Sonntag, 1. August 2021

Natur ohne Barrieren - All Senses Inclusive

 

Titelbild: Katharina Kolbe, 2021

Wie kann es Schüler*innen einer Klasse im sonderpädagogischen Bereich Geistige Entwicklung ermöglicht werden, dass sie trotz individuellen Kompetenzstand alle zusammen ganzheitliche Erfahrungen machen können? Wie können sie lernen, die Bedeutung von sinnlich gegebenen Eindrücken zu erfassen?

Eine Möglichkeit, wie dies erreicht werden kann, könnt ihr in unserem Blogbeitrag „Natur ohne Barrieren - All Senses Inclusive“ kennenlernen. Für einen allseitigen Einblick und ein besseres Verständnis hierfür, werden fünf fiktive Schüler*innen aufgeführt, anhand derer ein mögliches pädagogisches Vorgehen skizziert wird.

Viel Spaß beim Lesen! Wir freuen uns auf einen Austausch mit Euch!

Matthias Stüber, Franziska Hoffmann, Verena Schuster, Benita Krakow, Katharina Kolbe, Lena Brauner

Hier kommt ihr zum Blogbeitrag

(URL: https://drive.google.com/file/d/12xXdqHkKNiKsmla-2XTOBWv2FZhNZ0fb/view?usp=sharing)

21 Kommentare:

  1. Hallo liebes Blog-Team!
    Ihr habt ein wirklich wichtiges Thema aufgegriffen, denn jedes Kind hat das Recht, seine Umwelt auf seine Art und Weise zu erkunden und zu erfahren. Als angehende Lehrkräfte haben wir die Aufgabe, dies zu ermöglichen. Die verschiedenen aufgezeigten Herangehensweisen, wie Naturräume erkundet werden können, sind durchaus spannend, unter anderem weil sich hier so viele Möglichkeiten für Erfahrungen eröffnen. Zum einen stellen die vielen Facetten der Naturerfahrungen bereits eine Vielfalt an Zugangsmöglichkeiten dar, in Kombination mit den verschiedenen Zugängen über die Sinne ist es somit beinahe unmöglich, kein passendes, förderliches Angebot für jedes Kind zu finden. Darüber hinaus können unglaublich viele Interessen abgedeckt werden, was für die Motivation der Schüler:innen von großer Bedeutung ist.
    In eurem Blogbeitrag seid ihr viel auf die subjektive Bedeutsamkeit der Naturerfahrungen für die Schüler:innen eingegangen – meines Erachtens ein wichtiger Aspekt. Gewinnt die Natur an Bedeutung für ein Kind, stellt dies einen wichtigen Schritt hin zu einem tiefgreifenderen Verständnis für die Relevanz der Artenvielfalt und der Schutzbedürftigkeit der Natur dar. Habt ihr Ideen, wie ihr eure Stationen bzw. den Lernort Wald generell im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung für das SBBZ GEnt ausgestalten könntet?
    Zu eurer Frage bezüglich einer Station zum Geschmackssinn mit geistig behinderten Schüler:innen: Ich sehe keinen Grund, wieso man Kinder aufgrund ihrer Behinderung von dieser Erfahrung ausschließen sollte. Ich habe mir vielmehr Gedanken über die Risiken gemacht, die das Entnehmen von Nahrungsmitteln im Wald grundsätzlich mit sich bringt, wie beispielsweise der Fuchsbandwurm an Walderdbeeren. Außerdem stellen Tollkirschen ein großes Risiko dar, denn die süßlichen Früchte können für Kinder sehr schnell lebensbedrohlich werden. Da diese gesundheitlichen Gefahren jedoch nicht nur für behinderte Kinder von großer Bedeutung sind, würde ich mit einer Schulklasse grundsätzlich keine dem Wald entnommenen Nahrungsmittel vor Ort verzehren, und stets ein Auge darauf haben, ob sich ein Kind ohne Erlaubnis an den kulinarischen Vorzügen des Waldes bedient. Ggf. könnten z.B. Pfifferlinge, Waldmeister, Hagebutten oder Bucheckern gesammelt und in der Schule zu leckeren Gerichten, wie z.B. einer Pilzpfanne, weiterverarbeitet werden.
    Ein weiteres Beispiel für einen Ort für Naturerfahrungen stellt z.B. der Nationalpark Wattenmeer dar. Dass ein Aufenthalt am Meer durch die salzige Luft und das Rauschen der Wellen Erholung bietet, liegt auf der Hand. Ästhetische Erfahrungen könnten durch LandArt mit Muscheln, Steinen und Treibholz gesammelt werden. Auf der ernährungsbezogenen Ebene könnte Queller gesammelt und zubereitet werden. Habt ihr weitere Ideen für den Lernort Wattenmeer?
    Vielen Dank für euren schön gestalteten, aufschlussreichen und abwechslungsreichen Beitrag!
    Liebe Grüße, Anja Wein

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    1. Liebe Anja,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Du hast einen weiteren tollen Ort aufgegriffen, an dem die Natur durch sinnliche Erfahrungen erlebt werden kann.

      Das Erleben des Naturortes Wattenmeer sollte stets durch einen Führer begleitet werden, da das Meer viele Gefahren mit sich bringt. Kinder können barfuß im Watt laufen und dabei Sand verschieden wahrnehmen: Mal trocken, feucht, komplett nass oder als Schlick. Des Weiteren können sie verschiedene Temperaturen an ihren Füßen spüren, da der Sand durch die Sonne recht warm werden kann und das Meer dagegen sehr kalt ist. Eine weitere Möglichkeit, wenn es um das Sinnesorgan Auge geht, wäre das Entdecken von Tieren, die an diesen Lebensort angepasst sind. So können sie Wattwurm-Spuren oder kleine Krebse entdecken. Auch das Beobachten und Hören von Seelöwen oder Möwen wird ermöglicht. Die Kinder erleben unmittelbar, dass das Meer ständig in Bewegung ist, was mit den Gravitationskräften des Mondes zu tun hat und zu Ebbe und Flut führt. Dies sollte natürlich vereinfacht übermittelt werden. All diese Entdeckungen sind verbunden mit der Vermittlung von Achtsamkeit. Schwierig wird es mit Schüler*innen, die in einem Rollstuhl sitzen. Sie können das Wattenmeer nur über ausgebaute Wege erleben oder werden vorsichtig in den Sand gesetzt, sodass sie ihn nicht nur spüren, sondern auch die Möglichkeit besteht die Temperatur wahrzunehmen.

