Donnerstag, 15. August 2019

Kann man da was lernen?! - Wird (reformpädagogisches) Montessori-Material dem modernen Biologieunterricht gerecht?




Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zu unserem Beitrag!

Wer oder was ist Montessori und was hat das mit gutem Biologieunterricht zu tun?
Wir wollen garnicht um den heißen Brei herumreden, denn die Antwort auf diese Frage und noch viel mehr erfahrt Ihr und Sie in unserem Blog-Beitrag.


(Über diesen Link kommt ihr dort hin!)



Wir freuen uns auf konstruktive Kritik und eine nette Diskussion. Bis gleich in den Kommentaren! 

Liebe Grüße,
Dominik, Konrad, Sandra, Sarah, Raphael

18 Kommentare:

  1. Liebes Blogger-Team,
    Erst einmal vielen Dank für euren gut aufbereiteten Blogbeitrag. Zuerst konnte ich mir unter eurem Titel nicht wirklich etwas vorstellen, was mich jedoch dazu bewegt hat euren Beitrag zu lesen.
    Mir gefällt, dass ihr die Montessoripädagogik anhand eines speziellen Themas der Biologie erklärt und veranschaulicht habt. So hat man einen leichteren Zugang zum Thema und einen, für einen zukünftigen Biologielehrer, relevanten Lebensbezug. Die Beschreibung und Auflistung der prozessbezogenen Kompetenzen ist zwar als Lehramtsstudent nicht etwas was man zum ersten Mal hört, jedoch ist es hilfreich die einzelnen Prozesse ausgeschrieben und gut formuliert wiederzufinden.
    Zu eurem Fazit kann ich nur sagen, dass es mir überdurchschnittlich positiv aufgefallen ist. Fast alle Fragen, die mir beim Lesen des Beitrags in den Kopf gekommen sind, wurden in eurem Fazit bereits von euch beantwortet.
    Mir ist immer wieder mal aufgefallen, dass einige Textabschnitte anders formatiert wurden als der Rest. Ihr hättet zum Beispiel bei eurer Einführung darauf achten können, dass die meisten Textabschnitte im Gegensatz zu diesem im Blocktext formatiert sind. Auch wenn ihr anfangs wenige Abbildungen in euren Blogbeitrag reingestellt habt, geben die farbigen Überschriften, Markierungen von wichtigen Anmerkungen und später die orangenen Merkkästen genug Abwechslung und selbst die längeren Textabschnitte fallen einem nicht schwer zu lesen. Allgemein kann ich sagen, dass das farblich einheitliche Layout eures Beitrags simpel jedoch ansprechend ist.
    Zu eurer Frage am Ende eures Beitrags:
    Zunächst muss man sagen, dass sehr vieles aus Montessoris Ansichten und Vorstellungen der Pädagogik in heutigen Schulen wichtige Ansätze darstellt. Bei vielen Punkten hatte ich zwar bereits eigene Erfahrungen damit in der Schule gemacht und bin auch teilweise damit aufgewachsen, doch wusste ich nicht, dass diese Denkansätze von ihr stammen. Ich bin der Meinung, dass fast alle ihre Ansätze essenziell wichtig für eine gute Entwicklung der Kinder sind. Gerade der Fokus auf die individuelle Förderung der einzelnen SuS ist heutzutage ein immer wichtigerer Teil des Unterrichts, nur, dass es unter dem Namen Inklusion geschieht. Daher sehe ich die Chancen und Risiken die inklusiver Unterricht mit sich bringt als dieselben an wie bei Montessoris Ansätzen.
    Liebe Grüße, Julia

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    1. Hallo Julia,

      Schön zu lesen, dass dich unser Titel dazu angeregt hat mehr über dieses Thema zu erfahren - das war unser Ziel.

      Vielen Dank auch für deine ehrliche Kritik und dass du auch etwas verbesserungswürdiges gefunden hast. Hier hast du von den unterschiedlichen Formatierungen gesprochen. Du hast damit absolut recht und wir können nachvollziehen, dass dich das kurzzeitig irritiert hat. Die Arbeit in einem fünfköpfigen Team erfordert, und das wirst du mir bestimmt bestätigen können, eine Menge Organisation und Kommunikation. Man erarbeitet gemeinsam das Thema, konzipiert gemeinsam den berühmten roten Faden, tut alles für einen perfekten Beitrag, zum Schuss lesen sich alle aus der Gruppe den Beitrag noch zehnmal durch und nach der Abgabe findet jemand, der es zum ersten Mal liest, einen Fehler wie diesen, bei dem der Text im Blocksatz formatiert wurde anstelle von linksbündig. Es ehrt uns, dass es sich bei deiner Kritik nur um diese vergleichsweise kleinen Fehler handelt und wir werden natürlich bei zukünftigen Arbeiten erneut alles daran setzen, dass so etwas nicht wieder vorkommt.

      Nun aber zu den schönen Sachen, die du uns geschrieben hast und die waren ja auch deutlich in der Überzahl:
      Es freut uns riesig, dass wir für dich keine Fragen in unserem Fazit offen ließen und du auch auf unsere kleinen Fragen aus unserem Blog-Beitrag geantwortet hast. Sehr schön, dass wir dir die Montessori-Pädagogik näher bringen konnten und auch ein Stück zu deinem Verständnis von Biologieunterricht beitragen konnten.

