Sonntag, 1. August 2021

Mehr Frust als Lust im Biounterricht?

Hallo liebe Leser*innen, 


und herzlich Willkommen zu unserem Blogbeitrag. Dieser befasst sich mit dem Thema Interesse und wie man dieses beispielsweise über eine Projektarbeit bei den Schüler*innen im Unterricht erreichen kann. 


Mit freundlichen Grüßen 

Isabel, Rebekka, Madlen, Friederike 


Hier kommt ihr zu unserem Blogbeitrag: 

https://drive.google.com/file/d/1OMidm7t7FN9YZym2XgevNCAXEh5dOaBX/view?usp=sharing 

12 Kommentare:

  1. Liebes Blogbeitrag-Team,
    erstmal ein großes Lob an Euch alle, ihr habt einen wirklich interessanten Blogbeitrag verfasst!

    In Eurem Blogbeitrag habt ihr ein sehr wichtiges Thema für jeden Unterricht angesprochen, denn für das Erreichen eines motivations- und interessenfördernden Unterrichts ist die geeignete Methode, die individuell an die Schüler*innen angepasst werden muss, von zentraler Bedeutung. Nur dann kann ein bestmögliches Lernen erreicht werden. Beim Durchlesen musste ich auch an John Dewey (Philosoph und Pädagoge) denken, der auch beschrieben hat, dass dem Lernenden die Möglichkeit gegeben werden soll, durch eigene Erfahrungen und Handlungen, Partizipation, Teilhabe an gemeinsamen Aktivitäten und Projekten zu einer umfassenden selbsttätigen und selbst bestimmten Entwicklung ihres Lernens gelangen. Das heißt Lernen durch Intrinsisches.

    Ich möchte mich auf die von Euch vorgestellten Basic Needs beziehen, wodurch aus einem situationalen, ein individuelles Interesse hervorgerufen und aufrechterhalten werden kann.

    Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke und reflektiere, in welchen Situationen die Basic Needs erfüllt wurden, fällt es mir ehrlich gesagt nicht leicht eine Unterrichtssituation zu finden. Basic Needs beinhalten das Kompetenzerleben, das Autonomieerleben und die soziale Eingebundenheit. Häufig war es allerdings der Fall, dass ich einen Unterricht erlebte, der von einer starken Strukturierung, Frontalunterricht und wenig Mitbestimmungsmöglichkeiten geprägt war. Doch eine Unterrichtsphase ist mir in den Kopf gekommen, bei der all diese Faktoren ziemlich gut erfüllt werden konnten. In der 6. Klasse hatten wir selbst die Möglichkeit zu entscheiden wie das Thema „Insektensterben“ durchgeführt werden soll. Die Lehrkraft hat Vorschläge gebracht, aber dennoch lag die Entscheidung bei den Schüler*innen selbst. Wir haben uns für ein projektorientiertes Lernen entschieden, wobei wir zunächst mithilfe von verschiedenen Stationsaufgaben, die in Kleingruppen durchgeführt wurden, genaueres über Insekten sowie deren Bedeutung erfahren haben. Die Lehrkraft war eine stetige Unterstützung und Begleitung. Es kann auch gesagt werden, dass es sich bei dieser Form um einen indirekten Unterricht gehandelt hat, bei dem wir uns alle mit dem Unterrichtsmaterial beschäftigt haben. Die Methode des Stationenlernens hat uns hierbei „unterrichtet“. Nachdem wir uns in der Gruppe damit beschäftigt haben, kam es jedes Mal zu einer Austauschphase mit den Anderen und der Lehrkraft. Besonders bei dieser Phase, kommt die soziale Eingebundenheit in den Vordergrund. Zuletzt hatten wir noch die Möglichkeit ein eigenes Insektenhotel zu bauen, das auch an einem geeigneten Ort aufgestellt wurde. Jeder von uns konnte selbst erleben, dass wir als Einzelperson auch etwas bewirken können. Eine Differenzierung, sodass die Aufgaben individuell an den Kompetenzstand der Kinder angepasst wurden, war allerdings nicht gegeben.

    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich?
    Liebe Grüße, Benita

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Benita,
      vielen Dank für Deinen Kommentar! Ja, das stimmt, die Methode ist für das Interesse sehr einflussreich! Speziell in der Projektarbeit können Komponenten zur Interessensförderung ihre Erfüllung finden.