      Habt ihr noch weitere Ideen und welche Dimensionen oder Themenfelder, die im Bildungsplan SBBZ GEnt erwähnt werden, können hier miteinbezogen werden?

      Liebe Grüße, Benita

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    2. Liebe Anja,

      vielen Dank für deine interessante Frage zu unserem Blog!
      Besonders in einer Zeit, in der die Nachrichten immer öfter von neuen Naturkatastrophen berichten, wird deutlich: Wir haben nur eine Erde! Daher ist es umso wichtiger, dass ein Bewusstsein für das eigene Handeln und dessen Auswirkungen auf die Umwelt entwickelt wird.
      Der im Blog aufgeführte Lernort Wald bietet dabei vielversprechende Möglichkeiten, da dieser als Lebensraum und Ressource wahrgenommen und erkannt werden kann.

      Um auch geistig behinderten Schüler*innen diese Lernerfahrung zu ermöglichen, können einzelne Projekte mit BNE- Bezug durchgeführt werden. Eine Idee von mir wäre das Anlegen eines Komposts.
      Ob Bananenschale, Apfelputzen oder Eierschale- die Schüler*innen können beobachten, was mit ihren Essensresten passiert, den Prozess der Zersetzung mitverfolgen, die kleinen, sichtbaren „Helferlein“- wie Regenwürmer oder Ameisen - beobachten und dabei lernen, wie aus Resten etwas Neues entstehen kann.

      Als erster Schritt muss besprochen werden, wie ein Kompost aufgebaut ist und was alles hineingehört. Je nach Leistungsniveau in der Klasse kann ein gemeinsamer Kompost gebaut, oder ein vorgefertigter befüllt werden. Alle helfen zusammen und jeder kann eine spezifische, leistungsorientierte Aufgabe übernehmen.
      Ist der Kompost fertig, kann ein individuelles Beobachtungstagebuch mit Bildern, Zeichnungen und/ oder Beschriftungen erstellt werden. Durch einen rotierenden Kompostdienst wird dieser zu einem festen Ritual und in den Schulalltag eingebettet. Durch gemeinsame Reflexion wird ein Bewusstsein für die eigene Müllproduktion, die richtige Mülltrennung und die nachhaltige Wiederverwertung entwickelt.

      Ich würde mich sehr über weitere Projektideen freuen!
      Liebe Grüße Verena.


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  2. Hallo liebes Blogger-Team,
    Zunächst möchte ich euch für den sehr gelungenen Blogbeitrag loben! Ich finde ihn klar Strukturiert schön gestaltet und sehr informativ. Besonders gut gelungen finde ich die Idee mit der fiktiven Schulklasse bzw. Schülern und Schülerinnen. Euch ist eine schöne und gut fundierte Heranführung an das Thema gelungen, welche mit dem Erlebniswald perfekt abgerundet wird. Das die SuS hier noch einmal auftauchen spannt einen Bogen zum Anfang.
    Etwas schade finde ich, dass ihr die Fragen, welche ich sehr interessant finde, nicht weiter diskutiert sondern unbeantwortet lasst. Vor allem die Frage mit dem Geschmacksinn finde ich spannend. Ich persönlich finde, dass der Geschmacksinn wunderbar mit einbezogen werden kann. Mit verbunden Augen können z.B. heimische Beeren oder Früchte probiert werden, SuS können dann den Geschmack erraten oder zuordnen. Je nach Schwierigkeitsgrad eventuell zu einem Bild der Frucht, dem Namen, der Farbe oder zu einem Bild der ganzen Pflanze ?
    Eventuell müssen die Früchte gekauft und im vor raus vorbereitet werden (auf Allergien der Kinder muss natürlich geachtet werden, und niemand darf gezwungen werden etwas zu probieren).
    Die Frage, ob es schwierig ist diesen Sinn bei Kindern mit Behinderung einzubeziehen verstehe ich nicht ganz. Warum sollte dies unter den fünf Sinnen der einzige nicht mögliche sein? Ich persönliche halte diese Art von Übung sogar für besonders wichtig. So können die SuS über die Gefahren verschiedener giftiger Pflanzen, Pilze, Krankheiten (Fuchsbandwurm) etc. aufgeklärt werden und es kann besprochen werden, warum man nicht einfach irgendetwas aus dem Wald pflücken und essen darf.
    Die Aufgabe mit den Insekten gefällt mir auch sehr gut. Gerade für Kinder mit einer gewissen „Angst“ vor Insekten ist dies eine gute Möglichkeit die Tiere besser kennenzulernen.
    Leider habt ihr als Sicherheitshinweis nicht dazu geschrieben, dass es sich auch bei Insekten um Lebewesen handelt und man bei der Untersuchung der Tiere darauf achten muss, dass ihnen nichts passiert bzw. Sie am Ende wieder in den Wald entlassen werden müssen.
    Die Kunst am Ende gefällt mir auch richtig gut. Bei dieser Aufgabe sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Kunstwerke bleiben zwar im Wald, können aber von einer Lehrperson fotografiert und im Anschluss ausgedruckt werden. So haben die SuS ein Andenken an einen schönen Tag im Wald.
    Liebe Grüße
    Larissa Marohn

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    1. Hallo Larissa,
      Es freut uns, dass dir unser Beitrag gefällt!
      Die Fragen haben wir bewusst an die Leser*innen gestellt und daher zunächst nicht im Beitrag selbst beantwortet. So können sich alle dazu weitere Gedanken machen und sie hier in den Kommentaren teilen 😊 In Bezug auf die Frage mit dem Geschmackssinn finden wir deine Idee sehr schön, regionale und saisonale Früchte den Schüler*innen zum Erraten und Probieren zu geben. Wichtig ist hier zum Beispiel dein Hinweis mit den Allergien bzw. der Freiwilligkeit.
      Wir denken ebenso wie du, dass die Erfahrung des Geschmackssinns auch behinderte Kinder einschließen kann und soll. Sicher müsste man einiges dabei beachten, wie du ja auch angemerkt hast. Weiterhin müsste man darauf achten, ob teilnehmende Kinder Probleme bei der Nahrungsaufnahme, z.B. beim Kauen oder Schlucken, haben. Trotzdem sollte das per se kein Ausschlusskriterium sein. Man könnte ja Kindern, die Nahrung nur schwer hinunterschlucken können, zermatschte Beeren oder deren Saft zum Probieren geben.
      Vielleicht hast du ja noch weitere Ideen dazu. Vielen Dank für dein ausführliches Feedback!
      Deine Katharina

