicht kann keiner Person geholfen werden, da kann ich euch nur zustimmen. Niemand kann zu etwas gezwungen werden, was er nicht möchte. Die Person mit der Essstörung muss sich helfen lassen wollen, ansonsten ist alle Mühe umsonst. Ich bin der Meinung, dass eine stationäre Therapie die besten „Heilungschancen“ mit sich bringt. Da die betroffene Person die Unterstützung bekommt, die sie benötigt und sich mit anderen Betroffenen austauschen kann. Dies wirkt sich positiv aus! Bei einer ambulanten Therapie sehe ich viele Hürden, die alleine gemeistert werden müssen. Die Gefahr, dass eine betroffene Person aufgibt schätze ich hier viel höher ein.

    Eure Entscheidung nur wenige Bilder, dafür aber in überspitzer Form einzusetzen, um Betroffene zu schützen finde ich gut. Ich hätte es genauso gemacht, da ich finde bei einem so sensiblen Thema ist Rücksichtnahme ganz wichtig.
    Zum Schluss hätte ich noch zwei persönliche Frage an euch. Wie seid ihr zu eurem Thema gekommen? Wurdet ihr selbst mit dem Thema Essstörungen schon konfrontiert, weil ihre eine betroffene Person kennt?

    Liebe Grüße
    Maren

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    1. Liebe Maren,
      zunächst einmal will ich dir für deinen Kommentar und dein positives Feedback danken! Es ist zwar schön zu hören, dass du dich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt hast, die Umstände, durch die es dazu gekommen ist, sind allerdings sehr traurig. Das tut mir sehr leid!
      Ich stimme dir zu, dass das Thema bereits von Anfang an behandelt werden sollte und nicht erst, wenn so ein Fall eintritt. Auch wenn die meisten von uns im wahren Leben hoffentlich nicht mit so einer Geschichte konfrontiert werden, ist es meiner Meinung nach unumgänglich die Hintergründe vermittelt zu bekommen. Denn wie du schon sagtest und wie es auch unsere Einstiegsstatistik zeigte, es gehört heutzutage leider immer mehr dazu.

      Das mit den Problemen, die auch dann auftreten können, wenn die Essstörung als solche „überwunden“ ist, hast du richtig verstanden. Leider kommt es häufig zu Folgen. Wichtig ist allerdings auch, die „Heilung“ als solche kritisch zu betrachten, da die Essstörung meistens tatsächlich ein langfristiger Wegbegleiter bleibt. Auch wenn das Gewicht sich als solches normalisiert, bleiben meistens dennoch „Spuren“ bei den Betroffenen bestehen – sowohl körperlich, als auch seelisch. Ich habe von einer betroffenen Person selbst einmal gehört, dass die Essstörung ein „ewiger Wegbegleiter“ ist und das es auf den Umgang mit den eigenen Gedanken ankommt.

      Ich stimme dir bei den Therapien zu und finde auch, dass eine ambulante Therapie sogar mehr Schwierigkeiten mit sich bringen könnte. Dennoch unterschiedet es sich von Fall zu Fall, welche Therapie sich unter welchen Bedingungen und zu welchem Zeitpunkt besser eignet.

      Zu deiner Frage, wie wir auf die Idee gekommen sind, kann ich leider auch berichten, dass ich eine betroffene Person in meinem engen Freundeskreis habe. Ich habe in der Schule Psychologie als Wahlfach belegt und mich dort zum ersten mal mit dem Thema auseinander gesetzt. Durch den Kontakt mit der betroffenen Person, die mittlerweile auch mehrere Therapieformen durchgemacht hat, entwickelt sich natürlich auch bei mir der gesamte Hintergrund weiter und das Verständnis gegenüber dieser Krankheiten nahm stark zu.
      Ich empfand es daher als eine gute Gelegenheit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu informieren.

      Falls du weitere Fragen/Anregungen/Anmerkungen haben solltest, dann kannst du dich gerne melden!

      Liebe Grüße,
      Gina

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  14. Liebe Isabell, Sophia, Tiara, Maike, Laura und Gina!

    Vielen Dank für euren echt spannenden und aufklärenden Blogbeitrag!