      Nun zu unseren eigenen Erfahrungen: Mit Deiner Frage hast Du uns getroffen, denn wir stellten im Austausch fest: Nur ich habe einmal einen Unterricht in Form einer Projektarbeit erlebt. Ist das nicht etwas bedenklich, wo doch gerade in einer Projektarbeit das Interesse so gefördert werden kann?

      Meine Projektarbeit hatte ich noch in der Grundschule zum Thema "Tiere". In Gruppen haben wir jeweils Informationen zu einem bestimmten Tier herausgearbeitet und anschließend in Form eines "Rundganges" an selbst aufgebauten Stationen, mit z.B. Fell vom Tier und Plakaten unser Tier vorgestellt. Bei der Auswahl des Tieres durften wir damals mitbestimmen und wurden auch so sozial eingebunden und haben Autonomie erfahren. Was mich damals besonders begeistert hat, war die Tatsache, dass ich mir die Informationen zum Tier selbst beschafft hatte und nur wenig Instruktionen von der Lehrerin erhielt. Ich konnte mich somit selbst als kompetent wahrnehmen, dass ich etwas auch ohne Lehrkraft bearbeiten kann. Besonders hat mir hier auch gefallen, dass wir in unserer Projektgruppe Gestaltungsfreiheit bekommen haben, denn durch Möglichkeiten der Schwerpunktsetzung wurde das Interesse und die Motivation enorm gesteigert.

      Liebe Grüße
      Isabel

      Löschen
  2. Liebe Isabel, Rebekka, Madlen und Friederike,

    ihr habt euch für Euren Blogbeitrag ein Thema ausgesucht, mit dem ein jeder Schüler und eine jede Schülerin in deren Schulalltag konfrontiert ist. Als angehende Lehrkraft sollte man wissen, wie erreicht werden kann, dass anstatt von Frust, Lust am Lernen entsteht.
    Ihr sprecht in diesem Zusammenhang von Motivation, die bei den Schüler*innen geweckt werden muss. Auf Eure Frage, wie ich zum Lesen Eures Blogbeitrags motiviert wurde, komme ich bereits ein wenig ins Grübeln. Ich habe mir diesen Beitrag unter einer Vielzahl anderer herausgesucht, da dieses Thema unabdingbar für ein erfolgreiches Lernen als auch Lehren scheint. Allerdings bin ich mir auch im Klaren darüber, dass ich zusätzlich extrinsisch motiviert werde, indem ich weiß, dass dies ein Teil der Modulnote darstellt. Hier birgt sich auch in Bezug auf die Schule die Gefahr, dass man sich nicht mehr darüber bewusst ist, aus welcher Motivation heraus gelernt wird.
    Klar ist, man lernt nur dann gerne, wenn man sich für gewisse Dinge interessiert. Die Bedeutung der von Euch aufgeführten Special Needs- Autonomie, soziale Eingebundenheit und Kompetenzempfinden- scheinen hier sehr bedeutsam und sollten in der Unterrichtsplanung berücksichtigt werden.
    Ich erinnere mich gerne an meinen Biologieunterricht in der Oberstufe zurück. Hier durften wir uns selbstständig Gruppen zuordnen (Autonomie und soziale Eingebundenheit), in denen spezifische Themen verständlich aufbereitet und bearbeitet (Kompetenzempfinden) und im Anschluss der ganzen Klasse erklärt wurden. Selbstverständlich aber kann Unterricht nicht ausschließlich aus solchen Arbeitsphasen bestehen. Es müssen auch Dinge gelernt werden, die uninteressant erscheinen. Euer Blogbeitrag greift diesen Interessenskonflikt erfolgreich auf und macht deutlich, dass es die Aufgabe der Lehrkraft ist, scheinbar uninteressante Themen, interessant zu gestalten und somit die Motivation der Schüler*innen zu wecken.
    Meiner Meinung nach müssen die Methodenwahl, die Lernumgebung sowie der jeweilige Lebensweltbezug reflektiert und integriert werden, damit ein erfolgreiches Lernen funktionieren kann, bei dem die Schüler*innen Spaß haben und motiviert sind. In diesem Zusammenhang ist es auch bedeutsam, die individuellen Bedürfnisse und Interessen wahrzunehmen und in den Unterricht zu integrieren, sodass Autonomie, soziale Eingebundenheit und Kompetenzempfinden ermöglicht werden kann.