      Viele Grüße
      Dominik

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  2. Hallo liebe Blogschreiber,
    mir persönlich ist die Montessori-Methode noch nie über den Weg gelaufen. Umso mehr hat mich euer Blog interessiert. Richtig gut, dass ihr alles gleich so praxisnah überprüft habt, so kann man tatsächlich mal etwas ganz praktisch für den Unterricht mitnehmen.
    Die Betonung auf der Individualität des Einzelnen bei Montessori gefällt mir sehr gut und kann vielleicht auch bei der Inklusion von Schülern mit geistiger oder körperlicher Einschränkung helfen.
    Ich sehe Schwierigkeiten bei der „kosmischen Theorie“. Sie weckt starke Assoziationen zu pseudowissenschaftlichem Arbeiten. Auch stellen die in ihr kritisierten Modelle ein sehr wichtiges Medium im Biologieunterricht dar, weil sie Zusammenhänge und Zustände den Schülern anschaulich und niveaugerecht präsentieren können, zumal diese beim Montessori-Material dann doch wieder verwendet werden, wie beispielweise die Organe. Trotzdem finden sich hier einige Bestandteile eines fachdidaktisch wertvollen Biologieunterrichts, wie das vermehrte Arbeiten außerhalb des Klassenzimmers direkt im unterrichtsbezogenen Umfeld wie einem Biotop. Auch der verstärkte Aspekt auf Umwelt- und Klimaschutz passt gut in meine Vorstellung eines modernen alltagsorientierten Biologieunterrichts.
    Ich denke auch, dass das kooperative Lernen in Kombination mit Freiarbeit kein ruhiges Lernumfeld gewährleistet, auch wenn die Kinder dazu angehalten sind, sich leise auszutauschen, zeigen Erfahrungswerte doch, dass die Gesamtlautstärke kaum in konzentrationsförderndem Rahmen bleiben wird. Den Punkt der Ästhetik sehe ich auch kritisch, liegt Ästhetik bekanntlich im Auge des Betrachters und kann auch die Praktikabilität der Materialien stark einschränken.
    Insgesamt stellt die Montessori-Methode sicher eine zwar unkonventionelle, aber auch bereichernde Methodik dar, mit der sich Lehr- und Lernprozesse sicher neu betrachten und ansprechender gestalten lassen. Danke für diesen neuen Einblick und euren Blogbeitrag!
    Grüßle Tabea

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    1. Liebe Tabea,

      danke für deinen Kommentar. Ich kann deine Kritik am Konzept der „Kosmischen Theorie“ nachvollziehen. Zunächst hat die Begrifflichkeit selbst, einen, wie du es nennst, pseudowissenschaftlichen Touch. Im Nachhinein betrachtet, vermittelt auch die von uns verwendete Formulierung des erläuternden Textes, ein ähnliches Bild. Diese wird in diesem Zusammenhang häufig verwendet, weshalb wir uns, insbesondere auch hinsichtlich der Wortwahl, daran orientiert haben.

      Nicht zuletzt werden in der heutigen Gesellschaft ganzheitliche bzw. gesamtheitliche Betrachtungsweisen häufig in Zusammenhang mit esoterischen oder auch spirituellen Dienstleistungen, wie z.B. der ganzheitlichen Lebensberatung, genannt. Das sind alles Dinge, welche im wissenschaftlichen Kontext nur schwer greifbar sind. Auch das mag seinen Teil dazu beitragen.

      Ich bediene mich nun einmal einer anderen, die kosmische Erziehung beschreibenden, Formulierung. Vielleicht ermöglicht dir dies einen anderen Blick auf das doch so wichtige Grundprinzip innerhalb der Montessori-Pädagogik.

      Maria Montessori war überzeugt, dass Lernen nicht bedeuten darf, dem Kind zusammenhanglos Wissen aus verschiedenen Lernbereichen zu vermitteln, sondern es von Anfang an den großen Zusammenhang und die Gesetzmäßigkeiten der Weltordnung erfahren zu lassen. Damit ist nicht nur das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten (in) der Natur, sondern auch das Bewusstsein für das Vorhandensein von Wechselbeziehungen zwischen den Menschen und der Natur, wie auch der Menschen untereinander, gemeint.

      Meinem Verständnis nach fordert das Konzept der kosmischen Erziehung keinen rigorosen Verzicht von Modellen. Vielmehr scheint es ein Plädoyer für die Nutzung von realen Dingen darzustellen, die greifbar sind.


      Ein einzelnes Atom ist ohne technische Hilfsmittel absolut nicht greifbar. Man kann es weder sehen noch riechen und schon gar nicht hören.
      Doch man kann es beschreiben. Und selbst diese Beschreibung ist so komplex, dass dazu mehrere Modelle notwendig sind. Um beim Beispiel zu bleiben: Zum Atombau existieren unterschiedlichste Modelle, wie beispielsweise das bohrsche Atommodell und das Orbitalmodell.

      Jedes Modell deckt unterschiedliche Aspekte ab. Der Gesamtzusammenhang lässt sich jedoch oft nur bei Betrachtung mehrerer Modelle erfassen, da diese allein betrachtet häufig nur begrenzt Gültigkeit und Aussagekraft besitzen.

      Ein Modell ist damit meist mit einer vereinfachten Darstellung gleichzusetzen. Im Kontext der Montessori-Pädagogik stellt sich natürlich die Frage, anhand welcher Kriterien man sich für das reale Objekt oder ein Modell entscheidet.

      Das genannte Atom ist sicherlich einer der eindeutigen Fälle. Auch bei den von dir angesprochenen Organen liegt ein Modell nahe, da die Verwendung von „echten“ Organen, gerade bei jüngeren Schülern unpraktikabel, befremdlich und ggf. sogar abstoßend wirkt. Ethische, ökologische und nachhaltige Aspekte wurden hier noch nicht einmal miteinbezogen und seien hier nur am Rande erwähnt.

      Die Eigenschaften eines Baumes lassen sich sicherlich anhand von Medien präzise darstellen.
      Doch ist es eine ganz andere Erfahrung, in den Wald zu fahren, das Holz zu riechen, anzufassen und zu spüren, die Jahresringe zu zählen oder auch festzustellen, dass es Hölzer gibt, bei denen keine Jahresringe erkennbar sind.
      Dabei kann der Baum dann auch nicht lediglich als Baum, sondern im Kontext Wald betrachtet werden. Dort herrscht ein Ökosystem, es gibt Tiere und Pflanzen, die untereinander in symbiotischen oder auch parasitären Beziehungen stehen. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die eingangs erwähnte ganzheitliche Betrachtungsweise.