    Zuerst einmal möchte ich sagen, dass mir der Aufbau von eurem Beitrag sehr gut gefallen hat. Ich fand es spannend den fiktiven Fall von Tom in seinem Verlauf zu verfolgen, zusätzlich entstand dadurch ein roter Faden in eurem Beitrag. Auch gut fand ich, dass ihr Tom als eine männliche betroffene Person ausgewählt habt und somit gleich nochmal indirekt eure Frage vom Anfang, ob Essstörung eine Frauensache ist, aufgegriffen habt.
    Ich durfte in meiner Schulzeit auch „Betroffene“ mit einer Essstörung kennenlernen und in einem sehr offenen Gespräch ein paar Einblicke in ihre Gedanken und Probleme bekommen.
    Ich fand es spannend, aber teilweise auch sehr erschreckend. So erzählte zum Beispiel eine Mitschülerin von mir, dass sie damals unfreiwillig in eine Therapieeinrichtung eingeliefert wurde, nachdem sie einen Kreislaufzusammenbruch hatte. Da sie zu diesem Zeitpunkt keinerlei Einsicht zeigte und nicht wirklich verstehen wollte, dass sie krank war, war die Therapie sogar eher „negativ“ für sie. Laut ihren Erzählungen haben sich die Jugendlichen in der Einrichtung heimlich noch mehr Tipps gegeben, wie sie z.B. „richtig Erbrechen“, bis sie sich sicher sein können, dass auch der letzte Inhalt aus dem Magen wieder draußen ist.
    Deshalb denke ich, dass die Selbsteinsicht und das Verständnis des Betroffenen wirklich ein sehr, sehr wichtigen Schritt in der kompletten Therapie darstellen, ohne die eine Behandlung oder eine Besserung nahezu unmöglich ist.
    Wollen die Süchtigen selbst nichts ändern, so werden sie immer wieder einen Weg finden, ihre Krankheit zu verheimlichen und ihre Umgebung zu täuschen.
    Deshalb halte ich es auch für wichtig, im Unterricht solche Themen anzusprechen und Schüler*innen für das Thema zu sensibilisieren, wie ihr es auch in eurem Beitrag erwähnt habt.
    Trotzdem sollten wir uns als Lehrkräfte auch bewusst sein, dass wir weder unsere Hilfe aufzwingen noch letztendlich die Person sein können, die einem Schüler, der sich uns anvertraut, vollständig Hilfe leisten können.
    Meiner Meinung nach ist es auch wichtig dabei darauf zu achten, dem Schüler keine falschen Versprechungen zu machen, in dem man z.B. verspricht ihn oder sie mit Sicherheit aus der Situation „rauszuholen“, oder dem Schüler im Vorfeld zu versichern, dass man sein „Geheimnis“ für sich behalten wird.
    Es sollte den SuS deutlich gemacht werden, dass es manche „Geheimnisse“ gibt, welche vertrauensvoll an die richtigen Personen weitergeleitet werden müssen, wie z.B. an einen Schulsozialarbeiter oder die richtigen Betreuungsstellen, um voll umfassende Hilfe leisten zu können. Außerdem sollte der Lehrkraft auch bewusst sein, dass solche Hilfen einen langen Prozess und viel Arbeit mit sich bringen.

    Liege Grüße,
    Chiara

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    1. Liebe Chiara,
      zunächst bedanke ich mich im Namen meiner Gruppe, dass du dir Zeit genommen hast, unseren Blogeintrag zu lesen und wir freuen uns, dass dir die Struktur gefällt und du unsere Idee interessant findest.
      In der Schulzeit kann es durchaus vorkommen, dass man Kontakt zu Betroffenen hat, so wie du es schilderst. Viele Betroffene sind ja gerade im Schulalter, was in unserer Statistik deutlich wird. Wie du erzählst, hattest du aber, wie nur Wenige, die Möglichkeit einen tieferen Einblick in das Leben, die Probleme und die Gefühle von Betroffenen zu erhalten, dies ist oft eine Bereicherung für das eigene Verständnis von Essstörungen (vor allem dafür, wie sich Betroffene fühlen oder was sie denken). Da nicht Jeder die Möglichkeit hat, mit Betroffenen ein inniges Gespräch zu führen, ist es für uns umso wichtiger, dass dieses Thema ausführlich auch im Unterricht behandelt wird.
      Eine zwanghafte Therapie führt wie du bereits erwähnst oft zu einem negativen Ergebnis, vor allem für Betroffene, denn sie fühlen sich oft gezwungen und gedrängt und es kommt zum sogenannten „Bumerang-Effekt“: Der/die Therapeut*in bewirkt in diesem Fall also nicht eine Verbesserung des gestörten Essverhaltens, sondern sogar oftmals eine Verstärkung der Probleme.
      Du liegst völlig richtig mit deinem Gedankengang, dass die Einsicht und das eigene Verständnis der notwendige Schritt für eine erfolgreiche Behandlung sind. Als Lehrer*in sind wir eben auch keine medizinischen Fachkräfte, was dein Kommentar unterstreicht und auch in unserem Beitrag erwähnt wird. Im Unterricht soll auch der Aspekt besprochen werden, dass die Essstörung als Krankheit kein Geheimnis sein muss und auch nicht sein sollte und man Hilfe annehmen kann. Wichtig ist als Lehrperson, einen möglichst neutralen Blick auf Betroffene und deren Situation zu behalten, nach Möglichkeit therapeutische Hilfe zu beziehen und das Verständnis für einen langen Genesungsprozess zu haben.
      Ich hoffe, damit wurde ich deinen Gedankengängen gerecht. Falls du noch Fragen hast, freuen wir uns über einen Antwortkommentar.
      Liebe Grüße
      Maike