    Euer Blogbeitrag stellt die aufgeführte Problematik, durch viele direkte Ansprachen des Lesers, farbliche Differenzierung, Zusammenfassungen und Schaubildern, sehr anschaulich und verständlich dar. Besonders eure praktische Umsetzung am Beispiel der Botanik finde ich sehr gelungen, da die inhaltliche Thematik nochmals praktisch aufgegriffen und verdeutlicht wird. Es wird sichtbar, inwieweit es der Lehrkraft gelingen kann, scheinbar unbeliebte und uninteressante Inhalte des Biologieunterrichts so zu vermitteln, dass die Schüler*innen Spaß an der Arbeit haben und trotz aller Vorurteile eine mögliche Sympathie zur Thematik entwickeln. Hierdurch wird erreicht, dass der Unterricht allen Beteiligten, einschließlich der Lehrkraft selbst, große Freude bereitet.

    Liebe Grüße Verena.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Verena,

      erstmal vielen Dank, dass du dir unter all diesen vielen Beiträgen unseren ausgesucht hast. Wir freuen uns sehr über dein ausführliches Kommentar.

      Leider muss ich zugeben, dass wenn ich mich so an meine Schulzeit zurückerinnere, der Biologieunterricht meistens als langweilig wahrgenommen wurde. Meiner Meinung lag dies aber hauptsächlich an den Methoden der Lehrkräfte. Diese haben einfach stur ihren Stoff durchgezogen, egal ob man mitmachte oder nicht. Wie war das so bei dir? Du hast ja schon gesagt, dass ihr in Gruppen eingeteilt wurdet, kannst du hierzu vielleicht noch etwas genauer berichten?
      Ich persönlich lernte die Methode der Projektarbeit erst im Studium kennen, kann also aus meiner Schulzeit keine Beispiele nennen.

      Liebe Grüße Madlen

      Löschen
  3. Hallo liebe Autorinnen!
    Vielen Dank für euren informativen und gut gestalteten Blogbeitrag. Ich finde es super, dass ihr bei eurem Projektbeispiel auf die Botanik eingeht. Schon bei der Vorlesung von Herr Lude hat es mich beschäftigt, dass die Botanik sehr schlecht abschneidet.
    Ihr habt die Frage gestellt, wieso man selbst den Blogbeitrag liest. Bei mir konnte ich feststellen, dass dies an der Identifizierten Regulation liegt. Da ich später eine gute Biologielehrerin sein möchte, eigne ich mir gerne neues Wissen an. Außerdem kann ich sagen, dass ich Blogbeiträge, wie euren, sehr hilfreich finde, wenn man an die praktische Umsetzung im Unterricht denkt. Da ich später viele praktische Erfahrungen den Kindern ermöglichen möchte, eignet sich dies gut und gehört auch zu der intrinsischen Motivation. Eure Hinweise, dass es Schüler*innen gibt, die misserfolgsvermeidend oder erfolgsorientiert sind, sowie das eine intrinsische Motivation auch zu einer extrinsischen Motivation werden kann, nehme ich gerne an. Denn das sollte eine gute Lehrkraft bei ihren Schüler*innen berücksichtigen, um ihnen eine geeignete Unterstützung anbieten zu können.
    In meiner Schulzeit hatte ich ebenfalls eine Projektarbeit. Jedoch habe ich diese nur mittelmäßig in Erinnerung. Unsere zuständige Lehrkraft hatte oft die Rahmenbedingungen geändert und dadurch ist es der Klasse sehr schwergefallen, bei ihrer Struktur einen roten Faden zu finden. Allerdings hatte ich eine gute Gruppe, da man sich gegenseitig gut unterstützt hat und die Kommunikation gut gelungen ist. Jedoch habe ich auch gemerkt, dass wenn man sich intensiv mit einem Thema der Projektarbeit beschäftigt, die anderen Themen weniger bearbeitet werden und somit auch weniger in Erinnerung bleiben. Wie könnte man es lösen, dass dies nicht auftritt? Ich habe mir außerdem die Frage gestellt, wieso ihr die Projektarbeit nicht schon am Anfang gemacht habt, bevor die Schüler*innen etwas über Pflanzen lernen? Da es ein zu großes Thema ist?
    In eurem Projektbeispiel wurden alle Basic Needs erfüllt. Schüler*innen erfahren zum Beispiel selbst wo der Holunder wächst (Kompetenzerleben). Sie dürfen selbstständig Gruppen bilden und haben ihre eigene Organisation (Verteilung von Aufgaben, selbständige Recherche, Erstellung des Hefts) (Autonomie). Die soziale Eingebundenheit erfahren die Schüler*innen durch die Reflexion am Ende der Projektarbeit, bei der die Mitschüler*innen ein Feedback geben sowie beim ständigen Austausch in der Gruppe. Außerdem wird das Interesse noch unterstützt, dadurch dass es ein sehr lebensnahes Thema ist, da man im Alltag oft unbewusst mit Pflanzen in Berührung kommt. Man stürzt, beispielsweise, beim Fahrradfahren und eine Heilsalbe wird auf die Schürfwunde aufgetragen, man trinkt als Erfrischungsgetränk ein Holunderblütenschorle usw. Durch diese Erkenntnisse wird das gelernte Wissen integriert und vernetzt, wodurch sich Bedeutungszusammenhänge ergeben. Zudem sind die Kinder im Unterricht involviert (Kößler, H. (1997), 3 Facetten des Bildungsbegriffs in: Handbuch Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik, Hrsg. Einsiedler, W., 3. Auflage, Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2011).
    Liebe Grüße,
    Nathalie Remde