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    2. Liebe Larissa,

      vielen Dank für dein Feedback zu unseren Blockbeitrag. Du hast Recht, dass man diesen Sicherheitshinweis noch hätte hinzufügen können. Vor allem bei Kindern mit Problemen der Feinmotorik ist darauf besonders zu achten, da sie teilweise ihre Kräfte nicht unter Kontrolle haben und ihnen das Feingefühl für kleine Gegenstände und Tieren fehlt. Dadurch kann es schnell passieren, dass ein kleines Tier, wie die Ameise oder ein Käfer zerdrückt werden. Auch dass man Tiere, die man nicht mag oder vor denen man sich ekelt nicht töten darf, sollte natürlich noch mehr behandelt werden.
      Es freut uns, dass Dir die Station mit der LandArt gefällt. Uns hat die Idee sehr gut gefallen, dass die Kinder abgestorbene Naturprodukte suchen und sich somit noch mehr mit der Natur und ihrer Umwelt auseinandersetzen. Wie Du bereits erwähnt hast, wird dabei die Kreativität der Kinder angeregt, was ebenfalls für den Entwicklungsprozess bei Kindern von großer Bedeutung ist. Da die Kunst keinerlei Grenzen setzt, können sich Betroffene durch die Kunst ausdrücken und für eine Zeit ihrem Alltag entfliehen. Denn Kunst kennt keine Handicaps.

      Liebe Grüße
      Franzi

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  3. Anna Lena Binder8. August 2021 um 08:03

    Liebes Autoren-Team,

    danke für euren interessanten und gelungenen Blogbeitrag. Meiner Meinung nach ist das Thema eures Beitrags ist nicht nur für die Sonderpädagogik, sondern auch für die Inklusion von großer Bedeutung. Ihr habt sechs sehr interessante Stationen vorgestellt, die bei einer Einheit zum Thema Wald im Unterricht eingesetzt werden können.
    Um die Naturerfahrungen im Wald auch für Schüler*innen in Städten erfahrbar zu machen, ist es möglich einen Raum in der Schule (evtl. auch das Klassenzimmer) mit wichtigen Gegenständen des Waldes zu gestalten. Hierbei können auch die Schüler*innen mitarbeiten. Man könnte beispielsweise Äste von Nadelbäumen im Raum verteilen, um für eine ähnliche Atmosphäre zu sorgen und die dazugehörenden Gerüche nachzubilden. Hat man zeitlichen und räumlichen Freiraum, so können die Schüler*innen auch ihren eigenen Barfußpfad auf dem Schulhof bauen, der in Zukunft von anderen Klassen ebenfalls verwendet werden kann. Anderenfalls kann der Tastsinn mithilfe von Fühlkisten, gefüllt mit Blätter, Steine, Moos, etc. erfahrbar gemacht werden. Um die Geräusche aus dem Wald nachzubilden eignet sich eure Station sehr gut für das Klassenzimmer. Zusätzlich könnte man sich auch noch mit Tieren, die im Wald leben, beschäftigen. Hierzu können die verschiedenen Geräusche der Tiere angehört und den Tiere zugeordnet werden, sowie die Spuren der Tiere verglichen werden. Das Thema Waldtiere könnte auch in anderen Fächer, wie Deutsch oder Sport aufgegriffen werden. Der Geschmacksinn kann am besten mit Fürchten, die im Wald zu finden sind, wie Walderdbeeren, Brombeeren, Haselnüssen, etc. für die Schüler*innen erfahrbar gemacht werden. Wichtig: Man sollte auf Allergien und Unverträglichkeiten der Kinder achten! Der Lernort Wald bietet nicht nur für den biologischen Sachunterricht, sondern auch für viele andere Schulfächer Anknüpfungspunkte.

    Meine Ideen ersetzten auf keinen Fall einen Besuch im Wald. Ist es jedoch aufgrund vieler Gründe nicht möglich mit der Klasse einen Ausflug in den Wald durchzuführen, so können auch obenstehende Möglichkeiten im Unterricht eingesetzt werden.

    Viele Grüße

    Anna Lena

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    1. Liebe Anna Lena,

      Erst einmal vielen Dank für dein Feedback und deine Anmerkungen für unseren Blogeintrag!
      Wir finden deine Ideen und Gedanken für eine alternative Umsetzung im städtischen Bereich super. Das Anhören von Tiergeräuschen beispielsweise macht den meisten Schüler*innen sicher viel Spaß. Möglicherweise erweist sich das als noch effektiver, als wenn man sich wirklich im Wald befindet, da sich dort viele Geräusche überlappen oder einfach untergehen.
      Mit den Tierspuren könnte man ja nach dem Zuordnen „weiterarbeiten“: Entweder dürfen die Schüler*innen das ausprobieren, sobald sie einmal in einen Wald gehen, oder man macht in naher Zukunft einen gemeinsamen Klassenausflug (wenn man sehr weit entfernt von Waldgebieten wohnt, muss man natürlich die Anfahrt usw. einplanen).
      Dein Hinweis, dass der Lernort Wald fächerübergreifend thematisiert werden kann, ist auch sehr spannend. Spontan kommt mir da die Idee, dass man einen fächerkooperativen Tag im Wald gestalten könnte, z.B. mit Biologie (Wissen, Entdecken) und Sport (Bewegung, Spiel). Fallen dir oder anderen vielleicht noch andere Kombinationen ein?