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  15. Liebes Bloggerteam,

    ihr habt einen ausgesprochen tollen Blogbeitrag verfasst. Er lässt sich ausgezeichnet lesen und ist gut gegliedert. Auch dass ihr die Thematik anhand von Tom geschildert habt, finde ich eine erfrischende Idee! Ich finde dieses Thema sehr wichtig und daher ist es toll, dass ihr hierzu einen Blogbeitrag verfasst habt, denn leider wird diese Thematik in der heutigen Gesellschaft noch oft verschmäht.

    Mir war schon bewusst, dass sehr viele Menschen unter Essstörungen leiden, dennoch nicht ansatzweise so viele, wie in eurer eingangs dargestellten Grafik. Das finde ich sehr erschreckend, denn 35% bei den 16-jährigen Mädchen, ist eine bestürzende Zahl. Daran lässt sich für mich auch ableiten, dass die Essstörungen meistens mit bzw. nach der Pubertät einsetzen. Denn bei den 11-Jährigen liegt der Wert „nur“ bei 20%.

    Auch ich kann hier aus eigener Erfahrung sprechen, dass Essstörung nicht gleich Essstörung ist. Auch ich hatte eine Phase, in der ich wahrscheinlich in eine Art Essstörung gefallen bin. Ich hatte gerade eine Diät beendet und wollte unbedingt mein Gewicht halten, also so wie es in eurem Blogbeitrag auch beschrieben ist. Also habe ich sehr wenig gegessen, was sich immer mehr reduziert hat und meine Gedanken den ganzen Tag nur noch darum gekreist sind, was ich esse und wie viele Kalorien das hat. Dennoch ist es kaum jemandem aufgefallen, weil ich dann am Wochenende alles in mich hineingestopft habe, was ich fand. Dank eures Beitrags habe ich jetzt festgestellt, dass ich wohl unter der Ess-Brech-Sucht gelitten habe und dabei der „Non-purging-Typ“ war. Und ich kann dazu sagen, dass es absolut nichts mit den Models zu tun hatte.

    Auch sehr interessant war, dass die Ess-Brech-Sucht bei Frauen so viel öfter vorkommt als bei Männern. Des Weiteren war mir bisher nicht bekannt, dass es so viele Arten der Essstörung gibt.

    Der Punkt ist, dass Essstörungen meistens unscheinbar, aus irgendeinem belanglosen Grund beginnen, bis sie sich irgendwann verschlimmern. Wie auch Tom nicht wusste, wo er Hilfe bekommt, so geht es wahrscheinlich vielen Kindern/Jugendlichen, welche sich zudem auch noch schämen. Wie ihr sehr schön aufgezeigt habt, gibt es für Lehrer verschiedene Wege zur Aufklärung, was auch sinnvoll ist, da wie ihr eingangs aufgezeigt habt, sehr viele Kinder im Schulalter unter Essstörungen leiden. Ich erachte es für sehr wichtig, dass wir als Lehrer in dieser Hinsicht sehr aufmerksam sind und nicht wegsehen. Denn mit uns verbringen die SuS die meiste Zeit des Tages.

    Nun noch eine Frage zum Schluss: Wie würdet ihr persönlich nun konkret handeln, wenn ihr vermuten würdet, dass einer eurer Schüler unter einer Essstörung leidet?

    Liebe Grüße

    Saskia Schlecht :)