      Fortsetzung im nächsten Beitrag

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    2. Als Lehrkraft gilt es, ein Gefühl dafür zu bekommen, was die Schüler leicht verstehen und wo vielleicht ein Bedarf an Perspektivenvielfalt besteht. Möglicherweise ist der Exkurs eine gute Ergänzung zum Modell oder umgekehrt.

      Wie du richtig bemerkt hast, verwendet auch die Montessori-Pädagogik Modelle. Der Unterschied zu klassischem Material besteht oft darin, dass eine oder mehrere Dimension(en) zusätzlich bedient wird/werden.
      Ein Modell zum Anfassen, wie beispielsweise das der unterschiedlichen Organe, birgt einen anderen Zugang zum Thema, als lediglich eine Abbildung bzw. ein Foto davon. Wie oben erläutert ist in diesem Fall das greifbare Modell, Bildern und Fotos sowie realen Organen vorzuziehen.

      Die Kombination des kooperativen Lernens mit der Freiarbeit sehe ich, im Vergleich zu dir, weniger problematisch. Die Gesamtlautstärke halte ich wenig dafür geeignet, als Maßstab für Effizienz und Effektivität des „Lernsettings“ zu gelten. Gerade die variable Lautstärke macht Diskussionen lebendig.

      Der Punkt der Ästhetik ist sicherlich diskutabel und ich stimme mit dir insofern darüber ein, dass die Ästhetik nicht auf Kosten der Praktikabilität in den Vordergrund gestellt werden sollte. Dabei gilt es abzuwägen, welcher Aspekt beim jeweiligen Lernmaterial im Vordergrund steht.

      Ich habe gemerkt, du hast dich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Vielen Dank für dein Feedback.

      Viele Grüße,

      Raphael

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  3. Liebes Blogger Team, vielen Dank für diesen interessanten Blogeintrag. Ich bin einst in einer Doku auf diese Form der Pädagogik gestoßen und war daher neugierig noch mehr über dieses Thema zu erfahren. Mir hat sehr gefallen, dass ihr zunächst den spannenden Lebenslauf von Maria Montessori vorgestellt habt, so kann man besser nachvollziehen, wie ihre Ideen zu ihrer entwickelten Form der Pädagogik entstanden sind. Des Weiteren habt ihr alle Prinzipien und Fakten übersichtlich dargestellt. Mir hat auch gefallen, dass ihr nachdem ihr eine allgemeine Erklärung der Inhalte der Montessori Pädagogik gegeben habt, nochmals ein konkretes Material vorgestellt habt und direkten Bezug zum Unterricht genommen habt. Welche Chancen und Risiken seht ihr in einer didaktischen Umsetzung nach Montessori? Ich denke es bringt großartige Vorteile mit sich, wie z.B. das intensive und frühzeitige Auseinandersetzen in der Gruppe, in der es gilt Verantwortung zu übernehmen und Rücksicht zu nehmen, was im Berufseben natürlich auch gefordert wird. Zudem finde ich auch die realitätsnahen Unterrichtseinheiten, außerhalb des Klassenraums sehr förderlich, um Wissen anwendbar zu machen und dessen Wichtigkeit und Bezug zum Alltag so vor Augen geführt wird. Die Selbstkontrolle der eigenen Leistung finde ich ebenfalls gut, um Selbstverantwortung zu lernen, anstatt sich immer die richtigen Antworten vom Lehrer „vorkauen zu lassen“. So erlangt man zusätzlich Reflektiertheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ich denke durch den Freiraum, der für die Schüler entsteht, lässt sich zudem frühzeitig erkennen welche Fähigkeiten und Interessen der Einzelne hat. Für mich stellst sich noch die Frage nach der Disziplin; es könnten folgende Situationen eintreten: 1) Schüler/in ist durch Montessori Material so motiviert, dass er/sie stetig am Thema dranbleibt. 2) Schüler/in ist leicht ablenkbar und schaltet durch die im Freiraum entstehende fehlende Drucksituation in den Energiesparmodus. Hier stellt sich für mich auch die Frage wie stark man bei so einem Fall in den Prozess eingreifen sollte, da nach Montessori die Individualität des Einzelnen bewahrt und zugelassen werden sollte.

    Liebe Grüße
    Mareen

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    1. Liebe Mareen,
      erstmal auch dir vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast unseren Blogbeitrag zu lesen und zu kommentieren.
      Es freut mich, dass dir die Ausführungen zu Maria Montessori gefallen haben.
      Montessoris Lebenslauf war für mich auch höchst spannend. Insbesondere da Sie ihr Ziele nie aus den Augen verloren und unermüdlich dafür gekämpft hat.
      Deinen Gedanken bezüglich der Chancen und Risiken der didaktischen Umsetzung konnte ich gut folgen.
      Bei vielen didaktischen Konzepten hapert es häufig an der Umsetzung. Dabei ist es wichtig, eine solche Einführung in regelmäßigen Abständen zu reflektieren. Es handelt sich dabei folglich um einen dynamischen Prozess, der naturgemäß auch eine gewisse Resilienz, seitens der Lehrkräfte aber auch der Schüler, erfordert. Resilienz ist die Fähigkeit, mit Widrigkeiten umgehen zu können.
      Insbesondere im sonderpädagogischen Bereich ist das nicht selten eine Kompetenz, welche viele Kinder bei Schulbeginn nicht von Haus aus mitbringen. An dieser Stelle sind zunächst Konstanten zu etablieren.
      Ich denke jedes didaktische Konzept bringt Herausforderungen mit sich, hat seine Stärke, aber auch Grenzen. Deshalb kann man auch nicht sagen, dass dieses oder jenes Konzept grundsätzlich das Beste ist. Dabei spielt also gerade die Individualität des Einzelnen eine wichtige Rolle.
      Die Montessori-Pädagogik sagt nicht, gib jedem Kind sämtliche Freiheiten. Vielmehr steht dabei im Vordergrund, dem Kind zu ermöglichen, sich frei zu entfalten.
      Für manch einen Schüler mag der von dir angesprochene Freiraum „zu viel des Guten“ sein. An dieser Stelle ist möglicherweise eine tendenziell stärker strukturierte Methode, die bessere Wahl. Es gibt also kein Allheilmittel.