      Danke für deine tollen Anregungen!
      Deine Katharina

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    2. Hallo Anna Lena
      Vielen Dank für dein großartigen Kommentar. Und deine guten Ideen zu weiteren Stationen.
      Das Schmecken von Früchten aus dem Wald finde ich eine tollen Idee. Schüler*innen freuen sich immer, wenn diese was ausprobieren dürfen, vor allem Essen. Bei Früchten gibt es zum Glück nicht so viele Allergien beziehungsweiße Allergiker. Aber natürlich ist es sehr gut vorher alles abzuklären. Danke für diesen Hinweis. Man könnte auch Früchte mitbringen und zeigen, die nicht gegessen werden sollten, falls die Schüler*innen mal ohne Begleitung in den Wald gehen. Wichtig hier, dass man aufpasst, dass diese nicht gegessen werden.
      Das Sammeln von Früchten oder Pilzen könnte man als Folgeprojekt machen, um vielleicht auch gemeinsam zu kochen. Dadurch können Schüler*innen lernen, was die Natur, vor allem der Wald zu bieten hat.
      Gut, finde ich auch dein Gedanken, das Thema Wald fächerübergreifend zu gestalten. Die Schüler*innen können sich damit also mehrere Schulstunde n wie Woche beschäftigen.
      Vielen Dank für deine guten Ideen!
      Deine Lena

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  4. Hallo zusammen,


    vielen Dank für euren informativen Blogbeitrag zu diesem wichtigen Thema! Ich finde eure Herangehensweise kreativ und ihr habt gute Beispiele zu den einzelnen Sinnen gefunden, die sich nicht nur in die Praxis umsetzen lassen, sondern vielmehr auch für die Schüler*innen eine wichtige Lernhilfe sein können. Auch über eure Differenzierungsmöglichkeiten habe ich mich sehr gefreut, denn es wird viel zu häufig unterschätzt, wie individuell Kinder lernen, egal ob mit oder ohne Behinderung.

    Während ich euren Beitrag gelesen habe, sind mir noch weitere Möglichkeiten eingefallen, wie man den Schüler*innen die Natur erfahrbar machen kann. Ich finde beispielsweise Schulgärten hierfür eine super Idee. Die Lernenden können nicht nur Obst und Gemüse essen und weiterverwerten, sie lernen auch viel über nachhaltige Anbaumöglichkeiten und auch viel über den Weg vom kleinen Samen zur großen Pflanze und von der Blüte zur Frucht. Bei solchen Projekten werden nicht nur die Pflanzen wahrgenommen, sondern darüber hinaus auch weitere Bereiche aus der Natur, die beispielsweise das Wetter oder die Jahreszeiten. Schulgärten eignen sich für jede Schulform und für jeden Förderschwerpunkt, da sie viele Möglichkeiten für eigenständiges Lernen bieten.

    Im Zusammenhang mit dem Lernort Wald bieten sich auch Umweltschutzprojekte an, die die Schüler*innen selbst durchführen können und dabei einiges über unsere Natur lernen, wie diese durch die Menschen gefährdet wird und wie man zur Erhaltung und Renaturierung beitragen kann. Nur ein Beispiel von vielen ist die NABU, die in regelmäßigen Abständen Mitmachaktionen für Schüler*innen anbietet, in denen es unter anderem um Umweltschutz und um den Erhalt der biologischen Vielfalt geht. Darüber hinaus bieten sich auch die klassischen Müllsammelaktionen an, an denen sich die Kinder aktiv beteiligen können und somit Umweltschutz für sie erfahrbar wird. In diesem Zusammenhang können sich die Schüler*innen auch mit Fragen beschäftigen wie zum Beispiel „Wie kann ich Müll vermeiden?“ oder auch „Welche Alternativen gibt es für mich, anstatt meine Lebensmittel in Plastik verpackt zu kaufen?“.

    Ich habe mich auch über den Aspekt der Kunst in und mit der Natur sehr gefreut, da es viele kreative Möglichkeiten gibt, mit Schüler*innen Naturmaterialien zu sammeln und damit bunte Dinge zu basteln. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass man der Natur keinen Schaden zufügt, sondern lediglich Materialien sammelt, die beispielsweise schon auf dem Boden liegen. Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, um solche Projekte umzusetzen, da hier die vielseitigsten Materialien im Wald gefunden werden können. Die Bastelanleitungen können sich hierbei an der Altersstufe der Kinder und auch am Schweregrad der Behinderung orientieren und dementsprechend angepasst werden. Ein paar Ideen mit Anleitung habe ich hier gefunden: https://www.geo.de/geolino/basteln/21953-rtkl-basteln-mit-eicheln-lustige-bastelideen-fuer-den-herbst (zuletzt geprüft am 09.08.2021).

    Ich hoffe, ich konnte euren Beitrag mit ein paar Ideen ergänzen und freue mich auf eure Meinung zu den von mir vorgestellten Ergänzungen.


    Liebe Grüße,
    Alina

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    1. Liebe Alina,

      vielen Dank für die interessanten Ideen zu unserem Blogbeitrag. Deinen Vorschlag einen Schulgarten zu gestalten, finde ich sehr gelungen. In deinem Kommentar hast du hierfür schon viele Vorteile genannt, denen ich nur zustimmen kann.
      Ich finde es bei einem solchen Projekt besonders schön, dass neben den bereits von dir aufgeführten hauswirtschaftlichen und gärtnerischen Fähigkeiten auch soziale Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein gestärkt werden können. Einzelne Aufgaben können innerhalb der Klasse aufgeteilt oder in Gruppen bewältigt werden, wodurch zum einen eine Differenzierung ermöglicht wird und sich zum anderen alle Schüler*innen aktiv einbringen und gegenseitig unterstützen können.
      Um auch Schüler*innen im Rollstuhl ein Mitwirken im Schulgarten zu ermöglichen, erscheint es mir sinnvoll ein Hochbeet einzurichten. Dieses kann dann individuell von der Höhe angepasst werden.

      Im Zusammenhang mit unserem Blogbeitrag lässt sich außerdem festhalten, dass in einem solchen Lernort die Aktivierung und Schulung der Sinne möglich ist. Beispielsweise können die Schüler*innen Insekten erkennen, verschiedene Geräusche wahrnehmen sowie Früchte schmecken, fühlen und riechen, wodurch auch ein biologisches und ernährungsphysiologisches Wissen aufgebaut wird.
      Ein Schulgarten bietet also viele Vorteile im Umgang mit Schüler*innen und ermöglicht zusätzlich ein Arbeiten an der frischen Luft! ��

      Habt ihr noch weitere Ideen zum Thema Naturerfahrungen im Schulalltag? Ich würde mich freuen!