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    1. Liebe Saskia,
      ein großes Dankeschön von uns an dich für deinen tollen Kommentar.
      Ich ziehe wirklich den Hut vor deinem Mut offen darüber zu schreiben, dass du selbst an einer Art Essstörung gelitten hast.
      Beim Thema Essstörungen ist das A und O die Aufklärungsarbeit. Hierzu zählt auch das Bekanntmachen von Institutionen, bei denen Betroffene Hilfe finden können.
      Als zukünftige Lehrer*innen müssen auch wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen, da diese Erkrankungen immer präsent sein werden.
      Ich möchte nun deine Abschlussfrage aus meiner Sichtweise bzw. Vorgehensweise beantworten. Meiner Meinung nach sollte man als Lehrer*in nicht zu vorschnell, aber auch nicht zu spät handeln. Das heißt, dass ich den Zeitpunkt um meine*n Schüler*in auf eine mögliche Essstörung anzusprechen, mit großer Bedacht wählen würde.
      Deshalb heißt es zunächst: beobachten. Wie verhält sich der/ die Schüler*in? Kommt es zu körperlichen bzw. psychischen Veränderungen? Zeigen sich Persönlichkeitsveränderungen? ...
      Als nächsten Schritt würde ich ein persönliches Gespräch unter vier Augen wählen, aber ohne die Person zu drängen sich mir gegenüber zu öffnen. Meiner Meinung nach sollte man als Lehrperson dieses Gespräch einfühlsam führen und die eigene Hilfe anbieten.
      Wenn sich die physische bzw. psychische Lage des/ der Schüler*in verschlechtert, würde ich auch ein Gespräch mit den Eltern vorschlagen, um gemeinsam das Problem anzugehen und auch Möglichkeiten bzw. Institutionen, um Hilfe zu suchen, aufzuzeigen.
      Vielleicht bietet es sich auch an, bei Verdacht auf eine Essstörung, eine Art Einschub zu diesem Thema z.B. in Biologie zu machen, um bei Betroffenen eine Auseinandersetzung mit dem Thema zu fördern.
      Natürlich ist beim Thema Essstörungen wichtig zu beachten, dass die betroffenen Personen nicht nach einer Art Gießkannenprinzip von Lehrpersonen behandelt werden dürfen nach einer Art vorgefertigtes Vorgehen.
      Jede Person ist individuell und verdient deshalb auch individuell behandelt zu werden.

      Viele liebe Grüße
      Laura Grau

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  16. Liebes Blogger-team,
    vielen Dank für euren sehr interessanten und wichtigen Blogbeitrag zum Thema Essstörungen. Das Thema ist in unserer heutigen Gesellschaft doch sehr aktuell. Vermutlich kennt jede*r mindestens eine betroffene Person im Privaten Umfeld, die an einer Essstörung leidet oder gelitten hat. Leider wird bei diesem Thema noch zu oft weggeschaut oder es wird verharmlost. Umso wichtiger ist es, über dieses Thema zu sprechen und zu informieren und das ist euch mit eurem Blogbeitrag sehr gut gelungen.
    Ich finde eure Strukturierung hatte durchgehend einen roten Faden. Es wurde von den verschiedenen Arten der Essstörungen bis hin zu Therapiemöglichkeiten alles aufgeführt und verständlich erklärt. Das euer Beitrag durch die fiktive Person Tom unterstützt wird, finde ich eine sehr gute Idee. Vor allem, dass es sich bei der Person nicht um ein Mädchen handelt, sondern um einen Jungen, der an einer Essstörung leidet fand ich sehr gut. Es wird leider zu oft vergessen, dass auch Jungs/Männer an solch einer Krankheit leiden können. In einem vorherigen Kommentar habe ich mir die Zahlen der Männer, die an einer Essstörung leiden angeschaut und war vor allem bei den doch sehr hohen zahlen einer „Binge- Eating-Störung“ bei Männern erstaunt.
    Ich persönlich finde es schwierig auf Personen zuzugehen bei denen ich mir nicht zu 100% sicher bin, ob mein Verdacht einer möglichen Essstörung gerechtfertigt ist. Daher fand ich es gut, dass ihr mögliche Lösungsansätze aufgezeigt habt, wie man vor allem später als Lehrperson reagieren kann und sollte. Ich habe bisher ehrlich gesagt noch gar nicht so richtig mit dem Gedanken gespielt, dass ich in meiner Lehrerrolle später einmal mit diesem Thema in Verbindung treten könnte und ich in dieser Position meine Schüler*innen unterstützen und ein Vorbild sein muss. Vor allem die Liste mit den verschiedenen Beratungsstellen und Expert*innen fand ich gut und wichtig, da diese speziell auf das Thema Essstörungen geschult sind. So können auch die Lehrer*innen gemeinsam mit ihren Schüler*innen neues dazulernen (Natürlich nur, wenn die Expert*innen sich dazu entscheiden, dass die Lehrperson dabei sein darf).
    Etwas schwieriger finde ich die Position als Fach-Lehrer*in einer Klasse, da diese meist nur wenige Stunden in der Woche die Klasse betreuen und es so schwieriger wird eine Essstörung zu erkennen. Bei einem Verdacht würde ich dann auf jeden Fall das Gespräch zu dem*r Klassenlehrer*in suchen, da diese*r meist ein vertrauteres Verhältnis zu den Schüler*innen aufgebaut hat als die Fachlehrer*innen.
    Alles in allem hat mir euer Beitrag sehr gut gefallen, da ich viel neues gelesen habe und auch Unterpunkte erwähnt wurden, an die man im ersten Moment überhaupt nicht denkt. Ich habe mir zum Beispiel noch nie Gedanken darüber gemacht, dass die Situation eintreffen kann, dass ich an einem Elternabend das Thema Essstörungen aufgreifen muss oder, dass ich mich als Lehrerin in diesem Themengebiet fortbilden kann.
    Liebe Grüße
    Leoni

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  17. Hallo Liebes Bloggerteam,
    herzlichen Dank für den sehr interessanten und relevanten Blogbeitrag über das umfangreiche Thema Essstörungen. Dieses Thema ist sehr wichtig für unsere heutige Gesellschaft, aufgrund der zahlreichen Schönheitsideale, die heutzutage in unserer Gesellschaft existieren.