      Liebe Grüße
      Sarah

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  4. Liebes Blogger-Team,

    Da ich mein FSJ an einer Montessori Grundschule absolviert habe, das mich sehr von dem von euch deutlich erläuterten anthropologischen Ansatz und dem kosmischen Erziehungskonzept überzeugt hat, entstand bei mir direkt die Neugierde ob und wie dies wohl in den alltäglichen Biologieunterricht integrierbar ist. Euer gesamter Beitrag basiert auf fundierten Informationen und ist sprachlich, sowie vom Layout her sehr angenehm zu lesen und durchaus ansprechend gestaltet. Sehr gut finde ich eure inhaltliche Struktur und Stimmigkeit im Text mit durchgehendem roten Faden - großes Lob für diese gelungene Ausarbeitung!
    Die didaktischen Prinzipien, dass jedes Kind auf individuelle Art und Weise, mit allen Sinnen, selbsttätig und eigenverantwortlich, in Kooperation mit anderen SuS, geprägt durch eine intrinsische Motivation, aus freien Stücken lernen will geht total in Resonanz mit meinen Erfahrungen während den 365 Tagen in solch einer Einrichtung. Zugegebenermaßen stand ich zu Beginn dem Konzept von Maria Montessori äußerst skeptisch gegenüber, da ich es mir einfach nicht vorstellen konnte, dass dies wirklich umsetzbar ist - glücklicherweise wurde ich besseren belehrt. Ich vertrete absolut die Meinung dass diese Ansätze eine essenzielle Grundlage für erfolgreiches Lernen, sowie die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit bildet und die Schülerinnen und Schüler auf eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Zukunft, sowie auf das Miteinander in unserer Gesellschaft vorbereitet. Während dem lesen kam bei mir jedoch die Frage auf, wie man das Arbeitsmaterial von Montessori an einer normalen Sekundarstufe integriert, da die meisten SuS mit solch einer Arbeitsweise überhaupt nicht vertraut sind. Ich könnte mir gut vorstellen, dass zu Beginn einige Schwierigkeiten auftreten und SuS negativ auf diese neue Aufgabenform reagieren. Ist es euerer Meinung / Recherche nach wichtig die SuS bewusst auf diese Form von Aufgaben vorzubereiten? Meines Wissens nach mussten Lehrpersonen eine spezielle Ausbildung in Form einer 2-3jährigen Abendschule erfolgreich absolvieren um als ausgebildete Lehrkraft im Bereich Montessori tätig zu sein - ein paar Infos diesbezüglich, als runden Abschluss, hätte ich als hilfreich empfunden. Alles in allem ein sehr gelungener Beitrag.

    Liebe Grüße,
    Anna

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    1. Liebe Anna,
      wie aus deinem Kommentar ersichtlich, hast du dir bereits Erfahrungen mit der Montessori-Didaktik aneignen können. Man spürt, dass du eine lebendige Berührung mit dem Konzept gehabt hast und dessen Besonderheit dich überzeugt hat.
      Unserer Überzeugung nach stellt die reine Wissensvermittlung, ohne Integration der Persönlichkeit der SuS, eine resonanzlose Wissensbefrachtung dar.
      Bei dem Montessori-Konzept entsteht die Aneignung von Wissen eher nicht durch die Herantragung, sondern in der Anlage der Kinder selbst. Sozusagen eine geistige Geburt.
      Zu deiner Frage, wie das Montessori-Material an einer normalen Sekundarstufe zu integrieren wäre, kann ich nur leicht resignierend sagen:
      Es müsste nur erstmal vorhanden und verfügbar sein. An vielen Regelschulen ist entsprechendes Material eher nicht vorzufinden. Das finde ich auch sehr schade.
      Da es wahrscheinlich unmöglich ist, entsprechendes Material in Schulen flächendeckend zur Verfügung zu haben, kann man versuchen den Grundgedanken des Konzepts in der allgemeinbildenden Schule zu integrieren. Getreu dem Motto: „Hilf mir, es selbst zu tun“.
      Aller Anfang ist schwer. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass dieses Konzept auch an einer normalen Sekundarstufe Anklang finden würde. Insbesondere da die SuS im Rahmen der Montessori-Pädagogik weniger Objekt als Subjekt des Erkenntnisgewinns sind.
      Bezüglich der Montessori-Ausbildung verweise ich auf den Montessori Landesverband BW e.V., der auf seiner Homepage folgendes schreibt:
      In Baden-Württemberg finden an verschiedenen Orten im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der "Deutschen Montessori-Gesellschaft" (DMG), der „Deutschen Montessori-Vereinigung“ (DMV) oder in Zusammenarbeit mit dem „Institut für ganzheitliches Lernen in der Akademie Biberkor" Diplomkurse statt.
      Für diese Kurse ist häufig ein Zeitraum von 18 Monaten mit 18 Kurswochenenden angesetzt.
      Auch an der PH Ludwigsburg gibt es einen „Montessori-Diplom-Lehrgang“. Weitere Informationen dazu findest du unter https://www.ph-ludwigsburg.de/13190.html .
      Deine begeisterte Befürwortung der Montessori-Didaktik beflügelt mich, selbst an einer solchen Schule zu unterrichten. Danke dafür.
      Viele Grüße,
      Konrad