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Nathalie,
      es freut uns, dass dir unser Beitrag gefallen hat und du etwas für dich mitnehmen konntest.
      Nun zu deiner Frage, warum wir nicht mit der Projektarbeit begonnen haben. Zunächst lässt sich feststellen, dass auch die Projektarbeit ihre Grenzen hat. Nicht alle Inhalte lassen sich von den SchülerInnen in dem vom Bildungsplan vorgegebenen und erwünschten Maße erfüllen. Sie müssen systematisch von der Lehrkraft in den Unterricht eingebracht werden, soll er nicht nur an der Oberfläche bleiben, sondern auch tiefergreifende systematische Erkenntnis bringen. Außerdem benötigt man, um kompetent und autonom handeln zu können ein gewisses Vorwissen, auf welches aufgebaut werden kann. Die ganze Klasse soll zudem auf einer gemeinsamen Basis stehen. Man könnte den „Lehrgang“ auch während oder nach Beendigung des Projektes einbauen. Welche Vor- und Nachteile seht ihr darin? Was würdet ihr bevorzugen?
      (Vgl. Gudjons, H. (2014): Handlungsorientiert lehren und lernen. Schüleraktivierung – Selbsttätigkeit – Projektarbeit. 8. Aufl. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt. S. 90 ff.)
      Liebe Grüße
      Rebekka Bögel

      Löschen
    2. Liebe Nathalie,
      ich möchte deine andere Frage beantworten, wie man das Problem lösen könnte, dass alle Mitglieder der Projektarbeit alle Themen der Projektarbeit so gut kennen wie ihr eigenes. Hier hast du ein sehr bedeutsames Problem der Projektarbeit erkannt. Natürlich ist es das Ziel einer Projektarbeit, dass alle Schüler*innen den selben Wissenstand haben und somit auch die anderen Themen kennen. Hier wäre denkbar beim 6. Schritt der Präsentation die Ergebnisse nicht nur den anderen Schüler*innen zu präsentieren, sondern dieses interaktiv zu vermitteln. Beispielsweise nicht ein fertiges Rezept, sondern ein lückenhaftes Rezept, wobei sich die anderen Schüler*innen auch Gedanken machen müssen, wie das Rezept möglicherweise lauten könnte. Dies soll nur ein Beispiel anhand der Getränke-Gruppe sein. Hier gibt es natürlich mehrere Möglichkeit. Wichtig ist hier, dass die Lehrkraft ihre/seine Rolle als Moderator nicht verlässt und diesen Part übernimmt. Die Lehrkraft kann natürlich unterstützend wirken, um eben sicherzustellen, dass alle Schüler*innen den selben Wissenstand haben und auch alle in der selben Tiefe. Hättest du denn eine weitere Idee, wie die Gruppe für die Getränke hier ihre Präsentation der Ergebnisse gestalten könnte?
      Liebe Grüße
      Friederike Brumund

      Löschen
  4. Liebes Blogger-Team,

    vielen Dank für euren interessanten und informativen Blog-Beitrag.