    Eueren Einstieg in das Thema und in euren Blogbeitrag durch die Statistik fand ich sehr gelungen. Sie hat meine Aufmerksamkeit und zugleich das Interesse für das so relevante Thema sofort geweckt. Allerdings hätte ich mir ein visuell ansprechendes Deckblatt zuvor gewünscht. Dieses rundet für mich einen solchen Blogbeitrag einfach ab.

    Ebenfalls positiv fand ich euren Leitfaden mit Hilfe des imaginären Charakters Tom. Dadurch wirkt das Thema nicht zu fremd, sondern man hat einen persönlichen Bezug und kann dem Verlauf eures Beitrages super folgen. Hierzu zählt ebenso, dass ich eine klare Struktur geschaffen habt. Ihr bewegt euch durch das Thema Essstörung von den Ursachen und der Entstehung bis hin zu möglichen Therapieansätzen.

    Zu Beginn bei den verschiedenen Arten von Essstörungen nennt ihr als letzte Art die „Orthorexie“. Hier erwähnt ihr, dass es noch eine sehr neue Essstörung handelt, bei welcher sich Experten noch nicht sicher sind inwieweit sie eine Essstörung ist. Hier habe ich mir die Frage gestellt was ihr denn denkt. Findet ihr Orthorexie ist eine klare Essstörung oder nicht?

    Zum Abschluss befass ihr euch damit wie Lehrer mit dem Thema umzugehen haben. Diesen Aspekt finde ich eine sehr positive Ergänzung, da Essstörung zumal häufig bei jüngeren Kindern auftreten und wir als Lehrer somit ein Teil der Verantwortung tragen. Allerdings hätte ich mich darüber gefreut auch in den vorherigen Kapiteln kleinere didaktische Hinweise zu finden, die aufgreifen, wie das Thema und die Unterthemen in einen Unterricht mit eingebunden werden können.

    Ich möchte mich nochmal für euren wirklich sehr interessanten Blogbeitrag bedanken und würde mich über eine Antwort freuen.

    Viele Grüße,
    Tabea Kasper

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    1. Hallo Tabea,

      vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, unseren Blogbeitrag zu lesen und vielen Dank für dein Feedback und deine Verbesserungsvorschläge, wir werden sie beim nächsten Mal auf jeden Fall berücksichtigen.

      Es freut uns, dass unser fiktiver Charakter Tom dir gefallen hat. Er soll unseren Blogbeitrag unterstützen, einen persönlichen Bezug herstellen und das Thema etwas verständlicher machen, was uns laut deinem Kommentar ja sehr gelungen ist.

      Zu deiner Frage, zum Thema „Orthorexie“ muss ich sagen, ist die Einstufung der „Orthorexie“ als klare Essstörung schwer. Ich persönlich finde, dass sie eine klare Essstörung ist. Das Denken und Verhalten der Betroffenen ist extrem, auch wenn es eigentlich gesundes Essen ist und die Gewichtszunahme kein Ziel ist. Trotzdem kommt es meist zu Untergewicht und Mangelernährung und muss deshalb wie eine Essstörung behandelt werden. Jedoch verstehe ich auch teilweise, weshalb sie trotzdem umstritten ist. Nicht immer kommt es zu solchen schwerwiegenden Folgen.

      Wie du bereits genannt hast, ist es unsere Aufgabe als Lehrer*innen, die Schüler*innen früh darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, auf seine Gesundheit zu achten. Sie sollten wissen, was eine Essstörung ist, wie man sie erkennt und wie man anderen helfen kann, ohne sie bloß zu stellen.

      Wir freuen uns, dass du deine Gedanken mit uns zu dem Thema geteilt hast und freuen uns über einen weiteren Kommentar, wenn du noch Anmerkungen oder Fragen dazu hast.