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  5. Liebes Bloggerteam,
    zunächst einmal muss ich sagen, dass ich euren Blogbeitrag optisch rundum gelungen finde! Das Layout hat eine klare Linie und ein angenehmes Farbkonzept. Es hat wirklich Freude bereitet diesen Blogbeitrag zu lesen! Die Einleitung war sehr ehrlich und sympathisch, denn ich habe mich absolut wiedergefunden in der Studentin, die Montessori als Halbbegriff kennt und mit schlechtem Gewissen eingestehen muss, dass sie darüber eigentlich etwas mehr wissen sollte als Lehramtsstudentin, jedoch leider keinen wirklichen Plan hat, wer die gute Maria Montessori eigentlich war. Außerdem hat mir gut gefallen, dass gleich zu Beginn ein Überblick gegeben wurde, was noch folgen wird und ich mich somit gut orientieren konnte.
    Nach dem ausführlichen Theorieteil war das Materialbeispiel mit Erklärungen super. Ich war gedanklich schon dabei zu meckern, dass ich ein Beispiel bräuchte, um nachzuvollziehen, was gemeint ist und schon auf der nächsten Seite fand ich dann passenderweise die Materialbeispiele. Davor wären ein paar Beispiele zu den verschiedenen Arten des Montessori-Materials (Kosmisches Material, Sprachmaterial, Sinnesmaterial, etc.) zur Verständlichkeit schön gewesen.
    Besonders interessant an Montessoris Theorie fand ich den Punkt der vorbereiteten Umgebung. Dass eine Umgebung auf die Körpergröße angepasst sein sollte erscheint absolut einleuchtend. Und dennoch ist die Welt um uns herum so wenig auf Kinder zugeschnitten. Lediglich in Kindergärten fällt auf, dass Toiletten niedriger sind, und in wenigen Restaurants findet sich einmal ein niedrigeres Kinderwaschbecken. Eigentlich sehr schade, dass man den Kindern so die Chance nimmt, Dinge allein zu tun die sie in der Lage wären selbst zu tun. Seht ihr das genauso?
    Eure Frage, die uns zum Nachdenken anregen sollte war, welche Chancen oder Risiken wir in der didaktischen Umsetzung nach Montessori sehen. Eine bedeutende Chance sehe ich in dem, was das Material leistet. Die Kommunikationsfähigkeit, das soziale Lernen, Geduld uns Rücksichtnahme werden geschult, da das Material nur in begrenzter Zahl vorhanden ist und zum gemeinsamen Arbeiten anregt. Das Material ist ansprechend gestaltet, und regt zu sozialer Interaktion sowie aktivem Lernen an. Allerdings sind diese Materialien nicht günstig. So kostet das von euch vorgestellte Set 60€, und das auch nur, wenn ich als Lehrkraft noch zusätzlich Zeit zum Laminieren investiere. Möchte ich diese Zeit nicht investieren, so kostet es 88€ und ist selbst dann nur in der kleinsten Größe vorhanden. Bei SuS mit Förderbedarf macht es Sinn, die Materialien auch in größerer Ausführung zu besitzen, welches dann zusätzlich noch einmal 120€ kostet. (Quelle: https://www.bel-montessori.at/lernmaterial_shop/290_set_unsere_organe) Und dann hat man als Lehrkraft lediglich Material zum Thema Organe. Auf alle Unterrichtsthemen gesehen dürfte die Anschaffung wohl auch den Budget-Rahmen der wohlhabendsten Schule sprengen. Diese kritische Auseinandersetzung mit dem Material habe ich in eurem Blogbeitrag ein wenig vermisst, jedoch hat mir euer Beitrag ansonsten sehr gut gefallen und ich habe einiges für meine Zeit als Lehrkraft mitnehmen können. Vielen Dank dafür!
    Liebe Grüße,
    Sheljana

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  6. Hallo Sheljana,
    vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich/uns, dass dir unser Blogbeitrag Freude bereitet hat. Mit dem Halbwissen standest du sicherlich nicht allein da. Auch ich habe noch vor einigen Wochen ein unvollständiges Bild der Montessori-Pädagogik gehabt.
    Im Folgenden ein paar Beispiele zu den verschiedenen Arten des Montessori-Materials:
    Kosmisches Material: Tierpuzzle, Biologische Kommode, „Ausflüge in die Natur“
    Sinnesmaterial: Geräuschedosen, Geruchsdosen, Geschmacksfläschen, bi-/ trinomischer Würfel
    Mathematikmaterial: Numerische Stangen, Spindelkasten, Ziffern & Chips, Sandpapierziffern, Goldenes Perlenmaterial, Hunderterbrett
    Sprachmaterial: Sandpapierbuchstaben, bewegliches Alphabet, Bilder, Wortkarten
    Übungen des täglichen Lebens: Alltagsgegenstände für z.B. An- und Ausziehen, Haare kämmen, Schuhe putzen, Nahrung zubereiten, Orangen auspressen, usw.
    Ich finde es spannend, deine Gedanken hinsichtlich der vorbereiteten Umgebung zu lesen. Es gibt tatsächlich wenig fest installierte Vorrichtungen, welche auf Kindergrößen angepasst sind. Dabei fallen mir, ergänzend zu deinen Entdeckungen, auch nur wenige Gegenstände ein. So z.B. tiefere Pissoirs auf den Herrentoiletten. Dies mag sicherlich darin begründet sein, dass Kinder nun mal naturgemäß teilweise erst mit dem 24. Lebensjahr ausgewachsen sind und man, auch gerade in sehr jungen Jahren, beinahe beim Wachsen zusehen kann. Die Anschaffung von entsprechenden Möbeln geht daher sicherlich ins Geld. Jedoch gibt es auch einige gute Konzepte, wie beispielsweise „mitwachsende“ Schreibtische. In manchen Fällen ist eine unangepasste Umgebung sicherlich auch von Vorteil. Man denke dabei an Herdplatten, deren Nutzung sicherlich keinem Kleinkind zu überantworten ist. Da funktioniert der Größenunterscheid bedingt als „Kindersicherung“.

    Bei der Beschaffung der Montessori-Materialen ist der finanzielle Aspekt ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Da kann ich dir im Nachhinein nur zustimmen.
    Der Kauf einer vollständigen Montessori-Ausstattung ist in den meisten Fällen somit auch nur schwer umzusetzen.
    Einige der Materialen lassen sich jedoch in Eigenarbeit gut herstellen und manche, zu nennen wären dabei beispielsweise die Materialien für die Übungen des täglichen Lebens, sind üblicherweise bereits vorhanden.
    Auch die Leihe in entsprechenden Fachgeschäften oder bei diversen Förderkreisen ist möglich.