      Liebe Grüße Verena

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  5. Liebes Blogger Team,

    ein sehr spannender Beitrag! Die Stationen um den SchülerInnen den Wald erleben zu lassen sind so einfach aufgebaut, aber ich konnte mir beim Lesen schon sehr gut vorstellen, wie ich diese mit einer/eurer Klasse durchführe.
    Mir kam der Gedanke, nach der ersten Station eine Spiel- und Erkundungszeit den SchülerInnen zu geben, um die Umgebung zu entdecken. Natürlich sollte da klar sein, wie man sich in dem Wald-/Wiesenstück bewegt, ohne Pflanzen und Tiere zu zerstören oder zu sehr zu stören. Dieses Erleben, stelle ich mir wichtig vor, damit sich die SchülerInnen wohl fühlen und somit eine Beziehung zu dem Wald hergestellt werden kann die dann für die Sensibilität genutzt werden kann. Gerade bei Klassen in denen viele sind, die zum ersten Mal den Wald intensiv erleben sollen.
    Danach denke ich, kann man gut mit den Kinder über die Station ins Gespräch kommen und auch gleichzeitig ihre Wahrnehmung fördern.

    Eine Idee zum Geschmackssinn kam mir. Man könnte Pflanzen suchen, die man Essen kann. Die Blätter, Blüten oder ihre Früchte. Die Lehrkraft könnte zuvor das Waldstück erkunden und etwas pflücken oder passende Früchte aus dem Supermarkt mitbringen. Die Vorbereitung finde ich aus hygienischen Gründen sehr wichtig.
    Dann könnte man den SchülerInnen Bildkarten geben auf denen die Pflanzen von diesem Waldgebiet abgebildet sind und diese werden dann gesucht und gemeinsam probiert.
    Dabei müsste auch klar gesagt werden, dass sie dies nicht alleine tun sollen und auch eine große Gefahr besteht wenn man was falsches isst.

    Eure Stationen kann ich mir sehr gut mit SchülerInnen aller Schularten vorstellen. Das Erlebnis und die Erfahrung die dort dahinter stecken kann jeder machen und sie sind auch für die Gruppe, eine wertvolle gemeinsame und stärkende Erfahrung. Mit einer Differenzierung in schwierigere oder leichtere Aufgaben wäre dies sehr gut durchzuführen.
    Z.B. eine längere Geschichte, mehr ertasten, in Teams, detailliertere/weniger Beschreibung der Tiere und ihrer Bedeutung, schwierigere/leichtere Balanceübungen,…

    Liebe Grüße
    Joanna

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    1. Liebe Joanna,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!

      Ich kann mich deiner Meinung anschließen, dass die vorgestellten Stationen für Schüler*innen aller Schularten sehr gut geeignet sind. Dennoch kann es sein, dass je nach Förderbedarf Lernende einzelne Stationen weniger bearbeiten können und dafür von anderen mehr profitieren. So können Schüler*innen mit einer Hörschädigung die Station, bei der es um die Zuordnung von gehörten Geräuschen zu Bildern geht, weniger gut bearbeiten. Natürlich haben viele Kinder mit einer Beeinträchtigung im Hören heutzutage Hörgeräte. Dennoch trifft dies nicht auf alle zu. Die Stationen bergen nicht nur das Potenzial einer Verbesserung der Wahrnehmung, sondern auch einer Förderung der Team- und Kommunikationsfähigkeit, denn weitere zentrale Kompetenzen, die die Schüler*innen in diesem Bereich erwerben sollen, sind das Kommunizieren und das gegenseitige Verstehen.

      Der Wald bietet auch für Kinder, die dem Förderschwerpunkt der sozialen und emotionalen Entwicklung zugeordnet werden, viele Möglichkeiten, sich selbst wahrzunehmen und den Umgang mit anderen zu verbessern, da es beispielsweise bei der Station der Balance auf gegenseitige Unterstützung und Vertrauen ankommt.

      Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die vorgestellten Stationen für alle Schüler*innen geeignet sind, sich allerdings die Lernziele- und erfolge unterscheiden.

      Liebe Grüße, Benita

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  6. Liebes Blog-Team,

    durch den Aufbau einer Verbindung von SuS mit geistigen Beeinträchtigungen und der Natur, ist mir euer Blogbeitrag sofort ins Auge gesprungen. Der Inhalt ist gut strukturiert und die darin enthaltenen Bilder und Darstellungen regen zum Lesen an 

    Ich schätze es sehr, dass ihr euch dafür einsetzt, für geistig beeinträchtigte SuS die Natur erfassbar zu machen und ihnen die Chance eröffnet, sich in ihr ausleben zu können.
    Dabei ist Euer Ziel, den SuS einen vielfältigen Zugang zur Natur, durch die Schaffung von Lern- und Erfahrungsanlässen zu geben, und ihnen Körper- und Umweltreize erlebbar zu machen. Diese Zielsetzung eures Themas ist hochinteressant, da ihr auf Aspekte eingeht, die für viele Menschen ohne geistige Einschränkung zum Alltag gehören. Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhalten sollte, die Natur in allen Facetten erleben zu dürfen, da viele SuS in der Natur regelrecht aufblühen. Dieses Aufblühen der SuS, habe ich in meinem einjährigen FSJ auf einer Schule für Menschen mit geistigen, körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen erlebt. Hierbei waren wir oft mit den SuS im Wald, jedoch wurde mir erst durch eure Stationen im Blogbeitrag bewusst, welche positive Wirkung die Natur auf die SuS hat.

    Wichtig ist dabei, dass ihr die individuelle Wahrnehmung und Sinne der Naturerfahrungen, durch die verschiedenen Krankheiten verständlich dargestellt habt. Besonders sind die grünen Infokästen hervorzuheben. Durch sie wird deutlich, wie eine Lehrkraft allen SuS eine individuelle und aktive Teilhabe am Naturerlebnis ermöglichen kann.
    Wie bereits von Anderen in ihren Kommentaren erwähnt, fehlt auch mir die Betrachtung des Geschmacksinns, der von Euch in den Stationen nicht einbezogen wurde. Jedoch wurde dieser in Euren Antworten des Blogbeitrags bereits aufgenommen und auch weitere interessante Ideen zum Geschmacksinn herausgearbeitet.