      Liebe Grüße
      Isabell

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  18. Liebes Blogger-Team,
    vielen lieben Dank für den weitaus gelungenen Blogbeitrag zu dem immer noch sehr präsenten Thema der Essstörungen! Ihr greift ein Thema auf, welches nicht erst in den letzten Jahren in unserer Gesellschaft eine große Rolle spielt. Aber genau deshalb ist es umso wichtiger, die Menschen weiterhin aufzuklären und zum Nachdenken anregen zu können. Da es unterschiedliche Essstörungen mit unterschiedlichen Ursachen, Folgen und Therapiemöglichkeiten gibt, finde ich es sehr gut, dass sich ein konkretes Fallbeispiel durch den gesamten Blogbeitrag zieht. Bereits zu Beginn des Beitrags löste das Fallbeispiel bei mir das Interesse für dieses Thema aus. Die Fortführungen des Fallbeispiels dienen als gute Übergänge zwischen den einzelnen Kapiteln, wodurch ein roter Faden entsteht.
    Hinsichtlich der Ursachen finde ich interessant zu sehen, wie sich diese im Laufe der Zeit ändern bzw. unterschiedliche Bedeutungen bekommen. Hier ist es vor allem wichtig, sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Es darf nicht nur auf Ursachen wie „falsche“ Models gesetzt werden, sondern es müssen jegliche Einflussfaktoren und Kombinationen von Ursachen herangezogen werden. Diese sind nämlich wiederrum Voraussetzung für die Behandlung. Es bringt nämlich nichts, das Kind/ den Jugendlichen zum Essen zu zwingen, im Gegenteil die Problematik wird so nur verschlimmert. Wie kann ich aber an der Ursache ansetzen? Erschreckend finde ich, dass Leistungsüberforderungen, im Vergleich zu früher, heute sehr häufig Ursache für Essstörungen sind. Es wäre also wichtig, die Eltern aufzuklären und darüber hinaus den Eltern klar zu machen, welche negativen Folgen eine Leistungsüberforderung mit sich bringen kann. Die Prävention kann bereits auch hier bei den Eltern ansetzen. Die Frage stellt sich hier jedoch, ob es die Aufgabe der Lehrer*innen ist, die Schüler*innen vor einer Leistungsüberforderung seitens der Eltern zu schützen? Was denkt ihr? Ich erachte es jedoch weniger als sinnvoll, die Eltern, im Falle einer vorliegenden Essstörungen ihres Kindes, aufzuklären. Dabei können nämlich Schuldgefühle bei den Eltern entstehen, was sich wiederum negativ auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken kann.
    Das Ende des Blogbeitrags finde ich sehr gelungen, da es offengehalten ist und den Leser/die Leserin zum Weiterdenken anregen lässt. Wie begegnet er seinen Mitmenschen? Wie reagieren diese? Wird er die Essstörung überwinden/überstehen und auch eventuell hinter sich lassen können?
    Danke für die vielen Denkanstöße zu diesem interessanten und aktuellen Thema!
    Freundliche Grüße
    Sophia

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    1. Liebe Sophia,
      vielen Dank, dass du unseren Blogbeitrag gelesen hast. Es freut uns, dass du ihn strukturiert und interessant findest. Für uns ist das Thema auch wichtiger denn je, da häufig auch nur weggeschaut oder sogar noch spaßhaft darüber geredet wird.
      Essstörungen sind ernsthafte gesundheitliche Probleme, die vor allem unbehandelt schnell auch lebensbedrohlich werden können. Klar ist, dass eine individuelle Therapie auch Probleme birgt, wie zum Beispiel bei dem Ansatz einer falschen Ursache oder generell einer falschen Therapiebehandlung. Wie wir auch kurz geschildert haben, ist der Knackpunkt einer Therapie, den/die Patient*in nicht zu bedrängen und auch durch Gespräche und Vertrauensaufbau die tatsächlichen Ursachen (die, wie du schilderst, sich mit dem Gesellschaftswandel ändern) zu erkennen und dann dort die Behandlung anzusetzen. Dies gelingt allerdings nicht immer, was dann also zu einem negativen Ergebnis der Behandlung führt und die Krankheit sogar teilweise noch verschlimmern kann.
      Ein Schutz vor einer Leistungsüberforderung durch die Eltern ist, denke ich, nahezu unmöglich, vor allem, wenn er durch die Lehrkraft erfolgen soll. Die Lehrkraft kann durch ein Elterngespräch zwar auf die Leistung des Kindes hinweisen, nicht aber die Erziehung der Eltern beeinflussen (der Leistungsdruck bei Kindern erfolgt häufig auch durch die leistungsorientierte Erziehung der Eltern).
      Im Falle eines Verdachts auf eine Essstörung sollten meiner Meinung nach die Erziehungsberechtigten durchaus informiert werden, allein schon aus dem Grund, ob das veränderte Verhalten den Eltern bekannt ist. Schuldgefühle seitens der Eltern können dabei durchaus entstehen, allerdings kann dies, wenn auch selten, in eine positive Wendung nehmen, indem die Eltern zum Beispiel über ihr mögliches druckausübendes Verhalten nachdenken, dies ändern und Hilfe in Anspruch nehmen. Neben der familiären Ursache gibt es aber noch viele weitere Ursachen, bei denen die Eltern eben auch eine unterstützende Rolle einnehmen können.
      Ich hoffe damit konnte ich deinen Fragen und Denkanstößen gerecht werden, vielen Dank für den positiven Kommentar!
      Liebe Grüße
      Maike