    Liebe Grüße,
    Sandra

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  7. Hallo liebes Bloggerteam!
    Danke für einen übersichtlich gestalteten, äußerst interessanten Beitrag. Beim durchklicken durch all die neuen Blogbeiträge fiel mir sofort euer Deckblatt in die Augen – ein spannendes Layout mit anregenden Gedanken. Also habe ich mal drauf los gelesen..
    Montessori war mir ein Begriff, jedoch nur oberflächlich. Der klassische Student beschäftigt sich nicht gern intensiv mit Theorien und älteren Reformpädagogen – obwohl das sicher nützlich wäre. Schon in eurer Einführung habt ihr mein Interesse geweckt, trotz Theorie weiterzulesen. Lob dafür!
    Die nach Montessori spezifischen Lernverhalten in unterschiedlichen Entwicklungsstufen, und damit verbundene besondere Empfänglichkeit ist eine interessante, brandaktuelle Sichtweise. Stetig hören wir in den Vorlesungen, das individualisieren essentiell im Unterricht ist. Nach eigener Erfahrung stimme ich dieser Sichtweise absolut zu. Die didaktischen Prinzipien freie Wahl, Individualität, Sinne, Eigenverantwortlichkeit, Gemeinschaft, Erfolg sind demnach keineswegs veraltet. Es ist bemerkenswert, dass Montessori schon um 1900 solch detaillierte Prinzipien ausformulierte, welche bis heute Aktualitätsbezug aufweisen.
    Das Kosmische Konzept – also Neugier und Begeisterung der Kinder, eigenverantwortliches Lernen(auch im Bezug auf Umwelt) – wird durch den aktuellen Bildungsplan wieder mehr in das Schulsystem eingebracht. Gerade das eigenverantwortliche Lernen, individuell abgestimmt auf Entwicklungsstand und körperliche Eigenschaften, wird heute wieder gefördert. Das Stichwort Inklusion ist hierbei sicher zu nennen.
    Wie ihr beschrieben habt, waren für Montessori die Wechselbeziehungen unseres Universums ein wichtiger Punkt, den Sie lehren wollte. Dazu das Klassenzimmer zu verlassen, die Welt zu erleben, mit allen Sinnen, hat für mich hohe Priorität. In meinen schulischen Erfahrungen musste ich viel zu oft eintönigen Unterricht, arbeitsblattbasierend, in vollgestopften Klassenzimmern erleben. Guter Unterricht blieb bei mir meist draußen in Erinnerung. Auch der Punkt, das Räume vorbereitet sein müssen, trifft bei mir auf Zustimmung. Zu viele Sinneseindrücke vernebeln Interesse und Denkweisen, und das nicht nur bei Jugendlichen.
    Wir Ihr die Montessori-Materialien in eurem Blog beispielhaft aufgezeigt habt, finde ich einfach klasse. Ihr schafft realen Unterrichtsbezug mit Hilfe einer Theorie und deren Materialien. Wirklich schön, wie Ihr auch die Kompetenzen anhand von Beispielen zeigt. Die gelben Kästen bringen dabei Übersicht ins Dunkle.
    Zum Schluss noch ein dickes Lob an eure abschließende schematische Darstellung. Neben eurem Fazit bringt diese Übersicht noch einmal alle Aspekte auf einem Bild zusammen, wirklich genial (Die Sonne zu den Kompetenzschemata ist leider etwas dunkel markiert, nächstes mal lieber nur umranden?)
    Danke für diesen informativen, toll gestalteten Blogbeitrag!
    Liebe Grüße, Janette

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  8. Hallo ihr Lieben,
    vielen Dank erst einmal für euren sehr übersichtlich gestalteten Blogbeitrag. Der Begriff der Montessori-Pädagogik war mir bisher auch nur durch Hörensagen bekannt und ich habe mich bisher nicht näher damit auseinander gesetzt. Durch euren Blogbeitrag habe ich schnell einen guten Überblick über die wichtigsten Inhalte der Montessori-Pädagogik erhalten. Prinzipiell denke ich, dass es schwierig bis nahezu unmöglich ist, in einem Bereich und einer Ansicht der Pädagogik komplette Übereinstimmungen der sechs Kompetenzbereiche des Bildungsplans zu finden.
    Besonders gut gefällt mir bei der Montessori-Pädagogik die Betrachtung des Menschen in seinem Gesamten, da ich es sehr wichtig finde, dass ein Mensch nicht auf einen Bereich beschränkt wird, sondern sowohl die inklusiven, körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklungen miteinbezogen werden. Nur so kann man meiner Meinung nach das Kind individuell gefördert werden, was immer mehr eine große und wichtige Rolle einnimmt. Schwierig stelle ich mir hierbei ihren Punkt der vorbereiteten Umgebung vor, da ich mir nicht vorstellen kann, wie man dieser „Anforderung“ der Individualität jedes Einzelnen bei einer großen Klasse gerecht werden kann. Ebenfalls kritisch sehe ich den Punkt der Selbstkontrolle, da ich in meiner Schulzeit oftmals die Erfahrung gemacht habe, dass Schülerinnen und Schüler ihre Antworten aus den Lösungen abgeschrieben haben, um schneller fertig zu werden. Der Lerneffekt hierbei ist selbstverständlich sehr gering.
    Die Inhalte der Aktivität, der Begrenzung und die Isolierung einer Schwierigkeit kann ich mir praktisch jedoch sehr gut vorstellen. Durch die Isolierung ist es möglich die Schülerinnen und Schüler auf das Wesentliche zu Lenken und damit einhergehend die Lernziele einfacher zu erreichen. Durch das aktive Anregen zu einer Handlung erreicht man, wie ihr bereits erwähnt habt, konzentrierte Lernprozesse, die sicherlich von Erfolg gekrönt sind.

    Ich denke es ist sinnvoll und hilfreich einige Punkte der Montessori-Pädagogik in seine Unterrichtsgestaltung miteinfließen zu lassen, allerdings empfinde ich es als sehr wichtig hierbei seine Inhalte, Ansichten und Pädagogik regelmäßig zu reflektieren.

    Ich danke euch für euren aufschlussreichen Beitrag.

