Mittwoch, 18. August 2021

Alltagsvorstellungen im Biologieunterricht

 

https://webersohnundscholtz.de/wp-content/uploads/2018/08/Fotolia_180277967_XS.jpg

 Liebe Leserinnen und Leser,

Schülerinnen und Schüler bringen unterschiedlichste Alltagsvorstellungen mit in den Biologieunterricht... die sind oft schlichtweg falsch. Die Quellen dafür sind unpräzise Berichterstattung in den Medien, Youtube, eigene unzureichende oder falsch deduktierte Erfahrungen usw. ...

Unser Blog will beispielhaft mit diesem Halbwissen umgehen. Dafür haben wir uns Beispiele ausgesucht, die in den unterschiedlichsten Jahrgangsstufen auftreten können. Dies sind natürlich nur unsere Überlegungen. In der Realität werden tiefsitzende (falsche) Alltagsvorstellungen mannigfaltig auftreten. 

Mit einem Versuch der Korrektur haben wir uns in diesem Blog beschäftigt:

https://docs.google.com/document/d/17WHztWQVamLzxgt0noJt_IhJVL6fI9zZpyo14DTyYL8/edit?usp=sharing

Viel Spaß beim Lesen wünschen Valentin und Vivien!

10 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  2. Liebes Blogger-Team
    Ihr habt euch mit einem sehr interessanten und wichtigen Thema beschäftigt, welches in jeglichen Unterrichtsstunden eine große Rolle spielt.
    Euer Beitrag ist anschaulich gestaltet und lädt zum Weiterlesen ein. Ihr seid sehr strukturiert vorgegangen. Mir hat hierbei gut gefallen, dass ihr zuerst mit einem theoretischen Teil den Stoff wiederholt, den wir bei Hr. Lude bereits gelernt haben, und weitere Informationen eingebaut habt. Die Abstraktion der Theorie konntet ihr mit den folgenden Beispielen sehr gut auflösen. Somit war der theoretische Teil später anhand der Beispiele sehr verständlich. Die Thematik eurer Beispiele wurde super strukturiert und ausführlich aber gleichzeitig auch sehr verständlich erklärt.
    Bei Beispiel drei, in welchem es um die Kerze ging, fand ich die Methode mit dem Versuch sehr ansprechend. Das korrigierte Wissen verankert sich durch die Anschaulichkeit des Versuchs deutlich besser, als wenn die Lehrkraft es ihnen einfach nur erklärt. Oft bleibt hier nämlich das Halbwissen verankert und das korrigierte Wissen wird schnell wieder vergessen.
    Ähnlich sehe ich das bei eurem letzten Beispiel. Die SuS werden sich länger an die Exkursion erinnern und somit auch an das korrigierte Wissen. Solche Methoden sollten deutlich öfter in diesem Zusammenhang angewandt werden. Ich kann mich leider kaum an solche Exkursionen erinnern, Halbwissen wurde eher anhand einer einfachen Erklärung und höchstens einem Merksatz oder einem Arbeitsblatt korrigiert. Welche Erfahrungen habt ihr in eurer Schulzeit gemacht?
    Ich möchte nun noch einige eurer Fragen beantworten.
    Ich selbst wurde vor allem im naturwissenschaftlichen Unterricht mit Halbwissen konfrontiert. Wie in eurem Beispiel beschrieben, dachte auch ich bis in die Sekundarstufe 1, dass mit Antibiotika auch Viren bekämpft werden. Dieses und weiteres Halbwissen wurde zum großen Teil im Unterricht geklärt.
    Das sanfte Korrigieren war meiner Meinung nach sehr viel effektiver. Wenn SuS ihr falsches Wissen nur vorgetragen wird, können sie sich schnell inkompetent fühlen und werden unmotivierter. Ihnen sollte gezeigt werden, dass es nicht schlimm ist Halbwissen zu haben und sie deshalb keinesfalls „dumm“ sind.
    Die letzte Frage ist meiner Meinung nach die interessanteste. Ich bin mir sicher, dass solche Extremfälle öfter vorkommen als man denkt. Daher ist es wichtig ist wissen wie man damit umgehen sollte. Wichtig ist es, dem Kind zuzuhören und es ernst zu nehmen. Die Lehrkraft sollte versuchen auch dieses Verständnis des Sachverhalts nachzuvollziehen und dem Kind trotzdem die wissenschaftlich korrekte Seite zu erklären. Das Kind sollte verstehen, dass Kultur/Religion etc. manchmal von der Wissenschaft getrennt werden muss. Es hat das Recht so denken zu dürfen, jedoch sollte es auch die wissenschaftliche Ansicht verstehen und verankern. Nun würde mich noch sehr eure Meinung hierzu interessieren. Ich freue mich auf eure Antwort.
    Liebe Grüße, Sarah