    Im Blogbeitrag wurden verschiedene Reflexionsfragen gestellt. Dabei könntet ihr zukünftig die Leser*innen bei der Stationenarbeit noch mehr mit einbeziehen und nicht nur am Schluss auf diese eingehen. Um auf eure letzte Reflexionsfrage einzugehen: ich würde körperlich beeinträchtige SuS besonders physisch mit der Natur in Kontakt bringen und die Stationen mehr auf ihre individuellen körperlichen Defizite auszurichten. Im Speziellen könnte ein Rollstuhlfahrer unter Gewährung einer Hilfestellung auf verschiedenen Untergründen in der Natur laufen oder z.B. im Wasser, auf der Wiese oder im Sand liegen.

    Da es heute viele Schulen gibt, die eine Kombination aus mehreren Förderschwerpunkte anbieten. Sollten aus meiner Sicht, die sonderpädagogischen Studenten über ihr eigenen Förderschwerpunkt hinaus, auch andere Förderschwerpunkte kennen.
    Aus diesem Grund möchte ich die letzte Reflexionsfrage an Euch stellen: Liebes Bloggerteam, wie könnte Euer Vorgehen aussehen, die vorgestellten Stationsaufgaben auf Kinder, die mit einem anderen Förderschwerpunkt eingestuft sind, anzupassen?

    Liebe Grüße,
    David Leicht

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  7. Liebes Blogbeitrag-Team,
    vielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag zu einem sehr bedeutsamen Thema!
    Gleich zu Beginn ist mir positiv aufgefallen, dass ihr eine Beispielklasse nutzt, um verschiedene Wege der Förderung aufzuzeigen und damit auch betont, wie vielfältig geistige Behinderungen sein können. Ich studiere selbst ebenfalls Sonderpädagogik mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und empfinde diese Diversität sowohl als Herausforderung als auch als Bereicherung, weshalb ich sehr wichtig finde, dass diese auch in eurem Blogbeitrag repräsentiert wird.
    Ich stimme euch auch in dem Punkt zu, dass alle SuS ein Recht darauf haben, in Kontakt mit der Natur zu kommen und es daher zentral ist, dies auch in der Schule anzubieten. Daher finde ich die Thematik eures Blogbeitrags sehr wichtig und gut ausgewählt. Wir, als zukünftige Lehrkräfte, müssen uns damit auseinandersetzen, was wir in der Schule anbieten sollen und müssen und wie wir diese Anforderungen auch gewinnbringend für die gesamte Schülerschaft umsetzen können.
    Eine Grundvoraussetzung für die Naturbegegnungen im Wald, die nicht im Blogbeitrag erwähnt wurde, ist es meiner Meinung nach, dass sich die Lehrkraft zuerst mit dem Gebiet vertraut gemacht hat und potenzielle Gefahrenquellen, wie bspw. giftige Pflanzen, kennt. Hierbei kann eine Absprache mit dem örtlichen Förster bestimmt hilfreich sein. Ich denke das Bekanntmachen mit den Örtlichkeiten ist essenziell, um als Lehrkraft sichere Naturbegegnungen zu ermöglichen und bspw. die vorgeschlagenen Stationsaufgaben im Wald durchzuführen.
    Die vorgeschlagenen Stationen im Wald finde ich sehr gelungen und lassen sich sehr gut auf die individuellen Bedingungen in einer Klasse anpassen. Bei den Stationen steht stets die Naturerfahrung an sich im Vordergrund, wird allerdings darüber hinaus mit weiteren Aufgaben verknüpft. Ein Beispiel hierfür wäre, dass in vielen Stationen, die SuS dazu aufgerufen sind, ihre Erfahrungen und Eindrücke zu beschreiben und in Worte zu fassen. Hierdurch kann die Naturerfahrung genutzt werden, um weitere Kompetenzen zu stärken, was sehr motivierend für die SuS sein kann.
    Eure Frage, ob es schwierig ist, den Geruchssinn bei Kindern mit einer geistigen Behinderung im Wald einzubeziehen, würde ich verneinen. Ich denke, dass es evtl. manchen Kindern schwer fallen könnten den Gerüche aktiv wahrzunehmen und darüber hinaus auch zu beschreiben. Das ist allerdings kein Grund den Geruchssinn auszuklammern, sondern eher noch mehr ein Grund ihn in die Stationenarbeit einzubinden. Dazu könnten die SuS an verschiedene Beeren und Pflanzen riechen und bspw. eine Zuordnung vornehmen, welcher Geruch zu welcher Beere/Pflanze gehört. Dabei könnte darüber hinaus thematisiert werden, welche Pflanzen ungefährlich sind und von welchen Pflanzen eine Gefahr ausgehen kann.
    Nochmals vielen Dank für den Beitrag und die vielen Anregungen, wie zukünftige Lehrkräfte Naturerfahrungen im Wald ermöglichen können!
    Liebe Grüße,
    Antonia Krug

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    1. Liebe Antonia,
      danke für deinen Kommentar. Du sprichst die giftigen Pflanzen und Beeren als Gefahrenquelle in deinem Kommentar an. Ich finde deine Idee auf diese giftigen Pflanzen und Beeren in einer Station zum Geruchssinn einzugehen sehr gut. Wie du schon beschrieben hast, kann man die Schüler*innen an verschiedenen Pflanzen des Waldes riechen lassen und die Schüler*innen sollen den Geruch, den sie wahrnehmen beschreiben. Hierbei sollte auf jeden Fall eine Aufsichtsperson ständig diese Station überwachen, da manche Pflanzen gegebenenfalls süß riechen, aber giftig sind. Ebenso muss man bei der Auswahl der Pflanzen darauf achten, dass sie keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen haben. Das Maiglöckchen zum Beispiel riecht süß, bei Berührung kann es aber zu Reaktionen an der Haut oder Augen führen. Somit kommen wir auf den Punkt, den du auch angesprochen hast, dass sich nämlich die Lehrkraft über die Pflanzen auskennen muss und auch über die Pflanzen, die örtlich vorkommen können, informieren muss, um solch eine Station sicher zu gestalten. Hierbei hast du vollkommen Recht, dass man sich beim Förster erkundigen kann. Bei deiner Station finde ich sehr gut, dass man in dem Zusammenhang auf giftige Pflanzen hinweisen kann.