    Liebe Grüße
    Janine

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  9. Liebes Blogger-Team,

    vielen Dank für den interessanten und aufschlussreichen Blogbeitrag über die Montessori-Methode. Mir war bisher bekannt, dass es diese Methode gibt, aber nicht genau klar, was diese eigentlich bedeuten soll. Durch euren Beitrag weiß ich nun, wie Montessori entstanden ist und was alles ein Bestandteil davon ist. Außerdem finde ich es sehr gut, dass ihr auch ein Beispiel zu der Montessoripädagogik im Bezug auf den Biologieunterricht vorstellt. Das verdeutlicht mir als zukünftige Biologielehrerin noch einmal, die Anwendung dieser bestimmten Form. Des Weiteren war mir nicht klar, wie genau die Montessori-Methode umgesetzt wird und ich habe immer ein bisschen daran gezweifelt, ob sie wirklich funktioniert. Durch euren Blogbeitrag ist es mir gelungen besser zu verstehen um was es geht und ich bin dadurch auch der Meinung, dass es wirklich umsetzbar ist. Durch das Fazit wurden alle offenen Fragen geklärt und die schematische Darstellung des Fazits finde ich sehr ansprechend.
    Um zu eurer Frage zu kommen: Ich bin der Meinung, dass in den Schulen die Ansichten von Montessori schon beinhalten aber teilweise nur in Ansätzen. Nur ist denke ich keinem klar, dass diese mit der Montessoripädagogik in Verbindung gebracht werden können. Sie werden von vielen Schulen und Lehrpersonen angewendet, ohne die Hintergründe zu verstehen, sondern entweder weil sie es selbst so kennen gelernt haben oder weil sie es gelernt haben ohne es zu hinterfragen.

    Liebe Grüße,
    Sarah

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  10. Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Beitrag!
    Ich habe ihn mir direkt durchgelesen, obwohl ich vorhatte, erst grob darüber zu schauen. Ich interessiere mich sehr dafür, wie Kinder die Welt wahrnehmen und wie sich die menschliche Neugier genau äußert, ihre Folgen und wie man sie evtl. fördern kann. Andere Ansätze des Lehrens können hier bestimmt die Thematik von unterschiedlichen Seiten beleuchten und gewichten.
    Die Montessori-Pädagogik war mir vorher nicht bekannt, auch wenn ich meine den Begriff "schonmal irgendwo gehört zu haben" Maria Montessoris Auslegungen und Ansichten zum menschlichen Lernen haben mir sehr zugesagt und wirkten direkt logisch, was natürlich gleichzeitig dafür spricht, dass ihr das Material äußerst gut aufbereitet und für den Leser ohne Vorwissen gut verständlich erklärt habt. Der Beitrag ist einheitlich formatiert, angenehm zu lesen und wirkt zudem professionell, er ist nicht mit extrem bunten Effekten zugeklatscht, deren Nutzen im Bezug auf Verständigung/Verbildlichung fraglich ist.
    Natürlich möchte man bei anderen Ansätzen der Pädagogik wissen, inwiefern man diese als angehender Lehrer in den Unterricht einbaut. Es werden vom Land Bildungsziele vorgegeben, die die Lehrkraft einzubeziehen hat, somit muss natürlich gefragt werden, ob die Montessori-Pädagogik dies leisten kann. Da habt ihr kurz und knackig eine ausreichende Gegenüberstellung der vorgegebenen Kompetenzen an den Leser gegeben, so dass man die Grenzen dieser Pädagogik bzgl. der zu erreichenden Kompetenzen erfassen kann.
    Der Beitrag hat mich auf jeden Fall dazu angespornt, mich noch weiter mit dieser Form der Pädagogik zu befassen, eure vorbildliche Quellenarbeit (Verweise im Text) werden hier für den interessierten Leser äußerst nützlich sein!

    Gruß, Crischan

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  11. Hallo liebes Blogger-Team!
    Erstmal großes Lob an die Optik und euer sehr gelungenes Fazit! Ich finde, das habt ihr sehr, sehr ansprechend gemacht. Ich habe auf euren Beitrag geklickt, weil ich den Begriff ,,Montessori“ zwar öfters Mal gehört habe, jedoch gestehen muss, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, um was es dabei eigentlich geht. Der von euch präsentierte Ansatz, besonders der zweite Punkt, in dem ihr über die ,,Kosmische Theorie“ schreibt, erinnert mich stark an unseren eigenen Blogeintrag, in dem es um den problemorientierten Biologieunterricht geht. Der Bezug zu alltäglichen Dingen und Situationen scheint ein Ankerpunkt für das Interesse und die Motivation der Lernenden zu sein. Ich finde es sehr interessant, dass es diese Überlegungen bereits im 20. Jahrhundert gab. Ich frage mich nur, was daraus geworden ist? Denke ich an meinen eigenen Schulunterricht zurück, kam es mehr
    als selten vor, dass man in die Natur ging, um etwas, das für den Bildungsplan relevant sei, zu lernen. Wie ihr selber sagt, ist das eine sehr aufwändige Prozedur und führt wahrscheinlich dazu, dass andere Dinge im Unterricht kürzer gefasst werden müssen oder vielleicht komplett wegfallen. Außerdem ist es sehr schwierig so individuellen Unterricht zu führen, wenn in einer Klasse mehr als zehn Kinder Unterricht werden sollen. Und da liegen in meinen Augen auch die Risiken. Der Fokus auf das große Ganze kann verloren gehen und ist schwierig in seiner Umsetzung, wenn es um eine große Klasse geht. Das heißt, der Ansatz funktioniert in seiner Gesamtheit vermutlich eher in Schulen mit Schülern, die einen extra Förderbedarf benötigen.
    Nichtsdestotrotz kann man sagen, dass die einzelnen Punkte sich unabhängig voneinander im heutigen Unterricht erkennen lassen. Zentral, und auch das erwähnt ihr in eurem Beitrag, ist die aktive Teilnahme der Schülerinnen und Schüler. Sie müssen zu Endeckern werden, die gerne lernen. Wenn man das von Klassenstufe eins aus schafft, denke ich, dass diese Methode durchaus Potenzial hat.
    Nun zu eurem Beispiel: An sich finde ich es gut, allerdings muss ich dennoch etwas Kritik üben. 1. Ich hätte es gut gefunden, wenn ihr die Materialien, die in den einzelnen Schritten erwähnt wurden, nochmals abbildet. 2. Mir hat ein bisschen der direkte Bezug zu den Theorien gefehlt.
    Ansonsten: Top, top, top! Like it!
    Grüße, Victoria :)