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Sarah,

    Vielen Dank für deine ausführliche Kritik an unserem Blogbeitrag. Es freut uns sehr, dass er dir gefallen hat und vorallem, dass unsere Fragen dich am Schluss noch etwas zum Nachdenken motiviert haben.
    Uns war bei der Auswahl der Beispiele wichtig, Alltagsvorstellungen auszuwählen die einerseits typisch sind (die beiden letzten) andererseits sollte das erste Beispiel eine Vorstellung zeigen, die bswp. sogar von den Medien aufgegriffen wird - natürlich ein etwas komplexeres Thema aber dennoch durch einen einfach Kognitiven Konflikt lös- und erklärbar.
    Danke, dass du dir die Zeit genommen hast für den Kommentar!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nachtrag an Sarah,

      In deinem Kommentar schreibst du, dass du dich kaum an solche "wissensbringenden" oder klärenden Versuche im Unterricht während deiner Schulzeit erinnern kannst.
      Das ging mir genauso. Viele Versuche haben mich oftmal eher verwirrt und ich wusste gar nicht, welche Aussage die Lehrkraft damit tätigen will. Es wurde jedenfalls kein Halbwissen ausgeräumt oder neues Wissen verankert. Interessant, dass dir das damals genauso ging. Umso wichtiger ist es das falsche Alltagswissen - durch welche Methode auch immer (Versuch, Verwirrung, Konfrontation) - zu korrigieren. An welches Halbwissen deiner Schulzeit kannst du dich denn erinnern?

      Löschen
  4. Hallo Blogger,

    Interessant am Thema fand ich die eigentliche Ausarbeitung mit den Tipps und Tricks für die Praxis. Persönlich bin ich im Biologieunterricht Irrglauben begegnet in Verbindung mit Religion oder beim Thema Vererbung, Fortpflanzung usw. Themen, die Eltern ungern mit ihren Kindern besprechen oder auch Themen, die gerade nicht "im Trend" sind. Botanisches Wissen ist kaum vorhanden, was ich erschreckend finde.
    Am Blog gefallen hat mir auch der theoretische Teil zu Beginn, der das Thema abstrahiert.
    Die weiterführenden Fragen am Schluss ergeben sich aus der Thematik von allein. Vermutlich hatte jeder als Kind/Schüler falsche Vorstellungen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Valentin Völker20. August 2021 um 03:08

      Hallo,

      vielen Dank für den Kommentar. Es freut uns, dass dir der Beitrag gefallen hat.
      Mich würde interessieren was für Irrglauben, bzw. Alltagsvorstellungen dir noch im Biologieunterricht begegnet sind. Gibt es welche die besonders oft auftreten? Wenn ja, an was könnte es liegen, dass diese Fehlvorstellungen so oft vorhanden sind?
      Mir ist auch aufgefallen, dass gerade im Bereich Botanik, viele Schüler und Schülerinnen wenig Wissen mit sich bringend, bzw. oft gar nicht so stark an diesem Thema interessiert sind. An was könnte das deiner Meinung nach liegen?