    Mir hat es gut gefallen, dass ihr zuerst die Grundlagen zu Motivation und Interesse erläutert habt. So hatte man einen guten Überblick und konnte den folgenden Teil des Beitrags gut nachvollziehen. Es ist sehr wichtig, dass das Interesse und die Motivation der Schüler*innen aufrechterhalten wird, da viele Schüler*innen einige Themen im Biologie-Unterricht (vor allem die Botanik) leider nicht sehr spannend finden.
    Zudem waren die orangenen Fragekästchen an die Leser*innen ein guter Einschub, der für Abwechslung sorgte. Tatsächlich habe ich mir vor dem Lesen bzw. Auswählen dieses Blog-Beitrags Gedanken gemacht, warum ich ihn lesen und kommentieren möchte. Ich denke es ist bei mir eine Mischung aus identifizierter Regulation und intrinsische Motivation, da ich später einmal selbst Biologie unterrichten werde und den Unterricht möglichst interessant und mit spannenden Projekten für die Schüler*innen gestalten möchte. Als ich mich an meinen Biologieunterricht in der Schule zurückerinnert habe, sind mir vor allem die Projektarbeiten wieder eingefallen. Ich denke das liegt daran, dass diese sowohl kognitive Leistung fordern als auch viel Freude bereiten und deshalb im Gedächtnis bleiben. Zudem finde ich das Thema „Interesse im Biologieunterricht“ (und wie diese bei Schüler*innen gefördert werden kann) wirklich äußerst interessant und wollte mehr darüber erfahren. Daher spielt die intrinsische Motivation auch etwas hinein und hat dazu beigetragen, dass ich diesen Blog-Beitrag gelesen habe.

    Besonders spannend finde ich euren Beitrag zu den Projektarbeiten im Biologieunterricht. Ich persönlich habe in meiner Schulzeit auch schon an einigen Projektarbeiten teilgenommen und habe mich immer riesig gefreut, wenn eine solche Projektarbeit anstand. Die Projektarbeit fördert die aktive Mitarbeit und selbstständige Organisation der Lernenden zu einem Projekt. Zudem folgt eine hohe Motivation und Interesse je nach Projektthema, das bestenfalls von den Schüler*innen mitbestimmt wird. Basic Needs sind bei einer Projektarbeit demnach stark eingebettet. Euer Praxisteil ist sowohl inhaltlich, als auch formal sehr ansprechend gestaltet. Als Leser*in bekommt man einen guten Einblick, wie eine Projektarbeit im Biounterricht ablaufen kann. Anhand Eures gewählten Beispiels lässt sich das auch gut nachvollziehen und man erkennt die Basic Needs (Kompetenzerleben, Autonomie, soziale Eingebundenheit), die gerade in solchen Projektarbeiten breite Anwendung finden. Ich habe mich gefragt, ob sich Projektarbeiten mit allen Themen durchführen lassen oder ob bei gewissen Themen auch Frontalunterricht sinnvoll wäre? Zudem könnte ich mir vorstellen, dass Projektarbeiten nicht immer reibungslos und ohne Probleme verlaufen. Wie könnte man sich als Lehrkraft darauf vorbereiten? Gibt es bei einer Projektarbeit auch Differenzierungsmöglichkeiten?

    Viele Grüße
    Jana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Jana,
      danke für dein tolles Feedback zu unserem Blogbeitrag. Ich möchte dir die Frage beantworten bezügliche der reibungslosen und problemfreien Projektarbeit und wie man sich als Lehrkraft hier vorbereiten soll.
      Sehr wichtig ist bei der Projektarbeit, dass sich die Lehrkraft als Moderator verhält und lediglich unterstützend wirkt. Die Schüler*innen sollen ihre Ideen frei entwickeln und auch ihr Vorgehen eigenständig bestimmen. Selbstverständlich können hier Probleme entstehen, das hast du richtig erkannt. Aber diese Probleme stellen die Schüler*innen vor Herausforderungen, die sie bewältigen müssen. Auch das gehört zum Prozess einer Projektarbeit. Das Ergebnis der Projektarbeit ist somit unbekannt. und das Lernen rückt in den Vordergrund. Es ist also auch möglich, dass bei einer Projektarbeit bei einer Gruppe kein Ergebnis rauskommt. Beispielsweise könnte es keinen Holunderblütensirup geben, wenn die Gruppe den Zucker vergisst. Ziel der Projektarbeit ist es, dass die Schüler*innen Ausdauer und Durchhaltevermögen beweisen und lernen mit Problemen und Schwierigkeiten umzugehen.
      Eine Lehrkraft kann sich also nicht wirklich darauf vorbereiten, dass die Projektarbeit reibungslos und problemfrei verläuft, da dieses nicht unbedingt wünschenswert ist. Wichtig ist, dass die Lehrkraft eben nur unterstützend wirkt als Moderator, anders als im Frontalunterricht. Hast du eine Idee, wie sich eine Lehrkraft auf diese andere Rolle vorbereiten könnte?