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  19. Liebes Bloggerteam,

    vielen Dank für euren durchaus interessant gestalteten, gelungenen Beitrag. Durch die Einbettung von Toms’ Lebensgeschichte in euren Blogbeitrag fiel es mir leicht, der Thematik folgen zu können und ihr habt dadurch einen direkten, gut nachvollziehbaren Realitätsbezug geschaffen.
    Den Begriff „Essstörung“ kann ich nun differenzieren, indem ich die verschiedenen, teilweise auch komplett unterschiedlichen Essstörungen auseinanderhalten und auch deren Ursachen näher verstehen kann. Zuvor habe ich nämlich nur 2 Essstörungen differenzieren können: Die Magersucht und das andere Extrem, welches zu ungesundem Übergewicht führt: Die Esssucht Binge-Eating. Dass es aber noch einige weitere Arten von Essstörungen gibt, ist nicht nur interessant zu wissen, sondern auch wichtig diese zu kennen, um mögliche Ursachen bereits tief an der Wurzel bekämpfen beziehungsweise behandeln zu können. Mir war zuvor zum Beispiel auch nicht bewusst, dass der dauerhafte Wunsch, sich gesund zu ernähren, tatsächlich krankhaft werden kann! An dieser Stelle frage ich mich allerdings, wie denn bei dieser „neuen“ Essstörung Orthorexie eine Grenze gezogen werden kann, ab wann eine „zu gesunde“ Ernährung wirklich als krankhaft deklariert werden kann, zumal heutzutage auf Instagram & Co. ständig „übertrieben“ gesunde Ernährung mit aufwendiger Zubereitung zu definierten Uhrzeiten angepriesen werden?

    Dank eures Beitrages konnte ich auch einige Klischees, wie zum Beispiel, dass die Magersucht eigentlich NUR mit Schönheitsidealen und/ oder traumatischen Erlebnissen korreliert, beiseite räumen und habe einen ganz anderen Blickwinkel in Bezug auf die Ursachen der verschiedenen Essstörungen bekommen! Wenn nun nicht der Fall ist, dass Magersucht immer in Zusammenhang steht mit Schönheitsidealen, frage ich mich allerdings, warum dann gerade die Mädchen mit so einem großen Überhang unter Essstörungen leiden?

    Interessant ist auch, dass ihr auf die unterschiedlichen (pathophysiologischen) Folgeerkrankungen einer Essstörung eingeht, um den Menschen bewusst zu machen, welch schwerwiegende Folgen eine Essstörung im jungen Alter auf das gesamte Leben gesehen haben kann. Es gilt in dieser Hinsicht also schon möglichst im jungen Kindesalter präventiv zu handeln und eine entsprechende Aufklärung in der Schule oder in der Familie zu erhalten und mögliche Essstörungen so früh wie möglich zu therapieren, um Krankheiten wie den Diabetes mellitus im besten Fall ganz vermeiden zu können.

    Zu meiner Schulzeit hatte ich selbst einmal ein Mädchen in meiner Parallelklasse, die sich mit ihrer Essstörung damals, statt an eine Sozialarbeiterin oder an ihre Eltern, immer an den Lehrer „ihres Vetrauens“ gewandt hat. Dieser hatte mit ihr damals regelmäßig in den Pausen Gespräche geführt, ihr eine stationäre Therapie empfohlen und sogar einen eigenen Essensplan erstellt! Ob er dazu berechtigt beziehungsweise qualifiziert war, sei hier in Frage gestellt, aber es hat ihr sichtlich geholfen und verdeutlicht ein weiteres Mal, wie wichtig es ist, als Lehrer*in auch als Bezugsperson oder Ansprechpartner da zu sein, wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler bezüglich schwerwiegender, oft seelischer Probleme öffnet.

    Viele Grüße
    Jenny :-)

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    1. Liebe Jenny,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass du aus unserem Blogbeitrag einige neue Erkenntnisse gewinnen konntest und er dir in der Darstellungsweise gefallen hat!
      Schön, dass du auch die große Bedeutung der Lehrer*innen in diesem Bereich erkannt hast. Ich hoffe, dass es deiner damaligen Mitschülerin heute wieder gut geht!