      Valentin

      Löschen
  5. Hallo lieber Blog-Team,
    vielen Dank für euren spannenden und informativen Text.
    Ihr habt die kognitiven Konflikte mit ansprechenden Versuchen alltagstauglich aufgearbeitet. Ich finde es super, dass ihr kognitive Konflikte aus verschiedenen Jahrgangsstufen gewählt habt. Das zeigt einerseits, dass SuS in jedem Alter themenbezogenen Alltagsvorstellungen entwickeln. Anderseits sprecht ihr damit viele Leser an. Obwohl wir unterschiedliche Lehramtsstudiengänge studieren, kann hier jeder etwas für die eigene Unterrichtspraxis mitnehmen.
    An eigene Alltagsvorstellungen kann ich mich leider nicht mehr erinnern, da meine Schulzeit schon etwas länger zurückliegt. Soweit ich mich aber zurückerinnern kann, war der Unterricht nicht auf Alltagsvorstellungen ausgelegt. Möglicherweise wären die Unterrichtsinhalte nachhaltiger hängen geblieben, wenn meine damaligen Lehrer den Schwerpunkt mehr auf die Schülerperspektive gelegt hätten.
    Beim Umgang mit falschen Alltagsvorstellungen der SuS halte ich professionelles Lehrerhandeln für absolut notwendig. Denn aus SuS- Perspektive gibt es nichts Schlimmeres, als wenn die Lehrkraft vermittelt, man selbst sei zu blöd für das Unterrichtsfach. Verständlicherweise ist dies auch kontraproduktiv für die Lernmotivation. Stattdessen sollte die Lehrkraft den SuS Denkimpulse geben, damit diese ihre Alltagsvorstellungen zu wissenschaftlich korrekten Vorstellungen umbauen können.
    Eine direkte Konfrontation mit den Alltagsvorstellungen kann meiner Meinung nach auch unterrichtlich sinnvoll eingesetzt werden. Allerdings in einer Art und Weise, die den Schüler*innen gegenüber respektvoll ist und neugierig macht, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
    Ich kann mir vorstellen, dass hier bei erfolgreicher Vermittlung der Aha- Effekt größer ist, als beim langsamen Heranführen von Alltagsvorstellung zur wissenschaftlich korrekten Vorstellung.
    Dass ihr den Umgang mit Schüler*innen ansprecht, die nicht bereit dazu sind, ihre Alltagsvorstellungen abzulegen, finde ich super.
    Ich halte es für wichtig, sich als Lehrkragt dazu vorab Gedanken zu machen, damit man von einer echten Situation im Unterricht nicht überrumpelt wird. Auch hier steht meiner Meinung nach der respektvolle Umgang mit den SuS an erster Stelle.
    Inhaltlich würde ich den Fokus auf logisches Nachvollziehen der Zusammenhänge legen, damit sozusagen die Fakten für sich sprechen können. Auch ein Bezug zum Lebensalltag der SuS sollte beachtet werden. Hierbei muss klar werden, dass es sich um wissenschaftliche Tatsachen und nicht um die Meinung der Lehrkraft handelt.
    In Bezug auf Religion sollte klargestellt werden, dass Glaube an Religion und wissenschaftliche Erkenntnisse sich nicht zwangsläufig ausschließen, sondern nebeneinander existieren können. So kann ein Thema bsp. Entstehung der Erde von zwei verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, die beide ihre Daseinsberechtigung haben.
    Das waren meine Gedanken zum Thema.
    Liebe Grüße
    Lisa

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Lisa,

      uns freut es, dass du unseren Beitrag so spannend fändest und besonders, dass du etwas davon mitnehmen konntest. Uns war es nämlich wichtig zu zeigen, dass es von großer Bedeutung ist die Alltagsvorstellungen der Schüler und Schülerinnen im Unterricht zu beachten. Wie du auch schon erwähnt hast, ist gerade der Umgang damit sehr wichtig. Man kann nämlich schnell auch etwas Falsches als Lehrkraft vermitteln. Daher ist es wichtig, dass die Schüler und Schülerinnen das Gefühl in der Schule haben, dass es ok ist auch mal falsch zu liegen und sich trauen ihre Ansichten und Meinungen auch zu teilen. Das gilt besonders auch dann, wenn es Extremfälle gibt.
      Von immer größerer Bedeutung sind hierbei natürlich auch die digitalen Medien geworden und das Problem der "Fake News". Denn auch diese, stellen eine Art der Alltagsvorstellung dar, sind jedoch meist noch schwieriger zu behandeln.