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  12. Liebes Blogger-Team
    Die meisten haben schon etwas von Montessori Kindergärten oder Schulen gehört, aber ich glaube die Wenigsten wissen mit diesem Begriff etwas anzufangen, darunter zähle ich auch mich. Außer dass man den Kindern Freiheiten lassen soll zum eigenständigen Arbeiten und das die Erzieher beziehungsweise Lehrpersonen eher nur eine unterstützende Rolle einnehmen, weiß ich nicht viel über Montessori. Daher finde ich euren Blogbeitrag sehr interessant und freue mich über die vielen Informationen im Beitrag, durch die ich einige neue Erkenntnisse erlangen konnte.
    Ich persönlich hatte noch keinen direkten Kontakt zur Montessori-Pädagogik, daher kann ich über den Erfolg der Umsetzung nur spekulieren. Die grundsätzliche Idee von Montessori würde ich als positiv bewerten, jedoch glaube ich, dass es bei der Umsetzung oft zu Schwierigkeiten kommen könnte.
    Beispielsweise zweifle ich nicht an der Wissbegierde der Kinder, aber es ist schwer vorstellbar, dass die Kinder jeden Tag scheinbar unaufgefordert eigenständig mit den gegebenen Materialien Arbeiten und Lernen.
    Auch die freie Wahl der Arbeit ist ein grundlegender Stein der Montessori-Pädagogik, aber wenn sich das Kind immer selbst aussuchen kann, was es lernen will, dann wird es doch
    bestimmt die schwierigeren Inhalte vermeiden und dann auch nur das lernen, was ihm leichtfällt oder Spaß macht.
    Es ist darüber hinaus anzumerken, dass die Lehrkräfte an Montessori-Schulen nicht nichts tun, im Unterricht haben sie zwar eine eher begleitende Rolle aber die Auswahl und Aufarbeitung der Materialien ist sehr zeitaufwendig.
    Abschließend ist mir noch aufgefallen, dass einige Ideen der Montessori-Pädagogik auch in unserer heutigen Schul- und Bildungsentwicklung verstärkt aufgegriffen werden. Wie bei Montessori-Schulen soll auf die Individualität der Schüler*innen verstärkt Rücksicht genommen werden. Auch beispielsweise die Förderung von eigenständigen Arbeiten und Lernen steht immer mehr im Mittelpunkt.
    Vielen Dank nochmals für euren informativen und interessanten Blogbeitrag.
    Viele Grüße,
    Leona Grimm

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  13. Liebes Blogger-Team,
    vielen Dank für euren sehr interessanten Beitrag zum Thema Montessori-Materialien im Biologieunterricht! Zunächst ein großes Kompliment für das ansprechende Layout und den kurzen Überblick am Anfang, die beide dazu beigetragen haben, dass man sich inhaltlich gut im Text orientieren konnte. Gut gefallen hat mir auch, dass ihr die Montessori-Konzepte für Materialgestaltung immer direkt an eurem konkreten Beispielmaterial verdeutlicht habt.
    Ich habe mich vorher selbst noch nicht tiefergehend mit Montessoripädagogik beschäftigt und wusste nur, dass dort selbstständiges Arbeiten wichtig ist und hatte schonmal Bilder von den bunten Materialien gesehen. Das von euch vorgestellte Material fand ich sehr ansprechend konzipiert und ich finde ihr habt sehr gut herausgearbeitet, inwiefern das Material auch den Ansprüchen des Bildungsplans für Biologie genügt.
    Gerade in Hinsicht auf die zunehmend geforderte Inklusion und Differenzierung stößt der Frontalunterricht bei Klassen von 20 bis 30 Schülern auch bei angepasstem Unterrichtsmaterial irgendwann an seine Grenzen. Die Frage ist, inwiefern wir uns von der Montessori-Pädagogik inspirieren lassen und mehr offene Unterrichtsformen zulassen sollten. In der Vorlesung haben wir darüber gesprochen, wie wichtig intrinsische Motivation für das Lernen der SuS ist. Ein offener Unterricht, in dem die SuS selbst entscheiden, wann sie sich mit welchem Thema beschäftigen, würde der intrinsischen Motivation und dem selbstverantwortlichen Handeln der SuS sehr viel Raum geben. Auch in Bezug auf die im Bildungsplan verankerte Demokratiebildung erscheint ein offener Lehrplan sehr interessant. Hierzu aus einer Definition des offenen Unterrichts von Peschel:
    "Offener Unterricht gestattet es dem Schüler, sich unter Freigabe von Raum, Zeit und
    Sozialform Wissen und Können innerhalb eines "offenen Lehrplanes" an selbst gewählten
    Inhalten auf methodisch individuellem Weg anzueignen. Offener Unterricht zielt im
    sozialen Bereich auf eine möglichst hohe Mitbestimmung [...] bezüglich der Infrastruktur
    der Klasse, der Regelfindung innerhalb der Klassengemeinschaft sowie der gemeinsamen
    Schulzeit ab." [1]
    Aufgrund äußerer Bedingungen wie der oben genannten großen Klassen und der großen Menge an Kompetenzen und Wissen, die vermittelt werden sollen, erscheint dies jedoch schwer auf die „Regelschule“ anwendbar. Was meint ihr? Wieviel offener Unterricht ist an den weiterführenden Schulen möglich?

    Viele Grüße
    Marvin

    [1] Peschel, Falko (2002): Offener Unterricht. Idee, Realität, Perspektive und ein praxiserprobtes Konzept zur Diskussion. Teil I: Allgemeindidaktische Überlegungen. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren.

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