      Wie du selbst festgestellt hast, ist es sehr schwierig festzulegen, ab welchem Zeitpunkt eine Essgewohnheit als Essstörung gelten kann. Das gilt für die Orthorexia nervosa, als auch für alle anderen Formen. Hierzu gibt es verschiedene diagnostische Kriterien, die herangezogen werden, um das Krankheitsbild (wobei es „das Krankheitsbild“ ja nicht gibt) als solches einzuordnen. Anhand solcher Kriterien, die entweder zutreffen oder eben nicht, stellt der Arzt eine Diagnose. Oftmals überschneiden sich hier allerdings die verschiedenen Merkmale der Essstörungen und daher gibt es eben kein „festes Krankheitsbild“. Um einen Einblick über solche Kriterien zu bekommen, schau doch gerne mal zB. hier:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Orthorexia_nervosa#Vorschlag_diagnostischer_Kriterien
      oder für die Magersucht hier:
      https://www.johanniter.de/einrichtungen/krankenhaus/klinik-am-korso/ueber-essstoerungen/anorexie-magersucht/diagnose/
      vorbei.

      Zu deiner Frage, weshalb mehr Mädchen als Jungen an Essstörungen erkranken, gibt es verschiedene Aspekte. Beispielsweise spielen hier eben soziale Medien eine Rolle, da hier die „idealen Frau“ verstärkt thematisiert wird. Wenn wir durch unser Instagram scrollen, sehen wir immerhin viel Werbung für Abnehmshakes, neue Trainingsprogramme zur „idealen Strandfigur“ etc. Natürlich ist da auch die Fernsehwerbung kein Stück besser.
      Wie in unserem Beitrag beschrieben ist dieser Bezug natürlich nicht alleine verantwortlich für den Ausbruch einer Essstörung, allerdings verstärkt er diesen.
      Allerdings spielen hier auch biologische Faktoren eine Rolle. Die kannst du gerne beispielsweise hier:
      http://www.psy-reile.de/magersucht/anorexia6.htm
      nachlesen, da mein Kommentar ansonsten den Rahmen sprengt ;-). Hier spielt beispielsweise auch die Pubertät eine große Rolle.

      Ich hoffe, dass ich deine Fragen beantworten konnte und wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!

      Gina :-)

      Letzter Zugriff auf die genannten Quellen am 23.08.2020.

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  20. Liebes Bloggerteam,

    Vielen Dank für diesen tollen Blog, der ein äusserst brisantes Thema behandelt mit wem sich jeder auseinander setzten sollte. Gut gefällt mir wie ihr eueren Blog gegliedert habt und die Geschichte von „Tom“ ist eine wirklich gute Idee. Ich finde es besonders wichtig über das Thema Essstörung zu berichten da, wie ihr auch direkt zu beginn erwähnt, die Betroffenen oft mit einer harmlosen Diät beginnen und man erst merkt das die Person ein echtes Problem hat wenn die Krankheit schon Lebensbedrohlich geworden ist. Es ist auch schwierig die Anzeichen direkt zu erkennen, nicht wie bei zum Beispiel einen gebrochen Fuß.
    Während meiner Schulzeit erkrankte eine Mitschülerin an Magersucht. Natürlich merkte man den schnellen Gewichtsverlust, doch niemand traute sich wirklich zu fragen ob alles in Ordnung sei, und sie machte auch generell einen gesunden Eindruck. Sie ging wie gewöhnlich zum Sport, besuchte den Unterricht regelmäßig und schrieb gute Noten.
    Nach und nach konnte man aber einen regelrechten Notenabfall beobachten. Sie kam, wenn sie zur Schule kam, total übermüdet an, war unausgeglichen, dauerhaft schlecht gelaunt und für einfache Dinge wie Treppensteigen zu schwach. Erst als all dieses deutlich Sichtbar war, vereinbarten die Lehrer ein Gespräch mit ihren Eltern- viel zu spät! Alle hatten weggesehen. Oder war es ihnen vielleicht garnicht aufgefallen ? Nach einem langen Krankenhaus Aufenthalt mit unterstützender psychologischer Betreuung durfte sie wieder nachhause, allerdings nicht geheilt. Die Krankheit wird sie ein ganzes Leben begleiten. Sie isst sehr bewusst und immer noch sehr wenig. Mittlerweile hat sie ihren Abschluss nachgeholt. Ein normaler Alltag liegt allerdings in weiter ferne.
    Ich frage mich immer wieder wie diese Krankheit so lange unentdeckt bleiben konnte. Warum Lehrer erst in aller letzter Sekunde gemerkt haben das nicht alles in Ordnung ist und sie auch nicht direkt angesprochen haben. Ist hier vielleicht mangelndes Wissen der Grund ? Den genauen Grund der Erkrankung kennt niemand, wahrscheinlich nicht mal sie selber.

    Toll finde ich das ihr auch darauf eingeht wie Lehrer sich in solchen Situation verhalten sollten. Das hätte ich mir auch gewünscht.
    Wisst ihr ob im Bildungsplan eventuell das Thema Essstörungen verankert ist? Wenn ja wie viel Wert wird darauf gelegt und habt ihr konkrete Ideen wie eine Unterrichtsstunde zu diesem Thema geplant bzw. Aussehen könnte ?

    Liebe Grüße
    Larissa

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