      Vielen Dank für deinen Kommentar,

      Valentin

      Löschen
  6. Hallo liebes Blogger-Team,

    Zunächst möchte ich euch für diesen sehr interessanten und gut strukturierten Blogbeitrag loben! Mir gefällt die Themenwahl richtig gut. Besonders gut gefällt mir das dritte Kapitel. Ich finde ihr habt dort das Thema richtig gut aufgebrochen und kurz und knapp aber dennoch verständlich erklärt. Bei den Beispielen habt ihr spannende Themen gewählt. Ich selber kann mich an eine Diskussion über Epigenetik im Biounterricht erinnern. Die Beispiele sind gut gegliedert und es geht vor raus, was die SuS schon an Wissen mitbringen. Was mich noch interessiert hätte, wäre eine noch aktuellere Aufzeichnung von Alltagsvorstellungen. Vor allem durch die Corona-Pandemie stelle ich mir einen Unterricht zum Thema Immunisierung z.B. besonders schwer vor. Wie geht man mit Kindern von z.B. „Querdenkern“ um ? Bei diesem Thema kursieren Unmengen an Fakenews. Gerade weil zu Hochzeiten, die Kinder nicht in die Schule durften, manifestierten sich vielleicht Vorstellungen, die der Wahrheit nicht entsprechen.
    Auch gefällt mir der Artikel zu den Pflanzen. Schade finde ich aber, dass ihr ihn unkommentiert stehen lasst. Vielleicht hättet ihr dazu ein Beispiel geben können, wie man diesen Artikel in den Unterricht einbeziehen kann ( Gruppenarbeit, Referat , etc.).
    Bei dem Thema Antibiotikaeinsatz habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Viele meiner Freunde verteufeln den zu schnellen Einsatz von „chemischen Medikamenten“ auch wenn der Einsatz durch aus manchmal gerechtfertigt wäre. Dies beruht bestimmt auf einer eher esoterischen Erziehung, was grade im Bereich der Waldorfschule durch aus auch ein Problem sein kann. Wie geht man damit um, wenn auch Lehrpersonen ihre Altagsvorstellungen in den Unterricht mit einfließen lassen ? Schön finde ich, dass ihr am Ende Fragen stellt um zu einer Diskussion anzuregen. Vielleicht hättet ihr diese aber besser in den Text einbetten können ? Ich finde an sich auch, dass ihr recht wenig Bilder verwendet habt und dafür lange Textpassagen. Auch werden Abbildungen immer unten beschriftet (Tabellen oben :)).
    Im Fazit fasst ihr den ganzen Beitrag noch einmal schön zusammen.
    Liebe Grüße
    Larissa

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Larissa,

    Dein Kommentar hat uns sehr gefreut. Du hast auch berechtigte Kritik geübt, auf die ich nun im Einzelnen eingehen möchte.

    Mit den Bildern hast du Recht. Wir haben uns aber absichtlich dazu entschieden, jeweils ein aussagekräftiges Bild pro Thema zu verwenden anstatt den Blogbeitrag mit "Füllbildern" unnötig aufzublähen. An der einen oder anderen Stelle hätte ein zusätzliches Bild aber sicher nicht geschadet. Dass die Bildunterschriften unten sind und die Abbildungen oben.. da ist uns offensichtlich ein Fehler unterlaufen. Sieht nicht so schön aus, zugegeben. Aber danke, dass dir das aufgefallen ist. Beim nächsten Mal wird es besser :)
    Der Artikel über Epigenetik bei Pflanzen wurde von uns nur kurz im Lauftext kommentiert. Da er inhaltlich aussagekräftig ist, war die Idee, ihn den Schülern zum Lesen zu geben, nachdem die Vererbung der Epigenetik beim Menschen geklärt wurde. So können die Schüler dann selber herausfinden, dass es epigenetische Vererbung durchaus gibt und bei welchen Lebewesen. Das hätten wir ggf. in der Bildunterschrift etwas deutlicher hervorstellen können. Interessant, dass ihr du aus deiner Schulzeit bereits eine ähnliche Diskussion kanntest.

    Aktuellere Alltagsvorstellungen werden uns im Unterricht sicherlich sehr bald begegnen. Wir hätten 100 Seiten Blogbeitrag mit angenommenem Irrglauben der Schüler füllen können. Es gibt wirklich sehr viele Missverständnisse aufzuklären.
    Dein Kommentar war auf jeden Fall sehr anregend und wir freuen uns, dass du beim Lesen des Blogs Spaß hattest.

    AntwortenLöschen