      Liebe Grüße
      Matthias

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  8. Hallo David,
    vielen Dank für deinen Kommentar zu unseren Blockbeitrag. Es freut uns, dass Dir unser Beitrag gefallen hat und wir Dich mit unserem Thema als angehender Sonderpädagoge ansprechen konnten.
    Unsere Stationen lassen sich auf die verschiedenen Förderschwerpunkte anpassen. Um jedoch zu wissen, wie man auf die verschiedenen Beeinträchtigungen der Kinder eingehen muss, gebe ich Dir Recht, dass es für Studenten förderlich wäre, wenn sie über den eigenen Förderschwerpunkt hinaus, andere Schwerpunkte kennenlernen.
    Die Station des Fühlens kann auf verschiedene Kinder angepasst werden. Für Kinder aus den Förderschwerpunkten L, E oder S kann die Station schwieriger gestaltet werden. Man kann die Kinder mit verbundenen Augen zu einem Baum führen und diesen von den Kindern abtasten lassen. Anschließend führt man sie zum Ausgangspunkt zurück und die Kinder müssen mit offenen Augen auf die Suche nach ihrem Baum gehen. Die Station mit der Beobachtung der Insekten kann an die Förderschwerpunkt L, E und S angepasst werden, indem man die Kinder noch selbstständiger die Insekten suchen lässt und gegebenenfalls die Bildkärtchen an ihr Niveau anpasst und sie nicht nur die Tiere nach ihren Überbegriffen wie Käfer, Schmetterling… bestimmen lässt, sondern eine genauere Zuordnung verlangt. (Maikäfer, Marienkäfer…)
    Die Stationen bieten viele Variationsmöglichkeiten für die Gestaltung des Unterrichts. Ich hoffe ich konnte Dir hiermit einen Teil deiner Frage beantworten.

    Liebe Grüße
    Franzi

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  9. Hallo Antonia,
    Vielen Dank für deinen großartigen Kommentar und deine Gedanken zu unserem Blogbeitrag.
    Wir freuen uns über dein Interesse an diesem Beitrag und die positiven Erkenntnisse, die du herausgezogen hast.
    Deine Besorgnis um das Fachwissen der Thematik ist auf jeden Fall berechtigt. Da wir alle Biologie studieren, sind wir davon ausgegangen, dass wir bereits ein Grundwissen über die Pflanzen im Wald besitzen. Aber wie auf jede Schulstunde, sollten sich hier die Pädagogen und Fachlehrer genauer mit der Materie und vor allem mit den Pflanzen und Tieren im Wald beziehungsweise dem Naturerfahrungsort vor Ort auseinandersetzen und auch die Schüler aufklären, dass diese nicht anfangen Beeren, Pilze oder ähnliches zu essen.
    Der Gedanke mit dem Förster ist auch sehr klug. Wir hatten uns auch mit einem Förster besprochen und den Hinweis bekommen, dass man auch, bevor die Klasse gemeinsam in den Wald geht, Bescheid zu geben. Dieser kann auch Tipps geben, wo genau der beste Ort zum Durchführen der Station ist. Weiter kann dieser mitteilen, was erlaubt ist und was zu unterlassen ist.

    Vielen Dank, dass du deine Ideen und Gedanken zum Blog mit uns geteilt hast!
    Liebe Grüße
    Lena Brauner

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  10. Ann-Charlott Bauer20. August 2021 um 05:28

    Liebes Blog-Team,
    Vielen Dank für euren schönen und informativen Blog. Ich finde ihr habt ein sehr wichtiges und spannendes Thema aufgegriffen, welches großes Potenzial bietet – auch für eine spannende Gestaltung des Unterrichts, sowohl an SBBZ´s aber auch an Regelschulen.
    Ich denke es ist sehr wichtig, dass Schüler:innen praktische Erfahrungen in ihrer direkten Umwelt sammeln, vor allem für Schüler:innen eines SBBZ GEnt spielt es eine große Rolle, sich selbst körperlich wahrzunehmen in ihrer direkten Umgebung. In dieser Hinsicht lassen sich vielfältige Naturerfahrungen mit Hilfe der Sinne in verschiedenen Bereichen schaffen, die es gleichzeitig ermöglichen, differenzierte Lernangebote zu schaffen und auf die individuellen Interessen der Schüler:innen einzugehen aufgrund der zahlreichen Facetten, die die Natur bietet. Euer Blog hat interessante Vorschläge bezüglich unterschiedlicher Naturerfahrungen im Wald geliefert. Interessant wären vielleicht auch Naturerlebnisse, die bspw. an Bächen gesammelt werden können. Gewässer bieten ebenfalls einen interessanten und sehr artenreichen Lernort. Ebenso wird die Möglichkeit geboten, einen differenzierten Unterricht zu gestalten. Wichtige wäre natürlich eine geeignete Zugangsstelle zu finden, die ein ungefährliches und selbstständiges Entdecken und Erforschen allen Schüler:innen ermöglicht bspw. eine flache Kiesbank an einem seichten Ufer. Viele Lebewesen, die sich im Wasser tummeln, bleiben zunächst unentdeckt und bieten eine spannende Möglichkeit für eine Bachexkursion an. LandArt wäre auch an diesem Lernort möglich – flach geschliffene Kieselsteine könnten gesammelt werden, verschiedene Naturmaterialien könnten auf ihre Schwimmfähigkeit getestet werden etc. Am Lernort Bach können ebenfalls verschiedene Erfahrungen, wie Geräusche, Gerüche und Gefühle thematisiert werden. Die Frage, inwieweit sich der Geschmacksinn an dieser Stelle im Unterricht umsetzen lässt, ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Da bietet der Lernort Wald deutlich größeres Potenzial. Eure Frage, ob auch Schüler:innen mit einer geistigen Behinderung hierbei miteinbezogen werden können, habe ich nicht ganz verstanden. Ich denke es ist ebenso möglich und auch wichtig, solange bestimmte Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Es bietet die Möglichkeit auch auf die Gefahren von giftigen Pflanzen in der Natur einzugehen – ich denke dies ist ein wichtiges Thema, unabhängig um welche Schülergruppe es sich dabei handelt. Trotzdem kann der Geschmackssinn ebenso eingesetzt werden. Wichtig wäre meiner Meinung nach hier, auf einen direkten Verzehr im Wald von bspw. gefundenen Heidelbeeren (im Schwarzwald ist momentan alles voll davon) zu verzichten, aufgrund verschiedener Krankheiten wie dem Fuchsbandwurm. Diese könnten jedoch mit an die Schule genommen werden, um rückblickend den Geschmackssinn mit den gefundenen Beeren durch das Backen von Heidelbeerpfannkuchen zu entdecken ��
    Vielen Dank für euren interessanten Beitrag!
    Liebe Grüße,
    Ann-Charlott Bauer