      Mit freundlichen Grüßen
      Friederike Brumund

      Löschen
    2. Hallo Jana,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich möchte gern auf deine dritte Frage nach den Differenzierungsmöglichkeiten eingehen.
      Ja, es gibt Differenzierungsmöglichkeiten, deshalb ist der Projektunterricht für sehr heterogene Gruppen gut geeignet. Zum einen kann jedes Kind die Aufgaben wählen, welche ihm liegen. Beispielsweise kann ein „starkes“ Kind mehr Planungsarbeit und Führung übernehmen, während ein anderes eher Aufgaben ausführt.
      Zum anderen kann die Lehrkraft zum Beispiel bei er Recherche Texte zur Verfügung stellen. Diese bieten einerseits einen Orientierungspunkt und andererseits können sie in ihrem Schwierigkeitsgrad variieren. Es kann auch mit Bildern ausgeholfen werden, …. Denkbar wäre zudem, dass manche Schüler*innen selbstständig recherchieren und überhaupt nicht auf diese Texte zurückgreifen, während andere sie unterschiedlich stark nutzen.
      Habt ihr noch andere Ideen, welche Differenzierungsmöglichkeiten es gibt? Dann schreibt sie uns gern.
      Liebe Grüße
      Rebekka

      Löschen
    3. Hallo Jana,
      nochmals vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich möchte nun deine erste Frage beantworten und zwar, ob die Projektarbeit für alle Themen sinnvoll ist, oder auch für manche ungeeignet. Meiner Meinung nach müssen sowohl die themenspezifischen Voraussetzungen, als auch die klasseninternen Voraussetzungen stimmen. Nicht mit jeder Klasse ist eine Projektarbeit so einfach machbar, wie auch nicht jedes Thema dafür geeignet ist. Gerade etwas kleinere Themen die nur zur Wissenserweiterung gedacht sind, würde ich im Plenumsunterricht besprechen. Jedoch würde ich auch grundsätzlich die eher umfangreicheren Themen (z.B. Evolution oder Genetik) nur zu Beginn mit der Projektarbeit aufbauen und später auf andere Methoden zurückgreifen, wie zum Beispiel den Plenumsunterricht. Diese sind aufgrund ihrer Tiefe nicht ausschließlich für die Projektarbeit geeignet.
      Allgemein sollte meiner Meinung nach darauf geachtet werden, dass die Projektarbeit nur eine Möglichkeit zum interessierten Lernen aufzeigt und somit auch nicht für alle Themen geeignet ist.

      Liebe Grüße
      Madlen

      Löschen
  5. Hallo alle zusammen,

    wir würden uns sehr über noch mehr Kommentare freuen. Wir fragen uns, warum das Interesse für unseren Blogbeitrag zurückgeht und weniger Kommentare kommen. Paradoxerweise haben wir ja gerade das Thema Interesse in unserem Blogbeitrag. Wenn euch also das Interesse oder auch die Motivation fehlt, dann ist unser Blogbeitrag doch genau das Richtige, hier erfahrt ihr Spannendes über diese Themen! Wie schaffen wir es, euch zu „catchen“? (Hinweis: Näheres zu diesem Wort erfahrt ihr im Blog.)

    Lasst uns doch noch einige Erfahrungen und Ideen zur Projektarbeit austauschen. Einige von euch haben ja schon über eigene Erfahrungen berichtet. Dabei kam heraus, dass eine Projektarbeit im Allgemeinen positiv erlebt wurde, zum Beispiel bei Benita, weil man in der Projektarbeit vor allem auch so selbstbestimmt und selbstständig arbeiten kann. Es wurde jedoch auch erkannt, dass die Motivation durch eine fehlende Struktur und Ändern der Rahmenbedingungen beeinträchtigt werden kann, wie Nathalie berichtet hat. Ebenfalls Nathalie hat hierbei auch ein Problem erkannt: Man setzt sich innerhalb des Projekts intensiv immer nur mit einem Aspekt des übergeordneten Projektes auseinander. Habt ihr noch konkrete praktische Ideen, wie auch die anderen Gruppen ein vertieftes Wissen über nicht bearbeitete Themen erhalten können? Reicht da eine kurze Präsentation der jeweils anderen Gruppen oder was könnte man sonst tun? Wir würden uns über kreative Ideen freuen!

    Liebe Grüße
    Isabel

    AntwortenLöschen