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    1. Liebe Ann-Charlott,
      danke für deinen Kommentar. Ich finde deine Idee die Stationen am Lernort Bach durchzuführen interessant, da man dort andere Erfahrungen machen und auf andere Lebewesen eingehen kann. An manchen Orten ist es auch möglich den Lernort Wald und den Lernort Bach zu verbinden. In meiner Schulzeit zum Beispiel haben wir in einem Teich im Wald Kaulquappen beobachtet. Beim Thema Geschmackssinn haben wir uns bewusst gegen eine Station entschieden, da uns die Gefahren und Risiken zu hoch sind. Zum einen gibt es viele Beeren, zum Beispiel die Tollkirsche, die lecker aussieht und süß schmeckt, aber dennoch gefährlich ist. Auch wenn die Lehrkraft nur ausgewählte Beeren von bestimmten Pflanzen den Schüler*innen im Wald geben würde, wäre das Risiko hoch, dass die Schüler*innen in der Freizeit Beeren von Pflanzen in der Natur verzehren würden, da sie dies im Unterricht gemacht haben. Zum anderen gibt es viele Pflanzen, die sehr ähnlich aussehen und man sich bei der Bestimmung sehr sicher sein muss, um keine Risiken im Verzehr von giftigen Pflanzen einzugehen. Dies passiert auch Erwachsenen, wenn zum Beispiel Bärlauch mit dem Maiglöckchen verwechselt wird. Deshalb sehen wir in jeder Schulart eine Geschmacksstation als kritisch an und finden es wichtig, dass man den Schüler*innen vermittelt, dass man in der Natur sehr vorsichtig sein muss, was man isst. Dies würden wir auch in die Schule oder den Schulgarten verlegen.

      Liebe Grüße
      Matthias

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  11. Liebes Autorenteam,

    ihr habt ein sehr spannendes Thema gewählt und einen sehr ansprechenden Blogbeitrag verfasst! Besonders toll fand ich eure „Fantasiereise durch den Wald“. Sie ist in kurzen, gut verständlichen Sätzen geschrieben, enthält keine Fremdwörter oder schwierige Satzkonstruktionen, was vor allem in der Kommunikation mit SuS mit kognitiven Einschränkungen von großer Bedeutung ist. Auch der anschließende Austausch und die Reflektion von allem Wahrgenommenen sind sehr sinnvoll, weil dadurch neue Impulse für weitere Entdeckungen entstehen.

    Ich habe durch meine Arbeit an einem SBBZ bereits erlebt, dass sich Naturerfahrungen leider oft auf Spaziergänge auf geteerten Wegen am Waldrand beschränken. Das ist für viele Lehrkräfte oft die bequemste Option, wenn man SuS mit Rollstuhl dabei hat und diese nicht vom Geschehen abseits des Wegrands ausschließen möchte. Dass man damit genau diese SuS einschränkt und ihnen die Chance nimmt, selbstständig Erfahrungen in der Natur zu machen, vergisst man dabei schnell.

    Eure praktischen Hinweise haben mich sehr zum Nachdenken angeregt: für mich ganz normale, bereits gewohnte Reize können für SuS, die wenig Bezug zu Natur haben, fremd sein und sie vielleicht überfordern oder verängstigen. Gerade den Wald sehen viele Menschen wie selbstverständlich als Raum für Ruhe, Erholung und Entspannung an. Das gerade dieses Umfeld für SuS mit beeinträchtigter Wahrnehmung durch viele verschiedene Sinneseindrücke eine echte Herausforderung darstellen kann, habe ich bisher selten bedacht. Ich finde es super, dass ihr darauf aufmerksam macht, damit wir das später in unserer Unterrichtsplanung berücksichtigen können! Ihr habt mit eurem Beitrag deutlich gemacht, dass der Wald und andere Geländearten viele Möglichkeiten bieten, auch SuS mit teils schweren (kognitiven) Beeinträchtigungen Naturerfahrungen auf unterschiedlichste Weise zu ermöglichen. Vielen Dank dafür!

    Wie ihr erwähnt, können Naturerfahrungen zur Schulung des Orientierungssinns einen wichtigen Beitrag leisten, für SuS mit und ohne Behinderungen. Das der Sinn für Orientierung immer häufiger abhanden kommt (oder sich kaum entwickelt), bemerke ich im Alltag oft bei mir selbst und bei Freunden, z.B. bei der Suche nach bestimmten Orten in einer unbekannten Stadt. Man verlässt sich leider viel zu oft auf sein Handy mit Google Maps und Co., statt den Blick auf seine Umgebung zu richten und sich durch bestimmte Anhaltspunkte zurecht zu finden.

    Mir kam beim Lesen eures Beitrags die Idee, die Wahrnehmung der SuS mit regelmäßigen Besuchen eines bestimmten Waldstücks zu fördern. Dabei können die SuS Veränderungen der Pflanzen und dort lebenden Tiere zu verschiedenen Jahreszeiten wahrnehmen, indem sie den Wald auf unterschiedlichen Wahrnehmungskanälen und in unterschiedlichen Situationen erleben. Ich dachte dabei an Wanderungen durch den Schnee, bei Regen oder im Nebel. Die SuS müssen ihre Aufmerksamkeit hierbei auf verschiedene Wahrnehmungskanäle richten: bei Nebel eher auf die auditive Wahrnehmung, weil die Sicht eingeschränkt ist; im Winter achten die SuS mehr auf ihren Gleichgewichts- und Bewegungssinn, wenn sie auf dem unebenen Schnee gehen. Sie erfahren die Natur somit auf ganz unterschiedliche Art und Weise, wodurch sie eine besondere Beziehung zur Natur in ihrer direkten Umgebung aufbauen.

    Vielen Dank für euren informativen Beitrag und euren tollen Impulse!

    Liebe Grüße
    Susanna

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